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1. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 12

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
12 Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen dis zur Gegenwart. 1685 1688 — 1713 1688 — 1697 1701, 18. Jan. 1701 — 1714 1704 1705 — 1711 1706 1711 — 1740 1713 1700 — 1721 1700 1703 1709 1713 — 1740 1720 u. 1721 Aufhebung des Edikts von Nantes. Die Refugies erhalten Aufnahme in Brandenburg. Friedrich Iii., Kurfürst von Brandenburg, seit 1701 als Friedrich I. König in Preußen. Pfälzischer Krieg (3. Raubkrieg). Friedrich I. von Preußen krönt sich zum Könige. Der Spanische Erbfolgekrieg. Schlacht bei Höchstädt. Die Franzosen werden durch Eugen und Marlborough aus Deutschland vertrieben. Kaiser Joseph I. Schlacht bei Turin. Die Franzosen werden aus Italien und durch die Schlacht bei Ra millies aus einem Teile der spanischen Niederlande vertrieben. Kaiser Karl Vi. Friede zu Utrecht. Der Kaiser erhält von Spanien die Niederlande, Mailand, Süditalien und Sardinien. Der Nordische Krieg. Schweden gegen Dänemark, Rußland, Polen und Sachsen. Karl Xii. zwingt Dänemark zum Frieden, siegt bei Narwa über die Russen. St. Petersburg durch Peter den Großen gegründet. Schlacht bei Pultawa. Karl Xii. von Peter dem Großen geschlagen. Rußland wird an Schwedens Stelle die nordische Großmacht. Friedrich Wilhelm I. Friede zu Stockholm und Nystädt. Schweden tritt Jngermanland, Estland und Livland an Rußland, Vorpommern südlich von der Peene an Preußen, Bremen und Verden an Hannover ab. Iiii. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Groszen bis zur Gegenwart. 1740 — 1786 1740 — 1780 1740— 1742 1742 1744 1745 1745 1. Das Zeitalter Friedrichs des Groszen. Friedrich Ii. der Große. Maria Theresia. Erster Schlesischer Krieg. Friedrich siegt bei Mollwitz und Czas-lau. Im Frieden zu Breslau wird Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Preußen abgetreten. Kaiser Karl Vii. (Wütelsbacher). Zweiter Schlesischer Krieg. Die Preußen siegen bei Hohenfriedberg, Soor, Katholisch - Hennersdorf und Kesselsdorf. Im Frieden zu Dresden behauptet Friedrich Schlesien.

2. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 62

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
62 Sechster Abschnitt. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zum Tilsiter Frieden 1786 — 1807. in der sogenannten „ Drei - Kais er - Schlacht" besiegen. Haugwitz kehrte auch jetzt nicht sofort nach Berlin zurück, sondern ließ sich von Napoleon zu Schönbrunnx) ein Schutz- und Trutzbündnis aufdrängen: Preußen sollte Ansbach an Bayern abtreten und dasür von Napoleon Hannover annehmen. Der König mußte, um einen Krieg mit Frankreich zu vermeiden, den Vertrag bestätigen. Seitdem stand Preußen vollständig vereinsamt da. Es erfuhr sogar von England eine Kriegserklärung, während es an Frankreich einen Bundesgenossen gewonnen hatte, der nur sein Verderben ins Auge faßte und es mit der größten Mißachtung behandelte. Als Napoleon den Rheinbund stiftete, machte er Preußen davon nicht einmal eine Mitteilung, als aber Preußen bald darauf einen ähnlichen Bund in Norddeutsch (ant) zusammenzubringen bestrebt war, arbeitete er im geheimen diesen Bemühungen entgegen. Schließlich stellte Napoleon bett Engländern, ohne sich vorher mit dem preußischen Kabinett zu verständigen, die Rückgabe Hannovers in Aussicht. So wurde das Verhältnis zwischen Preußen und Frankreich unhaltbar. Auf das Drängen der Kriegspartei, an deren Spitze Prinz Louis Ferdinand stand, entschloß sich der König endlich zum Kriege. England und Rußland versprachen Hilfe. 2. Ter unglückliche Krieg Preußens und Rußlands 1806-7 gegen Frankreich 1806—7. Obgleich Preußen zunächst allein den übermächtigen Franzosen gegenübertreten mußte, wurde nicht einmal die ganze Armee auf den Kriegsfuß gesetzt, so daß der König nur mit 130000 Mattn, zu betten noch 20000 Sachsen kamen, ins Feld rücken konnte. Dennoch erwartete man, namentlich in den Kreisen der jüngeren Offiziere, einen leichten Sieg. Die Hauptmacht der Preußen stand unter dem Herzoge Karl (Wilhelm Ferdinand) von Braunschweig und dem Fürsten von Hohenlohe zwischen Weimar und Jena, als Napoleon mit Übermacht aus dem Mainthal herüberdrang, der Prinz Louis Ferdinand aber mit dem Vortrabe bei Saalfeld, um dem Feinde den Weg durch das Saalethal zu versperren. Aber sein Corps wurde am 3 0. Oktober zerspreugt, der Prinz selbst fiel. Darauf beschloß der Herzog von Branttschweig bett Rückzug ttach der Unstrut. Hohenlohe . cftbr. sollte bei Jena bett Rückzug becken. Hier würde er am 14. Oktober 1806 bnrch Napoleon selbst angegriffen und ttach tapferer Gegenwehr von der breintal stärkeren Übermacht vollstänbig geschlagen. Art bemselben Tage kämpfte der Herzog von Braunschweig bei Auerstäbt gegen Davont; als im entscheibenben Augenblicke der Schlacht der Herzog eine Verwunbnng erlitt, die ihm beibe Augen raubte, befahl der König bett Rückzug, der in guter Orbnung angetreten würde. Unter- 1) Schönbrunn liegt nahe bei Wien.

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 54

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
1783 1772 54 Fünfter Abschnitt. Preußen bis zum Tode Friedrichs des Großen 1701 —1786. die Unterstützung des Königs von Preußen betrieben hatte, von der Regierung zurück, und das neue Ministerium verweigerte die Weiterzahlung der Subsidien, weil es dadurch, daß es Friedrich die Mittel zur Wetterführung des Krieges entzog, den Frieden zu erzwingen hoffte. Aber auch Maria Theresia sehnte sich nach Frieden und war in ihren Mitteln so erschöpft, daß sie ihr Heer um 20 000 Mann verringerte. Da starb zu Anfang des Jahres die russische Kaiserin Elisabeth, und ihr Nachfolger Peter Iii. schloß nicht nur Frieden mit Friedrich und gab thut alle Eroberungen zurück, sondern er ging sogar ein Bündnis mit Preußen ein: ein russisches Heer von 20000 Mann unter Tscher-nitschess vereinigte sich mit den Preußen. Bereits war Friedrich im Begriffe, Daun aus Schlesien zu verdrängen, als die Nachricht eintraf, daß Peter durch seine Gemahlin Katharina vom Throne gestürzt sei. Tschernitscheff ließ sich durch den König bewegen, den ihm befohlenen Abmarsch noch 3 Tage zu verschieben. Inzwischen griff Friedrich die Österreicher, welche von den Vorgängen in Rußland noch nichts wußten, an und schlug sie bei Burkersdorfs) Die neue Kaiserin Katharina Ii. ?) hielt den Frieden mit Preußen aufrecht. _ Frankreich zog, da es durch den Frieden zu Fontainebleau seinen Krieg mit England beendete, seine Truppen auch aus Deutschland zurück. Da endlich auch Schweden bereits im Mai zu Hamburg mit Preußen Frieden gemacht hatte, so blieben Österreich und Sachsen allein dem Könige gegenüber im Felde. Die letzte Schlacht int siebenjährigen Kriege wurde bei Freiberg3) in Sachsen geschlagen, wo Prinz Heinrich die Österreicher und die Reichstruppen besiegte. Im Anfange des Jahres 1763 schlossen endlich Österreich und Sachsen mit Preußen zu Hubertusburg einen Frieden, durch den die Bestimmungen der beiden früheren Friedensschlüsse über Schlesien bestätigt wurden. 4. Erwerbung uuit Westpreutzen durch Die erste Teilung Polens 1772. Polen war, während die Nachbarstaaten zu immer festeren Einrichtungen vorgeschritten waren, infolge seiner Verfassung völliger Auflösung nahegeführt. Ein freier Bürgerstand fehlte ganz, die Bauern waren leibeigen, alle Macht stand beim Adel; das Königtum war ein Wahlkönigtum und machtlos. Schon lange hatten sich die fremden Mächte in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt; in der letzten Zeit war besonders der russische Einfluß fast maßgebend gewor- 1) Burkersdorf liegt südlich von Schweidnitz. 2) Katharina Ii. 1762 —1796. 3) Freiberg liegt an der Mulde, westlich von Dresden. 4) Hubertusburg liegt zwischen Leipzig und Riesa.

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 32

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
32 Vierter Abschnitt. Der Preußisch - brandenburgische Staat bis zur Erhebung Preußens ac. hatten sie doch nichts für die Verteidigung ihres Landes gethan. Ohne Widerstand zu finden, konnten daher die Franzosen bis Amsterdam vordringen. Überall sonst sahen sich die Niederlande vergebens nach Beistand um, nur der Kurfürst wagte es, dem mächtigen Könige mit 20000 Mann gegenüberzutreten. Zwar schloß sich ihm sehr bald auch der Kaiser an, da sich aber der Kurfürst durch den Befehlshaber der kaiserlichen Truppen in seinen Unternehmungen nur behindert sah und auch die Generalstaaten (die Regierung der Niederlande) ihren Verpflichtungen gegen ihn nicht nachkamen, die Franzosen dagegen seine rheinischen Besitzungen überschwemmten, so schloß er mit Ludwig Xiv. 1673 den Frieden zu Vossem*). Doch währte der Frieden mit Frankreich für den Kurfürsten nur ein Jahr, denn als die Franzosen 1674 in die Rheinpfalz einbrachen und ihnen der Kaiser wegen dieser Verletzung des Reichsgebietes den Krieg erklärte, erschien auch der Kurfürst mit seiner gesamten Macht aufs neue im Felde. Um die brandenburgischen Truppen vom Kriegsschauplätze zu entfernen, fielen auf Antrieb Frankreichs 16000 Schweden im folgenden Frühjahr unter Anführung der Brüder Wrangel von Pommern aus in die Marken ein und drangen unter furchtbaren Verheerungen bis zur Havel vor. Sofort verließ der Kurfürst seine Winterquartiere in Franken und rückte nach Magdeburg; dann setzte er über die Elbe und durchbrach durch die unerwartete Wegnahme von Rathenow2) die schwedische Aufstellung. In eiligem Rückzüge suchten die Schweden Pommern zu gewinnen. Der Kurfürst aber . eilte^ ihnen auf näheren Wegen nach. Am Morgen des 18. Juni 1675 wußte der Prinz von Homburg die Schweden so lange aufzuhalten, bis der Kurfürst mit der Hauptmacht herankam. Bei Fehr-liellirt3) kam es zur Schlacht. Hier siegte Friedrich Wilhelm mit 5600 Reitern und wenigem Geschütz über die Schweden, welche 7000 Mann Fußvolk und 4000 Reiter zählten. Dieser Sieg des Kurfürsten über die kriegsgeübten schwedischen Truppen erregte in ganz Europa das größte Auf sehn und begründete den Ruhm des brandenburgischen Heeres. Der Kurfürst folgte den Schweden alsbald nach Pommern, wo er, unterstützt von seinen Verbündeten, den Krieg mit solchem Glück führte, daß er im Laufe der nächsten Jahre das ganze Land mit Stettin, Rügen und selbst Stralsund eroberte. Um den Kurfürsten von Pommern abzuziehen, versuchten gegen Ausgang des Jah-1678 res 1678 die Schweden unter Horn von Livland aus einen Einfall in Preußen und drangen bis in die Nähe von Königsberg. Trotz der späten Jahreszeit eilte der Kurfürst gegen Weihnachten mit seinem Heere bei großer Kälte und tiefem Schnee nach Preußen. Schon auf die Nachricht von dem Herannahen des vorausgesandten Generals 1) Vossem liegt in der Nähe von Brüssel. 2) Rathenow liegt an der Havel zwischen Brandenburg und Havelberg. 3) Fehrbelliu liegt südlich von Neu-Ruppin am Rhin.

5. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten und Mittelschulen - S. 47

1886 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Hi. Friedrich H., der Große, 1740 — 86. 47 resia den Frieden an und Friedrich ging, ohne sich weiter um Frankreich zu kümmern, gern darauf ein. Friedrich behielt im Frieden von Dresden Schlesien, erkannte dagegen Maria Theresias Gemahl Franz von Lothringen, der inzwischen von den Kurfürsten zum Kaisers gewählt war, als solchen an. Der Krieg zwischen Österreich und Frankreich und ihren beiderseitigen Verbündeten, der österreichische Erbfolgekrieg, wurde erst 1748 durch den Frieden zu Aachen beendet. 3. Ter siebenjährige Krieg 1756—63. 1756 Veranlassung zum Kriege. Während Friedrich bemüht war, die Wunden, welche seine Kriege dem Lande geschlagen hatten, zu heilen und die Armee zu verstärken, arbeitete der österreichische Minister Fürst Kaunitz daran, ein europäisches Bündnis gegen ihn zustande zu bringen. Ant kaiserlichen Hofe in Wien konnte man immer noch den Gedanken nicht aufgeben, nicht allein Schlesien zurückzugewinnen, sondern den preußischen Staat auf den Umfang zurückzuführen, den er vor einem Jahrhundert gehabt hatte. Zunächst gelang es, ein Bündnis mit Rußland zu schließen, da die russische Kaiserin Elisabeths Friedrich persönlich haßte. Ebenso war Brühl, der Minister und Günstling Augusts Iii. von Sachsen und Polen, ein persönlicher Feind Friedrichs. Schwieriger war es, Frankreich, welches seit Jahrhunderten der Feind Habsburgs gewesen war, zum Anschluß an Österreich zu bewegen. Erst als England, mit welchem Frankreich wegen der nordamerikanischen Kolonieen in Streit lag, sich, um Hannover zu sichern,b) Preußen näherte, vermochte Kaunitz Frankreich für Österreich zu gewinnen. Österreich, Rußland und Frankreich versprachen einander beizustehen, wenn einer der Verbündeten von Friedrich angegriffen würde. Auch Schweden wurde durch die Aussicht auf das-preußische Vorpommern dafür gewonnen, sich dem Bunde anzuschließen-Sachsen trat zwar diesem Bündnisse noch nicht offen bei, schürte aber unausgesetzt überall im geheimen gegen Preußen. Friedrich, dem bereitslange durch den sächsischen Kabinettssekretär Mentzel von allen in die sächsische Kanzlei gelangenden Aktenstücken Abschriften zugegangen waren,, erhielt endlich im Sommer 1756 genaue Nachricht von dem Treiben seiner Feinde. S)a_ er erfuhr, daß für das kommende Frühjahr ein gemeinsamer Angriff gegen ihn verabredet wäre, so beschloß er seinen Feinden zuvorzukommen. Durch einen plötzlichen Angriff hoffte er die Österreicher niederzuwerfen, ehe ihre Bundesgenossen ihnen zu Hilfe kommen könnten, und so einen schnellen Frieden herbeizuführen. Das Jahr 1756. Im August 1756 rückte Friedrich mit nss 70000 Mann in Sachsen, welches er nicht wieder bei seinem Angriffe 1) Franz I. 1745 — 65. 2) Elisabeth 1741—62. 3) König Georg ü. von England war zugleich Kurfürst von Hannover.

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 37

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 37 Heer zog unter Montecuculis Führung gegen den Oberrhein und zu ihm gesellten sich die brandenbnrgischen Truppen. Ludwig mußte nun zu feiner Deckung eine Armee an den Rhein schicken. Allein die lahme Kriegführung Montecuculis, der von Lobkowitz die geheime Weisung erhalten hatte, jeden ernsten Zusammenstoß mit den Franzosen zu vermeiden, veranlaßte 1673 Friedrich Wilhelm, mit Lndwig Xi\. den Vertrag zu Vossem unweit Löwen zu schließen. Der Kurfürst 3?Dfiem 1673-trat vom Kampfe zurück, machte aber im Friedensschluß den Vorbehalt, daß er, wenn das Reich in Gefahr gerate, unbeschadet der Vertragsbestimmungen wieder in den Kampf eintreten könne. 4. Bald darauf machten die Franzosen nicht unerhebliche Fort- »§genojen schritte am Rhein. Ludwig Xiv. selbst eroberte die Frauche Comtö, sowie die 10 etfäffifchen Reichsstädte, über die er bisher nur die Landvogtei ausgeübt hatte (§ 78, 2) und Xurenne fiel verwüstend in die Pfalz ein. Nach solcher Verletzung des Reichsgebietes erklärten das Deutsche Reich als solches und Spanien den Krieg an Frankreich. Nun erschien auch Friedrich Wilhelm wieder auf dem Kriegsschauplatz und trat im Verein mit den Österreichern Xurenne entgegen. Aber nicht lange konnte er an Deutschlands Westgrenze das Schwert zur Verteidigung des Reiches führen. Von Ludwig Xiv. auf Grund des Vertrags von 1672 gedrängt, rückten dieschweden von Vorpommern ans in Brandenburg ein. Die Kunde davon bewog den Kurfürsten zum Rückzug in fein Land. In atemlosen Eilmärschen führte er denselben über Schweinfurt, den Thüringer Wald und Magdeburg aus. Überraschend erschien er mit seinem tapferen Feldherrn Derfflinger in Brandenburg und führte einige Tage später die Schlacht bei Fehrbellm herbei Fehrbellm i6?o. (Juni 1675). Erfüllt von der Liebe zum heimischen Boden, voll Anhänglichkeit an den Kurfürsten, stürzten sich die Brandenburger (6400 abgesessene Reiter gegen 11000) auf den Feind und erfochten den „ersten jener Reihe von strahlenden Siegen, die Deutschland von der Fremdherrschaft retteten und einigten". Der Zauber der Uuüberwiudlichkeit, der feit dem Dreißigjährigen Krieg an den schwedischen Waffen hastete, war gebrochen. Diese Schlacht legte den Grund zu Preußens Größe. Von Fehrbellin an heißt Friedrich Wilhelm der „Große Kurfürst". — Wenige Wochen nach der Fehrbettiner Schlacht verlor Ludwig Xiv. feinen tüchtigsten Feldherrn. Tnrenne fiel 1675 in der Schlacht bei S a ß b a ch im Badifchen. Nun erlangte der Große Kurfürst einen Erfolg nach dem anderen. Die Festungen Stettin und Greifswald ergaben sich; selbst Stralsund, das einem Wallenstein getrotzt hatte, mußte sich vor dem Sieger beugen und im Jahre 1678 war ganz Pommern mit Rügen dm Schweden entriffen. 5. Der Krieg gegen Frankreich wurde während diefer Zeit in den Niederlanden und am Rhein mit wechselndem Glück fortgesetzt.

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 6

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Maximilian I. Kurfürst 1623. 6 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. bibliothek wurden auf Befehl Maximilians I. uach Rom geschickt und bent Papste als Geschenk übermittelt. Schon 1619 hatte der Kaiser dem Herzog von Bayern die Kurwürbe in Aussicht gestellt. Er hielt nun Wort und erhob Maxi-miliau I. auf einem Fürstentag zu Regensburg 1623 zum Dank für geleistete Dienste zum Kurfürsten; auch wurde ihm der Besitz der Pfalz vorläufig zugesprochen. Eine andere Folge des Krieges für bic Pfalz war die nun beginnenbe Katholisierung. Nach Beendigung des Pfälzischen Krieges war Christian von Braunschweig in Westfalen eingefallen und hatte bort bcn Kampf gegen die Bistümer fortgesetzt. Tilly eilte ihm von der Pfalz ans entgegen und brachte ihm bei Stabtlohn (westlich von Münster) 1623 eine blutige Nieberlage bei. § 75. Der Niederdeutsch-dänische Krieg 1624—1629. ü"??iedersachsen ^ 9tüch der Schlacht bei Stadtlohn verblieb Tilly mit seinen derpr^estaitte!! Truppen in Ntcbcriad))eit, obwohl ihm ein organisiertes seinbliches Heer nicht mehr gegenüberstanb. Er verbrauchte bic Vorräte des Landes und begann eine auf bic Katholisierung der Bevölkerung gerichtete Tätigkeit, inbent er oerschiebene geistliche Stifte, bic schon längst im Besitze protestantischer Staube waren, benselben entriß. Sein Verhalten erfüllte die Protestanten mit wachsender Besorgnis. Im Bewußtsein der drohenden Gefahr rüsteten sie zur Gegenwehr und ernannten bett K önig Christian Iv. von D ä it e nt a r k, der als Herzog von Holstein zugleich beutscher Reichsfürst war, zum Kreis-obersten Niedersachsens und zum Führer des Heeres. Die beiben mächtigsten protestantischen Stäube, Brandenburg und Kursachsen, verhielten sich neutral. So galt der norbische König, der bisher viel zur Vcrbrängung der Hansa aus der Ostsee und bainit zur Schwächung des beutscheu Hanbels beigetragen hatte, als einziger Beschützer des bcbräitgten Protestantismus. Religionseifer, sowie die Aussicht auf Ländererwerb bestimmten Christian Iv., an beut Gang der Ereignisse tätigen Anteil zu nehmen. Ermuntert dazu wurde er von Eng -lanb, Holland und Frankreich. Jakob I. von England wollte seinem entthronten Schwiegersohn Friedrich V. die Pfalz wieber erwerben; Hollanb fürchtete bte Erstarkung des Katholizismus und Frankreich, wo der staatskluge Richelieu die Geschicke des Reiches lenkte, suchte bent allzu großen Anwachsen der habsburgischen Macht entgegen zu arbeiten. Sic alle versprachen beut Dänenkönig Unterstützung au Gelb. Im Frühjahr 1625 erschien Christian Iv. mit einem

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 68

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Verlauf. Mollwitz 1741. Ansprüche Karl Alberts von Bayern auf Österreich. 68 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. 3. Die Preußen fielen im Dezember 1740 in Schlesien ein; sie kamen überraschend und fanden daher nur geringen militärischen Widerstand. Im protestantischen Teil der Bevölkerung hegte man sogar lebhafte Sympathien für dieselben und hielt Friedrich Ii. für den Retter aus einem langjährigen Druck. Dazu kam, daß überhaupt die ganze Provinz durch ihre Lage und den Lauf der Flüsse hinsichtlich des Handels auf den Verkehr mit Norddeutschland gewiesen war. In wenigen Wochen hatten die Preußen unter der Führung des Feldmarschalls Schwerin den größten Teil von Schlesien besetzt. Der im Kriegswesen noch unerfahrene König war wohl unter feiner Armee, aber weniger, um das Kommando zu führen, als um zu lernen. Nachdem die Österreicher herangezogen waren, kam es im April 1741 bei Mollwitz (unweit Brieg) zur Schlacht. Der Kamps endete dank der Gewandtheit der preußischen Infanterie im Schnellfeuer (fünf preußische Schüsse gegen zwei österreichische) mit einer Niederlage der Österreicher. Ein Jahr darauf, im Mai 1742, erfochten i)ie Preußen bei Czaslau und Chotufitz abermals einen Sieg. Infolgedessen willigte Maria Theresia, die noch gegen Bayern und Frankreich zu kämpfen hatte, 1742 in den Frieden zu Breslau, in welchem sie, wenn auch blutenden Herzens, fast ganz Ober- und Niederschlesien und die Grafschaft Glatz au Friedrich abtrat. In dem stolzen Bewußtsein, seinen Staat nm 650 Quadratmeilen. mit gegen l>/2 Millionen Seelen vergrößert zu haben, kehrte Friedrich Ii. nach Berlin zurück; die Herzen seines Volkes schlugen ihm in Begeisterung entgegen. b. Österreichischer Crbfolgekrieg 1741—1745. 4. Der erste Schlesische Krieg beschleunigte den offenen Ausbruch der Zwistigkeiten, die zwischen dem bayerischen Kurfürsten Karl Albert und Maria Theresia bestanden. Karl Albert bekämpfte, wie schon oben bemerkt, die Succession Maria Theresias und trat selbst mit Ansprüchen auf die österreichischen Länder hervor. Er berief sich dabei auf ein Testament des Kaisers Ferdinand I., in welchem derselbe (wie die Münchener Abschrift behauptet) bestimmte, daß nach dem Aussterben der männlichen Habsburger die österreichische Monarchie an die Nachkommen seiner Tochter Anna übergehen sollte, die mit Albrecht dem Großmütigen von Bayern vermählt war. (Das Wiener Exemplar des Testaments spricht von dem Aussterben der „ehelichen" Leibeserben Ferdinands.) Als sich Maria Theresia den Ansprüchen des Kurfürsten standhaft widersetzte, erklärte dieser den Krieg, nachdem er sich vorher der Unterstützung Frankreichs und einiger deutschen Fürsten versichert hatte. 5. Im Spätsommer 1741 fiel Karl Albert mit einem französisch-

10. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 70

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
70 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. 7. Ein Jahr darauf eröffnete Friedrich Ii. aus Besorgnis, Maria Theresia könnte nach Überwindung ihrer Gegner die Rückeroberung Schlesiens ins Auge fassen, den z w e i t e n S ch l e s i s ch e n K r i e g. Dieser Umstand ermöglichte Karl Albert die Rückkehr nach München. Im Oktober 1744 wurde er daselbst mit herzlicher Teilnahme empfangen. Bald nachher brach neues Unheil über Bayern herein und vor dem Schmerze, seine Hauptstadt wieder verlassen und sie den Feinden einräumen zu müssen, bewahrte den Kurfürsten nur der Tod (Januar 1745). Sein Sohn, Kurfürst Maximilian Hi. Joseph, war zur Beendigung des Krieges geneigt. Im Frieden zu Füssen (April 1745) entsagte er den Ansprüchen auf das österreichische Erbe und versprach, bei der bevorstehenden Kaiserwahl dem Gemahl Maria Theresias, Franz Stephan, dem früheren Herzog von Lothringen (§ 88, 3), feine Stimme zu geben, erhielt dagegen feine bayerischen Länder zurück. Noch in demselben Jahre fand die Wahl Franz' I. statt (1745—1765), womit das Haus Lothringen-Toskana als Fortsetzung des habsburgischen auf den deutschen Kaiserthron erhoben wurde, den es nun bis zur Auflösung des Reiches (1806) inne hatte. Der Streit mit Frankreich zog sich noch einige Jahre hin (Schauplatz hauptsächlich die Niederlande), bis es infolge allgemeiner Ermüdung 1748 zum Aachener Frieden kam. Frankreich erkannte die Pragmatische Sanktion an. c. Ii. Schlesischer Krieg 1744—1745. 8. Die Siege Maria Theresias über die Bayern und Franzosen (Dettingen) befestigten in Friedrich Ii. die Überzeugung, es werde in kürzester Frist noch einmal zu einem Entfcheidnngskampf um Schlesien kommen. Im Hinblick darauf hielt er es für vorteilhaft, noch während des österreichischen Erbfolgekrieges den Streit felber zu entfachen. Erschloß ein Bündnis mit Frankreich und deut Kaiser Karlvii., erklärte in einem Manifest, daß er sich verpflichtet fühle, dem auch von ihm gewählten „Kaiser seine Würde, Deutschland seine Freiheit und Europa seine Ruhe wiederzugeben" und ließ im August 1744 etwa 80000 Mann als „kaiserliche Hilfsvölker" in Böhmen einmarschieren. Diesmal übernahm er selbst die verantwortliche Leitung des Krieges. Da Böhmen von Truppen entblößt war, so drangen die Preußen rasch vor, nahmen Prag, Budweis und gelangten bis an die Grenze Ober-Österreichs. Allein bei der Schwierigkeit der Verpflegung der Truppen in den rauhen Herbstmonaten und der feiudfeligeu Gesinnung der Bevölkerung mußte er bald wieder uach Schlesien zurückweichen. Die Österreicher folgten. Schon geriet er in Bedrängnis, — Maria Theresia sah in ihren Erfolgen „den Finger Gottes gegen den
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