Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Alterthum - S. 44

1873 - Coblenz : Baedeker
44 Die Inder. Verfassung. Litteratur. §. 17. 2) Verfassung. Indien zerfiel in viele von einander unabhängige Königreiche, mit einer Lehns-Verfassung. Die Regierung war unumschränkt monarchisch und die Thronfolge erblich nach dem Rechte der Erstgeburt. Der König, aus der Kriegerkaste entsprossen, erscheint allenthal- den von Priestern umgeben; er wählt seine (7—8) Minister vorzugs- weise aus den Brahmanen (nur der Kriegsminisler war stets aus der Kriegerkaste), beräth sich mit ihnen, fasst jedoch zuletzt selbst einen Beschluss, wtie es ihm gut dünkt. Seine wichtigste Pflicht ist die Rechts- pflege. Er soll daher in jeder Provinz einen Gerichtshof von (10) ge- lehrten und bejahrten Brahmanen anordnen, das Obergericht aber an seinen Hof verlegen und in allen Fällen die letzte Entscheidung haben. Als Beweismittel galten Ordalien der sonderbarsten Art (die Wage, Gift, Feuer u. s. w.). Das Volk war in vier Kasten eingetheilt1). Die Mitglieder der drei ersten Kasten (die Brahmanen, der Kriegsadel und die Visas) waren die Nachkommen der eingewanderten Arier, die der dienenden vierten Kaste (die Südräs) die Abkömmlinge der unterjochten Ureinwohner. 3) Litteratur* 2). Die alt-indische Litteratur umfasst schon alle Hauptdichtungs- arten und zeigt überhaupt eine so weit gehende Regünstigung der poetischen Formen auf Kosten der Prosa, dass nicht nur die heiligen Schriften der Inder, ihre Gesetze, ihre Sagen zum aller- grössten Theile in Versen geschrieben sind, sondern auch die verschiedensten Wissenschaften (Grammatik nebst Verslehre, Mathe- matik, Medicin, Philogpphie) als Lehrdichtung behandelt werden. Die Sprache, in welcher die Geisteserzeugnisse des alten Indiens verfasst sind, das Sanskrit (d. h. die heilige, vollkommene Sprache), ist ein Zweig des grossen indogermanischen Sprach- stammes, daher mit der griechischen, lateinischen, gothischen Sprache verwandt, ausgezeichnet durch Reichthum, Geschmeidigkeit und wohl geregelten Rau. Keine andere Sprache kommt an An- zahl und *kunstvohpr,Mapnichfaitigkeit der Versmasse dem Sanskrit gleich. a) Das Epos. Wie die Göttersage in den Vedas (s. S. 40), so *) Ueber die Entstehung der Kasten in den Priesterstaaten überhaupt s. Loebell, Weltgesch. I., 65 ff.; über die indischen Kasten M. Duncker Geschichte des Alterthums, Ii. S. 128 ff. (2. Aufl.). 2) Joh. Scherr, allg. Geschichte der Litteratur. 2. Aufl. 1861. — Busch M., Urgesch. des Orients, Iii. Bd.

2. Die nichtdeutschen Staaten Europas - S. 107

1901 - Glogau : Flemming
— 107 — Der russische Adel, sagt Peschel, ist von dem westeuropäischen Stande dieses Namens gänzlich verschieden; denn er wird durch den Besitz eines Staatsamtes oder durch den militärischen Dienst er- worden.^ Es giebt ja noch Nachkommen der altrussischen Bojaren, aber diese sind gegenüber dem „Beamtenadel", dem Tschin, völlig in den Hintergrund getreten. Die Adligen ordnen sich nach 14 Rang- klassen, von denen die 8 ersten den erblichen Adel, die übrigen 6 nur den persönlichen Adel genießen. Peschel berechnet etwa 1 Million Adlige in 250000 Familien. Ebenso wird die städtische Bevölkerung in 6 Abteilungen gruppiert, worunter die Gildenbürger, meist Kauf- leute, die beachtenswertesten sind. Obgleich die Kaiser mit großer Energie versucht haben, den Bürgerstand zu heben, läuft der Ehr- geiz der Gildenbürger doch meist darauf hinaus, ihre Söhne und Töchter in den Tschin hineinzubringen. Wenn man sich etwa 3 Jahrhunderte zurückversetzt, so schien es damals ganz unglaubwürdig, daß Rußland in Zukunft eine ent- scheidende Stimme im europäischen Völkerrate sichren würde. Man rechnete die Moskowiter ohne weiteres zu den Asiaten, und als Hein- rich Iv. von Frankreich seinen abenteuerlichen Plan saßte, ganz Europa zu einer „christlich-europäischen Republik" umzuwandeln, in der 15 gleich mächtige Staaten, 6 Erbreiche, 5 Wahlreiche und 4 Republiken sich gegenseitig das Gleichgewicht halten sollten, hatte er die Moskowiter in dieser seiner Ausstellung ganz unberücksichtigt gelassen. Wohl aber sand statt ihrer das polnische Reich die größte Beachtung, bis es allmählich sich mehr und mehr ergab, daß Polen nur „die unglückliche Schwester von Frankreich" wäre. Wir müssen aber heute noch einmal den Gründen nachspüren, die den Niedergang Polens und umgekehrt das Emporkommen Rußlands begünstigten. Das Polentum dars bei dem Westeuropäer am ehesten auf Verständ- nis und Teilnahme rechnen. Die Sprache erscheint ja auf den ersten Blick wegen der Häufung der Konsonanten als befremdlich und un- erlernbar; vor einem Satze wie krschonschtsch brschmje w' trschtseliince (der Käfer summt im Rohr) erlahmen alle Versuche der nachahmenden Sprachkunst; aber die Schwierigkeiten sind doch nur scheinbar. Die „mannigsache Erweichung der Konsonanten und eine reiche Modulation eines und desselben Selbstlauters schaffen für das Ohr angenehm klingende, weich tönende Laute". Die polnische Sprache hat daher eine reiche und uns sympathische Litteratur er- zeugt, und auch auf dem Gebiete der Musi! soll nicht unerwähnt bleiben, daß der klassische Chopin ein echter Pole gewesen ist. Wenn wir die polnischen Poesieen mit den russischen vergleichen, so ist auch das zu beachten, daß die polnische Schrift mit ihren lateinischen ' Die Beninten sind die einflußreichen Tschinowniks.
   bis 2 von 2
2 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 9
2 0
3 0
4 5
5 0
6 1
7 0
8 1
9 0
10 4
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 1
17 0
18 3
19 1
20 0
21 0
22 16
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 7
38 1
39 0
40 3
41 3
42 0
43 0
44 1
45 21
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 2
3 9
4 6
5 0
6 2
7 1
8 6
9 1
10 3
11 2
12 1
13 0
14 0
15 0
16 6
17 15
18 2
19 0
20 1
21 2
22 1
23 0
24 0
25 3
26 2
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 1
33 3
34 3
35 2
36 2
37 2
38 0
39 2
40 1
41 34
42 0
43 8
44 4
45 7
46 1
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 7
55 1
56 4
57 0
58 2
59 5
60 2
61 6
62 4
63 6
64 10
65 5
66 2
67 1
68 31
69 17
70 1
71 7
72 41
73 0
74 2
75 3
76 2
77 0
78 13
79 1
80 0
81 0
82 1
83 2
84 0
85 0
86 0
87 2
88 0
89 1
90 0
91 0
92 14
93 2
94 4
95 71
96 0
97 7
98 14
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 0
3 1
4 0
5 7
6 0
7 12
8 1
9 1
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 6
16 1
17 0
18 1
19 8
20 0
21 0
22 38
23 0
24 0
25 0
26 1
27 2
28 1
29 19
30 1
31 5
32 0
33 18
34 0
35 5
36 0
37 8
38 0
39 18
40 1
41 2
42 1
43 8
44 0
45 0
46 1
47 2
48 2
49 3
50 0
51 1
52 15
53 0
54 52
55 1
56 1
57 4
58 2
59 8
60 7
61 0
62 76
63 6
64 2
65 2
66 0
67 2
68 0
69 2
70 0
71 2
72 9
73 4
74 10
75 0
76 0
77 2
78 0
79 3
80 25
81 28
82 18
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 29
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 3
98 4
99 18
100 5
101 0
102 1
103 1
104 0
105 6
106 6
107 0
108 10
109 0
110 0
111 1
112 14
113 0
114 2
115 17
116 1
117 1
118 3
119 1
120 5
121 0
122 9
123 4
124 0
125 2
126 2
127 22
128 0
129 1
130 0
131 2
132 1
133 1
134 0
135 0
136 43
137 0
138 1
139 0
140 0
141 0
142 7
143 1
144 2
145 119
146 1
147 0
148 11
149 2
150 2
151 2
152 0
153 0
154 10
155 4
156 2
157 14
158 1
159 2
160 0
161 0
162 10
163 2
164 0
165 28
166 17
167 5
168 0
169 1
170 0
171 1
172 95
173 39
174 0
175 1
176 2
177 20
178 0
179 2
180 2
181 1
182 3
183 29
184 0
185 0
186 0
187 4
188 4
189 0
190 8
191 0
192 0
193 0
194 4
195 0
196 1
197 0
198 1
199 6