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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 62

1877 - Essen : Bädeker
M — 62 - 4. Der Marktplatz. Nein, unrein, angenehm, beseht, angefüllt, leer, schattig, groß, klein, viereckig, breiecftg, eben, bepflanzt. Das Reine, dre Reinlichkeit u. s. w. Die Reinlichkeit des Marktplatzes u. s. W. Der Marktplatz ist rein, eben und angenehm. U. s. w. Der reine, ebene und angenehme Marktplatz ist besetzt. Die reinen, ebenen und angenehmen Marktplätze sind besetzt. U. s. w. An einigen Tagen in der Woche sieht man in der Stadt einen Platz ganz mit Menschen angefüllt. Hier stehen Männer mit Körben voll Gemüse, und mit Säcken voll Kartoffeln. Da stehen Frauen, welche Butter und Eier in ihren Körben haben. Dort haben Metzger und Bäcker ihre Buden aufgeschlagen, auf welchen ihre Waaren liegen. Hier und da ruft einer den Vorübergehenden zu: „Kauft mir etwas ab!" — er bietet seine Waaren feil, d. h. er will sie den Leuten für Geld abgeben; er will sie verkaufen. Die Leute fragen nun: „Was kostet das?" — und wo für gute Waare kein höherer Preis gefordert wird, als sie werth ist, da ist sie preiswürdig oder billig, und da kaufen sie. Für schlechte Waare hohe Preise oder zu theuer mag niemand gern bezahlen; darum wollen die Käufer den Verkäufern vom Preise oft etwas abdingen — es wird abgezogen oder gehandelt. Wenn die Waare aber preis- würdig ist, dann sollte man auch nichts abziehen. — Der Platz, auf welchem die Käufer und Verkäufer sich versammeln, um zu kaufen und zu verkaufen, heißt der Marktplatz oder der Markt, und die Tage, an welchen in der Woche Markt gehalten wird, heißen Wochenmarkt- tage. Es ist sehr gut, daß ein Markt in der Stadt ist; denn manche Leute haben keinen Garten, in dem sie Gemüse ziehen, und keine Kühe, von denen sie Butter erhalten könnten. Diese gehen daher auf den Markt, wohin die Ackersleute und Gärtner ihren Überfluß gebracht haben, und kaufen sich das Nöthige. Auf dem Marktplatze wird auch an einem oder mehreren bestimmten Tagen im Jahre Jahrmarkt oder Kirmesmarkt gehalten. Der Marktplatz kann groß oder klein, viereckig, dreieckig u. s. w. sein. In einer großen Stadt ist er groß; in einer kleinen Stadt ist er gewöhnlich nicht so groß. Rings um den Marktplatz stehen Häuser. Oft führt auch an einer oder an mehreren Seiten desselben eine Straße vorbei. In manchen Städten ist der Marktplatz mit Linden oder anderen schönen Bäumen umgeben; das sieht hübsch aus und gewährt den Leuten in der Hitze des Sommers angenehmen Schatten. Es giebt Städte, in denen sich mehrere Marktplätze befinden. Auf dem einen wird nur Gemüse verkauft, und das ist der Gemüse markt, auf dem andern nur Getreide, und dieser heißt daher Getreide- oder Kornmarkt. Wer weiß nun, was ein Buttermarkt ist? — Was ist ein Viehmarkt? —

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 63

1877 - Essen : Bädeker
63 3. Die Strafte. krumm, lang, breit, schmal, eng, gepflastert, ungepflastert, rein, schmutzig, kothig. naß, trocken, bewohnt, belebt, geräusch- »ell, beleuchtet, dunkel, finster. ade, die Geradheit; das Krumme, die Krümmung, die Krumm- heit u. s. w. Das Gerade der Straße; die Krümmung der Straße u. s. w. Die Straße ist gerade, lang, breit und rein u. s. w. Die gerade, lange, breite und reine Straße ist angenehm. Die geraden, langen, breiten und reinen Straßen sind angenehm. U. s. w. Die Häuser in der Stadt stehen nicht unregelmäßig durchein- Mder, sondern sind in Reihen aufgebaut. Den Raum zwischen zwei ^genüberstehenden Häuser-Reihen nennt man eine Straße. Manche fraßen sind lang, manche kurz; einige sind breit, andere schmal. Sehr Ishmale Straßen nennt man Gassen. Die Straßen in der Stadt Md mit Steinen besetzt, welche dicht und fest nebeneinander und mit Mrn unteren Ende in der Erde sitzen; diese heißen das Pflaster. Aas Pflaster dient zur Zierde und auch dazu, damit Karren und ^agen die Straße nicht so leicht verderben können, wenn sie darüber fahren. In der Mitte ist die Straße höher, als an den Seiten; sie M* abgerundet. Der Regen und Schmutz kann nun bester in die M den Seiten angebrachten Straßen-Rinnen abfließen. Dicht an den Häusern vorbei zu beiden Seiten der Straße ist eine Erhöhung angebracht, die man Trottoir (sp. Trottoahr) oder Auftritt nennt. Auf diese Auftritte gehen die Leute den Wagen und Karren, deren Manchmal viele schnell über die Straße fahren, aus dem Wege. In ven Dörfern sind die Straßen gewöhnlich nicht gepflastert. Von der Straße geht man in die Häuser. In einer Stadt sind mehrere Straßen; wan kann aus einer in die andere gehen; jede hat einen besonderen Manien. Nenne einige Straßen unserer Stadt! An welcher Straße iiegt das Haus, in dem du wohnst? — Über welche Straße führt dich der Weg zur Schule? — Beim Hingange zur Schule, so wie auch auf dem Wege nach Hause, muß ein Schulkind sich immer ruhig Md sittsam betragen. Nur ungesittete und schamlose Kinder iärmen oder zanken und schlagen sich sogar auf der Straße, und betrüben dadurch alle guten Menschen, die es sehen und hören. Kinder, die auch auf der Straße höflich und freundlich gegen Jedermann sind, sind überall wohl gelitten. Gute Kinder halten sich des Abends, wenn es schon dunkel ge- worden ist, nicht mehr auf der Straße auf. Wo sollen sie als- dann sein? — 6. Vergleichung des Marktplatzes mit der Strafte. Gebet die Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten zwischen beiden an! — schreibet sie auf!*) Gerade, I abgerundet, voll, still, h Das Gerc *) [Stelle Slum. S. 4!]

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 64

1877 - Essen : Bädeker
64 7. Aufgaben. 1. Wie kann ein Kind sein ») in der Schule? — b) im Hause? "" «) auf der Straße? — d) in der Kirche? — 2. Wie soll ein Kind sein a) in der Schule? — d) im Hause? — e) aus der Straße? — d) in der Kirche? — 3. Sage mir gute Eigenschaften eines Menschen! — Nun böse! 4. Wie kann ein Handwerker sein? — 1. Ein Kind kann sein a) m der Schule: Gehorsam, fleißig, wahrhaft/ gefällig u. s. w. Der Gehorsam, der Gehorsame; der Ungehorsam, der Ungehorsame, der Fleiß, der Fleißige u. s. w. . Das Kind ist gehorsam. Ist das Kind gehorsam? Kind, sei gehorsam! Wäre das Kind doch gehorsam! U. s. w. (Ebenso die übrigen Ausgaben, zuerst mündlich, dann schriftlich.) Iii. Beschreibung des Dorfes — der Stadt. Groß, klein, schön, häßlich, schmutzig, alt, neu, still, öde, lebhaft, ruhig, unruhig, geräuschvoll, bewohnt, stark bewohnt, nicht stark bewohnt, volkreich, nicht volkreich, betriebsam, unbetriebsam, reich, arm, abgebrannt, zerstört, wieder aufgebaut. Die Stille, das Ode; die Lebhaftigkeit, das Leben; die Ruhe u. s. M- Die Stadt ist groß, schön und lebhaft. Ist die Stadt groß, schön und lebhaft? U. s. w. Meine Eltern haben ein Haus, in dem ich wohne, und ich habe Kleidung, welche ich anziehe. Wenn ich leben und gesund bleiben will, so muß ich aber auch essen und trinken — ich muß Nahrung haben. Jeder Mensch bedarf der Nahrung, Kleidung und Wohnung- Nahrung, Kleidung und Wohnung sind' die Hauptbedürfnisse des Menschen. Die Nahrung erhalten wir theils von den Thieren und theils von den Pflanzen. Der Bauer oder der Ackers mann zieht viele Pflanzen, als: Roggen, Weizen, Gerste und Kartoffeln; er zieht Kühe und Schweine auf, deren Fleisch wir essen. Der Ackers- mann sorgt also für Dinge, die uns Nahrung geben.. Er muß dazu große Flächen des Erdbodens haben, nämlich: viele Äcker, Wiesen und Triften oder Weiden. Daher können nicht viele Bauern nahe bei einander wohnen; ihre Wohnungen stehen gewöhnlich einzeln zwischen oder doch nahe bei ihren Ländereien. Neben einer Bauernwohnung stehen noch andere Gebäude, z. B. die Scheune, in welcher der Roggen, Weizen u. s. w. aufbewahrt und ausgedroschen werden- Neben der Scheune stehen oft noch die Ställe für Pferde, Kühe, Schweine u. s. w. Außerdem sieht man noch Schoppen und andere Nebengebäude, in denen verschiedene Ackergeräthe, als: die Karre, der Wagen, der Pflug, die Egge und andere Sachen aufbewahrt werden. Eine Vauernwohnung und die dazu gehörenden Gebäude und Ländereien heißen zusammen ein Bauernhof oder ein Bauerngut- Mehrere getrennt liegende Bauernhöfe nennt man eine Bauerschaft oder einen Weiler. Jeder Weiler hat gewöhnlich einen eigenen

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 61

1877 - Essen : Bädeker
- 61 — ket Buße mit Gott wieder zu versöhnen, damit er würdig hintreten ^nne zum Tische des Herrn, zum Empfange des allerheiligsten ^lltarssakramentes, welches gewöhnlich an der Kommunionbank ausgetheilt wird. Wenn du größer geworden und hinreichend unter- richtet bist, wirst du dort auch deine erste heilige Kommunion dlnpfangen. Bereite dich durch Aufmerksamkeit und Fleiß in der Christenlehre und durch gutes Betragen würdig dazu vor! — Die Kirche ist nicht das Eigenthum eines einzelnen Menschen, lindern sie gehört vielen gemeinschaftlich. Diejenigen Menschen, Welche dieselbe Kirche haben, bilden eine kirchliche Gemeinde oder eine Pfarre. Der Priester, welcher der kirchlichen Gemeinde vor- gesetzt ist, heißt der Pfarrer. In der Kirche versammelt sich die Kirchengemeinde zum gemeinsamen Gottesdienste. Besuche auch du, wie der zwölfjährige Jesus that, gern, und so oft du kannst, den schönen Gottesdienst! 2. Das Nathhaus. Groß, klein, schön, häßlich, einstöckig, zweistöckig, mehrstöckig, vier- eckig, verziert, angestrichen, bemalt, weiß, gelb, roth, grau, grün, neu, alt, reparirt, stark, baufällig, massiv, theuer. Das Kleine, die Kleinheit u. s. w. Die Kleinheit des Ralhhauses u. s. w. Das Rathhaus ist neu. Das Rathhaus ist neu und angestrichen. U. s. w. Das Rathhaus ist neu, angestrichen und schön. U. s. w. Das neue, angestrichene und verzierte Rathhaus ist schön. Die neuen, angestrichenen und verzierten Rathhäuser sind schön. U. s. w. Das Rathhaus ist gewöhnlich ein zwei- oder mehrstöckiges Gebäude. Es gehört allen Einwohnern des Dorfes oder der Stadt gemeinschaftlich. In dem Rathhause ist gewöhnlich ein großer Saal. In diesem Saale versammeln sich oft der Bürgermeister und die Gemeinderäthe, um sich über das Wohl der Gemeinde zu besprechen oder zu berathen. In dem Rathhause arbeitet der Bürgermeister und besorgt die Gemeindeangelegenheiten. Wer dem Bürgermeister etwas anzumelden oder ihn um etwas zu befragen hat, der geht zu ihm aufs Rathhaus. — In dem Rathhause ist gewöhnlich eine Stube, worin der Nachtwächter und die Gemeinde- wache sich des Nachts aufhalten. Diese Stube heißt deswegen Wach- stube. Auch ist in demselben meist ein Gefängniß für Diebe und andere böse Menschen. Das Rathhaus liegt gewöhnlich mitten in der Stadt am Markt- Platze, und ist oft mit einem Thürmchen versehen. 3. Vergleich»»»«; der Kirche mit dem Nathhause. Worin sind die Kirche und das Rathhaus sich ähnlich? — Nun sage mir die Unähnlichkeiten zwischen beiden! — Schreibet die Ähn- lichkeiten und die Unähnlichkeiten auf! —

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 65

1877 - Essen : Bädeker
— 65 — ^stnbleute oder Landbewohner. In den Dörfern ist es meistens sehr stille. Nur das Muhen der ^ühe, das Krähen der Hähne, das Bellen der Hunde, das Meckern Ziegen und das Geklapper der Mühle nimmt man wahr. Wenn Abend wird, verstummt auck dieses Getön, und bald tritt völliae Abkürzen hilft, oder ihm das nöthige Labsal reicht. Des Morgens ^der erhebt sich der Landmann oft schon vor dem Sonnen-Aufgang geht neu gestärkt an seine ländlichen Arbeiten. Dann hört man ^ Ruf des Pferdeknechtes; die Stallmagd eilt mit einem großen ^ilchgefäße in den Stall oder auf die ferne Weide zu den Kühen, sie zu melken; von den Tennen her erschallt der bald klingende, ^ald dumpfe Ton des Dreschflegels u. s. w. Nicht alle Menschen wohnen auf Bauernhöfen, in Weilern oder in Dörfern. Vielen Menschen gefiel es nicht, weit von einander zu wohnen, ^uch bedurften sie zu ihren Geschäften keiner so großen Bodenfläche, die Ackersleute. Sie wollten gern nahe zusammen wohnen und ^len Nachbar in der Nähe haben, und bauten daher nach und nach Wohnung an Wohnung. Solche Orte, die meistens aus einer großen Anzahl von Häusern bestehen, heißen Städte. Es giebt große und "eine Städte. Die Städte haben auch, wie die Dörfer und Weiler, Aene Namen. Wie heißt unser Wohnort? — Ist er ein Weiler, ein ^orf oder eine Stadt? — Die Häuser in einer Stadt stehen dicht ^^en einander und meistens in geraden Reihen. Zwei sich einander ^genüberlicgende Reihen bilden eine Straße oder eine Gasse. In Häusern der Stadt wohnen außer dem Hauseigenthümer oft ^Uch noch Miethsleute. Daher wohnen in den Städten auf kleinen Flächen viele Menschen, wohingegen in den Dörfern auf großen Flächen wenige Menschen wohnen. Außer den gewöhnlichen Häusern giebt es in der Stadt Gebäude, ^klche den Stadtbewohnern gemeinschaftlich gehören. Solche Gebäude ^ißen öffentliche Gebäude. Zu ihnen gehören: die Kirche, die Schule, Harsters' Lesebuch für Mittel«. k-th. Dottssch. 5

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 66

1877 - Essen : Bädeker
— (36 — das Rathhaus, das Armen- und Krankenhaus, das Brandspritzeu- Häuschen u. s. w. Auch die Straßen sind nicht Eigenthum eines Ein- zelnen. Die meisten Brunnen und Pumpen sind ebenfalls öffentliche, so daß Jedermann Wasser daran holen darf. Für Reisende giebt es in der Stadt Gasthöfe und Wirthshäuser. Auch giebt es außer den Straßen noch große Marktplätze, auf welchen der Wochen- und Jah^ markt abgehalten wird. — Noch ein Platz ist allen Dorf- und Stadt- bewohnern gemein: das ist der Kirchhof oder der Gottesacker, am welchem Alle, Groß und Klein, Jung und Alt, Reich und Arrn begraben werden. l Die Bewohner der Städte sind Handwerker, Künstler, Kauf- leute, Rentner und Beamte. Da giebt es: Bäcker, Bierbrauer, Metzger, Gärtner, Hutmachcr, Kleidermacher, Leinweber, Schuhmacher, Barbiere, Drechsler, Gelbgießer, Blechschläger oder Klempner, Messet schmiede, Nagelschmiede, Sattler, Seiler, Schreiner, Zinngießer, Kupfer schmiede, Maurer, Zimmerleute, Glaser, Tapezirer, Dachdecker und Schornsteinfeger; auch Künstler: Maler, Uhrmacher, Gold- und Silber- arbeiter u. s. w. Außerdem giebt es daselbst Gastwirthe, Buchhändler, Apotheker, Geistliche, Lehrer, Ärzte u. s. w. In den Städten ist es nicht so stille, wie in den Dörfern, sondern gewöhnlich sehr lebhaft. Da sieht man auf der Straße viele Leute hin- und hergehen, bei einander plaudernd stehen bleiben, oder an einander grüßend vorbei gehen. Man hört den Ruf der Haust rer, die allerlei Waaren feil bieten, das Stampfen der Pferde, das Gerafft der Wagen, die Töne der Drehorgel, und von den Häusern her das Geräusch der verschiedenen Handwerke, die in denselben betrieben werden. Hier hört man eine Truppe Komödianten ihre Künste anpreisen, .dort sieht man eine Menge Soldaten in Reihen vorbeimarschiren; da eilen die Kinder zur Schule und — dort begegnet man einem Zug? Trauernder, die einen geliebten Verwandten oder einen guten Freund zum Grabe begleiten, und vom hohen Kirchthurme vernimmt man das dumpfe, traurige Grabgeläute. — Von dem Thurme schwer und bang Tönt der Glocke Grabgesang. Ernst begleiten ihre Trauerschläge Einen Wandrer aus dem letzten Wege. Betend sprech' ich: Herr, erbarm' dich sein! Mir auch läutet einst das Glöckeleinl Iv. Der Mensch und das Dorf — die Stadt (die bürgerliche und kirchliche Gemeinde). Die Menschen haben zu ihrer Nahrung, Kleidung und Wolst ! nung, so wie zu ihrer Bequemlichkeit und Annehmlichkeit vic^s Dinge nothwendig, die kein Mensch — auch keine Familie — jw alle selbst anfertigen kann. So kann z. B. der Schreiner keine Schu^ und Stiefel machen; dagegen versteht der Schuster es nicht, Tiso

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 59

1876 - Essen : Bädeker
59 Fünfter Abschnitt. Das Dorf — die Stadt. I. Namen der Dinge im Dorfe — in der Stadt. Die Kirche, -n; die Schule, -n; das Haus, -er; das Pfarrhaus, -er; das Rathhaus, -er; das Posthaus, -er; der Gasthof, -e; das Wirthshaus, -er; die Apotheke, -n; das Gefängniß, -e; die Wach- stube, -n; das Armenhaus, -er; das Waisenhaus, -er; das Brand- spritzenhaus, -er; der Spielplatz, -e; der Marktplatz, -e; die Pumpe, -n; die Straße, -n; die Gasse, -n; die Straßenlaterne, -n; das Straßen- pflaster, -; die Straßenrinne, -n; die Mauer, -n; das Thor, -e; der Weg, -e; der Steg, -e; die Brücke, -n; die Mühle, -n; der Garten, -; der Kirchhof, -e; — der Bürgermeister, -; der Pfarrer, -; der Küster, -; der Organist, -en; der Lehrer, -; das Kind, -er; der Arzt, -e; der Apotheker, -; der Kaufmann, die Kaufleute; der Metz- ger, -; der Bäcker,-; der Zimmermann, die Zimmerleute; der Schrei- ner, -; der Schmied, -e; der Schlosser, -; der Schneider, -; der Schuster, -; der Weber, -; der Uhrmacher, -; der Goldarbeiter, -; der Buchbinder, -; der Handwerker, -; der Ackersmann oder der Bauer, -n; der Tagelöhner, -; der Polizeidiener,-; der Nachtwächter, Ii. Beschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Kirche. Hoch, niedrig, groß, klein, lang, kurz, geräumig, kreuzförmig, grau, roth, weiß, schön, alt, baufällig, neu, fest, massiv, reinlich, geweißt, angestrichen, bemalt, bunt, ausgeschmückt, prächtig, herrlich, theuer.seigenschaftswörterz Die Höhe, das Hohe; das Niedrige, die Niedrigkeit; die Größe, das Große u. s. w. Die Höhe der Kirche, die Niedrigkeit der Kirche u. s. w. Die Kirche ist hoch. Die Kirche ist hoch und lang. Die Kirche ist hoch, lang und breit. U. s. w. serzählsatz.f Die hohe, lange und breite Kirche ist geräumig. Die hohen, langen und breiten Kirchen sind geräumig. U. s. w. Die Kirche oder das Gotteshaus ist ein großes Gebäude mit hohen Mauern, Thüren und Fenstern. Sie hat gewöhnlich ein Schiefer- dach und einen oder mehrere Thürme. Jeder Kirchthurm ist wie ein ausgestreckter Finger, der gen Himmel, zur ewigen Herrlichkeit weiset. Er verkündet mit dem oben an seiner Spitze besindlichen Kreuze, dem Zeichen des Christenthums: „Suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes!" Auf des Thurmes Spitze, über dem Kreuze, steht der Hahn, das Bild der Wachsamkeit, und erinnert an die Worte Jesu aus dem Oelberge „Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!" In dem Kirchthurme befindet sich hoch oben der Glocken stuhl mit

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 63

1876 - Essen : Bädeker
63 3. Die Straße. .Gerade, krumm, lang, breit, schmal, eng, gepflastert, ungepflastert, ai> gerundet, rein, schmutzig, kothig, naß, trocken, bewohnt, belebt, geräusch- voll, still, 'heltz beleuchtet, dunkel, finster. Das Gerade, die Geradheit; das Krumme, die Krümmung, die Krumm- heit u. s. w. Das Gerade der Straße; die Krümmung der Straße u. s. w. Die Straße ist gerade, lang, breit und rein u. s. w. Die gerade, lange, breite und reine Straße ist angenehm. Die geraden, langen, breiten und reinen Straßen find angenehm. U. s. w. Die Häuser in der Stadt stehen nicht unregelmäßig durchein- ander, sondern sind in Reihen aufgebaut. Den Raum zwischen zwei gegenüberstehenden Häuser-Reihen nennt man eine Straße. Manche Straßen sind lang, manche kurz; einige sind breit, andere schmal. Sehr schmale Straßen nennt man Gassen. Die Straßen in der Stadt sind mit Steinen besetzt, welche dicht und fest nebeneinander und mit ihrem untern Ende in der Erde sitzen; diese heißen das Pflaster. Das Pflaster dient zur Zierde und auch dazu, damit Karren und Wagen die Straße nicht so leicht verderben können, wenn sie darüber fahren. In der Mitte ist die Straße höher, als an den Seiten; sie ist abgerundet. Der Regen und Schmutz kann nun besser in die an den Seiten angebrachten Straßen-Rinnen abfließen. Dicht an den Häusern vorbei, zu Leiden Seiten der Straße, ist eine Erhöhung angebracht, die man Trottoir (spr. Trottoahr) oder Auftritt nennt. Auf diese Auftritte gehen die Leute den Wagen und Karren, deren manchmal viele schnell über die Straße fahren, aus dem Wege. In den Dörfern sind die Straßen gewöhnlich nicht gepflastert. Von der Straße geht man in die Häuser. In einer Stadt sind mehrere Stra- ßen; man kann aus einer in die andere gehen; jede hat einen beson- deren Namen. Nenne einige Straßen unserer Stadt I An welcher Straße liegt das Haus, in dem du wohnst? — Über welche Straße führt dich der Weg zur Schule? — Beim Hmgange zur Schule, so wie auch auf dem Wege nach Hause, muß ein Schulkind sich immer ruhig und sittsam betragen. Nur ungesittete und schamlose Kinder lärmen oder zanken und schlagen sich sogar auf der Straße, und betrüben dadurch alle guten Menschen, die es sehen und hören. Kinder, die auch auf der Straße höflich und freundlich gegen Jeder- mann sind, sind überall wohl gelitten. Gute Kinder halten sich des Abends, wenn es schon dunkel ge- worden ist, nicht mehr auf der Straße auf. Wo sollen sie als- dann sein? — 6. Vergleichung des Marktplatzes mit der Strafe. Gebet die Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten zwischen beiden an! - Schreibet sie auf!*) — ') (Stehe Anm. S. 31)

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 65

1876 - Essen : Bädeker
65 a. s. w. von einander getrennt, sondern liegen nahe oder dicht bei einander und weiter von ihren Ländereien entfernt. Eine Gesammt- heit von Bauernwohnungen, welche nahe zusammen stehen, und bei denen sich dann auch gewöhnlich eine Kirche und eine Schule befindet, heißt ein Dorf. Jedes Dorf hat einen eigenen Namen. Nennt die Nächstliegenden Dörfer! — Außer den Bauern wohnen in einem Dorfe auch noch Handwerker, welche solche Dinge verfertigen, die der Bauer nicht entbehren kann, als: Kleidungsstücke, Haus- und Ackergeräthe. Daher findet man in Dörfern auch Schneider, Schuster, Schmiede, Zimmerleute, Faßbinder, Müller u. s. w. Man nennt die Bewohner der Weiler und Dörfer gewöhnlich Landleute oder Landbewohner. In den Dörfern ist es meistens sehr stille. Nur das Muhen der Kühe, das Krähen der Hähne, das Bellen der Hunde, das Meckern der Ziegen und das Geklapper der Mühle nimmt man wahr. Wenn es Abend wird, verstummt auch dieses Getön, und bald tritt völlige Stille und Dunkelheit ein; denn Alle haben sich zur Ruhe begeben. Nur den treuen Haushund hört man zuweilen bellen. Hier und da brennt noch ein einsames, mattes Lämpchen an dem Lager irgend eines Kranken, dem ein mitleidiges Herz die unendlich lange Nacht abkürzen hilft, oder ihm das nöthige Labsal reicht. Des Morgens aber erhebt sich der Landmann oft schon vor Sonnen- Aufgang und geht neu gestärkt an seine ländlichen Arbeiten. Dann hört man den Ruf des Pferdeknechtes; die Stallmagd eilt mit einem großen Milchgefäße in den Stall oder auf die ferne Weide zu den Kühen, um sie zu melken; von den Tennen her erschallt der bald klingende, bald dumpfe Ton des Dreschflegels u. s. w. Nicht alle Menschen wohnen aus Bauernhöfen, in Weilern oder in Dörfern. Vielen Menschen gefiel es nicht, weit von einander zu woh- nen. Auch bedurften sie zu ihren Geschäften keiner so großen Boden- fläche, wie die Ackersleute. Sie wollten gern nahe zusammen wohnen und Nachbaren ganz in der Nähe haben, und bauten daher nach und nach Wohnung an Wohnung. Solche Orte, die meistens aus einer großen Anzahl von Häusern bestehen, heißen Städte. Es gibt große und kleine Städte. Die Städte haben auch, wie die Dörfer und Weiler, eigene Namen. Wie heißt unser Wohnort? Ist er ein Weiler, ein Dorf, oder eine Stadt? — Nennt benachbarte Städte! — Die Häuser in einer Stadt stehen dicht neben einander und meistens in geraden Reihen. Zwei sich einander gegenüberliegende Reihen bilden eine Straße oder eine Gasse. In den Häusern der Stadt wohnen außer dem Hauseigenthümer oft auch noch Miethsleute. Daher wohnen in den Städten auf kleinen Flächen viele Menschen, wohingegen in den Dörfern auf großen Flächen nur wenige Menschen wohnen. Außer den gewöhnlichen Häusern gibt es in der Stadt Gebäude, welche den Stadtbewohnern gemeinschaftlich gehören. Solche Ge- bäude heißen öffentliche Gebäude. Zu ihnen gehören: die Kirche, die Schule, das Rathhaus, das Armen- und Krankenhaus, das Brand- tzaesterb' Lesebuch für Mitteln. evangel. vvnzsch. 5

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 61

1876 - Essen : Bädeker
61 Unterricht oder die Christenlehre, um Gott und seinen Heiland mehr kennen und lieben zu lernen. Nachdem es die Schule verlassen, legt es in der Kirche vor dem Kirchenborstande öffentlich nach bestandener Prüfung sein G laub ens- bekenntniß ab, und erneuert den Taufbund, indem es gelobt ewige Treue und Gehorsam seinem himmlischen Herrn, worauf es von seinem Seel- sorger feierlich eingesegnet wird. Das nennt man die Confirmation oder Erneuerung des Taufbundes. So tritt es in die Gemeine der erwachsenen Christen und darf mit diesen zum Tische des Herrn oder zur Co mm Union gehen, das heilige Abendmahl genießen. Vet dieser heiligen Handlung spricht der Pastor, der die heiligen Sakramente spendet, die Worte, die der Heiland geredet hat „in der Nacht, da er verrathen ward", als er das heilige Abend- mahl einsetzte. Fort und fort erfüllet er sein Wort, das er vor seiner Himmel- fahrt verheißen hat: „Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." So ist die Kirche wie eine Mutter: sie begleitet den Christen von der Geburt bis zum Tode. Dann singen triumphirend die Frommen mit den Engeln im Himmel dem Herrn Lob und Preis; denn der Herr hat sie treulich durch dieses Leben hindurch- und hinaufgeführt. „Wie lieblich sind deine Wohnnngen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlanget und sehnet sich nach den Vorhöfen des Herrn!" singt David im 84. Psalm. Und der zwölfjährige Jesus sprach: „Wisset ihr nicht, dass ich sein muss in dem, das meines Vaters ist!" 2. Das Nathhaus. Groß, klein, schön, häßlich, einstöckig, zweistöckig, mehrstöckig, viereckig, verziert, angestrichen, bemalt, weiß, gelb, roth, grau, grün, neu, alt, repa- rirt, stark, baufällig, massiv, theuer. Das Kleine, die Kleinheit u. s. w. Die Kleinheit des Rathhauses u. s. w. Das Rathhaus ist neu. Das Rathhaus ist neu und angestrichen. U. s. w. Das Rathhaus ist neu, angestrichen und schön. U. s. w. Das neue, angestrichene und verzierte Rathhaus ist schön. Die neuen, angestrichenen und verzierten Rathhäuser sind schön. U. s. w. Das Rat-hhaus ist gewöhnlich ein zwei- oder ein mehrstöckiges Gebäude. Es gehört allen Einwohnern des Ortes oder der Gemeinde gemeinschaftlich. In dem Nathhause ist meistens ein großer Saal. In diesem Saale versammeln sich oft der Bürgermeister und die Gemeinderäthe, um sich über das Wohl der Gemeinde zu bespre- chen oder zu berathen. In dem Rathhause arbeitet der Bürgermeister und besorgt die Gemeindeangelegenheiten. Wer dem Biirgermeister etwas anzumelden oder ihn um etwas zu befragen hat, der geht zu ihm aufs Rathhaus. — In dem Rathhause ist gewöhnlich eine Stube, in welcher der Nachtwächter und die Gemeindewache sich des Nachts aufhalten. Diese Stube heißt deswegen Wachtstube. Auch ist in dem- selben meist ein Gefängniß für Diebe und andere böse Menschen. Das Rathhaus liegt gewöhnlich mitten in der Stadt am Markt- platze, und ist oft mit einem Thürmchen nebst einer Stadtuhr versehen. 3. Vergleichung der Kirche mit dem Nathhause. Worin sind die Kirche und das Rathhaus sich ähnlich? — Nun sage mir die Unähnlichkeiten zwischen beiden! — Schreibet die Ähn- lichkeiten und die Unähnlichkeiten aus! —
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