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1. Hilfsbuch für den ersten Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 40

1889 - Breslau : Goerlich
40 ------------- Der Kurfürst suchte nun zunächst Herr im eigenen Lande zu werden. Zu diesem Zwecke warb er einige Regimenter Soldaten an, welche nach Beendigung des Krieges nicht entlassen wurden. Sie sollten immer zu seiner Verfügung stehen. So wurde das erste Stehende Heer in Preussen gebildet, das noch unter des grossen Kurfüsten Regierung bedeutend vergrössert wurde. b. Im Jahre 1648 kam endlich der westfälische Frieden zu stände, durch welchen dem unheilvollen dreissigjährigen Kriege ein Ende gemacht wurde. Der Kurfürst erhielt in dem Frieden Hinterpommern (das Land rechts von der Oder und Swine), während die Schweden das weit wichtigere Vorpommern behielten. Zur Entschädigung dafür fielen die Bistümer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin an Brandenburg. C. Durch diese Erwerbungen wurde Brandenburg um etwa 400 Quadratmeilen vergrössert; aber überall sah man die traurigen Folgen des dreissigjährigen Krieges. Wie in ganz Deutschland, so war auch in Brandenburg die Zahl der Bewohner auf die Hälfte herabgesunken, und sie waren gänzlich verarmt. Die Bauern hatten keine Pferde und kein Vieh, den Acker zu bestellen, und oftmals spannten sie sich selbst vor den Pflug. In den Städten lagen viele Häuser in Trümmern; die Bewohner hatten Handwerk, Kunst und Wissenschaft vergessen. Durch die Greuel des Krieges waren die Menschen verwildert; überall streiften Räuberbanden umher, und in den Städten fand sich neben der grössten Not arge Unsittlichkeit. d. Zunächst verwendete der Kurfürst alle Kräfte auf die Hebung des Landes. Da grosse Strecken unbebaut waren, liess er Ansiedler aus Holland und der Schweiz kommen, denen er das Land um- sonst überliess. Diese bebauten die verödeten Strecken und gaben den andern Bewohnern ein Beispiel, wie man den Boden gut be- arbeiten und die Viehzucht vorteilhaft betreiben könne. In späterer Zeit nahm der Kurfürst noch viele Franzosen auf, welche nützliche Gewerbe nach Brandenburg brachten. Um den Gartenbau zu heben, verordnete er, dass jeder Bauer an seinem Hause einen Garten anlege und keiner heirate, wenn er nicht vorher wenigstens sechs Obstbäume gepfropft und sechs Eichbäume gepflanzt hätte. e. Auch für Handel und Gewerbe sorgte der grosse Kurfürst. Viele Fabriken wurden neu angelegt, viele Erwerbszweige durch ihn oder durch die Ansiedler neu eingeführt. Zur Hebung des Handels legte er Strassen und Kanäle an; seinen Namen trägt noch heut der Friedrich-Wilhelmskanal, welcher die Oder mit der Spree verbindet. Auch die Post führte er in seinem Reiche ein. Schulen und Büchersammlungen wurden von ihm gegründet, so dass auch die Wissenschaft wieder neu aufblühen konnte. Als der dreissigjährige Krieg beendet war, wünschte der Kurfürst wie sein Volk recht sehnlich eine lange Friedenszeit; dennoch musste er noch mehrere Kriege führen.

2. Hilfsbuch für den ersten Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 31

1889 - Breslau : Goerlich
31 im Frühlinge (1741) rückte ein österreichisches Heer heran, und jetzt war man sehr gespannt auf den Ausgang des Kampfes; denn die österreichischen Soldaten hatten in vielen Kriegen gefochten und waren als tapfer bekannt, die Preussen aber hatten seit vielen Jahren keinen Krieg geführt. Friedrich hatte in der Nähe von Oh lau grosse Vorräte von Lebensmitteln und viele Kanonen; dorthin zog der österreichische Feldherr, um ihm dieselben wegzunehmen. Friedrich aber eilte zum Schutze herbei, und so kam es bei dem Dorfe Mollwitz, nicht weit von Brieg, zur Schlacht. Die österreichische Reiterei war zahlreicher und besser ausgebildet als die preussische. Als sie sich auf die preussische stürzte, wurde diese verwirrt und floh, so dass der König selbst in Gefahr geriet. Glücklicherweise stand das Fussvolk noch fest wie eine Mauer. Dieses war namentlich im Schiessen tüchtig eingeübt und feuerte mit grosser Ruhe wie auf dem Exercierplatze. Die beiden ersten Reihen lagen auf den Knieen, die beiden hinteren Glieder schossen über sie hinweg. Ein solches Feuer hatten die Österreicher noch nie erlebt. Endlich nahm der preussische Feldmarschall Schwerin die Truppen zu einem Hauptangriffe zusammen. Die schon in Unordnung geratenen Österreicher konnten dem Ansturm nicht widerstehen und flohen; nur die Nacht rettete sie vor der Gefangenschaft. Ganz Europa staunte bei der Nachricht von diesem Siege, welchen das wenig kriegsgeübte preussische Heer über die Österreicher erfochten hatte. Dem Könige Friedrich war nun der Besitz von Schlesien gesichert. Noch einen Sieg erfocht er bei Czaslau in Böhmen; dann willigte Maria Theresia ein, Frieden zu schliessen. Derselbe kam zu Breslau (1742) zu stände. Preussen erhielt in demselben Schlesien und die Grafschaft Glatz. Noch war aber der Besitz von Schlesien für Friedrich nicht gesichert, er musste noch zwei Kriege deswegen führen. In dem Zweiten schlesischen Kriege (1744— 1745) besiegte er die Österreicher bei Hohenfriedeberg, und Fürst Leopold von Dessau erfocht einen Sieg bei Kesselsdorf. In dem Frieden zu Dresden (1745) wurde ihm der Besitz Schlesiens bestätigt. Während der folgenden zehn Friedensjahre wandte Friedrich grosse Sorgfalt auf die Wiederherstellung seiner Länder. Insbesondere für Schlesien sorgte er wie ein Vater. Alle Einwohner erhielten freie Religionsübung; die Verwaltung wurde geordnet, die Steuern gleichmässiger verteilt. Die Gewerbthätigkeit der Bewohner wurde auf jede Weise gefördert und der Grund zum oberschlesischen Bergbau gelegt. Auch für den Ackerbau und die Leinwandbereitung wurde viel gethan. Leider sollte der Friede dem Lande nicht lange erhalten bleiben. 26. Per dritte schlesische oder siebenjährige Krieg (1756—1763). Maria Theresia schloß ein Bündnis mit Frankreich, Rußland, Schweden, Polen und Sachsen. Ihrer Übermacht sollte Preußen unterliegen: Friedrich sollte seiner Königswürde beraubt, und alle Länder außer Brandenburg sollten ihm entrissen werden. Als Zeitpunkt für den allgemeinen Angriff war das

3. Hilfsbuch für den ersten Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 37

1889 - Breslau : Goerlich
37 ------------- diese Weise gelang es dem Könige, die Schulden des Staates zu tilgen und einen grossen Schatz an barem Gelde zu sammeln, ohne dass die Einwohner höhere Steuern zahlen mussten. b. Für die Wohlfahrt seiner Länder war der König unermüdlich besorgt. In einzelnen Landesteilen fanden sich noch wüste und unbebaute Strecken, besonders in der Provinz Ostpreussen, wo die Pest einen grossen Teil der Einwohner hinweggerafft hatte. Der König liess nun Ansiedler kommen, welche jene Gegenden bebauten. Auch für Vergrößerung und Verschönerung der Städte sorgte er; Berlin wurde unter seiner Regierung sehr erweitert. Reiche Bürger wurden sogar gezwungen, neue Häuser zu bauen. Der König gab ihnen Plätze und einen Teil des Baumaterials, und dann hiess es: »Der Kerl hat Geld, muss bauen«, und niemand durfte widersprechen. Um Handel und Gewerbe zu fördern, unterstützte er die Fabriken, welche einheimische Erzeugnisse verarbeiteten, und verbot, fremde Waren einzuführen. C. Grosse Sorge verwandte der König darauf, einen tüchtigen Beamtenstand zu erziehen. Jeder musste auf seinem Platze sein; fand er einen Beamten nicht auf seinem Posten, so erhielt derselbe die derbsten Strafen. Den Thorschreiber in Potsdam, der die Bauern zu lange warten liess, prügelte er mit den Worten: »Guten Morgen, Herr Thorschreiber!« eigenhändig aus dem Bette heraus; auch höhere Beamte waren vor seinem Stocke nicht sicher. Jede Pflichtversäumnis. wurde mit Entlassung bestraft. Durch diese Strenge bewirkte der König, dass sich die preussischen Beamten bald durch Eifer, Pflichttreue und Unbestechlichkeit vor denen anderer Länder auszeichneten. d. Auch für Kirche und Schule sorgte der König. Er war sehr fromm und hielt streng auf die Sonntagsfeier, besuchte gern den Gottesdienst und hielt auch seine Familie und seine Unterthanen dazu an. Von Gelehrsamkeit war er kein Freund und that wenig für die höheren Schulen; dagegen gründete er viele Volksschulen und befahl, dass alle Kinder die Schule besuchen sollten. e. Eine große Vorliebe Hatte der König für die Soldaten. Er erkannte, daß Preußens Macht wesentlich auf einem starken und geübten Heere beruhe. Deshalb vermehrte er die Zahl seiner Soldaten bis auf 90 000 Mann und sorgte unermüdlich für ihre Ausbildung. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang mußten die Soldaten Dienst thun. Alle Übungen wurden mit großer Genauigkeit ausgeführt; wenn ein ganzes Regiment marschierte, hörte man nur einen Tritt. Besonderes Gewicht wurde auf schnelles und sicheres Schießen gelegt. Fürst Leopold von Dessau, von den Soldaten der „alte Dessauer" genannt, übte die Truppen so lange, bis sie die am besten ausgebildeten Europas waren. — Freilich wurden auch die Soldaten sehr streng behandelt? Stockschläge, Spießrutenlaufen und die Todesstrafe kamen oft vor. Trotz seiner Vorliebe für die Soldaten vermied Friedrich Wilhelm I. den Krieg. Auf friedlichem Wege erwarb er Stettin und die Odermündungen. Die Bevölkerung des Landes hatte sich unter seiner Regierung bedeutend vermehrt; das Heer war sehr stark und vorzüglich eingeübt. Die Einkünfte des Landes hatten sich verdreifacht und waren streng geregelt, das

4. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 20

1890 - Breslau : Goerlich
I 20 schlingen worden, und noch heute erzählen sich die Fischer, daß man bei klarer Luft die weiten Straßen tief im Grunde des Meeres erblicken könne und wunderbare Töne heraufhallen höre. Außer der Oder finden wir nur unbedeutende Küstenflüsse in Pommern; die wichtigsten sind die Stolpe, Persante und Peene. 4. Das Klima der Provinz ist ziemlich rauh und feucht. 5. Die Zahl der Bewohner beträgt etwa 1% Millionen, welche fast sämtlich evangelisch sind. Sie sind kräftig, ausdauernd und derb. Ein großer Teil ist mit Landwirtschaft beschäftigt; auch die Geflügelzucht wird in großem Maßstabe betrieben. Die „pommerscheu Gänsebrüste" gehen nach allen Provinzen. Recht ergiebig ist auch die Fischerei. Aale, Lachse, Neunaugen, Makrelen und Heringe werden in großer Menge gefangen; sie werden frisch, gesalzen und geräuchert oder mariniert nach allen Gegenden versandt. Während die Gewerbthätigkeit nur an einzelnen Orten von Bedeutung ist, steht der Handel in großer Blüte. Der Hauptsitz des pommerschen Seehandels ist Stettin. Von hier aus gehen Dampfschiffe nach den Ostseestädten im Deutschen Reiche, den skandinavischen Ländern, nach England und Rußland, und viele der Waren, die aus fremden Ländern eingeführt werden, kommen über Stettin nach Brandenburg, Schlesien und Posen. 6. Die Provinz wird in die 3 Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund eingeteilt. Stettin (140 000 E.) ist eine bedeutende Handelsstadt und Festung; die großen Seeschiffe kommen nur bis Swinemünde. In der Nähe Stettins befindet sich eine der bedeutendsten Schiffsbauanstalten, der „Vulkan". Während noch vor wenigen Jahrzehnten die deutschen Schiffe in England gebaut wurden, stellt jetzt der Vulkan nicht nur die größten Panzerschiffe für unsere Flotte her, sondern baut auch solche für fremde Regierungen. Stettin ist die bedeutendste Fabrikstadt Pommerns. Im Regierungsbezirk Köslin liegt Kolberg. In der traurigen Zeit von 1807 gaben der General Gneisenau und der tapfere Bürger Nettelbeck ein Beispiel treuer Vaterlandsliebe, indem sie die vernachlässigte Festung, die jetzt zum Teil geschleift ist, mit großer Tapferkeit und gutem Erfolge gegen die Franzosen verteidigten. — Jetzt kommen nach Kolberg alljährlich mehrere tausend Sommergäste, welche in der frischen Seelnst und durch Baden in der See ihre Gesundheit kräftigen oder wiederherstellen wollen. Stralsund, eine berühmte Handelsstadt, ist befestigt, aber mehr durch die Natur als durch Kunst, da sie fast ganz von Wasser umgeben ist. Hier erlitten die Dänen eine bedeutende Niederlage, und Wallenstein mußte mit einem Verluste von 12 000 Mann abziehen, obgleich er geschworen hatte, „die Festung zu erobern und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden sei". Schill überwältigte 1809 die französische Besatzung, versäumte aber, sich mit der englischen Flotte in Verbindung zu setzen und fiel bei der heldenmütigen Ver- teidigung Stralsunds im Kampfe. — Im Regierungsbezirk Stralsund liegt Greifswald, die Universitätsstadt der Provinz. Die schönste aller pommerschen Inseln ist Rügen, gegenüber Stralsund. Das Meer macht tiefe Einschnitte in das Land, und nur schmale, niedrige Landstreifen verbinden einzelne Teile mit der Hauptmasse. Vom Rugard, dem höchsten Berge der Insel, vermag man die Insel wie eine Landkarte zu überschauen. Von da erblickt man

5. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 27

1890 - Breslau : Goerlich
27 1 1. Pte Wheinprovinz. (27 000 qkm mit 5 Mill. Einw.) 1. Gieb die Grenzen nach der Karte an! 2. Während der nordöstliche Teil der Provinz eben ist, durchziehen den Süden viele Gebirgszüge. Südlich von der Mosel liegt der Hunsrück. Nordwestlich davon dehnt sich die weite und einförmige Hochebene der Eifel aus. Ehemals waren hier viele feuerspeiende Berge. Jetzt sind sie erloschen; ihre kesselförmigen Öffnungen sind mit Wasser ausgefüllt und bilden tiefe Gebirgsseeen. Rauh und unfruchtbar ist auch die Fortsetzung des Eiselgebirges, das Hohe Venn. — Auf der rechten Seite des Rheines finden wir das schöne Siebengebirge bei Bonn und weiter nördlich streichen Teile des Westerwaldes aus Westfalen herüber. 3. Das bedeutendste Gewässer der Provinz ist der Rhein. (Vergl. S. 6.) Er nimmt auf der rechten Seite die Sieg, Ruhr und Lippe, auf der linken die Rahe und die Mosel auf. Der letztere Fluß macht sehr viele Windungen und Krümmungen. — Von den Seeen ist der Laacher See der bedeutendste; er befindet sich in einem erloschenen Vulkane. Auch an Mineralquellen fehlt es nicht; die warmen Quellen bei Aachen waren schon den Römern be- kannt, wurden von Karl dem Großen gern benützt und werden heut noch von vielen Kranken besucht. 4. Die Rheinprovinz gehört zu den gesegnetsten Gebieten unseres Vater- landes. Steinkohle und Eisen, auf welchen ein großer Teil unserer Gewerb- thätigkeit beruht, werden in großer Menge gefunden; auch Blei, Kupfer und Silber kommen vor. Für die holzarmen Gegenden sind die Braunkohlengruben und Torfmoore von großer Wichtigkeit. — Wohl finden sich auch einzelne un- fruchtbare Gegenden, wie in der Eifel und dem Hohen Venn, aber an vielen anderen Stellen ist ergiebiger Boden und warmes Klima. Hier gedeiht be- sonders der Weinstock; er wird daher viel am Rhein, der Mosel und der Rahe gepflanzt. Wohl verursacht sein Anbau große Mühen; der Winzer muß oft den Dünger, manchmal sogar die Erde, auf die felsigen Abhänge tragen, wo das edle Gewächs am besten fortkommt. Oftmals mißrät die Weinernte und der Ertrag ist gering; dafür ist aber das Erzeugnis guter Jahre ein edler und kräftiger Wein, der an Feinheit des Geruches und Geschmackes von wenigen Weinen der Erde erreicht wird. — Auch Obst und feine Gemüse gedeihen in einzelnen Teilen vortrefflich. Reben der Zucht der Haustiere gewährt die Fischerei lohnenden Erwerb. Besonders einträglich ist der Lachsfang, da dieser Fisch eine bedeutende Größe erreicht und wegen seines zarten Fleisches hoch bezahlt wird. 5. Die Bewohner der Rheinprovinz sind meist deutscher Abstammung; etwa 3/4 derselben bekennen sich zur katholischen Religion. Sie sind heiter und lebenslustig, dabei jedoch sehr fleißig. In Gewerbthätigkeit steht die Rhein- provinz allen anderen Provinzen voran. Die Stahl-, Eisen- und Messing- warenfabrikation, die Herstellung von Leinwand-, Baumwollen-, Sammet- und Seiden-Geweben, von Tuch und Lederwaren beschäftigen viele Tausende fleißiger Arbeiter. Ein dichtes Retz von Eisenbahnen und die Dampfschiffahrt unterstützen den Handel. Daher giebt es hier sehr viele wohlhabende und reiche Leute. 6. Die Provinz wird in die Regierungsbezirke Koblenz, Köln, Düssel- dorf, Aachen und Trier eingeteilt.

6. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 28

1890 - Breslau : Goerlich
I 28 Noblen; (an?) ist der Sitz des Oberprästdenten und liegt in prachtvoller Gegend. Die Stadt ist stark befestigt; in Verbindung mit der auf steilem Feisen gegenüber liegenden Festung Ehrenbreitstein bildet sie eine vorzügliche Schntzwehr des deutschen Rheines. (40 000 E.) Die bedeutendste Stadt der Rheinprovinz ist Köln (320 000 E.), eben- falls eine starke Festung und eine bedeutende Handelsstadt. Köln gegenüber liegt das ebenfalls befestigte Deutz. Seit uralter Zeit bestanden an diesem günstigen Platze Ansiedelungen; die Römer erbauten hier eine Burg und Stadt, die rasch emporwuchs. Im zwölften Jahrhundert wurden die Reliquien der hl. drei Könige nach Köln gebracht, weshalb unzählige Pilger aus allen Ländern Europas dorthin wallfahrteten. Später wurde Köln eine mächtige Handelsstadt und besaß eine hochberühmte Universität. Am Anfange unseres Jahrhunderts hatte die Stadt jedoch gar viel von ihrem Reichmm und ihrer Macht eingebüßt, und erst unter preußischer Herrschaft nahm sie wieder neuen Aufschwung. Kirchen und Heiligtümer sind das Sinnbild der Stadt; berühmt in ganz Deutschland ist der Dom zu Köln. Im Jahre 1248 begann der Bischof von Köln „den großen, köstlichen, edlen Bau, den Dom". Erst im Jahre 1880 wurde der Ban ganz vollendet und in Gegenwart des deutschen Kaisers ein- geweiht. Der Dom zu Köln gehört zu den größten Bauwerken der Erde; feine Türme sind 157 m hoch; seine Länge beträgt 132, die Breite 44 m. Der kostbarste Schatz desselben sind die Gebeine der hl. drei Könige, welche in einem prachtvollen Schreine ruhen. Die große Domglocke wiegt 25 000 kg; sie ist ans dem Metall erbeuteter französischer Kanonen gegossen. In Bonn befindet sich die Hochschule der Provinz. Der Regierungsbezirk Mffeldorf (160 000 E.) ist der bevölkertste des preußischen Staates. Düsseldorf ist berühmt durch eine Malerschule. Krefeld (107 000 Einwohner) hat bedeutende Samt- und Seidenfabriken. Der Mittelpunkt der Gewerbthätigkeit ist das Thal der Wupper, in welchem gute Wasserkräfte vorhanden sind. Hier liegt die Doppelstadt Elberfeld-Barmen mit 270000 Einwohnern, die sich mit Spinnen, Weben, Bleichen und Färben von Leinen-, Baumwollen- und Seidenstoffen beschäftigen. — In Solingen werden besonders Schwerter, Messer und Werkzeuge verfertigt; die Solinger Klingen haben eine fast unnachahmliche Güte; man versteht sie so zu härten, daß sie Eisen durchhauen können, ohne eine Scharte zu bekommen. In der Stadt Essen (100 000 E.) befindet sich die größte Fabrik der Erde, die Gußstahlfabrik von Alfred Krupp. Hier werden unter anderem die Kanonen für die meisten Länder der Erde, ferner Schiffspanzer re. hergestellt. In den Gruben und der Fabrik von Alfred Krupp finden gegen 20 000 Arbeiter Beschäftigung; die größeren Werkstätten der Fabrik sind durch Eisenbahnen von zusammen 59 km Länge mit einander verbunden. Für die Arbeiter wird aufs beste durch verschiedene erprobte Einrichtungen gesorgt. Aachen (110 000 E.) ist die uralte Residenz Karls des Großen. Hier wurde er auch begraben, und durch fast 800 Jahre wurden die deutschen Kaiser zu Aachen gekrönt. In Aachen und der Umgegend wird viel Tuchsabrikation getrieben. Trier (40 000 Einw.) ist vielleicht die älteste Stadt Deutschlands. Noch heute findet man gewaltige Überreste römischer Bauten; die Domkirche wurde im 4. Jahrhunderte gebaut. Im Dome wird der heilige Rock aufbewahrt, den Christus einst getragen und den die heilige Helena nach Trier gebracht haben soll; auch audere wichtige Reliquien finden sich dort. An der Saar liegen Saarbrücken, mit starkem Steinkohlenbergbau, und die Festung Saarlouis.

7. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 34

1890 - Breslau : Goerlich
I 34 breitet. Fast 1/3 des Landes ist mit Wald bedeckt. — Die Viehzucht ist im blühenden Zustande. Der Bergbau liefert Salz und Eisen. 5. Die Bewohner des Landes gehören größtenteils zum schwäbischen Volksstamme; etwa 2/3 bekennen sich zur protestantischen und ys zur katholischen Kirche. Oft hat man die Schwaben dumm genannt; „ein Schwabe wird erst mit 40 Jahren klug" sagt das Sprüchwort, woher auch der Ausdruck „Schwabenalter" kommt. In Wirklichkeit zeichnen sich aber die Schwaben durch ein reiches und tiefes Gemüt und durch scharfen Verstand aus; in ihnen zeigen sich echt deutsche Tugenden. „Gar manchen Mann, gar manchen Held gebar das Schwabenland." Viele tüchtige deutsche Männer sind aus dem schwäbischen Stamme hervorgegangen, und das Schul- wesen Württembergs ist seit alten Zeiten als vorzüglich bekannt. Schwäbische Treue wird in der Erzählung von den Weibern zu Weinsberg und dem Gedichte „Der reichste Fürst" verherrlicht. 6. Die Hauptstadt des Landes ist Stuttgart (160 000 E.); sie liegt in einem schönen Thale, das mit Obstbänmen und Weinstöcken reich bepflanzt ist. Ein schönes Denkmal erinnert an unsern großen Dichter Friedrich von Schiller, der aus Württemberg gebürtig ist. -— Dort, wo die Donau das Gebiet von Württemberg verläßt, liegt Ulm, eine sehr starke Festung. Mehr als 5 Stunden braucht nran, um die Mauern und Wälle zu umschreiten, um welche sich dann wieder ein weiter Kranz von Vorwerken lagert. Schon in alter Zeit war Ulm eine bedeutende Stadt; von dem Reichtum und der Frömmigkeit seiner Bewohner legt der Dom Zeugnis ab. Derselbe ist nach dem Dome zu Köln der größte in Deutschland; er enthält ausgezeichnete Holzschnitzereien, Glasgemälde und eine Orgel mit inehr als 6000 Pfeifen. Die Universität des Landes befindet sich in Tübingen; hier wurde der Dichter Ludwig Uhland geboren. An kleineren Städten ist Württemberg sehr reich (z. B. Eßlingen, Heilbronn- Reutlingen, Ellwangen); viele der- selben sind schon alt und waren in früherer Zeit Freie Reichsstädte. Aus Marbach a. N. stammt Friedrich von Schiller. 4. Das Königreich Sachsen. (15 000 qkm mit 3 800 000 Einwohner.) 1. Gieb die Grenzen nach der Karte an! 2. Ein großer Teil des Landes ist von Gebirgen oder Hügelketten durch- zogen. Östlich von der Elbe befinden sich Teile der Sudeten, das Lausitzer Gebirge, westlich das Erzgebirge. (Vergl. S. 2.) Im Norden dagegen, der preußischen Grenze entlang, zieht sich eine weite Ebene hin. 3. An Gewässern ist Sachsen reich. Der Hauptstrom ist die Elbe. (Wo tritt sie in Sachsen ein und wo verläßt sie das Land?) Von ihren Neben- flüssen durchfließen die Mulde und die Schwarze Elster das Land. Die erstere entsteht aus der Freiberger und Zwickauer Mulde und nimmt viele der Ge- wässer des Erzgebirges aus. Die Schwarze Elster entspringt in Sachsen. Auch die Spree fließt im östlichen Teile. 4. Das Klima ist in den Thälern der Elbe und Mulde mild, dagegen im Erzgebirge rauh und kalt; der südwestliche Teil des Erzgebirges heißt daher „das sächsische Sibirien". 5. Das Königreich Sachsen hat unter allen deutschen Staaten die dichteste Bevölkerung. Daher sind auch Handel und Gewerbthätigkeit sehr bedeutend. Im Erzgebirge wird schon seit vielen Jahrhunderten nach Silber, Blei und Eisen gegraben, in der Gegend von Zwickau und Plauen sind gewaltige Steinkohlenbergwerke

8. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 38

1890 - Breslau : Goerlich
1 38 E. und F. Die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklen- öurg-Slrelih liegen im norddeutschen Tieflande; das erstere ist 13 100 qkm. groß und hat 600 000 Einw., das letztere 3000 qkm mit 100 000 Einw. (Gieb die Grenzen nach der Karte an!) An Gewässern ist das Land reich. Die Ostsee bespült die Küste von Mecklenburg-Schwerin und bildet einen be- deutenden Meerbusen (die Neustädter Bucht); man zählt im Innern mehrere hundert Seeen, von denen viele sehr fischreich sind. Aus einem dieser Seeen entspringt die Havel. Mecklenburg ist zum größten Teil ein sehr fruchtbares Land mit gutem Ackerboden; nur kleinere Strecken sind sandig oder sumpfig. Daher steht die Landwirtschaft in hoher Blüte, und Roggen und Weizen kann in Menge aus- geführt werden. Die mecklenburgischen Pferde gehören zu den kräftigsten in Deutschland; die Schafzucht hat ebenfalls hohe Blüte erreicht. — Wegen der zahlreichen Gewässer ist die Fischerei ein lohnender Erwerbszweig. Die Nähe des Meeres bewirkt bedeutende Schiffahrt und lebhaften Handel. Mecklenburg ist verhältnismäßig schwach bevölkert, was wohl darin seinen Grund hat, daß nur ein kleiner Teil des Bodens selbständigen Bauern gehört, der größte Teil aber einzelnen Gutsbesitzern. Die Bewohner von Mecklenburg bekennen sich fast durchweg zur protestantischen Religion. Meist sind es kräftige Landleute und Schiffer, die noch viele eigentümliche Sitten und Gebräuche bewahrt haben. Sie sprechen das Plattdeutsche, das von der Schriftsprache, dem Hochdeutschen, sehr verschieden ist. Die Landleute müssen tüchtig arbeiten; denn im Winter wird früh von drei Uhr an gedroschen; Lustbarkeiten sind selten, da es in vielen großen Dörfern gar kein Wirtshaus giebt. Nur an Fastnacht, wenn das meiste Getreide ausgedroschen ist, findet ein großes Dorffest statt. Einer der Bauern giebt seine Tenne für die drei Tage des Festes zum Tanzplatz und seine Wohnung zu Ranch- und Schlafzimmern her; die Knechte holen den Vorrat für das Fest aus der Stadt: eine Tonne Bier, eine ganze oder halbe Tonne Heringe und einen großen Sack mit Semmeln. Dann geht der Festzug von einem Bauerhose zum andern; jede Bauersfrau liefert eine mächtige Wurst, einen großen Schinken, 40—50 Eier und einige Pfund Butter. Alle diese Vorräte werden in das Festhaus getragen, und die Bauern mit ihren Frauen, die Knechte und Mägde des Dorfes können sich uinsonst daran gütlich thun. Die Nächte hindurch wird unermüdlich getanzt, am Tage aus- geruht. Endlich am vierten Tage verlassen die Musikanten das Dorf, und die Arbeit wird mit voller Kraft wieder begonnen. Aber noch viele Wochen spricht inan von den Freuden der Fastnacht, und viele Wochen voraus freut man sich auf das, was sie bringen wird. Die Hauptstadt von Mecklenburg-Schwerin ist Schwerin, das in schöner Gegend am gleichnamigen See liegt. Auf einer Insel desselben liegt das prächtige Schloß des Großherzogs. Gewöhnlich nimmt dieser jedoch seinen Aufenthalt in dem südlicher gelegenen Städtchen Ludwigslust. — Die größte und bedeutendste Stadt des Landes aber ist Rollo öl (50 000 E.), einer der wichtigsten Handels- plätze der deutschen Ostseeküste. Ehemals war die Stadt eine Festung, jetzt sind aber die Wälle in Promenaden umgewandelt; die Stadt ist regelmäßig und schön gebaut. Rostock besitzt die größte Handelsflotte in der Ostsee; von hier aus wird Getreide, Flachs und Wolle ausgeführt und die Erzeugnisse fremder Länder eingeführt. — Hier wurde Blücher geboren, an den ein ehernes Denkmal erinnert. — In Rostock befindet sich auch eine Hochschule. Parchim ist der Geburtsort des Feldmarschalls Grafen Moltke. Die Hauptstadt von Mecklenburg-Strelitz ist Uen-Strelih, das ganz regelmäßig in Form eines achteckigen Sternes gebaut ist. Diesem Großherzogtum entstammt die edle Königin Luise; hier ist sie auch (i. I. 1810) gestorben.

9. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 12

1890 - Breslau : Goerlich
I 12 Derselbe ist wahrscheinlich Harz von untergegangenen Bäumen; er wird nach heftigen Stürmen ans der Ostsee aufgefischt oder an der Küste gegraben. Im Altertume wurde der Bernstein dem Golde gleich geachtet; auch jetzt werden noch mancherlei Schmuck- sachen aus demselben hergestellt, die nach aller Herren Länder gehen. Aus dem Tierreiche sind besonders die Pferde Litauens als ausgezeichnet zu erwähnen. Jeder Bauer hält dort eine bedeutende Anzahl Pferde, außer- dem befindet sich in Trakehueu ein königliches Gestüt, in welchem die besten Arten gezogen werden. Alljährlich kommen Pferdekäufer aus ganz Deutschland, Österreich, selbst aus Italien, um hier Ankäufe zu machen. 5. Die Bewohner von Ostpreußen (etwa 2 Millionen an der Zahl) find zum größten Teile Deutsche und bekennen sich vorwiegend zur protestantischen Kirche. Ehemals wohnten hier die heidnischen Preußen, deren Nachkommen die Litauer sind, die im Memelgebiete leben. Später wurde das Land von dem Deutschen Orden erobert und mit deutschen Ansiedlern besetzt. Dann- kam Ostpreußen an Branden- burg, und der erste König von Preußen nannte seinen Staat nach dieser Provinz. Als gute Preußen und Deutsche zeigten sich die Bewohnerderselben besonders im Jahre 1813; damals brachten sie ungeheure Opfer an Menschen und Geld, um die Vertreibung der Franzosen zu bewirken. 6. Die Provinz wird in zwei Regierungsbezirke eingeteilt, in Königs- berg und Gumbinnen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königsberg (175 000 Einwohner), am Pregel gelegen. Schon in alter Zeit war Königsberg eine bedeutende Handels- stadt, und auch jetzt gehen Schiffe von der Hafenstadt Pillan nach allen Erd- teilen. Das bedeutendste Gebäude ist das königliche Schloß mit der Schloß- kirche, in welcher sich Friedrich I. (1701) und Wilhelm I. (1861) die Königs- krone aufsetzten. — An der Hochschule zu Königsberg lehrte am Ende des vorigen Jahrhunderts der berühmte Weltweise Immanuel Kant. Königsberg ist eine sehr starke Festung; nach der Ostsee zu ist die Stadt durch die Festungs- werke von Pillan geschützt. In Frauenburg, dem Sitze des Bischofs von Ermland, befindet sich das Grab- mal des berühmten Astronomen Nikolaus Kopernikus, der als Domherr in Frauenburg starb. Durch seine Lehre über die Stellung der Sonne und der Erde wurden alte Irr- tümer beseitigt und ein neuer Aufschwung der Sternkunde wurde hervorgerufen. Der Regierungsbezirk Gumbinnen ist schwach bevölkert, da Wald und unfruchtbare Heide weite Strecken einnehmen. Bedeutender als die Hauptstadt des Bezirks sind die Handelsstädte Memel und Tilsit (30 000 Einw.). 7. In der Provinz Ostpreußen entschied sich 1807 das Geschick des preußischen Staates. Nach Königsberg flüchtete Friedrich Wilhelm Iii. mit seiner Gemahlin nach der unglücklichen Schlacht bei Jena; bei Preußisch-Eylau kämpften (am 7. und 8. Februar 1807) die verbündeten Preußen und Russen gegen die Franzosen mit helden- mütiger Tapferkeit, ohne daß eine von beiden Parteien den Sieg errungen hätte. In der Schlacht bei Fried land erfocht Napoleon einen Sieg und nötigte den König Friedrich Wilhelm Iii. zu dem Frieden von Tilsit (9. Juli 1807), der Preußen die Hälfte seiner Länder kostete, aus dem aber eine neue Blüte Preußens hervorgehen sollte. b. pie Provinz Westpreußen. (25 500 qkm mit l1/* Mill. Einw.) Westpreußen bildete ehemals mit Ostpreußen zusammen den Ordensstaat Preußen. Nach einem unglücklichen Kriege mußten die Ordensritter diesen Teil an Polen abtreten, bei dem er bis 1772 blieb. Daher spricht noch jetzt ein großer Teil der Bevölkerung die polkusche Sprache. 1. Grenzen!

10. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 41

1890 - Breslau : Goerlich
41 I Der Wasgenwald ist ein schön bewaldetes Gebirge; am Fuße findet man ver- schiedene Laubhölzer, wie Eichen, Buchen und Birken; weiter hinauf Nadelwald. Die Ebene ist dicht bevölkert, hat zahlreiche Städte und ist trefflich angebaut, so daß das Land einen gar herrlichen Anblick gewährt. Der Hauptsluß ist der Rhein. (In welcher Richtung durchfließt er das Land?) Er nimmt bte Jll auf. Das Klima ist mild, daher gedeiht Getreide, Obst und Wein. Auch Hopfen, Tabak und Krapp wird angebaut. Die Bergwerke liefern Kohle, Kupfer, Eisen und Blei. Die Bewohner sind größtenteils katholisch. In den Dörfern sieht man beim Kirchgänge noch oft die eigentümliche Tracht der Bauern. Die Männer tragen einen schwarzen offenen Rock, eine rote Weste, schwarze Hosen und hohe Stiefel; die Frauen haben große, niedrige Strohhüte, die herabhängenden Zöpfe sind mit Schleifen geschmückt; feine weiße Hemdärmel gehen bis zur Hand, das grünseidene Kleid hat unten einen roten Streifen. Auf dem Lande wird fast überall deutsch gesprochen, in den Städten vielfach französische An dem Kanal, der Rhein und Rhone verbindet, liegt Mülhausen (85 000 E.), eine sehr bedeutende Fabrikstadt. Hier werden sehr viele baum- wollene Gewebe hergestellt. Einzelne der Fabrikbesitzer haben für ihre Arbeiter hübsche kleine Häuser gebaut, die von Gärten umgeben sind, und auch in anderer Weise wird vortrefflich für dieselben gesorgt. — Eine der reichsten Städte ist Kolmar, wo ebenfalls große Gewerbthätigkeit herrscht. Die Haupt- stadt des Elsaß aber ist das alte berühmte Slrahburg (135 000 E.). Schon zur Zeit der Geburt Christi war hier eine Stadt vorhanden; im Mittelalter war sie eine Freie Reichsstadt. Hochberühmt ist das Straßburger Münster, dessen Turm etwa 140 m emporragt. Im Innern desselben befindet sich eine Uhr, welche das Planetensystem darstellt. Straßburg ist der Sitz des Statt- halters von Elsaß-Lothringen und eines Bischofs; auch eine Universität befindet sich hier. Zum Schutze gegen französische Einfälle ist Straßbnrg zu einer Festung ersten Ranges gemacht. b. Deutsch-Lothringen liegt zwischen dem Nordabhange des Wasgen- waldes und der Mosel. Das Land ist vielfach von Bergen durchzogen, aber fruchtbar. Der Ackerbau ist weit vorgeschritten; der Bauer ist unermüdlich thätig und geneigt, Verbesserungen auszuführen. Er legt künstliche Wiesen an, baut verschiedene Bodenfrüchte und treibt Obst- und Weinbau. Die größte Stadt ist Meh (an?), eine der stärksten Festungen der Welt (60 000 E.). Sie ist mit einem Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben umgeben, und im Umkreise befindet sich eine ganze Kette von Festungswerken. Daher galt sie früher für uneinnehmbar; dem deutschen Heer mußte sie 1870 doch übergeben werden. Metz ist Sitz eines Bischofs. 9. Die drei Freien Reichsstädte. Ehemals gab es in Deutschland viele Städte, welche nicht dem Landcsfürsten, sondern nur dem Deuffchen Kaiser Unterthan waren. Man nannte sie Freie Reichsstädte. Jetzt giebt es nur noch drei: Hamburg, Bremen und Lübeck. Sie heißen auch Hansastädte, weil sie früher dem großen Städtebunde der „Hansa" angehörten und bis in die Neuzeit diese Verbindung aufrecht erhalten haben. Sie werden nebst dem zugehörigen Gebiete von dem Senate der Bürgerschaft regiert.
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