— 51 —
das auf allen Seiten von Wasser umgeben ist. (Maakenwärder.)
Ein solches Stück Land nennt man eine Insel. So tief wie
sie liegt auch alles übrige Land, das wir von der Rainville-
Terrasse aus bis zur Bodenerhebung am andern Ufer der
Elbe überblicken können. Es bildet ebenfalls eine Ebene. Da
diese aber nur wenig höher liegt als die Oberfläche des Flusses
(der Wasserspiegel), so wird sie eine Tiefebene genannt.
Neumühlen und Ovelgönne.
Zum Stadtteil Ottensen gehört auch Neumühlen, ein
hübsches Dorf, das teils am Fuße der erwähnten Anhöhe,
teils an deren Abhang liegt. Man gelangt dahin, wenn
man die Kaistraße nach W. verfolgt. An der Südseite dieser
Straße, nahe an der Elbe, liegt die Gasanstalt, von wo ans
das Gas durch unterirdische Röhren in die Stadt geleitet
wird. Ihr gegenüber, an dem sanften Abhang der Anhöhe
unterhalb der Rainville-Terrasse, sehen wir hübsche Anlagen,
durch welche Fußsteige für Spaziergänger führen. Weiterhin
gelangen wir an Donners Schloß vorüber, das von einem
weiten, herrlichen Park umgeben ist. Ein Schild an der
Straßenmauer mit der Inschrift „Straße Neumühlen" belehrt
uns, daß hier der Ort beginnt. An der Ostseite des Parks
führt der Neumühlener Kirchenweg an der Anhöhe hinauf
nach der Flottbeker Chaussee. Seine Treppenstufen gewähren
uns einen Überblick über den Park und eine herrliche Aus-
ficht über die Elbe. Der Park hat zwei Teiche, von denen
der unmittelbar hinter dem Straßengitter befindliche bedeutend
tiefer liegt als der andere. Von dem oberen Teiche stürzt
das Wasser über mehrere steile Steinstusen rauschend in den
unteren hinab; es bildet einen Wasserfall. Über denselben
ist eine lange Brücke gebaut. Westlich von Donners Park
führt der „Heuberg" nach der Flottbeker Chaussee hinauf, ein
4'
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Hörstel, nördlich von Winterhude Alsterdorf mit den
„Alsterdorfer Anstalten" (dem Nicolaistift und dem Asyl
für blödsinnige Kinder).
Alle Örter an einem Flusse, welche nach der Quelle zu
liegen, befinden sich oberhalb derjenigen, die von jenen aus
näher nach der Mündung gelegen sind; diese liegen unter-
halb jener Ortschaften. Alsterdorf liegt also oberhalb Winter-
Hudes, dieses unterhalb Alsterdorfs; Eppendorf liegt oberhalb
Harvestehudes, dieses unterhalb Eppendorfs.
26.
Das Hamburger Gebiet und Wandsbek.
Alles Land, das zu Hamburg gehört, heißt Hamburger
Gebiet. Von diesem liegt der größte Teil um die Stadt
herum; das übrige liegt zerstreut in den angrenzenden Pro-
vinzen, z. B. in Holstein. Einige der benachbarten Örter, die
zu Hamburg gehören, haben wir in dein vorigen Kapitel be-
reits kennen gelernt; außerdem merken wir folgende. Nördlich
von Altona liegt Eimsbüttel, von dem ein kleiner Teil
zu Altona gehört. Die Gegend zwischen Uhlenhorst und
St. Georg, östlich von der Außenalster, heißt Hohenfelde.
Von hier gelangt man in nordöstlicher Richtung nach Eilbek
an dem gleichnamigen Flusse. Nordöstlich von Uhlenhorst
liegt Barmbek am Osterbek, der wie der Eilbek in die Außen-
alster mündet. Solche Gewässer, die sich in Nebenflüsse ergießen,
heißen Zuflüsse. Südlich von Hohenfelde liegt Borgfelde,
getrennt von jenem durch die Hamburg-Lübeker Eisenbahn.
Von hier führt die Landstraße östlich nach Hamm und Horn.
Hamm ist ein Kirchdorf. Der Name findet seine Erklärung
darin, daß diese Gegend früher mitten in der Hamma, einem
großen Walde, lag. (S. 70). Das Dorf Horn, bekannt
durch das f. g. „Rauhe Haus", eine große Rettungsanstalt
für sittlich verwahrloste Kinder und zugleich eine Bildnngs-
stätte für Missionäre (was sind das?), grenzt unmittelbar an
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— 53 —
Fahrrinne breiter und tiefer zu machen, wird der Sand durch
sog. Baggerschiffe aus dem Flusse geschafft.
17.
Der Diebsteich und der Jsebek.
Auf Ottensener Gebiet liegt auch der Diebsteich an der
Pinneberger Chaussee, nördlich von unserer Stadt. Er hat
die größte Ausdehuuug von W. nach O., eine geringere von
N. nach S. An seiner westlichen Seite nimmt er ein anderes
Gewässer auf, nämlich den Jsebek. Das Wasser im Jsebek
fließt; er ist ein fließendes Gewässer. Eine derartige Be-
wegung bemerken wir an den« Wasser des Diebsteichs nicht;
er ist ein stehendes Gewässer. Da dasselbe nur von ge-
ringem Umfange ist, so wird es eben ein Teich genannt. Ein
größeres stehendes Gewässer heißt ein See (Landsee). Die
Vertiefung, in welcher das Wasser des Jsebeks fließt, heißt
Bett; die Ränder des Bettes nennt man Ufer. Da, wo er
sich in den Diebsteich ergießt, ist seine Mündung. Man
sagt daher: der Jsebek mündet in den Diebsteich. Er tritt
aber an der Ostseite wieder aus demselben heraus, sodaß
dieser Teich also nicht bloß Zu-, sondern auch Abfluß hat.
Wenn wir — etwa von der Stelle aus, wo die Chaussee
über den Jsebek führt — dahin sehen, wohin das Wasser
fließt, so haben wir rechts von uns das rechte und links
das linke Ufer. Die Entfernung zwischen beiden Ufern ist
eine sehr geringe, daher das Bett nur schmal. Auch ist es
uicht sehr tief. Ein fließendes Gewässer mit schmalem und
nicht sehr tiefem Bett wird ein Bach genannt. (Bek — Bach).
Wo der Bach anfängt oder entspringt, da ist seine Quelle.
(Die beste Gelegenheit, den Schülern zu zeigen, wie das
Wasser aus der Erde quillt, bietet das Quellenthal in Flott-
bek.) Daß das Wasser sich gerade in der Gegend des Diebs-
teichs angesammelt hat, kommt daher, daß sie niedrig liegt.
Eine noch tiefere Lage hat die Gegend östlich vom Diebsteich,
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— 54 —
und daher fließt auch das Wasser in dieser Richtung aus dem
Teich ab. (Jfebekthal.) Zu beiden Seiten des Baches und
am Diebsteich breiten sich Wiesen aus, die wegen ihrer
Feuchtigkeit reich mit Gras bewachsen sind. Durch eine
Schleuse an der Westseite des Diebsteichs, unmittelbar an
der Chaussee, wird das Wasser zuweilen, besonders im Herbst,
am Fortfließen gehindert; es wird „aufgestaut". Die Folge
ist, daß der Teich einen immer größeren Umfang annimmt,
und daß das Wasser sich weithin in die Gräben verbreitet und
zum Teil die Wiesen überschwemmt. Man thut dies, teils
um den Graswuchs im folgenden Frühjahr und Sommer zu
fördern, teils um im Winter möglichst viel Eis zu gewinnen,
das von dem Besitzer verkauft wird. (Eiswerke am Diebsteich).
Das Gras der Wiesen wird im Sommer mehrmals gemäht
und durch die Sonne in Heu verwandelt. Einige Wiesen
werden als Weide für das Vieh benutzt. — Nördlich vom
Diebsteich, an der Ostseite der Chaussee, bemerken wir eine
Windmühle. (Diebsteicher Mühle). Der Jsebek fließt in
nordöstlicher Richtung durch Eimsbüttel weiter und mündet
zuletzt in die Alster.
18.
Othmarschen und Bahrenfeld.
Westlich vom Stadtteil Ottensen liegt Othmarschen, nord-
westlich Bahrenfeld, zwei Vororte von Altona. Der Weg
nach Othmarschen führt durch die Moltkestraße über die Ro-
landsmühle, die ihren Namen nach dem ersten Präsidenten
Altonas erhalten hat (S. 65). Nach Bahrenfeld gelangt man
von Ottensen aus durch die Friedensallee, die sich beim
Friedenseichenplatz von der Bahrenfelderstraße abzweigt, oder
durch den Bahrenfelder Steindamm, die Fortsetzung der Bahren-
felderstraße. Von den nördlichen Stadtteilen Altonas aus führt
der Kreuzweg, die Fortsetzung der kleinen Gärtnerstraße, nach
Bahrenfeld. Sobald wir die Stadt verlassen, fallen uns die
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— 74 —
Hamm. Jene Anstalt hat ihren Namen davon erhalten, daß sie
ursprünglich in einem Hause untergebracht war, dessen Besitzer
Rüge hieß; aus der Bezeichnung „Rnges Haus" ist die jetzige
entstanden. Südlich von der Hannnerlandstraße zieht sich eine
Niederung hin, die Hammerbrook genannt wird. Das
Grundwort Brook — niedriges Land, — deutet schon auf
die Natur des so bezeichneten Landstriches hin, der erst durch
Entwässerung und Erhöhung hat bewohnbar gemacht werden
können. Der Hammerbrook ist durch die Bille von der
Vogtei Billwärder Ausschlag getrennt. Die Bille ist ein
Nebenfluß der Elbe.
Außer den genannten Ortschaften gehört zu Hamburg
noch Landgebiet nördlich und nordöstlich von der Stadt,
eine Anzahl Elbinseln südlich und südwestlich von derselben,
die Stadt Bergedorf mit Vierlanden südöstlich von Ham-
bürg und das Amt Nitzebüttel mit Cuxhaven an der
Mündung der Elbe.
Nordöstlich von Hamburg liegt Wandsbek, eine hol-
steinische Stadt mit 21000 Einwohnern, die erste Station der
Hamburg-Lübeker Eisenbahn. Sie liegt an der Wandse,
die in ihrem Unterlauf den Namen Eilbek annimmt. Be-
rühmt geworden ist die Stadt durch den Dichter Matthias
Claudius, den Wandsbeker Boten, der hier gelebt hat und
1815 in Hamburg gestorben, aber auf dem Wandsbeker Kirch-
Hof begraben ist. Ein Denkstein im Wandsbeker Gehölz
— mit Botentasche, Hut und Wanderstab — erinnert an
den edlen Mann. Das Wandsbeker Gynmasium wird ihm
zu Ehren „Matthias Clandins-Gymnasinm" genannt.
27.
Von Altona nach Norden.
Von Altona führen zwei Eisenbahnlinien nach Norden,
die Altona-Kaltenkirchener Spurbahn (mit einfachem
Geleise) und die Altona-Kieler Bahn. Jene führt vom
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Extrahierte Personennamen: Brook Matthias
Claudius
— 78 —
29.
Die Elbinseln.
Oberhalb Hamburgs teilt sich die Elbe in zwei Haupt-
arme, die Norder- und die Süderelbe. Die letztere fließt genau
nach Nw., während die Norderelbe sich zunächst nach N.
wendet und darauf nach W. umbiegt. Zwischen beiden Elb-
armen liegt eine große Anzahl sog. „Werder" (Wärder) oder
Inseln, d. h. solcher Stücke Landes, die an allen Seiten von
Wasser umgeben sind. Eine Halbinsel hängt an einer Seite
noch mit dem festen Lande zusammen. Die Norderelbe bespült
zunächst die größte Elbinsel, Wilhelmsburg, welche ein
längliches Viereck bildet. Sie wird im O. und N. von der
Norder-, im S. von der Süderelbe und im W. vom sog.
Reiherstieg, einem Elbarm, begrenzt. An dem letzteren liegen
bedeutende Schiffswerften, wo von den Schiffszimmerleuten
Schiffe erbaut werden. Die Insel ist Marschland, allmählich
entstanden aus den Schlammmassen, welche der Fluß absetzte.
Der kleinere nördliche Teil der Insel gehört zu Hamburg, der
übrige zur Provinz Hannover. Von N. nach S. führt über
Wilhelmsburg eine Chaussee nach Harburg, die in Verbindung
mit zwei Dampffähren auf der Norder- und der Süderelbe einen
Wagenverkehr zwischen Hamburg und Harburg ermöglicht.
Seit mehreren Jahren wird die Insel von der Hamburg-
Pariser Eisenbahn durchschnitten, welche über die beiden
großen Elbbrücken der Norder- und der Süderelbe führt.
Südlich von Hamburg — der Stadt gerade gegenüber —
liegen der kleine Grasbrook und Steinwärder, welche
aus mehreren kleinen Inseln bestehen und bedeutende Maschinen-
fabriken und Schiffswerften besitzen. Der Verkehr zwischen
Hamburg und Steinwärder wird durch eine Dampffähre ver-
mittelt. Auf anderen Elbinseln sind viele Viehweiden, weshalb
die Bewohner besonders Milchwirtschaft treiben. Außerdem
bilden Gemüse- und Obstbau einen Hauptnahrungszweig der
Bewohner, die ihre Waren nach den beiden großen Städten
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— 81 —
gehütet. Von Schulau gelangt man in nördlicher Richtung
über Spitzerdorf nach Wedel. Auf dem Marktplatze dieser
Stadt steht eine Rolandsäule, ein steinernes Standbild,
das einen geharnischten Krieger darstellt. Solche Standbilder,
die auch in andern deutschen Städten vorkommen, waren in
früheren Zeiten Marktzeichen, d. h. Zeichen der Marktgerechtigkeit
einer Stadt. Unter der Rolandsäule wurden auch Streitig-
keiten geschlichtet, in Wedel namentlich beim Handel auf dein
dortigen Ochsenmarkt.
Bei Schulau hört das hohe Elbufer auf, und die Elb-
marsch beginnt. Das höher liegende und darum trockene Land
heißt Geest.
32.
Das Klima unserer Heimat.
Die Erde ist überall von Luft umgeben. Diese ist zu
verschiedenen Zeiten von verschiedener Beschaffenheit, bald kalt,
bald warm, bald feucht, bald trocken, bald bewegt, bald ruhig.
Die durchschnittliche Beschaffenheit der Luft in einem Lande
nennt man das Klima desselben. Die Erwärmung der Luft
geschieht durch die Sonne. Je schräger die Sonnenstrahlen
auf die Erde fallen, desto geringere Wärme erzeugen sie; je
mehr sie sich der senkrechten Richtung nähern, desto mehr
Wärme bringen sie hervor. Zu welcher Tageszeit zeigt sich
die geringste, wann die höchste und wann eine mittlere
Wärme? Wie die Erwärmung an jedem Tage wechselt und
deutlich vier verschiedene Zeitpunkte zeigt, so ist dies bei uns
auch im Verlaufe eines Jahres der Fall. In welcher Jahres-
zeit ist die Hitze am größten? In welche Zeit fällt die größte
Kälte? Wann zeigt sich eine Wärme, die das Mittel zwischen
der niedrigsten und der höchsten hält? Welche Monate sind
einander am meisten entgegengesetzt? Welche sind sich am
ähnlichsten? Um das Maß der Erwärmung ganz genau fest-
stellen zu können, bedient man sich eines Instrumentes, welches
den Namen Thermometer oder Wärmemesser führt.
6
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— 44 —
14.
Der Süoerteil unserer Stadt mit dem Hasen.
Südlich vom Südwesterteil liegt der Süderteil unserer
Stadt. Er grenzt im W. an den Stadtteil Ottensen, im N.
an die Klopstockstraße, Palmaille und Breitestraße, im O. an
Hamburg und im S. an die Elbe. (Land- und Wassergrenze.)
Das Wasser in der Elbe ist in beständiger Bewegung, es
fließt; die Elbe ist ein fließendes Gewässer, ein Fluß. (Diese
Erklärung muß vorläufig genügen.) Sie ist auf unserer
Karte blau gezeichnet. Der Teil des Landes, der unmittelbar
an ein Gewässer stößt, heißt das Ufer des Gewässers. Am
User der Elbe entlang erstreckt sich die nach ihr benannte große
Elbstraße in gleicher Richtung mit dem Flusse, von W. nach
O. Sie liegt bedeutend niedriger als die übrigen Teile der
Stadt. Von hier aus führen die große und kleine Brauer-
straße — so genannt, weil in dieser Gegend in früheren
Zeiten die erste Brauerei Altonas lag — in nördlicher Richtung
nach der Breitenstraße, der Sandberg, v. d. Smissens Allee
und der Quäkerberg in gleicher Richtung nach der Palmaille
hinauf. Diese Straßen sind sämtlich so abschüssig, daß sie
einen Wagenverkehr zwischen der großen Elbstraße und den
höher gelegenen Stadtteilen unmöglich machen. Eine bequemere
Verbindung bieten die Hafenstraße, sowie im äußersten Osten
die kleine Elbstraße. Zwischen dieser und dem Pinnasberg —
St. Pauli befand sich in früheren Zeiten das Pinnasthor.
Auch im äußersten Westen hat man eine bequeme Verbindung
hergestellt, indem von der großen Elbstraße nach dem Westende
der Palmaille ein ganz allmählich ansteigender und daher auch
für den Wagenverkehr geeigneter Weg angelegt ist (Elbberg-
Kaistraße). Für Fußgänger sind an einigen Stellen Treppen
gebaut, von denen die schönste die Köhlbrandtreppe ist,
welche vom westlichen Ende der Hafenstraße nach der großen
Fischerstraße hinaufführt. Ihren Namen hat sie nach dem
ihr gegenüber befindlichen Elbarm Köhlbrand erhalten.
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— 46 —
einstöckige Gebäude mit flachem Pappdach, welche an der dem
Hafen zugekehrten Seite keine Mauer haben. In ihnen
lagern, wie in den Speichern, diejenigen Waren, welche mit
den Schiffen angekommen sind oder mit ihnen versandt werden
sollen. Zu merken ist noch die Dampfschiffsbrücke, der
Köhlbrandtreppe gegenüber. Sie ist weit in den Hafen hinaus-
gebaut. An der „Neuen Anfahrt", westlich von der Dampf-
schiffsbrücke ist ein Kran aufgestellt. Mit einem Kran werden
schwere Lasten, wie Kisten, Fässer, Ballen, gehoben. Er wird
entweder durch Dampfkraft oder von Menschenhänden in Be-
wegung gesetzt; der eben genannte ist ein Dampskran.
Das Wasser im Hafen steht nicht immer gleich hoch;
zuweilen steigt, zuweilen fällt es. Ersteres kann durch heftige
und lange andauernde Regengüsse, sowie durch Stürme aus
W. geschehen. Bei anhaltendem Sturm aus O. wird der
Wasserstand niedriger. Solche Bewegungen des Wassers treten
nicht zu bestimmten Zeiten ein, sie sind unregelmäßig. Es
giebt auch eine Bewegung, die von 6 zu 6 Stunden wechselt.
Nachdem das Wasser 6 Stunden lang gestiegen ist, fällt es
wieder ebensolange. Diese Bewegung ist also regelmäßig.
Die regelmäßige steigende Bewegung heißt Flut, die regel-
mäßige sinkende Bewegung Ebbe. Jene geschieht in der Elbe
in der Richtung von W. nach O., diese in der Richtung von
O. nach W. Auf unserer Karte sind die Richtungen durch
Pfeile bezeichnet. Der höchste Stand des Wassers heißt Hoch-
wasser. Durch Stürme aus W. kann die Flut ihre gewöhn-
liche Höhe so sehr überschreiten, daß der Fluß über seine Ufer
tritt. (Sturmflut). Derartige Überschwemmungen kommen
Wort Kai für einen großen Feldstein im rheinisch-westfälischen Platt-
deutsch vor. Nach und nach hat sich der Name zu dem Begriff eines
Lösch- und Ladeplatzes für Schiffsgüter mit allen möglichen Lösch- und
Ladeeinrichtungen ausgeweitet. Nach andern ist das Wort Kai aus
dem niederländischen Kade Lösch- und Ladeplatz am Ufer, entstanden,
indem das d, wie auch sonst sehr häufig im Niederländischen und
Niederdeutschen nach langem Vokal, in auslautendes j überging. Bei-
spiel: Trade = Wagenspur, wird im Volksmnnde zu Traj. Die
Dörfer Hude und Sude bei Itzehoe nennt der Bauer Huj und Suj.
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Extrahierte Personennamen: Sude
Extrahierte Ortsnamen: W. O. O. niederländischen_Kade_Lösch- Niederländischen Hude Itzehoe
— 71 —
569 260 Einwohner hat, von denen die meisten sich durch den
Handel ernähren. Hamburg ist die größte Handelsstadt ganz
Deutschlands. Schiffe aus allen möglichen Ländern sieht man
im Hamburger Hafen vor Anker liegen; auch die Hamburger
Flagge weht auf allen Meeren. Tausende von Schiffen laufen
jährlich in den Hafen ein und ebensoviele aus. Ein großer
Teil desselben ist Freihafengebiet.
Die Stadt hat fünf große Kirchen: die Petri-, die
Nikolai-, die Katharinen-, die Jakobi- und die Michaeliskirch f.
Der Stadtteil St. Georg (nordöstlich belegen) und die Vor-
stadt St. Pauli haben je eine Kirche für sich. Der Turm
der Nikolaikirche, der schönsten von allen, ist der höchste der
Erde, reichlich 144 in hoch, der Michaelisturm hat eine Höhe
von 131 m. Die erste Kirche, welche in Hamburg, und zwar
neben dem Dom, erbaut wurde, war die Petrikirche.
Im Jahre 1842 wütete in Hamburg vom 5.—8. Mai
eine furchtbare Feuersbrunst, welche drei Kirchen und gegen
sechzig Straßen zerstörte. Das Feuer begann in der Nähe
des Hopfenmarkts (des wichtigsten Marktplatzes), bei der
Nikolaikirche. An Stelle des ausgebrannten Stadtteils ist ein
ganz neuer, schönerer entstanden.
Die Stadt Hamburg bildet mit dem Landgebiet, das zu
ihr gehört, den hamburgischen Staat. In diesem hat nicht
ein Einzelner den Oberbefehl — dann wäre es eine Monarchie,
wie z. B. das Königreich Preußen —, sondern es haben mehrere
Personen die Gesetze zu geben und zu vollziehen — es ist eine
Republik. Diese Personen sind die Senatoren — sie bilden
zusammen den Senat — und die Bürgerschaft.
25.
Die Alster.
Hamburg wird von einem kleinen, aber zur Schönheit
der Stadt wesentlich beitragenden Flusse, der Alst er, durch-
strömt, welche in die Elbe fließt. Ihr Mündungsgebiet nennt
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]