109
der Kirchenversammlung zu Lyon für abgesetzt und belegt
ihm als Frevler und Ketzert» mit dem Bann. Der„Pfaf-
fenzönig" Heinrich Raspe stirbt bereits 1217 aus der
Wartburg. Darauf
1247 Graf Wilhelm von Holland Gegenkaiser.
Während dieser Wirren in Deutschland, wo sein Sohn
Konrad die Regentschaft führte, ist Friedrich fortwährend
in Italien beschäftigt. Sein unteritalisches Erbrecht bringt
er zu hoher Blüthe. Gebeugt und lebensmüde stirbt er
1250 in Apulien.
1250—1273 Das Interregnum in Deutschland.
„Die kaiserlose, die schreckliche Zeit." Blüthe des Faust-
rechts. Die Städte vereinigen sich zu gegenseitigem Schutze:
Der rheinische Städtebund und die Hansa »seit
1241). Die bedeutendsten Hansestädte waren Hamburg,
Lübeck, Bremen, Danzig, Köln, Magdeburg, Amsterdam,
Riga. Deutschland zur See mächtig, u) — Vehmge-
richte.
1250—1254 Konrad Iv.
Den letzte hohenstaufische Kaiser, doch ohne allgemeine An-
erkennung zu finden. Er stirbt 27 Jahr alt in Italien, v)
wo er um Neapel kämpft.
1256 Tod Wilhelms vonholland. Richard voncorn-
wallis und Alfons von Castilien zu Kaisern ge-
wählt.
Wilhelm von Holland wurde von den Friesen erschlagen.
Richard kam nur viermal in die Rheingegenden und brachte
Geld in's Land. Alfons ist nie in Deutschland erschienen.
1268 Hinrichtung Konrudins, des letzten Hohenstaufen.
Für Konradin, den unmündigen Sohn Konrads, führte
sein Oheim Manfred die Regentschaft über Neapel und
Sicilien, nahm aber gegen den Willen des Papstes selbst
die Krone an. Da verlieh sie dieser an Karl von
Anjou (Bruder Ludwigs d. H.), gegen den Manfred bei
Beneveut fiel. Von den Ghibellinen gerufen wollte der
16jährige Konradin sein Erbland erkämpfen, wurde
jedoch von Karl bei Tagliac ozzo besiegt, mit seinem
t Weil er ^er aufgeklärteste und gebildetste Fürst seiner Zeit war und
die Sarazenen in seinem Reiche nicht ansrottcte, sondern durch
Humanität an sich zu fesseln wußte.
u) Glückliche Kriege der Hansa gegen Dänemark, Schweden und
Norwegen.
v) Vielleicht durch seinen Stiefbruder Manfred vergiftet.
w) Anfangs siegreich; doch Hinterhalt deö Ritters Valery.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Raspe Heinrich Wilhelm Konrad Konrad Friedrich Friedrich Konrad_Iv Konrad Wilhelms Richard Alfons_von_Castilien Wilhelm Alfons Konradin Konrads Konrads Manfred Karl_von
Anjou_(Bruder_Ludwigs Karl Ludwigs Manfred Konradin Konradin Karl_bei_Tagliac Karl Manfred Valery
Extrahierte Ortsnamen: Wartburg Holland Deutschland Italien Apulien Deutschland Hamburg Bremen Danzig Magdeburg Amsterdam Riga Deutschland Italien Neapel Holland Rheingegenden Deutschland Neapel Sicilien Schweden Norwegen
Hrsg.: Christlicher Verein im Nördlichen Deutschland
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Konfession (WdK): Evangelisch-Reformiert
42
kn Ruf, sich an ihre Spitze zu stellen. Er folgte auch
dem Rufe, wiewohl gegen den Willen seiner Mutter; allein
schon an der polnischen Grenze erhielt er die Nachricht von
der Wiedereinnahine Warschaus durch die Russen. Nach
dem Tode des Herzogs von Reichstadt, des einzigen Soh-
nes von Napoleon I., im Jahre 1832 betrachtete er sich
als den Erben von dessen Ansprüchen und sprach es in
seiner Schrift: „Politische Träumereien" geradezu aus, daß
Frankreich nur durch einen Regenten aus dem Hause Na-
poleons, einen Napolconiden, wiedergeboren werden könnte.
Im Einvcrständniß mit mehrern Offizieren französischer Re-
gimenter erschien er am 30. Oktober 1836 zu Straßburg
und versuchte sich als Kaiser Napoleon Ii. ausrufen zu
lassen. Allein der Versuch mißlang gänzlich und vermochte
weder das Leben noch den Thron Ludwig Philipp's zu er-
schüttern. Später ließ er von England aus mehrere kleine
Schriften in Frankreich verbreiten, in welchen er zu bewei-
sen suchte, daß die Dynastie der Orleans auf keinem gesetz-
mäßigen Grunde ruhe, da Ludwig Philipp weder gemäß
dem Erbrecht noch durch eine allgemeine Abstimmung der
französischen Nation auf den Thron erhoben worden sei.
Vier Jahre nach dem Attentate von Straßburg, am 6.
Aug. 1840, landete Ludwig Napoleon von Neuem mit einer
Anzahl von etwa 100 Bewaffneten in der Nähe von Boulogne,
zog mit denselben unter dem kaiserlichen Adler und dem
Rufe: „Es lebe der Kaiser!" in die Stadt ein, Proklama-
tionen voll hochtrabender Redensarten und Fünffrankenstücke
von gutem Klang austheilend und auf der Napoleonssäule
die kaiserliche Fahne aufpflanzend. Allein auch diese Schild-
erhebung scheiterte vollständig, und die Franzosen schienen
für die napoleonischen Ideen nicht mehr begeisterungsfähig
zu sein. Er wurde jetzt zum zweiten Male gefangen ge-
nommen, von der Pairskammer zu lebenslänglicher Haft
verurtheilt und am 7. Oktb. 1840 nach dem Schlosse Ham
abgeführt. In der Muße seines Gefängnisses verfaßte er
unter andern eine auf die untern Schichten der Gesellschaft
berechnete Schrift, in welcher er, um den verarmten Industrie-
arbeitern aufzuhelfen, die Anlegung von Ackerbaukolonien
auf den wüstliegenden Ländereien Frankreichs empfahl.
Endlich nach fünfjähriger Haft gelang es ihm, am 25.
Mai 1815 in der Verkleidung eines Zimmermanns, mit
einem Brett auf der Schulter, aus seinem Kerker zu entkom-
men: Die Februarrevolution traf ihn in England, wo wir
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Napoleon_I. Napoleon Ludwig_Philipp's Ludwig Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Ludwig_Napoleon_von_Neuem Ludwig Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Warschaus Frankreich England Frankreich Boulogne Frankreichs England
55
wurden. Er besiegelte sein großes Werk durch einen ruhm-
vollen Märtyrertod. Er war schon 70 Jahr alt, da trieb
es ihn, den bisher immer noch unbekehrten Friesen aufs
Neue die Gnade Gottes zu bezeugen. Gott segnete seine saure
Arbeit an diesem wilden Volke. Eben wollte er eine An-
zahl Neubekehrter einsegnen, da stürmte ein Haufe wilder
Heiden mit blitzenden Schwertern herbei. Die treuen Be-
gleiter wollten den ehrwürdigen Greis vertheidigen. Er aber
ruft ihnen zu: „Kinder, fechtet nicht; das Wort Gottes ver-
bietet uns, Böses mit Bösem zu vergelten. Der Tag ist
gekommen, den ich erwartet habe; hoffet auf Gott, er wird
eure Seele retten!" Und als er Das gesagt, empfängt er
mit 53 der Seinen den Todesstreich von dm rasenden Hei-
den, von seinem Gott aber die Krone, welche Denen zuge-
sagt ist, die um seines Namens willen sterben. Nach sei-
nem Tode setzten seine Schüler das von ihm so ruhmreich
begonnene Werk fort, welches nun an dem großen Kaiser
Karl (800), dessen Reich vom Ebro in Spanien bis an den
Raab in Ungarn reichte, einen eben so sorgsamen Pfleger,
als mächtigen Beschützer fand, so daß das Christenthum in
Deutschland nun für immer begründet war. Karl wollte
zwar auch manchmal mit dem Schwerte die armen Heiden
bekehren; aber noch viel mehr lag ihm doch die Unterwei-
sung der ihm untergebenen Völker im Worte Gottes am Her-
zen, wozu ihm Männer, wie Alkuin, Liudger und Wil-
lehad sehr behilflich waren.
In den andern Ländern Europas wurde das Christen-
thum auch etwa um diese Zeit begründet. In Frankreich
am frühesten; der erste christliche König dieses Landes hieß
Chlodwig (j300). Den hatte seine fromme Gemahlin
schon lange ermahnt, er solle ein Christ werden; aber erst,
als er in einer augenscheinlichen Lebensgefahr auf sein Ge-
bet zu Christo plötzliche und wunderbare Hilfe erhielt, be-
kehrte er sich. Der h. Ans gar ins, der den Namen des
Apostels des Nordens führt, breitete im neunten Jahrhun-
dert mit E gleicher Selbstverleugnung und gleichem Erfolge,
wie Bonifacius, das Christenthum an der Ostsee, in Dä-
nemark, Schweden und Norwegen aus; Cyrillus
und Methodius eben um die Zeit in Böhmen, Mäh-
ren, vielleicht auch in Rußland; imd in Preußen
Adalbert, der hier auch den Märtyrertod erlitt. Als die
wüthenden Heiden auf ihn einstürmten, sagte er zu seinen
Gefährten: „Betrübet euch nicht, wir wissen ja, für wen wir
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Karl_( Karl Karl Chlodwig Christo Apostels Methodius
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Spanien Ungarn Deutschland Gottes Europas Frankreich Ostsee Schweden Norwegen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
10
Amerika.
ein, denn 21 beladene Schiffe von dieser 32 Segel starken Flotte gin-
gen mit allen Schätzen und allen darauf befindlichen Personen, worun-
ter auch Bovadilla und andere Feinde des Columbus waren, unter,
nur 11 Schiffe blieben vom Sturme verschont, worauf das noch übrige
Vermögen des Columbus und seiner Brüder sich befand. Die natür-
liche Folge war der allgemeine Glaube der alten und neuen Welt an
eine Strafe Gottes für die dem Columbus bewiesene Undankbarkeit.
Auf seiner Rückkehr von der Fahrt längs des Festlandes Amerikas
.wurde er von der Strömung an die Südküste Cubas geworfen und
war in Gefahr im Meere zu versinken; er sah sich also genöthigt in
Jamaika auf den Strand zu laufen. Der unedle Statthalter auf
Hispaniola, Ovando wurde zwar vom Unfälle des Columbus in Kennt-
niß gesetzt, ließ ihn aber in Jamaika ein ganzes Jahr lang ohne
Hülfe. Unsäglich sind die Leiden, die Columbus hier von Krankheit
und seiner aufrührerischen Mannschaft erduldete, bis endlich Ovando
ihm Hülfe schickte, so daß Columbus nach Hispaniola gelangen konnte.
Krank und des Lebens müde, kehrte er endlich 1504 nach Spanien
zurück, wo das Maß des Unglücks die höchste Stufe für ihn erreichte,
indem auch seine Beschützerin und Gönnerin Jsabella am 9. November
1504 starb. Der König Ferdinand empfing ihn zwar zu Segovia,
wo er damals seinen Hof hielt, dem Scheine nach ziemlich gnädig
und machte ihm allgemeine Versprechen, jedoch ohne sie zu erfüllen,
und meinte, Columbus könne sich statt der ihm versprochenen Würden
und Vortheile in Amerika, mit einigen Gütern und Einkünften in
Spanien begnügen, als waren damit seine großen Verdienste um Spa-
nien genug bezahlt. Dies schmerzte den Admiral um so mehr, als er
darin zugleich eine Beurtheilung seiner Söhne fand. Er unterlag
dem Gram über diesen schändlichen Undank und starb am 20. Mai
1506 zu Valladolid. Zuerst wurde er hier beigesetzt, dann sein Leich-
nam nach Sevilla und 1526 nach der Stadt St. Domingo auf der
gleichnamigen Insel (von Columbus Hispaniola genannt, und jetzt
gewöhnlich mit dem Namen Hayti bezeichnet), gebracht. Nachdem der
Spanische Antheil an dieser Insel 4795 an Frankreich abgetreten
worden war, wurden die Gebeine des Columbus nach Havana, der
Hauptstadt der Insel Cuba übergeschifft, wo sie noch jetzt in der dasigen
Kathedrale ruhen. Columbus hinterließ zwei Söhne Diego und
Ferdinand, von welchen letzterer als Gelehrter lebte und die Lebens-
beschreibung seines Vaters verfaßte, ersterer aber seines Vaters Ehren-
stetten und Einkünfte erbte. Jedoch wurden dem Sohne Diegos seine
Rechte auf die Würde eines Vizekönigs und Statthalters gegen
Herzogs- und Grafen-Titel und der Zehnte der Erzeugnisse der neuen
Welt gegen jährliche 10—12,000 Golddublonen abgehandelt. Die
männliche Nachkommenschaft unsers Columbus starb 1578 aus.
Die weitern Nachrichten über die Entdeckung der einzelnen Lander
Amerikas hier mitzutheilen, würde die Gränzen des uns zu dieser Ein-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Bovadilla Ovando Columbus Columbus Gönnerin_Jsabella Ferdinand Columbus Columbus_Hispaniola Columbus Ferdinand Ferdinand Diegos Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Cubas Jamaika Hispaniola Kennt- Jamaika Hispaniola Spanien Segovia Amerika Spanien Valladolid Sevilla Spanische Frankreich Havana Cuba
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Nördpo larland er.
71
einzige, worin Rindvieh und Schafe gehalten werden können. Die
Zahl der Einwohner betragt etwa 6000, worunter nur wenige Danen,
die sich als Missionars oder als Handelsagenten hier befinden; alle
andern aber zum Christenthum bekehrte Eskimos sind. Ihren Ursprung
verdanken diese Kolonien dem Dänischen Geistlichen Hans Egede,
welcher 1686 in Dänemark geboren war und 1707 Prediger zu Dront-
heim in Norwegen wurde. Da er gehört hatte, daß in der Vorzeit
die Norweger und Isländer in Grönland eine Kolonie gegründet und
die christliche Religion dort verbreitet und Kirchen erbauet hatten, daß
aber keine Spuren mehr vorhanden waren, an der Westküste aber Men-
schen lebten, die von allen andern ganz abweichende Sitten und Sprache
hatten: so beunruhigte ihn der Gedanke, daß diese Menschen doch
vielleicht von den alten Kolonisten abstammten und nur durch die lange,
gänzliche Abgeschiedenheit von der übrigen civilisirten Welt verwildert
waren, ja daß wohl das Licht des Christenthums nur aus Mangel an
Lehrern wieder unter ihnen erloschen seyn möchte.- Er faßte daher
den Entschluß, selbst dahin zu gehen, um die armen Menschen zum
wahren Glauben zurückzuführen. Diesen Entschluß führte er auch aus,
legte sein Amt in Drontheim nieder, und ging 1721 mit seiner Frau
und 4 Kindern nach Grönland, indem er von dem damaligen Könige
Friedrich Iv. zum Missionar ernannt wurde. Mit ihm schiffte sich
eine Anzahl Norweger und Danen ein, welche die erste Kolonie am
Baalsflusse errichteten. Egede predigte den Eingebornen unermüdet
das Evangelium, ward so der Gründer der noch vorhandenen Dänischen
Kolonien und lebte 10 Jahre in Grönland, alle seine Zeit und Kräfte
seinem beschwerlichen und mühevollen Berufe widmend. 1736 kehrte
er nach Kopenhagen zurück, wo er ein Jahrgehalt erhielt, um die künf-
tigen Missionare in der Grönländischen Sprache zu unterrichten; sein
ältester Sohn aber bekam seinen Posten in Grönland. Seit dieser
Zeit besteht eine ununterbrochene Verbindung zwischen Grönland und
Dänemark. Doch Hausen im Innern Grönlands auch noch viele Es-
kimos, die nicht wie jene in den Dänischen Kolonien als Christen ge-
tauft sind. Aber auch die getauften Eskimos, welche die kolonisirte
Westküste bewohnen und sich häufig mit den Europäern verehelichen,
haben obgleich die Missionare sich fortwährend bemühen, das religiöse
Gefühl zu wecken und den Geist ihrer Gemeinde zu bilden, doch bis
jetzt nur sehr unvollkommene Begriffe von Gott und lieben das ge-
wöhnte schmutzige Leben in ihren erbärmlichen Hütten eben so sehr wie
die Schweizer ihre Sennhütten auf den Alpen; denn sie können es in
andern Landern vor Heimweh nicht aushalten. Noch neuerlich ward
in Kopenhagen der Versuch gemacht; man ließ ein Paar Grönländer
kommen, und gab sich alle Mühe ihnen das Europäische Leben in rein-
lichen Zimmern und Betten, bei guten Speisen, behaglich und schmack-
haft zu machen. Vergebens. Sie kauerten in ihrer schmierigen Klei-
dung von Rennthicr- und Seehundsfellen auf der Erde, Sopha und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Hans_Egede Friedrich_Iv Friedrich
956
Afrika.
geleitet, wo sich die Schiffe damit versorgen können. Es ist ganz
rein und klar und in größter Fülle vorhanden. Die Straßen und
Wege auf der Insel haben fast überall in den Felsen gehauen und
längs der senkrechten Wände der Berge hingeführt werden müssen.
Gegen den Abgrund sind sie durch hohe und feste Brustwehren geschützt.'
Eine solche Hauptstraße führt von Jamestown nach der im Innern
der Insel gelegenen Hochebene von Longwood, welche den südöstli-
chen Theil der Insel umfaßt und einen Raum von etwa 1500 Mor-
gen einnimmt, wovon nur ein kleiner Theil angebaut ist. Übrigens ist
diese Hochebene nach allen Seiten von tiefen und steilen Abgründen
umgeben, von welchen der größte des Teufels Punfchnapf ge-
nannt wird."
Longwood war auch der Platz, wo die Wohnung des vorma-
ligen Kaisers von Frankreich Napoleon (B. I. S. 171) sich befand,
der hier vom 18. Oktober 1815 bis zu feinem, den 5. Mai 1821
erfolgten Tode in Verwahrung gehalten wurde. Sein Wohnhaus ist
jetzt nichts weiter als ein Wirthschaftsgebaude und besteht bloß aus
Vorrathskammern, Scheuern und Viehstallen, die zu dem gleichnami-
gen Landgute gehören. Zn der Nahe von Longwood befindet sich das
Grab Napoleons, in einem tiefen Thale nach O. zu, an ocr
Quelle eines Baches, der sich durch wildes Gesträuche über Fellen herab-
stürzt und nach einem kurzen Laufe sich ins Meer ergießt. Sein Grab,
von Trauerweiden beschattet, ist mit einer steinernen Platte, von 5 F.
hohen eisernen Staben umgeben, bedeckt. Napoleon wünschte aus die-
ser Stelle begraben zu werden.
Die Kanarischen Inseln.
Sie waren schon den Alten bekannt, welche sie die glücklichen
Inseln nannten, doch hatten sie keine genaue Kenntniß von denselben.
Im 13. Jahrhunderte sollen Genuesische Seefahrer hierher gekommen
seyn. Inzwischen waren diese Inseln in Europa rein wieder vergessen,
bis ein Zufall, nämlich ein Französisches Schiff, das in der ersten
Halste des 14. Jahrhunderts durch Sturm an dieselben verschlagen
wurde, sie aufs Neue in Erinnerung brachte, was aber das Unglück
der Bewohner dieser Inseln herbeiführte, indem ein Edelmann aus der
Normandie, Namens Johann von Bethencourt zu Anfang des
15. Jahrhunderts einen Eroberungszug nach den Kanarischen Inseln
unternahm, und von Spaniern dabei unterstützt, sich zuerst einer die-
ser Inseln, welche Fuerteventura heißt, bemächtigte. Seine Nach-
folger setzten das von ihm angefangene Werk der Eroberung fort, so
daß nur noch drei dieser Inseln, nämlich Kanaria, Teneriffa und
Palma sich in ihrer Unabhängigkeit behaupteten, welche aber auch gegen
Ende des 15. Jahrhunderts (Teneriffa zuletzt und zwar im I. 1494)
von den Spaniern erobert und mit dem Spanischen Reiche vereinigt
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Namens_Johann_von_Bethencourt Johann
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Frankreich_Napoleon Napoleons Europa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
858
D e u rschl sl n d.
Deutschlands zu nennen.' Unter seinen Gebäuden sind vorzüglich
zu bemerken: 1) das vormalige fürstbischöfliche Residenzschloß,
jetzt von dem Herzog Wilhelm von Baiern bewohnt/ ein weitläus-
kiges schönes Gebäude von 5 Etagen. Aus den Fenstern der 3.
Etage dieses Schlosses stürzte am 1. Zunius 1815 Berthier,
Fürst von Neufchatel und Schwiegersohn des Herzogs Wilhelm
von Baiern, vormaliger Französischer Marschall und ausgezeichnet
ter Feldherr/ auf die Straße herab/ gerade als eine Kolonne Rus-
sen nach Frankreich marschirend, in Bamberg einzog — und war
augenblicklich todt. Ob dieser Sturz absichtlich geschah, oder ob er
nach den einrückenden Truppen mit dem Perspektiv sehend, das
Uebergewicht verlor, wird wohl stets unentschieden bleiben. — Dem
Schlosse gegenüber steht die Domkirche, ein großes, einfaches, u.
edlem Geschmacke erbautes Gothisches Gebäude mit 4 Thürmen
versehen, hat wenig einzelne Theile, welche die Aufmerksamkeit
fesseln, aber das große und ehrwürdige Ganze erregt Bewunderung.
Kaiser Heinrich 11. und seine Gemahlin Kunigunde sind ihre ersten
Erbauer; doch brannte sie 1081 ab, worauf sie zu Anfange des
12. Jahrhunderts wieder hergestellt wurde. Diese Kirche enthalt
einige schöne Gemälde und merkwürdige Grabmaler, worunter auch
die des Kaisers Heinrich 1!. und seiner Gemahlin, die beide in
Lebensgröße in Marmor ausgehauen im Chore liegen. In der Sa-
kristei zeigt man den vorgeblichen heiligen Nagel aus dem Kreuze
Christi, der mit Edelsteinen reich verziert ist und in einer rothda-
mastenen Hülle aufbewahrt wird. Die Kirche der ehemaligen Be-
nediktiner-Abtei Michelsberg hat eine hohe, sehr schöne Lage, ist
im Gothischen Style erbaut, und verwahrt in einem steinernen
Sarkophage die irdischen Uebcrreste des heiligen Otto, Bischofs^von
Bamberg und Bekehrers der heidnischen Pommern. — Die schön-
ste Kirche Bambergs ist die vormalige Jesuitenkirche, jetzt Pfarr-
kirche zum heilig. Martin, im neurömischen Style aufge-
führt, ein großes, einfaches Gebäude ohne Säulen, mit ei-
ner künstlichen, schön in Alfresko gemalten Kuppel. — Auch ver-
dient Erwähnung das von dem Fürstbischof Franz Ludwig von Er-
thal, einem vortrefflichen Regenten, 1787 angelegte Krankenspital
mit einer vorzüglichen Einrichtung und der Inschrift über dem
Eingänge: „Der Nächsten - Lktzbe gewidmet, d. i. Krankenfpital für
leidende Menschen". Es ist ein ansehnliches, massives Gebäude
und hat eine hohe, ungemein reizende Lage, wo ringsumher sich
schöne Aussichten darbieten. Die Stadt mit ihren vielen Gärten
dehnt sich gegen S. aus; im N. W. erblickt man den Zusammen-
fluß der Regnitz mit dem Main, gegen N. erhebt sich der Mi-
chelsberg mit seinen weitlauftigen Gebäuden, amphitheatralischen
Garten und Terrassen; und gegen O. breitet sich ein großer Gar-
ten aus, der den Genesenden zum Spazierengehen dient. Mil
diesem Krankenhause ist jetzt auch eine Hebammen-, chirurgische-,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Zunius Neufchatel Wilhelm Marschall Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto Martin Franz_Ludwig_von_Er- Franz Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Baiern Baiern Frankreich Bamberg Christi Michelsberg Gothischen_Style Bischofs^von
Bamberg Pommern Bambergs Alfresko Main