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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 449

1858 - Weimar : Böhlau
449 Individuen, aber er begründete doch ein gewisses äußeres Wohlbefinden der Indianer und war besser, als alles das, was später der Liberalis- mus in jenen Ländern geschaffen hat. Der Aufstand der Indianer wurde allein den Jesuiten zugeschrieben, weil diese bei dem unbedingten Gehorsam, den ihnen ihre Beichtkinder bewiesen, die Indianer leicht hätten zur Unterwerfung unter die königlichen Befehle bewegen können. Aus diesem Indianer-Aufstande sind die Maßregeln herzuleiten, welche zuerst in Lissabon, dann in Paris und Madrid gegen den Orden ergrif- fen wurden und die zuletzt die Aufhebung des Ordens herbeiführten. Der Minister Pom bal war es, welcher dem Jesuiten-Staate in Amerika ein Ende machte und welcher unmittelbar darauf in Portu- gal den Vernichtungskamps gegen die Jesuiten begann. Pombal hatte lange Zeit zu London und Paris diplomatische Geschäfte besorgt; er hatte die französische Philosophie und die neuen Einrichtungen europäi- scher Staaten kennen gelernt und nach seiner Rückkehr nach Portugal die Ueberzeugung gewonnen, daß seine Landsleute durch die Jesuiten, in deren Händen sich die Regierung und aller Unterricht befand, um mehr als ein Jahrhundert hinter dem übrigen Europa zurückgehalten worden wären. Pombal war ein äußerst kräftiger und energischer Mann und hatte den größten Einfluß auf den König Joseph Emanuel. Die Jesuiten selbst gaben Pombal Gelegenheit, mit dem größten Nachdruck gegen sie zu verfahren, als sie die politischen Reformen Pombal's und die Härte, mit welcher diese durchgeführt wurden, benutzten, um ihn bei der könig- lichen Familie und beim Volke als eilten gottlosen, gefährlichen Menschen zu verdächtigen. Die Jesuiten wurden 1757 vom Hofe entfernt und durch andere Gastliche ersetzt. Pombal ließ zwei officielle Schriften drucken, in welchen das Verfahren gegen die Jesuiten durch Nachwei- sungen über das Treiben derselben in Südamerika und Portugal gerecht- fertigt und alle Monarchen aufgefordert wurden, die Jesuiten als Feinde der Fürstenmacht zu verfolgen. Diese Schriften wurden in ganz Europa verbreitet und trugen nicht wenig zu den Maßregeln bei, welche bald auch von anderen Regierungen gegen ven Orden ergriffen wurden. Vom Papste verlangte Pombal eine gänzliche Reform des Ordens. Der Papst ernannte den Erzbischof Saldanha zum Visitator und Reformator des Jesuiten-Ordens in Portugal, und dieser erklärte die Jesuiten für schuldig, dem päpstlichen Befehl zuwider Handel und Wucher getrieben zu haben. Saldanha untersagte den Jesuiten das Predigen und die Abhaltung von Beichten. Ein Mordanschlag auf den König gab Pombal Gelegenheit, auch mehrere angesehene Jesuiten ins Gefängniß zu werfen. Daß ganze Vermögen der Jesuiten wurde 1759 in Beschlag genommen. Der Papst konnte sich der Zumuthung nicht erwehren, als Pombal von ihm die Erlaubniß verlangte, den Orden durch die weltlichen Gerichte zu verfolgen. Auf Pombal's Befehl wur- den 113 Jesuiten, zum Theil alte und achtbare Männer, auf ein Schiff gebracht und an die Küste des Kirchenstaates geschafft. Ein königliches Edict verbannte alle Jestüten als Rebellen und Verräther aus dem Reiche und bedrohte sie mit dem Tode, wenn sie wieder zurückkehren würden. Unmittelbar nachher wurde wieder eine Anzahl Jesuiten unter Mühsalen und Entbehrungen nach Eivitavecchia gebracht. 29

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 492

1858 - Weimar : Böhlau
492 ordentlich vergrößert worden sei; aber das war nicht der Fall; unter Jakob I. stieg England wieder von der Stufe herunter, auf der es bis- her gestanden hatte. Jakob begann seine Regierung mit der Beendigung eines Krieges, welcher viele Jahre hindurch zwischen England und Spa- nien geführt worden war, und von dieser Zeit an vermied er Feind- seligkeiten mit einer Festigkeit, welche selbst Beleidigungen der Nachbarn und der laute Unwille seines Volkes nicht erschüttern konnten. Jakob rühmte sich immer einer besonderen Geschicklichkeit in dem, was er des Königs Metier nannte, und doch ist es kaum möglich, sich von einem Ver- fahren eine Vorstellung zu machen, welches den Grundsätzen dieses Metiers entschiedener widerspräche, als dasjenige, welches er zur Anwendung brachte. Während sich in dem Parlamente lind dem Lande ein republikanischer Geist mit Kraft zu regen begann, erhob der König beständig in der be- leidigendsten Form Ansprüche, an die seine Vorgänger nicht gedacht hat- ten. Er hatte die übertriebensten Vorstellungen von seiner unbeschränkten königlichen Macht und besaß doch keine stehende Armee und machte nicht einmal den Versuch, eine solche zu bilden. Er beunruhigte und erzürnte das Parlament, indem er demselben ohne Aufhören sagte, daß es nur so lange, als es ihm gefiele, seine Privilegien behaupten werde. Dennoch beugte er sich vor dem Parlament, opferte demselben einen Minister nach dem andern und duldete es, daß er zu Schritten gezwun- gen wurde, die seiner Neigung entschieden widersprachen. Gleichzeitig waren die religiösen Zerwürsniffe furchtbarer als jemals geworden. Frü- her hatten sich alle protestantischen Parteien gegen die Papisten vereinigt; jetzt, wo die Gefahr vor dem Papstthum nicht mehr vorhanden war, standen sich die Anhänger der anglikanischen Kirche und die Puritaner schroff gegenüber. Die Streitfragen nahmen eine solche Form an , daß alle Hoffnung auf Versöhnung verschwand; neue Controversen von viel größerer Bedeutung wurden den bisherigen Gegenständen des Streites hinzugefügt. Die Katholiken hegten große Erwartungen von einem Kö- nig, dessen Mutter sie als eine Märtyrerin für ihren Glauben verehrten, und der Papst freute sich über die Thronbesteigung des Hauses Stuart in England. Auch war Jakob nicht abgeneigt, den Katholiken Einiges zu ge- währen, aber aus Furcht, ein Papist gescholten zu werden, entsagte er bald der anfangs bewiesenen Billigkeit gegen die Anhänger der römischen Kirche. In dem ersten Parlamente Jakobs (1604) wurden die strengen Verordnungen Elisabets gegen die Katholiken erneuert. Jakob I., ob- gleich im Presbyterianismus der Schotten aufgewachsen, war doch der bischöflichen Kirchenverfassung überaus zugethan, da diese den englischen Königen stets die größte Unterwürfigkeit bewies. Die gleichzeitig mit dem Parlamente versammelte Geistlichkeit der Episcopalkirche erließ neue Disciplinarverordnungen, und eine große Zahl puritanischer Geistlichen wurde aus ihren Stellen getrieben. Diese schrieen über Papismus, und der König verhängte, um diesem Vorwurf zu entgehen und zugleich ge- schreckt durch die Umtriebe der Jesuiten, nun auch Verfolgungen der Katholiken. Er ließ die Gesetze seiner Vorgängerin gegen die Jesuiten sowie gegen jeden Engländer, welcher die Ablegung des Suprematseides verweigerte, erneuern. Dies Fehlschlagen aller Hoffnungen brachte die Anhänger der alten Kirche in die größte Aufregung. Sir Robert

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 495

1858 - Weimar : Böhlau
495 Papismus oder Arminianismus begünstigten, so wie jeden, der zur Er- hebung des Tonnen - und Gewichtgeldes ohne Bewilligung des Paria- ments riethe oder dasselbe erhebe oder bezahle, für einen Todfeind deß Königreichs und einen Verräther der englischen Freiheit. Nun löste der König das Parlament auf. Um den Geist der Widersetzlichkeit durch strengere Maßregeln einzuschüchtern, wurden neun der heftigsten Oppo- sitionsmänner eingezogen und von dem geheimen Rath trotz der parla- mentarischen Freiheit zu hoher Geldbuße und zur Einsperrung verurtheilt. Der König war nun entschlossen, ohne Mitwirkung des Parlaments Emgriffemdic zu regieren. Ihm zur Seite stand Sir Thomas Wentworth, der des" Staates früher ein Vorkämpfer der Opposition gewesen war. Mit dem Platze und d. Kirche, hatte ec seine Gesinnung gewechselt. Sein jetziger Plan war, die Un- umschränktheit des Königs herzustellen und eine starke Verwaltung zum Besten des Landes unbekümmert um die Rechte des Volkes zu begrün- den. Die Verwaltung der kirchlichen Angelegenheiten war in der Hand von William Laud, Erzbischof von Canterbury. Von allen Präla- ten der anglikanischen Kirche ist Laud am meisten von den Grundsätzen der Reformation abgewichen und hat sich Rom am mehrsten genähert. Seine Leidenschaft für Ceremonien, seine Verehrung der Feiertage, Fasten und heiligen Orte, seine Abneigung gegen die Ehe der Geist- lichen, der glühende und nicht ganz uneigennützige Eifer, mit welchem er den Anspruch des Klerus auf Ehrerbietung von Seiten der Laien behauptete, würden ihn zum Gegenstand der Abneigung der Puritaner gemacht haben, wenn er auch nur gesetzmäßige Mittel zur Erreichung seiner Zwecke angewandt hätte. Aber sein Verstand war beschränkt, er war heftig, reizbar, von lebhaftem Gefühle für ferne Würde, von ge- ringem Mitgefühl für die Leiden Anderer. Unter seiner Leitung wurde jede kleine Gemeinde von Separatisten aufgespürt und mit Gewalt aus einander getrieben; sogar die Privatandacht in Familien entging der Wachsamkeit seiner Späher nicht. Um die Geldbewilligungen des Parlaments für den Augenblick nicht nöthig zu haben, schloß Karl I. Friede mit Frankreich und Spa- nien (1629 und 1630). Das Tonnen- und Gewichtgeld wurde weiter erhoben, gegen starke Zahlungen oder jährliche Abgaben die ausgedehn- testen Monopole ertheilt und zum Bau einer Flotte ein bedeutendes Schiffsgeld eingefordert. Noch mehr wurde das Gefühl des Volkes da- durch verletzt, daß auf Lauds Betreiben die Puritaner heftig verfolgt wurden. Aus ihren Pfarren vertrieben, zogen ihre« Geistlichen von Ort zu Ort und predigten auf freiem Felde gegen den Papismus, welchen, wie sie glaubten, der König und Laud einzuführen beabsichtigten. Auch von den Staatsämtern wurden die Dissenters ausgeschlossen, auf alle Weise bedrückt und ihnen sogar die Auswanderung verboten. Noch größer wurden die Besorgnisse der Puritaner, als Laud eine Liturgie entwarf, durch welche eine Menge Ceremonien eingeführt wurden. Die Gährung des Volkes zeigte sich in einer Menge von Schriften, welche gegen die Begünstigung des Papismus, gegen die Ausschweifungen des Hofes, gegen die Tyrannei in der Kirche und im Staate gerichtet waren. Die Gerichtshöfe gewährten den Unterthanen gegen die bürger- liche und kirchliche Tyrannei keinen Schutz. Besonders zwei Gerichts-

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 680

1858 - Weimar : Böhlau
680 Der Krieg am Rhein und in Belgien. Die Septem- bertage. riez hatte sich auf einer langen Hügelreihe zwischen St. Menehould und Valmy vereinigt. Der Herzog begnügte sich mit einer Kano- nade gegen den auf der Höhe bei Valmy stehenden Kellermann; aber den Angriff wagte er nicht. Er knüpfte Unterhandlungen mit Dumouriez an. Als er aber die Wiedereinsetzung Ludwigs Xvi. in seine vollen Rechte verlangte, theilte ihm Dumouriez das auf die Ab- setzung deß Königs und die Umwandlung Frankreichs in eine Republik bezügliche Decret der Nationalversammlung mit. Ein rauhes Herbstwet- ter stellte sich ein; der lehmige Boden der Champagne wurde zum tiefen Morast; die naffe Kälte, verbunden mit dem Genuß unreifer Trauben, die beim Mangel an Brot und trinkbarem Wasser oft mehrere Tage hin- durch das einzige Nahrungsmittel waren, erzeugten die Ruhr, und Tau- sende erkrankter Krieger lagen in unerträglichen Schmerzen auf dem nassen, von den ekelhaftesten Auswürfen bedeckten Boden unter den glück- licheren Todten. Der König konnte seinen Unmuth über die getäuschten Erwartungen, der Herzog seine Besorgnisse nicht bergen. So erfolgte am 1. Oktober der Rückmarsch der Armee. Schrecklich war daß Elend der Menschen und Thiere, die Straße, die man zog, bezeichneten Trüm- mer und Leichen. Erst im Luxemburgischen gönnten sich die Preußen die erste Rast. Am Mittelrhein hatte Custine das Hauptmagazin der Oestreicher in Speie r weggenommen und die 2000 Mann der Besatzung zu Ge- fangnen gemacht. Durch eine in Mainz vorhandene Revolutionßpartei eingeladen, rückte Cüstine dann vor Mainz, und der Commandant ca- vitulirte, obgleich die Franzosen nicht einmal Geschütz bei sich hatten. Nach dem Einzuge der Franzosen wmde in Mainz ein Jakobinerklub errichtet, ein aus trockenem Holze gezimmerter Freiheitsbaum feierlich aufgestellt, die Feier republikanischer Feste veranstaltet und gegen die Anhänger des Kurfürsten gewüthet, Auch Frankfurt wurde von den Franzosen besetzt und von der neutralen Reichsstadt eine Brandschatzung von anderthalb Millionen Thalern erpreßt. Frankfurt wurde jedoch am 2. December von den Preußen und Hessen wieder eingenommen. Von der Süd arm ee unter Mon teßquiou wurden die sardinischen Land-, schäften Savoyen und Nizza ohne Kriegserklärung besetzt. Dumou- riez besiegte nach dem Abzüge der Preußen die Oestreicher bei dem Dorfe Jemappes und besetzte Belgien. In Paris hatte sich in den jüngsten Ereignissen die Schwäche der Nationalversammlung kund gegeben; über sie herrschte jetzt der Ge- meinderath von Paris, über diesen Robespierre, Danton und Marat. Robespierre erschien vor der Nationalversammlung und for- derte Rache für die am 10. August gefallenen Märtyrer aus dem Volke und die Einsetzung eines aus Abgeordneten einer jeden Section von Paris gebildeten Gerichts. Trotz des Widerspruchs der Girondisten wurde ein Revolutionstribunal eingesetzt. Sobald dieses Blutgericht seine Sitzung begann, ließ Manuel auf dem Earrouselplatze die Köpf- Maschine aufrichten, die ein Jahr vorher von dem pariser Arzt Guil- lotin erfunden war. Sie wurde nicht wie sonst wieder weggenommen, sondern blieb stehen. Die Nachricht vom Vorrücken der Preußen, dann von der Uebergabe Longwy's und Verduns weckte in der Bevölkerung

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 750

1858 - Weimar : Böhlau
750 Schlacht bet Trafalgar. Krieg Preu- ßens mit England und Schweden. Er drang sogleich auf bestimmte Erklärungen und führte, ohne auf die Unterhandlungen Oestreichs einzugehen, am 25. und 26. September eine starke Armee über den Rhein. Die östreichische Hauptarmee von 120,000 Mann unter dem Erzherzoge Karl stand in Italien; zur Vertheidi- gung des südlichen Deutschland war das schwächere Heer von 80,000 Mann unter Mack bestimmt. Dieser nahm eine Stellung zwischen Ulm und Memmingen und erwartete den Feind von Westen her; sah sich aber plötzlich von Nordosten her bedroht. Napoleon hatte Baden, Wür- temberg und Baiern in seine Bundesgenostenschast gezwungen und ließ ein Armeecorps von 100,000 Mann durch die preußischen Fürsten- thümec in Franken seinen Weg nach der Donau nehmen. So sah sich Mack schon am 5. Oktober umgangen und suchte mit der Hauptarmee Zuflucht in den Mauern von Ulm. Vergebens drangen die Generale, namentlich der Erzherzog Ferdinand und der Fürst Schwarzen- berg, in den Oberfeldherrn, die Armee durch einen raschen Ausmarsch dem sonst unvermeidlichen Unglück der völligen Einschließung zu entzie- hen. Der Erzherzog Ferdinand erklärte, daß er, um der Gefangenschaft zu entgehen, versuchen werde, sich mit der Reiterei durchzuschlagen. Er brach mit Schwarzenberg auf und gelangte, freilich nur mit den Trüm- mern seiner tapfern Schaar, nach Böhmen. Der in Ulm eingeschlossene Mack unterzeichnete eine Capitulation und übergab am 20. Oktober 1805 seine ganze Armee von 25,000 Mann als kriegsgefangen. Die Reste der östreichischen Armee konnten den Siegeslauf Napo- leons nicht hemmen und suchten das russische Heer zu erreichen. Dieses war unter Kutusow bis Braunau am Inn vorgerückt und zog sich jetzt nach Mähren zurück. Die Franzosen rückten in Wien ein und folg, ten dann den Verbündeten nach Mähren. Bei dem Dorfe Austerlitz kam es am 2. December 1805, am ersten Jahrestag von Napoleons Kaiserkrönung, zur Schlacht. Drei Kaiser waren gegenwärtig, Franz Ii. und Alexander I., für welche Kutusow die Reihen ordnete, und Napo- leon, welcher den Sieg gewann. Der Kaiser Franz begab sich persön- lich in das Lager Napoleons und erlangte unter harten Bedingungen einen Waffenstillstand. Die Russen kehrten in ihre Heimath zurück. Preußen, welches bereits im Begriff gewesen war, an dem Kriege Theil zu nehmen, mußte das Bündniß mit Napoleon erneuern; es mußte Neufchatel und Cleve an den französischen Kaiser, Ansbach an Baiern abtreten und erhielt dagegen die hannöverschen Länder, die Napoleon nach dem Rechte der Eroberung als sein Eigenthum betrach- tete. Zwischen Napoleon und Franz Ii. wurde am 26. December 1805 der Friede zu Preßburg unterzeichnet. Oestreich verlor 1200quadrat- meilen, die venetianischen Besitzungen, die Grafschaft Tyrol, die Fürsten- thümer Brixen und Trident und seine schwäbischen Besitzungen. Auch mußte der deutsche Kaiser den Königstitel, den die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg annehmen würden, anerkennen. Die Engländer fanden wegen der Unfälle der dritten Koali- tion einen Trost in dem großen Seesiege, welchen Nelson am 21. Oktober 1805 beim Cap Trafalgar zwischen Cadiz und der Meer- enge von Gibraltar über die vereinigte französisch-spanische Flotte erfocht. Der Sieg war theuer erkauft mit dem Leben des Admirals Nelson.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 752

1858 - Weimar : Böhlau
752 Stiftung des Rheinbundes. Ende des deutschen Reiches. Derpreußisch- russische Krieg in den Jahren 1806 u. 1807. In Paris wurde zwischen Talleyrand und den Gesandten der deutschen an Frankreich Hangenden Fürsten über ein engeres Bundesver- hältniß unterhandelt. Am 12. Juli 1806 wurde zu Paris den in Tal- leyrands Wohnung versammelten Abgeordneten von Baiern, Wür- temberg, dem Kur-Erzkanzler, Baden, Berg, Darmstadt, Nassau-Weilburg und Usingen, H o h e nz o l le rn, Salm, Dsen- burg, Licht enstein, Ahremberg und Lehen eine Bundesacte zur Unterzeichnung vorgelegt, ohne daß sie nur Zeit hatten, dieselbe ordent- lich zu lesen, geschweige sich mit einander über dieselbe zu berathen. Durch dieselbe wurden alle Glieder des Bundes, der den Namen Rhein- bund führen sollte, zur Lossagung von dem bisherigen Reichsbande verpflichtet. Jedes Glied empflng die vollkommenste Souveränität im Innern seines Staates; aber zugleich erhielt die Gesammtheit des Bun- des am französischen Kaiser einen Gebieter unter dem Namen Pro- tect or, der als Haupt an der Spitze stand, in den Bund aufnahm, wen er wollte, und die Bundesmacht nach Gefallen gebrauchen konnte. Alle Fürsten und Herren deß südlichen Deutschland, die bisher reichs- unmittelbar gewesen waren, und die sich nicht zeitig genug dem Bunde angeschlossen hatten, wurden mediatisirt, das heißt, für landsässige Unterthanen des Rheinbundstaates, von welchem ihre Besitzungen um- schloffen waren, erklärt. Diese neue Gestaltung des südlichen Deutsch- lands wurde am 1. August 1806 durch eine Note des französischen Ge- schäftsträgers zu Regensburg dem Reichstage kund gemacht, mit der Erklärung, daß der französische Kaiser das Dasein der deutschen Reichs- verfassung nun nicht mehr anerkenne. Die Reichstagsgesandten der Rheinbundsfürsten erklärten im Namen ihrer Herren, daß der Begriff von einem gemeinschaftlichen Vaterlande und Jntereffe verschwunden sei, seit sich das Reich 1795 in ein nördliches und südliches Deutschland ge- trennt habe. Indem man sich jetzt von dem Reichskörper lossage, be- folge man nur das durch frühere Vorgänge aufgestellte System. Kai- ser Franz erließ hierauf eine vom 6. August 1806 datirte Erklärung, daß er das Band, welches ihn bisher an den deutschen Reichskörper ge- bunden habe, als gelöst ansehe, die deutsche Kaiserkrone niederlege, alle Kurfürsten, Fürsten und Stände deß ihm geleisteten Eides entlaste, aber auch seine deutschen Provinzen von dem Reichskörper lostrenne, um dieselben in Vereinigung mit den übrigen als Kaiser von Oestreich zu beherrschen. Dieses Ende nahm das Kaiserthum der Deutschen, nach- dem es über ein Jahrtausend bestanden hatte. Die fortdauernde Anwesenheit der französischen Heere in Süddeutsch- land und die Rücksichtslosigkeit, die bei Errichtung des süddeutschen Bun- des gegen Preußen gezeigt ward, that dieser Macht kund, wessen sie sich von Napoleon zu versehen habe. Die Stimme des preußischen Vol- kes und Heeres erklärte sich gegen Frankreich, und Preußen beabsich- tigte, die noch übrigen deutschen Staaten unter seinem Vorsitze zu ver- einigen. Napoleon stellte sich, als ob er dem norddeutschen Bunde nicht entgegen sei, während er in der That denselben zu verhindern suchte. Preußen wurde auf mannigfache Weise von Napoleon gekränkt, beson- ders dadurch, daß in den Unterhandlungen mit England die Rückgabe des vorher dem Könige von Preußen aufgedrungenen Hannovers

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 708

1858 - Weimar : Böhlau
708 Volksbildung sollte der Unteccichtsausschuß durch eine Anzahl mora- lischer Vorschriften sorgen und dieselben auf gedruckten Blättern täglich an den Straßenecken anschlagen lasten. Der katholische Gottesdienst be- stand noch und wurde von beeidigten Priestern gehalten. Aber auch die gänzliche Vernichtung des Kirchenthums ward beschlossen. Alle den Kirchen gehörigen Güter, Geiäthschaften und Kostbarkeiten wurden für Eigenthum der Nation erklärt und in Beschlag genommen. Nicht bloß die Kirche und das Pfaffenrhum, sondern auch die Religion wurde dem frevelhaftesten Spotte preisgegeben. Es wurden gotteslästerliche Umzüge gehalten und in den Kirchen und auf den Straßen theatralische Scenen zur Verhöhnring der Religion und des Kultus aufgeführt. Am 7. November 1793 erschien der Bischof von Paris, Go bet, ein Mann von siebzig Jahren, im Corrvent uird sagte sich feierlich von seinem Pciesteramte los. Lauter Beifall erscholl in der Versammlung, der Prä- sident rühmte den Triumph, den die Philosophie und Aufklärung an diesem Tage feiere, und ertheilte dem Bischof unter Ueberreichung der Jakobinermütze den Brriderkuß. Die übrigen anwesenden Priester wett- eiferten nun in ihren Versicherungen, daß sie bisher nichts als Mährchen und Thorheiten gelehrt und daß Volk betrogen hätten. Einige rissen sich die absichtlich dazu angelegten Symbole ihres Amtes ab und traten sie mit Füßen. Nur ein einziger Geistlicher, Gregoice, erklärte nicht bloß laut, daß er nach wie vor Katholik und Priester bleiben werde, son- dern erschien auch gerade jetzt öffentlich in seiner Priestertracht. Unter Theilnahme der Geistlichen wurden die Kirchen geplündert und weder Altäre noch Gräber verschont. Ganze Frachtwagen, mit Kirchenschmuck, Geräthen und Glocken beladen, kamen in Paris an; ruchlose Banden erschienen in Priestergewändern vor dem Convent und führten possenhafte Tänze auf; Eseln wurden Bischofsmützen aufgesetzt und Meßgewänder umgehängt und ihnen die heiligsten Geräthe vorge- tragen. Ein gottloser Mensch bestieg in der Kirche St. Roch die Kanzel und forderte unter Gotteslästerungen Gott heraus, sein Dasein zu be- weisen. Das geringste Zeichen einer gottesdienstlichen Handlung war ein Todesverbrechen. Eine sechzigjährige Person wurde zu Arras bloß deshalb hingerichtet, weil sie gebetet hatte. Durch einen Beschluß des Convents wurde der katholische Kultus abgeschafft und durch den der Vernunft ersetzt. Am 10. Nov. 1793 wurde in der Kirche Notre-Dame der Kultus der Vernunft zuerst gefeiert. Eine Buhlerin wurde halbnackt als Göttin der Vernunft auf einem Triumphwagen nach dem Altare gefahren, mit Hymnen und Räucherungen verehrt und dann im feierlichen Zuge auf einem mit Eichenlaub umflochtenen Sessel in den Convent getragen. Hier wurde die Göttin eingeladen, neben dem Präsidenten ihren Sitz zu nehmen, und erhielt von dem Präsidenten und den Sekretären unter Jubelgeschcei den Bruderkuß. Auch der Freiheit, der Jugend, der ehelichen Treue wurden Kirchen eingecäuint. Die Kirchen wurden Schauplätze der un- würdigsten Auftritte. Bereits mit dem Sturze des Thrones waren alle Denkmäler, die an das Königthrun erilinerten, zerstört worden; jetzt wurden alle noch vorhandenen Erzeugnisse der bildenden Kunst von demselben Ver- dammungsurtheil betroffen. Man sprach sogar davon, das Museum und

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 722

1858 - Weimar : Böhlau
722 Napoleon un- terwirft Ita- lien 1796. 1796 drang Jourdan von der Lahn ans über Würzburg bis in die Nähe von Regensburg; Moreau, Pichegrü's Nachfolger, über- schwemmte Schwaben und Baiern; Bonaparte rückte an der Spitze der italienischen Armee biß Trident vor. Die schwäbischen und fränki- schen Reichsstände, Würtemberg, Baden, Bamberg und andere, erkauf- ten mit ungeheuren Opfern Stillstand und die Erlaubniß, Friedensge- sandte nach Paris schicken zu dürfen. Der Erzherzog Karl, der an die Spitze der kaiserlichen Armee gestellt war, sah sich genöthigt, die Bundestruppen, als er sie am meisten bedurfte, entwaffnen zu lasten. Dennoch schlug er den von Bernadotte zu weit vorwärts geführten Flü- gel der Jourdanschen Armee bei Teining, dann diese Armee selbst bei Würz bürg, so daß die Geschlagenen in lvildec Flucht dem Rheine zu- eilten. Moreau hatte den Kurfürsten von Baiern zu einem schmählichen und kostbaren Waffenstillstand genöthigt, sah sich aber, in Folge der Un- fälle Jourdans, von den Oestreichern im Rücken bedroht und trat einen in der Geschichte der Kriegskunst berühmten Rückzug an. In den meisten Staaten Italiens waren unter milden Herrschern bedeutende Fortschritte zum Bessern geschehen. Die Grenze Italiens ge- gen Frankreich gehörte dem Beherrscher von Savoyen und Piemont, der sich seit 1718 König von Sardinien nannte. Der König Victor Ama- deus Iii., der seit 1773 regierte, hatte sich ganz auf das Militäcwesen geworfen und hatte sich dabei das Verfahren Friedrichs Ii. zum Muster genommen. Dieses lange getriebene Soldatenspiel bestand seine Probe schlecht, als es Ernst ward und die französischen Machthaber den König Victor 1792 mit Krieg überzogen. Unter alten kraftlosen Generalen und jungen, von Verachtung deß Feindes strotzenden Officieren verloren die Piemontesen beim ersten Angriffe Nizza und Savoyen. Unter mör- derischen Gefechten ging die Vertheidigungslinie der Alpen verloren, und 1795 gewann das republikanische Heer Boden auf der Südseite der Al- pen. Aber die Unordnung, welche um diese Zeit in der republikanischen Staatsverwaltung einriß, und der durch den Fall der Assignate herbei- geführte Staatßbankrott entzog den Gewalthabern die Mittel, deren sie zum Kriege bedurften, und brachte schreckliches Elend über das italieni- sche Heer. Da erhielt im Frühjahr 1796 der Cocse Napoleon Bo- naparte, der sich durch seine Heirath mit Jose ph inen, der von dem Direktor Barras beschützten Wittwe deß Generals Beauharnais, mit Barras befreundet harte, den Oberbefehl über das gegen die Oestreicher und Piemontesen kämpfende Heer. Der Zustand desselben war kläglich; Mangel an Verpflegung und Kleidung hatten die Bande der Zucht ge- löst. Aber Napoleon verstand es, den französischen Krieger zu Großtha- ten zu treiben. Ihm, dem sechs und zwanzigjährigen, gegenüber stand der östreichische General Beaulieu, dessen sonstige Tüchtigkeit hohes Alter geschwächt hatte. Bei Montenotte schlug Napoleon die Oest- reicher, bei Mondovi die sardinische Armee. Der Muth des Königs Victor Amadeus war gebrochen. Der König schloß einen Waffenstillstand und bald nachher Frieden mit Frankreich. Er mußte den Bund mit Oestreich aufgeben, den Franzosen die Festungen Alessandria, Coni und Tor ton a einräumen und Savoyen und Nizza abtreten. Millionen baaren Geldes mußten unter allerlei Benennungen erlegt werden.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 723

1858 - Weimar : Böhlau
723 Der Abfall sthres Bundesgenossen nöthigte die Oestreicher zum eil- fertigen Rückzüge über den Po, dann über den Tessino und endlich über die Adda. Nachdem Napoleon bei Lodi den Uebergang über die Adda erstritten hatte, wichen die Oestreicher über den Mincio bis nach Tyrol zurück. Gegen die wehrlosen Fürsten und Republiken Italiens, die mit Frankreich nicht einmal im Kriege gewesen waren, übte Napoleon Raub und Plünderung. Sie mußten Gemälde und Kunstwerke, Bücher und Handschriften und sogar Merkwürdigkeiten, die einer Stadt und Landschaft werth waren, ausliefern. Doch blieb Erpressung baaren Gel- des und nützlicher Kriegsmittel das Hauptgeschäft. Die Herzoge von Parma unv Modena, der Papst Pius Vi. und der König von Neapel mußten den Frieden mit großen Geldsummen und Kunstschätzen erkaufen. Gegen die Aussicht auf eine republikanische Verfassung wurde Mailand mit fünf und zwanzig Millionen gebrandschatzt. Der franzö- sische Feldherr trieb das Republikenspiel mit einer Menge von Städten unv Landschaften, theils um dadurch eine in der Lombardei zahlreiche Partei zu bethören, theils um die schwachen Regierungen zu schrecken. Durch die ungeheuren aus Italien gezogenen Summen wurde nicht nur die italienische, sondern auch die Alpen- und Rheinarmee versorgt und bei dem Bankrotte 'des Finanzwesens die Verwaltung im Gange er- halten. Gegen Ende Juli brachen die Oestreicher, unter dem Feldmarschall Wurmser aus Tyrol auf, um das von Bonaparte belagerte Mantua, den einzigen von den Oestreichern in Italien noch behaupteten Platz, zu entsetzen. Bonaparte hob .die Belagerung auf, besiegte Wurmser bei Castiglione, nöthigte die Oestreicher zum Rückzüge nach Tyrol und erneuerte die Einschließung von Mantua. Als Wurmser zu Anfang des September nochmals aus Tyrol zum Entsätze Mantua'ß heranzog, er- reichte er zwar die Stadt, sah sich aber mit dem Ueberreste seines Hee- res in derselben eingeschlossen. Ein neues östreichisches Heer, welches unter Alvinzi aus Tyrol zum Entsätze Mantua's heranzog, wurde nach einer mehrtägigen Schlacht bei Arcole (vom 13. bis 16. November 1796) zum Rückzüge genöthigt. Bei einem Versuche, den Alvinzi zu Anfange des Jahres, 1797 zum Entsätze von Mantua machte, wurde in den Schlachten bei Rivoli und Corona und bei La Favorita fast das ganze östreichische Heer aufgerieben. Die Folge dieser blutigen Tage war der Fall von Mantua am 2. Februar 1797. Mancherlei den Franzosen verdächtige Anstalten, welche die päpstliche Regierung getroffen hatte, gaben Bonaparte Veranlassung, dem Papste mit einem Zuge ge- gen Rom zu drohen. Um den Frieven zu erhalten, mußte der Papst seinen Rechten auf Avignon und Venaissin entsagen, die Legationen Bologna, Ferrara und Romagna abtreten und 31 Millionen Livres zahlen. Der Erzherzog Karl war vom Kaiser vom Rheine abberu- Bvnaparte'e fen und ihm das Commando in Italien übergeben worden. Abet Wien. Prütt- die Armee, die er vorfand, war durch unaufhörliche Niederlagen ge- A"reobm! schwächt und entmuthigt, und die Verstärkungen, die ihr zuzogen, konn- ten erst im April eintreffen. Deshalb eröffnete Bonaparte den Feldzug schon zu Anfang des März. Der Erzherzog wollte eine entscheidende 46 *

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 772

1858 - Weimar : Böhlau
Freiheitê- krieg der Tyroler. 772 Versuch, die Festung Magdeburg zu überrumpeln; es gelang ihm aber nicht, weil er kein Geschütz hatte. Durch zuströmende Mitkämpfer wuchs Schills Corps zwar auf mehrere tausend Mann an; aber an die erwar- tete Erhebung deß Volkes im Königreich Westphalen war nicht zu den- ken. Von westphäliscken, holländischen und dänischen Truppen verfolgt, warf sich Schill endlich nach Stralsund und wurde hier von Danen und Holländern überwältigt. Schill selbst verlor im Kampfe daß Leben. Diejenigen seiner Gefährten, welche nicht entkamen, hatten ein schreck- liches Loos zu erleiden. Sie wurden von den Franzosen für Raubmör- der erklärt, die Officiere erschoffen, die Gemeinen nach Frankreich auf die Galeeren gebracht. Glücklicher war der Herzog Wilhelm von Braunschweig- Oels, der Sohn deß bei Jena verwundeten Herzogs Ferdinand. Er sammelte sich eine Schaar, welche sich schon durch ihre Kleidung als ein Rache-Corps ankündigte und die schwarze Legion genannt wurde. Er beabsichtigte einen Aufstand im Königreich Sachsen zu erregen und denselben nach Braunschweig und Hannover auszubreiten. Da er durch östreichische Truppen unterstützt wurde, so gelang es ihm, Dresden und Leipzig zu besetzen. Durch westphälische und holländische Truppen wurde er aber nach Böhmen zurückgedrängt. Als er bei den Friedenßunter- Handlungen nicht als souveräner Herzog von Braunschweig anerkannt werden sollte, faßte er den kühnen Entschluß, sich bis an die untere Weser durchzuschlagen, um von da nach England überzusetzen. Gegen Ende Juli brach er mit 12,000 Mann zu Fuß, 700 Reitern und sechs Kanonen auf. Glücklich schlug er sich durch holländische und westphäli- sche Truppen durch, gelangte über Braunschweig -und Hannover nach den unterhalb Bremen liegenven Hafenplätzen Elsfleth und V^ake, eignete sich alle dort beflndlichen Fahrzeuge zu, fuhr auf denselben die Weser herab und erreichte glücklich die diesen Fluß blokirende englische Flotte. Beim Ausbruche deß Krieges erhoben sich auch die Tyroler. Sie waren seit fünf Jahrhunderten, unter dem Scepter des Hauses Habs- bürg, im Besitz einer alten eigenthümlichen Verfassung frei und glücklich gewesen. Im Frieden zu Preßburg hatte Oestreich nur unter der Be- dingung Tyrol abgetreten, daß diese Verfassung erhalten werde. Da nun Baiern diese Bedingung nicht erfüllte, so glaubten sich auch die Tyroler durch keine Treupflicht an Baiern gebunden und erhoben sich einmüthig, als der Kaiser sie zur Rückkehr zu seinem Gehorsam einladen ließ. An die Spitze der Tyroler trat An reas Hofer, Besitzer des Gasthofes am Sande im Passeyr-Thale, gewöhnlich der Sandwirth genannt. Er war ein einfacher Landmann, von großer Gestalt, mit einem langen schwarzen Barte. Seine Rechtlichkeit, seine treuherzige Milde und Frömmigkeit gewannen ihm das allgemeine Vertrauen. Ihm zur Seite stand Joseph Speckbacher — den Feuerteufel nannten ihn später die Baiern — verwegen, erfindungsreich, schon als Knabe als glücklicher Schütze auf Gemsen und Auerhähne bekannt, als Jüng- ling ein gefürchteter Wilddieb, bis er das unstäle Leben mit dem Amte eines Unteraufsehers bei den Salzwerken von Hall vertauschte. Beiden Führern gesellte sich der Kapuziner Haspinger hinzu, welcher, ohne Waffen, mit beiden Händen ein großes schwarzes Kreuz haltend, den
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 7
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48 194
49 229

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 4
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99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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