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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 29

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 29 — {lova Mill.), dem slavischen (19 Mill.) und dem romanischen (3 Mill.), wohnen hier noch Magyaren (8^5 Mill. finnischen Stammes) und wenige Zigeuner. Die europäischen Stämme bewohnen vornehmlich die Gebirgsländer, die asiatischen die Flachländer. Der größte Teil der Bewohner ist katholisch. Das Schulwesen läßt im 0. und 8. der Monarchie viel zu wünschen übrig. I. Im Ätpengetiiele liegen die deutscheu Krouläuder Ober- und Nieder- Österreich, Tirol und Vorarlberg, Kärnten und Steiermark. Industrie- und Handelsstädte im nördlichen Alpenvorlande: 1. Linz an der Donau (Linzer Becken), Hauptstadt Oberösterreichs, Stapel- platz des Donauhandels und Hauptsitz des Speditionshandels mit öfter- reichischen Eisenwaren. 2. Steyr an der Enns, Hauptsitz der oberösterreichischen Stahl-und Eisen- Warenindustrie, größte Waffenfabrik des Reiches (das „österr. Birmingham"). 3. Wien^) ander Donau, Residenz und erste Handels-und Industriestadt der Monarchie (besonders für Bekleidungsgegenstände, Maschinen, Luxuswaren, Meer- schäum-, Elfenbein- und Perlmutterartikel, Musikinstrumente und Bier) und dritter Börsenplatz Europas. Sitz der Donaudampfschiffahrtgesellschaft und Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs dermonarchie. Schönstes gotischesbauwerkderstesansdom. Thalstädte nördlich vom Kamme der Centralalpen: 4. Bregenz, Österreichs Hafenstadt am Bodensee, Endpunkt der Arlberg- bahn, Getreidehandel nach der Schweiz. 5. Innsbruck") im Innthal, Hauptstadt Tirols, Kreuzungspunkt der Arl- berg- und Brennerbahn. Universität. Unweit Innsbrucks das Salzbergwerk Hall am Inn. 6. Salzburg im Salzachthal, Hauptstadt von Salzburg, in überaus schöner Lage mit prächtigen Kirchen. In einiger Entfernung davon liegen die be- rühmten Kurorte Wildbad Gast ein (s. Abb. 5) und Ischl und die Salzwerke Hallend) und Hallstadt. Thalstädte südlich vom Hauptkamme: 7. Trient^) im Etschthale, schön gelegen, mit Seidenfabriken, Obst- und Weinbau. 1) Hier lebten die größten Tonkünstler: Mozart, Haydn, Beethoven. — Belagerung durch die Türken (1529 und 1683). — Besetzung durch die Franzosen (1805 und 1809). - Wiener Kongreß (1814 und 1815). — Wiener Friede (30. Oktober 1864). 2) Hier liegt in der Hoskirche Andreas Hofer, der Freiheitskämpfer Tirols, be- graben. Nordwestlich von der Stadt die Martinswand. — Gedichte: Andreas Hofer, von Max v. Schenkendorf. Die Martinswand, von Anastasius Grün. Volkslied: Inns- brück, ich muß dich lassen. 3) Gedicht: Das Salzwerk um Mitternacht, von Roland. ^ Konzil (1546—1563).

2. Das Alterthum - S. 44

1873 - Coblenz : Baedeker
44 Die Inder. Verfassung. Litteratur. §. 17. 2) Verfassung. Indien zerfiel in viele von einander unabhängige Königreiche, mit einer Lehns-Verfassung. Die Regierung war unumschränkt monarchisch und die Thronfolge erblich nach dem Rechte der Erstgeburt. Der König, aus der Kriegerkaste entsprossen, erscheint allenthal- den von Priestern umgeben; er wählt seine (7—8) Minister vorzugs- weise aus den Brahmanen (nur der Kriegsminisler war stets aus der Kriegerkaste), beräth sich mit ihnen, fasst jedoch zuletzt selbst einen Beschluss, wtie es ihm gut dünkt. Seine wichtigste Pflicht ist die Rechts- pflege. Er soll daher in jeder Provinz einen Gerichtshof von (10) ge- lehrten und bejahrten Brahmanen anordnen, das Obergericht aber an seinen Hof verlegen und in allen Fällen die letzte Entscheidung haben. Als Beweismittel galten Ordalien der sonderbarsten Art (die Wage, Gift, Feuer u. s. w.). Das Volk war in vier Kasten eingetheilt1). Die Mitglieder der drei ersten Kasten (die Brahmanen, der Kriegsadel und die Visas) waren die Nachkommen der eingewanderten Arier, die der dienenden vierten Kaste (die Südräs) die Abkömmlinge der unterjochten Ureinwohner. 3) Litteratur* 2). Die alt-indische Litteratur umfasst schon alle Hauptdichtungs- arten und zeigt überhaupt eine so weit gehende Regünstigung der poetischen Formen auf Kosten der Prosa, dass nicht nur die heiligen Schriften der Inder, ihre Gesetze, ihre Sagen zum aller- grössten Theile in Versen geschrieben sind, sondern auch die verschiedensten Wissenschaften (Grammatik nebst Verslehre, Mathe- matik, Medicin, Philogpphie) als Lehrdichtung behandelt werden. Die Sprache, in welcher die Geisteserzeugnisse des alten Indiens verfasst sind, das Sanskrit (d. h. die heilige, vollkommene Sprache), ist ein Zweig des grossen indogermanischen Sprach- stammes, daher mit der griechischen, lateinischen, gothischen Sprache verwandt, ausgezeichnet durch Reichthum, Geschmeidigkeit und wohl geregelten Rau. Keine andere Sprache kommt an An- zahl und *kunstvohpr,Mapnichfaitigkeit der Versmasse dem Sanskrit gleich. a) Das Epos. Wie die Göttersage in den Vedas (s. S. 40), so *) Ueber die Entstehung der Kasten in den Priesterstaaten überhaupt s. Loebell, Weltgesch. I., 65 ff.; über die indischen Kasten M. Duncker Geschichte des Alterthums, Ii. S. 128 ff. (2. Aufl.). 2) Joh. Scherr, allg. Geschichte der Litteratur. 2. Aufl. 1861. — Busch M., Urgesch. des Orients, Iii. Bd.

3. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 214

1886 - Wiesbaden : Bergmann
214_______________________________ Das Jahr ^8. irt bi cf eit acht^eljn wahren, trotz allem Drucke bort oben, in feinen politischen Ideen und Bestrebungen bedeutend vorwärts geschritten; die Regierungen waren hinter diesen Bestrebungen zurückgeblieben, ja hatten denselben großenteils einen schroffen Widerstand entgegengesetzt. Sn Österreich bestand noch ungemildert das Metternichsche System, wenn auch seit dem ^ode des Kaisers Franz (1835) unter seinem Nachfolger, dem gutmütigen, aber schwachen Ferdinand I., nicht mehr ganz mit der früheren Selbstsicherheit. Ein kleiner Anlauf zu einer Art von Opposition dagegen, der in den Jahren 1842—43 teils in der Presse, teils von seiten einer Partei in den böhmischen und niederösterreichischen Stünden gemacht worden, hatte feine Folgen gehabt. In den deutschen Verfassungsstaaten gab es fast überall Konflikte zwischen Regierungen und Ständen. In Preußen war wegen des wiederholten Scheiterns aller Hoffnungen auf eine zeitgemäße Neugestaltung des Staates eine tiefgehende Verstimmung in weitesten Kreisen verbreitet. Der Zustand allgemeiner Verbitterung spiegelt sich auch in der politischen Poesie jener Jahre, in den Dichtungen von Herwegh, Prutz, Hoffmann, Freiligrath, Hartmann, Meißner, ähnlich wie einst in der eines Lenau und Anastasius Grün, eines Heine und Borne. ^Lo kam es, daß die französische Februarrevolution überall in Deutschland einen gewaltigen Rückschlag hervorbrachte. In den Ver-faffungsstaaten hatte der selbe die Folge, (und zwar ohne eigentlich gewaltsame Bewegungen), daß die alten Minister durch neue, meist aus der parlamentarischen Opposition genommene (sog. „Märzminister") ersetzt, den sonstigen Wünschen des Volkes entweber sofortige Be-sriebigung gewährt, ober doch eine solche in Aussicht gestellt warb. Dabei war es bemerkenswert, daß, ganz im Gegensatz zu der Bewegung von 1830, biesmal die nationale Jbee, der Wunsch einer Neugestaltung des ganzen Deutschland, immer in erster Linie staub. Der Bunbestag selbst suchte das so lange verscherzte Vertrauen des deutschen Volkes noch in letzter Stunde wieder zu gewinnen (freilich vergebens), indem er rasch eine Reihe freiheitlicher und nationaler Beschlüsse faßte — Freigebung der Presse, Resorm der Bundesverfassung, Erhebung der (so lange von ihm mit aller Härte verfolgten) „deutschen Farben" zu den Farben des Bundes u. dgl. m. In Wien sanö am 13. März ein Volksaufstand statt, dem aber dadurch bald ein Ziel gesetzt wurde, daß — auf die Vorstellungen verschiedener Körperschaften, voran die eben zusammengetretenen niederösterreichischen Stände — Metternich zum Rücktritt gedrängt ward. Er schieb mit der Erklärung: „Er habe es zur Ausgabe seines Lebens gemacht, für

4. Bd. 1 - S. 421

1854 - Leipzig : Engelmann
Normannen und Dänen. 421 reinsten. (§. 284.) „Wißbegierde, Wohlgefallen an Seetüre und Liebe zu historischen Erzählungen, wozu die langen Winternachte einluden, wurden und blieben bis auf den heutigen Tag die Hauptcharakterzüge der Isländer, und das Großartige, Romantische undabenteuerliche der alten Sagen ersetzte dem Bewohner einer armen und kalten Insel den ihm versagten Reiz und Genuß der Natur. Isländer bildeten daher auch die Mehrzahl der Skalden, welche spater noch an den christlichen Höfen von Scandinavien die Thaten der Vorzeit erzählten, und auf Island wurden die beiden großen Sagen- sammlungen verfertigt, welche den Namen der altern und jüngern Edda führen und die Hauptquelle der scandinavischen Sagengeschichte sind." Von Island aus wurde.am Ende des 10.Jahrhunderts Grönland entdeckt und bevölkert. Selbst Amerika, von den wildwachsenden Reben Winland genannt, war den Normannen bekannt. — Um dieselbe Zeit stritten die nor- mannischen Waräger (Wäringer) wider die finnischen*) und slavischen Völker an den Küsten der Ostsee. Da trugen die in wilder Gesetzlosigkeit lebenden Slaven den Nüssen, einem Stamme der Wäringer, die Herrschaft 86~- an. Diese gingen auf den Vorschlag ein, worauf ihr streitbarer Fürst Rurik seinen Sitz in Nowgorod aufschlug und Stammvater eines Geschlechts ward, das bis zum Ende des 16. Jahrhunderts über Rußland gebot, aber die Sitten und Sprache der Eingebornen annahm. Ruriks Nachfolger ver- legten ihre Residenz nach Kiew, bedrohten auf der Wasserstraße des Dnjepr das schwache byzantinische Reich und trotzten den Beherrschern desselben Tri- but ab. Auch die Chazaren und andere slavische Volksstämme wurden zur Zinspflicht gezwungen: Durch Drohungen erlangte der eroberungssüchtige Wladi- Wladimir der Große, der Enkel der schönen Olga, der ersten christlichen Große Großfürstin, die Hand der griechischen Kaisertochter Anna, Schwester t>er9s(M01j Theophanta (§. 292). Diese Verbindung gab Veranlassung zur Begrün- dung des Christenthums. Die Götzenbilder wurden zerstört; Wladimir ließ 98s- sich taufen und seinem Befehle und Beispiele folgte das ganze Volk; in Kur- zem war die Lehre vom Kreuz die herrschende Religion des Landes. Aber nicht an Rom schloß sich die neue Kirche an, sondern sie folgte dem Lehrbe- griff und den Satzungen der griechischen Mutterkirche, die auf rohe Ge- müther minder veredelnd und cultivirend wirkte als die römische. Theilungen des Reichs, Bürgerkriege und die blutigen Kampfe mit den kriegerischen Nach- barn, den Petschenegen, Kumancn, Bulgaren und andern wilden Stammen schwächten unter Wladimirs Nachfolgern die Macht der Russen. Um dieselbe Zeit wurde von Deutschland aus der römisch-christliche Glaube unter den slavischen Polen begründet. Mies ko (Miecislav) aus dem Stamme der P iasten war ihr erster getaufter König (965.)— In Böhmen, wo zur Zeit der Völkerwanderung das slavische Volk der Tsche- chen (Czechen) in die verödeten Wohnsitze eingezogen, und nach der sagen- haften Zeit der Königin Libussa und des böhmischen Magdekriegs,

5. Alte Geschichte - S. 38

1872 - Mainz : Kunze
38 !ratifd(je ©taatäform roirb beröegenfat^ gegen baä artftofratifd^e ©parta nodf) oerfdjärft. 2lhe übrigen ©taaten der ^albinfet bitben unter ©parta den peloponnefifcfjen 23 und: ©parta teitenber Vorort in der au3= toärtigen ^olitif und im Kriege*); 23erpflicf)tung der 23unbe3ge* noffen ju beftimmten ©elb^ (agyvgiov gytov') und Atruppenleiftuns gen; ein 23unbe3ratf) mit ©timmengleidjljeit aller Sd)eilneljmer, der nad^ Wef)rf)eit der ©timmen 23efdf)lüffe fafjte. florintl) nadj ©parta die einftufjreicfjfte ©tabt im 23unbe, die erfte ©eemac|t. 3m ^nnern der 23unbe3ftaaten roadfjte ©parta über der 23ei= Besaitung der altborifdj=ariftofratifdf)en 23erfaffung. ©ein Äampf gegen die raälirenb des> 7. und G. ^afjrljunbertä au(^ tfjeilroeije im ^ßeloponne§ (©ifgon, Jl'orintf)) auftaud^enbe Stprannig. Um die Witte be3 fecfyften ,3af)r§unbert£> fte^t ©parta un= Beftritten an der ©pit^e der ^albinjel, beren eigentliche £>aupt= ftabt e§ ist. Sdaburc^ aber aud; die erfte 1) ellenif d£) e Wad)t überliaupt. Vi. Ji t 0 e n. ©eograpl)ifdfjeä (ogl. ©. 6). 9lttifa ’Attixij = 'Axtix/j ober 'Axtata Dou axr/f?**) die füblidjjte Sanbfdjaft Wittelgriecfjenlanbg, eine §albin)et oon der $orm eineg mit der ©pitpe füboftnmrtä gefegten £)reiecf3, gegen 40 □ W. mit einer ^üftenftrede oon c. 24 Weilen. 2son33öotien ist bag'fianb burcf) den föit|aron gefcfjieben. ©ein £>auptgebirge ist der meift nmlbs nnb toilbreicfje ^arneä (ndqvys), füböftlid) baoon der marmorreicfje Ssrileftos (Bgiktjirog, audf) to Tjtvxthxov oqos) beffen ©übfujs burdf) ein Breitet Sojat oon dem fjonigreicfjen §gmetto£> (Y^fjrrög) gefdfjieben ist. $)a3 einft filber|altige ßau= riongebirge mit (Sap ©union. ®a§ Sanb fjat gtoei anbau= fähige ©Benen, die oon Sitten und (Sleufis, aber die erftere *) So eö bcn Dberfelbljemt und (neben beren eignen giitjrevn) die girier bev berbünbeten Kontingente favayot) [teilte. **) ©. Sitvjta«, ©ried). ©eogv. I, ‘251, ftote 2. dagegen bettft Surtius ©vtecf). (Ettjm. 598 an aonxy ,©tabtgebiet'.

6. H. 2 - S. 67

1913 - Leipzig : Wachsmuth
— 67 — für die sie mit Schaffellen überspannte Töpfe benutzen. Ihr musikalisches Talent wird namentlich von Missionaren gerühmt, die ihre Gelehrigkeit in der Erlernung der Kirchengesänge kennen ge- lernt haben. Die Hottentotten eignen sich mit Leichtigkeit fremde Sprachen an, sind auch Schöpfer feiner Skulpturen und zeichnen sich durch Erzählertalent und Phantasie aus, die sich besonders in den uns überlieferten Sagen und Märchen offenbart. Vor allem lassen die Tierfabeln, die unseren Erzählungen von Reineke-Fuchs sehr ähnlich sind, eine reiche Phantasie und feine Charakteristik erkennen. In diesen Tierfabeln wird von der Überlistung des Löwen und anderer großer Tiere durch den Schakal, der statt des Fuchses die Hauptrolle spielt, von der Plumpheit des Elefanten und der Schlauheit des Pavians erzählt und dabei scharfe Beobachtungsgabe und praktische Weisheit an den Tag gelegt. Es spricht sich in diesen Dichtungen ein starkes Selbstbewußtsein des Hottentotten aus, denn im Schakal zeichnet er keinen andern als sich selbst, in den von diesem überlisteten Tieren aber seine Unterdrücker, die Glieder der weißen Rasse, nicht zuletzt den Buren, sogar seine Wohltäter, die Missionare. Die Hottentotten haben infolge ihrer wandernden Lebensweise keine hochentwickelte Industrie, aber sie verstehen die Töpferei, Schmiedekunst, die Herstellung der Binsenmatten zur Bedeckung ihrer Hütten und sind in der Bearbeitung des Leders erfahren. Sie fertigen aus Ton Schüsseln und Töpfe meist in Form breit- bauchiger Urnen mit schmalem Boden, kaum faustgroßer Öffnung und zwei Ösen für die Aufhängeschnur. Sie stellen diese Geräte aus freier Hand her, schnitzen solche auch aus Holz, ebenso Löffel aus Schildkrötenschalen, Ochsenhörnern und Muscheln und fertigen Messer aus Eisen, das sie wie alle Afrikaner auch zu schmelzen verstehen. Die Felle werden im frischen Zustand mit Fett und Kuhmist eingerieben und mit dem Wurfstock geschlagen; sie be- halten die Haare und werden weich und dauerhaft. In der Beurteilung des Charakters der Hottentotten gehen die Ansichten der Beobachter teilweise auseinander. Während die einen ihnen Großmannssucht, Wankelmut, Lügenhaftigkeit und Hang zum Stehlen nachsagen, rühmen die andern, namentlich ältere Beobachter, ihre Ehrlichkeit und Treue, die sie besonders im Dienste anderer, als Knechte und Soldaten, bewiesen haben sollen ; während die einen ihre Sinnlichkeit tadeln, loben andere ihren sittenstrengen Wandel, 5*

7. Das Altertum - S. 240

1888 - Breslau : Trewendt
240 Kunst. verfate, gehen die bekannten Lebensbeschreibungen berhmter Feldherrn", wahrscheinlich eine spte und schlecht gelungene Umarbeitung eines greren Werkes von Nepos. Durch knstlerischen Sinn nud unparteiische Auf-fassung zeichnet sich C. Sallnstius Crispus (8635) ans; davon zeugen sein catilinarischer" und jngurthinischer Krieg" 1). Ein beraus vielseitiger Schriftsteller war M. Terentius Varro (11628), ein Anhnger des Pompejns, welcher nicht blo als Satiriker sehr Bedeutendes leistete, sondern auch als Prosaiker der alle Gebiete des Wissens zahl-reiche Schriften verfates. Ihren Gipfel erstieg aber die prosaische Litteratur in Cicero (10643), der es wie kein anderer verstand, die hellenische Bildung dem Rmertum zu vermitteln und zu verdolmetschen; er war eine reichbegabte, seinfhlende, auf das Edle gerichtete Natur, aber auch empfindlich, eitel und ngstlich vor Gefahren. Er bereicherte die rmische Litteratur um mehrere Gebiete und wurde der Schpfer einer Schriftsprache, welche fr Jahrhunderte mustergltig blieb. In keinem Fache leistete er soviel wie in der Redekuust, in der ihn hchstens Demosthenes bertroffen hat 3); es sind noch 57 Reden von ihm vollstndig erhalten, dazu 7 Schriften der die Theorie der Beredsamkeit. Sehr wertvoll fr die Zeitgeschichte sind seine Briefe, von denen 4 Sammlungen vorhanden sind. In den letzten Lebensjahren beschftigte er sich vorzugsweise mit Philosophie, ohne doch ein eigenes System aufzustellen; er war vielmehr Eklektiker, d. h. er whlte sich aus den griechischen Systemen, namentlich der neueren Akademie und der Stoa, dasjenige aus, was ihn ansprach, und gab es in falicher Form wieder, wobei freilich auch Miverstndnisse in groer Zahl mit unter-liefen. Es sind nicht weniger als 20 philosophische Schriften von ihm erhalten. Kunst. Die Bauten dieser Zeit kennzeichneten durch ihre Gro-artigkeit und Pracht am besten die ueren Fortschritte, welche das Rmerreich gemacht hatte. M. Scanrus baute 58 ein Theater fr 80000 Menschen, zwar noch aus Holz, aber mit Gold, Silber und Elfen-bein reich ausgestattet; drei Jahre spter lie Pomp ejus das erste ') Von Historiarum libri V sind nur Bruchstcke vorhanden; dieses Werk be-handelte die Zeitgeschichte von 7866. 2) Erhalten sind nur de lingua Latina (Buch 510) und rerum rusticarum libri Iii. 3) Vor Cicero zeichneten sich als Redner aus: Die beiden Gracchen, M. Jnnius Brutus, 9)t. Licinius Crassus, L. Licinius Lucullus, Pompejns Magnus, vor allem aber Q. Hortensius (11450), der lange Zeit die erste Rolle spielte, bis Cicero ihn berholte.

8. Länderkunde des Deutschen Reiches - S. 28

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
28 Thüringer Mulde mit Ranögebirgen. Flechten zwischen Granitgeröll wuchern. Der Reichtum des Gberharzes bestand jedoch seit jeher in ausgedehnten Lagern von silberhaltigen Erzen, die seit der salisch-fränkischen Kaiserzeit besonders am Rammelsberg ausgebeutet werden. Allmählich erschöpsen sich jedoch die Erträge des Silberbergbaus zumal durch erhebliche Auswendungen für die Anlage der tiefen Schächte und langen Atollen. Dagegen ist die Blei-, Zink- und Rupfergewinnung noch immer von Bedeutung. Der Unterharz ist (namentlich an seinem Südabhang) durch milderes Klima begünstigt, so daß sich hier, von prächtigen Buchenwaldungen unterbrochen, Getreidefelder ausdehnen. Auf saftigen Talwiesen finden die braunen Harzkühe prachtvolles Futter: harzer Käse, Butter und Milch sind von besonderer Güte. Dazu haben die Lager von Brauneisenstein hier den Eisenbergbau und Hüttenbetrieb ins Leben gerufen. Das Ulansfelder Hügelland besitzt die bedeutendsten Rupfergänge Deutschlands. Die jahrhundertelang recht ansehn- liche Ausbeute sucht man heute durch einzigartige Maschinen und Vorrichtungen zur Der- meidung von Wasserdurchbrüchen und Erdsällen zu sichern. In den östlichsten Ausläufern deuten zahlreiche Braunkohlengruben, gewöhnlich mit Brikettfabriken verbunden, auf den Anfang der großen Braunkohlenlager der Niederung hin. Gesamtgebiet. Iii. Der thüringische Volksschlag. Der Rennsteig (Renn, Rain — Grenze) ist ein uralter, über den Ramm des Thüringer Wäldes führender Längsweg, der die Stammesgrenze zwischen Franken und Thüringern bildet. Nach N wohnen die Thüringer bis in den Unterharz und zum Bodetal. Jenseits desselben liegt (mit Ausnahme einer fränkischen Kolonie im Bergbaugebiet des Gberharzes, von eingewanderten fränkischen Bergleuten herrührend) das niederdeutsche Sprachgebiet der Sachsen. Die Thüringer sind ein sangeslustiger und lebensfroher Volksschlag, der gemütliche Geselligkeit bei Musik und Tanz auch in den ärmeren Gegenden liebt. Durch den stets regen Verkehr im „herzlande Deutschlands" zeichnen sie sich durch Gewandtheit im Umgang und durch Gefälligkeit und Freundlichkeit gegen den Fremden aus. Reichtum an Sagen und geschichtlichen Erinnerungen. Thüringen ist durch Sage und Geschichte geheiligt. Zahlreiche Plätze des „Waldes" (Ilmenau, Rudolstadt, Weimar, Rickelhahn) erinnern an die Dichterfürsten Schiller und Goethe, und die Wartburg erzählt von der heiligen Elisabeth, dem Sängerkrieg und dem „Junker Jörg" im Lutherstübchen. Im Muldengebiet wirkte Bonifatius- auf dem sagenumwobenen Kyffhäuser erhebt sich neben dem Barbarossaturm das gewaltige Raiserdenkmal der deutschen Rriegervereine. Auch an Roßtrappe und hexentanzplatz (zwei gegenüberliegende Felsen am Ausgang des Bodetals) sowie an den Blocksberg, den Tummelplatz der hexen in der Walpurgisnacht, knüpft sich Mythe und Dichtung. Im Mittelalter boten viele Psalzen (Raiserhaus in Goslar) namentlich den salisch-fränkischen Herrschern willkommenen Iagdausenthalt. Ratholische Inseln an der Gera (Erfurt) und auf dem Eichsfeld inmitten rein evangelischer Bevölkerung erinnern an frühere geistliche Herrschaftsgebiete. Das Gebiet der vielen Residenzen. Thüringen ist der politisch zerstückeltste Teil Deutschlands, da zwölf Bundesstaaten mit vielfach zersplittertem Gebiet daran Anteil haben: Bayern, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Roburg (im 8) -Gotha (im N), Preußen (Provinzen Hessen-Nassau, Sachsen und Hannover), Schwarzburg- Sondershausen (die Unterherrschaft an der Wipper), Schwarzburg-Rudolstadt (Unter- Herrschaft im Kpffhäufergebiet), Reuß jüngere und Reuß ältere Linie, Sachfen-Altenburg. Im harzgebiet Anhalt und Braunschweig. Die politische Zersplitterung, welche sich weniger aus der Oberflächengestalt als aus dem verhängnisvollen, früheren Brauch der

9. Europa, Die wirtschaftliche Entwicklung Europas in neuester Zeit, Elementare mathematische Erdkunde - S. 6

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
q Europa. wohnen Griechen, Slaven, wozu die Serben und Bulgaren gehören, Romane n (in der Walachei) und Türke n. Sie zeigt das bunteste Bölkergemisch. Tie Mittelmeerländer bekunden im ganzen eine gewisse Einheitlichkeit in bezug auf ihre geographischen, wirtschaftlichen und ethnographischen Verhältnisse. Die Ayrenäen-Kaköinsek. 600000 qkm, 25 Mill. E. Das Königreich Spanien. 500 000 qkm, 20 Mill. E., auf 1 qkm 39. Beziehungen Spaniens zum Ozean. Seinen politischen Höhepunkt erreichte Spanien mit der Entdeckung Amerikas, die durch den Italiener Kolumbus m spanischem Dienste erfolgte. Nun ward Spanien alsbald das „Reich, in dem die Sonne nicht unterging". Im Lause der Jahrhunderte ist es jedoch säst seines ganzen auswär tigert Besitzes verlustig gegangen, da die natürlichen Hilfsmittel des Landes ]elb|t gering waren, die über vier Erdteile ausgebreitete Weltmacht gegen^die erwach jenen Feinde zu stützen. Die Niederlande und Neapel haben sich schon seit ^ahrchunder-ten von Spanien losgerissen; zu Ansang des 19. Jahrhunderts sind seine Besitzungen in Süd- und Mittelamerika abgefallen und in jüngster Zeit verlor es Kuba und ote Philippinen; unbedeutende Küstenstriche an der Westküste von Afrika und emtge ajrt-kanische Inseln sind die einzigen Reste der einst so gewaltigen Kolonialmacht. Uber der Gier nach Gewinn wurde die Arbeit in der Heimat vernachlässigt, und dte stolzen Kajtilianer, welche die führende Rolle in Europa beanspruchten, wurden von .vollant), England und Frankreich überflügelt. 3 , Gegenwärtige Stellung Spaniens. Heute zählt Spanten, das zur Zett l Römerherrschaft wohl an 40 Mill. E. hatte, nur mehr 20 Mill., und lerne nur s )as Xiche Bedeutung ist gering. Immerhin lebt auch heute noch ans manchen Gebieten spanischer Einfluß fort. Das Zeremoniell an den Höfen entstammt Spamen, die Dramen eines Ealderon und Lope gelten noch immer als Meisterwerke der Dichtkunst, und in Murillo besitzt die Malerei einen ihrer hervorragendsten Vertrete^ ^n wirtschaftlicher Beziehung haben besondere Bedeutung Spaniens Ausfuhr von Wem Südfrüchten und Kork; serner seine Bergb auerzeugnyfe (Kupfer, Ltjcn, Quecksilber). Spanien ist nächst Schweden Deutschlands beben* Siedelungen. Die größeren Siebelungen des Laubes liegen, abgesehen von der Hauptstabt, in den fruchtbaren Küstenprovinzen, an der See ober an den puffen und ihren Mündungen. Die wichtigeren Hafenplatze stnb Cab ix Malaga, Valencia bieses in parabiestscher Umgebung, und -b at cel o na, ub 1/ Mill E Gibraltar an bet gleichnamigen Meeresstraße ist britisch. Am Quabalquivir und in Granada sind herrliche Baudenkmäler aus der Glmmit der arabischen Herrschaft erhalten, so in Sevtl^a der manrtfche Pa last Alkasfar und m G r a naba die feenhafte Alhambra. Der Sitz des arabychen Kalifats war Kor-dova das 1 Mill. E. hatte. Auf der Kastilschen Hochebene hegt m steppenartiger Umgebung die Hauptstabt M a b r i b , 600 000 Einw.

10. Bd. 4 - S. 301

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 29. Kunst im 19. Jahrhundert. 301 Stowe, die durch ihre „Onkel Toms Hütte" 1852 eine halbe Welt auf die Leiden der Negersklaven aufmerksam machte. — Auf Cuba wurde 1844 der Mulatte Valdes Placido erschossen, als Märtyrer für die den Farbigen vorenthaltenen Menschenrechte. Seine (spanischen) Gedichte sind zwar verboten, wirken aber fort unter seinen Freunden (S. 229). So haben auch die Argentiner an Hilario Askasubi einen Dichter, der das Gaucholeben verewigt, ehe es von der Erde verschwindet. Ueberhaupt aber läßt sich sagen, daß die Dichtkunst mehr als je sich mit nationaler Begeisterung vermählte, und ihre Erzeugnisse mit dazu dienten, die Liebe zum Vaterland neuzubeleben. So haben Es. Teg n er (-s-1846), der patriotische Finne Runeberg (f 1877) und der Geschichtschreiber Geijer (f 1847) unter den Schweden, der gelehrte Grundtvig, 1783—1872, unter den Dänen, der originelle Norweger Ibsen :c. das ernste altnordische Leben im Liede wieder erweckt. Andere Dänen wie Baggesen (f 1826), Oehlenschläger (f 1850), und der Märchendichter Andersen sangen sowohl den Deutschen als ihren Landsleuten. — Die Italiener be« wegte der affektvolle Tragiker Alfieri (f 1803) und bereitete sie auf die Freiheit vor, wie später Manzoni (t 1873). Einem Beranger ähnlich wirkten Ginsti's (t 1850) Spottlieder; der ideale Dichter der Revolution aber ist Aleardo Aleardi. Ebenso freiheitslustig dichteten die Griechen Rigas (S. 31), Sutsos und Ranga-wis. — In Ungarn ward Petöfy, geb. 1823, als der Sohn eines armen Metzgers und Trunkenbolds, aus einem desertirten Soldaten und herumstreifenden Komödianten der naturtreuste Dichter der Magyaren. Er verschwand 1849 im Getümmel der Schlacht von Schäßberg, aber seine Lieder leben fort im Munde seines Volkes. Unter den Edelleuten steht ihm am nächsten der (1871 f) Minister Eötvös; beliebtester Erzähler ist Maurus Iokay. Auch die Slaven haben sich namhafter Dichter erfreut. Adam Mickiewicz 1798—1855 wurde aus einem armen
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