Die Alpen. 4 L
mehr ober minder westeuropäische Kultur angenommen. 6. Ebenfalls von Rom
empfing Westeuropa sein Christentum, Rußland dagegen von Byzanz. Diese
Verschiedenheit des Glaubens bildet auch heute noch eine starke Scheidewand
zwischen West- und Osteuropa; dazu kommt noch die große Verschiedenheit der
beiden Gebiete in Sprache und Schrift. 7. Im Gegensatz zu Westeuropa
herrschte in Rußland bis in die allerneneste Zeit die despotische Staatsform.
Im ganzen ist Rußland ein halb europäisches, halb bar-
barisches Land und der Name Halbasien bezeichnet wohl
am besten Natur und Kultur des Reiches.
Beziehungen Rußlands zu Deutschland. Rußland steht zu Deutschland nach
Natur und Geschichte in engster Beziehung. Die offene Grenze, das Meer, gemein-
same Flüsse (Weichsel und Memel), die Bodennatur und das wirtschaftliche Leben
weisen Rußland und Deutschland aufeinander hin. In letzterer Beziehung empfängt
Deutschland von Rußland vor allem Getreide, Holz, Hans, Flachs und Rohprodukte,
während Deutschland dorthin Jndustrieerzeugnisse ausführt. Auch die Geschichte zeigt
uns beide Mächte vielfach im Vereine und noch heute spielt das deutsche Element
auf allen Gebieten eine bedeutsame Rolle. 2 Millionen Deutsche leben auf russischem
Boden und neben dem Russischen ist nur das Deutsche als Verkehrssprache bis an
das äußerste Sibirien verbreitet. Alte Pflegestätten deutscher Kultur sind vor allem
die baltischen Provinzen Kurland, Livland, Estland, welche Deutsche kolonisiert und
christianisiert haben. Deutsche Kolonien finden sich ferner in Polen (400 000) und
den russischen Städten, vor allem in St. Petersburg, deutsche Ackerbaukolonien be-
sonders im Gouvernement St. Petersburg, an der mittleren Wolga (an 400000,
um Samara, Saratow und Sarepta), in Südrußland nördlich vom Schwarzen Meer
(72 Mill.) und in Kaukasien (an 60000, besonders um Tislis).
Z)ie Alpen.
Die Alpen sind das Hauptgebirge Europas.
Sie erstrecken sich in der Gestalt eines Füllhorns und in einer Länge von
1000 km vom Ligurischeu Meer bis zur Donau und dem Adriatischen Meere
und wachsen in der Breite von 150 km im Westen auf 300 km im Osten an.
In dieser gewaltigen Ausdehnung berühren sie Frankreich, Italien, die Schweiz,
das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn; die Schweiz und Österreich können
geradezu als Alpenstaaten bezeichnet werden, da die Hauptteile ihrer Länder-
massen diesem Hochgebirge angehören. Der Flächenraum des Gebirges (200000 qkm)
erreicht 2/5 des Deutschen Reiches.
Einteilung. Man gliedert die Alpen in zwei Hauptteile, die West- und
die Ostalpen. Die Grenze zwischen beiden verläuft vom Bodensee nach Süden
das Rheintal aufwärts über den Splügen zum Langenfee.
Die Westalpen.
1. Die Französisch-Jtalienischen Alpen.
m. f^e ^iehen vom Golf von Genua bis zum Montblancmassiv und erreichen in diesem
Gipfel (4800 m) die höchste Erhebung des ganzen Alpengebirges wie auch des ganzen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Hans
Extrahierte Ortsnamen: Rom Westeuropa Byzanz Osteuropa Westeuropa Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Sibirien Kurland Livland Estland Polen Petersburg Petersburg Samara Saratow Sarepta Südrußland Kaukasien Europas Donau Adriatischen_Meere Frankreich Italien Rheintal Langenfee Genua
62 Zusammenfassende Überschau über Europa.
ruhige geschichtliche Entwicklung in Mitte der Großmächte sind die Hauptursachen
hiervon. Die Hauptausfuhrartikel sind Fabrikate, besonders Baumwoll- und Seiden-
wareu, Stickereien und Uhren, dann auch Schokolade und Milchprodukte. Den Haupt-
artteil an der Einfuhr haben Rohstoffe und Lebensmittel.
Durch sein reges Handels- und Verkehrsleben, seine muster-
gültige Landwirtschaft, seine schwungvoll betriebene Industrie,
endlich als Sit; einer hochentwickelten freien Volksbildung
zählt die Schweiz zu den hervorragendsten Kulturländern
Europas.
Staatliche Einteilung und Verfassung. Die Schweiz besteht ans 22 Republiken
oder Kantonen, welche zusammen die „Schweizerische Eidgenossenschaft"
bilden. Sie wird von dem erwählten Bundesrat und von der Versammlung der
Bundesabgeordueten der einzelnen Kantone regiert.
Beziehungen der Schweiz zu Deutschland, a) (Heistige Beziehungen. Die
geographische Lage der Schweiz zwischen Deutschland, Frankreich und Italien begünstigt
offenbar in hohem Maße auch die Entfaltung der geistigen Kultur; denn groß ist die
Zahl der Schweizer, die in der Geschichte der deutschen Wissenschaften und Künste
eine hervorragende Rolle spielen. Bon den Reformatoren ihres kirchlichen Lebens
abgesehen, gilt Pestalozzi als der Bater des modernen Erziehungs- und Unterrichts-
wesens; die Kunstkritiker B od m er und Breitin g er halfen die Blüte der deutschen
Literatur im 18. Jahrhundert vorbereiten, Hallers Alpen und Geßners Idyllen
bezeichnen einen Wendepunkt in der Dichtung ihrer Zeit und in den Dichtern Gott-
sried Keller und Konrad Ferdinand Meyer wie in dem Maler Arnold
Böcklin bewundern wir vollendete Meister moderner Dichtung und Kunst. Die
geistige Kultur der Schweiz ruht vorzüglich aus deutscher Grundlage.
I>) Wirtschaftliche und geschichtliche Beziehungen. Die Schweizer Grenze ist
gegen Deutschland hin offen; Rhein und Bodensee, natürliche Bindeglieder zwischen
der Schweiz uno Deutschland, begünstigen den Verkehr nach unserem Vaterlande in
hohem Maße. Mit Osterreich bildet die Schweiz das wichtigste Durchgangsland des
deutsch-mittelmeerischen Verkehrs. Gleich den Niederlanden ist die helvetische Republik
ein aus nur deutscheu Verhältnissen herausgewachsener Staat. Deutsch ist die weit-
aus vorherrschende Sprache, deutsch ist der Geist der schweizerischen Verfassung und,
wie der Ursprung der Schweiz, so liegt auch ihr politischer Mittelpunkt (Bern» auf
deutschem. Boden. Noch bis 1648 war die Schweiz ein Bestandteil des alten deutschen
Reiches.
Zusammenfassende Überschau über Europa.
(10 Mill. qkm, 400 Mill. Einw.j
Europa, der wichtigste aller Erdteile. Obwohl in physikalisch-
geographischer Beziehung nur eine Halbinsel Asiens, ist Europa gleichwohl durch
seine hohe Bedeutung für die Entwicklung menschlicher Kultur und Gesittung der
wichtigste aller Erdteile. Fast sämtliche Länder der Erde haben dessen
Einwirkung in irgend einer Weise erfahren, so daß man nicht mit Unrecht von
einer Europäisierung der ganzen Erde spricht. Insbesondere erscheint
das Europa der Gegenwart im Geistesleben der Menschheit wie im Wirt-
schaftsleben der Erde als das bedeutsamste Gebiet.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Pestalozzi Konrad_Ferdinand_Meyer Konrad Ferdinand Arnold
Böcklin
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Deutschland Deutschland Frankreich Italien Deutschland Rhein Deutschland Niederlanden Schweiz Europa Europa Asiens Europa Europa
54 Europa.
Einwirkungen von Osten und Westen. In die natürliche Umwallung
der Ober- und Niederung arischen Tiefebene hat die Donau an zwei
Stellen Bresche gelegt; durch diese Tore drangen von O. her die Türken, von
W. kam die deutsche Einwanderung. Aber während der Vorstoß der Osmanen
den Despotismus und in seiner Folge Erstarrung auf allen Lebensgebieten brachte,
knüpft sich an die deutsche Einwanderung in Ungarn der Segen höherer Bildung
und Gesittung; noch heute liegen Gewerbe und Industrie, Künste und Wissen-
schasten im „Lande der Stephanskrone" vielfach in deutscheu Händen. Nament-
lieh iu den Städten ist trotz der politischen Gegenströmung das deutsche Element
noch immer stark vertreten, so in Osen-Pest (Budapest), dem politischen und
industriellen Hauptort des Landes, dann in Esseg und Preß bürg. Zusammen-
hängende deutsche Sprachgebiete finden sich in der Zips am Fnße der Tatra,
im siebeubürgischeu Sachsenlande (200000), im westlichen Teile der ungarischen
Tiefebene läugs der niederösterreichischen Grenze, um Fünfkirchen zwischen der
unteren Drau und Donau, endlich im Banat.
Bevölkerung. Am zahlreichsten siud die Magyaren, ein sinnisch-
mongolischer, den Osmanen verwandter Stamm; sie machen indes nicht die Hälfte
der ganzen Bevölkerung aus. Anderseits sitzen sie freilich ziemlich geschlossen in
der Mitte des Landes und dessen kulturfähigstem Teile. Sie sind auch die Träger
der staatlichen Herrschaft und eifrigst bestrebt, ihre nationale Kultur den anderen
Nationalitäten des Landes aufzudrängen. Die flavischen Völkerschaften be-
wohnen das gebirgige Land an den Grenzen; die Rumänen nehmen die Rand-
gebirge im O. ein. Die 2,2 Mill. Deutschen Jind über fünf Gebiete hin
zerstreut. Die ungarische Neichshiilfte ist wie Österreich ein vielsprachiges
(Gebiet; auch dort hat keines der Völker für sich allein die Mehrheit der Be-
völkerunq.
Die Volksbildung ist in Ungarn gering und ein großer Teil der Bevöl-
kerung, namentlich die slavische und rumänische, noch vielfach arm.
Klima und Produkte. Das Klima Ungarns zeigt bereits die schroffen
Gegensätze des osteuropäischen Landklimas: heiße Sommer und strenge Winter.
Was die Niederschläge betrifft, so zählt die Ebene zu den regenärmeren Ge-
bieten Europas, da die'winde schon durch das Übersteigen der Gebirgsränder
ihrer Feuchtigkeit teilweise beraubt werden. Trotzdem erzeugt die.ebene an den
Gehängen der Gebirge feurigen Wein, wie bei Tokai und Erlau, Ödeuburg und
Ruft, und in der Niederung massenhaften Weizen und Mais, so daß Ungarn
eine der Hauptkornkammern Europas ist. Doch finden sich auch,
namentlich an den Flüsseu, breite Sumpfländer und abseits der Flüsse mageres
Weideland und kahle Sandebenen, die Pußten; auf diesen steppenartigen
Flächen weiden Herden von Rindern, Schafen und Pferden. In Südungarn
wird viel Schweinezucht betrieben. — Die Bewohner der Karpaten nähren sich
hauptsächlich von Waldwirtschaft, Flachs-, Kartoffel- und Gerstenbau. Die dem
Tatramassiv südwärts vorgelagerten Höhenzüge heißen wegen ihres Reichtums an
Edelmetallen und Eisen das Ungarische Erzgebirge; hier liegen die zumeist
von Deutschen bewohnten Orte Kremnitz und Schemnitz mit Silberbergbau. —
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Ungarn Osen-Pest Budapest Esseg Sachsenlande Donau Ungarn Ungarns Europas Ödeuburg Ungarn Europas Südungarn
28
Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches.
Linie mit dem Sitz in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd mit dem Sitz in
Bremen.
Der Wert der ganzen deutschen Handelsflotte wird auf mehr als 1 Milliarde M.
berechnet und ihre gesamte Besatzung beträgt 74 000 Mann. Auf den deutschen
Schiffswerften arbeiten an 50 000 Mann, und etwa 9 Millionen Menschen — V7
der ganzen deutschen Bevölkerung werden direkt oder indirekt vom deutschen See-
Handel ernährt.
Viii. Das deutsche Volkstum.
Das deutsche Volkstum ist trotz aller Mannigfaltigkeit im einzelnen nach
Abstammung, Sprache und Geschichte gleichartig. Der Abstammung und Sprache
nach gehört das deutsche Volk zu den Jndogermanen (einer Gruppe der mittel-
ländischen Rasse), und zwar bildet es den südlichen Zweig der germanischen Völker-
samilie. Die deutsche Sprachgrenze ist gegen die Romanen im W. und S. scharf
abgegrenzt, verliert sich aber gegen die Slaven in zahlreichen Sprachinseln. (Vgl.
die Völkerkarte des Atlasses.) Politisch bildet das Reich seit dem Vertrag
zu Verdun (843), also seit mehr als tausend Jahren, eine Einheit,
nahezu ununterbrochen, wenn auch zeitweise nur locker zusammengehalten durch
die deutsche Kaiseridee.
Stammbaum der Jndogermanen.
Kaukasische oder Mittelländische Rasse.
Semiten (des. in Vorderasien) Jndogermanen Hamiten (des. in Nordafrika)
Europäer Arier oder Asiaten
Südeuropäer Nordeuropäer Armenier. Jranier. Inder.
Romanen. Griechen. Albanesen. Kelten. Germanen. Slaven.
Nordgermanen (Skandinavier) Deutsche Engländer
Niederdeutsche Mitteldeutsche oder Franken Oberdeutsche
Niederländer Friesen Niedersachsen Alemannen Bayern
(Plattdeutsche) oder Schwaben
B. Einzelgebiete.
I. Die deutschen Meere und ihre Küsten.
I)ie Wordsee und ihre Küste.
Natur. Die Nordsee hat den Charakter einer Flachsee; ihre größte Diese
ist 96 m, und sie ist gefährlich durch Sandbänke, starke Fluten und heftige Stürme.
Sturmfluten haben an der durchweg flachen und daher den Wogen des Meers leicht
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Vorderasien, 27
vorgelagert die weinreichen Eilande Lesbos, Chios und Samos und weiter
südlich das geschichtlich wichtige Rhodus. Gegenüber der Südküste liegt das
von den Engländern besetzte kupferreiche Cypern.
Die Halbinsel Kleinasien ist im Besitze der Türken.
Armenien.
Naturbeschaffenheit. Es ist ein rauhes Hochland, aus dessen Mitte
der gewaltige, jetzt erloschene Vulkan Ärarat (5200 m) aufragt. Dank seinem
Reichtum an Niederschlägen gibt es mehreren größeren Flüssen den Ursprung, so
dem Euphrat und Tigris, und wird hierdurch zum Bewässerungsmittel-
punkt Vorderasiens. Auf den steppenartigen Hochflächen liegen große Salzseen,
so der Wan- und der Urmia-See. Das Klima ist in den Tälern mild —
unsere Aprikose kommt aus Armenien —, auf den Hochebenen hingegen rauh.
Mit Rücksicht aus seine Gebirgsnatur, seinen Fluß- und Seenreichtum kann
Armenien wohl „die Vorderasiatische Schweiz" genannt werden.
Bevölkerung. Die Armenier, zur mittelländischen Rasse gehörig, sind
ein Hirten- und Bauernvolk. Die Armut des Bodens sowie die Bedrängung
durch die Nachbarmächte veranlaßt aber viele zur Auswanderung, meist nach
Vorderasien, wo sie Geld- und Handelsgeschäfte treiben oder als Dragomans^)
auftreten. Wirtschaftlich ist Armenien ohne Bedeutung.
Politische Zersplitterung. Zu dauernder staatlicher Einigung ist das
Land, zum Teil wohl seiner gebirgigen Natur halber, nie gelangt. Gegenwärtig zerfällt
Armenien in staatlicher Beziehung in 3 Teile: Der N. ist russisch; Hauptstadt Eriwan;
der S. ist türkisch; hier Erserum; das Land um den Urmia-See ist persisch,
Kaukasien.
Es umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen nach N. und S.
Der Kaukasus ist so lang wie die Alpen, aber höher und fast ohne Quer-
täler. Der einzige bequeme Übergang führt auf der kühn gebauten Straße von
Wladikawkas nach Tiflis, Das Gebirge gipfelt im Elbrus mit 5700 m, einem
erloschenen Vulkankegel. Der Kaukasus bildet eine natürliche Grenzmarke zwi-
schen Europa und Asien, eine Klima-, Völker- und Landesscheide wie die Alpen.
Das nördliche Vorland ist durchweg Steppe wie Südrußland, das südliche
dagegen zeigt italienische Milde und Lieblichkeit. Wein, Obst und Seide sind
seine Haupterzeugnisse. Sehr groß ist am Rand des Kaukasus, besonders bei
Baku am Kaspischeu Meer, die Ausbeute von Erdölen. Die russische Naphtha-
Industrie (3600 Bohrlöcher) zählt zu den ersten Großgewerben des Reiches. Eine
Bahn verbindet Baku mit dem Hauptort von Kaukasien, Tiflis am Kur, und
den Häfen Poti und Batum am Schwarzen Meer. Unter der äußerst bunten
Bevölkerung zeichnen sich die zur mittelländischen Rasse gehörigen Georgier und
Tscherkessen durch Körperschönheit aus.
Iran.
Umgrenzung. Im N. wird das Hochland von Iran vom Elburs-
gebirge mit dem 5500 m hohen Vulkan Demawend und weiter östlich vom
i) d. h. Dolmetscher.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Wladikawkas
Extrahierte Ortsnamen: Lesbos Chios Samos Cypern Kleinasien Armenien Niederschlägen Bewässerungsmittel- Vorderasiens Armenien Vorderasien Armenien Kaukasien Kaukasus Tiflis Europa Asien Kaukasus Baku Baku Kaukasien Tiflis
90
Australien,
Alle vorgenannten Inselgruppen saßt man auch unter dem Namen Mela-
nesien^) zusammen.
Neu-Seeland, aus zwei durch die Cooksstraße (küks) 2) voneinander getrennten
Inseln bestehend (270000 qkm [== Italiens 1 Mill. Einw.), ist englisch. Auf
der Nordinsel die Hauptstadt Wellington. — Die Ureinwohner der Insel, die
Maori, sind stark im Rückgang; die Weißen (*/2 Mill.) treiben hauptsächlich
Viehzucht und Bergbau.
Polynesien oder Ozeanien.
Polynesiens umfaßt alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wende-
kreisen durch den Stillen Ozean ausgestreut sind. Die Inseln sind teils vul
kanisch, teils Koralleninseln; erstere sind naturgemäß hoch, letztere, die Werke
der Korallentiere, flachs. Häufig bilden die Korallenbauten einen Ring oder
Glieder eines Ringes, welche eine innere seichte See, eine Lagune, umschließen.
Solche Bildungen heißen Atolle. — Die Mittelwärme hält sich hier fast
überall nahe bei 27° 0; nur Am ein paar Grade unterscheiden sich Tag und
Nacht, der kälteste und der wärmste Monat.
Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Inseln ist die Kokospalme. Sie
macht die unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar, indem sie den Insu-
lauern alles zu ihrem Lebensunterhalt Nötige liefert; die kopfgroßen Früchte
enthalten die erfrischende Kokosmilch; ihre Kernmasse, die Kopra^), ist ein
gesuchter Handelsartikel, die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden, Stricken,
Matten und Segeln, die angebohrten Stämme liesern den Palmwein, der
Stamm Holz zum Boot- und Hausbau. An sonstigen Nahrungspflanzen sind
noch zu erwähnen die Sagopalme und der Brotfruchtbaum, Bananen
und mehrere Knollengewächse. — Die Tierwelt ist ärmlich; Säugetiere
fehlten ursprünglich fast gänzlich, ein Zeichen der uralten Lostrennung
dieser Inseln vom Festland. — Die Inseln werden größtenteils von
Polynesiern, einer Abart der malaiischen Rasse, bewohnt. Sie zeichnen
sich durch schönen Körperbau und geistige Regsamkeit aus. Besondere Geschick-
lichkeit bekunden sie im Seewesen. — Die Zahl der Kolonisten ist gering; denn
wenn auch die Eilande malariafrei sind, so führt doch die ununterbrochene Treib-
hauswärme bei längerem Aufenthalt zu Erkrankungen.
Die deutschen Besitzungen s. unten S. 94.
Die sonstigen Inselgruppen sind:
der Fidschi-Archipel und die Tonga- oder Frenndschasts-Jnseln,
beide englisch. — Die Cooks-Inseln, die Gesellschasts-Jnseln mit Tahiti
Melanesien: von mölas = schwarz und nesos = Insel.
2) Benannt nach dem englischen Seefahrer des Il. Jahrhunderts, James Cook
(dschöms^ kük).
s) Vom griech. polys = viel und nesos = Insel. — Südsee wurde der große
Ozean von dem spanischen Entdecker Balbao genannt, iveil er ihn beim Vordringen über die
Landenge von Panama zuerst im S. erblickte.
4) Vergl. hierzu das Farbenbild.
~°) Kopra nennt man die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, woraus das Kokosöl
gewonnen wird.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Rückblick auf die deutschen Kolonien. 95
Weißen widmen sich fast ausschließlich dem Anbau von Kakao. Die Deutsche
Handels- und Plantagengesellschaft der Südseeinseln zu Hamburg
erzielt hier lohnenden Erfolg.
Wirtschaftliche Würdigung des deutschen Südseegebietes.
Die Produktion der deutschen Südseegebiete ist vorerst infolge der wenig zahl-
reichen (kaum % Mill. Einw.) und noch dazu arbeitsnnluftigen Bevölkerung gering,
ebenso wegen der Bedürfnislosigkeit der Bewohner die Aufnahmefähigkeit für
europäische Waren. Dazu erschwert die weltferne Lage der Inselwelt die Handels-
beziehnngen mit dem Mutterland. Dagegen hat das Jnselgebiet Bedeutung für
den Weltverkehr. Die Inseln, namentlich Jap, sind Stationen auf dem australisch-
ostasiatischen Handelsweg und Trüger des pazifischen Telegraphenverkehrs. Die
Bedeutung der Inseln wird noch wesentlich gewinnen, wenn der Panamakanal
vollendet sein und der Stille Ozean in erhöhtem Maß Schauplatz des Welt-
Verkehrs werden wird.
Rückblick auf die deutschen Kolonien.
A. Die Kolonisation im allgemeinen.
a) Bedeutung der Kolonisation im allgemeinen. Die Kolonisation ist jeder-
zeit eines der wichtigsten Mittel zur Entwicklung der Menschheit gewesen und hat
dauerndere Veränderungen herbeigeführt als bloße Eroberungen, Zertrümmerungen
und Neuaufrichtungen von Staaten. Durch sie wurde die jeweils erreichte Kultur in
ferne Lande getragen und insbesondere die ganze Welt mit christlicher Bildung um-
spannt und die moderne Weltwirtschaft begründet. „Das eigene Volkstum hinaus-
zutragen in die Fremde, es dort zu behaupten „und zu verbreiten, erfordert aber
kriegerische, wirtschaftliche, geistige und sittliche Überlegenheit. Und in der Tat sind
diejenigen Völker, die in dieser Arbeit sich auszeichneten vor andern, die leitenden
und führenden geworden: Weltmächte." (Schäfer.)
b) Die wichtigsten Ursachen der Kolonisation sind folgende:
1. Überschuß an Unternehmungslust und Tatendrang, die daheim
ihre Befriedigung nicht fanden. Zahlreiche Beispiele hierfür liefert namentlich das Zeit-
alter der Entdeckungen.
2. Gewinnsucht war zu allen Zeiten eine der mächtigsten Triebfedern der
Menschen, und so hat sie nicht bloß die Völker des Altertums, wie die Phönizier und
Griechen, sondern auch die der Neuzeit, wie die Spanier, Portugiesen und Briten
bewogen, Kolonien zu gründen.
3. Politische Unzufriedenheit. So dankt z. B. schon Karthago seine
Entstehung inneren Unruhen der Mutterstadt. Ebenso ergriffen in Deutschland in
der Zeit der inneren Versassungskämpse (1848 ?c.) viele Unzufriedene den Wanderstab.
4. Religiöse Gründe waren besonders für die Auswanderung im 17. und
18. Jahrhundert maßgebend. Hugenotten wandten sich z. B. nicht nur nach Deutsch-
land, sondern selbst nach Südafrika. Die Quäker, die in England nur Hohn und
Verfolgung gefunden hatten, suchten ihr Reich der Bruderliebe in Pennsylvanien zu
verwirklichen.
5. Wirtschaftliche Verhältnisse. Oft wird Auswanderung durch Über-
völkerung hervorgerufen, durch wiederholte Mißernten ufw.
1*
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Karthago Deutschland Südafrika England Pennsylvanien
96 Rückblick auf die deutschen Kolonien.
^Ansammlung st a r k e r K a p i t a l k r ä f t e, die nach Betätigung suchen. Diese
Veranlassung ist besonders in den neueren Jahrhunderten wirkungsvoll hervorgetreten.
e) Einteilung der Kolonien. Nach den Zwecken, die verfolgt werden, unter-
scheidet man:
1. Siedelungskolonien; der Ansiedler beschäftigt sich je nach den Boden-
Verhältnissen selbst entweder mit Ackerbau oder mit Viehzucht. Beispiele solcher
Kolonien sind namentlich Kanada, Australien und das außertropische Südafrika.
2. Betriebskolonien. Das fremde Gebiet wird durch Plantagen-
bau, Handel oder Bergbau verwertet. Man spricht daher von Handels-,
Plantagen- und Bergbaukolonien. Die Arbeit wird in ihnen durch Ein-
geborene verrichtet, während die Europäer die Aufsicht führen und das erforderliche
Kapital verschaffen.
3. Eroberungskolonien; es wird nur die Herrschaft über die betreffenden
Gebiete erstrebt, Bodenbesitz nur, insofern er für jene Bedingung ist.
Von den drei Arten der Kolonien sind natürlich die Siedelungskolonien die
bei weitem wichtigsten; sie stellen die Abflußgebiete dar für die überschüssige Bevölke-
rung eines Landes, deren Unterbringung für viele europäische Staaten heute eine
Lebensfrage ist.
In rechtlichem Sinn gliedern sich die Kolonien in eigentliche Kolonien,
Protektoratsländer und Interessensphären.
1. Die eigentlichen Kolonien sind (vom europäischen Standpunkt aus
gesprochen) überseeische Provinzen eines europäischen Staates, welche seiner Herrschaft
völlig unterworfen sind. Sie bilden Bestandteile des Mutterlandes.
2. Protektoratsländer sind Gebiete mit staatlicher Organisation, welche
einer Schutzherrschaft unterstehen; hierher gehört z. B. Tunis.
3. Interessen- oder Machtsphären entstehen durch Vereinbarungen zwischen
Kolonialmächten, wonach gewisse Gebiete der kolonialen Erwerbung oder Protektorats-
ausübung eines Staates vorbehalten bleiben, z. B. ist Süd-Shantung deutsche Jnter-
essensphäre.
ä) Nutzen der Kolonien. Handel, Schiffahrt, Industrie und Gewerbe des
Mutterlandes behaupten fast in allen Kolonien weitaus den Vorrang vor allen Mit-
bewerbern. Die Kolonien bieten dem Kapital vielfach gewinnreiche Anlagen in land-
wirtschaftlichen, industriellen und Bergwerksunternehmungen. Eine größere Zahl der
verhältnismäßig jungen Pflanzungs- und Bergwerksunternehmungen in unseren Ko-
lonien wirft bereits ganz ansehnliche Gewinne ab. Sie bilden für die überschüssige
Bevölkerung eines Landes häufig ein erwünschtes Auswanderungsgebiet und sichern
dadurch die Verbindung der Auswanderer mit dem Mutterland. Sie erweisen sich für
die Handels- und Kriegsflotte eines Landes als wichtige Stützpunkte über See. So
hat England fast auf alle wichtigen Häfen und Knotenpunkte des Welthandels die
Hand gelegt, um seiner Herrschaft auf dem Meer den erforderlichen Rückhalt zu ver-
leihen. Kolonien schaffen dem Mutterland eine hervorragende politische Stellung im
Rate der Völker und stärken dadurch das nationale Bewußtsein. Sie stellen vielfach
Wissenschaft und Technik vor neue Aufgaben und haben endlich eine hohe sittliche Be-
deutung dadurch, daß sie Gelegenheit geben, die wilden Völkerschaften zu Sitte und
Kultur zu erziehen. Kolonien sind Erzichnngsschulcn des Volkes zu kraftvollem Handeln.
B. Die deutschen Kolonien.
a) Geschichtliches. Deutschland hatte bis in die neueste Zeit weder über-
seeische Schutzgebiete, noch Kolonien. Abgesehen von dem mißglückten Versuch des
reichen Patriziergeschlechtes der Wels er in Augsburg, in Venezuela festen Fuß zu
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Kanada Australien Tunis England Deutschland Augsburg Venezuela
Nordeuropa. 51
Jütland. Die W e stk ü st e Jütlands ist die Fortsetzung der deutschen Dünen-
küste an der Nordsee und zählt zu den gesährlichsten von ganz Europa. Der Küste
sind viele Sandbänke vorgelagert. Der einzige, neu angelegte Hasen ist Esbjerg.
— Die ausgedehnte Geest in der Westhälste Jütlands bedeckt meist Heide und Moor;
doch ist die Heide infolge eisrig betriebener Ausforstung stark im Rückgang.
Die O st k ü st e bildet die Fortsetzung der schönen deutschen Fördenküste. Die
größte der Buchten ist der flache Limfjord, der vom Kattegat bis an die Nordsee
reicht. An den geschützten Buchten der Ostseite liegen die Seestädte K o l d i n g
und A a r h u s. Der Boden hat hier wie aus den Inseln tonige Natur und ist deshalb
sehr fruchtbar. Er wird größtenteils als Feld, Wiese und Weide benutzt. Jütlands
Küsten haben also ganz verschiedene Beschaffenheit.
Tie Inseln. Die größte dänische Insel ist Seeland mit Kopenhagen. Dieses^
weitaus die bevölkertste Stadt des Landes, fast ^Mill. Einw., zugleich Residenz, Kriegs-.
Hafen und Seehandelsplatz, besitzt berühmte Museen für Kunst, Altertümer und Völker-
künde. (Ähnlichkeit der Lage von Kopenhagen mit jener von Gibraltar und Kon-
stantinopel.) Dank seiner Lage zwischen zwei Meeren hat Kopenhagen einen leb-
haften Schisfsverkehr und eine hohe militärische Bedeutung; doch hat letztere durch den
Kaiser-Wilhelm-Kanal Einbuße erlitten.
B o d e n g e st a l t, Klima und E r w e r b s z w e i g e. In Dänemark
erhebt sich keine Höhe mehr als 200 rn über die See. Tie Inseln wie Jütland haben,
die Natur des Norddeutschen Tieflandes.
Da die Seelust beständig über Land und Inseln streicht, herrscht ziemlich mil-
des Klima.
Alkerbau und Viehzucht bilden ungeachtet der günstigen Meeres-
läge des Landes die Haupterwerbszweige der Bevölkerung.
Tie Bevölkerung gehört ohne Ausnahme dem germanischen und
zwar dem skandinavischen Volksstamme an. Das sast allein herrschende Bekenntnis
ist das p r o t e st a n t i s ch e. Die Volksbildung steht außerordentlich hoch.
Tie Nebenländer. Die Färoer (d. h. Schafsinseln) im nördlichen Atlantischen Ozean.
Ihr ozeanisches Klima macht sie sehr geeignet zur Schafzucht; die Tiere können hier das
ganze Jahr im Freien weiden.
Islands, hart an der Grenze der kalten Zone im nördlichen Atlantischen Ozean ge-
legen, ist nach Großbritannien die umfangreichste Insel Europas (100 000 c^in). — Ihre
Oberfläche besteht größtenteils aus einem fast unbewohnten vulkanischen Hochlande
(der H e k l a , 1550 m). Vulkanischer Natur sind ferner die G e i f e r, periodisch springende
heiße Onellen. — Tie Bewohner sind auf Fisch- und Vogelfang, auf Robbenschlag und
Schafzucht angewiesen. Tie Bevölkerung, skandinavischer Abkunft, ist im 9. Jahr-
hundert dort eingewandert und hat in ihrer Abgeschlossenheit länger und vollständiger den
altgermanischen Götterglauben bewahrt als die übrigen Stämme. (Die Edda!) Sie zeichnet
sich durch großen Wissenstrieb aus. Tie Einwohnerzahl beträgt 80 000. — An der Sw.-
Küste R e i k j a v i k 2).
Zu Dänemark gehören auch die Ansiedelungen auf der Westseite von Grönland
mit etwa 12 000 Menschen und einige kleine Inseln in W e st i n d i e n.
Island — Eisland.
2) Reikjavik = Ranchbuch l, uach den heißen Quellen der Nachbarschaft benannt.
4*
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Extrahierte Ortsnamen: Nordeuropa Nordsee Europa Nordsee Seeland Kopenhagen Kopenhagen Kopenhagen Dänemark Atlantischen_Ozean Europas Island
Südeuropa.
87
Abersicht üöer die politische Einteilung der Südosteuropäischen Kalöinfel.
1. Tie europäische Türkei, 170 000 qxm^ halb Preußen, 6 Mill. Einw., 36 auf 1 qkm.
Sie umfaßt:
a) Rumelien, b) Mazedonien, c) Albanien, d) Inseln im Ägäischen Meere; über
Kreta siehe S. 86.
2. Das Königreich Bulgarien mit Ostrumelien, 100 000 qkm = Bayern und Württem-
berg, 4 Mill. Einw., auf 1 qkm 42.
3. Königreich Serbien, 48 000 qkm (größer als die Prov. Brandenburg), fast 3 Mill.
Einw., 59 auf 1 qkm.
4. Bosnien und Herzegowina, 51 000 qkm, 2 000 000 Einw., 38 auf 1 qkm.
5. Königreich Montenegro, 9000 qkm = */3 der Rheinprovinz, 250 000 Einw.,
27 auf 1 qkm.
6. Königreich Griechenland, 65 000 qkm (= den Provinzen Schlesien und Sachsen),
23/5 Mill. Einw., 41 auf 1 qkm.
Bielgestaltigkeit der Bodenfläche, der Bevölkerung, der Religionen und der
Staaten kennzeichnet die südosteuropäische Halbinsel.
Allgemeine Übersicht von Europa.
Europa ist nächst Australien der kleinste unter den Erdteilen, es umfaßt 10 M i l l.
qkm und hat rund 440 Mill. Einwohner. (Lies die Grenzen von der Karte
ab!) Äußerlich erscheint Europa als eine große Halbinsel Asiens. Aber in Hinsicht
auf Bildung und Gesittung seiner Völker hat es alle übrigen Erdteile weit überflügelt
und sich den größten Teil der bewohnten Welt zu unterwerfen verstanden. Man-
cherlei Gaben der Natur haben die europäische Menschheit hierin unterstützt.
1. Europa liegt in der Mitte der Landhalbkugel der Erde und ist dadurch der
Hauptsitz des Welthandels.
Auf welcher Halbkugel liegt Europa? Gib seine geographische Länge und Breite
an! (Nordkap, Kap Tarifa, Kap Rocca, Ural.) Den wievielten Teil nimmt das
Deutsche Reich ein?
2. Horizontalgliederung. Vergleicht man den Flächeninhalt der Glieder mit dem
des Stammes, so ergibt sich das Verhältnis von 1:2. Es erscheint danach Europa
als der meist gegliederte aller Erdteile. Zähle die wichtigsten Meeresteile, Halb-
inseln und Inseln Europas in ihrer natürlichen Reihenfolge auf! Welche Seiten des
Erdteils zeigen die stärkste Küstengliederung? Welche Bedeutung hatte dieser Umstand
sür die Entwicklung der Seeschisfahrt?
3. Vertikalgliederung. Auch in seiner Bodengestaltung zeigt Europa hohe Vor-
züge. Das Tiefland, das überall den günstigsten Boden für die Entwicklung der
menschlichen Kultur bildet, nimmt den weitaus größten Teil (2/3) des Kontinents
ein. Es zieht mitten durch Europa und begünstigt dadurch die Wanderungen der
Völker in ostwestlicher Richtung. Den weiten Osten erfüllt das Ruf f ifch e Ti e f -
land, das westwärts in das N o r d d e u t s ch e und das F r a n z ö s i f ch e T i e f -
l a n d übergeht. In Südeuropa breiten sich die A r a g o n i s ch e und A n d a l u -
s i s ch e, die L o m b a r d i s ch e und die Walachische Tiefebene aus.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Südosteuropäischen_Kalöinfel Mazedonien Albanien Kreta Bulgarien Serbien Brandenburg Montenegro Griechenland Sachsen Europa Europa Europa Asiens Europa Europa Nordkap Tarifa Deutsche_Reich Europa Europas Europa Europa Südeuropa