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1. Teil 2 - S. 109

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 47. Die Balkanhalbinsel. 109 4. Das Fürstentum Montenegro. Das bis ans Adriatische Meer ausgedehnte Land der „Schwarzen Berge", slawisch Czernagora, ist von 1/i Million tapferer christlicher Serben bewohnt, die früher mit den Türken in beständigem, von beiden Seiten mit Grausamkeit geführtem Kampfe lagen. Hauptort Cetinje, 4000 Einw. 5. Das Königreich Griechenland. Seit der Befreiung vom Türkevjoche haben die Neugriechen, welche infolge Vermischung mit Slawen und Albanesen sich stark von den alten Hellenen unterscheiden, viel zur Hebung der Kultur getan. Der Ackerbau ist allerdings trotz der Ausdehnung, die er in Thessalien gewonnen hat, noch nicht bedeutend genug, Schaf- und Ziegenherden weiden auf den Bergabhängen. Die Schiffahrt und Fischerei (Schwämme) blüht, die wichtigsten Handelsgegenstände sind Wein, Öl, Feigen, Korinthen. Folgende Teile sind zu unterscheiden: a) Nordgriechenland, mit dem Flußtal des Salamvria (dem Peneios der Griechen), der durch das malerische Tempetal zwischen Olymp und Ossa seinen Austritt nimmt. An ihm die Hauptstadt Larisa. b) Mittelgriechenland. Hier die Hauptstadt des Reiches Athen, 110000 Einw. Einst so glänzend, war sie unter den Türken ganz verfallen, ist seitdem aber in moderner Weise aufgebaut und wegen der reichen Kunstschätze, besonders auf der alten Burg, der Akropolis (Parthenon), das Ziel vieler Reifenden. Universität. 8 km von der Stadt liegt ihr Hafen Piräus. c) Südgriechenland. Auf der Halbinsel Peloponnes liegt am Eingang des Meerbusens von Korinth der wichtige Ausfuhrhafen Paträ, während das früher reiche Korinth und die Beherrscherin der ganzen Halbinsel Sparta unbedeutende Landstädtchen geworden sind. 6) Die griechischen Inseln. Unter den Inseln ist die größte Euböa, nur durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande geschieden. An der attischen Küste Salamis, nahe dem Peloponnes das Jnselchen Hydra, die Heimat der tapferen Hydrioten. Unter den vom Festlande entfernter liegenden Inseln sind die wichtigsten in der Gruppe der Kykladen: Naxos, die größte, Paros, die Marmor- insel, Syra mit der blühenden Handelsstadt Hermupolis und das vulkanische Santorin. Der Westküste des Festlandes nahe liegen wieder die an Wein, Öl und Korinthen reichen Ionischen Inseln; die n. und wichtigste ist

2. Die politische Geographie - S. 16

1857 - Emmerich : Romen
It» lich der topischen Verhältnisse vergl. top. Geogr. Iii, §. 5, Iv, §. 10 u. 11, V, §. 6, Vi, §. 16 und Vii, §. 15 u. 16; hinsichtlich der physikalischen Verhältnisse phys. Geogr. §§. 32, 38, 46, 58, 59, 67, 73 u. 74. — Die ganze Halbinsel stellt eigentlich eine Folge von drei, dem insularischen Charakter sich stufenweise stärker annähernden Halbinseln dar. Die breite Halbinsel, die zwischen dem schwarzen und adriatischen Meere einspringt, gliedert sich zwischen dem Nord- ende des ägaischen und dem Südende des adriatischen Meeres zu einer schmälern, zu welcher wieder der Peloponnes oder M o r e a als ein noch schmaleres und mehr vorn Meere umgebenes Unterglied gehört. Dieser Abstufung entspricht die geschichtliche Be- deutung der einzelnen Theile der Gesammt-Halbinsel: die culturhisto- rische Wichtigkeit wächst in dem Maße, wie die peninsulare Form, die vielseitige Berührung mit dem Meere zunimmt. §. 9. Das Königreich Griechenland. Die Republik der jonischen Inseln. I. Das Königreich Griechenland umfaßt den südlich- sten Theil der griechischen Halbinsel bis etwa 39° N.; die westlich- sten Sporaden und die größere Zahl der Cykladen, zusammen etwa 800 Q. mit ungefähr 1 Mill. E. Die Griechen sprechen, ungeach- tet ihrer Vermischung mit fremdem, besonders slavischem Blute, noch eine Töchtersprache des Altgriechischen, die neugriechische oder Romaika, und haben noch manche Grnndzüge des Charakters ihrer Vorfahren bewahrt. Ein Theil der Bevölkerung besteht ans Alba- nesen (im 14. u. 15. Jahrhund, eingewandert); außerdem Türken, Juden, Deutsche u. a. Fremde. Der Anbau des Landes ist noch vernachlässigt; Wein-, Obst- und Oelbau beginnen sich zu heben; auch Schifffahrt und Handel leben wieder auf.— Die vorherrschende Religion ist die griechische; andere sind geduldet. Die Staatövcr- sassung ist beschränkt monarchisch. — Der Staat zerfällt in 10 No- marchien, die wieder in Eparchien getheilt sind: 1. Attika und Böo- tien, 2. Lokris und Phocis, 3. Akarnanien und Aetolien, 4. Arga- lis und Korinth, 5. Achaja und Elis, 6. Arkadien, 7. Messenien, 8. Lakonien, 9. Euböa (Negroponte), und 10. die Cykladen. — Seiner natürlichen Einteilung nach zerfällt Griechenland in folgende vier Theile: 1. Livadien (was nordwärts vom Isthmus liegt), die drei ersten Nomarchien umfassend, enthält sehr verschiedene Landschaften. Böoticn ist ein abgeschlossenes, nebeliges Thal mit fruchtbarern Bo- den und großer Mannigfaltigkeit des Thier- und Pflanzenreichs, Attika ein höhendurchzogenes Plateau mit heiterer Luft, Lokris und Phocis gebirgig und ziemlich unfruchtbar, Akarnanien und Aetolien großentheils waldbedeckt, mit kräftigem Pflanzenwuchs, aber teil- weise unbebaut und von halbwilden Stämmen schwach bevölkert. — Athen, 30000 E. Hpt.- und Residenzst., in stetem Wachsen begrif- fen, neue Straßen und Kirchen, Univers. Ruinen (Akropolis, Pro-

3. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 20

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 15________Balkan-Halbinsel. 20 2. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen. Das Volk der Rumänen entstand durch Vermenguug der alten Bewohner mit den Eroberern, den Römern. Daher ihr Name und ihre romanische Sprache inmitten der Slawen und Ungarn (Völkerkartei). Sie sind griechisch-katholisch. König Karl ist ein Hohenzoller, seine Gemahlin Elisabeth eine rheinische Fürstin, als Dichterin bekannt unter dem Namen Carmen Sylva. — Wirtschaftliches: In der Walachei vorwiegend Ackerbau, in der Moldau blühende Viehzucht. Am Kar- Patenfuße bedeutende Petroleum quellen. Von der großen Weizenausfuhr geht allein für 50 Mill. Mk. nach Deutschland. 6. Oos Königreich Griechenlanö. 1. Das Land. 1. Nach seiner Lage der Vermittler dreier Erdteile, daher die Wiege der europäischen Kultur. Fast so groß wie Bayern ohne die Pfalz, aber nicht halb so viele Einwohner wie dieses. Im trockenen Sommer „ewig heiterer Himmel". 2. Aufbau des Bodens. Den Westen und den Peloponnßs (wo?) nimmt das dürftige Dinarische Gebirge ein. Im Osten wegen der kleinen Querketten eine Anzahl Einzelland- schaften, am wichtigsten das fruchtbare Theffalische Becken. Nördlich von ihm, schon jenseits der Grenze, der alte griechische Götterberg, der Olymp, 3000 m. Sehr wertvoll sind die zahlreichen Inseln, fast 600. Von den Jonischen Inseln ist Korsu am bekanntesten, mit einem Schloß des deutschen Kaisers (dem Achilleion, s. Abb.!). Weiter südlich das kleine Jthaka, die Heimat des Odysseus. Wo liegt die große ägäische Insel Euböa? Z.städte. Die Hst. Athen H liegt am Fuße des Burgberges (auf ihm die Ruinen der alten Burg, der Akropolis). Hafen: Piräns. Athens frühere Mitbewerberinnen Sparta (im Süden), Korinth (wo?) und Theben (nordwestlich von Athen) sind zu unbedeutenden Städtchen herabgesunken. Die 6 Km breite Landenge von Korinth (Korinthen!) durchschneidet jetzt ein Kanal. Zweck? 2. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen. Die Neugriechen sind ein Mischvolk von Griechen, Slawen und Albanesen. Sie wohnen rings um das Ägäische Meer und auf seinen Inseln (Abb. § 16). Das Meer hat sie zu tüchtigen Seeleuten und Fischern gemacht (Gedicht: Der kleine Hydriot), vor allem sind sie geriebene Kaufleute. — Wirtschaftliches. Bei dem milden Klima gedeihen Ölbäume, Wein, Korinthen, Feigen und Mandeln. Viel fruchtbares Ackerland wird nur als Ziegenweide benutzt; daher Getreideeinfuhr. Wenig Wald wegen der früheren Waldverwüstung. Die vielen Ziegen lassen den jungen Wald nicht aufkommen. Sehr langsam hebt sich das Land. — Griechenland war im Altertum eine glanzvolle Pflegestätte der Künste und Wissenschaften. An diese ruhmreiche Vergangenheit erinnern noch die Ruinen herrlicher Bauten, z. B. die Akropolis in Athen und die Ruinen von Olympia an der Westseite des Peloponnss. Abb. § 15. Die Terrasse des Achilleion auf Korsu.

4. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 er Festungen an. Seine Residenzen waren Sufa, Persepolis und Babylon. Dareios sicherte den Frieden und schtzte das Recht. Damit knigliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches mg-lichst schnell berbracht werden knnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen bermittelt. Wie seine Vorgnger ging auch Dareios darauf aus, sein Reich durch Eroberungen auszudehnen. Auch Hellas versuchte er sich Untertan zu machen. Aber die persischen Angriffe wurden von der griechischen Vaterlandsliebe und Tapferkeit zurckgewiesen, die Freiheit und die Kultur Griechenlands blieb erhalten. Geschichte der Griechen. Griechenland. 8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der Hellenen, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der sdliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom gischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Aus-dehnung, da es auch mit Einschlu der benachbarten Inseln nur etwa Das Meer, den Umfang des Knigreichs Bayern hat. Durch tiefe Meeresein-schnitte gegliedert, ist Griechenland reich an Buchten, an Hfen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen frh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kauf-leute fremde Gestade aufsuchten. Die Ostkste ist hafenreicher als die Westkste, und eine Jnselbrcke verbindet sie mit der Kste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, da die Griechen frh nach jenen Gestaden hinbergewandert sind. Griechenland ist ferner ein Dasgebirge.land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Flu-tler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach

5. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 86

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 Europa. sich zeigen. Im Altertum eine glänzende, große Stadt, ging sie im Mittelalter stark zurück. Heute bietet Athen das Aussehen einer modernen Stadt. Am besten erhalten sind an Bauten aus dem Altertum die P r o p y l ä e n und der P ä r t h e n o n aus der Akropolis. — Von Athen führt die Eiseubah n zun: Hafen P i r ä u s (pirä-us), der lebhaften Handel treibt. e) Der südlichste Teil Griechenlands, die Halbinsel Morea^) (c) oder der Pelo- ^onnes^) (nes), ivird größtenteils durch das Plateau von Arkadien gebildet, das von zerklüfteten Kalkgebirgen umrandet ist. — Von den nach Süden sich erstreckenden Ketten ist die wichtigste der T a y g e t u s (h) (2400 m), der im Kap Matapan endet. Im Nordwesten des Peloponnes liegt Patras, Hauptaussuhrplatz der Korinthen, getrockneter kernloser Trauben, und der griechischen Weine. — Nauplia, an der Ostküste des Peloponnes, ist der beste Hasen der Provinz. — Am Isthmus: K o r i n t h. Der Kanal von Korinth (6 km) verkürzt die Fahrt nach den vorderasiatischen Gebieten um ein beträchtliches. Die wirtschaftlichen Verhältnisse Griechenlands find im ganzen noch wenig günstig, obwohl sie sich in der jüngsten Zeit gehoben haben. Der Getreidebau reicht nicht aus, und das kurze Gras und Gestrüpp der Felsen ernährt nur die Ziege, die zudem die letzten Reste des Waldes bedroht. Hauptnahrungszweige bilden die Wein- und Olivenkultur. Tie griechischen Inseln erscheinen fast durchwegs als die Fortsetzungen der großen Gebirgszüge des Hauptlandes und teilen daher die Natur des letzteren. Das gebirgige Kreta ist die größte Insel; ihre Hauptstadt ist C a n d i a. Die Insel gehört zur Türkei, wird aber unter der Aussicht europäischer Großmächte verwaltet. Aöersicht der Wevötkerungsverhätinisse. Ein buntes Gemisch von Völkern lebt auf dem Boden der Südosteuropäischen Halb- insel. Man unterscheidet: a) Slawen, die wieder in Bulgare n und Serben zerfallen. b) A l b a n e s e n, ein körperlich schönes Volk, voll kriegerischen Geistes. e) R u m ä n e n oder W a l a ch e n, vorzugsweise in der Walachei und Moldau, dazu im hohen Pindus. d) Grieche n; sie haben vorzugsweise die Kästen inne, ferner das südöstliche Rn- melien, fast ganz Thessalien sowie alle Inseln. Unvermifchte Nachkommen der alten Griechen sind jedoch nur manche I n s e l g r i e ch e n und die Bewohner einzelner Gebirgsgegenden; auf dem Festlande find sie mit den Slawen vermischt. e) Mongolische £ s m anen oder Türken; sie wohnen vielfach zwifchen den anderen Stämmen zerstreut, meist als Ackerbauer. Türken heißen sie nach ihrer Heimat Turkestan in Asien, Osmanli nach ihrem Stammherrn Lsman. Nach dem Bekenntnis find die Türken, dann der größte Teil der Albanefen und bul- garische und bosnische Familien M ohammedaner. Alle übrigen Bewohner der Halbinsel gehören mit wenigen Ausnahmen dem christlichen Bekenntnisse, und zwar vorwiegend der griechische n (nichtunierten) Kirche an. ') Morea — Maulbeerblatt (Gestalt!). 2) Peloponnes = Insel des Pelops.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 30

1900 - Leipzig : Hirt
30 Geschichte der Griechen und Macedoner. o) Die Zeit nach Lykurg. Die Eroberung Nesseniens. Bei der Zunahme der spartanischen Bevlkerung reichten die vorhandenen Ackerlose nicht mehr aus. Deshalb wurde im siebenten Jahrhundert vor Christus das fruchtbare Nachbarland Messenien nach harten Kmpfen erobert. Das Land verteilten die Spartaner unter sich; die Bewohner, die aus ihrem Besitz ver-hieben wurden, wanderten nach Sicilien aus und grndeten dort die Stadt Messina, die nach ihrem Namen benannt ist. Nach der Eroberung Messeniens waren die Spartaner das mchtigste Volk in Griechenland. Die meisten Staaten des Peloponnes traten in ein Bundes- und Abhngig-keitsverhltnis zu Sparta. 2. Die Athener. Die Athener waren das gebildetste Volk von ganz Griechenland. Sie gehrten zum jonischen Stamme, welcher der geistig begabteste, durch Kunst und Wissenschaft ausgezeichnetste unter allen griechischen Stmmen war. Die Athener waren beweglich, die Spartaner schwerfllig. a) Zeit vor Solort. In der ltesten Zeit wurde Athen von Knigen beherrscht. Der letzte König der Athener war Kodrus. Kodrus opferte sein Leben fr die Freiheit seines Volkes. Als die Dorer sich in Lakonien festgesetzt hatten, berzogen sie die Nachbarstaaten mit Krieg. So kam es auch zum Kampfe zwischen den Dorern und den Athenern. Es wurde ein Orakelspruch gegeben, so berichtet die Sage, da dasjenige Volk siegen sollte, dessen König gettet wrde. Kodrus fate den Entschlu, sich fr den Sieg seines Volkes zu opfern. Er verkleidete sich als Bauer, ging in das Lager der Dorer. fing dort Streit an und wurde erschlagen. Zu spt erkannten die Dorer. da sie den König der Athener gettet hatten. Sie verzichteten nun auf die Eroberung Attikas. Der Tod des Kodrus fllt in das Jahr 1068 v. Chr. Nach dem Opfertode des Kodrus hielten die Athener keinen fr wrdig. Nachfolger desselben zu werden. Sie schafften die knigliche Wrde ab und bildeten einen Freistaat. Der erste Beamte hie Archon. d. h. Herrscher. Der Archon wurde aus Lebenszeit gewhlt. Im Jahre 752 fing man an, die Archonten nur auf 10 Jahre zu whlen. Spter (682) wurde die hchste Gewalt bedeutend eingeschrnkt. Statt eines Archonten whlte man deren neun, und zwar nur auf ein Jahr. So wurde es mglich, da alle vornehmen Athener einmal zur Regierung kamen. Von diesen neun Archonten war der erste der eigentliche Regent des Landes, der zweite der oberste Priester des Staates. Dieser behielt auch den Knigstitel bei. (Archon Basileus.) Der dritte hatte die Leitung des Kriegswesens. (Er hie Archon Polemarchos.) Die brigen Archonten wurden Gesetzesberater (Thesmotheten) genannt. Sie

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 174

1893 - Hannover : Hahn
174 Handel und Schiffahrt, wozu besonders die Griechen Neigung haben, stehen gegenwärtig auch nicht in Blüte. Bewohner: In der alten Zeit bewohnten die Halbinsel verschiedene Völker, die der Abstammung nach nahe verwandt, in der Kultur ge- waltige Unterschiede zeigten- Die Griechen hatten die Inseln und das Land bis Thessalien und Epirus inne, n. davon schlössen sich die Jllyrier. Macedonier, Thracier, Dacier und Geteu an. Später erfolgten zahlreiche Einwanderungen. — Von denen der Germanen ist freilich keine Spur geblieben, hingegen haben die Slaven weite Striche iu Besitz genommen und bilden jetzt neben den Albanesen (Nachkommen der alten Jllyrier), die f. von Montenegro bis nach Mittelgriechenland hin wohnen, und neben den Neugriechen -Nachkommen der alten Griechen im S. der Halbinsel und auf den Inseln) die Hauptbevölkerung. Am Ende des Mittelalters endlich wanderten die Türken ein und beherrschten Jahrhunderte lang die Halbinsel; doch sind nur kleine Striche Landes wirklich von Osmanen besetzt. politische Geographie. Erst in diesem Jahrhundert haben sich mehrere Landschaften der türkischen Herrschaft zu entziehen gewußt und sind mehr oder weniger unabhängig. A. Das Königreich Griechenland. §. 73. In heißem Kampfe (1821—28) hat das Land seine volle Unabhängigkeit erstritten, wenn auch nur verödete mit Ruinen bedeckte Landstriche mit armer, verwilderter Bevölkerung den Türken entrissen wurden. Zunächst gehörte nur Mittel-Griechenland, der Peloponnes, Enböa und die Kykladen zu dem neuen Königreich. 1863 kamen die Jonischen Inseln, 1878 die fruchtbare Landschaft Thessalien dazu. Es umfaßt so 65000 qkm mit mehr als 2l/h Mill. E., die fast alle griechisch-katholisch sind. Konstitutionelle, erbliche Mo- narchie mit einer sehr freien Verfassung (eine Kammer). Behufs der Verwaltung ist das Land in 18 Nomarchieen geteilt. Wir unterscheiden: 1) Nord Griechenland, das fruchtbare Thessalien. Larissa (14 T. E.) am Peneios, die alte Hptst. des Landes.

8. Geschichte der Alten Welt - S. 57

1860 - Freiburg : Herder
Die Griechen. 57 der Träger uralter Ueberlieferung für das griechische Volk, sondern es erblickte sich selbst in den homerischen Gedichten in idealer Gestalt. Vor Troja erscheint es als ein geeinigtes Volk, als eine Nation, welche das einem Griechen zugefügte Unrecht als ein allen widerfahrenes straft; die Stämme und deren Führer haben die hergebrachte Eifersucht und manche blutige Fehde vergessen und wetteifern nur die meiste Ehre zu erkäm- pfen; später versuchte es der edle Kimon vergebens den einheimischen Krieg dadurch zu verhindern, daß er alle Griechen zum Nationalkriege gegen den gemeinschaftlichen Feind, die Perser, zum Kampfe aufrief; griechische Einigkeit blieb ein Ideal, das nur in der alten Dichtung ver- wirklicht erschien. § 162. Aus der Volksmasse treten die einzelnen Heldenbilder her- vor, jedes vollkommen in seiner Art und in jeder Lage seinem Charakter getreu: auf dem Schlachtfelde, im Rathe der Könige, bei dem Mahle, als Gatte, Vater, Freund und Herr; denn obwohl Waffenkunde und Heldenkrast den höchsten Ruhm gewähren, so wird doch erfinderischer Verstand, Wohlredenheit und Selbstbeherrschung auch an einem Heros hochgeprieseu, das Glück des Friedens gewürdigt und häusliche Tugend und deren Segen mit Liebe geschildert. Die Griechen des Homer sind keine Barbaren, die herrliche Blüte der griechischen Kultur öffnet sich bereits, wir erkennen schon das Volk mit allen Vorzügen und Gebre- chen, die es später vor allen anderen Völkern auszeichnen. § 163. Anführer der griechischen Schaaren vor Troja sind die Kö-Dieältesten nige, welche auch im Frieden an der Spitze der griechischen Staaten Staates" stehen. Letztere waren durchgängig von geringem Umfange, begriffen meistens einen natürlich abgegränzten Gau, eine Insel, oft nur eine einzige Stadt mit ihrer Markung in sich. Jede griechische Gemeinde hieß nämlich Polis, d. h. Stadt, auch wenn sie nicht mit einer Mauer um- schlossen war, obwohl dies regelmäßig geschah, da die häufigen Fehden mit den Nachbarn, die Angriffe wandernder Schaaren, an der Küste oder in deren Nähe die Landung von Seeräubern die größte Vor- sicht gebot. § 164. Jeder Bürger'besaß, scheint es, sein Stück Ackerfeld und trieb einiges Vieh auf die gemeinschaftliche Weide; man pflanzte Ge- treide, fast ausschließlich Gerste, Lein, Weinreben, Obstbäume; doch be- stand der Hauptreichthum in den Heerden. Der König besaß das Das König- größte Grundstück; er war der reichste Mann, darum auch zum größten tf)m' Aufwande als Vertreter des Staates verpflichtet. Der Fremde von Ansehen wandte sich dem königlichen Hause zu, deßgleichen der vor- nehme Flüchtling und nahm die königliche Gastfreundschaft in Anspruch; Gesandte und Herolde waren ohnehin an sie gewiesen. Der König brachte auch den Göttern die öffentlichen Opfer und bereitete den Edlen das damit verbundene Festmahl. Dieses gewissermaßen priesterliche Amt gab dem Königthum eine religiöse Weihe; überdies leiteten die meisten Könige ihr Geschlecht von einem Gotte ab und standen in dem Volksglauben unter dem besondern Schutze des Götterkönigs Zeus. § 165. Dem Könige zunächst hatten die Edlen ihren Platz, in der Schlacht wie beim Mahle, im Rathe wie im Gerichte, daher wurden sie wohl auch manchmal Könige genannt. Ueber Krieg und Frieden und wichtige Angelegenheiten beriethen sie mit dem Könige; das Volk hörte

9. Lehrstufe 3 - S. 248

1867 - Leipzig : Teubner
248 reichsten Entfaltung zu bringen, hinderten aber auch die Bewohner sich zu einem politischen Ganzen zusammenzuschließen und brachten das zwieträchtige Volk erst unter die macedonische, dann unter die römische Herrschaft, während durch ihre höhere Kultur die Hellenen die Lehrmeister ihrer Besieger und aller- folgenden Geschlechter wurden. In der Völkerwandrung drangen nicht nur die Gothen sondern auch Hunnen, Bulgaren, Slawen, Awaren und Albanesen bis in die Peloponnes ein, doch blieb das griechische Volkselement das herr- schende im Oströmischen Reiche. Im 15. Jahrh. erlag das Land den Osmanen, denen die Venetianer 1685 Morea entrissen (bis 1718). Durch den Freiheits- krieg v. 1821 — 29 schüttelten die Griechen das türkische Joch ab, worauf in den von den Großmächten gezogenen Grenzen ihre Unabhängigkeit anerkannt wurde. 3) Die Neugriechen stammen nur zum geringern Theile von den Hel- lenen, zum größern von Slawen und Albanesen ab, nur auf den Inseln hat sich der altgriech. Stamm reiner erhalten. Die Mainoten halten sich für ächte Nachkommen der Spartaner. Im Ganzen ist der klassische Typus zwar aus- geartet, doch nicht verschwunden. Die Griechen sind von schönem Körperbau und trefflichen Geistesanlagen, freiheitsliebend aber auch unzuverlässig; ihre Tracht (Fustanella) erinnert an die antike. Die Sprache entstammt der Alt- griechischen, hat aber viele fremde Elemente ausgenommen. Im Ist 250000 Albanesen. 4) Die Griechen bekennen sich zur orthodoxen griechischen Kirche; beson- derer Verehrung genießen die h. Jungfrau (Panagia) und der h. Elias. Auf Euböa einige 1000 Muhamedaner. §. 400. B. Staatekultur. C. Staatseinrichtungcn. 1) Die Staatskultur ist während des Freiheitskampfes sehr herabge- kommen, hebt sich aber jetzt wieder. Hanptprodukte der physischen Kultur sind Korinthen und Öl; dem trefflichen Wein fehlt die gute Bereitung; Gerste, Mais, Hirse. Ziegen- und Schafzucht; Seidenbau. Fischerei. Neuerdings etwas Bergbau (par. Marmor), auch die Industrie hebt sich. Die Griechen sind tüchtige Seeleute (Hydrioten), daher Schiffahrt und Seehandel bedeutend, doch im Vergleich zum Alterthum gering sind. Wissenschaften und Künste sind wie die Volksbildung jetzt erst wieder im Erwachen; viel geschieht dafür von den im Auslande lebenden griechischen Kaufleuten. 2) Staatseinrichtungen. . Griechenland wurde 1832 zu einem König- reiche unter dem Wittelsbacher Otto erhoben, dieser aber 1862 vertrieben und statt seiner 1863 Prinz Georg v. Dänemark zum König gewählt; seit 1844 hat es eine Constitution. Es ist in 10 Nomarchien eingetheilt. §. 410. D. Topographie. I. Livadien (Hellas) und Euböa mit den ehemaligen Landschaften und jetzi- gen Nomarchien: 1) Attika und Böotien: Athen 61000 E., mit d. Piräcus (in der Blüthezeit 200000 E.), seit 1835 neu angelegt, Hauptst.; Univ. seit 1837; Alter- thümer, des. auf d. Akropolis; Libadia (Lebadea), wovon die Landschaft benannt ist (die Quellen Letha und Mncmosyne); Theben, v. Alex. d. Gr. zerstört; jetzt Thiva, ein elendes Dorf; bei dem D. Parapungia Ruinen v. Leuktra; D. Aulis, Ruinen; Insel Koluri, Salamis; — 2) Phokis und Phthiotis: Amphissa 1821 und 1825

10. Orientalische und griechische Geschichte - S. 63

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 63 — Quellen: Die Berichte — besonders der Griechen — und Denkmale. Bevölkerung: Arisches und semitisches Völkergewirre. Denn Asia minor ist Völkerbrücke zwischen Asien und Europa. Daher Reste durchziehender Völker. Ältestes herrschendes Volk: Phryger. Nach den Be- Vorherrschaft richten der Alten über ihre Sprache und den erhaltenen Glossen Phryger. den Armeniern verwandt, also Jndogermanen. Ein Bauernstaat (König Midas, ein Sohn des Bauern Gordios und der Kybele). Götter: Kybele, Bakchos. Unter fremden Einflüssen entwickelte sich der lärmende Dienst der Kelch inen und Mischen Kureten. Mythische Gestalt des Attys (Adonis), Manes (bei den Griechen Sklavenname, bei den Phrygiern Ehrenname). Desselben Stammes: Mäonier (alte Bevölkerung von Lydien), Lykier, wahrscheinlich Kappadokier. Die Bithynier sind thrakischen Stammes. Semiten sind die Karer, die zum Poutus vordringenden Lenkosyrer (Tempelstaaten zu Kabeira, Komana [Kappa-bokien] m\t mehr als 6000 lsqosovxol.v Weibliche Göttin Ma, griechisch Enyo, römisch Bellona) nnb das Volk, welches A°^rr)chaft den Phrygern in der Vorherrschaft bis zum Halys nach- tischen Lyder, folgte, die Lyber (Homer kennt sie noch nicht). 1. Dynastie: Attyben — völlig sagenhaft. 2. Dynastie (um 1200): Herakliben (vom assyrischen 1200. Herakles — Sanbon) daher auch Saubouiben, der Zeit und beut Eharakter nach ein assyrisches Unterkönigtum. Erster Einfall der Kimmerier ober Treren unter Kanbaules, dem letzten der Dynastie. 3. Dynastie, seit 720: Mermnaben: Gyges, Arbys, 720. Sadyattes, Alyattes. Kämpfe (besonders mit Milet). Zweiter Einfall der Kimmerier-Treren, welche sich, aufgeschreckt durch die Skythen, aus der Halbinsel von Sinope festsetzten. Teilweise Unterwerfung der griechischen Küstenstädte, welche Lydien von der Küste abschnitten (Nb. wie Rußland durch die Ostseeprovinzen unter Schweden). Unter Alyattes Kampf mit Kyaxares von Medien 615—610 615—gio. (584),2) endet mit ehrenvollem Vergleich. Unterwerfung von Konen, Mysien, Bithynien, Paphlagonien. Kroisos, der Sohn des Alyattes, fand 563 ein blühendes Bwadiens Reich und unendliche Schätze vor. Blüte der Industrie, seit 563. Große Bauwerke: Palast des Königs auf dem steilen X) Strabo. Ähnlich den Venerii der erycinischen Aphrodite in Sizilien. — Semitisches Reinheitsgesetz (ne^iro^). 2) Sollte die Sonnenfinsternis (cfr. S. 61/62) in das Jahr 584 fallen, so müßten alle diese Zahlen verändert werden.
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