nach No. und N., dann westlich durch den Bodensee bis
Basel, und endlich in nördlicher und nordwestlicher Richtung
durch das deutsche Hoch- und Tiefland in die Nordsee. 4) Die
Aar fließt in einem Bogen nach Nw. über die Stadt Bern
und dann nach N.o. in den Rhein. — Östlich vom St. Gotthard
entspringt der Inn und fließt über Innsbruck nach No.
der Donau zu, in welche er bei P a s s a u mündet.
c) Ostalpen. Sie werden durch die Längenthäler der
Drau und Sau vorzüglich in drei Züge geteilt. Die Drau
entspringt südlich vom Vereinigungspunkt der drei Züge, die
Sau nördlich von Trieft, und beiden fließen südöstlich der
Donau zu. Die drei Ketten heißen von N. nach S. gezählt:
norische, karnische und julische Alpen.
Die Alpen sind verschieden hoch, und nach der Höhe richten
sich auch der Grad der Wärme, der Pflanzenwuchs, das Tier-
und Menschenleben. Während im Sommer viele Thäler in
glühender Hitze daliegen, glänzen die höchsten Gipfel in ewigem
Schnee. Das Alpenglühen, die Gletscher, Lawinen, Seen,
Flüsse und Wasserfälle wie die eigentümliche Tierwelt (Bären,
Wölfe, Luchse, Gemsen, Lämmergeier, Steinadler) erregen
Staunen und Bewunderung des Reisenden. Im Pflanzenwuchs
zeigen sich mehrere Schichten oder Regionen. Hoch oben an der
Grenze des ewigen Schnees wachsen während der drei Sommer-
monate nur die sogenannten Alpenpflanzen, als Alpen-
rosen und duftende, schön blühende Kräuter. Weiter herab
kommt man in große Nadelholzwälder, in denen sich
schöne, fette Rindviehweiden ausbreiten. Hier liegen die Senn-
Hütten, in welchen die Alpenhirten während der kurzen Weide-
zeit Butter und Käse bereiten und aufbewahren, weshalb dieser
Teil des Gebirges auch Kuhalpen heißt. Noch weiter nach dem
Fuße herab liegen die großen Laubholzwälder, in denen
Eichen und Buchen mit Kastanien-, Walnuß- und Obstbäumen
abwechseln. Zwischen den Waldungen liegen fruchtbare Äcker
und blumige Wiesen; außer unserm Getreide wird Mais ge-
baut, und überall findet man schöne Weingärten.
B. Die mittelhohen Bergländer. Um das Hoch-
gebirge der Alpen herum, auf der West-, Nord- und Ostseite
liegt ein Halbkreis von mittelhohen Berglündern oder Mittel-
gebirgen. Diese zerfallen in französische, deutsche und ungarische
und bestehen größtenteils aus Hochebenen, die von höheren
Randgebirgen eingeschlossen sind.
1. Französisches Bergland. Es ist eine Gruppe von
Hochebenen, die von der Garonne als breiter Wall nordöstlich
bis in die Nähe des Rheins ziehen. Die O st grenze bilden vor-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Die Alpen.
43
Der Entfaltung der Gletscher geht in den Alpen parallel die Ausbildung
der Seen. Sie sind ein landschaftlicher Schmuck, wie ihn kein anderes Hoch-
gebirge der Erde in solcher Schönheit und Fülle aufzuweisen vermag. Nach
ihrer zonenartigen Verteilung spricht man von schweizerischen, italienischen,
bayerischen, Salzkammergut- und kärntnerischen Alpenseen. Nenne Beispiele von
jeder Gruppe!
c) In vertikaler Richtung weisen die Alpen alle Abstufungen des Klimas
und der Pflanzenwelt vom Mittelmeer bis zur Polarwelt auf. Man steigt
aus dem Gürtel der Zwergpalme und der Südfrüchte in die Region der sommer-
grünen Laubhölzer, dann der Nadelwälder und der Alpenmatten empor, die end-
lich über Zwergholz und Geröllschutt zur Fels- und Schneeregion hinanführen.
Und wie die Flußgebiete, fo scheiden die Alpen auch Klima und Pflanzenwelt
des mittleren Europa und Südeuropas.
3. Gesetzmäßigkeit in der Längen- und Breitenentwicklung der
Alpen.
Die Alpen nehmen von Westen nach Osten an Höhe ab, aber an Breite zu.
Bedeutsame Wirkungen ergeben sich aus dieser Tatsache.
Es ist ohne weiteres klar, daß — von anderen Umständen abgesehen —
mit der Abnahme der Höhe auch die Niederschläge im Gebirge und damit zu-
gleich die Bedingungen der Gletscher- und Seenbildung sich verringern. Wichtiger
aber erscheint hierfür noch die Lage der einzelnen Alpengebiete zur vorherrschen-
den Windrichtung. Die regenspendenden Winde Europas kommen vom Atlantischen
Ozean und geben auf dem Wege uach Osten allmählich ihre Wasserdämpfe ab,
wie folgende Tabelle zeigt.
Mit den Niederschlagsmengen muß in den Alpen auch die Gletscher- und
Seenbildung gegen Osten zurückgehen.
d) Mit der Abnahme der Höhe gewinnen die Alpen an Aufgeschlossenheit.
Die französischen Alpen haben infolge ihres geschlossenen Aufbaues die
geringste Zugänglichkeit. Diese wächst aber im Fortschreiten gegen Osten, wie die
Verminderung der Paßhöhen zeigt:
a) Mit der Abnahme der Höhe gegen Osten tritt die
Gletscher- und Seenbildung zurück.
Niederschlagsmengen in den Alpen.
Tegernsee
1180 mm
Wien
2560 mm
570 mm.
St. Gotthard 2100 m Brenner 1350 m
Simplon 2000 m Semmering 1000 m.
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Atlantischen
Ozean
Felsenzirlus der Roten Wand (1885 m) bei Schliersee. Unterlunstshaus (1640 m).
Pflanzenregionen der Bayerischen Alpen.
Die Waldregion reicht in den Bayerischen Alpen bis 1600 m emror. Ihre aufteilten Vorposten bilden vereinzelte Baumgruppen und Wetterfichten, die im Kampfe gegen
Wind, Schnee und Frost verkümmern, dann Legfötiren oder Latschen, die der Schneedruck mir kniehoch werden läßt. Über Alpenrosengebüsch gelangt man zur Matten-
region mit ihren saftigen Gräsern und farbenprächtigen Blumen, über 1k00 m Kallgeröll und Felsen unterbrechen vielfach den grünen Wiesenteppich. Die höchiien
Erhebungen gehören der Fels region an.
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Das Deutsche Reich.
15
Klima, Pflanzen und Tierwelt. Mit der zunehmenden Erhebung
wird in den Alpen das Klima rauher und auch die Niederschläge werden häufiger;
der Anbau von Getreide ist daher gering. Zumeist bekleiden Wald und Berg-
wiesen die Gehänge bis 1600 m Höhe. Dies ist die Waldregion der Alpen.
Weiter aufwärts endet der Baumwuchs, es folgt die Region der Alpenmatten,
das Grasland, mit Alpenrosen und Edelweiß. Hier weilt im Sommer der
Senne mit seiner Herde. Die höchsten Teile der Alpen endlich nimmt die un-
wirtliche Fels- und Gletscherregion ein. Von Tieren gehören Gemse,
Murmeltier und Steinadler nur den Alpen an. Klima, Pflanzen- und Tierwelt
der Alpen sind also durchaus eigenartig.
Bewässerung. Aus den Alpen kommen die Jller, der Lech, die Isar und
der Inn mit der Salzach. Das Hochgebirge ist somit die Quellstätte zahlreicher
Flüsse.
Zwar sind diese ihres reißenden Laufes wegen nicht schiffbar, sondern nur
flößbar: aber ihre reichen Wasserkräfte finden mannigfache Verwendung im Gewerbe.
Erwerb und Siedelungen. Wald und Wiese herrschen in den Alpen
vor. Daher bilden Waldarbeit und Rinderzucht die Hauptbeschäftigung der
Älpler.
Rinderzucht, Butter- und Käsebereitung wird ganz besonders in den matten-
reichen Allgäuer Alpen zwischen Bodensee und Lech, Waldarbeit, Holzflößen und
Holzschnitzerei mehr in den Bayerischen Alpen zwischen Lech und Inn und in den
Salzburger Alpen zwischen Inn und Salzach gepflegt; die Salzburger Alpen um-
schließen bei Berchtesgaden überdies mächtige Salzlager. Im Allgäu haben
die fleißigen Bewohner auch die Bergwasser in Dienst genommen; daher blühen
hier Baumwollspinnerei und -Weberei; Kempten und Lindau haben regen Handel
und Verkehr. Während der schönen Jahreszeit endlich sind die Deutschen Alpen
mit ihren aussichtsreichen Hochgipselu, ihren Seen und Wasserfällen das Ziel
vieler Reisenden, so namentlich Garmisch-Partenkirchen am Fuße der Zug-
spitze, Bad Reichenhall und Berchtesgaden, dieses nahe dem Königssee
am Fuße des Watzmann.
2. Die Schwäbisch-Vayerische Hochfläche, das Deutsche Alpenvorlands)
Umgrenzung und Verkehrslage. Die Schwäbisch-Bayerische Hochebene
wird im Norden vom Fränkischen Jura, im Nordosten vom Bayerischen Wald
und im Süden von den Alpen umschlossen. Nach Osten (gegen Österreich) und
nach Westen (gegen Württemberg) ist sie offen. An ihrem Nordrande zieht die
Donau hin, Südbayerns größter Fluß. Bei Regensburg öffnet sich zwischen
Jura und Bayerischem Wald eine breite Pforte gegen Norden, im Jnntal gegen
Süden. So ist die Hochebene ein wichtiges Durchgangsland des Verkehrs (Orient-
Expreßzug Paris—münchen—konstantinopel, Nord - Süd - Expreßzug Berlin—
München—rom).
Bewässerung. Die Hochebene senkt sich von Süden nach Norden, weshalb
sich ihre zahlreichen Gewässer: Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach in der Donau
') Hochfläche nennt man eine wellige Fläche von mehr als 200 m Höhe.
2*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Berchtesgaden Allgäu Garmisch-Partenkirchen Bad_Reichenhall Berchtesgaden Donau Orient-
Expreßzug Nord Berlin Donau
Die Alpen.
69
Pflanzen- und Tierwelt der Alpen. Mit der zunehmenden Höhe
ändert sich in den Alpen nicht bloß das Klima, sondern mit diesem auch die
Lebewelt. Man unterscheidet drei Höhengürtel der Pflanzenwelt:
1. den Gürtel der gemischten Wälder (der Laub- und Nadelwälder
mit Buchen, Bergahornen, Eichen, Fichten) bis 1300 m. In den tiefgelegenen
und sehr warmen südlichen Alpentälern wird viel Obst und Wein gebaut, in den
nördlichen Getreide und auch Obst, z. B. im Jnntal;
2. den Gürtel der Nadelwälder (mit Fichten, Lärchen, Zirbelkiefern
und Legföhren) bis 1800 in;
3. den Gürtel der Almen von der Grenze des Baumwuchses bis zu
der des ewigen Schnees bei 26uu m. Erst diesem Bereiche gehören die eigent-
lichen Alpenpflanzen an: Edelweiß, Alpenrose, Edelraute, Eyclamen und zahl-
reiche Enzianarten.
Charaktertiere der Alpen sind die Gemse, das Murmeltier, das Schnee-
Huhn, der Gebirgshase, der Steinadler, endlich der Steinbock, dieser nur noch
in den Walliser Alpen. Die Pflanzen- und Tierwelt der Alpen ist durchaus
eigenartig.
Bevölkerung. Verkehr. An den Alpen haben Frankreich, die Schweiz,
Italien, Deutschland und Österreich Anteil. Die Alpen sind eine natürliche
Schranke für die Ausbreitung der Völker und Staaten.
Verkehrswege. Zahlreiche Längs und Qnertäler und tief eingeschnittene
Pässe, so Gotthard, Brenner und Semmering, begünstigen den Berkehr in den
Alpen. Sie sind daher trotz ihrer Höhe das wegsamste Hochgebirge der Erde.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Edelweiß Frankreich Italien Deutschland
161
Aus der Mitte dieser umgebenden Ebenen erhebt sich
die großartige Massenanschwellung des Alpensystems als die
mächtigste Emporthürmung in der Scheitelbildung des euro-
päischen Erdtheils. Durch die Mannigfaltigkeit in der
Structur und der Beschaffenheit ihrer geognostischen Bil-
dungen ist gleichzeitig die Reichhaltigkeit der verticalen Ent-
wicklungsformen in dem Bau der Alpenlandschaft bedingt.
Auf diesen Contrasten beruht die landschaftliche Schönheit
und Erhabenheit der Alpennatur. Die höchsten Gipfelbil-
dungen liegen fast ohne Ausnahme außerhalb der höchsten
Massenerhebungen, die tiefsten Einstürze in der unmittelbaren
Nähe der erhabendsten Emporthürmungen. Daher erscheinen
die höchsten Gipfel auf keine einzelne Kette beschränkt, wenn-
gleich die Structur der besvndern Felsarten nicht ohne Ein-
fluß auf die Gestaltung ihrer Formen geblieben ist, die in
der Urgebirgsbildung sich in der Gestaltung von pyramida-
lisch emporsteigenden Spitzen individualisirt, in der Kalkstein-
sormation in stockförmigen, langgezogenen Massen erscheint,
wohingegen abgerundete Gipfelbildungen die Sandsteinfor-
mation, scharfkantige Oberflächenformen die Schieferformation
charakterisiren.
Nach ihren Höhendimensionen ohne den Unterschied
der localen Verbreitung ihrer Massenerhebungen, werden die
Alpen in Voralpen, Mittelalpen und Hochalpcn
getheilt. Die Voralpen reichen von 2000 bis zu 5000'
senkrechter Erhebung. Frühlingsweiden, reiche Waldbedeckung,
ein reges, in zahlreichen Ortschaften, Dörfern, Flecken, Städ-
ten concentrirtes Völkerleben, industrielle, landwirthschaftliche
Cultur, die bis zu 4000' ansteigt, charakterisiren die Natur
derselben. Bei 5000' Meereshöhe hört die Grenze des
Baumwuchses auf, nur Krüppelholz gedeiht noch in spär-
licher Verbreitung, und es beginnt mit dieser Erhebung die
Grenze der Mittelalpen bis zu 8000' der Region des ewi-
gen Schnees. Heerdenwirthschaft ist das eigentlich charak-
teristische Element dieser Alpenregion, hinter der die Zone
fester Ansiedelungen bereits zurückbleibt. Hier steigt das
Sennenleben, durch treffliche Sommerweiden begünstigt, bis
zu den höchsten Höhen empor. Die liefern Gehänge sind
mit einer seltenen Fülle aromatischer Alpenkräuter bedeckt,
nur in den höhern Regionen beginnt die Flora der Polar-
11
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
492 Abschtt. 2. Das german. Europa. Kap. 5. Schweiz. Eidgenossenschaft.
liehen Deutschland sind hier alle Landstraßen und Feldraine
mit Obsibämnen bepflanzt; sie bilden nicht selten kleine Haine
und im Thurgau sogar einen Wald von mehrstündiger Aus-
dehnung. Selbst feinere und südliche Früchte fehlen nicht:
Feigen, Mandeln, edle Kastanien w.; doch gedeihen sie vor-
zugsweise nur in den wärmeren Thälern der Kantone Neuf-
chatel, Waadt, Wallis und Tessin, wo auch die Kultur des
Maulbeerbaums und der Seidenraupe sich einiger Aufmerk-
samkeit erfreut. —
In ganz anderer Gestalt tritt dagegen die landwirthschaft-
liche Industrie in allen eigentlichen Alpen-Kantonen, so wie
tn den höheren Jura-Landschaften ans, wo von der Natur
der Ackerbau auf geringe Strecken, auf die untere, kaum in
einigen geschützten Thälern bis zu 4000, nur ausnahmsweise
(im oberen Engadin und Urseren-Thal) bis zu 4500' abso-
luter Höhe aufsteigende Gcbirgs-Region und auch hier nur
auf die breiteren, elementaren Ereignissen minder ausgesetzten
Thalsohlen beschränkt ist. Man hat berechnet, daß von dem
Gesannnt-Areal der Schweiz 50 Hhmln. von Glätschern,
116 sümln. von unwirthbarem, nutzbarer Vegetation unzu-
gänglichem Felsgebirge, 38 ss)Mln. von Seen, im Ganzen
also 204 H>Mln. (oder fast ein Viertel des Gcsammt-Areals)
von Unland eingenommen werden, und cs ist klar, daß diese
Flächen fast ausschließlich von den Alpen- und Jura-Kantonen
in Abzug zu bringen sind, weshalb dieselben denn auch da,
wo sie bewohnt werden können, — in den Thälern und ans
den unteren Berghalden, — viel dichter bewohnt sind, als
nach den oben angegebenen Durchschnitts-Zahlen vermuthet
werden dürfte. —
Diese Bevölkerung der Alpen-Kantone nährt sich aber
vornehmlich von der Vieh-, namentlich von der Rinder-
und zwar von jener eigenthümlichen, halb nomadischen
Heerdenzucht, welche ilnter dem Namen der „Alpen-
wirthschaft" bekannt und für das Leben aller Bewohner
höherer Gebirge eben so wichtig als charakteristisch ist. —
Ist gleich die Viehzucht (Rinder, Pferde, Schweine, Maul-
thiere, unedle Schafe) auch in den ebenen Gegenden des
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Thurgau Waadt Schweiz
Volks- und Staatsverhältnisse. §. 60. Abstammung und Sprache. 513
Natur dem Menschen nur höchst spärliche Siege und keine
Aussicht zur Ausbreitung seiner Herrschaft gestattet. In den
Alpen Deutschlands und Helvetiens, in ihren milden, breiten
Thalgründen, fanden Anbau und Kultur hinlänglichen Raum
für die Entstehung zahlreicher Dörfer und Städtchen, und die
Natur nöthigte die Einwohner keiuesweges überall, auf die
Vortheile und Annehmlichkeiten geselliger Ansiedelung zu ver-
zichten; wo dies dennoch geschehen, wo der isolirte Anbau
vorherrschend geworden, wie auf den Voralpen Österreichs,
Tyrols, Vorarlbergs rc., da ist es als ein fortgesetzter Sieg
der Kultur bei vermehrter Menschenfülle zu betrachten; die
jüngere Ansiedelung hat in den zahlreichen Almen, Schwai-
gen und Zinken Platz gefunden, nachdem die geschlossenen
Thalorte gefüllt waren. In den mitternächtlichen Alpen Skan-
dinaviens ist ein solcher Sieg, ungeachtet sie an Höhe und
Großartigkeit jenen nachstehen, durch physische Ursachen un-
möglich gemacht; denn die meist engen Felsenspalten gleichen-
den Thäler, so wie die mehrentheils eisigen oder felsigen Hänge
und Vergebenen gestatten nur eine sporadische Bevölkerung,
deren Ausbreitung, deren Zusammenwachsen auf ewig durch
breite, unüberwiudliche Schranken verhindert ist; die Verthci-
lungsweise der Bevölkerung ist daher eine durchaus nothwen-
dige und der Mehrung derselben, wie es scheint, eine feste,
wenngleich bisher noch nicht erreichte Grenze gesteckt. —
§. 60. Abstammung nud Sprache.
Dänen, Schweden und Norweger bilden die Haupt-
masse der Bevölkerung in den drei entsprechenden Staaten.
Diesen in sprachlicher uttb genetischer Beziehung nahe ver-
wandten Völkern*) des skandinavischen Zweiges der großen
germanischen Völkerfamilie stehen in denselben Beziehungen
auch die Isländer und die Bewohner der Färöer, die Nor-
sen, ganz nahe. — Diese enge Verwandtschaft der skandina-
vischen Zungen hat die mehrfache Verschmelzung derselben,
oder doch die Übertragung der einen in das Gebiet der an-
deren zur Folge gehabt, namentlich wo politische Verhältnisse, —
0 Vgl. Abtheil. Iii. Bd. I. S. 475.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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Die gesonderten Gebirgsglieder Enropa's. 665
bischen, verwilderten Heerden belebter Anger, an die römische
Campagna und die toskanischen Maremmen durch Versum-
pfungen, Einöden und die über ihnen schwebende böse Luft,
während dennoch überall, wo die Kultur nur die geringste
Anstrengung bewiesen, die große natürliche Fruchtbarkeit des
sardinischen Bodens sich geltend macht.
5. Corsica, — die höchste der italischen Inseln, hat
allein auf der Ost-Küste schmale Ebenen, die aber höchstens
die Breite von 2 Meilen erlangen, während der ganze übrige
Theil der Insel mit rauhen, wilden, dichtbcwaldeten Gebir-
gen erfüllt ist. Sie bestehe«: im Süden aus viele««, von
Südtvest gegen Nordost streichenden parallelen Ketten, deren
Gipfel bis 5000, ja bis gegen 7000' absoluter Höhe auf-
steigen, deren Südtvest-Enden zahlreiche steile, felsige, weit
ins Meer hinaustretende Vorgebirge bilde««, währe««d sich die
Nordost-Eitden als Hügelreihen darstelle««, die die Küste nicht
erreichen. Erst in der Mitte Corsica's hebt eine von Süden
gegen Norden streichende Wasserscheidekette a««> Hier liege««
ztlglcich die höchsten Gipfel der Insel, der Monte d'oro
(8l66') und der Monte Rotondo (8505'), die mit beit
höchsten Apenninen-Gipfeln an Höhe wetteifern. Von die-
ser Hauptkette gehen Seitenäste gleichfalls in südwestlicher
Richtung aus, und treten mit steilen Felfenmafsen an die
West-Küste, die auf solche Weise durchaus hoch, steil, buch-
ten- u««d hafenreich ist. Die schmale nördliche Landzunge
der Insel endlich ist von einem 3000 — 4000' hohen Ge-
birgszuge erfüllt, dessen südliche Fortsetzung zu der Haupt-
kette in dein Verhält««iß einer östlichen Vorkette steht. —
Alle diese Gebirgszüge sind durch e««ge, steileingcfchnitte««e
Felsthäler von ei««ander getrennt, in denen wilde Torrente»
rausche««, deren Seitenwände mit Reben- und Oliven-Pflan-
zungen, höher hinauf mit Kastanien und schönen Waldbäu-
n«en bedeckt sind. Es sind, nebst den schinalen östlichen Kü-
stcncbenen, die einzigen Kulturgegenden der Insel. Auf den
höheren Berghängcn finden sich, in Mitten undurchdringlicher
Forsten und schöner, aroinatischer Weiden, nur hie und da
Kartossel-, selten rnagere Getreidefelder.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Das Hochland von Vorder-Asien.
261
rm Sandebene des Küste»saums u»»d den hohe», nackten Step-
pe» »»d Wüste» der Scheitelfläche u»t so deutlicher und über-
raschender hervortrete». In einem der höchste» dieser zauberi-
sche» Thäler liegt Schiras 4152' über dem Meere. Diese trep-
penartige» Thalwcirungen und die innere Plateaufläche sind
nur mittelst weniger, beschwerlicher Engpässe, welche in die
pralligen, mauerartigen Ketten eingeschnitten sind, zugänglich;
denn auf der ganzen, über 200 Meilen lange«» Strecke, die
der Sild-Ra««d einnimmt, mündet kein einziger Fluß von
Bedeutung, und kein einziges, die Kommunikation begünsti-
gendes Querthal durchbricht die Gebirgsmauer. Gegen das
persische Meer rmd den persischen Golf fällt dieselbe steil und
unmittelbar hinab, nur einen» sehr schmalen, sandige»», niede-
ren Kiistenstriche Raum gebend. Ganz in demselben Charak-
ter bleibt dies Gebirgs-System, nachden» es a»n persischen Golf
eine nordtvestliche Richtung angenommen, worauf es die Tief-
ebenen Mesopotamiens i«n Westen vor» der Hochfläche Irans
i«n Osten scheidet, und sich a»n oberen Tigris zu der Alpen-
landschaft von Kurdistan verzweigt. — Über die genaueren,
vertikale»» Verhältnisse des Süd-Raildes ist man noch sehr
i»n D»»»»kcl; man kennt nur einzelne Gegenden näher. Man
weiß z. B., daß die höchste Kette im Osten des persischen
Golfs nur bis zu 7800' aufsteigt, und daß hier die höch-
ste»» Thalebeilen, innerhalb des Gebirgsparallels und i>» der
Nachbarschaft der Scheitelfläche, eine Erhebung von etwa
4000' haben.
§♦ 12. Die Scheitelfläche von Iran.
Diese tveiten Ebenen haben keinen einzigen Fluß von
Bedeutung aufzutveisen. Dar»»»»» sind sie auch, im Gegensatz
zu den bewässerten, paradiesische»» Gebirgsthäler»» der Rand-
gebirge, bau»»»- u»»d vegetatiol»sar»l»; barmn bestehen sie groß-
ßentheils aus weiten Salz-, Kies- und Sandwüsten; barmn
sind Fruchtebeneu selten, und darurn »»ehrnen nur in der
Nachbarschaft der Ränder »veide»»reiche, ausgedehllte Step-
penflächen die Stelle des Kulturbodens und der Waldungen
ein. Bäulne si»»d hier, tote auf alle»» Dergsteppen, selten
und der Allbau des Bodens ist durch die Einrichtung künst-
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Extrahierte Ortsnamen: Mesopotamiens Hochfläche_Irans Kurdistan