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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. uncounted

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Qxenf Ölen Ctflitievatogifcße Wandtafeln von Gjjtofejfov 3)z. % ttarmfräufez Gdotlftänbig in 10 Ctafeln: 2 Ctafefrl Mviftauogvapfyie in Grot> und 6c§wavjövnät, 8 Ctüfeftl Quinevülien in vielfarbiger S3itf)ogvnpt)ie 3)em (Werk find (Erläuterungen beigegeben, die das Wichtigfte ent- halten über J^riftaüfyftem, djemijc&e 'Jufammenfefynng, färbe, jfärte, fpepfifüjes (Bewid/t, öpattbarkeit, Vorkommen und Verwendung Gjjreife: Czafet I und Ii aufgewogen auf £ einwand mit Öfen Ott. 3.50, mit (Stäben je 5 Qu., Ctafet Iii—x aufgesogen auf £ einwand mit Öfen Je Ött. 6.50, mit ötäben Je 8 Qßark. Ort Uaft hrsv 'Tofrt/t) , Ctafeli: J?tiftattogtapt)ie: ^Reguläres und tjexago- Ofzlljfxll Uf£V —w nales (Syftem. Cxafet Ii: J?riftattogzapt)ie: Ztetta* gonales, vljombifcßes, monoklines und triklines (Syftem. Ctafel Iii: (Elemente und (Sulfide (Qlnfang). fxafel Iv: (Sulfide (öcfflufj) und analoge Verbindungen. Ctafel V: Oxyde. Ctafel Vi: Jfydroxyde, Jfaloidfalje u. Borate. !Xafel Vii: Karbonate. Ctafel Viii: (Sulfate, (Chromate, Quolybdate, 'Wolframate, Qlranate, tyjtfospfjate und Qlrfeniate. Czafel Ix: (Silikate (Anfang). Ctafel X: (Silikate (Gestuft), Clitanate und otganiföe Verbindungen. Qxur die wenigften (Scf/ulen und fonftigen £e^ranftalten find bei den l/ofyen Gjjreifen, die für gnte Qhineralflufen — und folcfye kommen einjig und allein beim Qliifdjaiiungsunterricljt in Q3etrad)t—bejafytt werden, in der £age, fictj eine jweckentfpreckende Q27ineralien~(Samm* (nng anjufi^affen. (Brofje Wandtafeln, die geeignet erfdjeinen, eine koftfpielige Offline* rallen' Sammlung jn erfetjen, fehlten aber bisher für den Qinterridjt in der Quineralogie. 2)ie (Wiedergabe ist vorjüglid) gelungen, die farbengebung und die (Schönheit der formen kommen ansgejeicfynet jur (Bettung, fo daß Qlnterridjtsleiter, denen die Cxafeln vorgelegt wurden, das Werk als ein Gj3racf)tmerk er ften langes bezeichneten, wie es der Gcfyule bisher noclj nidjt geboten wurde. Die Qlbfat?fä$igkeit ist nnbegrenjt. Qlidjt allein alle einfctflägigen Onftitute tföl/erer Jsehranftatten, fowie Verg* und Verg* vorfcffulen, Volks* und Vürgerfdjulen, (Seminaren und (fjräparanden-Qlnfialten, fon- dern auch alle Quineralien - (Sammler find Ontereffenten für das prächtige (Werk. Die Qlnjcljäffuugskoften können auf den (Etat mehrerer (Jahre verteilt werdeni dafel I—iii liegen vor, dafellv wird noch 1912, Ctafel V—vi11913, Zafel Viii—x 1914 etfdjeinen. m*T7t7rrrtttr7ttw7ttrym*rmwrtvttttt7mtrrtttmm*lz' •77777777 ödjulfyaus ,i. Jßeimat von Otto Qsdintet Qfudj eine age des J^eimatfcfjufyes mit vielen Qlbbilbungen, in „Gdeifpiec und „(3egen6 Cjjreis brofcfyiert Ptuark 3.—, elegant gebunden Qxlt 0er Vetfaffez wendet ftch mit diefem populär getriebenen Vudj an die i derer, die für die (Scfyönfjeit der Jfeimat und der heimatlichen Vauweife ( die einfe^en, daß gerade der (Schulhausbau eines der mectvollften Quittelji (Erjiehung der Qlugemeinheit ist. 'Der Ctext ist bei aller Volkstümlichkeit > verständlich und fachlich klar gehatten. (Eine große Qlnjahl guter Veifpiel j ländlicher (Schulbauten ans allen (Bauen des ^Reichs, die in ihren (Einreiht o i find, dienen dem V erfäff er jur (Erläuterung feiner (Ausführungen. (Struth ans ■ Spamersche Luchdruckerei in Eeipjig 'A

2. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 97

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Staatsverwaltung Preuens. 97 Die Einnahmen des Reiches stammen heute wesentlich aus den Zllen, die an der Grenze erhoben werden, und den Verbrauchs-steuern, die auf Bier, Branntwein, Zucker, Salz und Tabak ruhen, ferner aus den Reichs ft empelabgaben, wie sie z. B. von Kauf-vertragen, Wertpapieren, Wechseln, Spielkarten erhoben werden, der P o st und T e l e g r a p h i e, den elsa-lothringischen Eisenbahnen, endlich den Beitrgen der Einzelstaaten. Der Reichs Haus-halt belief sich im Jahre 1908 auf fast 2800 Millionen Mark, wovon die Einnahmen aus Zllen, Verbrauchssteuern und Gebhren auf 1257 Mill. berechnet wurden. Unter den Ausgaben stehen die Kosten des Heeres und der Marine obenan; die Kosten fr das Heer betrugen in demselben Jahre 854 Millionen, fr die Marine 349 Millionen Mark. Dazu kommen u.a. die Ausgaben zur Verzinsung der Reichsschuld, die im Jahre 1908 etwa 4,3 Milliarden Mark betrug. Tic Staatsverwaltung Preuens. 74. Die Behrdenorganisation. Die oberste Behrde des preui-Mysterium, sehen Staats ist das Staats Ministerium. An dessen Spitze steht der M i n i st e r p r s i d e n t, der zugleich fr gewhnlich deutscher Reichskanzler ist. Es gibt neun Ministerien: das des Auswrtigen dieses fllt mit dem auswrtigen Amt des Reichs zusammen , des Krieges, der Justiz, der Finanzen, des Inneren, der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen-heiten, des Handels, der ffentlichen Arbeiten, der landwirtschaftlichen, Domnen- und Forstange-legenheiten. Das Land istinzwlfprovinzen geteilt, zu denen als besondere Provwzial. Verwaltungsbezirke die Stadt Berlin und die hohenzollernschen Sandetiertoaitun9' kommen. An der Spitze der Provinzen stehen Oberprsidenten. Sie zerfallen in Regierungsbezirke; diese werden von Regierungen ver-waltet, an deren Spitze Regierungsprsidenten stehen. Die Regierungsbezirke sind in Kreise geteilt; die Kreisverwaltung wird von den Landrten geleitet. Die Kreise zerfallen in Amtsbezirke, welche mehrere Landgemeinden umfassen; an ihrer Spitze stehen Amtsvorsteher, die vorzugsweise mit der Ausbung der Polizei betraut sind. Den unmittelbaren Staatsbehrden treten die Selb st ver- Selbst-w a l t u n g s b e h r d e n zur Seite. Durch die Stdteordnung Steinseitoatm0' toqr den Stdten die Selbstverwaltung gegeben worden. An die Gedanken Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch. B. V. 6. Aufl. 7

3. Geschichte des Altertums - S. 219

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 35, 1. Bedrückung der Plebejer und ihre Erhebung. Coriolanus. 2191 Nutznießung gegen billige Abgabe nur an Patrizier übergeben, während die Plebejer, obgleich sie teil an den Siegen hatten, leer ausgingen. Die Lage der Plebejer verschlimmerte sich dadurch noch mehr, daß die Kriegslasten gerade so auf ihnen lagen wie auf den Patriziern. Sie muhten an den Kriegen ohne Sold teilnehmen, Waffen und Unterhalt sich selbst stellen. Die Kriegsdienste aber entzogen sie ihrer Arbeit. Während die Patrizier die Bestellung ihrer großen Ländereien ihren Sklaven überließen, blieb der kleine Landbesitz des Plebejers unbebaut; die Staatssteuer mußte jedoch nach wie vor entrichtet werden. Die Folge war, daß die Verarmung der Plebejer und ihre Abhängigkeit von den herrschenden Patriziern immer mehr zunahm. Viele Plebejer waren genötigt, von den Patriziern Geld zu borgen, welche dieses aber nur gegen hohe Zinsen ausliehen. Konnte der Schuldner den Verpflichtungen gegen seinen Gläubiger nicht nachkommen, so hatte dieser das Recht, sich an dem Eigentum desselben schadlos zu halten. Reichte dieses dazu nicht aus, so konnte er ihn in den Schuldturm gefangen setzen lassen, ja sogar ihn samt seiner Familie als Sklaven an sich nehmen oder verkaufen. Unter den Plebejern herrschte darum große Erbitterung gegen die drückende Vorherrschaft der Patrizier, zumal ihnen in gefahrvollen Kriegszeiten Versprechungen zur Verbesserung ihrer Lage gemacht worden waren, ohne daß dieselben nachher gehalten wurden. Als nun die benachbarten Volsker Rom den Krieg erklärten und die Plebejer zum Kampfe ausziehen sollten, kam der verhaltene Grimm unter ihnen zum Ausbruch. Ein ehemals wohlhabender Bürger und Hauptmann, der unter der Ausbeutung der Patrizier zum Schuldknecht geworden und eben entsprungen war, trat unter das Volk, zeigte seine ehrenvollen Narben auf der Brust, sodann die Striemen patrizischer Peitschenhiebe und erregte durch die Schilderung der elenden Lage, in die er ohne fein Verschulden geraten war, einen wilden Auflauf unter dem Volk. Es gelang zwar noch einmal, die Plebejer durch Erneuerung der Versprechungen zum Kampfe gegen die Volsker zu bewegen. Als aber die Patrizier nach wiederholten Zügen gegen neue Feinde und siegreicher Rückkehr von denselben das gegebene Versprechen abermals nicht halten wollten, zogen 18000 Plebejer aus der Stadt auf den später so genannten heiligen Berg 494 und waren fest entschlossen, eine neue Stadt zu gründen und sich selbst zu regieren. Da mußten die Patrizier einsehen, daß ein längeres Hinhalten der Plebejer dem Staate Verderben bringen müsse. Sie berieten deshalb, wie das Volk wieder zur Rückkehr zu bewegen sei, und

4. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 101

1880 - Halle : Anton
101 Iv. Karl und Moritz im Streit. 1. Karl hatte seine Feinde zu Boden geworfen; der schmalkaldische Krieg hatte ihn zum Herrn von Deutschland gemacht. Als solcher erließ er jetzt eine Vorschrift, wie es einstweilen — bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung — in religiösen Dingen gehalten werden sollte. In Augsburg war diese Vorschrift berathen worden; einstweilen (— lateinisch: interim —) sollte sie gelten; darum nannte man sie das Augsburgerjnterim. Nach demselben sollten die Protestanten halb wieder katholisch werden; deswegen waren gar viele mit ihm unzufrieden. Magdeburg vor allem verweigerte die Annahme desselben. Der erzürnte Kaiser erklärte es darum in die Acht, und da er selbst anderweit beschäftigt war, so sollte sein Liebling Moritz dieselbe vollstrecken. Moritz aber war nicht mehr der alte. Es hatte ihn tief verletzt, daß Karl trotz seines gegebenen Wortes seinen Schwiegervater Philipp von Hessen doch der Freiheit beraubt hatte und noch immer in harter Gefangenschaft hielt. Auch drückte es ihn, daß man ihm vorwarf, er habe seinen Glauben und seinen Vetter Johann Friedrichs an den Kaiser verrathen. Darum faßte er den Entschluß, für die Sache der Protestanten gegen den Kaiser die Waffen zu ergreifen und ihn zugleich zu zwingen, die gefangenen Fürsten frei zu geben. Nachlässig betrieb er die Belagerung Magdeburgs, sammelte aber dabei ein bedeutendes Heer. Insgeheim verband er sich auch mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg und mit dem Könige von Frankreich. Der letztere verfolgte zwar die Protestanten in seinem eignen Lande, in Deutschland aber unterstützte er sie aus Haß gegen den Kaiser. Freilich umsonst wollte er es nicht thun. Moritz mußte darein willigen, daß er die an der französischen Grenze gelegenen deutschen Städte Metz, Toul und Verdun unter seine Herrschaft bringe. 2. Alles dies wurde so geheim gethan und so geheim gehalten, daß Karl V. nicht das mindeste davon merkte. Sorglos hielt er sich, freilich an der Gicht erkrankt, in Innsbruck auf. — Plötzlich fchloß Moritz 1552 mit Magdeburg Frieden und brach gegen den Kaiser auf. Er that dies mit solcher Schnelligkeit, daß er den völlig überraschten Kaiser beinahe gefangen hätte. Kaum behielt derselbe noch Zeit, sich in stürmischer Nacht aus schrecklichem Wege in einer Sänfte über die schneebedeckten Alpen tragen zu lassen. Seinen Gefangenen, Johann Friedrich, hatte er zuvor in Freiheit gesetzt, doch sollte ihm derselbe noch einige Zeit freiwillig folgen. Krank und ohne Heer, mußte sich der Kaiser zu Unterhandlungen verstehen. Er beauftragte damit seinen Bruder Ferdinand. In Pafsau kam dieser mit Moritz zusammen, und hier wurde noch in demselben Jahre 1552 ein Vertrag geschlossen der Passauer Vertrag); durch denselben

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 113

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kriegsschäden irt Ostpreußen und Kriegshilfe. 113 „Wir Unterzeichneten erkennen hiermit an, daß die Stadt Stallupönen von deutschem Militär und von deutschen Zivilpersonen geplündert und in Brand gesteckt worden ist. " Vier von den ausgewählten Personen weigerten sich, ihren Namen unter diese Lüge zu setzen. Aber man begnügte sich mit den vieren, die sich überreden ließen. Kaum hatten die Russen das Schreiben in der Hand, so begannen sie die planmäßige Plünderung. Am 12. September kam es zu peinlichen Auftritten. Auf dem Markt begann es zu brennen, und 200 Flüchtlinge, die von den Russen von Insterburg nach Stallupönen geschafft worden waren, begaben sich auf den Platz, um zu löschen. Da kamen die Kosaken, nahmen sie gefangen, führten sie vor den Kommandanten und behaupteten, sie hätten den Brand angelegt. Drei von den Unschuldigen bekamen 25 Hiebe. Stallupönen ist die einzige Stadt, in der man sieht, daß die Russen nur die vornehmeren Häuser zerstörten, während sie die geringeren stehen ließen. Nicht während des Kampfes wurde Stallupönen verwüstet, sondern als die Russen in unbestrittenem Besitz der Stadt waren. Auch in der Stadt Pillkallen waren die Russen zweimal zu Gaste, vom 17. August bis 13. September 1914 und vom 12. November bis 9. Februar 1915. Von ihrem zweiten Besuch haben sie manche unheimliche Spur hinterlassen. Der Kreis Pillkallen hatte 45 500 Einwohner, die meist von Landwirtschaft (Weizenbau) lebten und ansehnliche Pferdezucht trieben. Nun war aller Wohlstand auf einmal vernichtet. Von den 46 000 Pferden des Kreises war wenigstens die Hälfte in die Hände der Russen gefallen. Der Rinderbestand, etwa ebenso groß, war zum größten Teil von den Russen requiriert*) worden. Im ganzen Gebiet waren höchstens 5000 Personen während des zweiten Einfalls geblieben. Zahlreiche Männer, Frauen und Kinder waren nach Rußland fortgeschleppt worden. Aus einem einzigen Gendakmerie-bezirk z. B. 100 Mann. 891 Wohnhäuser, 1888 andere Gebäude und 20 Mühlen waren niedergebrannt worden. Jedes Haus, das noch stand, war ausgeplündert. Sven Hedin, „Nach Osten!" (Gekürzt.) Verlag F. A. Brockhaus. Leipzig. 69. Kriegsschäden in Oftpreußen und Kriegshilfe. 1. Kriegs schäden. Von den etwa 21/10 Millionen Bewohnern Ostpreußens sind nach amtlichen Feststellungen von den Russen 1620 getötet, 433 körperlich beschädigt und 10725 verschleppt worden. Die Hälfte von ihnen sind Frauen und Kinder; unter dm Verschleppten befinden sich auch viele Greise. Es besteht die Befürchtung, daß ein großer Teil der Verschleppten ihre liebe Heimat nicht wiedersehen wird. *) requirieren = herbeischaffen, liefern lasten, namentlich' im Kriege für die Truppen im Felde.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 96

1887 - Wiesbaden : Kunze
96 Erste Periode der Neuzeit. führte. Die Bürger wehrten sich, so gut sie es vermochten, und Ziegel, Balken, siedendes Wasser mußten helfen, den vordringenden Feind aufzuhalten. Diese tapfere Gegenwehr erbitterte die Kaiserlichen so sehr, daß ihrem Morden kein Halt mehr geboten werden konnte. Kein Alter, kein Geschlecht, kein Stand ward geschont, alle fielen als Opfer der wütenden Kriegsgöttin. Jetzt brach auch Feuer aus; ein Sturmwind verbreitete die Flammen mit rasender Schnelligkeit durch die ganze Stadt und machte den Brand allgemein. 20 — 30 000 Menschen kamen um. Die Stadt verbrannte bis auf 137 kleine Häuser und den feuerfesten Dom. Erst am dritten Tage, als die Straßen von Schutt und Leichen etwas gereinigt waren, konnte Tilly seinen Einzug in die rauchenden Trümmer der Stadt halten und sah mit Entsetzen und zu Thränen gerührt die grauenvolle Verwüstung. In der Domkirche fand man über 1000 Menschen, größtenteils Weiber und Kinder, die sich in dieselbe geflüchtet und dort zwei Tage und zwei Nächte ohne Nahrung angstvoll zugebracht hatten. Tilly schenkte den Unglücklichen das Leben und ließ Brot unter die Halbverhungerten austeilen; dann begab er sich in die Kirche, um Gott für den Sieg zu danken. Pappenheim jubelte über die „Magdeburger Hochzeit", wie seine Soldaten das Blutbad nannten, und schrieb höchst entzückt nach Wien: „Seit Trojas und Jerusalems Eroberung ist solch ein Sieg nicht gesehen worden." Gustav gegen Tilly. Gustav Adolf war tief ergriffen bei der Nachricht von Magdeburgs Fall und klagte laut die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen an, daß ihre Saumseligkeit das große Unglück verschuldet habe. Doch erst der Einfall Tilly3 in Sachsen und die Eroberung der Stadt Leipzig trieben den Kurfürsten den Schweden in die Arme. Gustav Adolf verzieh ihm und zog mit ihm gegen Tilly, den sie bei Breitenfeld unweit Leipzig am 7. September 1631 trafen. Tilly, welcher in 36 Schlachten gesiegt hatte, zagte zum ersten Male beim Beginne der Schlacht; seine ruhige Besonnenheit war trüben Ahnungen gewichen. Er hielt Kriegsrat in einem abgelegenen Hause bei Leipzig und erfuhr nachher, daß es das Haus des Totengräbers gewesen sei, was er als eine schlimme Vorbedeutung ansah. Trotz des tapfersten Widerstandes mußten die Kaiserlichen weichen. Tilly selbst erhielt drei Schußwunden und kam nur durch Zufall in Sicherheit. Ein schwedischer Rittmeister schlug ihm mehrmals auf den Kops und würde ihn getötet haben, hätte nicht eine Kugel seinem Leben und seiner Verfolgung ein Ende gefetzt. Diese Schlacht entriß dem Kaiser Ferdinand Ii. wieder alle

7. Römische Geschichte - S. 18

1881 - Leipzig : Teubner
18 Die sibyllinischen Bücher. römischen Reiches angesehen worden ist. Auf der Stelle, wo der Tempel errichtet werden sollte, standen schon mehrere kleine Tempel. Als man die Götter, denen sie angehörten, durch die Vogelschau um ihre Einwilligung befragte, gestanden sie alle die Verlegung der Heiligtümer zu, mit Ausnahme der Juventas, der Göttin der Jugend, und des Grenzgottes Terminus. Man erkannte darin die Verheißung, daß das römische Volk ewig in Jugendkraft blühen und seine Grenzen nie zurückweichen würden, und schloß die Heiligtümer beider Gottheiten in den Umkreis des Tempels ein. Als die Fundamente des Tempels gegraben wurden, fand man in der Erde das frische Haupt (caput) eines Menschen, und dies Wunder nahm man als ein Vorzeichen an, daß diese Stätte einst das Haupt der Welt sein werde. Man nannte den Berg, der bisher Satnrnius geheißen, von nun an Capitolinus oder Capitolium. In einer unterirdischen Cella des Jupitertempels wurden die sibylliuischen Bücher, Weissagebücher des römischen Staates, aufbewahrt, welche Tarquiuius erworben hatte. Eines Tages nämlich kam ein fremd gekleidetes Weib zu dem König und bot ihm gegen einen hohen Preis neun in griechischer Sprache geschriebene Bücher göttlicher Weissagung an. Tarquiuius verweigerte den Ankauf wegen der zu hohen Forderung. Die Alte entfernte sich, und nachdem sie drei von den Büchern verbrannt, kam sie zurück und bot die übrigen sechs zu demselben Preise an. Abermals fortgeschickt, verbrannte sie wieder drei Bücher und forderte dann für den Rest wieder den alten Preis. Jetzt wurde der König aufmerksam und ließ die Bücher durch die Priester und Weissager untersuchen. Man fand, daß die Alte die Sibylle von Cnmä war und die Bücher wichtige Weissagungen für den römischen Staat enthielten. Sie wurden gekauft und sorgfältig aufbewahrt. Dem König waren bisher alle seine Unternehmungen geglückt; aber mancherlei schlimme Zeichen ließen ihn für die Zukunft fürchten. Deshalb schickte er seine beiden Söhne Titus und Aruus nach Delphi, um das Orakel zu befragen,

8. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 173

1879 - Leipzig : Teubner
Der große Kurfürst 1640—88. 173 Regierung im Innern seinen Staat der Zerrüttung entriß und alle Lebenskräfte desselben zu frischer Blüthe brachte, so daß, wahrend das deutsche Reich seinem völligen Verfalle entgegenging, in diesem jungen Staate alles, was von gesundem deutschem Stoffe vorhanden war, zu trefflicher Entfaltung gedieh. Von mütterlicher Seite dem Hause Oranien entsprossen, hatte er einen großen Theil seiner Jugend in Holland verlebt und sich dort zum Staatsmann und Feldherrn ausgebildet; er hatte gesehen, wie dieses kleine Land durch die Rührigkeit und Thatkraft feiner Bewohner, durch Handel und Gewerbe und Bildung sich zu blühendem Wohlstand und Macht emporgeschwungen hatte, und war entschlossen, sein Land in gleicher Weise zu demselben Ziele zu führen. In damaliger Zeit stützte sich die Politik überall ans Gewalt und List, und unter solchen Verhältnissen sah sich auch der große Kurfürst gezwungen, dieselben Mittel zur Erreichung seiner staatsmännischen Zwecke anzuwenden. Als Friedrich Wilhelm zur Regierung kam, mußte er zunächst suchen, wieder Herr seines Landes und seiner Truppen zu werden; denn Schwarzenberg hatte die branden-burgischen Truppen dem Kaiser Treue schwören lassen. Dies Verhältniß wurde aufgelöst und ein neues stehendes Heer geschaffen, das im I. 1646 auf 8000 M. wohlgeübter Truppen aller Waffengattungen angewachsen war und ihn in den Stand setzte, eine bewaffnete Neutralität zu beobachten und seine zerstückten, weit auseinander liegenden Länder zu schützen. Bei dem Abschluß des westfälischen Friedens (1648) nahm er unter den betheiligten Mächten schon eine achtunggebietende Stellung ein. Zwar setzte er seine Forderung nicht durch, daß ihm die Schweden ganz Pommern herausgeben sollten; aber er erhielt doch außer Hinterpommern zur Entschädigung für das übrige Pommern die Bisthümer Magdeburg und Halberstadt, Minden und Kamin, die in weltliche Fürstenthümer verwandelt wurden. In den folgenden Jahren fetzte der Kurfürst die Arbeit zur Hebung des Landes und ferner Macht fort. Sein Gebiet bestand aus vier weit vou einander getrennten Ländern: zwei

9. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 146

1879 - Leipzig : Teubner
146 Friede zu Travendal 1700. von seinem Vater Karl Xi. in bestem Zustande zurückgelassen, wurden in Bereitschaft gesetzt. Die Dänen begannen den Krieg im 1.1700 durch einen Einfall in Schleswig, während August von Polen mit einem sächsischen Heere in Liefland eindrang. Karl Xii. wandte sich zuerst gegen die Dänen. Mit bewundernswürdiger Raschheit erschien er an der Küste von Seeland in der Nähe von Kopenhagen und erzwang unter dem heftigsten Feuer der Dänen die Landung. Allen voran sprang er mit dem Degen in der Hand ins Wasser und stürmte gegen die Schanzen, welche unter dem Jubel der Seinen erobert wurden. Die Kugeln pfiffen den: jungen Helden um die Ohren. Er fragte seine Begleiter, was das für ein Pfeifen sei. Man antwortete: „Das find Flintenkugeln". „Nun," rief Karl, „das soll in Zukunft meine Leibmusik sein!" Rasch marschirte jetztkarl gegen Kopenhagen und brachte den Dänenkönig in solchen Schrecken, daß er sofort um Frieden bat. Im August 1700 ward der Friede zu Travendal bei Lübeck geschlossen, in welchem Friedrich Iv. dem Herzog von Holstein-Gottorp das Eroberte zurückgab und dem Bündnisse gegen Schweden entsagte. Unterdessen war Peter der Große mit einem zahlreichen Heere dem in Liefland eingerückten August von Polen zu Hülfe gezogen und belagerte die fchwedifche Festung Narwa auf der Grenze von Esthland und Jngermannland. Mit derselben Schnelligkeit wie vor Kopenhagen erschien Karl noch in demselben Herbste mit einem kleinen Heere von 15.000 M. vor Narwa und griff am 21. Nov. 1700 das 40.000 M. starke Heer der Russen an. Andere geben die Schweden auf 8000, die Russen auf 80,000 Mann an. Während eines wüsten Schneegestöbers begann die Schlacht. Karl selbst focht wieder mit ungestümer Tollkühnheit. Gleich beim Anfang der Schlacht wurde ihm das Pferd unter dem Leibe weggeschossen. Nachdem er sich auf ein anderes geworfen, verlor er dieses in einem Moraste und den Stiesel dazu. Er kämpfte weiter ohne Stiefel und erstürmte die russischen Schanzen, innerhalb deren es zu einem wilden

10. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 113

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
113 stocken und blieb häufig ganz aus, weil niemand seine Erzeugnisse anders als gegen wirklich gutes Geld abgeben wollte. Kaufleute hielten ihre Läden geschlossen und verkauften nur aus Rechnung, Handwerker verweigerten die Annahme von Geld und forderten Lebensmittel als Zahlung, Dienstboten ließen in Hoffnung aus bessere Zeiten ihre Löhne stehen, Arbeiter und Tagelöhner erklärten geradezu lieber betteln zu gehen, als für den alten Lohn in so entwerteten Sorten zu arbeiten, vergeblich war es, daß man Taxordnungen für den ganzen Handels-nnd Gewerbestand veröffentlichte und die Übertreter mit Verlust des Bürgerrechts, ja mit Gefängnis in Ketten und Banden bedrohte; sie blieben im Ansang ohne jede Einwirkung aus den Verkehr, da man sich nicht getraute, auch höchste Sätze für Getreide- und' Fleischpreise zu bestimmen. An den Grenzen nach Polen, Pommern und Mecklenburg zu hörte jeder Kauf und Verkauf, soweit er durch edle Metalle als Wertzeichen vermittelt ward, zuletzt so vollständig aus, daß man sich wieder zu der ursprünglichen Form alles kaufmännischen Verkehrs, zu dem Tauschhandel, bequemen mußte. Aber noch härter als die Handel- und Gewerbetreibenden wurden alle diejenigen betroffen, die aus eine feste Besoldung angewiesen waren und dieselbe nach dem Zählwert in schlechter Münze empfingen, vor allem Beamte, Geistliche und Lehrer. Ein großer Teil von ihnen sah sich plötzlich durchschnittlich aus ein Fünftel ihres bisherigen Gehalts herabgesetzt. Die geistlichen Herren schlugen wegen dieses unerhörten Wesens in der Bibel nach, sanden darin einen offenbaren Widerspruch gegen alle Heckenmünzerei und begannen gegen das leichte Geld auf den Kanzeln zu Felde zu ziehen. Wenn selbst die theologische Fakultät zu Jena in heftigster Weise gegen den Unfug ankämpfte, so begreift es sich, daß zuletzt auch die Masse des Volkes von der Bewegung ergriffen werden mußte. Nicht viel besser als die Beamten waren jetzt trotz alles scheinbaren Gewinns auch die eigentlichen Geldmänner daran; sie sahen sich mit Schrecken an den Bettelstab gebracht, da die Zinsen kaum hinreichten, das Leben zu fristen; vor keinem Gerichte vermochten sie den Schuldner zur Verantwortung zu ziehen, der statt des alten guten Geldes in leichter Münze zurückzahlte. Verweigerten sie die Annahme des Geldes, so ließen es die Schuldner gerichtlich niederlegen, und die Gläubiger verloren auch noch obendrein die Zinsen. Aus all diesen Verhältnissen erwuchs eine Unzahl Prozesse, für deren Entscheidung sich die Richter Deutsche Kulturgeschichte. Iii. 8
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