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1. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 31

1884 - Köln
— 31 — ihn kniefällig um Verzeihung itnb versprach, künftig sein treuer Bundesgenosse zu sein. Cito verzieh ihm — und Heinrich hat sein Versprechen auch gehalten. Als die un-glückliche Königin Adelheid von Italien Cito um Hülfe anrief, zog Heinrich mit einem Heere dorthin und besiegte den Markgrafen Berengar, ihren Feind. Kurze Zeit darauf vermählte sich Otto mit Adelheid und gelangte dadurch auch in den Besitz Italiens. Otto mnßte noch einmal gegen den Empörer Berengar ziehen (962), und nachdem er ihn wieder besiegt hatte, empfing er vom Papste die römische Kaiserkrone. Von nun an hieß Deutschland „das heilige römische Reich deutscher Nation." Otto hatte nun noch einen schlimmen Feind zu besiegen, das waren die Magyaren; sie kamen im Jahre 955, looooo Mann stark, und belagerten Augsburg. Auf dem Lechfelde lieferte ihnen aber Otto eine Schlacht, worin er sich als einen der größten Feldherrn zeigte. Durch seine Tapferkeit und Klugheit wurden sie gänzlich in die Flucht geschlagen und haben vou da an Deutschland in Ruhe gelassen. Adelheid, die Gemahlin (Dtto I. Adelheid stammte ans Burgund und wurde die Gemahlin des Königs Lothar vou Italien. Diese Ehe war aber nur von kurzer Dauer; nach drei Jahren starb Lothar plötzlich, wie man sagte, von Berengar, dem Markgrafen von Jvrea, vergiftet. Letzterer verlangte die schöne und tugendhafte Witwe für seinen Sohn zur Gemahlin und hielt sie zu Pavia gefangen. Adelheid entfloh von dort, wurde jedoch eingeholt und auf das Schloß Garda am Gardasee gebracht, wo Bereugar sie sehr hart behandelte. Er wollte sie durch Hunger und Mißhandlungen zwiugen, in die Heirat mit seinem Sohne zu willigen, aber Adelheid setzte ihr ganzes Vertrauen auf Gott und hoffte dadurch bald aus der Gefangenschaft erlöst zu werden. Ein Mönch, namens Martin, wußte der Königin zur Flucht zu verhelfen. In Kornfeldern mußte sie sich versteckt halten und lebte eine Zeit lang nur von Fischen, bis sie ans das Schloß Canossa gelangte. Indeß war Martin mit einem Briefe von Adelheid zu dem deutschen König Otto I. geeilt und hatte diesen um

2. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 14

1884 - Köln
14 — Abzüge Halt geboten. Es war auf den katalaunischen Feldern bei Chalons a. b. Marne. Hier stellte sich ihnen der rmm,che Felbherr Aetius und der Westgotenkönig Theodorich mit einem Heere entgegen, welches aus Römern und Deutschen bestaub. (451.) Es gab ein schreckliches Blutvergießen, 18 000 Leichen bebeckten das Schlachtfelb Tbeo-borich pel in der Schlacht, aber Attila mußte sich mit bcm •He)te jetnes Heeres zurückziehen. Im nächsten Jahre erschien er mit einem neuen Heere vor Rom, und diese schöne Stadt wai-e verloren gewesen, wenn nicht Papst Leo I., ein greiser, Tpituiger Rltnnn, zu Attila ins Lager gegangen wäre und ihn zur Umkehr bewogen hätte. Auch brachen ansteckende Krankheiten im Heere Attilas aus, lind so kehrte er denn zurück, ohne bte btabt zu erobern. Bald darauf starb er an einem Blut-sturze; nach seinem Tode zerfiel das Hunnenreich. 6. Chlodwig, König der Franken, und seine Gemahlin Cblotilde. ,3m 5. Jahrhundert waren die Franken das mächtigste -oolt Europas. Sie teilten sich in mehrere Stämme, deren jeder seinen eigenen König hatte. Die salischen Franken Mschen Maas und Schelde, wählten sich den tapfern Chlodwig zum König. Dieser trachtete mit allen Mitteln darnach, sein Reich zu vergrößern. Znerst zog er gegen die Römer zwischen Loire und Seine; er besiegte ihren Feldherrn L ya grins in der Schlacht bei S oiss o us und machte dann Paris zur Hauptstadt seines Reiches. Dann richtete er sein Auge ausübte Burgunber. Diese, fast eben so mächtig wie^ bte Franken, suchte er zunächst mit List zu gewinnen. Vchr König Gundob ald hatte durch Erniorbuug seiner brei Brüber sich die Alleinherrschaft erworben, die Gemahlin seines Bruders Chilperich ließ er in die Rhone werfen und deren Tochter, die schöne Chlotilde, hielt er auf seinem Schlosse gefangen. Diese wünschte nichts sehnlicher, als an ihrem Oheim Rache zu nehmen. Chlodwig hatte von der schonen Prinzessin gehört und begehrte sie durch eine Gesandtschaft von Gundobald zum Ä>eibe, und dieser hatte nicht den Mut, sie dem kriegerischen

3. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 21

1884 - Köln
— 21 — dem Papste den ihm entrissenen Kirchenstaat wieder. Zum Dank dafür, und da Karl auch außerdem viel für das Christentum gewirkt hatte, krönte ihn der Papst am Weih-nachtsfeste 800 in der Peterskirche zu Rom zum römischen Kais er. V). Roland. Bon Roland weiß die Geschichte wenig zu erzählen, desto mehr aber die Sage. Er war ein Neffe Karls des Großen, nämlich ein ©ohn seiner Schwester Bertha. Anfangs mit seiner Mntter vom kaiserlichen Hofe verbannt,*) erwarb er sich später die Gunst seines Oheims und begleitete diesen auf allen seinen Kriegszügen. Er wurde sogar in die Reihe der zwölf Paladine aufgenommen, auserlesene Ritter, die an der Tafelrunde des Kaisers saßen. Schon in seiner Jugend bewies er eine seltene Tapferkeit. Einst begleitete er seinen Vater auf einem Ritt in den Wald bei Aachen, in welchem ein Riese hauste, bessert Schild mit einem Klein ob**) geschmückt war. Während Rolands Vater schlief und die andern Ritter im Walbe umherschweiften, bestieg Rolaub das Pferd seines Vaters, ritt weg von da und traf alsbald den Riesen, der es jedoch nicht der Mühe wert hielt, sich nach dem Knaben umzusehen. Aber Roland warf ihn zu Boden, schnitt das Kleinod aus dem Schilde und steckte es zu sich. Dann ritt er wieder zu seinem Vater, der noch schlief. Bei der Rückkunft in Aachen zeigte jeder Ritter ein Andenken von dem Riesen, als habe er ihn erschlagen, aber der Kaiser wollte das Kleinod sehen. Schüchtern und bescheiden zog Roland es endlich hervor und übergab es seinem Oheim. — Roland begleitete denselben auch auf dem Kriegszuge nach Spanien gegen die Maure u. Er war sehr tapfer und siegreich, aber auf dem Rückzüge lauerten ihm einige maurische Reiter auf und überfielen ihn in einer Schlucht. Roland, der steh von den Seinigen getrennt sah, focht mit Löwenmut, aber er mußte zuletzt doch der Übermacht erliegen. Obwohl er in sein Horn Olifant stieß, daß ihm die Adern am Halse platzten, Karl war *) Vergleiche „Klein Roland" von Uhland. **) „Roland der Schildträger" von Uhland.

4. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 27

1884 - Köln
— 27 Bruder Eberhard mit einem Heere nach Sachsen, welches die Festnng Eresburg belagerte. Anfangs schien es, als ob die Sachsen sich in keinen Kampf einlassen wollten. Aber auf einmal erschien Heinrich an der Spitze eines Heeres und schlug Eberhard gänzlich in die Flucht. Vou nun an hatte mein große Achtung vor Heinrich. Bald darauf geriet Konrad auch mit dem Herzoge von Bayern in Krieg; er wurde in der Schlacht schwer verwundet, rief seinen Bruder Eberhard zu sich und sprach zu ihm: „Mein Bruder! Ich fürchte, mein Ende ist nahe, ich muß deshalb sorgen, daß Deutschland einen guten, tüchtigen König bekomme, und da kenne ich keinen bessern, als Heinrich von Sachsen: barum nimm die Reichs-Kleinodien und bringe sie ihm, benn ich will, daß er gewählt werbe." Konrab starb 919, und Eberhard hat den Auftrag seines Bruders seinem gegebenen Versprechen gemäß auch ausgeführt. V"). Heinrich I. und die Gründung der Nordmark. (919—936'. Nach dem Wunsche Konrabs wurde Heinrich von Sachsen von den Franken und Sachsen zum König gewählt. Als Eberhard mit vielen Rittern ihm diese Nachricht, sowie die Reichskleinodien überbrachte, sollen sie ihn der Sage nach im Walde beim Finkenfauge getroffen haben. Deswegen erhielt er später den Beinamen der Finkler oder der Vogelsteller. Heinrich ging mit aller Kraft baran, die Einigkeit und Ruhe in Deutschland herzustellen. Zunächst hatte er int Laube selbst die toiberfpenstigen Herzoge von Schwaben, Bayern und Lothringen, Welche bei der Wahl nicht für ihn gestimmt hatten, zu bekämpfen. Er rüstete zwar zum Kriege, es kam aber nicht zum Kampfe, weil die Herzoge nach einer tlnterrebung sich ihm unterwarfen. Nun konnte Heinrich sich gegen die äußeren Feinde Deutschlands wenden. Da waren zunächst die Magyaren, ein wildes Reitervolk, welche jedes Jahr ins Land einfielen und große Verwüstungen anrichteten. Heinrich schloß aus Klugheit einen neunjährigen Waffenstillstand und bezahlte ihnen einen gewissen Tribut. Während dieser Jahre bildete der König eine tüchtige Reiterei und übte das Fußvolk fleißig im Gebrauch

5. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 57

1884 - Köln
— 57 — forderte sie nun von Österreichs Kaiserin, Maria Theresia, zurück. Als diese auf die Forderung Preußens nicht eingehen wollte, mußte das Schwert entscheiden. Es entstanden zwei Kriege, welche man die schlesischen nennt (1740—42 und 1744—45), und ein dritter, der sieben Jahre gedauert hat. (1756—1763.) Was der König in diesen Kriegen, besonders im siebenjährigen, geleistet hat, wie er sich gegen einen dreimal stärkeren Feind unerschrocken herumschlug und meistens siegte, das läßt sich in der Kürze nicht erzählen, denn es waren der Schlachten gar viele. Friedrich stand bald in Preußen gegen die Russen, bald in Schlesien und Böhmen gegen die Österreicher, bald in Sachsen gegen die Franzosen, die Reichsarmee noch gar nicht gerechnet. Was ihm an Zahl der Truppen abging, das ersetzte er durch Schnelligkeit, Klugheit und Kühnheit, und so gewann er Sieg auf Sieg. Dabei darf man aber auch seine ausgezeichneten Generale nicht vergessen. Da muß zunächst genannt werden der unerschrockene Feldmarschall Schwerin, der mit der Fahne in der Hand seine Soldaten gegen den Feind führte, (Schlacht bei Prag 1757) aber von einer Kartätschenkugel niedergeschmettert wurde; ferner der Husarengeneral Ziethen, der sich mit Schreiben nicht gern abgab, desto besser aber aus die Feinde einhauen konnte; endlich der Kürassiergeneral Seydlitz, welcher die Franzosen in der Schlacht bei Roßbach (1757) mit wenigen Streitkräften auseinandersprengte und die französischen Mittagstafeln noch mit warmen Speisen besetzt fand. Der Friede zu Huberts bürg (1763) machte dem siebenjährigen Krieg ein Ende, und Friedrich erhielt Schlesien zurück. Er hatte sich als den größten Kriegshelden seines Jahrhunderts gezeigt und Preußen zu einer Großmacht erhoben. Alle Welt sprach vom Helden Fritz, und man nannte ihn von da an Friedrich den Großen. 42. Friedrich der Große als Tandesvater. . Friedrich Ii. verdient nicht blos wegen seiner Kriegserfolge den Beinamen „der Große", sondern auch wegen feiner Thätigkeit in den Friedensjahren. Nach den verheerenden Kriegen suchte er die Not des Landes zu lindern.

6. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 74

1884 - Köln
— 74 - hohen Frau, die im Wohlthun ihre größte Freude sucht. Möge auch sie, die gute Landesmutter, uns noch lange erhalten bleiben! 57. Friedrich Milhelm, Kronprinz des Deutschen Reiches. Unser Kronprinz ist am 18. Oktober 1831 geboren. Er studierte auf der Universität zu Bonn und machte zu seiner weitern Ausbildung eine Reise nach Italien. Dann trat er in das 1. Garde-Regiment ein, worin er von der Pike auf diente. Mit Vorliebe las er militärische Schriften und bildete sich so zu einem tüchtigen Offizier aus. Im Jahre 1866, im Kriege mit Österreich, übertrug ihm fein königlicher Vater den Oberbefehl über die schlesische Armee, zu der auch unsere Garde gehörte. Schon in den Treffen bei Nachod und Skolitz sahen die Truppen, welch sicheren Führer sie an unserem Kronprinzen hatten. Am 3. Juli, der Schlacht bei Königgrätz, rettete er seinen Vetter Friedrich Karl aus sehr bedrängter Lage, indem er trotz der großen Eutferuuug und des schlechten Wetters noch rechtzeitig bei Clnm eingriff und so den Sieg entschied. Als er in den nun folgenden Friedensjahren eine Reise durch Italien und Österreich machte, zeigte es sich, daß er auch im fremden Lande hoch geehrt ist. Neuen Ruhm und noch größere Verdienste um sein Vaterland erwarb er sich im letzten Kriege 1870—71. Hier war ihm die Führung der 3. Armee anvertraut, zu welcher auch die süddeutschen Truppen gehörten. Vor der Abreise zum Kriegsschauplatz begrüßte er den König von Bayern in München und wurde hier mit unbeschreiblichem Jubel empfangen. Am 4. August schlug er die Franzosen bei Weißenburg und am 6. bei Wörth, wo sich namentlich die Bayern durch große Tapferkeit auszeichneten; die Armee Mac Mahons wurde dadurch beinahe aufgerieben. Am 1. September schloß er im Verein mit dem sächsischen Kronprinzen, dem jetzigen König Albert, die Franzosen bei Sedan ein, und 100000 Feinde wanderten nach Deutschland in die Gefangenschaft. Ant 2. Sept. fand in seiner Gegenwart die Gefangennahme Napoleons statt. Er beteiligte sich dann an der Verfolgung

7. Bd. 1 - S. 14

1873 - Köln : Schwann
— 14 — gelegt. Zwischen Rhein und Seine ward alles Land zur Einöde. Aber bei Chalons in der Champagne fand er an Aätius, dem römischen Feldherrn und Theoderich, dem Könige der Westgothen, ebenbürtige Gegner. Diese hatten ein großes Heer zusammengebracht, das bereit war, zu fiegeu oder zu sterben. Alle Völker von der Wolga bis zum atlantischen Meere standen hier im blutigen Kampfe gegen einander. Ging die Schlacht verloren, so wurde das Abendland tartarisch, das Christenthum erlosch, und Europa sank in Barbarei. Es war im Jahre des Heils 451 an einem Herbsttage, als die große Schlacht geliefert wurde. Sie begann mit Tagesanbruch und dauerte bis tief in die Nacht. Die Römer und ihre Bundesgenossen siegten; die Gottesgeißel wurde diesmal selbst gegeißelt. Nachdem sein Heer auf den zwanzigsten Theil seiner anfänglichen Stärke zusammengeschmolzen war, trat er den Rückzug an. Aber er ging nur zurück, um neue Kräste zu sammeln und dann mit verstärkter Macht über die Römer herzufallen. Diesmal hatte er es auf Italien abgesehen. Er zog über die Alpen und schlug am Po sein Lager auf. Der weströmische Kaiser floh und ganz Italien schien in die Hände der Barbaren fallen zu sollen. Da kam aus der Stadt, welche einst die Welt beherrschte und jetzt kein Heer mehr hatte, ein ehrwürdiger Greis, Papst Leo. Wehrlos, aber gerüstet mit der Kraft des Herrn, trat er vor den finstern Hunnenkönig und bestürmte mit Bitten und ernsten Vorstellungen sein trotziges Herz. Und siehe, es gelang dem gottbegeisterten Priester, was kein Kriegsheer vermocht hatte, Attila versprach, Italien zu schonen, verlangte aber die Schwester des Kaisers zur Gemahlin und das halbe römische Reich als Brautschatz. Und wehe den Römern und wehe der Welt, wenn Attila nicht mitten in feinem Siegesläufe geendet hätte. Man fand ihn bald nachher

8. Bd. 1 - S. 83

1873 - Köln : Schwann
— 83 — Durch die große Nachsicht und Milde Ottos war Heinrichs Seele endlich gerettet; denn er hat fortan treu zum Bruder gehalten, und sie haben miteinander gelebt wie Brüder sollen, haben Leid und Freud', Gefahr und Noth getreulich getheilt, und Otto hat seinem Bruder bald nachher das Herzogthum Bayern übertragen. 3. Otto und die Ungarn. Jahre 955 sandte Herzog Heinrich von Bayern '/Syjboten an seinen Bruder, den König Otto, und ließ ihm sagen, daß die Ungarn in's Land eingefallen seien. Da sammelte der König alsbald das ganze Reichsheer zum Kriege wider die Ungarn. In der Nähe von Augsburg ward am Lechstrome ein Lager aufgeschlagen und dort sammelten sich die Schaaren der Deutschen; dorthin kam auch Konrad, der Herzog von Franken, des Königs Eidam, dessen Ankunft die Krieger nicht wenig ermnthigte. Denn Konrad war ein tapferer Mann, wohl erfahren in jeglicher Art des Kampfes zu Fuß und zu Roß und beim ganzen Heere sehr beliebt. Er hatte sich früher auch einmal mit den Feinden Ottos verbunden und war nun gekommen, dieses schwere Unrecht wieder gut zu machen. Allen wuchs der Muth, als sie den Frankenhelden sahen, und sie verlangten, zur Schlacht geführt zu werden. Durch Fasten und Bußübungen bereiteten sich die Deutschen auf die Entscheidungsschlacht vor. Beim Morgengrauen des folgenden Laurentiustages, am 10. August 955, ward ein feierliches Hochamt gehalten. Im Angesicht des Heeres sank Otto auf die Knie und betete lange und inbrünstig; er flehte zu Gott und gelobte dem hl. Laurentius, in Merseburg ein Bisthum zu errichten und ihm die Pfalz zu weihen. Dann empfing er mit dem Heere die heilige Communion; alle gelobten ihren Führern Treue und sich gegenseitig Beistand. Nun wurden die Fahnen erhoben, Trompeten und Heerpauken erklangen, und unter wehenden Bannern rückte das Heer vorwärts. 6 *

9. Bd. 1 - S. 9

1873 - Köln : Schwann
— 9 — Heeres und brachen dann erbittert auf, die gefallenen »rüber zu rächen. Ihr Zorn kühlte sich jedoch falb nt den Sümpfen ab, in welche Hermann sie zu locken wußte. Das Treffen blieb unentschieden, wie die Römer sagen; boch scheint es nach bemselben dem Germanttus wenig behaglich in Westphalen gewesen zu sein, beim er zog sich balb durch die Ems und Norbsee an den Ryem zurück. folgenden Jahre roanbte er sich wieber gegen die Deutschen. Ungeheuer waren feine Rüstungen, benn er wollte mit einem Schlage das Sanb unterwerfen, tau-send Schiffe ließ er bauen, um durch die Ems ungefährdet in Feindesland zu kommen. Auf der Ems Uetz er die Flotte zurück und zog mit 8 Legionen gegen die Weser und setzte in der ©egenb von Minden ciuf die rechte Seite des Flusses. Beide Heere standen kampfbereit einander gegenüber, die Römer, um die erlittene Niederlage zw tädjcrt, die ©cutfcfjett, um xl)v Wettert ein b oon beut ^oc^c btt Fremdherrschaft zu befreien. Beide Anführer, Gerrnanikus und Hermann, feuerten die Ihrigen ait.^ „Erinnert euch an die Habsucht, Grausamkeit und den L-tolz der Römer; was bleibt uns anders übrig, als die Freiheit zu behaupten oder zu sterben vor der Knechtschaft?" So schloß Hermann seine Rede, und damit stürmten die Ehernster herab von den Höhen auf die Römer, und^ev begann ein mörderischer Kampf. Hoch zu Roß flog Hermann einher und feuerte die ©einigen an. 3)cuthig kämpften die Deutschen und schwer würde es den Römern, ihren unerschrockenen Angriffen zu wiberstehen. Doch sie hielten Staub und behaupteten die Wahlstatt. Nach Beendigung des Kampfes bauten sie aus den eroberten Waffen der Deutschen einen Siegeshügel, daran prangten die Namen der Stämme, die sie als besiegt ansahen. Keine Wunden und keine Niederlage schmerzte die Deutschen so sehr, wie dieser Anblick. Sie stürzten wieder auf den Feind los, Vornehme, Junge und Alte. Es entbrannte eine zweite Schlacht. Römer und Deutsche kämpften Mann gegen Mann, und Germanikus fand nach Beendigung des

10. Bd. 1 - S. 1

1873 - Köln : Schwann
i. Das alte Deutschland und seine Lewohner. or 2000 Jahren sah es in unserm Vaterlande ganz anders aus, als jetzt. Damals breitete sich über das nunmehr so angebaute und bevölkerte Land ein großer, nur selten unterbrochener Wald, und der Boden war größtenteils sumpfig und morastig. Da irrten in den Wäldern Bären, ^ Wölfe, Auerochsen und andere wilde Thiere in Menge umher; an den Flüssen bewohnte der Biber seinen weitläufigen und kunstvollen Bau, und selbst am Rheine lebten Elennthiere und Rennthiere, die jetzt nur in den kältesten Gegenden der Erde sich finden. Angebautes Land gab es wenig; aber grasreich und schön waren die Weiden, und auf denselben schweiften zahlreiche Heerden von Pferden und Rindern umher, welche der einzige und liebste Reichthum unserer Vorfahren waren. Die alten Deutschen nährten sich von Wurzeln, Milchspeisen, Brod, Haferbrei und Fleisch. Ihr Lieblingsgetränk, das Bier, bereiteten ste aus Hafer und Ger?te. Klein, Bilder a. d. vaterl. Geschichte- 1. 1
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