70 Vii. Vom Westflischen Frieden bis zur Franzsischen Revolution.
stndigkeit im Westflischen Frieden anerkannt worden war, wenig mehr um deutsche Interessen. Am Oberrhein, diesem wichtigen Handels-Wege, geboten die Franzosen, die brigens infolge der von Ludwig Xiv. ausgebten Diktatur zu Herren der ganzen Rheinstrae wurden. Mit der franzsischen Mode drangen die franzsischen Modeartikel und Genumittel in Deutschland ein, und letzteres konnte die Vermin-deruug des Nationalwohlstandes nicht etwa durch den Export seiner Produkte nach Westen hin aufheben. Zudem bestanden im Innern die Hemmnisse fort, welche von jeher den Aufschwung und die Erstarkung des Handels erschwerten: die Binnenzlle, die Verschieden-heit der Mnzen, Mae und Gewichte usw. Es mu jedoch hervor-gehoben werden, da manche Fürsten mit allen Mitteln eine Besserung anstrebten, das heimische Gewerbe zu krftigen und seinen Produkten einen Markt zu verschaffen suchten. Hierher gehren Einfuhrverbote gegen fremde Waren, Verbote der Ausfuhr von Flachs und Wolle, Herbeiziehung industrieller Krfte von auswrts, Aufnahme der aus Frankreich und Salzburg vertriebenen Protestanten, die sich durch Flei und Betriebsamkeit auszeichneten, Verbesserung der Transport-und Kommunikationsmittel (vgl. 90, 4; 91, 4; 98, 3). Nach dem Siebenjhrigen Krieg kam ein frischer, belebender Zug in die deutsche Handels- und Jndustriettigkeit. Die Ostseehfen, die durch den Stock-holmer Frieden (1720) den Deutschen wieder zurckgegeben worden waren, stiegen rasch empor und Hamburg und Bremen erlangten groe Bedeutung fr den Seeverkehr, während Leipzig und Frank-furt a. M. sehr berhmt durch ihre Messen wurden. An manchen Orten bildeten sich Mittelpunkte gewisser Industriezweige, so fr die Baumwollenmanufaktur das Erzgebirge, fr Leinenwaren Schlesien und Westfalen, fr die Seidenweberei Krefeld und Umgebung, fr Silberwaren Hanau und Pforzheim, fr Eisen- und Stahlwaren Suhl und Solingen, fr die Fabrikation von Uhren der Schwarzwald.
104. Deutsches Geistesleben im 18+ Jahrhundert.
gsstss. 1- Nur sehr langsam erhob sich das deutsche Geistesleben aus der Versuukenheit, in welche es durch die Wehen des Dreiigjhrigen Krieges gekommen war. Zunchst geriet es dank den Erfolgen der gebietenden Stellung Ludwigs Xiv. und dem Prunke an seinem Hose in eine beschmende Abhngigkeit vom Franzosentum. Sie offenbarte sich im Gebrauch der franzsischen Sprache seitens der hheren Stnde, in der Nachahmung franzsischer Sitte und Tracht und in der Gewhnung an einen leichtfertigen, sich der die Forde-rungen der Moral schnde hinwegsetzenden Wandel. Lange noch be-herrschte Pariser Geschmack das Denken und Empfinden der Fürsten und des Adels, das Schaffen unserer Knstler (Architekten und
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Franzsischen_Revolution Westflischen Rheinstrae Deutschland Frankreich Salzburg Hamburg Leipzig Frank-furt_a._M. Westfalen Hanau Pforzheim Solingen Schwarzwald Ludwigs_Xiv