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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 60

1869 - Hildburghausen : Nonne
60 Alte Geschichte. ihrem wirklichen Namen auf die Bühne zu bringen, so fand man jetzt darin ein dem Gemeinwesen gefährliches Demagogenspiel und verbot es. Dadurch entstand die sogenannte mittlere Komödie, von der jedoch kein Werk auf uns gekommen ist. 2. Was die prosaische Literatur betrifft, so nimmt hier die Beredt- samkeit mit Recht die erste Stelle ein. Als mustergültig in der periklei- schen Zeit sind die Redner Lysias und Jsokrates bereits genannt worden. Mit Letzterem erreichte die Theorie der Kunst ihre Höhe und Cicero selbst"nennt ihn „Vater der Wohlredenheit." Er gab sich auf die Nachricht von dem Siege Philipps bei Chäronea aus Schmerz dem Hungertode preis. Des Jsokrates berühmtester Schüler ist D em o sth cnes, dessen Lebensbeschreibung wir schon mitgetheilt haben. Von ihm sind 61 Reden erhalten. Am bedeutendsten sind seine 12 „philippischen Reden," in denen er die Athener zur Bekämpfung des mazedonischen Königs anzufeuern suchte. Neben Demosthenes verdient nur noch Aeschines. Aeschines (393—318) Erwähnung, ein Mann von großen Geistes- gaben und ächt rednerischem Talent, aber ohne Gesinnungstüchtigkeit und daher fremdem Jntcrcste dienend. 3. Mit der Beredtsamkeit ging die Philosophie Hand in Hand, und eben diese Verbindung gab auch der Philosophie eine Richtung auf das Sokrates. Leben. Sokrates (f 399) brach hierin Bahn. Er stellte die Tugend an die Spitze seiner Lehre und suchte, alle spitzfindige Untersuchungen über die Entstehung des Universums als zwecklos verwerfend, das sittliche Leben seiner Zeitgenossen zu veredeln. Daher hieß es auch von ihm, er habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde gebracht und unter die Menschen eingeführt. Nach dieser vorgezeichueten Richtung bewegten sich Antistheneö. somatischen Schulen. Antisthenes suchte das höchste Lebensglück in gänzlicher Bedürfnißlosigkeit und Entsagung. Am weitesten trieb diesen Grundsatz Diogenes, der in seiner Tonne durch das „Heldenthum der Entbehrung" die Bewunderung Alexanders d. Gr. erregte. Man nannte diese Schule wegen der rauhen Lebensweise die cyniche (die hündische). Ihre Lehre liegt in veredelter Gestalt der stoischen Philosophie zu Grunde, die Zeno, ein Zeitgenosse Alexanders, in der Säulenhalle Zeuo. (Stoa) zu Athen vortrug. Nach Zeno gelangt der Mensch nur dadurch zur Glückseligkeit, daß er alle Geschicke und Wechselfälle des Lebens: Freude und Schmerz, Glück und Unglück mit unerschütterlichem Gleich- muthe erträgt, was um so mehr seine Pflicht ist, als Alles durch eine ewige Naturnothwcndigkeit oder das Verhänguiß (Fatum) von Anbeginn genau vorausbestimmt ist. — Im Gegensatz zu dieser Aristipp. Richtung stellte (um 380) ein anderer Schüler des Sokrates, Aristipp von Cyrene^), den Genuß des Lebens als obersten Grundsatz auf und empfahl die Kunst, geistige und sinnliche Genüsse weise mit einander Epikur. zu verbinden. Von seinem Schüler Epikur ('s 269) wurde diese Kunst des Genießens in ein Lehrgebäude zusammengefaßt, das viele An- hänger zählte. Während aber Epikur die Glückseligkeit in ein „Freisein von allen schmerzhaften, die Zufriedenheit störenden Zuständen" setzte, überschritten seine Anhänger die Linie der Mäßigung, stellten Wohlleben 0 Cyrene, Stadt an der Nordküsie von Afrika, im heutigen Tripolis.

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 61

1869 - Hildburghausen : Nonne
Rückblick auf die Kultur und Literatur. 61 und Sinnenlust als Lebenszweck hin und bildeten den Epikur ei ömus zur Philosophie der Verweichlichung und Wollust aus. Nur in einem Schüler des Sokrates, in Plato erlangt die Philo- sophie des großen Meisters eine harmonische Fortbildung bis zur all- seitigen Vollendung. Plato, geb. 429, der Stifter der akademischen Plato. Schule, wurde wegen Erhabenheit seiner Ideen schon im Alterthum „der Göttliche" genannt. Von ihm besitzen wir noch 36 Dialoge, welche sich ebenso sehr durch eine blühende, edele und reine Sprache, als durch Würde und Vortrefslichkeit der Gedanken auszeichnen. — Eine selbst- ständige , Plato zum Theil entgegengesetzte Richtung nahm dessen größter Schüler Aristoteles, geb. 384. Seine Schule heißt die peripatetische Aristoteles, (herumwandernde), weil er, in den Schattengängen des Lyceums herum- waudernd, seine Schüler unterrichtete. Er geht von der Erfahrung als der Quelle aller wahren Erkenntniß aus, sucht durch Beobachtung und Zusammenstellung des Besonderen zum Allgemeinen fortzuschreiten und so am Einzelnen und Vorübergehenden die Spuren des Ganzen und Ewigen zu erfassen. Er ist daher Begründer des wissenschaftlichen Realis- mus , während Plato dem Idealismus huldigte. 4. Glicht allein auf die Philosophie übte die Redekunst ihren Einfluß aus, sondern auch auf die Geschichtschreibung, indem diese — was schon bei Lenophon hervortritt — nach und nach rhetorisirend wird. Die dar- stellende Kunst hingegen entfaltete sich trotz der politischen Stürme in allen ihren Zweigen zur Vollendung. Als Maler glänzte Apelles, von Apelles. dem sich Alexander d. Gr. malen ließ. In der späteren Zeit trat diese Kunst mehr als Künstelei auf. Die Bildhauerkunst ging in dieser Periode von dem sogenannten hohen Styl, der sich durch gefällige Umrisse, Schönheit, Größe und Erhabenheit auszeichnete, zu dem schönen Styl über. Der Schöpfer dieses Styls, durch welchen die Bildhauerkunst zu ihrer Vollendung gebracht wurde, war Praxiteles. Lieben ihm ver- Praxiteles, dient rühmliche Erwähnung Agcsander, der mit seinen Söhnen die Agesander. vortreffliche Gruppe des Laokoon verfertigte. Die Baukunst, welche schon durch Perikles zur Vollendung gebracht worden, erhielt sich lange in Blüthe. Doch in der mazedonischen Zeit sing man au, die Gebäude mit Zieraten zu überladen, wodurch der Grund zu dem allmäligeu Ver- fall dieser Kunst gelegt ward. 5. Als Griechenland eine römische Provinz geworden war, fand die griechische Kunst und Literatur in Rom eine Freistätte. Dahin wandten sich viele ausgezeichnete Griechen und brachten ihrem neuen Herrn einen regen Sinn für Kunst und Wissenschaft mit. Die Besiegten wurden Lehrer und Bildner ihrer Sieger. Und das Licht, das hier angezündet wurde, leuchtete fort und fort durch alle Jahrhunderte, durch alle Länder und Völker, die auf wahre Bildung Anspruch macheu, bis auf unsere Zeit hinauf. Mag auch Griechenland tief von seiner wissenschaftlichen und politischen Höhe hinabgesunken sein: ein schöner Triumph ist ihm geblieben, der Triumph mit seiner alten geistigen Kraft die ganze gebildete Welt zu beherrschen für und für.

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 90

1869 - Hildburghausen : Nonne
90 Alte Geschichte. Unterdrü- ckung der Verschwö- rung. Cicero. ner befand, der Verabredung gemäß aufheben und bekam durch die Briefe auch schriftliche Beweise von dem frevelhaften Unternehmen in die Hand. legte sie dem Senate vor (am 3. Dezember) und darauf wurden die Schuldigen, fünf an der Zahl, in Haft genommen. Die Sitzung des Senats hatte bis gegen Abend gedauert. Da eilte Cicero nach dem Markte, um dem Volke, welches ihn hier mit Ungeduld erwartete, das Ergebniß mitzutheilen (in der 3. Rede vom 3. Dezember). Mit Entsetzen vernahm die Menge, welchem Unglück sie entgangen sei, und pries den Muth und die Weisheit des Konsuls. Am 5. Dezember versammelte sich der Senat, um über das Schicksal der Gefangenen zu entscheiden. Die Senatoren stimmten für den Tod, bis die Reihe an Cäsar, den erwähl- ten Prätor, kam. Dieser erklärte, es sei gesetzwidrig und gefährlich, ohne förmlichen Prozeß auf Todesstrafe zu erkennen, und trug auf ewige Ge- fangenschaft an. Dagegen erhob sich Cicero in seiner vierten Rede und wurde von M. P. Kato (Iltieensis) kräftig unterstützt, so daß man die Todesstrafe beschloß. Dieselbe wurde sogleich im Kerker an den Verschwo- renen vollzogen. Mit den Worten: „Sie haben gelebt!" verkündigte Cicero dem Volke die Vollstreckung des Urtheils und ward von ihm, wie im Triumphe, nach Hause geleitet. Nun schritt man gegen Katilina mit Waffengewalt vor. Der Empörer fand in der Schlacht bei Pistoja *) nach muthvollem Kampf seinen Tod (62). 3. So war es Cicero gelungen, die Stadt aus einer großen Gefahr zu erretten. Ihm wurde ein Dankfest veranstaltet und auf Kato's Antrag sogar der ehrenvolle Namen „Vater des Vaterlandes" beigelegt. Dieses mußte einen: Manne schmeicheln, der nur ein Neuling (homo novus) und doch der erste Römer war, welchem dieser glänzende Titel beigelegt wurde. Markus Tullius Cicero war im Jahr 107 v. Chr. zu Arpi- num1), der Vaterstadt des Marius, geboren. Er stammte aus einem wohlhabenden Rittergeschlecht und erhielt von seinem Vater die erste Bil- dung. Früh zeigte er das Verlangen, „immer der Beste zu sein und empor- zustreben vor Allen". Zu Rom, wo er seit seinem zwölften Jahre von griechischen Lehrern weiteren Unterricht empfing, erregte er durch schnelle Fassungskraft und große Wißbegierde allgemeine Bewunderung. Als Jüng- ling legte er sich mit allem Eifer auf das Studium des bürgerlichen Rechts und der öffentlichen Beredtsamkeit. Bereits in seinem 26. Jahre gab er als Sachwalter glänzende Beweise seines Rednertalents. Seine erste Ver- thcidigungsrede war so überzeugend, daß der Angeklagte (Roscius) unter dem Beifall der Zuhörer freigesprochen wurde. Um seine Gesundheit zu kräftigen und sich weiter auszubilden, unternahm er (79) eine Reise nach Griechenland und später nach Kleinasien. In Rhoduö nöthigte er dem berühmten Redner Molo durch einen überaus herrlichen Vortrag die Worte ab: „Deine Landsleute, die Römer, haben uns Freiheit, Macht und Güter genommen, aber den Ruhm der Bildung und Beredtsamkeit haben sie uns doch nicht nehmen können; du führst uns auch diesen über das Meer hin- weg !" — Erst nach Sulla's Tode kehrte Cicero nach Rom zurück. Im 9 9 Pistoja, Stadt in Eturien, nordwestlich von Florenz. — Arpinum, Stadt in Latium, südöstlich von Nom.

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 35

1869 - Hildburghausen : Nonne
Erste Blüthe griechischer Literatur und Wissenschaft. 35 sagt Pittakus aus Mityleneft; „Mehrere machen cs schlimm," wie Biaö meint, der Prienerft; „Bürgschaft bringt dir Leid," so warnt der Mile- sier ft Thales; „Kenne dich selbst," so bestehet der Lacedämonier Chilon; endlich: „Nimmer zu viel," so gebeut der Kekropier Solon. Neben solch' praktischer Lebensphilosophie zeigten sich um diese Zeit auch tiefere Unter- suchungen über die Natur; namentlich beschäftigte man sich viel mit der Frage über die Entstehung und den Grundstoff der Welt. Thales nahm das Wasser, Anaximenes die Luft und Heraklit das Feuer als Urstosf der Dinge an. Pythagoras (geb. 584 v. Chr.) wirkte Pythago zusammenfassend: nach ihm beruhte das Wesen und die Kraft der Dinge ras. auf dem Zahlenverhältniß; die Zahl war ihm daher von .g^nz besonderer Bedeutung. Er und seine Anhänger trieben eifrigst Mathematik und Musik, weil dabei die Macht der Zahl vor Allem anschaulich gemacht wird. Eine Frucht von des Meisters Fleiße ist der wichtige pythagoräische Lehrsatz. Die Pythagoräer führten ein mäßiges, sittlich strenges Leben. Schweigend mußten die Schüler eine lange Prüfungszeit bestehen; die Eingeweihten wohnten in einem Hause beisammen und Hielten auf Ord- nung und Stille. Ihr Morgenspruch war: ' „Bist du des Morgens erwacht vom erquickenden Schlaf, so bedenke Alsobald und mit Ernst das, was du zu thun hast des Tages!" Und am Abend hwß es: „Eher schließe dir nicht der Schlaf die sinkenden Augen, Bis du dreimal durchdacht hast all deine Werke des Tages; Eher nicht, bis du gefragt, wie weit du heute gekommen, Was du gethan und was du Göttliches noch unterlassen!" Während so der griechische Geist nach allen Richtungen hin, denn auch in der Baukunst, Plastik und Malerei gab es Anfänge, sich hoffnungs- voll entfaltete, da kam plötzlich aus dem fernen Osten ein schweres Un- gewitter herangezogen, welches alle Knospen und Blüthen des griechischen Lebens und Wissens auf immer zu vernichten drohte. 16. Ende der Perserkriege. Cimon (469—449 v. Chr.). 1. Siegreicher Kampf gegen die Perser. (Marathon 490, Thermopylä 480, Sala- mis 480, Platää 479, Mykale 479.) Streitpunkt zwischen Athen und Sparta. Uebergang der Hegemonie an Athen 470. Errichtung der Bnndeskasse zu Delos. 2. Cimon. Sein Antheil an Erringung der Hegemonie. Seine Siege bei Chalci- dice, Skyroö und am Eurymedon (469). 3. Simons Reichthum; Verwendung desselben. Athen, unumschränkter Herr zur See. 4. Erdbeben zu Sparta. Dritter messenischer Krieg (465 — 455). Athenische Hilfstruppen; deren Verabschiedung. Cimonö Verbannung. 5. Schlacht bei Tanagra (456). Cimons Anerbieten, seine Zurückberufung. Waffenstillstand zwischen Athen und Sparta. Neuer gemeinschaft- - licher Kampf gegen die Perser. Cimons Zug gegen Cypern; sein Tod bei Cilium (449). Cimonischer Friede: Freiheit der kleinasiatischen Griechen. Griechenlands, insbesondere Athens Ruhm. 1. In dem Kampfe gegen das persische Reich empfingen die Griechen ihre Bluttaufe, doch zeigten sie dabei auch der Welt, was ein Volk ver- ft Mitylene, Hauptstadt der Insel Lesbos. — Priene, jonische Stadt an der Küste des südlichen Lydiens. — Milet, Stadt im südwestlichen Theil Klein- asiens , am Flusse Mäander. 3»

5. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 59

1869 - Hildburghausen : Nonne
Philipp von Mazedonien. 59 leute gegen die Mazedonier aufzuregen und diese auf seine Auslieferung drangen, so mußte er zum zweitenmale fliehen. Allenthalben verfolgt, flüchtete er auf die kleine Insel Kalauria *) in den Tempel des Poseidon, ^ und auch hier entdeckt, machte er seinem Leben durch ein schnellwirkendes Tcinostye- Gift, das er in einer Fcderspule bei sich trug, ein Ende (322). Rach-"^ > malö setzten ihm die Athener ein Bildsäule mit der Inschrift: „Wäre Demosthenes' Kraft so groß als sein Wille gewesen: Traun! Mazedoniens Macht hätte nie Griechen beherrscht." 6. Philipps Sohn, Alexander der Große (336—323), hatte mit Alexander dem Throne auch die Pläne seines Vaters geerbt. Er führte die Griechen _323 mit seinen Mazedoniern gegen das persische Reich, warf das morsche Gebäude in Trümmer und gründete weithin über Asien, Afrika und Europa ein neues mazedonisches Weltreich. Allein die Dauer dieses Reiches war nur an das flüchtige Dasein seines Stifters geknüpft, es fiel auseinander, sobald die mächtige Hand fehlte, welche so verschiedene Be- standtheile zu einem riesigen Ganzen verbunden hatte. Bald nach Ale- xanders Tode (323) entstanden daraus drei Reiche: das syrische in Asien, das ägyptische in Afrika und das mazedonische in Europa. Mit dem letzten blieb Griechenland verbunden und mit ihm kam es nach der Zerstörung Korinths 146 v. Chr. unter die Herrschaft der Römer. 23. Rückblick auf die Kultur und die literarischen Leistungen seit Perikles. 1. Abnahme des Poelischen seit dem peloponnesischen Kriege. Vorwiegen der Be- redsamkeit und Philosophie. Alte und mittlere Komödie. 2. Redner: Demosthenes (12 philippische Reden) und Aeschines. 3. Philosophen und philosophische Schu- len: Sokrates; Antisthenes und Diogenes (Zynische Schule); Zeno lstoische Schule); Aristipp und Epikur (epikureische Schule); Plato (Sokratiker); Aristoteles (peripate- tische Schule). 4. Geschichtschreibung: Lenophon; Malerei; Apelles; Bildhauerkunst: Praxiteles und Agesander. - 5. Einfluß der griechischen Kunst und Wissenschaft auf die Römer und späteren Völker. 1. Schon mit Beginn des peloponnesischen Krieges nahm das Poetische im griechischen Leben ab. Fast alles Interesse wendete sich dem Politischen zu: nicht selten folgte eine öffentliche Versammlung der andern. Beliebt waren nur diejenigen Geistesbeschäftigungen, welche bei den öffentlicheir Berathungen von Einfluß und Wichtigkeit sein konnten. Sehr fleißig be- suchte man daher die Schulen der Sophisten, um sich in der Beredtsam- Abnahme feit und Philosophie auszubilden. Mit dem Poetischen beschäftigte man f sich nur nebenbei; die epische und lyrische Poesie wurde fast gar nicht poetischen mehr betrieben und die Tragödie hörte mit Euripideö auf, mustergültig zu sein. In der Regel wurden wohl Kunstwerke des Aeschylus, Sopho- kles und Euripides aufgeführt, jedoch mit solch übertrieben äußerem Ge- pränge, daß viel von der innern Schönheit verloren ging. Auch die Komödie erlitt während dieser Periode eine wesentliche Veränderung. Während nämlich die alte Komödie, als deren Repräsentant wir Aristo- phanes nannten, es ungescheut wagen durfte, lebende Personen unter 9 Kalauria, Insel südlich von Aegina, an der Küste von Argolis im Peloponnes.

6. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 39

1869 - Hildburghausen : Nonne
Perikles. 39 durch, daß dem Areopag die Aufsicht über die Sitten der Bürger und über den Staatsschatz entzogen werde. Bisher hatten die ärmeren Bürger schon das Recht gehabt, in den Volksversammlungen zu erscheinen, Staats- ämter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen; durch Arbeiten aber waren sie daran verhindert worden. Perikles führte nun für den Besuch der Volksversammlung und die Verwaltung des Richteramtes, gleichsam für die dabei aufgewendete Zeit und Mühe, einen Sold ein und machte so die Theilnahme der Unbemittelten an den Staatsangelegenheiten möglich. Ueber- haupt suchte er dem Volke Angenehmes zu bieten; darum veranstaltete er bald Festversammluugen, bald öffentliche Speisungen, bald feierliche Umzüge durch die Stadt. Damit die ärmere Volksklasse das Theater besuchen konnte, ließ er den Leuten an bestimmten Tagen Geld zustellen. Dieses Geld nahm er aus der Vuudeskasse, welche durch ihn (461) von der Insel Delos nach Athen verlegt worden war. Denn da von Persien keine Gefahr mehr drohte, so glaubte er, die Beträge der Bundesgenossen zum Nutzen der Stadt und ihrer Bürger verwenden zu dürfen. Die herrlichen Bauten, welche er aufführte, bestritt er aus gleichen Mitteln. Gegen solche Neue- rungen erhob sich die aristokratische Partei und namentlich Cimon. Perikles hatte sich aber bereits in der Volksgunst befestigt, und Cimon wurde ver- bannt. Erst als Perikles überzeugt war, daß Cimon sich fern von den Staatsgeschäften halten und sich mit der Leitung des Krieges begnügen wolle, bewirkte er (nach der Schlacht bei Tanagra 456) dessen Zurück- berufung. 2. Unter Perikles erreichte die Kunst und Wissenschaft in Athen den Gipfelpunkt; kein Zeitalter hat so berühmte Dichter, Maler und Bildhauer hervorgebracht, als das seinige. Damals lebten die Trauerspicldichter *) Aeschyluö (525 — 456), Sophokles (495 — 406) und Euripides (480—406), sowie der Lustspieldichter Aristophanes. Neben diesen leuchteten die Geschichtsschreiber Herodot (484 — 410), Thucydides (471—400) und (wennauch etwas später) Xen oph o n (446—356) her- vor. Als Maler genossen Apollodor, Zeuxis und Parrhasius, als Bildhauer Phidias und Polykletus große Achtung. Auch die Be- redsamkeit, die Tochter republikanischer Verfassung, stand in großer Blüthe und wurden die Redner Lysias (459—374) und Jsokrates (436—338) als mustergültig angesehen. Perikles regte die Künstler an und wußte durch seine Bauten, unter denen die Propyläen, das Parthenon und Odeon die wichtigsten waren, Baumeister, Bildner, Steinschneider und Goldarbeiter, sowie die verschiedenen Handwerker in Thätigkeit zu setzen. Kaufleute und Schiffer hatten vollauf zu thun, die Rohstoffe herbeizuschaffen. Dadurch mehrte sich der Wohlstand der Stadt. Während zu Solon's Zeiten (594) ein Vermögen von sieben Talenten eine Seltenheit war, gab es unter Perikles viel Bürger, welche 100 und noch mehr Talente besaßen. Ucber- haupt war Perikles daraus bedacht, die Allgewalt, welche er besaß, nur zum Besten seiner Vaterstadt zu gebrauchen: der Ruhm dieser sollte auch ihn verherrlichen. Darum gab er dem athenischen Leben einen Charakter, i) Eigenthümlich ist dem griechischen Drama der Chor, welcher in ruhigen Ge- sängen die Empfindungen und Betrachtungen der Zuschauer ausspricht über das, was auf der Bühne vorgeht. Verlegung der Bundes- kasse nach Athen 461. Dichter. Geschichts- schreiber. Maler u. Bildhauer. Redner.

7. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 44

1869 - Hildburghausen : Nonne
44 Alte Geschichte. es zu behalten oder auszusetzen. Letzteres war nicht ausdrücklich durch das Gesetz erlaubt, aber es bestand auch keine Strafbestimmung, nach welcher die Aussetzung hätte geahndet werden können. Indessen wurde das grau- same Recht nur selten ausgeübt. Am fünften Tage trug man das Kind um das Feuer der Hestia; am loten legte man ihm einen Namen bei. Die Pflege und Erziehung des Kindes war in den ersten Jahren der Mutter allein überlassen, später blieben nur die Mädchen noch in ihrer Hut; denn die Knaben kamen mit dem 7. Jahre unter die Aufsicht eines sie stets begleitenden Sklaven (Pädagogen). Nun begann für die Knaben — Mädchen empfingen keinen Unterricht — der Besuch der Schule, wo Grammatik und Musik gelehrt wurde. Zur Grammatik gehörte Lesen, Erziehung. Schreiben, zuweilen auch Rechnen; dann, wenn das Kind dazu reif war, Lektüre der Dichter, besonders Homer's. Es wurden Stellen daraus me- morirt und mit Ausdruck hergesagt; den Schluß machte Unterricht in der Mathematik und Naturkunde. Zur Musik gehörte Gesang und das Spielen der Lyra oder der Flöte. Aus der Schule ging der Knabe in das Gym- nasium, wo man meist unbekleidet (gymnos heißt nackt) turnte. Die Gymnasien waren anfangs nur eingefriedigte, mit Platanen bepflanzte Anlagen; nach und nach aber erwuchsen sic zu prachtvollen Gebäuden. Im Sommer turnte Jung und Alt auf dem in der Mitte liegenden Uebungö- platz; im Winter geschah es unter der Säulenhalle des Seitengebäudes. In den Gebäuden gab es außerdem besondere Zimmer für das Aus- und Ankleiden, für das Einölen und Baden. Auch lehrten in den Hallen die Philosophen (Denker) und Rhetoren (Redekünstler), weshalb steinerne Bänke an den Wänden umherliefen. In den Gymnasien lernte der Knabe Hände und Füße schön und gelenk bewegen, nach dem Takt marschiren, mit und ohne Waffen springen; dann ringeil, wobei man sich einölte, laufen und den Speer und den Diskus werfen. Die Zucht war streng und stand unter der Aufsicht des Staates. Frühzeitig wurden die Knaben an Gehor- sam gegen die Gesetze und an Ehrerbietung vor dem Alter gewöhnt, auch legte man ihnen Achtung der öffentlichen Meinung, Selbstverleugnung und Einordnung in das Staatsganze ans Herz. Auf solche Weise erzog man die Jugend bis zum achtzehnten Jahre. Wer sich noch weiter ausbilden wollte, ging zu Rhetoren oder Philosophen. Denn der Mann konnte sich nllr dann Einfluß und ein Amt erwerben, wenn er gewandt und kunstvoll zu reden, durch seinen Vortrag eine Volksversammlung für sich zu gewinnen verstand. Die Rhetoren und Philosophen unterrichteten in richtigem Denken, über Moral und die höhere Gedankenwelt, aber auch in der äußern Kunst (Technik) der Beredtsamkeit: wie eine Rede zu ordnen, welcher Gebrauch von den Redefiguren zu machen, wie Sylbcnfall (Rhythmus) in die Rede zu bringen, wie das Kleid in Falten zu legen und welche Bewegungen zu machen vom Anstande gestattet sei. Denn die Redner trugen sehr lebhaft vor, sprangen vorwärts und rückwärts und suchten auf alle Weise die Zu- hörer zu fesseln. Es bedurfte daher immer großer Uebung, ehe man in den Aeußerlichkeiten Gewandtheit und Sicherheit erhielt. 8. Vor dem Tode hatten die Griechen keine besondere Furcht; viel Beqräbniß aber gaben sie aus ein ehrliches Begräbniß, da sie meinten, daß davon der ' Eingang in das Schattenreich abhänge. Auch dem Feinde verweigerte man daher die letzte Ehre nicht. War Jemand verschieden, so schob man

8. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 273

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die Bildung im 19. Jahrhundert. 273 Verdienste um die Erdkunde; die Oken's, Euvier's und Ehrenberg's um die Natur- geschichte. Berühmte Mineralogen, Astronomen, Chemiker und Physiker. Erbauung des Dampfschiffes (1807) und deö Dampfwagens (1829). Erfindung der Daguero- typie (1838) und des elektrischen-Telegraphen (1844). 3. Gewinn für das Studium der Geschichte, der Philosophie, der Sprach- und Alterthumskuude. Hoher Stand der Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Musik. 4. Hebung aller materiellen Interessen. 1. Auf die beiden einander befreundeten Dichterheroen, auf Schiller und Göthe, .folgte die romantische Schule, welche zur Zeit deö französischen Druckes in den früheren Großthaten des deut- schen Volkes Trost und Ermulhigung suchte. Die Brüder August Wil- helm und Friedrich Schlegel, Tieck, Novalis (Fr. v. Harden-Romantiker, berg), von Arnim und Brentano machten ihre Hauptstärke aus; doch gehören ihr als Geistesverwandte auch Zacharias Werner, Adalbert von Ch ami s s o, E r n ft Schulze, und in gewisser Hinsift^ Jean Paul (Friedrich Richter) zu. Die Romantiker huldigten in Poesie, Kunst und Religion den Anschauungen des Mittelalters, strebten mit Ab- streifung alles Irdischen nach idealem Ausschwung und fanden- in phanta- stischen Träumereien und in weicher Sentimentalität Befriedigung. Fast alle ihre Erzeugnisse können ein weichliches, oft bis zur Zerflossenheit schwächliches Wesen nicht verleugnen, aber dennoch gebührt der Schule das große Verdienst, die Liebe zu den älteren deutschen Dichtungen wieder angeregt, den Wortschatz unserer Sprache entwickelt und durch gewandte Behandlung des Rhythmus und des Reimes die Biegsamkeit der Form gezeigt zu haben. Unabhängig von den Romantikern erwarben sich Matthisson, Tiedge, von Salis und Kosegarten als Dichter verdienten Beifall. Der deutsche Befreiungskampf regte Moritz Arndt, Friedrich von Säuger von Stägem ann und Theodor Körner zu ernsten Kriegsliedern an. Auch Kriegs- Max von Schenkendorf und Friedrich Rückert (Freimund Raimar) liederu. sangen vaterländische Lieder; Letzterer wandte sich später zur Uebertragung orientalischer Dichtungen und zeigte sich hierein als ein unübertroffener Meister. Auch Graf August von Platen muß als Meister der dichte- rischen Form erwähnt werden. Unter den schwäbischen Dichtern ragt Ludwig Uh land (1787 geb.) hervor, welcher in seinen lyrischen Gedichten, Balladen und Schauspielen (Herzog Ernst von Schwaben und Ludwig von Baiern), sowie durch seine Schwäbische Sammlung deutscher Volkslieder eine ächte vaterländische Gesinnung an Dichler. den Tag legte. Ihm zur Seite stehen Gustav Schwab und Justinus Kerner. Treffliche Gedichte schufen außerdem die Oestreicher Nik. Lenau (Edler von Strehlenau) und Anastasius Grün (Graf Auersperg). 2. Unter den Wissenschaften nahmen besonders die Naturwissenschaf- ten einen ungemeinen Aufschwung. Als Reisende zeichneten sich aus: der Franzose d' Urville, die Russen Krufenstern und von Kotz ebne, Reisende, die Engländer Parry, Wilkes, Franklin, die Deutschen Alexan- der v. Humboldt, Pöppig, Rüppel, sowie Schomburgh, Over- weg und Vogel. Das größte Verdienst um die Erdkunde erwarb sich Ritter, indem er mit wissenschaftlichem Geiste zusammenstellte, was die großen Reisenden und Entdecker gefunden hatten. Ebenso hat A. von Spieß u. Beriet, Weltgeschichte Hl

9. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 275

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die Bildung im 19. Jahrhundert. 275 die der Kreuzzüge, Voigt die Gregor's Vh. und des preußischen Staa- tes, Johannes von Müller die der schweizerischen Eidgenossenschaft. Außerdem sind noch die Werke von Heeren, Hammer, Hurt er, Mans o, Leo, Dahlmann und Leopold Ranke zu nennen. Großer Eifer herrschte ebenfalls auf dem Gebiete der Philosophie, Philoso- und die Forschungen Kant's, Schelling's, Fichte's und Hegel's phen. haben der deutschen Nation wiederholt auf diesem Gebiet den ersten Rang verschafft. Zur Bereicherung der Alterthumskunde haben sich Bott und Lay- ard durch Ausgraben in Assyrien, Lepsius und Minatoli in Ae- gypten große Verdienste erworben. Mit der Entzifferung der Hierogly- phen hat der Franzose Eh am po llio n einen glücklichen Anfang gemacht. Zn der klassischen Philologie, in welcher neben anderen Nationen auch die Philologen. Deutschen (G. Hermann, Eichstädt, Ottfr. Müller, Göttling, Dwderlein, Thiersch) ihren alten Ruhm bewährt haben, ist in neuerer Zeit besonders durch die Gebrüder Jakob und Wi Helm Grimm die Erforschung der altdeutschen Sprache und Literatur hinzugekommen. Auch auf dem Gebiete der Baukunst, der Bildhauerei, Malerei und Musik hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet. Alte Dome und Bauwerke, viele Burgen des Mittelalters wurden glänzend restaurirt. Zur Förde- rung deö Verkehrs hat man Riesenbauten angelegt, welche sich den größ- ten aller Zeiten würdig zur Seite stellen können. Außer der herrlichen Straße über das Wormser Joch erwähnen wir den Schienenweg über den Sömmering , die Ueberbrückung des Göltzschthals im sächsischen Voigtlande, den Tunnel in London, die Gitterbrücke bei Dirschau und die Lagunenüberbrückung bei Venedig. Von den berühmtesten Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der Italiener Canova, der Däne Thorwaldson, der Franzosen David, der Engländer Flax mann, die Deutschen Dannccker in Stuttgart, Bildhauer. Rauch, Schadow, Tieck in Berlin, Schwanthaler in München und Rietschel in Dresden besondere Erwähnung. Die deutschen Maler Kor- Maler, nelius und sein Schüler Kaulbach, ferner W. Schadow, Lessing, Ludwig Schnorr, Schnorr von Karolsfeld, Peter Heß, Overbeck und M. Rugendas nebst vielen Andern haben mit den an- gefehnsten Künstlern des Auslandes nicht ohne bedeutenden Erfolg gewett- eifert. Kunstvereine und wanderde Kunstausstellung wirken vielfach be- lebend auf Leistungen und Bestrebungen der Künstler. In der Musik Musiker, haben die Deutschen ihren Ruhm behauptet. Zu den früheren Meistern kamen noch hinzu: Beethoven (gest. 1827), Mendelssohn-Bar- tholdy, Karl Maria v. Weber, Spohr, Schneider, Meyer- beer, Marschner, Lachner, Richard Wagner u. A. Singvereine und Liedertafeln haben in Deutschland die Liebe zur Tonkunst immer weiter unter dem Volke verbreitet und Anlaß zu großartigen Gesangs- und Mu- sikfesten gegeben. *) Wormser Joch oder Stilfser Joch, Bergrücken über die Ortler - Alpen, au der lombardisch-lyroler Grenze. — Sömmering, eine Bergmasse auf der Grenze zwischen Unterösterreich und Steiermark, zu den steiermärkischen Voralpen gehörig. — Dirschau, Stadt in Westpreußen, am linken Ufer der Weichsel.

10. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 180

1869 - Hildburghausen : Nonne
180 Mittlere Geschichte. » Glocken. Form auch „Nürnberger Eier genannt". — Glocken zu gießen verstand man in Italien schon um 400; aber erst in der Mitte des 6. Jahrhunderts wurden Klöster und Kirchen in andern christlichen Ländern mit Glocken versehen. Im 12. lebten in Nürnberg und Augsburg berühmte Glocken- gießer. — Karl d. Gr. ließ zuerst eine aus Konstantinopel erhaltene Windorgel in der Kirche zu Aachen aufstellen und beim Gottesdienst ge- brauchen. Darauf machten sich die Deutschen auch an den Orgelbau. Die ältesten Orgeln hatten nur 10 handbreite Tasten, die mit der geball- ten Faust niedergeschlagen werden mußten. Unsere jetzigen Orgeln stnd ein Werk der Neuzeit. — Die Bildhauerkunst tauchte in Deutschland Malerei, erst am Ende des Mittelalters auf. Maler hingegen gab es schon zu Heinrichs I. Zeit. Die Kupfer st echkun st wurde von den Deutschen im 15. Jahrhundert erfunden. Apotheken kamen von den Arabern über Spanien nach Deutschland, wo im 13. Jahrhundert zu Augsburg die erste Apotheke bestand. Doch handelten damals die Apotheker meist mit Gewürzen und Zuckerwaaren. Aerzte in unserm Sinne kannte das Mittel- alter nicht, wohl aber ungelehrte Quacksalber. Die Arzneiwlssenschaft konnte erst nach Errichtung von Schulen und Universitäten herangebildet werden. 66. Die Schule im Mittelalter. Ausgabe der Klosterschulen. Aufnahme der sieben freien Künste. Einwirkung der Scholastik. Errichtung von Universitäten und Lateinschulen (14. Jahrh.). Damali- ges Leben der Studenten. Die Lehrer und ihre Gesellen. Lehrmethode. Die fahren- den Schüler. Wiedererwachen der altklassischen Studien in Italien (15. Jahrh.). Ver- breitung derselben nach Deutschland (Reuchlin, Eraömus, Hutten). Werth deö Hu- manismus für die Reformation. Bald nach Einführung deö Christenthums hatte man in Deutschland Schulen errichtet, um junge Leute für daö geistliche Amt heranzubilden. Diese Schule waren mit den Klöstern verbunden und wurden von Mönchen verwaltet. Der Unterricht erstreckte sich, dem ausgesprochenen Zwecke ge- mäß, auf Bibelerklärung, Heiligengeschichten, kirchlichen Ceremonialdienst und die Streitpunkte wider Heiden und Irrgläubige. Später wurde mehr ge- lehrt, indem man die sogenannten sieben freien Künste als: Gram- Die7 freienm atik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik Künste, und Astronomie der Schule zuwies. Die Zucht war streng; das Ler- nen jedoch mehr ein äußerliches, so daß für die Bildung des Herzens und die Entwickelung deö innern Menschen wenig geschah. Dies hatte seinen Grund darin, daß die Gelehrten der damaligen Zeit zu den „S ch o lasti- Scholastikcr.kern" gehörten, welche mit Hülfe der von Aristoteles gegebenen Denkge- setze eine Menge Formeln und Schulausdrücke erfanden und allerhand spitz- findige Grübeleien und inhaltleere Erklärungen und Beweisführungen auf- stellten i). Nach den Kreuzzügen wurden einzelne Klosterschulen zu Uni- versitäten erweitert, welche von der ausschließlichen Vorbildung zu Geist- i) i) So haben sich die Scholastiker viel mit der Frage beschäftigt: „Kann Gott durch seine Allmacht elwaö Geschehenes ungeschehen machen?" u. dergl. mehr. Geg- ner der Scholastiker waren die späteren „Mystiker", welche, der trockenen Verstandes- richtung abhold, mehr das Gemiiths- und Gefühlsleben betonten. Dahin gehören: Jobannes Tanker (f 1361), Geiler von Kaiserberg (si 1510) und Thomas a. Ke mp is (st 1471), der Verfasser deö weit verbreiteten, in alle Sprachen übersetz- ten Andachtsbuchcs von der Nachfolge Christi.
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