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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 119

1896 - Leipzig : Voigtländer
Herrscherhause gehrte König Richard Lwenherz an, der am dritten Kreuzzuge teilnahm. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land; dieser wurde vom Papste Inno cenz Iii. gedemtigt und vom Adel seines Landes (1215) gezwungen, die Magna Charta zu gewhren, welche die Grundlage der eng-tischen Verfassung und Volksfreiheit enthlt. Dann (1399) kam das Haus Lancaster, eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet, zur Regierung; nach Beendigung des hundertjhrigen Krieges mit Frankreich brach zwischen den Husern Lancaster und Jork derkriegder roten und weien Rose aus. Endlich wurde der verheerende Partei- und Brgerkrieg durch die Thron-Besteigung Heinrichs Vii. Beendigt, der die Reihe der Herrscher aus dem Hause Tudor (1485) erffnet. Iii. Spanien. 1. Die Herrschaft der Araber. Durch die Schlacht Bei Xerez de la Frontera 711, die dem West gotenreiche ein Ende machte, kam Spanien fast ganz unter die Herrfchast der Araber. Das von ihnen gegrndete Kalifat von Cordova hatte im 10. Jahrhundert eine glanzreiche Zeit. Die Baukunst erzeugte den eigentmlichen maurischen Stil (s. die Moschee zu Cordova, die A l h a m B r a zu Granada, Taf. Vi, 1 u. 2). Ab er allmhlich wurde das Reich durch innere Spaltungen geschwcht und durch das Vordringen der Christen in seinem Umfange gemindert. 2. Die christlichen Reiche. In den asturifchen Gebirgen hatte sich ein Rest der Westgoten von der maurischen Herrschaft unabhngig erhalten; Karl der Groe grndete die spanische Mark. Aus diesen christlichen Ge-Bieten gingen spter die Reiche Kastilien, Aragonien und Portugal hervor. Durch erfolgreiche Kmpfe, in denen namentlich der Ruhm des Cid (f 1099) hervorglnzte, dehnten sich diese christlichen Reiche immer weiter nach Sden aus; diearaber wurden nach und nach auf das Knigreich Gran da Beschrnkt. Die Knigin Jsabella von Kastilien machte endlich durch Erobe-rung von Granda der arabischen Herrschast ein Ende,J.492. Die Vermhlung Jsabellas mit Ferdinand dem Katholischen von Aragonien hatte die Vereinigung vonkastilien und Aragonien zur Folge. Die Erbtochter Ferdinands und Jsabellas, Johanna, vermhlte sich mit Kaiser Maximilians Sohne Philipp. Der Sohn Philipps, Karl I., mit dem 1516 das Haus Habsburg zur Regierung gelangte (der nachmalige deutsche Kaiser V.), nannte sich zuerst Knigvonspanien. 4t ot " Iv. Italien. Nach dem Ende der hohenstaustschen Zeit zerfiel Italien in eine Anzahl kleinerer Staaten. Unter diesen sind namentlich folgende zu Bemerken: 1. In Oberitalien erhob sich Venedig, eine Republik unter gewhlten Dogen (Herzgen), seit den Kreuzzgen zur ersten See-undhandels-macht der Welt. Bei der Grndung des lateinischen Kaisertums erwarb Venedig mehrere Kstengebiete und zahlreiche Inseln Griechenlands. Durch das Vordringen der Trken jedoch und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien geriet Venedig seit dem Ende des 15. Jahrhunderts allmhlich ins Sinken. Auch Mailand und die Seestadt Genua Bildeten lngere Zeit eigene Staaten.

2. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 123

1888 - Leipzig : Teubner
123 Spanien und Portugal (das von 1581 1640 spanische Provinz war) fortgefhrt, viele der ostindischen Kolonieen Portugals erobert (Ceylon, Malakka), die nordstliche Durchfahrt (wohin?) gesucht; es begann der zweite glnzende Abschnitt des Zeitalters der Ent-bedungen. 1601 die ostindische Handelskompanie; 1606 Neu-Holland; Batavia auf Java, die Molukkeu; das Kap der guten Hoffnung als Zwischenstation besetzt. So wurde den Spaniern und den Portugiesen der Herrscherstab der Meere entrungen. Herings- und Walfischfang führen in die nrdlichen Meere. Das reiche Amsterdam der Sitz des Welthandels. Mchtiger Aufschwung der heimischen Gewerbe; Kanalbauten; Gott hat das Meer, der Hollnder die Ksten geschaffen". In den Kolonieen fhrt das Streben nach Gewinn zu schmutziger, roher Habgier (tote bei den Spaniern und Portugiesen); im Mutter-lande steht ein hohes geistiges Schaffen dem berma des Reich-tnms zu Seite. In dem freien Brgertum lebt geistige Freiheit, auf den Hochschulen blhen die Wissenschaften. Die Kunst der Maler spiegelt die Wirklichkeit des heimischen Lebens und Landes in naturgetreuen Bildern wieder. (An dieser Blte der Knste nehmen auch die sdlichen Provinzen teil; vergleiche die Zeittafel!) Die Religionskmpfe in Frankreich. Die Calvinisten in Frankreich wurden Hugenotten genannt. . 153. An ihrer Spitze standen die Bonrbonen, Verwandte des Knigs-Hauses Valois, die in Navarra herrschen, und der Admiral Coligny. Um die blutigen Kriege zwischen den beiden Parteien zu be-endigen, wurde Heinrich von Navarra mit Margarete von Valois, der Schwester Karls Ix., vermhlt, der seinem Bruder Franz Ii., dem Gemahl der Maria Stuart, gefolgt war. Aber die Mutter des Knigs, Katharina von Metrie:, stiftete die Pariser Bluthochzeit an, Bartholomusnacht 24. August 1572; Coligny ermordet; Heinrich von Navarra rettete sich durch scheinbaren bertritt zur katholischen Kirche. Der Brgerkrieg tobte weiter unter Karl Ix., dem das Gewissen keine Ruhe lie, und seinem Bruder Heinrich Iii. Nach dessen Ermordung gelangten mit Heinrich It. (15891610) die Bonrbonen auf den Thron. Derselbe trat zum Katholizismus der (weswegen?). Das Edikt von Nantes 1598 gab den Hugenotten gleiche

3. Teil 3 - S. 135

1885 - Leipzig : Teubner
Chronologische Tabellen. Die neue Zeit. Erste Periode 1492—1648. A. Die Entdeckungen. 1415 Beginn der portugiesischen Fahrten an Afrikas Westküste. 1460 Heinrich der Seefahrer f. 1486 Bartolomeu Dias am Vorgebirge der guten Hoffnung. 1492 Columbus landet auf Guanahani. 1493 Columbus' zweite Reise. 1498 Columbus’ dritte Reise; Orinoco-Mündung. Yasco da Gama gelangt auf dem Seeweg nach Ostindien. 1500 Cabral entdeckt Brasilien. 1502 Columbus' vierte Reise. 1505 —15 Almeida und Alboquerque in Ostindien. 1506 Columbus f. 1513 Balboa entdeckt den großen Ocean. 1519—21 Cortez erobert Mexico. Magelhäes’ erste Erdumseglung. 1531—35 Pizarro erobert Peru. 1541 — 50 Valdivia erobert Chile. B. Italienische und Türkenkriege. 1494 Karl Viii. von Frankreich greift Neapel an. 1495 Reichstag zu Worms. Reichskammergericht. 1499 Ludwig Xii. von Frankreich erobert Mailand. 1503 Gonsalvo da Cordova vertreibt die Franzosen aus Neapel. 1508 Ligue zu Cambrai, Maximilians I. Krieg gegen Venedig.' 1511 Die heilige Ligue vertreibt die Franzosen aus Mailand. 1512 Kreiseinteilung in Deutschland. 1515 Franz I. von Frankreich gewinnt Mailand wieder, Sieg bei Marignano. Vertrag zu Wien zwischen Maximilian und Wladislav von Ungarn und Böhmen.

4. Die neuere Zeit - S. 2

1882 - Leipzig : Baedeker
2 Geographische bersicht von Europa griechischen Gelehrten und wesentlich gefrdert durch die eben er-fundene Buchdruckerkunst. 5) Die Entdeckung eines neuen Weltteiles und eines See-weges nach Ostindien verwandelte den Welthandel aus Land-in Seehandel, der allmhlich die ganze Erdoberflche umfate; statt der Lnder am Mittelmeere wurden nun England, Holland n. s. w. die Vermittler dieses Verkehrs. 6) Die groe, sich fast der alle Staaten des mittlem und nrdlichen Europa verbreitende Kirchenspaltung fhrte ein Zeit-alter der Religious- und Brgerkriege herbei. Erster Zeitraum. Von der Entdeckung Amerikas bis zum westflischen Frieden, 14921648. . 1. Geographische bersicht von Europa zur Zeit der Reformation. 1) Portugal erreichte den Gipfel uerer Macht durch Er-Werbung einer Anzahl Seestdte an der Nordwestkste von Afrika und der bedeutenderen Hafen und Inseln an der persischen und in-dischen Kste; in Sdamerika gewann es Brasilien (1500). 2) In Spanien wurden die Kronen von Kastilien und Aragonien nebst Sizilien und Sardinien vereinigt (1474), dazu Granada (1492), Neapel (1504), Oran mit der Oberherrschaft der die 33 erb er ei von der Grenze Marokkos bis zur groen Syrte (seit 1509) und das Knigreich Navarra (1512) erobert, die neu entdeckten Lnder in Amerika in Besitz genommen und das Herzogtum Mailand (1540) der spanischen Lndermasse einverleibt. Diese erhielt nach der Abdankung Karls I. (1555) noch einen bedeutenden Zuwachs durch die Niederlande mit Luxemburg und die Grafschaft Burgund (Franche-Comte). Inzwischen waren die Besitzungen an der Nordkste Afrikas meist schon an die Trken verloren gegangen. 3) Frankreich gewann vom deutschen Reiche die drei lothrin-gischen Bistmer: Metz, Toul, Verfemt (1552) und entri den Englndern Calais (1558). 4) In Deutschland besa das Haus Habsburg ine fast schon erblich gewordene Kaiserwrde; es beherrschte den sterreich^ sehen Kreis" einschlielich des sog. Vordersterreich am Oberrhein

5. Das Mittelalter - S. 110

1879 - Leipzig : Baedeker
110 Die pyrenische Halbinsel. .41. Rose (Laucaster) und der weien Rose (York). Nach zwei Niederlagen der Lancaster'schen Partei folgten drei Könige (Eduard Iv. und V., Richard Iii.) aus dem Hause York, 14611485, bis der einzige Erbe des fast verschollenen Lancaster'schen Hauses, Heinrich Tudor, aus Frankreich, wohin er geflchtet war, mit einem franzsischen Heere zurckkehrte. Richard Iii. wurde bei Bosworth geschlagen und fiel, Heinrich (Vii.) bestieg den Thron und vereinigte die Ansprche beider Huser durch feine Vermhlung mit Elisabeth von Jork, der Tochter Eduard's Iv. .41. Die pyrenische Halbinsel. Seit dem I. 1238 war die einzige noch brige arabische Besitzung das meistens von Castilien abhngige Knigreich Gra-nada, dessen Vereinigung mit Castilien durch einen Thronstreit im I. 1492 Erfolgte. Aragonien hatte zwar den grten Theil seiner sdfranzsi-schen Besitzungen verloren, aber Sicilien als Hohenstaufens^ Erbschaft dem Karl von Anjon entrissen (1282), Sardinien als ppstliches Lehen erhalten (1297) und Neapel erobert (1442). Durch die Vermhlung Ferdinands des Katholischen von Arago-nien mit Jsabella, der Erbin von Castilien, wurde der Gruud zur spteren Vereinigung der beiden Reiche gelegt. Fr Portugal begann mit den Knigen aus der unecht burgundischen Linie (seit 1383) die Heldenzeit der Nation. Der Infant Heinrich der Seefahrer (f 1460) wute feinen Eifer fr Entdeckungsreisen und Seeunternehmungen unter seinem Volke zu ver-breiten. Au der Nordkste Asrika's wurden Ceuta und Tanger erobert und von diesen Besitzungen ans fernere Unternehmungen begonnen. Nachdem die Inseln an der Westkste Asrika's (Madeira 1419) und die Kste von Guinea' entdeckt waren, erreichte Bar-tholomys Diaz im I. 1486 das Cap an der Sdspitze Afrika's, welches König Johann Ii. Cap der guten Hoffnung nannte, weil durch diese Entdeckung die Aussicht auf die Erlaugung des lngst gesuchten Seeweges nach Indien erffnet wurde.

6. Bd. 1 - S. 585

1854 - Leipzig : Engelmann
585 3. Spanien und Portugal. minderjährige Fürsten und selbstsüchtige Vormünder in Verwirrung, wäh- rend welcher der Adel und der hohe Klerus alle Gewalt an sich rissen und die königlichen Güter und Einkünfte schmälerten, so daß, als endlich Isa- sfateoa bella den Thron erbte, die Königswürde ohne Ansehen und Macht war, 1204. Recht und Gerechtigkeit darniederlag und eine ritterliche Anarchie mit Fami- lienfehden und Raubwesen herrschte. §.393. b. Portugal. Graf Heinrich von Burgund, der tapfere Begründer des portugiesischen Königreichs, beherrschte das durch ihn den Arabern entrissene Land um Oporto (Porto Cale) anfangs als castilische Statthalterschaft (§.267). Sein Sohn und Nachfolger Alfons I. legte sich nach dem glänzenden Sieg von Ourique über die Araber und H39. nach Eroberung Algarbiens den Königstitel bei und erklärte das Land, dem er auf der Ständeversammlung zu Lamego eine treffliche Verfassung 1143. und Gesetzgebung verlieh, für unabhängig von Castilien. Bald darauf er- oberte er mit Hülfe niederdeutscher und flämischer Kreuzfahrer (§. 310.) Lissabon, und machte es zur Hauptstadt des Landes und zu seinem Herr- schersitz. Aber erst nach langen Kämpfen mit Castilien erlangte Alfons von Papst Alexander Iii. die Anerkennung seiner Königswürde und der Selbstän- 1179. digkeit seines Reichs, nachdem er sich zur Entrichtung eines jährlichen Tri- buts an den päpstlichen Stuhl verstanden. Der Sieg seines tapfern Sohnes Sancho 1. über die fanatische Secte der Alm oh ad en (§.267.) bei San- im. tarem verlieh dem Königreich Festigkeit und Dauer. Sancho erwarb sich durch die Sorgfalt, die er dem Ackerbau und der Gründung von Dörfern und Ortschaften zuwendete, den Beinamen des Bauernfreundes. — Bis ins 15. Jahrhundert, wo das Reich sich durch die Eroberung von Ce uta und Tanger in Nordafrika ausdehnte und die kühnen Entdeckungs- reisen zur See ihm eine größere Bedeutung verliehen, bilden die innern, bald zwischen dem König und der mächtigen Adelsaristokratie, bald zwischen feindlichen Thronbewerbern gelieferten Kämpfe, die Kriege mit den Mauren und Castilianern und die Streitigkeiten der Könige mit dem Papste und dem übermächtigen Klerus, der seinen unbegrenzten Einfluß auf die Gemüther des leichtgläubigen, phantasievollen Volks zu großen Erwerbungen von Gütern und Reichthümern benutzte, den Hauptinhalt der portugiesischen Geschichte. — Unter den Königen ist Pedro d er Str eng e, der furchtbare Rächer seiner schönen, auf Befehl seines Vaters von einigen Hofleuten ermordeten Gemahlin Jnez de Castro und sein Sohn Johann der So^atm Unächte wegen seiner Eroberungen in Afrika am merkwürdigsten. ^ckte Die fortwährenden Kampfe zwischen Christen und Mohammedanern in der 1433' pyrenäischen Halbinsel hatten auf die Ausbildung der Volkssitten und des Volks- charakters und mithin auf die geschichtlichen Lebensaußerungen der Einwohner den größten Einfluß. Sie erzeugten und erhielten einen ritterlichen Sinn im Adel; sie machten das Volk streitbar und wehrhaft und weckten in ihm das Gefühl der

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 444

1852 - Leipzig : Wigand
Erster Zeitraum. Ii. Abschnitt. Vormundschaft meist brandenburgischer Kurfürsten, die schon seit 1369 die Mitbelehnung über Preußen erlangt hatten und seit 1618 in den erblichen Besitz gelangten. Georg Wilhelm (1618 — 1640), Kur- fürst von Brandenburg und Herzog von Preußen, besaß nicht die für die stürmischen Zeiten des 30jährigen Krieges nöthigen Eigenschaften, wesshalb er eine klägliche Rolle spielte. Sein Sohn, der sogenannte große Kurfürst, gehört dem folgenden Zeitraum an. Am härtesten litt unstreitig Rom unter den Folgen der Refor- mation, denn aus den protestantischen Ländern blieben die früher so reichlichen Geldzustüsse nun völlig aus. Ja, die Protestanten trieben den Hass gegen alles Katholische fast zu weit. Sie nahmen z. B. lange Zeit die Verbesserungen nicht an, welche der Papst Gregor Xiii. 1382 in dem Kalenderwesen und in der Zeitrechnung einführte, so dass sie noch lange um 10 bis 12 Tage, wie noch heute die Russen, hinter den Katholiken und der wahren Zeit zurückblieben. Das päpstliche Ge- biet wurde in diesem Zeiträume durch die Marken Bologna, Ancona, Ravenna und Ferrara vergrößert. Neapel und Sicilien schmachteten seit 1504, wo Ferdinand von Arragonien beide Reiche wieder vereinigte, unter dem Drucke spanischer Vicekönige. Sie blieben auch trotz des unaufhörlichen Krieges zwischen Spanien und Frankreich, wobei Ströme von Blut stoffen, und Italiens Städte durch Brand und Plünderung verheert wurden, unter spanischer Oberherrschaft. Durch jene Bedrückungen entstanden mehr- mals Empörungen, von denen eine, welche der Fischhändler Thomas Aniello anregte, leicht politische Bedeutsamkeit erlangen konnte, wenn nicht Aniello von seinem eigenen Haufen erschlagen worden wäre (1647). In Mailand hatten sich anfangs die Visconti der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten bemeiftert, wurden aber später von der Familie Sforza verdrängt, welche dem Ludwig Moro (mit der Maulbeere) weichen musste, der über Mailand und Neapel einen blu- tigen Kampf zwischen Deutschland , Frankreich, Spanien und Venedig anregte, und endlich Mailand zugleich mit seiner Freiheit verlor. Karl V. trat Mailand 1333 seinem Sohne Philipp von Spanien ab. Seit man den Seeweg nach Ostindien gefunden hatte (1198) und somit der Hauptzwischenhandel mit diesem an Produkten so reich gesegneten Lande verloren ging, sank Venedigs Seehandel. Ueberdies verlor es noch alle seine Besitzungen in Griechenland an die Türken. Der Druck der Aristokratie lastete schwer auf dem ehemals so blühenden Freistaate. Genua verlor ebenfalls bedeutend durch die Auffindung des See- wegs nach Ostindien. Es herrschte seit 1290 auf dem mittelländischen Meere, und bekam 1339 freigcwählte, lebenslängliche Dogen (Her- zöge). Im Jahre 1409 musste es sich, jedoch nur auf kurze Zeit, Frankreich unterwerfen. Seit 1498 sank es immer mehr in Kraftlosig- keit zusammen, und wurde nun zu schwach, seine Unabhängigkeit zu

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 271

1847 - Leipzig : Engelmann
Geschichte der übrigen europäischen Staaten im Mittelalter. 271 Hülfe geschickter Söldner führ er im 14. und 15. Jahrhundert die Herrschaft über Verona, Padua, Brescia und viele andere Städte und Gebiete des obern Italiens, wurde aber dadurch in die Politik der europäischen Fürsten und Staaten gezogen, wodurch es nicht selten an den Rand des Untergangs kam; so besonders im Anfang des 16. Jahrhunderts durch den Bund (Ligue) von Cambray, in welchem sich Kaiser Maximilian, Ludwig Xii. von Frankreich, Ferdinand der Katholische von Aragonien und der Papst zu einer Theilung des venetianischen Gebiets vereinigten. Schon bedroh- ten die Franzosen (die damals im Besitze von Mailand waren) nach dem Sieg von Agnadello die reiche Stadt mit einer Erobe- rung, als es dem klugen Rath gelang, den Bund zu trennen und durch einige Opfer die Freundschaft des Papstes und Ferdinands zu gewinnen. Auf diese Weise gelang die Rettung Venedigs und die Vertreibung der Franzosen aus Italien. Unheilbar aber waren die Schläge, die Venedig durch die Gründung des osmanischen Reichs in seinen östlichen Besitzungen und durch die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien in seinem Handel erfuhr. Seitdem war die symbolische Vermählung des Dogen mit der Adria auf dem Staatsschiff Bu- centoro eine bedeutungslose Feier. §. 353. Genua. Venedigs stolze Nebenbuhlerin war Genua. Nachdem dieser Freistaat im 12. Jahrhundert die Macht Pisa's ge- brochen und den westlichen Handel und den Besitz von Corsika und Sardinien (das jedoch bald an Aragonien kam) errungen, rich- tete es seine Blicke nach der Levante und suchte Venedig aus dem Allein- besitz des morgenländischen Handels zu treiben. Darüber entstanden heftige Kriege und manche blutige Seetreffen; aber Venedigs Klugheit, gepaart mit Tapferkeit und Standhaftigkeit, bewirkte, daß die Re- publik aus jedem Kampfe mit Ehren und Gewinn hervorging, obschon einst (im Krieg von Chioggia) die feindliche Flotte siegreich die La- gunen befuhr. Genua's glänzende Marmorpaläste, sein mit einem Wald von Masten bedeckter Seehafen, seine Wechselbank u. dergl. zeugten von dem Reichthum der Stadt; aber Hader zwischen Demo- kraten und Aristokraten, zwischen G u e l f e n (F i e s ch i und G ri m a l d i) und Ghibellinen (Spinöla und Doria) schwächten die innere Kraft; unfähig sich selbst zu regieren, suchte es sich fremde Regenten, bis es zuletzt bald unter mailändische bald unter französische Herrschaft kam. Die kunstreiche Verfassung, die im 16. Jahrhundert der See- held Andreas Doria für seine Vaterstadt entwarf, nachdem er das französische Regiment daselbst gestürzt, und die republikanischen Formen 1508. 1509. 1380. 1528.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 325

1829 - Leipzig : Hinrichs
Portulak 325 dcckungen in Amerika zog bereits 1494 der Papst eine De- markationslinie, an welche sich aber die Handclsge- schaftigkcit der übrigen am atlantischen Meere gelegenen Völ- ker nicht kehrte. Der Portugiese de Cabral landete (1500) in Brasilien, und Amerigo Vespucci nahm (1501) davon Besitz. Magellan, der erste Wcltumsegler, ent- deckte bald darauf (1512) die Molucken, und (1520) die 'Straße, die seinen Namen führt. Doch schon unter Jo- hann 3 (1521 —1557), der ein Werkzeug der Jesuiten war, und noch mehr unter Johanns Enkel, Sebastian (1557— 1578), verfiel das Reich. Den lctztcrn vermochten die Jesuiten zu einem Kreuzzugc gegen die Mahomedaner in Afrika, wo, der Sage nach, Sebastian in der Schlacht bei Alcassac (4. Aug. 1578) blieb. Ihm folgte sein bejahrter Großoheim, der bisherige Kardinal Heinrich 3 (1578 —1580), mit welchem sein Haus erlosch. — Unter den drei Kronbcwerbcrn siegte Philipp 2 von Spanien, der Sohn der ältesten Schwester Johanns 3. Der Herzog Alba eroberte 0581) für Philipp 2 dieses König- reich , und Portugal stand zugleich mit Spanien von 1581 —1640 unter den ^Königen Philipp 2, 3 und 4 (in Portugal Philipp 1, 2 und 3). Obgleich die bisherige Verfassung in Portugal blieb; so waren doch die Portugiesen der spanischen Herrschaft abgeneigt, und die gegen Spanien empörten Niederländer bemächtigten sich, wäh- rend des Kampfes um ihre Unabhängigkeit, der reichen por- tugiesischen Koloniccn: der Niederlassung auf Ceylon, der Molucken, Malacca's, des Handels nach Japan, Brasiliens und mehrerer Besitzungen auf der Küste von Afrika. Am drückendsten fiel den Portugiesen die Staats- verwaltung des spanischen Ministers Olivarcz, der die por- tugiesischen Krondomaincn verkaufte, um jeder möglichen Los- reißung Portugals von Spanien zuvor zu kommen. Diese Gewaltthätigkciten führten die Revolution vom 1. Dec. 1640 herbei, welche den Herzog von Bra- ganz a, einen Abkömmling des Königs Emanuel in weib- licher Linie, auf den Thron brachte, der als Johann 4 das Reich bis 1056 regierte. Brasilien und Goa wurden

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 498

1829 - Leipzig : Hinrichs
49b Achter Zeitraum. französischen Anthcils an der Insel Domingo anerkenne, doch unter festgesetzten vortheilhaftcn Bedingungen für den französischen Handel, und der Zahlung von 150 Mil- lionen Franken Entschädigung an die vormaligen europäischen Besitzer von Pflanzungen auf Hayti. 182. Das spanische Amerika. Die Verdrängung des bourbonischcn Geschlechts im Jahre 1808 vom spanischen Throne ward die Veranlassung großer und erschütternder Vorgänge in den Besitzungen Spaniens in Amerika. Zwar hatte man schon vorher, als noch Spanien mit Napoleon im Kriege gegen Großbritannien verbündet war, in Buenos Ayrcs die Absicht, mit brittischer Un- terstützung, die Unabhängigkeit zu erringen. Als aber (1800) der Viceadmiral Popham mit einer Flotte und der General Bcresford mit Landungstruppen vor Buenos Ayrcs erschienen, und diese Stadt (2. Jul.) für die Brit- ten eroberten; so sammelte der General Linkers die Neste des spanischen Heeres und die Bewohner von Buenos Ayrcs unter seinen Fahnen, vertrieb (12. Aug. 1806) die Britten aus Buenos Ayres, und nöthigte auch den später mit Ver- stärkung angckommencn briltischen General Wh itelokc (Jul. 1807) zu einer Kapitulation, nach welcher dieser das ganze spanische Amerika verließ. Allein diese Verhältnisse änderten sich, als in Spanien (1808) die in Südamerika verhaßte Dynastie Napoleons, mit dessen Bruder Joseph, zum Throne gelangte, und die in Ferdinands 7 Namen in Spanien ausgetretene Ncgicrungs- junta die engherzigen Ansichten des Eadixer Handelsstandes in Hinsicht der südamerikanischcn Kolonicen befolgte, so wie man, selbst nach Ferdinands 7 Rückkehr nach Spanien, die vorigen Abhangigkcitsverhältnisse der Kolonieen zum Mutter- lande Herstellen wollte. Ob nun gleich bereits im Jahre 1809 der französische Minister des Innern im Namen Napo- leons erklärte, daß Frankreich nichts dagegen habe, wenn die Völker von Mexiko und Peru entweder ihre Wiederver- einigung mit dem Mutterlande wünschten, oder sich zur Un-
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