Herrscherhause gehrte König Richard Lwenherz an, der am dritten Kreuzzuge teilnahm. Ihm folgte sein Bruder Johann ohne Land; dieser wurde vom Papste Inno cenz Iii. gedemtigt und vom Adel seines Landes (1215) gezwungen, die Magna Charta zu gewhren, welche die Grundlage der eng-tischen Verfassung und Volksfreiheit enthlt. Dann (1399) kam das Haus Lancaster, eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet, zur Regierung; nach Beendigung des hundertjhrigen Krieges mit Frankreich brach zwischen den Husern Lancaster und Jork derkriegder roten und weien Rose aus. Endlich wurde der verheerende Partei- und Brgerkrieg durch die Thron-Besteigung Heinrichs Vii. Beendigt, der die Reihe der Herrscher aus dem Hause Tudor (1485) erffnet.
Iii. Spanien.
1. Die Herrschaft der Araber. Durch die Schlacht Bei Xerez de la Frontera 711, die dem West gotenreiche ein Ende machte, kam Spanien fast ganz unter die Herrfchast der Araber. Das von ihnen gegrndete Kalifat von Cordova hatte im 10. Jahrhundert eine glanzreiche Zeit. Die Baukunst erzeugte den eigentmlichen maurischen Stil (s. die Moschee zu Cordova, die A l h a m B r a zu Granada, Taf. Vi, 1 u. 2). Ab er allmhlich wurde das Reich durch innere Spaltungen geschwcht und durch das Vordringen der Christen in seinem Umfange gemindert.
2. Die christlichen Reiche. In den asturifchen Gebirgen hatte sich ein Rest der Westgoten von der maurischen Herrschaft unabhngig erhalten; Karl der Groe grndete die spanische Mark. Aus diesen christlichen Ge-Bieten gingen spter die Reiche Kastilien, Aragonien und Portugal hervor. Durch erfolgreiche Kmpfe, in denen namentlich der Ruhm des Cid (f 1099) hervorglnzte, dehnten sich diese christlichen Reiche immer weiter nach Sden aus; diearaber wurden nach und nach auf das Knigreich Gran da Beschrnkt. Die Knigin Jsabella von Kastilien machte endlich durch Erobe-rung von Granda der arabischen Herrschast ein Ende,J.492. Die Vermhlung Jsabellas mit Ferdinand dem Katholischen von Aragonien hatte die Vereinigung vonkastilien und Aragonien zur Folge. Die Erbtochter Ferdinands und Jsabellas, Johanna, vermhlte sich mit Kaiser Maximilians Sohne Philipp. Der Sohn Philipps, Karl I., mit dem 1516 das Haus Habsburg zur Regierung gelangte (der nachmalige deutsche Kaiser V.), nannte sich zuerst Knigvonspanien. 4t ot "
Iv. Italien.
Nach dem Ende der hohenstaustschen Zeit zerfiel Italien in eine Anzahl kleinerer Staaten. Unter diesen sind namentlich folgende zu Bemerken:
1. In Oberitalien erhob sich Venedig, eine Republik unter gewhlten Dogen (Herzgen), seit den Kreuzzgen zur ersten See-undhandels-macht der Welt. Bei der Grndung des lateinischen Kaisertums erwarb Venedig mehrere Kstengebiete und zahlreiche Inseln Griechenlands. Durch das Vordringen der Trken jedoch und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien geriet Venedig seit dem Ende des 15. Jahrhunderts allmhlich ins Sinken. Auch Mailand und die Seestadt Genua Bildeten lngere Zeit eigene Staaten.
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Extrahierte Personennamen: Richard_Lwenherz Johann Johann Heinrichs Heinrichs Cordova Karl Knigin_Jsabella Ferdinand Ferdinands Johanna Maximilians Maximilians Philipp Philipp Philipps Philipps Karl_I. Karl_I.
123
Spanien und Portugal (das von 1581 1640 spanische Provinz war) fortgefhrt, viele der ostindischen Kolonieen Portugals erobert (Ceylon, Malakka), die nordstliche Durchfahrt (wohin?) gesucht; es begann der zweite glnzende Abschnitt des Zeitalters der Ent-bedungen.
1601 die ostindische Handelskompanie; 1606 Neu-Holland; Batavia auf Java, die Molukkeu; das Kap der guten Hoffnung als Zwischenstation besetzt. So wurde den Spaniern und den Portugiesen der Herrscherstab der Meere entrungen.
Herings- und Walfischfang führen in die nrdlichen Meere. Das reiche Amsterdam der Sitz des Welthandels. Mchtiger Aufschwung der heimischen Gewerbe; Kanalbauten; Gott hat das Meer, der Hollnder die Ksten geschaffen".
In den Kolonieen fhrt das Streben nach Gewinn zu schmutziger,
roher Habgier (tote bei den Spaniern und Portugiesen); im Mutter-lande steht ein hohes geistiges Schaffen dem berma des Reich-tnms zu Seite. In dem freien Brgertum lebt geistige Freiheit,
auf den Hochschulen blhen die Wissenschaften. Die Kunst der Maler spiegelt die Wirklichkeit des heimischen Lebens und Landes in naturgetreuen Bildern wieder. (An dieser Blte der Knste nehmen auch die sdlichen Provinzen teil; vergleiche die Zeittafel!)
Die Religionskmpfe in Frankreich.
Die Calvinisten in Frankreich wurden Hugenotten genannt. . 153. An ihrer Spitze standen die Bonrbonen, Verwandte des Knigs-Hauses Valois, die in Navarra herrschen, und der Admiral Coligny.
Um die blutigen Kriege zwischen den beiden Parteien zu be-endigen, wurde Heinrich von Navarra mit Margarete von Valois, der Schwester Karls Ix., vermhlt, der seinem Bruder Franz Ii., dem Gemahl der Maria Stuart, gefolgt war. Aber die Mutter des Knigs, Katharina von Metrie:, stiftete die Pariser Bluthochzeit an, Bartholomusnacht 24. August 1572; Coligny ermordet;
Heinrich von Navarra rettete sich durch scheinbaren bertritt zur katholischen Kirche.
Der Brgerkrieg tobte weiter unter Karl Ix., dem das Gewissen keine Ruhe lie, und seinem Bruder Heinrich Iii. Nach dessen Ermordung gelangten mit Heinrich It. (15891610) die Bonrbonen auf den Thron. Derselbe trat zum Katholizismus der (weswegen?).
Das Edikt von Nantes 1598 gab den Hugenotten gleiche
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Extrahierte Personennamen: Malakka Heinrich_von_Navarra Heinrich Margarete_von_Valois Karls_Ix. Franz_Ii Franz Maria_Stuart Maria Katharina_von_Metrie August Coligny Heinrich_von_Navarra Heinrich Karl_Ix. Karl_Ix. Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_It Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Ceylon Frankreich Frankreich Navarra Karls Nantes
Chronologische Tabellen.
Die neue Zeit.
Erste Periode 1492—1648.
A. Die Entdeckungen.
1415 Beginn der portugiesischen Fahrten an Afrikas Westküste. 1460 Heinrich der Seefahrer f.
1486 Bartolomeu Dias am Vorgebirge der guten Hoffnung.
1492 Columbus landet auf Guanahani.
1493 Columbus' zweite Reise.
1498 Columbus’ dritte Reise; Orinoco-Mündung.
Yasco da Gama gelangt auf dem Seeweg nach Ostindien. 1500 Cabral entdeckt Brasilien.
1502 Columbus' vierte Reise.
1505 —15 Almeida und Alboquerque in Ostindien.
1506 Columbus f.
1513 Balboa entdeckt den großen Ocean.
1519—21 Cortez erobert Mexico.
Magelhäes’ erste Erdumseglung.
1531—35 Pizarro erobert Peru.
1541 — 50 Valdivia erobert Chile.
B. Italienische und Türkenkriege.
1494 Karl Viii. von Frankreich greift Neapel an.
1495 Reichstag zu Worms. Reichskammergericht.
1499 Ludwig Xii. von Frankreich erobert Mailand.
1503 Gonsalvo da Cordova vertreibt die Franzosen aus
Neapel.
1508 Ligue zu Cambrai, Maximilians I. Krieg gegen Venedig.'
1511 Die heilige Ligue vertreibt die Franzosen aus Mailand.
1512 Kreiseinteilung in Deutschland.
1515 Franz I. von Frankreich gewinnt Mailand wieder, Sieg bei Marignano.
Vertrag zu Wien zwischen Maximilian und Wladislav von Ungarn und Böhmen.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Bartolomeu_Dias Columbus Yasco Columbus Cortez Karl_Viii Karl Ludwig_Xii Ludwig Gonsalvo_da_Cordova Maximilians_I. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Marignano Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Ostindien Brasilien Almeida Ostindien Peru Chile Frankreich Neapel Worms Frankreich Mailand Neapel Cambrai Venedig Mailand Deutschland Mailand Wien Ungarn
2 Geographische bersicht von Europa
griechischen Gelehrten und wesentlich gefrdert durch die eben er-fundene Buchdruckerkunst.
5) Die Entdeckung eines neuen Weltteiles und eines See-weges nach Ostindien verwandelte den Welthandel aus Land-in Seehandel, der allmhlich die ganze Erdoberflche umfate; statt der Lnder am Mittelmeere wurden nun England, Holland n. s. w. die Vermittler dieses Verkehrs.
6) Die groe, sich fast der alle Staaten des mittlem und nrdlichen Europa verbreitende Kirchenspaltung fhrte ein Zeit-alter der Religious- und Brgerkriege herbei.
Erster Zeitraum.
Von der Entdeckung Amerikas bis zum westflischen Frieden,
14921648.
. 1.
Geographische bersicht von Europa zur Zeit der Reformation.
1) Portugal erreichte den Gipfel uerer Macht durch Er-Werbung einer Anzahl Seestdte an der Nordwestkste von Afrika und der bedeutenderen Hafen und Inseln an der persischen und in-dischen Kste; in Sdamerika gewann es Brasilien (1500).
2) In Spanien wurden die Kronen von Kastilien und Aragonien nebst Sizilien und Sardinien vereinigt (1474), dazu Granada (1492), Neapel (1504), Oran mit der Oberherrschaft der die 33 erb er ei von der Grenze Marokkos bis zur groen Syrte (seit 1509) und das Knigreich Navarra (1512) erobert, die neu entdeckten Lnder in Amerika in Besitz genommen und das Herzogtum Mailand (1540) der spanischen Lndermasse einverleibt. Diese erhielt nach der Abdankung Karls I. (1555) noch einen bedeutenden Zuwachs durch die Niederlande mit Luxemburg und die Grafschaft Burgund (Franche-Comte). Inzwischen waren die Besitzungen an der Nordkste Afrikas meist schon an die Trken verloren gegangen.
3) Frankreich gewann vom deutschen Reiche die drei lothrin-gischen Bistmer: Metz, Toul, Verfemt (1552) und entri den
Englndern Calais (1558).
4) In Deutschland besa das Haus Habsburg ine fast schon erblich gewordene Kaiserwrde; es beherrschte den sterreich^ sehen Kreis" einschlielich des sog. Vordersterreich am Oberrhein
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Extrahierte Personennamen: Karls_I.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ostindien England Holland Europa Amerikas Europa Portugal Afrika Sdamerika Brasilien Spanien Kastilien Aragonien Sizilien Sardinien Granada Neapel Oran Marokkos Navarra Amerika Mailand Niederlande Luxemburg Afrikas Frankreich Deutschland Haus_Habsburg
110 Die pyrenische Halbinsel. .41.
Rose (Laucaster) und der weien Rose (York). Nach zwei Niederlagen der Lancaster'schen Partei folgten
drei Könige (Eduard Iv. und V., Richard Iii.) aus dem Hause York, 14611485, bis der einzige Erbe des fast verschollenen Lancaster'schen Hauses, Heinrich Tudor, aus Frankreich, wohin er geflchtet war, mit einem franzsischen Heere zurckkehrte. Richard Iii. wurde bei Bosworth geschlagen und fiel, Heinrich (Vii.) bestieg den Thron und vereinigte die Ansprche beider Huser durch feine Vermhlung mit Elisabeth von Jork, der Tochter Eduard's Iv.
.41.
Die pyrenische Halbinsel.
Seit dem I. 1238 war die einzige noch brige arabische Besitzung das meistens von Castilien abhngige Knigreich Gra-nada, dessen Vereinigung mit Castilien durch einen Thronstreit im I. 1492 Erfolgte.
Aragonien hatte zwar den grten Theil seiner sdfranzsi-schen Besitzungen verloren, aber Sicilien als Hohenstaufens^ Erbschaft dem Karl von Anjon entrissen (1282), Sardinien als ppstliches Lehen erhalten (1297) und Neapel erobert (1442). Durch die Vermhlung Ferdinands des Katholischen von Arago-nien mit Jsabella, der Erbin von Castilien, wurde der Gruud zur spteren Vereinigung der beiden Reiche gelegt.
Fr Portugal begann mit den Knigen aus der unecht burgundischen Linie (seit 1383) die Heldenzeit der Nation. Der Infant Heinrich der Seefahrer (f 1460) wute feinen Eifer fr Entdeckungsreisen und Seeunternehmungen unter seinem Volke zu ver-breiten. Au der Nordkste Asrika's wurden Ceuta und Tanger erobert und von diesen Besitzungen ans fernere Unternehmungen begonnen. Nachdem die Inseln an der Westkste Asrika's (Madeira 1419) und die Kste von Guinea' entdeckt waren, erreichte Bar-tholomys Diaz im I. 1486 das Cap an der Sdspitze Afrika's, welches König Johann Ii. Cap der guten Hoffnung nannte, weil durch diese Entdeckung die Aussicht auf die Erlaugung des lngst gesuchten Seeweges nach Indien erffnet wurde.
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Iv Eduard Richard_Iii Heinrich_Tudor Heinrich Bosworth Heinrich_( Heinrich Elisabeth_von_Jork Karl_von_Anjon Karl Ferdinands Jsabella Heinrich Heinrich Bar-tholomys_Diaz König_Johann_Ii Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Aragonien Sicilien Sardinien Neapel Portugal Ceuta Tanger Indien
585
3. Spanien und Portugal.
minderjährige Fürsten und selbstsüchtige Vormünder in Verwirrung, wäh-
rend welcher der Adel und der hohe Klerus alle Gewalt an sich rissen und
die königlichen Güter und Einkünfte schmälerten, so daß, als endlich Isa- sfateoa
bella den Thron erbte, die Königswürde ohne Ansehen und Macht war, 1204.
Recht und Gerechtigkeit darniederlag und eine ritterliche Anarchie mit Fami-
lienfehden und Raubwesen herrschte.
§.393. b. Portugal. Graf Heinrich von Burgund, der tapfere
Begründer des portugiesischen Königreichs, beherrschte das durch ihn den
Arabern entrissene Land um Oporto (Porto Cale) anfangs als castilische
Statthalterschaft (§.267). Sein Sohn und Nachfolger Alfons I.
legte sich nach dem glänzenden Sieg von Ourique über die Araber und H39.
nach Eroberung Algarbiens den Königstitel bei und erklärte das Land,
dem er auf der Ständeversammlung zu Lamego eine treffliche Verfassung 1143.
und Gesetzgebung verlieh, für unabhängig von Castilien. Bald darauf er-
oberte er mit Hülfe niederdeutscher und flämischer Kreuzfahrer (§. 310.)
Lissabon, und machte es zur Hauptstadt des Landes und zu seinem Herr-
schersitz. Aber erst nach langen Kämpfen mit Castilien erlangte Alfons von
Papst Alexander Iii. die Anerkennung seiner Königswürde und der Selbstän- 1179.
digkeit seines Reichs, nachdem er sich zur Entrichtung eines jährlichen Tri-
buts an den päpstlichen Stuhl verstanden. Der Sieg seines tapfern Sohnes
Sancho 1. über die fanatische Secte der Alm oh ad en (§.267.) bei San- im.
tarem verlieh dem Königreich Festigkeit und Dauer. Sancho erwarb sich
durch die Sorgfalt, die er dem Ackerbau und der Gründung von Dörfern
und Ortschaften zuwendete, den Beinamen des Bauernfreundes. —
Bis ins 15. Jahrhundert, wo das Reich sich durch die Eroberung von
Ce uta und Tanger in Nordafrika ausdehnte und die kühnen Entdeckungs-
reisen zur See ihm eine größere Bedeutung verliehen, bilden die innern,
bald zwischen dem König und der mächtigen Adelsaristokratie, bald zwischen
feindlichen Thronbewerbern gelieferten Kämpfe, die Kriege mit den Mauren
und Castilianern und die Streitigkeiten der Könige mit dem Papste und dem
übermächtigen Klerus, der seinen unbegrenzten Einfluß auf die Gemüther
des leichtgläubigen, phantasievollen Volks zu großen Erwerbungen von
Gütern und Reichthümern benutzte, den Hauptinhalt der portugiesischen
Geschichte. — Unter den Königen ist Pedro d er Str eng e, der furchtbare
Rächer seiner schönen, auf Befehl seines Vaters von einigen Hofleuten
ermordeten Gemahlin Jnez de Castro und sein Sohn Johann der So^atm
Unächte wegen seiner Eroberungen in Afrika am merkwürdigsten. ^ckte
Die fortwährenden Kampfe zwischen Christen und Mohammedanern in der 1433'
pyrenäischen Halbinsel hatten auf die Ausbildung der Volkssitten und des Volks-
charakters und mithin auf die geschichtlichen Lebensaußerungen der Einwohner
den größten Einfluß. Sie erzeugten und erhielten einen ritterlichen Sinn im Adel;
sie machten das Volk streitbar und wehrhaft und weckten in ihm das Gefühl der
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Burgund Heinrich Porto_Cale Alfons_von
Papst_Alexander_Iii Alexander Sancho Pedro Castro Johann
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Portugal Lissabon Tanger Nordafrika Afrika
Erster Zeitraum. Ii. Abschnitt.
Vormundschaft meist brandenburgischer Kurfürsten, die schon seit 1369
die Mitbelehnung über Preußen erlangt hatten und seit 1618 in den
erblichen Besitz gelangten. Georg Wilhelm (1618 — 1640), Kur-
fürst von Brandenburg und Herzog von Preußen, besaß nicht die für
die stürmischen Zeiten des 30jährigen Krieges nöthigen Eigenschaften,
wesshalb er eine klägliche Rolle spielte. Sein Sohn, der sogenannte
große Kurfürst, gehört dem folgenden Zeitraum an.
Am härtesten litt unstreitig Rom unter den Folgen der Refor-
mation, denn aus den protestantischen Ländern blieben die früher so
reichlichen Geldzustüsse nun völlig aus. Ja, die Protestanten trieben
den Hass gegen alles Katholische fast zu weit. Sie nahmen z. B.
lange Zeit die Verbesserungen nicht an, welche der Papst Gregor Xiii.
1382 in dem Kalenderwesen und in der Zeitrechnung einführte, so dass
sie noch lange um 10 bis 12 Tage, wie noch heute die Russen, hinter
den Katholiken und der wahren Zeit zurückblieben. Das päpstliche Ge-
biet wurde in diesem Zeiträume durch die Marken Bologna, Ancona,
Ravenna und Ferrara vergrößert.
Neapel und Sicilien schmachteten seit 1504, wo Ferdinand
von Arragonien beide Reiche wieder vereinigte, unter dem Drucke
spanischer Vicekönige. Sie blieben auch trotz des unaufhörlichen Krieges
zwischen Spanien und Frankreich, wobei Ströme von Blut stoffen, und
Italiens Städte durch Brand und Plünderung verheert wurden, unter
spanischer Oberherrschaft. Durch jene Bedrückungen entstanden mehr-
mals Empörungen, von denen eine, welche der Fischhändler Thomas
Aniello anregte, leicht politische Bedeutsamkeit erlangen konnte, wenn
nicht Aniello von seinem eigenen Haufen erschlagen worden wäre (1647).
In Mailand hatten sich anfangs die Visconti der Leitung
der öffentlichen Angelegenheiten bemeiftert, wurden aber später von der
Familie Sforza verdrängt, welche dem Ludwig Moro (mit der
Maulbeere) weichen musste, der über Mailand und Neapel einen blu-
tigen Kampf zwischen Deutschland , Frankreich, Spanien und Venedig
anregte, und endlich Mailand zugleich mit seiner Freiheit verlor. Karl V.
trat Mailand 1333 seinem Sohne Philipp von Spanien ab. Seit
man den Seeweg nach Ostindien gefunden hatte (1198) und somit der
Hauptzwischenhandel mit diesem an Produkten so reich gesegneten Lande
verloren ging, sank Venedigs Seehandel. Ueberdies verlor es noch
alle seine Besitzungen in Griechenland an die Türken. Der Druck der
Aristokratie lastete schwer auf dem ehemals so blühenden Freistaate.
Genua verlor ebenfalls bedeutend durch die Auffindung des See-
wegs nach Ostindien. Es herrschte seit 1290 auf dem mittelländischen
Meere, und bekam 1339 freigcwählte, lebenslängliche Dogen (Her-
zöge). Im Jahre 1409 musste es sich, jedoch nur auf kurze Zeit,
Frankreich unterwerfen. Seit 1498 sank es immer mehr in Kraftlosig-
keit zusammen, und wurde nun zu schwach, seine Unabhängigkeit zu
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Extrahierte Personennamen: Georg_Wilhelm Wilhelm Gregor_Xiii Gregor Ferdinand
von_Arragonien Ferdinand Thomas
Aniello Sforza Ludwig_Moro Ludwig Karl_V. Karl_V. Philipp_von_Spanien Philipp Venedigs Ueberdies
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Rom Bologna Ancona Ravenna Ferrara Neapel Sicilien Spanien Frankreich Italiens Mailand Mailand Neapel Deutschland Frankreich Spanien Venedig Mailand Mailand Ostindien Griechenland Ostindien Frankreich
Geschichte der übrigen europäischen Staaten im Mittelalter. 271
Hülfe geschickter Söldner führ er im 14. und 15. Jahrhundert die
Herrschaft über Verona, Padua, Brescia und viele andere Städte
und Gebiete des obern Italiens, wurde aber dadurch in die Politik
der europäischen Fürsten und Staaten gezogen, wodurch es nicht selten
an den Rand des Untergangs kam; so besonders im Anfang des
16. Jahrhunderts durch den Bund (Ligue) von Cambray, in
welchem sich Kaiser Maximilian, Ludwig Xii. von Frankreich,
Ferdinand der Katholische von Aragonien und der Papst zu
einer Theilung des venetianischen Gebiets vereinigten. Schon bedroh-
ten die Franzosen (die damals im Besitze von Mailand waren) nach
dem Sieg von Agnadello die reiche Stadt mit einer Erobe-
rung, als es dem klugen Rath gelang, den Bund zu trennen
und durch einige Opfer die Freundschaft des Papstes und Ferdinands
zu gewinnen. Auf diese Weise gelang die Rettung Venedigs und die
Vertreibung der Franzosen aus Italien. Unheilbar aber waren die
Schläge, die Venedig durch die Gründung des osmanischen Reichs in
seinen östlichen Besitzungen und durch die Entdeckung des Seewegs
nach Ostindien in seinem Handel erfuhr. Seitdem war die symbolische
Vermählung des Dogen mit der Adria auf dem Staatsschiff Bu-
centoro eine bedeutungslose Feier.
§. 353. Genua. Venedigs stolze Nebenbuhlerin war Genua.
Nachdem dieser Freistaat im 12. Jahrhundert die Macht Pisa's ge-
brochen und den westlichen Handel und den Besitz von Corsika und
Sardinien (das jedoch bald an Aragonien kam) errungen, rich-
tete es seine Blicke nach der Levante und suchte Venedig aus dem Allein-
besitz des morgenländischen Handels zu treiben. Darüber entstanden
heftige Kriege und manche blutige Seetreffen; aber Venedigs Klugheit,
gepaart mit Tapferkeit und Standhaftigkeit, bewirkte, daß die Re-
publik aus jedem Kampfe mit Ehren und Gewinn hervorging, obschon
einst (im Krieg von Chioggia) die feindliche Flotte siegreich die La-
gunen befuhr. Genua's glänzende Marmorpaläste, sein mit einem
Wald von Masten bedeckter Seehafen, seine Wechselbank u. dergl.
zeugten von dem Reichthum der Stadt; aber Hader zwischen Demo-
kraten und Aristokraten, zwischen G u e l f e n (F i e s ch i und G ri m a l d i)
und Ghibellinen (Spinöla und Doria) schwächten die innere
Kraft; unfähig sich selbst zu regieren, suchte es sich fremde Regenten,
bis es zuletzt bald unter mailändische bald unter französische Herrschaft
kam. Die kunstreiche Verfassung, die im 16. Jahrhundert der See-
held Andreas Doria für seine Vaterstadt entwarf, nachdem er das
französische Regiment daselbst gestürzt, und die republikanischen Formen
1508.
1509.
1380.
1528.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Cambray Maximilian Maximilian Ludwig_Xii Ludwig Ferdinand Agnadello Ferdinands Venedigs Corsika Chioggia Doria Andreas_Doria
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Portulak
325
dcckungen in Amerika zog bereits 1494 der Papst eine De-
markationslinie, an welche sich aber die Handclsge-
schaftigkcit der übrigen am atlantischen Meere gelegenen Völ-
ker nicht kehrte. Der Portugiese de Cabral landete (1500)
in Brasilien, und Amerigo Vespucci nahm (1501)
davon Besitz. Magellan, der erste Wcltumsegler, ent-
deckte bald darauf (1512) die Molucken, und (1520) die
'Straße, die seinen Namen führt. Doch schon unter Jo-
hann 3 (1521 —1557), der ein Werkzeug der Jesuiten war,
und noch mehr unter Johanns Enkel, Sebastian (1557—
1578), verfiel das Reich. Den lctztcrn vermochten die Jesuiten
zu einem Kreuzzugc gegen die Mahomedaner in Afrika, wo,
der Sage nach, Sebastian in der Schlacht bei Alcassac
(4. Aug. 1578) blieb. Ihm folgte sein bejahrter Großoheim,
der bisherige Kardinal Heinrich 3 (1578 —1580), mit
welchem sein Haus erlosch. —
Unter den drei Kronbcwerbcrn siegte Philipp 2 von
Spanien, der Sohn der ältesten Schwester Johanns 3. Der
Herzog Alba eroberte 0581) für Philipp 2 dieses König-
reich , und Portugal stand zugleich mit Spanien
von 1581 —1640 unter den ^Königen Philipp 2, 3
und 4 (in Portugal Philipp 1, 2 und 3). Obgleich die
bisherige Verfassung in Portugal blieb; so waren doch die
Portugiesen der spanischen Herrschaft abgeneigt, und die
gegen Spanien empörten Niederländer bemächtigten sich, wäh-
rend des Kampfes um ihre Unabhängigkeit, der reichen por-
tugiesischen Koloniccn: der Niederlassung auf Ceylon, der
Molucken, Malacca's, des Handels nach Japan,
Brasiliens und mehrerer Besitzungen auf der Küste von
Afrika. Am drückendsten fiel den Portugiesen die Staats-
verwaltung des spanischen Ministers Olivarcz, der die por-
tugiesischen Krondomaincn verkaufte, um jeder möglichen Los-
reißung Portugals von Spanien zuvor zu kommen.
Diese Gewaltthätigkciten führten die Revolution
vom 1. Dec. 1640 herbei, welche den Herzog von Bra-
ganz a, einen Abkömmling des Königs Emanuel in weib-
licher Linie, auf den Thron brachte, der als Johann 4 das
Reich bis 1056 regierte. Brasilien und Goa wurden
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Extrahierte Personennamen: Cabral Johanns Johanns Sebastian_( Sebastian Heinrich Heinrich Philipp Philipp Johanns Johanns Philipp Philipp Philipp Emanuel Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasilien Afrika Spanien Portugal Spanien Portugal_Philipp Portugal Spanien Ceylon Japan Brasiliens Afrika Spanien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
49b
Achter Zeitraum.
französischen Anthcils an der Insel Domingo
anerkenne, doch unter festgesetzten vortheilhaftcn Bedingungen
für den französischen Handel, und der Zahlung von 150 Mil-
lionen Franken Entschädigung an die vormaligen europäischen
Besitzer von Pflanzungen auf Hayti.
182.
Das spanische Amerika.
Die Verdrängung des bourbonischcn Geschlechts im Jahre
1808 vom spanischen Throne ward die Veranlassung großer
und erschütternder Vorgänge in den Besitzungen Spaniens in
Amerika. Zwar hatte man schon vorher, als noch Spanien
mit Napoleon im Kriege gegen Großbritannien verbündet
war, in Buenos Ayrcs die Absicht, mit brittischer Un-
terstützung, die Unabhängigkeit zu erringen. Als aber
(1800) der Viceadmiral Popham mit einer Flotte und
der General Bcresford mit Landungstruppen vor Buenos
Ayrcs erschienen, und diese Stadt (2. Jul.) für die Brit-
ten eroberten; so sammelte der General Linkers die Neste
des spanischen Heeres und die Bewohner von Buenos Ayrcs
unter seinen Fahnen, vertrieb (12. Aug. 1806) die Britten
aus Buenos Ayres, und nöthigte auch den später mit Ver-
stärkung angckommencn briltischen General Wh itelokc (Jul.
1807) zu einer Kapitulation, nach welcher dieser das ganze
spanische Amerika verließ.
Allein diese Verhältnisse änderten sich, als in Spanien
(1808) die in Südamerika verhaßte Dynastie Napoleons,
mit dessen Bruder Joseph, zum Throne gelangte, und die
in Ferdinands 7 Namen in Spanien ausgetretene Ncgicrungs-
junta die engherzigen Ansichten des Eadixer Handelsstandes
in Hinsicht der südamerikanischcn Kolonicen befolgte, so wie
man, selbst nach Ferdinands 7 Rückkehr nach Spanien, die
vorigen Abhangigkcitsverhältnisse der Kolonieen zum Mutter-
lande Herstellen wollte. Ob nun gleich bereits im Jahre
1809 der französische Minister des Innern im Namen Napo-
leons erklärte, daß Frankreich nichts dagegen habe, wenn
die Völker von Mexiko und Peru entweder ihre Wiederver-
einigung mit dem Mutterlande wünschten, oder sich zur Un-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Linkers Napoleons Joseph Ferdinands Ferdinands
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Spaniens Amerika Buenos_Ayrcs Buenos_Ayres Amerika Spanien Napoleons Ferdinands Spanien Ferdinands Spanien Frankreich Mexiko Peru