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1. Das Mittelalter - S. 155

1889 - Gotha : Perthes
155 :2xuei| Si st. Minister Dortnninrt. ym^y-b. ^k / Bin. fceogr^Aast.v. Wagneridetesieipzig dem Erzbist. Trier und Bist. Lttich (zwisch. der mittl. Mosel u. Maas) lag das Herzogt. Luxemburg (Ltzelburgv stl. v. d. Bist. Lttich (zwisch. Maas und Scheide) im N. das Herzogt. Brabant mit Brssel und Antwerpen (a. d. und. Schelde), im S. die Grafsch. Hennegau (stl. v. d. ob. Scheide auf beiden Seiteu d. ob. Sambre) und die Grafsch. Namur (a. d. und. Sambre). Reichsstdte waren Kln und Aachen. Die Gebiete an der rechten Seite der und. Maas und des und. Rheins an der Jjssel bis zur Zuidersee waren das Herzogt. Geldern [chclbern]; westl. davon am Rhein und nrdlich lag das Bist. Utrecht (utrecht]. Von den friesischen Gebieten an der Nordseekste war das Insel- und sdl. Kstenland der Scheldemndungen zur Grafsch. Seeland, das Mndungsgebiet des Rheins nrdl. bis zur Zuidersee zur Grafsch. Holland geworden. Der friesische Name erhielt sich nur in den Kstenstrichen zwischen der Zuidersee 1) Ein Teil von Geldern (Obergeldern) lag zwischen Cleve und Jlich.

2. Das Mittelalter - S. 215

1889 - Gotha : Perthes
215 In derselben Zeit, da sich die Vorstellungen von der Erde wandelten, vernderten die astronomischen Entdeckungen des Copernicus^) (f 1543) auch die von der Stellung der Erde innerhalb der Welt. Schlu. Das Mittelalter, aus der Verbindung der Germanen mit der rmisch-christlichen Welt hervorgegangen, ging zu Ende, als diese Verbindung sich wieder lste. Nachdem die Herrschast des ppstlichen Roms auf staatlichem Gebiet von den sich selbstndig fhlenden Nationen zurck-gewiesen war, begann das deutsche Volk endlich auch auf religis-kirchlichem sich von den rmischen Formen loszusagen. Weder die Priester-liche Herrschaft (rmische Hierarchie) noch die dem lebensmden Altertum entlehnte Askese fand man in dem Evangelium, aus das man zurckging, be-grndet: dagegen entsprach die unmittelbare Hingabe des Einzelnen an Gott, wie sie das ursprngliche Christentum verlangt, und die wiederhergestellte Harmonie zwischen Geist und Krper dem auf das Individuelle gerich-teten Geiste und dem noch lebensfrohen Gemte des deutschen Volkes. Der Glaube fhrte die Einzelnen wieder unmittelbar zur Gottheit, die Sitt-lichkeit verpflichtete alle wieder zu denselben Gesetzen. Es srug sich, ob die andern europischen Nationen der von Deutschland aussenden Bewegung Z folgen wrden; da trat dem protestantischen Grundsatz freier, indivi-dueller Entwicklung auf religisem Gebiete der auf romanischem Boden er-wachsene Jesuitenorden mit dem Grundsatze unbedingten Gehorsams entgegen. Der unvereinbare Gegensatz des protestantischen und jesuitischen Grund-gedankens beherrscht zunchst die neue Zeit. * 4^' 1) Nikolaus Copernicus geb. 1473 zu Thoru, gest. als Kanonikus zu Frauenburg 1543. Der Druck seines grundlegenden Werkes (de revolutionibus orbium caelestium) wurde kurz vor seinem Tode vollendet. Das copernicanische System wurde von Joh. Kepler (geb. 1571 in der Stadt Weil in Wrtemberg) zur Unumstlichkeit erhoben; K. war 16011626 kaiserlicher Mathematiker in Prag; er starb in Regensburg während des Reichstags 1630. Gleichzeitig fand der Italiener Galilei (15641642) das copernicanische System durch seine Beobachtungen besttigt. Giordano [bfchorba'no] Bruno (geb. um 1550 zu Nola, gest. 1600 zu Rom auf dem Scheiterhaufen) lehrte bereits, da die Fixsterne Sonnen seien und das irdische Sonnensystem eines von unendlich vielen Sonnensystemen.

3. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 4

1895 - Gotha : Perthes
I 4 Einhrner, Greife*)) dachte. Die Hauptgottheiten stellte man auf Lwen oder gab ihnen Flgel, um ihre Macht und Schnelligkeit auszudrcken. Eigenartig war der babylonischen Religion, da die gttliche Macht vor allem in den Sternen wirksam erschien und namentlich in denen, die ihren Stand wechselten; man entdeckte auer Sonne und Mond 5 solche Gestirne, und auf der Ent-deckung der Siebenzahl der Planeten ruhte die angenommene Heiligkeit dieser Zahl, die sich der die ganze Welt verbreitet hat. Jenen Planeten schrieb man einen Einslutz auf die menschlichen Schicksale zu, und so entstand die von den Priestern betriebene Astrologie: zur Beobachtung der Gestirne erhielten daher die babylonischen Tempel terrassenfrmig aufsteigende Trme2). Mit der Astrologie hing aufs engste die Ausbildung der Astronomie und Mathematik zusammen. Die hchste Einheit des sumerisch-akkadischen Zahlensystems war 60 (wie bei uns 100); demnach teilte man die Laufbahn der Sonne und dann jeden Kreis in 6 X 60 Grade, die Stunde in 60 Minuten. Die Zahl der Stunden bertrug man von der Monatszahl (12) auf den Tag. Man hatte ein Jahr mit reinen Mondmonaten (zu 29 oder 30 Tagen), dem man zur Ausgleichung mit dem Sonnenjahr einen Schaltmonat zufgte. Den Mondvierteln entsprach die 7 tag ige Woche. Jede Stunde stand unter dem Schirme eines Planetengottes und jeder Tag unter dem Schutzzlle seiner ersten Stunde3). Die gesamten Schtze des Wissens waren in groen Bibliotheken nieder-gelegt; die einzelnen Werke bestanden aus einer Reihe auf beiden Seiten beschriebener Backsteintafeln; die Schrift war eine Keilschrift^). Iii. Die Semiten. 1. Die Ausbreitung der einzelnen Völker. Die Heimat der Semiten scheint Arabien zu sein; bei Beginn der geschichtlichen berlieferung haben sie auerdem die Gebiete des mittleren und unteren Euphrat und Tigris und die Kstenstriche des Mittelmeers (Syrien) inne. In das alkadisch-sumerische Babylonien waren die Ehalder und in die Gebiete des mittleren Tigris die kriegerischen Assyrier eingedrungen; beide Völker eigneten sich die altbabylonische Kultur an. Die syrischen Semiten (im N. meist Aramer und im Kanaanaer) waren die Vermittler zwischen gypten und Babylonien; neben dem Landhandel entwickelte sich an der Kste unter den nrdlichen Kanaanern, den Phni-kiern, der Seehandel. Schon um 1500 waren die Seefahrten hochentwickelt, 1) Diese phantastischen Wesen sind durch die Kunst ins Abendland bergegangen. 2) Der Tempel in Babylon erhob sich auf quadratischer Grundlage in 8 Stockwerken bis zu 200 Metern und bertraf selbst die Riesenpyramiden gyptens; aber bei dem vlligen Mangel an Steinen ein Backsteinbau, widerstand er der Zeit nicht, tote die Granttplatten der gyptischen Pyramiden. . , ^ , , 3) Darauf ruhen die im Ansang des rmischen Kaiserreiches in Gebranch gekommenen Namen der Wochentage (der Sonne, des Mondes, des Mars, des Merkur, des Jupptter, der Venns, des Saturn). , U, . , . , m 4) erklrlich aus dem Stoff, in den man die Zeichen eingrub; diese bedeuten Vokale oder aus Vokal und Konsonant zusammengesetzte Silben.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 18

1890 - Gotha : Perthes
18 Ziel wird Zeus verleihen!" Dann gab die Trompete das Signal zum Ablauf. Die Kämpfer liefen in Abteilungen, die Sieger der einzelnen Abteilungen liefen dann wieder so oft miteinander, bis einer von ihnen alle Sieger besiegt hatte. Mit der wachsenden Teilnahme an dem Opfer und Feste zu Olympia wuchs auch die Zahl der Wettkämpfe. Dem einfachen Wettlauf ward der Doppellauf und der Nacktlaus zugegeben, bei welchem man die Bahn achtmal durchlaufen mußte. Hierzu kamen bald noch Ringen, Springen, Diskuswerfen, Speerwerfen und Faustkampf. Zum Ringen wurden die Wettkämpfer durch das Los gepaart, und dann rangen wieder die Sieger miteinander. Mit vorgebeugtem Oberleibe standen die Ringer einander gegenüber, aufmerksam und begierig, den ersten Griff zu gewinnen. Sie hatten die Haut mit Öl eingerieben, und es war schwer, den Gegner fest zu fassen. War der Griff ge- lungen, so suchte der Gegner sich demselben zu entziehen. Das gegenseitige Entwinden des Nackens, der Arme, der Seiten zeigte die mannigfaltigsten und kräftigsten Stellungen und die straffste Anspannung der Muskeln. Hatte man den Gegner fest umfaßt, so kam es darauf au, ihn in die Höhe zu heben und zu Boden zu werfen, was nur der vollständigsten Überlegenheit gleich beim ersten Versuche gelang. Bei jeder Unregelmäßigkeit im Ringen, bei jedem unerlaubten Griff schritt der Hellenenrichter ein, indem er den Stabträger sandte und den Fehlenden geißeln ließ. Im Jahre 680 nahm man auch das Wettrennen in vierspännigen Wagen auf, woran nur reiche Edelleute teilnahmen. Die Rennbahn für die Wagen lehnte sich an den südlichen Eingang in das Stadion, aber sie streckte sich von hier nach Osten hin in gleicher Richtung mit dem Ufer des Alpheios. Sie war vier Stadien (40 — 1 Meile) lang, nordwärts in den Hügel hineingearbeitet, im Süden dammartig aufgeschüttet, bildete

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 237

1890 - Gotha : Perthes
237 Lichts, soll ich nicht länger Asiens Herrscher sein, so gebt die Tiara des großen Cyrus keinem anderen als dem Macedonier Alexander!" Darius hatte also zu neuen Kämpfen rüsten müssen. Ihm gehörten ja noch weite Ländergebiete und die tapfersten, treuesten Völker seines Reiches. Sie rief er jetzt zu den Waffen. Da sammelten sich die Baktrianer und Sogdianer, die streitbaren Bewohner des indischen Kaukasus, die wohlberittenen tnrkestani-schen Saken, die Daser aus den Steppen des Aralseees, die Bergvölker vom Indus und die aus Aria, die Reitergeschwader Korassaus, die Meder, die Bewohner der Thäler des Kur, Araxes und der Ufer des Unneaseees, die Streiter vom Ufer des Roten Meeres, die aus Persien, Gedrosien und Karama-nien, die von Susa, das tapfere Bergvolk der Uxier, die Babylonier, Armenier, Syrer und Kappadocier, — sie alle versammelten sich im Frühjahre 331 v. Chr. in Babylon: 40 000 Reiter, 100 000 Fußgänger, 200 Sensenwagen und 15 indische Elefanten. Das Ufer des Euphrat ward nur leicht besetzt, denn die Hauptmacht sollte den Übergang über den Tigris wehren, weshalb Darius auf der großen Heerstraße von Babylon nach Arbela zog, wo sich eine weite Ebene westlich bis an das linke Ufer des reißenden Tigris und nördlich bis zum Zagrosgebirge ausdehnt. Alexander dagegen machte in Eilmärschen einen großen Umweg, kam über den reißenden Tigris und deutete eine eintretende Mondfinsternis als Zeichen des Unterganges des Perserreiches, denn der Mond sei das Gestirn der Perser, die Sonne das der Griechen, und da die Götter jetzt den Mond verhüllten, so deuteten sie damit das Verschwinden des Perserreiches an.

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 357

1890 - Gotha : Perthes
357 fang wegen ihrer zahlreichen, weitläufigen Paläste, welche mit ihren Magazinen, Kasernen, Dienerwohnungen, Gärten und Jagdparks Städten glichen, und dazwischen gab es noch freie Strecken für Getreidebau, Jagdgehölze u. s. w. Als Tenophon auf seinem Rückzüge die Stadt durchzog, brauchte er drei Tagemärsche. Später ward Babylon zerstört, und seine Trümmer benutzte man zum Aufbau neuer Städte, besonders Seleucias. Jetzt ist Babylon eine weite Einöde voll Trümmer. Noch stehen Reste der Nunrodsburg von 3000 Fuß Umfang und 235 Fuß Höhe. Man sieht noch das unterste Stockwerk unter den Trümmern, das 140 Fuß hohe zweite und vom dritten einen 35 Fuß hohen Eckpfeiler. Der Anblick dieses ungeheuren Schutthaufens voll grausenhafter Verwirrung, in welchem die turmartige Ruine noch aufrecht steht, ist noch jetzt erhaben. Um seinen Gipfel treiben die Wolken ihr Spiel, in seinen Höhlen hausen Löwen oder sonnen sich auf dem Gemäuer. Als Beobachter des Laufs der Gestirne gingen die Babylonier allen Völkern voran. Sie entwarfen den Tierkreis, teilten das Jahr in Monate und Wochen, berechneten Mondfinsternisse sehr genau und schrieben ihre astronomischen Beobachtungen auf Backsteine des Tempels. Sie erfanden die Keilschrift, deren abgekürzte Zeichen die Buchstaben der westasiatischen und europäischen Völker wurden. Wasserbaukunst, Münzen, Maße und Gewichte haben sich von hier aus durch das Industrie- und Handelsvolk der Phönizier über Europa verbreitet, ebenso die Kunst des Rechnens, aber auch der Aberglaube der Astrologie, d. h. das Schicksal des Menschen aus dem Stande gewisser Sterne bei seiner Geburt zu erraten. Die reichen Babylonier lebten üppig, salbten den Leib mit Myrrhen, trugen über dem Linnenhemd einen langen, bis auf die Knöchel reichenden wollenen Rock mit einem Leibgürtel, darüber einen kleinen weißen Mantel und umwanden das Haar mit einer herabhängenden

7. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 229

1915 - Gotha : Perthes
Dichtung — Kunst 229 wird nicht zweifelhaft sein über die Fortschritte, welche die musi- kalisch-rhythmische Wiedergabe der Stimmung bei Bierbaum auf- weist — obgleich gerade in dieser Hinsicht auch die beiden früheren Gedichte schon auf einer für ihre Zeit sehr hohen Stufe stehen. Was aber am augenscheinlichsten ist, das ist die Steigerung der Intensität der Beobachtung für die äußeren Erscheinungen — die Zunahme des physiologischen *) Wirklichkeitssinnes. Während die Beobachtung bei Paul Gerhardt noch so allgemeine Gegen- stände aufsucht, wie Wälder, Vieh, Menschen, Stadt, Felder, die ganze Welt und am Himmel Sonne und Sterne — eine Be- obachtung, die man vom malerischen Standpunkt aus fast noch versucht wäre, typisch 2) oder gar ornamental zu nennen — und während auch Claudius neben dem Abendschweigen des Waldes und der nächtlichen Nebelbildung noch mit den Stern- lein und dem Monde am Himmel zu tun hat, setzt Bierbaum mit Schilderung der feinsten Züge ein, die den kommenden Abend charakterisieren, Züge, die man im Gedichte selbst noch einmal nachlesen möge. Eine Beobachtung von diesem Ein- gehen auf die Intimitäten4) der Erscheinungswelt ist etwas schlechthin Neues5). 4 /Kunst. Richard Muther I„Anselm Feuerbach"!, ®- j"; Seit 1842 beginnt das Wallfahrten der deutschen Künstler nach Paris, Antwerpen und Brüssel. Bei Delaroche u. a.6) glaubten sie die Kunstgeheimnisse zu entdecken, die den deutschen Lehrem verschlossen waren. Die Geschichte der Kunst weiß kaum zum zweiten Male von so plötzlichem Sturz bisher herrschend ge- 1) körperlichen. 2) urbildlich. 3) „verzierend", jedoch in einfacher, ja roher Weise, wobei die Urbilder nur ungefähr wiedergegeben werden. 4) Innerlichkeiten, Innere. 5) Wortlaut: ist eine Beobachtung . . . 6) Es folgen die Namen Cogniet, Couture, Wappers und Gallait.

8. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 193

1915 - Gotha : Perthes
Vi. Teil ~ Zeitalter der persönlichen 3e\ Selbstherrlichkeit und des vorherrschenden Fühlens und Wollens. Vierter Ab-»-" schnitt: Reizsamkeit, sogenanntes „Grünes Deutschland", Naturalismus, Neuidealis- mus und Neuromantik, Übergänge zu einem neuen Realismus,- innerer Aus- bau des Reiches, Bismarcks Entlassung, Kaiser Wilhelm Ii.; Ausbruch und bis- heriger Verlauf des Weltkrieges. Etwa 1880 bis 1915. 1 / Philosophie, Weltanschauung, Wissenschaft, Erziehung. Friedrich Nietzsche ^Also sprach Zaraihlchra" >)]. Von alten und neuen Tafeln. 1. Hier sitze ich und warte, alte zerbrochene Tafeln um mich und auch neue halb beschriebene Tafeln. Wann kommt meine Stunde? •— Die Stunde meines Niederganges, Unterganges: denn noch einmal will ich zu den Menschen gehen. Des warte ich nun: denn erst müssen mir die Zeichen kommen, daß es meine Stunde sei, — nämlich der lachende Löwe mit dem Taubenschwarme. 1) Altpersischer Religionsstifter, angeblich im 5. Jahrh. v. Chr. Zeugnisse. 13

9. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 44

1915 - Gotha : Perthes
44 Zeugnisse zum deutschen Aufstieg. Ii/ 1720 — 1750 Dort senkt ein kahler Berg die glatten Wände nieder, Den ein verjährtes Eis dem Himmel gleich getürmt, Sein frostiger Kristall schickt alle Strahlen wieder, Den die gestiegne Hitz' im Krebs *) umsonst bestürmt. Nicht fern von diesem streckt, voll futterreicher Weide, Ein furchtbares Eebirg den breiten Rücken her; Sein sanfter Abhang glänzt von reifendem Getreide, Und seine Hügel sind von hundert Herden schwer. Den nahen Gegenstand von unterschieden Zonen Trennt nur ein enges Tal, wo kühle Schatten wohnen. D-Christian Fürchtegott Geliert s„Der Maler"«)]. Ein kluger Maler in Athen, Der minder, weil man ihn bezahlte, Als weil er Ehre suchte, malte, Ließ einen Kenner einst den Mars im Bilde sehn Und bat sich seine Meinung aus. Der Kenner sagt ihm frei heraus, Daß ihm das Bild nicht ganz gefallen wollte, Und daß es, um recht schön zu sein, Weit minder Kunst verraten sollte. Der Maler wandte vieles ein; Der Kenner stritt mit ihm aus Gründen, Und könnt' ihn doch nicht überwinden. Gleich trat ein junger Geck herein Und nahm das Bild in Augenschein. „O", rief er bei dem ersten Blicke, „Ihr Götter, welch ein Meisterstücke! Ach, welcher Fuß! O wie geschickt Sind nicht die Nägel ausgedrückt! Mars lebt durchaus in diesem Bilde! Wie viele Kunst, wie viele Pracht Ist in dem Helm und in dem Schilde Und in der Rüstung angebracht!" Der Maler ward beschämt, gerühret, Und sah den Kenner kläglich an. 1) Wenn die Sonne im Zeichen des Krebses steht, im Sommer. 2) Mit den anmutigen „Fabeln und Erzählungen" ist Geliert ein unmittelbarer Vorläufer der klassischen Zeit, während er sonst noch (vgl. die geistlichen Lieder, z. B. oben S. 25) auf dem Boden des älteren Seelenlebens steht.

10. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 154

1915 - Gotha : Perthes
Kwv. Teil ~ Das Zeitalter der persönlichen Selbstherrlichkeit und des vorherrschenden W Fühlens und Wollens. Dritter Ab- Ä, schnitt: Realismus, Epigonentum,- Libe- -°M.ralismus, Einheitsbewegung, Reichs- gründung. Etwa 1813 bis 1880. 1/ Philosophie, Weltanschauung, Wissenschaft, Erziehung. ®- ®; Arthur Schopenhauer Welt als Will- und Vorstellung"^. „Die Welt ist meine Vorstellung" — dies ist eine Wahr- heit, welche in Beziehung auf jedes lebende und erkennende Wesen gilt, wiewohl der Mensch allein sie in das reflektierte 2) abstrakte3) Bewußtsein bringen kann; und tut er dies wirklich, so ist die philosophische Besonnenheit bei ihm eingetreten. Es wird ihm dann deutlich und gewiß, daß er keine Sonne kennt und keine Erde, sondern immer nur ein Auge, das eine Sonne sieht, eine Hand, die eine Erde fühlt; daß die Welt, welche ihn umgibt, nur als Vorstellung da ist, d. h. durchweg nur in Ve- ziehung auf ein anderes, das Vorstellende, welches er selbst ist. — Wenn irgend eine Wahrheit a priori4) ausgesprochen 1) „Zurückführung" (nämlich der alten staatlichen Zustände), = Unter- drückung der umstürzenden Bewegungen. 2) „zurückgebogene", zurückgewandte, überlegende. 3) „abgezogene", nicht greisbare, durch den denkenden Geist erzeugte. 4) „von dem früheren aus", vor aller Erfahrung (bevor die ur- sprllnglichen Vorstellungen von den Tatsachen der Erfahrung beeinflußt wurden)
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