Rückblick auf Süddeutschland. 153
3. Orts künde. S. 145: Darmstadt, Worms, Mainz, Bingen. —
S. 157: Gießen.
(4. Geschichtliches. Der letzte Landgraf des vereinigten Hessen-
landes war der als eifriger Parteigänger der Reformation bekannte Philipp
der Großmütige. Die heutigen Großherzöge stammen von einem seiner
4 Söhne ab, unter die er das Land teilte. Durch Napoleon wurde 1806
das Land zum Großherzogtum .gemacht und vergrößert. Im jetzigen
Umfang besteht das Großherzogtum im wesentlichen seit 1815).
V. Rcichsland Elsatz-Lothringeu.
1. Das Land. Es umfaßt den s. Teil der linksrheinischen Ebene, den
Ostabhang des Wasgenwaldes, die n. Ausläufer dieses Gebirges und den
nö. Teil des lothringischen Stufenlandes. — Das Klima ist milde, die
Fruchtbarkeit in der Rheinebene bedeutend, im Stusenlande von Lothringen
zufriedenstellend. Fast Vs des Bodens ist waldbedeckt. Das Saarbecken birgt
große Steinkohlenlager, Nordlothringen viele Eisenerze.
2. Die Bewohner, % Deutsche, '/-> Franzosen, 3u Katholiken, sind
im Elsaß alemannischer, in Lothringen rheinfränkischer Abstammung
In den Grenzbezirken, namentlich in Lothringen wohnen Franzosen.
Hauptnahrungsguellen sind Landwirtschafs (Anbau von Getreide,
Wein, Hopfen, Tabak, Mohn, Krapp) und Industrie (Jndustriebezirk von
Mülhausen)
3. Orts künde. S. 145: Strasburg, Weißenburg, Wörth, Kolmar,
Mülhausen. — S, 150: Metz.
(4. Geschichtliches. Als Karls des Großen Reich zerfiel, kamen
Elsaß und Lothringen an das ostfränkische (deutsche) Reich. Seit den Zeiten
er letzten Karolinger war Lothringen ein selbständiges Herzogtum,
während Elsaß zum Herzogtum Schwaben gehörte. Unter der Herrschaft
der schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der Staufen blühten besonders
die Städte empor, und es entstanden nach und nach 10 freie Reichsstädte,
alle überstrahlt von dem glänzenden Straßburg. In Lothringen wurde
Metz zu Barbarossas Zeiten freie Reichsstadt. — Während des schmalkaldischen
Krieges mischte sich Frankreich in die deutschen Angelegenheiten und erhielt,
1552 die Bistümer Metz, Toul und Verdun, wozu 1648 der größte Teil
des Elsaß kam. Ludwig Xiv. raubte 1581 mitten im Frieden Straßburg,
Das Herzogtum Lothringen fiel erst 1766 an Frankreich, die letzten
deutschen Besitzungen im Elsaß sogar erst im Frieden von Luneville 1801.
Im d eutsch-franzöfifch en Kriege 1870/71 wurde den Franzosen Elsaß
und Deutsch-Lothringen abgenommen und als unmittelbares Reichsland mit
dem Deutschen Reiche vereinigt.)
Schlachtorte: Weißenburg, Wörth, Metz (Gravelotte).
Vi. Hohcnmern.
(Seit 1850 preußisch. Vergl. S. 143.)
C. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle reicht von den Ardeunen im W. bis
zur Mährischen Pforte im (3. Sie gliedert sich in eine westliche, eine
mittlere und eine östliche Gruppe. Die westliche Gruppe umfaßt das
Rheinische Schiefergebirge; die mittlere Gruppe nimmt das
Hessische und Weserbergland, Thüringen und seine Ränder ein;
die östliche Gruppe umfaßt das Sächsische Bergland und die
Sudeten. Das Rheinische Schiefergebirge bildet ein aus Devon und
Silur bestehendes einheitliches Erhebungssystem. Die mittlere Gruppe nimmt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Napoleon Mohn Krapp Kolmar Karls Barbarossas Barbarossas Bistümer_Metz Ludwig_Xiv Ludwig
— 222 —
Nahrungsabfälle) kenntlich sind. Die Nomadenvölker wechseln
ihre Wohnplätze ebenfalls; sie nehmen ihre Behausungen (Zelte,
Jurten) mit sich. Regelmäßig besuchte Weidestelleu erhalten
Namen und mituuter bleibeude Btfutm. Die Jäger- und Fischer-
Völker samt den Hackbauern habeu bestimmte Wohnplätze mit oft
kunstvoll erbauten Hütten. Wenn aber die Wohnstätten nach
kürzerer oder längerer Zeit verlassen werden, so verschwinden
auch die aus ihnen stehenden leichten Bauten schnell und oft ohue
bleibende Spuren. Zur Anlage dauernder Wohnplätze gibt erst
der Ackerbau Aulaß, der deu Meuscheu au eine bestimmte Stelle
der Erdoberfläche fesselt. Da hauptsächlich auf ihm die Kultur
beruht, so haben alle Kulturvölker bleibeude Wohusitze, ebenso
von deu Halbkulturvölkeru diejenigen, welche vornehmlich den
Boden bebauen.
Die Arteu der festen Siedelungen sind folgende: Die
einfachste Form ist der Eiuzelhos iumitten des von seinem Be-
sitzer angebauten Geländes. Seine Anlage ist teils, wie im Hoch-
gebirge, auf geographische Gründe zurückzuführen, teils deutet sie
aus eine Vorliebe für diese Siedelungsart bei einzelnen Volks-
stämmen hin. Mehrere Einzelsiedeluugen dicht beieinander bilden
eine Gruppeusiedelung, welche Weiler oder, bei größerer Aus-
dehuuug, Dorf heißt. In der Regel sind die Dörfer von Leuteu
bewohnt, die vorwiegend Ackerbau und Viehzucht treiben; sie ver-
größern sich dann wenig, da der zu ihueu gehörige Bodeu nur
eine bestimmte Zahl der Bewohner zu ernähren vermag. Finden
aber in größerem Maße, etwa infolge günstiger Verkehrs-
bedingungen, von Bodenschätzen u. dgl., Industrie und Haudel
eine Heimstätte im Dorfe, so entwickelt dieses sich bald zu eiuem
Flecken oder zur Stadt. Die Städte sind dichtgedrängte Siede-
hingen, in denen vielerlei Berufsarteu verewigt siud. Je mehr
in ihnen der Ackerbau gegen Handel, Gewerbe und Großindustrie
zurücktritt, desto schneller erwächst aus der kleiueu Landstadt unter
rascher Zunahme der Bevölkerungszahl die Mittel-uud die Großstadt.
Für die Auswahl des Ortes einer Siedelung sind
mancherlei Gründe maßgebend gewesen. Bei den ländlichen
Siedeluugeu, Einzelhöfen, Weilern und Dörfern, ist vor allem
die Beschaffenheit des zur Ausnutzung geeigneten Bodens be-
stimmend geworden. Die offenen, gut bewässerteu und srucht-
baren Ebenen, insonderheit die Flnßniederuugeu, wurden in der
Regel zuerst besiedelt; später draugen die Ansiedler in waldige,
bergige oder sumpfige Striche vor. Natürlich wurdeu dabei viele
audere Umstände mit in Rechnung gezogen, so das Vorhanden-
sein guten Trinkwassers, die leichte Erreichbarkeit des bebauteu
Ackers, die Möglichkeit zur Anlegung bequemer Wege oder zur
Benutzung natürlicher Wasserstraßen, der Schutz vor Uubildeu
der Witterung, vor Überschwemmungen u. a. mehr. Daraus er-
klärt sich, um nur einige Beispiele anzusühreu, die stärkere Be-
siedeluug der sonnigen Berghalden gegenüber den kalten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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53
aber auch solche, die unzweifelhaft von einer unter der Erd-
oberfläche liegenden Stelle ausgehen, und diese sich mehr oder
weniger ruckweise äußernden Erschütterungen nennt man Erd-
bebe n.
' Die Wirkungen, welche ein Erdbeben hervorruft, sind je
nach seiner Stärke und Dauer außerordentlich verschieden. Mit-
unter sind die Stöße so schwach, daß nur eigens zu ihrer Beob-
achtung hergestellte, sehr empfindliche Instrumente (Seis-
mographen*) von ihnen beeinflußt werden. Häufig ist die Er-
schütterung so stark, daß Bäume und Sträucher schwanken, Häuser
Risse erhalten oder wohl gar einstürzen und Menschen zu Boden
geworfen werden. In einzelnen Fällen ist die Wirkung eines
Erdbebens so surchtbar, daß wohl kein anderes Naturereignis in
gleichem Maße Zerstörungen zu verursachen und Schrecken zu
verbreiten vermag. In wenigen Minuten werden dann ganze
Ortschaften zerstört, im Erdboden bilden sich Risse und Spalten,
und größere Erdschollen versinken in die Tiefe; Tausende von
Menschen finden einen schrecklichen Tod. Bei dem Erdbeben in
Lissabon am 1. Nov. 1735 wurden in 6 Minuten mehr als die
Hälfte sämtlicher Häuser zerstört, wobei mehrere tausend Menschen
umkamen; der Quai am User des Tajo sank in die Tiefe und riß
weitere Tausende, die sich dorthin geflüchtet hatten, mit hinab. In
Japan wurden am 28. Oktober 1891 bei einem Erdbeben über
7000 Menschen getötet, über 17 000 verivundet und sast 200000
Gebäude ganz, über 70000 teilweise zerstört. In Südamerika
sanden allein 1868 über 70000 Menschen durch Erdbeben ihren
Tod. Erst in jüngster Zeit, am 18. April 1906, wurde die
prächtige Stadt San Franziska durch ein Erdbeben mit nach-
folgender Feuersbrunst sast gänzlich vernichtet, und wenige
Monate später, am 16. August 1906, erlitt Valparaiso in Chile
ein ähnliches Schicksal, desgleichen im Januar 1907 Kingston auf
Jamaika,
Die Wirkungen, welche ein Erdbeben an den verschiedenen
Orten des erschütterten Gebietes hervorruft, sind sehr ungleich.
Sie werden namentlich bedingt durch die Art der Bewegung,
welche der Erdboden an
den einzelnen Stellen des E" a ^
betroffenen Bezirks macht,
und diese Bewegung ist
wieder abhängig von der
Entstehung und Fortpflan-
zung des Stoßes. Je-
der Erdstoß geht aus von
einer Stelle unter der Erd-
oberfläche,dem Erdbebenzen-
trum oder richtiger, da es Figur 28.
Gr. seismös, Erschütterung.
\
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Lissabon Japan Südamerika San_Franziska Valparaiso Chile Kingston Jamaika
— 223 —
Talgründen im Hochgebirge, die Anlage alter Marschdörfer auf
natürlichen oder künstlichen Erhöhungen, sowie der Umstand, daß
am Ober- und Mittellaufe der meisten Flüsse die Dörfer un-
mittelbar am Wasser, im Gebiete des Unterlaufes dagegen der
Überschwemmungsgefahr wegen weiter abseits liegen. Einen An-
halt sür die Beschaffenheit des für eine Siedelung ausgewählten
Platzes, wie auch zugleich über die Ursache und Zeit der Gründung
geben in vielen Fällen die Ortsnamen. Die Namen aus ältester
Zeit deuten in der Regel eine wesentliche Eigenschaft der Ortlich-
keit an. Gewöhnlich sind die mit „bruch, ried, marsch, masch,
born, bach u. s. w." gebildeten Namen älter als die mit „rode,
reute, Hägen, brand, schlag" zusammengesetzten, da jene die ur-
alten Siedelungen in Niederungen, diese aber die später ent-
standenen in neugeschaffenen Waldlichtungen bezeichnen. Für die
Entstehung vieler Dörfer wurde eine Burg oder ein Kloster die
Ursache; aber bei der Auswahl der Ortlichkeit sür diese Einzel-
siedelungen wurden natürlich die oben angeführten Gründe gleich-
falls berücksichtigt. Bei den Burgen kam daneben noch die Mög-
lichkeit leichter Verteidigung in Betracht, während bei den Klöstern
der Anlaß zur Gründung und zur Ortswahl oft auf ganz anderem
Gebiete liegt. Wenn auch bei vielen derartigen Dörfern die Be-
hausung der ehemaligen weltlichen oder geistlichen Herren vers-
chwunden ist, so kann man doch aus den Endungen auf „bürg,
sels, stein" oder „kirchen, kappel, zell" auf eine solche Entstehung
des Dorses schließen. — Bei den Städten, die meistens aus
Kleinsiedelungen emporwuchsen, sind die Gründe sür die Auswahl
der Ortlichkeit weniger bedeutsam als die Ursachen ihrer Ent-
wicklung aus kleinen Anfängen zur heutigen Größe. Nur bei den
ältesten Stadtgründuugen wurde die Ortswahl hauptsächlich durch
die gesicherte Lage gegen feindliche Angriffe beeinflußt (Bergstädte,
Städte in Flußgabelungen, aus Kapvorsprüngen oder aus küsten-
nahen Inseln).
Die Entwicklung einer Siedeluug wird vor allem
durch die Verkehrsverhältnisse und durch die Ausnutzung von
Bodenschätzen bedingt. In gleichartigen Landschaften mit vor-
wiegend Ackerbau treibender Bevölkerung entwickeln sich einzelne
Siedelungen inmitten kleiner Bezirke zu Landstädten als Verkehrs-
Zentren, und gewöhnlich wächst nur ein Ort, meist in der Mitte
des ganzen Gebietes, zur größeren Stadt empor (Münstersche
Bucht). In der Regel aber entstehen große Städte da, wo der
Durchgangsverkehr natürliche Ruhepunkte findet, also an den
Enden vielbegangener Pässe, an Straßenkreuzungen, namentlich
dort, wo wichtige Landwege die Wasserstraßen treffen, an den
Mündungen schiffbarer Ströme, an verkehrsreichen Meeresstraßen.
Ebenso wachsen Kleinstädte rasch empor, wenn sie an Stellen
liegen, wo Bodenschätze ausgebeutet werden (Bergwerksstädte, In-
dustrieorte in Kohlen- und Eisenrevieren, Badeorte). In einzelnen
Fällen ist das Ausblühen der Städte auch vou anderen Faktoren
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
— 129 —
im Süden der Seine. Der zweite Kreis, welcher die früheren Vorstädte enthält,
wird von der inneren Stadt durch die boulevards interieurs von den äußeren
Vorstädten, dem dritten Kreise, durch die boulevards exterieurs abgeschlossen.
In der Altstadt befindet sich die gotische Kathedrale Notre Dame;
weiter abwärts an der Seine der Louvre, mit reichen Sammlungen, die
Tuilerien, die frühere Residenz. Hierauf folgt an der Grenze der eigentlichen
Stadt die Place de la Concorde, wo die Hinrichtung Louis Xvi. stattfand
und heute der ägyptische Obelisk von Luxor steht. Die elysäischeu Felder, die sich
anschließen, sind ein regelmäßiger angelegter Lustwald, dem Berliner Tiergarten
vergleichbar; im Westen derselben der Triumphbogen Etoile. In dem Stadt-
teil auf dem linken Ufer liegt das Marsfeld, das zu militärischen Übungen und
Festlichkeiten benutzt wird, das Invaliden haus, dessen Dom die Gebeine
Napoleons I. birgt, außerdem auf dem höchsten Punkte der Stadt die Stern-
warte. Auf dem rechten Seineufer liegt im östlichen Teile der Stadt der Platz der
Bastille und außerhalb der äußeren Boulevards der Kirchhof des Pere
Lachaise (nach dem Beichtvater Louis'xiv. genannt), welcher fast alle großen
Namen aufweist, die Paris im letzteu halben Jahrhundert geziert haben.
Um die ganze Stadt zieht sich eine Festnngsmauer; bis zu einer Entfernng
von 14—34 km wird sie von Forts umgeben, die eine 133 km lange Kette
bilden.
Nach Osten und Südosten steigen die Ränder konzentrisch aus,
und in solchen konzentrischen Rillen sühren die Flüsse nach Paris
hin; darum sind deren Täler bei dem Eindringen seindlicher Heere
von Osten her vielfach umkämpft worden, und die weinberühmte
Champagne ist, gleich der Ebene von Leipzig, der Schauplatz großer
Völkerschlachten gewesen.
Jenseit der Seine, in dem Orleannais, sind die Anhöhen
bewaldet und die Ebenen, wie alle reich bewässerten Taselland-
schasten des nördlichen Frankreichs, gut angebaut bis aus die
südlich von Orleans gelegene, ungesunde und sandige Sologne.
Die Touraine endlich hat wegen ihres milden Klimas und ihrer
fruchtbaren Täler von je sür einen der schönsten Teile Frankreichs
gegolten.
c. Ganz verschieden von diesen Landschaften ist die von Granit
und Schiefer gebildete Oberfläche Nordwest-Frankreichs, die durch
eine Linie von der Seinemündung bis Le Mans und Poitiers ab-
gegrenzt wird. Wegen der Nähe des Ozeans ist das Klima merklich
feuchter, der Winter milder, aber auch der Sommer kühler, so daß
sür weite Strecken der Weinbau gänzlich ausgeschlossen ist. Dafür
hat das Land besonders in der Norman die die ertragreichsten Fluren
und die settesten Weiden. Je weiter jedoch nach Westen, desto mehr
nehmen die kultivierten Strecken ab; das Land wird ernst, endlich
düster und wild, und das Innere der Bretagne durchziehen rauhe
Felsenkämme mit tiefen Schluchten, spärlicher Vegetation, ausgedehnten
Heiden und mageren Weiden.
d. Den Übergang nach Süd-Frankreich bildet die Senke zwischen
den westlichen und östlichen Plateaumassen; sie führt aus dem Loire-
tal von ^.ours über Poitiers (732!) in das Tal der Charente
Wulle, Erdkunde Ii.
9
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Louis_Xvi Napoleons_I. Le_Mans Norman
Extrahierte Ortsnamen: Luxor Paris Paris Leipzig Frankreichs Frankreichs Oberfläche_Nordwest-Frankreichs Poitiers
- 116 —
der Karpaten,'welche sind zum Teil Grenzflüsse? Beschreibe den Laus und das
Stromgebiet der Theiß!
In die mit ermüdender Gleichförmigkeit sich erstreckende Ebene
ragt von Nordwesten ein herrliches Bergland herein mit grünen
Tälern und Wäldern und einer betriebsamen, die mineralischen Boden-
schätze hebenden Bevölkerung. Umsäumt wird es im Südosten von
Rebengeländen der vulkanischen Hegyalja (Tokaj) und der ebensalls
vulkanischen Matra «Erlau), überagt im Norden von der in die
Wolken ragenden, von Flußtälern (Waag, Arve, Dnnajec Poprad)
allseitig umschlossenen Felsenburg der Hohen Tatra, deren Gipfel
turmartige, schroffe, zersplitterte Felsen sind (vom Volke auch „Türme"
genannt). Fehlt auch der Tatra der glänzende Schnee- und Eis-
mantel der Alpen, so schassen ihr die Hochseen („Meeraugen") einen
eigenen Reiz; mit ihrem stillen geheimnisvollen Spiegel bilden sie
einen wundersamen Gegensatz zu dem Zackigen und Ausstarrenden,
das sie umringt.
Dem Karpatisch-ungarischen Hochlande im Nordwesten
entspricht das Sieben bürgische Bergland im Südosten. Es
bildet in seinem Innern eine von Hügelreihen unterbrochene, von
den Flüssen der benachbarten Hochgebirge wohlbewässerte und überall
des Anbaues fähige Hochebene; diese wird im Süden und Osten
durch sparsam bewohnte Gebirge, deren Unwegsamkeit durch aus-
gedehnte Urwälder erhöht wird, von der angrenzenden Tiefebene ge-
schieden; nach Westen jedoch öffnet sie sich in den Tälern der Maros,
der beiden Körös und der Szamos gegen Ungarn. Die Verbin-
duug zwischen den beiden selsigen Hochburgen bildet das Karpatische
Waldgebirge, dessen undurchbrochener Hauptkamm nur an wenigen
Stellen unter 1000 m herabsinkt und außer im Süden die Wald-
grenze nicht erreicht. Zwischen dem Hauptkamme im Süden und einer
sich abzweigenden Nebenkette liegt das ^uellgebiet der Theiß, die
sogen. Marmaros (Maramaros).
Hier drangen die Magyaren aus dem Qnellgebiet des Pruth über den
Magyarenweg in Ungarn ein, und dem Laufe der Theiß folgend, unterjochten sie
das ganze Tiefland. Denselben Weg kamen vor ihnen die Hunnen und nach ihnen
die Tataren, die schon vor den Türken das Land in Asche legten. Ebenso wie
die Theiß war auch die Donau eine wichtige Straße für Völkerströmungen. Durch
die Pforte bei Preßburg kamen mit der Donau die Deutschen, um den Ungarn
ihre Verwüstungen zu eutgelteu, aber auch um ihnen das Christentum und das
Deutschtum zu bringen; hier herein pilgerten die Kreuzfahrer,' hier herein mar-
fchierten die Österreicher, um ihre Erbrechte geltend zu machen. Hier hinaus ritten
die Huunen unter Attila, zogen die wilden Scharen der Magyaren und später die
Türkenheere. Diese letzteren hatten sich durch das Haupttor im Süden aus dem
Tal der Morawa über die ungarischen Ebenen ergossen. Durch dasselbe Tor zogen
die Österreicher und Ungarn, um gegen die Eindringlinge zu streiten. Von
Mohacs an der Donau und von Zenta an der Theiß an liegen die blutigen
Gesilde, wo westeuropäische Kultur mit asiatischer Barbarei um den Sieg focht.
So war das mittlere Donaubecken nach seiner Weltlage ein Durchgangsland sür
kriegerische Unternehmungen und nach den Kreuzzügen bis zur Ausbreitung der
Türkenherrschaft das Pafsagelaud für den Austausch levautischer, ägyptischer, in-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Dnnajec_Poprad Körös Attila Zenta
— 8 —
Teile des Reichs in Zusammenhang bringt. Der zweitgrößte Strom
des Tieflandes ist der Dufepr; er ist die Wolga im kleinen Maß-
stabe. Wie um die obere und mittlere Wolga sich die fruchtbaren
Ebenen von Großrußland ausdehnen, so um das Stromgebiet des
mittleren Dnjepr das die Ukraine ^ einschließende Kleinrußland;
in jenem liegt Moskau, in diesem Kiew. Und war die Wolga
die Hauptverkehrsader mit Asien, so führte der Dnjepr „die ersten
russischen Abenteurer von Kiew nach Konstantinopel, welche die
früheste Bekanntschaft mit der Kultur des griechischen Reichs von da
zurückbrachten" (Kapp). Die Mündung des Dnjepr ist wie alle
Flußmündungen an der Nordküste des Schwarzen Meeres ein seichter
Liman, in den sich auch der unbedeutende Bug ergießt, vor dessen
viel tieferer Mündung Nikolajew, der Sitz der russischen Admiralität,
liegt. Bedeutsamer, weil unmittelbar am Meere und in fast gleicher
Entfernung zwischen den Limanen des Dnjepr und Dnjestr gelegen,
ist Odessa, welche Stadt „als der Mittelpunkt des südrussischen
Handels das für Rußland in Beziehung zu der romanischen Mittel-
meerwelt ist, was Petersburg zu den germanischen Staaten der
ozeanischen Seite Europas".
So sind durch Wasserwege der pelzreiche Norden, der metall-
reiche Osten, der fisch- und falzreiche Süden, der holzreiche Westen
und das getreidereiche Innere in ununterbrochenen Berkehr gesetzt.
Das Durchgangsland, Großrußland, wird zum „Reiche der Mitte",
und Moskau, „die Mitte der Mitte", ist der nationale Mittelpunkt,
die erste Industriestadt des Reichs. Als Hauptkuoteupuukt des
russischen Eisenbahnsystems ist es der Hauptstapelplatz des Binnen-
Handels und als die „heilige Stadt" der Russen der Sammelplatz
altrussischen Wesens. In der halb europäischen, halb asiatischen
Bauart der Stadt, in dem Kontrast dicht bevölkerter Stadtteile und
weiter, unbebauter Flüchen inmitten der Stadt, in den Handels-
Verbindungen mit Hamburg, London, Marseille, Paris, Teheran,
Buchara und Peking trägt Moskau den weltgeschichtlichen Eharakter
des ganzen Reichs, den der Vermittelung zwischen Europa und Asien.
Moskau (Moskwa) besteht aus vier Stadtteilen. In der Mitte erhebt sich,
die anderen Stadtteile überragend, der Kreml oder die Festung. Er wird von
hohen, betürmten Mauern mit fünf Toren umgeben; das Haupttor ist das Er
lösertor mit dem allerheiligsten Bilde des Erlösers. Im Kreml stehen der
Kaiserpalast, die Kathedrale Maria Himmelfahrt (die Krönungskirche)
mit fünf stark vergoldeten Kuppelu und andere Kirchen. Im großen Iwan,
einem achteckigen, freistehenden, 86 rn hohen Tnrme, dessen Kuppel mit (Goldblech
belegt ist, befinden sich in verschiedenen Etagen 34 Glocken. Ilm den Kreml lagern
sich die übrigen Stadtteile, und an diese schließen sich die Vorstädte an. Tiis
Ganze wird vou einem Damm und einem Graben umgeben. Moskau ist der Sitz
einer Universität und zahlreicher wissenschaftlicher Institute.
c. Finnland. Eine wesentlich andere Bodengestaltung als das
russische Flachland weisen Finnland (Sumpf- oder Moorland) und die
1 Grenzland,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Kapp Liman Maria_Himmelfahrt Maria
Extrahierte Ortsnamen: Ukraine Moskau Kiew Asien Kiew Konstantinopel Nikolajew Odessa Petersburg Moskau Hamburg London Marseille Paris Teheran Buchara Peking Moskau Europa Asien Moskau Moskwa Moskau Finnland Finnland
— 64 —
stehenden Pinien. Es beginnt diese Region, welche schon an den Ufern
der Alpenseen Norditaliens auftritt, an der Westküste der Halbinsel
am genuesischen Steiluser mit der riviera di ponente (San Nemo)
und der riviera de levante und reicht zunächst bis Spezzia, dem
ersten Kriegshasen Italiens. Genua, Genova la superba, liegt
am Nordende des lignrischen Busens; die ungewöhnliche Schönheit
seiner Lage wetteifert mit der von Neapel. Amphitheatralisch steigen
, die Häuserreihen empor und umgeben die von Masten wimmelnde
Hasenbucht, während im Hintergrunde die Schneegipsel der Meer-
alpen hervorragen. Es folgt die bergumschlossene Blumenebene von
Florenz; au sie reihen sich die reizenden Gehänge des Albaner-
gebirges. Nun treten zu der oben bezeichneten Vegetation Aloe
und Kaktns, Johannisbrot und Palme hmzu. Die größte Annähe-
rung an asrikanische Natur erreicht Unteritalien und Sizilien, wo
Baumwolle gedeiht, Zuckerrohr zur Zuckergewinnung angebaut wird
«Syrakus) und Palmen in Gruppen auftreten. Wiesengründe fehlen
überall gänzlich, und Ackerfelder treten nur in kleinen Ausdehnungen
auf; aber zwischen malerischen Berghöhen, inmitten der ^bstwälder,
liegen terrassenförmig übereinander die zahlreichen kleinen Städte
und Dörfchen, Meierhöse und Kapellen die Abhänge hinauf.
In der Mitte der Westseite Rom, an dem Tiber da, bis wo-
hin noch kleine Schiffe gelangen konnten, und wo sich die letzten Hügel
an seinen Usern erheben und die Gelegenheit zur Anlage schützender
Befestigung gaben.
Das älteste Rom, das des Romulus, lag auf deni Palatinus. Sabinische
Ansiedelungen auf dem Kapitolinns und Quirinalis wurden bald damit ver
Kunden, lim diesen Kern lagen nach fünf Hügel, welche bereits in der Königszeit
besiedelt wurden. Aurelian umgab die ganze Stadt mit einer gewaltigen Mauer,
welche auch den Monte Pincio und den -(lampus einschloß. Auf dem linken
Tiberufer war auch ein Teil des Janiculus in die Ringmauer gezogen; der Va-
ticanus lag außerhalb derselben. Das neue Rom liegt auf dein linken Tiberuser
noch innerhalb der anrelianischen Ringmauer, ist aber aus das Dreieck zwischen
Tiber, Quiriual und Palatinus beschränkt. Im Norden, Süden und Osten um-
saßt es ein weites Trümmerfeld, mit Gärten und Weinbergen bedeckt und durch
die Reste der Aquädukte und Thermen des alten Roms geschmückt. Weiter aus-
gedehnt als das alte Rom hat sich die neue Stadt auf dem linken Tiberufer, da
auch Janiculus und Baticanus bebaut sind. Hier erhebt sich die Peterskirche, der
Glanzpunkt des christlichen Roms.
Klima und Erzeugnisse. Bersolge die Januar-Jsothermen von 2, 6, 8,
10°, ebenso die Juli-Isothermen von 24 und 26°! In welcher Richtung nimmt
im allgemeinen die Wärme ab? Stelle die Erzeugnisse der Halbinsel auf Grund
der vorangegangenen Betrachtung und mit Hilfe der Karte zusammen!
Auch hier wie auf der Pyrenäen-Halbinsel haben die Küsten,
besonders die vor den Einwirkungen des Kontinents geschützte West-
küste Mittelmeer-Klima, während die Poebene mehr kontinentalen
Eharakter trägt. Doch zeigt sich dies nur in der Wintertemperatur:
Turin -f- 0,2°, Mailand -j- 10 C., San Remo 8,6°, Genua 7,8°,
Florenz 5,3 °. Die Unterschiede in der Sommertemperatur sind nicht
so bedeutend, als man nach den Breitenunterschieden erwarten sollte;
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Extrahierte Ortsnamen: Norditaliens Spezzia Italiens Genua Neapel Florenz Unteritalien Sizilien Rom Rom Kapitolinns Rom Roms Roms Mailand San_Remo Genua Florenz
2 Erster Abschnitt. Geschichte des Ordenslandes Preußen bis zur Vereinigung Ostpreußens re.
Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben; einige Reste derselben sind in Übersetzungen der lutherischen Katechismen und zahlreichen Ortsund Familiennamen erhalten. Die Wohnsitze der Preußen lagen zwischen der Weichsel und Nogat, der Angerapp und beut Memeldelta. Das Land war dünn bevölkert, zum großen Teile mit Wäldern, Sümpfen und Seeen bedeckt. Auf den Lichtungen und an den Ufern der Gewässer erhoben sich Dörfer und Höfe. Städte gab es nicht. Zur Verteidigung dienten zahlreiche Burgen (Erd- und Holzverschanzungen, die jetzt sog. Echloßberge) und Verhaue. Die Hauptbeschäftigung der Preußen war die Jagd — noch gab es außer den auch heute in den preußischen Wäldern vorkommenden Tiergattungen Auerochsen, Biber, wilde Pferde, Bären, Luchse im Lande; auch das Elen war weit verbreitet^) — daneben der Fischfang und die Viehzucht; aber auch der Ackerbau wurde mit ziemlichem Geschick betrieben. Der Stand ihrer Kultur war ein niedriger; eine Schrift kannten sie nicht. Ihre Sitten waren einfach; gerühmt wird ihre Gastfreundschaft auch Fremden gegenüber. Ihre Kleider bereiteten sie sich aus selbstgewebter Leinewand, grobem Tuch und Pelzwerk. Ebenso verfertigten sie sich einfachere Waffen, Geräte und Schmucksachen; kunstvollere wurden von auswärts eingeführt.
Ihre Religion war ein einfacher Naturdienst. Sie verehrten viele Götter, unter ihnen Kurche, den Gott der Ernte.-) Tempel gab es nicht; Stätten der Gottesverehrung waren zahlreiche heilige Wälder. Ein Hauptheiligtum war im Walde zu Romowe; hier wohnte der Oberpriester, der Griwe; er unterhielt das ewige Feuer, gab Orakel und stand bei allen umwohnenden Stämmen in großem Ansehn. Auch Menschen, namentlich Kriegsgefangene, wurden geopfert. — Die Toten wurden meistens verbrannt und ihre Asche auf Grabfeldern in Urnen beigesetzt.
Das Volk der Preußen bildete keinen einheitlichen Staat. Es zerfiel nach den Gauen in mehrere Stämme. Für den Krieg wählte jeder Gau einen Anführer. Solcher Gaue waren folgende: 1) Pome-sanien, 2) Pogesanien, 3) Ermland, 4) Natangen, 5) Barten^ 6) Samland, 7) Galimden. Östlich von der obern Angerapp und den Seeen bis zur mittleren Memel und zum Bug wohnten die stammverwandten Sud au er. Das obere Pregelgebiet und das untere Memelgebiet waren von den litauischen Landschaften Nadraueu und Schalauen eingenommen. Östlich von Schalauen, bis zur Mündung der Wilict, lag auf dem nördlichen Memelufer Szamaiten oder Nie-derlitauen; an der Wilia und der oberen Memel Oberlitauen.
1) Der Auerochs findet sich noch heute in der russischen Forst von fiialowicza (sp. bjahowjilitscha), der Biber in der Elbe, das Elen in der Jbenhorster Forst.
2) Die Zusammenstellung der drei angeblich obersten Götter Perkunos^ Potrimpos, Pikollos ist erst im 16. Jahrhundert geschehen.
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10. Mai
18. Januar 1871
'96 Neunter Abschnitt. Preußen und Deutschland bis zur Herstellung des Deutschen Reiches rc.
Unmittelbar darauf trat die französische Nationalversammlung zu Bordeaux zusammen. Sie wählte den greisen Thiers znm Präsidenten der Republik, und dieser schloß noch int Februar zu Versailles mit Deutschland folgende Friedenspräliminarien ab: Frankreich tritt an Deutschland das Elsaß mit Ausnahme Belsorts und einen Teil Lothringens mit Metz und Diedenhosen ab, zusammen 250 □ Meilen mit iy2 Millionen meist deutsch redender Einwohner, und zahlt fünf Milliarden Frank (= 4 Milliarden Mark) Kriegskosten; bis zur Annahme dieser Bedingungen durch die Nationalversammlung bleibt ein Teil der französischen Hauptstadt vou deutschen Truppen besetzt. Die Nationalversammlung bestätigte schnell diese Abmachungen. Am 10. Mai 1871 wurde zu Frankfurt a. M. der endgiltige Frieden unterzeichnet.
C. Aufrichtung des Teutschen Reiches.
In Deutschland war während des Krieges die alte Sehnsucht nach der dauernden Einigung aller deutschen Stämme allgemein erwacht Noch vor Schluß des Jahres 1870 waren die süddeutschen Staaten in den Norddeutschen Bund eingetreten. Der König Ludwig Ii. von Bayern regte endlich den Gedanken an, daß der König Wilhelm von Preußen als Oberhaupt des jetzt alle deutschen Staaten umfassenden Bundes den Titel eines Deutschen Kaisers und der Bund den Namen des Deutschen Reiches annehmen und führen, und daß die deutsche Kaiserwürde beim preußischen Königshause erblich verbleiben solle. Nachdem dieser Vorschlag von den deutschen Fürste’i und den: Reichstage des Norddeutschen Bundes bereitwillig angenommen war, sand am 18. Januar 1871 im Schlosse zu Versailles die Ausrufung des Königs von Preußen zum Deutschen Kaiser statt. Im März 1871 trat zu Berlin der erste deutsche Reichstag zusammen.
Das neue Deutsche Reich umfaßt folgende Staaten: Preußen, Lauenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Kobnrg-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Alten-burg, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Gondershausen, Anhalt, Oldenburg, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold, Waldeck, Lübeck, Bremen, Hamburg, Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt. Elsaß und Lothringen bilden ein „Reichsland", das dem Kaiser unmittelbar unterstellt ist und von einem Statthalter verwaltet wird. Der neuen Verfassung des Deutschen Reiches liegt im wesentlichen die Verfassung des früheren Norddeutschen Bundes zu Grunde (Kanzler Fürst Bismarck). — So ist die große Hoffnung des deutschen Volkes auf die Herstellung des einigen Deutschen Reiches durch Kaiser Wilhelm I. in Erfüllung gegangen.
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Extrahierte Personennamen: Frank_( C. Ludwig_Ii Ludwig Bayern Wilhelm Wilhelm_I. Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Frankreich Deutschland Lothringens Frankfurt Deutschland Versailles Berlin Lauenburg Mecklenburg-Schwerin Mecklenburg-Strelitz Sachsen Sachsen-Weimar Sachsen-Kobnrg-Gotha Sachsen-Meiningen Sachsen-Alten-burg Schwarzburg-Rudolstadt Schwarzburg-Gondershausen Oldenburg Bremen Hamburg Bayern Württemberg Baden Hessen-Darmstadt Lothringen