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1. Deutsche Geschichte - S. 33

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutsche Zustände um das Jahr 900. 33 Karolinger. Zum König wurde gewählt der Herzog von Franken, Konrat) I. Aber er versuchte vergeblich der anderen Herzöge Herr zu werden; ftonrab l er verzehrte sich in fruchtlosen Kriegen; besonders der Herzog von Sachsen, Heinrich, war ihm zu mächtig. Da wies er auf dem Totenbette seinen Bruder Eberhard an, die Reichsinsignien seinem Gegner Heinrich zu überbringen. Es war eine edle Tat; so kam der erste der Sachsenkönige, mit 919. denen eine neue Periode der deutschen Geschichte beginnt, auf den Thron. Deutsche Zustände um das Jahr 900. § 35. Versuchen wir uns den Zustand Deutschlands in jener Zeit noch Wirtschaft, einmal in Kürze zu vergegenwärtigen. Noch immer war es ein Land, wo Ackerbau und Vieh wirtschaft fast die einzigen Erwerbszweige bildeten. Große Güter, die dem Könige, den großen Herren oder der Kirche gehörten, lagen neben Bauerndörfern, deren Bewohner zum größeren Teil einem Herrn zu Zinszahlung und Frondienst verpflichtet waren. Noch gab es Städte nur ant Rhein und an der Donau, die alten Römerstädte; und auch deren Bewohner trieben zum größten Teil Landwirtschaft. Noch fand man nur selten selbständige Handwerker; wer ein Handwerk trieb, stand im Dienste eines Gutsherrn, für den er arbeitete. Deutsche Kaufleute gab es nicht; fremde, besonders italienische Händler waren es, die ausländische Waren ins Land brachten. Wald- und Heideboden nahm noch bei weitem den größten Teil unsers Vaterlandes ein; immerhin war im Laufe der letzten Jahrhunderte der Wald vielfach gelichtet worden, und Ackerfluren sah man, wo früher das Wild gesprungen war. Wiesen und Fischteiche, wo einst unwegsame Moräste das Tal ausgefüllt hatten. Das war vor allem das Verdienst der Klostermönche. Die Deutschen jener Zeit waren ein tüchtiges und wackeres Volk, freilich immer noch kampflustig und schnell bei der Hand loszuschlagen, von einfachen, derben, oft rohen Sitten; noch fanden sich auch gar viele Reste des Heidentums. Aber immer mächtiger und einflußreicher wurde die Kirche. Der prunkvolle Gottesdienst rief immer von neuem demütiges Staunen bei den Zuhörern hervor. Die Bischöfe und Abte waren mächtige Herren, die über viele Hörige und Reisige geboten und im Rat des Königs eine hervorragende Rolle spielten. Mönche und Weltgeistliche waren ja auch die einzigen, die einige Bildung besaßen. Unter den Laien, auch unter dem Adel, gab es immer noch nur wenige, die lesen und schreiben konnten. In solcher Zeit war eine wichtige Persönlichkeit für hoch und niedrig der fahrende Sänger, der von den alten Heldensagen wie von den neuesten Ereignissen Neubauer, Beschicht!. Lehrb. für Mädchensch. Ii. 5. Aufl. 3

2. Deutsche Geschichte - S. 35

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die deutsche Kaiserzeit. 919—1250. 1. Die Zeit der Sachsenkaiser. 919—1024. Heinrich I. 919 — 936. §36. Der Sachsenherzog Heinrich, dem, wie die spätere Sage Heinrich erzählt, seine Königswahl unter den grünen Waldbäumen des Harzes, am Mathilde. Vogelherd, mitgeteilt wurde, war ein tüchtiger und tatkräftiger, dabei ruhig erwägender, maßvoller Fürst. Seine Gemahlin Mathilde stammte aus dem Geschlechte Widukinds. Als Musterbild einer deutschen Hausftau wird diese deutsche Königin gerühmt. Mit ernstem, frommem Sinn leitete sie das Hauswesen, hielt die Mägde zu Spinnen und Weben und anderer Hausarbeit an, lag ihren kirchlichen Pflichten ob, besuchte die Kranken und war mildtätig gegen die Armen. Nur von den Sachsen und Franken war Heinrich gewählt worden; so war denn seine erste Ausgabe, seine königliche Gewalt auch im übrigenbc3 Reiches. Deutschland zur Geltung zu bringen und der Zerrüttung des Reiches zu steuern. Und soviel wenigstens ist ihm gelungen, daß die übrigen Herzoge, obwohl sie sich auch ferner großer Selbständigkeit erfreuten, doch seine königliche Hoheit anerkannten. Bedeutend mehr hat Heinrich für sein Herzogtum Sachsen erreicht, das damals gegen äußere Einfälle, z. V. die der Ungarn, wenig gesichert war, kein Reiterheer, wenige Burgen, keine Städte besaß. Bei einem neuen Einbruch der Ungarn gelang es ihm, einen ihrer Häuptlinge gefangen zu nehmen. Um seine Befreiung zu erlangen, schlossen die Ungarn einen Vertrag, in welchem sie sich gegen Zahlung eines jährlichen Tributs verpflichteten, Sachsen zu schonen; indessen verheerten sie dafür Süddeutschland. In der Zeit der Ruhe erbaute Heinrich eine Reihe fester Burgen, in Bureau, welche die Bevölkerung, wenn ein Feind einfiele, sich flüchten konnte. Aus manchen dieser Burgen sind später Städte entstanden wie Goslar, 3*

3. Schulj. 4 - S. 6

1912 - Braunschweig : Hafferburg
früh, daß Tugend, Rechtgläubigkeit und Beschirmung der Schwachen, der Frauen und Waisen Ritterpflicht sei. Als sein Vater im Jahre 1139 starb, war Heinrich erst 10 Jahre alt, deshalb übernahm sein Oheim Welf die Vormundschaft. 2. Er erlangt Sachsen und Bayern. Da der Kaiser Konrad Iii. seinem Vater das Herzogtum Bayern genommen hatte, erbte Heinrich außer dem Titel eines Herzogs von Sachsen nur seine Güter Braunschweig-Lüneburg. Fast das ganze sächsische Volk griff aber für ihn zu den Waffen, und so erlangte Heinrich das Herzogtum Sachsen wieder. Als er auch auf Bayern Ansprüche erhob, wollte sich der Kaiser Konrad heimlich der Stadt Braunschweig bemächtigen. Heinrich kam jedoch eilends verkleidet mit wenigen Getreuen nach fünftägigem Ritte in Braunschweig an. Da kehrte der Kaiser wieder um. Nach Konrads Tode erhielt Heinrich von Friedrich Barbarossa auch das Herzogtum Bayern wieder, denn er hatte seinem Freunde und Vetter auf dessen Romfahrt wichtige Dienste geleistet. An dem Krünungstage hatte sich das römische Volk gegen die Deutschen erhoben, und auf der Tiberbrücke tobte ein heftiger Kampf. Da hat Heinrich mit eigener Lebensgefahr den Kaiser vor dem wütenden Volke gerettet. 3. Die Eroberung des Wendenlandes. Kaiser Friedrich, den die Italiener seines rötlichen Haares wegen Barbarossa nannten, mußte noch fünfmal über die Alpen ziehen und harte Kämpfe bestehen. Der mutige und tapfere Heinrich von Sachsen nahm an diesen Zügen nicht teil, denn er suchte sich inzwischen im Norden wiederzugewinnen, was er im Süden (Bayern) verloren hatte. Er begann seine Eroberungszüge gegen die Slaven jenseits der Elbe, und das hier eroberte Land wurde mit Kirchen, Klöstern, Burgen und Städten reichlich besetzt. So baute er die spätere Hansestadt Lübeck neu auf. Heinrichs Eroberungen ermöglichten den deutschen Handel an den Küsten der Ostsee. Als der mächtige Herzog alle norddeutschen Bischöfe und Grafen sich unterwerfen wollte, erhoben sie sich gegen ihn, aber er trat ihnen entgegen. Vor seiner Burg stellte er den ehernen Löwen auf, der nach Osten sieht, wo die Wenden, Heinrichs Hauptfeinde, wohnten. 4. Heinrichs Fürsorge für die Stadt Braunschweig. Unweit der Stelle, von wo an die Oker größere Kähne tragen konnte, zog seit den ältesten Zeiten durch den Fluß eine Furt und erleichterte den Verkehr von Osten nach Westen. Zum Schutze dieser Furt erbaute Dankward um das Jahr 860 eine Burg, in welcher sich die ritterlichen Burgmannen niederließen. Etwas weiter, in der späteren Altstadt, entstand eine Niederlassung von Kaufleuten. In der Altenwiek siedelten sich Ackerbauer und Handwerker an.

4. Das Mittelalter - S. 58

1893 - Leipzig : Dürr
— 58 — Paläste zu Ingelheim und Nymwegen mit ihren Säulen, Glasfenstern ltnb Gemälden zeigten, wie sehr ihn auch die weltliche Kunst erfreute. Es ist nicht zu verwundern, daß ein Fürst von so vielseitigem Interesse auch dem Ackerbau, der Industrie und dem Handel seine Sorgfalt zuwandte. Die Bewirtschaftung feiner Güter, er hatte deren 180, mußte ihm schon darum von Wichtigkeit sein, weil er daraus seine Haupteinkünfte zog, denn Steuern in unserem Sinne gab es noch nicht, höchstens Geschenke von geistlichen und weltlichen Großen und Zölle an den äußerstesten Grenzen. In der That kümmerte er sich eingehend um die Verhältnisse des Gutes, auf dem er eine Zeit lang verweilte. Er prüfte die Rechnungen bis auf die Zahl der Eier, ermunterte die Handwerker, welche damals noch als unfreie Knechte oder Hörige zu den Gütern der Großen gehörten und für die Herrschaft arbeiteten, drang auf Ausrottung der Raubtiere, besonders der Wölfe, und führte, wo er konnte, Verbesserungen in Feld und Garten ein. Auf diese Weise regte er auch die anderen Gutsbesitzer zur Nachahmung an. Den Handel förderte er durch Anlegung von Straßen. Eine Hauptstraße führte den Rhein entlang und vermittelte den Verkehr zwischen dem Süden und Norden, eine zweite begann bei der Elbmündung, durchschnitt die Marken an der Slavengrenze und teilte sich dann in zwei Arme, von denen der eine nach dem Adriatischen, der andere nach dem Schwarzen Meere führte. Ein weiterer großartiger Plan, Rhein und Donau durch einen Kanal zwischen Rednitz und Altmühl zu verbinden, scheiterte an der Mangelhaftigkeit der damaligen Technik im Uferbau. Mit großer Ehrfurcht blickten schon die Zeitgenossen auf den gewaltigen Herrscher. Es erscheint fast als ein Wunder, daß die unbändigen Großen, welche den Merovingern immer Schwierigkeiten bereitet hatten, fo gefügig auf die straffe Reichsordnung und alle damit zusammenhängenden Neuerungen Karls eingingen. Gewiß trug dazu viel die fürstliche Freigebigkeit und Milde bei, welche zu üben Karl der Große für seine Pflicht hielt, gewiß auch die reichliche Unterstützung die er der Kirche und allen ihren Dienern gewährte. Aber vor allem war es doch die angeborene Würde des großen Kaisers, was alle fesselte, die mit ihm in Berührung kamen. Er war ein Herrscher im höchsten Sinne des Wortes. Schon in feiner leiblichen Gestalt zeigte sich dies. Karl war groß und sehr kräftig gebaut, der flammende Blick feiner Augen überwältigte alle, die sich ihm nahten. Noch mehr aber imponierten die Festigkeit seines Charakters, die Tiefe seines Gemütes, die Weite feiner geistigen Anschauung. Was er wollte, hatte er ganz durchdacht, führte er rasch und vollständig aus. Er schwankte

5. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1888 - Wiesbaden : Kunze
80 Erste Periode des Mittelalters. sehenere Vasallen abtraten, um es als Lehen wieder zu empfangen, wodurch sie gleichfalls vom Heerbann loskamen. Desto mehr vergrößerte sich aber das Lehensgefolge. Die Ausgaben bestritt Karl aus den Erträgen seiner Hos-güter, sowie aus Zöllen, die auf einzelne Waren (z. B. Salz) gelegt waren. Direkte Steuern wurden nicht entrichtet, dagegen wurden auf den Reichstagen jährlich von den Unterthanen Geschenke dargebracht, die allmählich die Form von Abgaben annahmen. Karl als Beförderer der Kultur. Wie Karl groß war als Kriegsheld, so auch in dem edlen Streben, Wohlstand und Bildung unter seinen Völkern zu befördern. Dem Ackerbau kam er zu Hilfe, indem er Wälder, Sumpfe und Einöden in fruchtbares Ackerland umbilden ließ und die Errichtung von Höfen und Dörfern unterstützte. Auf feinen Krongütern ließ er Mu st erwirtschaften anlegen, um zu zeigen, wie die Landwirtschaft zu betreiben fei. Für dieselben gab er Vorschriften, wie es mit der Zucht der Haustiere und der Bienen, der Bereitung des Mostes, Bieres, Weines, der Bestellung der Felder, der Pflege und Wartung des Federviehs, dem Obstbau, dem Fischfang und der Jagd gehalten werde sollte. Er ließ sich genaue Verzeichnisse von allen Vorräten geben, über den Gang der Wirtschaft berichten, prüfte die Rechnungen, suchte selbst die Güter aus und zeigte sich in allem als ein das Kleinste wie das Größte umfassender Geist. Dem Verkehr schuf er neue Straßen. Er begünstigte die Binnenschiffahrt, brachte durch eine Handelsstraße den Rhein entlang Mittelmeer und Nordsee in Verbindung und ließ eine andere von der Elbmündung zur Donau führen, von wo sich dieselbe nach dem schwarzen und adriatifchen Meere verzweigte. Bei Boulogne wurde ein Leuchtturm errichtet, bei Mainz eine hölzerne Brücke über den Rhein geführt, deren Herstellung 10 Jahre erforderte, die aber 813 wieder abbrannte. Die Erbauung steinerner Brücken über den Rhein und die Donau wurde durch seinen Tod verhindert. Während des Avarenkrieges wurde mit der Anlage eines Kanals begonnen, der die Altmühl mit der Regnitz und dadurch Rhein und Donau verbinden sollte. Mangel an Werkgeräten, Ungeschick der Bauleute und kriegerische Zeiten hemmten jedoch die Ausführung; erst im 19. Jahrhundert wurde diese Verbindung hergestellt. Handel und Gewerbe fanden eifrige Förderung. Er gewährte den Kaufleuten allerlei Vorrechte und schützte sie durch angemessene Gesetze auf ihren Reifen. Mit den Slawen und Griechen knüpfte er Handels-

6. Geschichte des Mittelalters - S. 274

1888 - Wiesbaden : Kunze
274 Vierte Periode des Mittelalters. thront. Als der letzte dieses Geschlechtes, Magnus Ii., abgesetzt war, ging die Krone 1363 an seinen Schwestersohn Albrechtvon Mecklenburg über. Nach einigen Jahren wurde dieser durch die Königin Margareta von Norwegen und Dänemark vertrieben und Schweden 1397 mit diesen Reichen verbunden. Obgleich die Kalmarische Union jedem der drei Reiche seine Verfassung ließ, brachte die Vereinigung den Ländern doch keinen Gewinn. Nachdem in Dänemark mit Christian I. (1448 —1481) das Haus Oldenburg zur Regierung gekommen war, strebten die Schweden unter ihrem Reichsverweser S ten Sture nach Unabhängigkeit, und einer seiner Nachkommen, Gustav Wasa, trennte es während der Regierung des Unionskönigs Christian Ii. (1513 —1523) von den beiden übrigen Staaten und erhob es unter seinem Zepter 1523 wieder zu einem unabhängigen Königreich. Polen war von den Nachkommen des Herzogs Piast, den Piasten, im 9. Jahrhundert gegründet und im 10. Jahrhundert dem Christentum zugänglich gemacht worden. Eine Zeitlang hatte es ein deutsches Reichslehen gebildet, unter Friedrich H. aber hatte es sich von Deutschland unabhängig gemacht. Doch konnte es infolge von häufigen Teilungen lange nicht zu Macht und Ansehen gelangen. Im 12. Jahrhundert hatten sich die schlesischen Herzogtümer davon getrennt und waren germanisiert worden. Im Norden wurde es von den heidnischen Preußen bedrängt, und der polnische Herzog Konrad von Masovien mußte zu Anfang des 13. Jahrhunderts den deutschen Orden gegen diese zu Hilfe rufen (Teil Iii, §. 12, 4), der in der Folge Polen ebenfalls große Gefahr brachte. Erst unter dem Enkel Konrads von Masovien, Wladislav, erlangte es größere Bedeutung. Dieser vereinigte 1320 die Warthegebiete (Posen) mit seinem Besitze an der Weichsel und ließ sich in Krakau zum König krönen. Dessen Sohn Kasimir der Große (1333—1370) eroberte Galizien und gründete in Krakau eine Universität. Als der Mannesstamm der Piasten mit ihm ausstarb, vereinigte sein Schwestersohn, König Ludwig der Große von Ungarn (1370—1382), Polen mit Ungarn. Nach Ludwigs Tod wurde Polen an den mit seiner jüngeren Tochter Hedwig vermählten Großfürsten Jagello in Litauen übertragen, mit welchem das Haus der Iagellonen (1386—1572) in Polen begründet wurde. Jagello nannte sich, als er mit der Taufe die Krone empfing, Wladislav ü. (1386—1434). Er führte in Litauen das Christentum ein und verband es mit Polen. Danach begann er den Kamps mit dem deutschen Orden und besiegte den-

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 45

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Gründung des deutschen Königtums und seine Machthöhe (919—1056). 45 ---------- Reiches beseitigt — ein Rückschritt und ein Fortschritt. Zugleich war nun der Schwerpunkt des Reiches nach Norden verlegt. Die kirchliche Salbung und Krönung wies Heinrich zurück. a) Es gelang ihm bei den Herzögen von Franken, Schwaben, Bayern, nach größeren Schwierigkeiten auch bei Giselbert von Lothringen, dem er seine Tochter vermählte, seine Anerkennung durchzusetzen, freilich nur so, daß die Herzoge tatsächlich fast unumschränkt blieben. Doch war wenigstensller völlige Zerfall Deutschlands in die fünf Stämme und der Anfall Loth-; ringens an das Westfrankenreich verhindert. Somit muß_hgjn-i'ich der Gründer des deutschen Nationalstaats genannt werden, wenn dieser vorläufig auch nur ein loser Staatenbund mit monarchischer Spitze war. b) Bei einem Einfall rlpr. (924) glückte es ihm durch die Gefangennahme eines vornehmen Itpgarn einen neunjährigen Waffenstillstand zu erlangen, wofür er indes Tribut zahlen mußte; auch galt der Vertrag nur für sein Herzogtum; die andern deutschen Länder wurden nach wie vor verheert. Diese Zeit benutzte Heinrich, um seine militärische Kraft zu stärken. Er baute eine A nzahl Burgen und befestigte, mehrere Bischof sitze, Pfalzen und Klöster. Es handelte sich also nicht um eine Städtegründung, wiewohl die spätere städtische Entwickelung an diese Befestigungen anknüpfte, auch bezog sich diese Maßregel nur auf Sachsen. Ferner übte er. das sächsische Heer, das bisher fast ausschließlich aus Fuß truppen bestand, im Reiferdienst. c) Seine erste Probe bestand das Heer in Kämpfen gegen die Slawen (Wenden). Diese lebten in Dörfern von Ackerbau und Viehzucht, verstanden auch manches Handwerk und trieben Handel mit dem Orient. Das Volk war zum großen Teil dem Adel hörig geworden und wurde von kleinen Gaufürsten beherrscht. Somit waren ihm die Sachsen nicht sowohl wirtschaftlich, als politisch-militärisch überlegen. 928 griff Heinrich die Heveller (an der Havel) an und eroberte ihre Hauptstadt Brennaburg, bekriegte die Dalemincier (um Jana), in deren Gebiet er Meißen gründete, und die Böhmen, schlug ein großes

8. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1887 - Leipzig : Teubner
namentlich zu Münster, Osnabrück, Paderborn, Minden, m. t waren errungen im Laufe - . . :r Jahre, können wir einen /> kleinen Rnhepunkt machen; denn die Sachsen verhielten sich' zwei Jahre ruhig, und das Christentum schien sich mehr und mehr bei ihnen zu befestigen. Aber im I. 782 brach^ j der Sturm aufs neue los, da sie sich mit der Fremdherr- "" 1 schast und namentlich mit den Steuern und Zehnten, welche zur Einrichtung der christlichen Anstalten nötig waren, noch immer nicht befreund eit konnten. In diesem Jahre waren^ ^ die Sorben, ein slavisches Volk jenseits der sächsischen ' ! Saale, in Thüringen und Sachsen eingefallen, und als nun ein fränkisches Heer unter Geilo und Adalgis durch das Sachsenland zog, um die Sorben zu bekämpfen, wurde , j dieses von den Sachsen, welche von dem aus Dänemark erlra zurückgekehrten Wittekind zu neuem Aufftande gereizt worden waren, am Berge Süntel, am rechten Ufer der Weser ,f oberhalb Minden, völlig aufgerieben. Sogleich rückte Karl voll Zorn in das Sachsenland ein, um die Rebellen — denn als solche sah er jetzt die Sachsen an — zu bestrafen. Wittekind war wieder zu den Dänen entflohen, und niemand wagte es, dem zürnenden König Widerstand zu leisten. Die Urheber des Ausstandes wurden ihm ausgeliefert, 4500 Mann. Diese ließ Karl zu Verden an der Aller sämtlich an einem Tage enthaupten. Karl hoffte durch diese harte, grausame Strafe, die' A auf keine Weise zu entschuldigen ist, die Sachsen für immer ‘ : von neuen Empörungen abzuschrecken; aber es geschah das Entgegengesetzte von dem, was er gehofft. Statt durch den Schreck niedergeschmettert zu werden, erhoben sich jetzt, von Wittekind aufgerufen, die Sachsen durch das ganze Land hin mit erbitterter Wut, um für das vergossene Blut Rache zu nehmen und das Joch des großen Schlächters, wie sie Karl nannten, abzuschütteln. Es kam bei Detmold inj/v^fr I. 783 zu einer furchtbaren Schlacht, durch welche Karl^% 1 gezwungen ward, sich bis nach Paderborn zurückzuziehen.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1887 - Leipzig : Teubner
Reichstag zu Tribur 1066. 105 Fehde lag. Um Hannos Einfluß für die Zukunft ganz zu vernichten und allein im Namen des Königs zu Herr-, Äschen, den er ganz an sich gefesselt, ließ er diesen schon im /*-***)'%■ 1065 im 15. Lebensjahre für mündig Der junge König lebte sein leichtsinniges Leben prt, iwv, ‘ unbekümmert um die Regierung, die Adalbert allein führte. £ f) Adalbert schaltete mit unbegrenzter Willkür und vergaß nicht den eigenen Vorteil, während der König im Sachsenlande, in Goslar, Hos hielt und die Umgegend schwer bedrückte; denn nach altem Herkommen mußte die Gegend, wo der Hof sich befand, alle Bedürfnisse bestreiten. Schon '%> verweigerten die Sachsen in ihrem Zorne die Lieferungen, ^ so daß die Bedürfnisse gekauft oder erpreßt werden mußten, und die Reichsfürsten, voll Sorge um das eigene und des Staates Wohl, beschlossen, den König zur Entlastung Adalberts zu zwingen. In den ersten Tagen des I. 1066 -«-«wurde zu Tribur (in der Mitte zwischen Mainz, Frank-V,v fnrt und Darmstadt) ein Reichstag gehalten, auf welchem der König in die Absetzung Adalberts willigen mußte und Pj unter die Bevormundung der verschworenen Fürsten gestellt wurde. Heinrich ertrug den Zwang, den die Fürsten, nament-^ lich der vielvermögende auf ihn übten, mit großem Widerstreben und suchte sich allmählich von demselben zu befreien. Nach drei Jahren kehrte Adalbert an den Hof /<*<? zurück und übte wieder seinen alten Einfluß. Der Haß •■y gegen seine Widersacher war noch gestiegen, und er dachte , daran, mit Hilfe des Königs sie zu vernichten. Der ge- L, 7; jährlichste unter ihnen war Otto von Nordheim, der^^-Herzog von Bayern, ein tapferer, entschlossener, kluger und ehrgeiziger Mann, gegen welchen dem König der Argwohn beigebracht war, daß er selbst nach der Krone trachte. Im I. 1070 wurde gegen diesen die Klage wegen Hoch- V Verrats erhoben. Ein Mann von dem übelsten Rufe, ; Namens Egiyo, trat mit der Beschuldigung auf, der Herzog Otto habe ihn im vorigen Jahre bestochen, den König zu ermorden, und zeigte den Dolch vor, mit dem ihn Otto

10. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
56 Sachsen- und Franken-Kaiser. seine Obergewalt anzuerkennen: er überliefe ihnen die oberste Richtergewalt, dem Herzog von Bayern auch das Königsrecht, die Bischöfe zu ernennen, und begnügte sich, sie mit ihrer Würde zu belehnen: als „Fahnenlehen" empfingen sie von ihm ihr Amt mit der Fahnenlanze und leisteten in seine Hand den Treueid. Lothringen gewann er vom Westfrankenreich zurück. Zugleich hielt er über vornehme Friedensbrecher strenges Gericht und stellte die Ordnung wieder her. So wurde er der Begründer des Deutschen Reiches. * *Die süddeutschen Herzogtümer waren nicht so ausgedehnt wie Sachsen, aber erheblich größer als die heutigen Länder, die ihren Namen tragen: Schwaben umfaßte den Süden des Elsasses, Badens, Württembergs, Bayerns bis an den Lech, ferner die Ostschweiz und Tirol; Bayern reichte mit seinen Marken weit an der Donau hinunter und tief in die Alpen hinein; die Landschaften am Main und die heutige Rheinpfalz bildeten mit dem nördlichen Elsaß das Herzogtum Franken. Dennoch vermochten die Herzöge sich der Ungarn nicht zu erwehren, die damals Augsburg und St. Gallen heimsuchten und am Hohentwiel durch alemannische Große und die Mönche der Klöster Ti Reichenau und St. Gallen eine blutige Schlappe erlitten. □ Als die „Hunnen" ins Sachsenland eindrangen, fiel einer ihrer Großen bei der Pfalz Werla in Heinrichs Hände. Da benützte der König seinen Gefangenen als Unterhändler, um gegen jährliche Geschenke für Sachsen Waffenruhe zu erkaufen; er brauchte Zeit, um eine wirksame Abwehr vorzubereiten. 3. Wie Alfred der Große schuf er zunächst auf seinen Erbgütern ummauerte Wohnplätze, „Burgen", in denen sich die Landleute mit Haustieren und Hausrat „bergen" konnten. Jährlich mußten sie ein Dritteil ihrer Ernte in die Burg liefern; viele siedelten sich darin als „Bürger" an; die Gilden, Vereine zu gegenseitiger Unterstützung, mußten hier ihre Feste feiern. Auf diese Weise mögen in Sachsen mehrere Städte (Quedlinburg, Merseburg) entstanden oder im Schutz neu errichteter Steinmauern aufgeblüht sein. Bisher waren die Edeln und die Freien, wenn sie auf ihren schweren Rossen einzeln daherritten, von den Feinden leicht umzingelt und niedergemacht worden; Heinrich übte sie ein zu planvoller Bewegung in geschlossener Linie. * * Gleichsam zur Übung zog er während des ungarischen Waffen- stillstandes über die Elbe und das Eis der Havelsümpfe gegen die
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