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1. Das Deutsche Reich - S. 295

1900 - Leipzig : Spamer
Das Königreich Preußen. 295 halb soviel haben die Bezirke Breslau und Oppeln. Der Gesamtwert der Waren hat die Höhe von 6—7 Millionen Mark. — Den Mittelpunkt der Töpfereien bildet im Bezirke Liegnitz Bnnzlan. — Chemikalien werden in wenigen, aber um so bedeutenderen Fabriken hergestellt. — Brennereien waren im Jahre 1886/87 944 vorhanden, von denen 29 auch Hefenfabrikation trieben, 612 Kartoffeln und 329 Getreide verwendeten. An Brauereien waren 1887/88 im ganzen 877 vorhanden, welche aus 40622 Tonnen Getreide und 104 Tonnen Surrogaten 2417600 hl Bier erzeugten (58 1 per Kopf). Da die Provinz die natürliche Vermittlung zwischen den deutschen und den slawischen Stämmen bildet, so ist sie seit alter Zeit auch der Sitz eines regen Handels gewesen. Es hat sich dabei naturgemäß um den Austausch der Rohprodukte des Ostens (Polens und Rußlands) gegen die Industrie- erzeuguisse des Westens (Deutschlands und Frankreichs) gehandelt; auch zwischen dem Süden (Österreich) und dem Norden (den Handelsstädten der Nord- und Ostseeküste) war schon früh ein reger Verkehr. Neben selbständigem Handel fand immer ein bedeutender Durchgangs- und Vermittelungsverkehr statt, dessen Mittelpunkt Breslau war. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts gingen schlefifche Garne nach Holland, fchlefische Leinwand über Hamburg nach Spanien, Portugal und England, schlesische Tuche von Tschirnau und Guhrau nach Ungarn, von Steinau und Wohlan nach Leipzig; Breslau aber war ein Meßort für den Tuchhandel nach Polen und Ruß- land. In dieser frühen Zeit gingen vielbenutzte Handelsstraßen aus Schlesien nach Krakau (über Oppeln, Groß-Strehlitz, Tarnowitz, Benthen und Siewierz oder über Rosenberg und Woischnik), nach Ungarn (über Oppeln, Ratibor, Troppan und Olmütz oder über Teschen, und dann durch den Jablunkapaß), sowie nach Wien (über Ohlau, Grottkau, Neiße, Olmütz und Brünn). Nach der Bereinigung der Provinz mit dem preußischen Staate wurde der bisherige Verkehr mit den Habs- burgischen Ländern plötzlich unterbrochen und es trat ein starker Handel mit Polen und Rußland ein, der durch die Teilung Polens und die Zollpolitik Rußlands später wieder gemindert wurde. Nach den mit den napoleonischen Kriegen zusammen- hängenden Handelsstörnngen gereichte die Einverleibung Krakaus in die österreichische Monarchie dem Verkehre nach dem Osten zum Nachteile, ebenso die immer weiter getriebene Abschließuug Rußlands; anderseits wurde durch den Aufschwung des Bergwerks- und Hüttenbetriebes in Oberschlesien, sowie der Landwirtschaft in der ganzen Provinz der innere Verkehr derselben erfreulich gesteigert, und auch nach dem Auslande hin ist der Handel immerhin noch ziemlich rege..geblieben. Es werden gegenwärtig ausgeführt: Kohlen, Kalk und Gewebe nach Österreich; Gewebe (be- sonders Tuche und halbwollene Stoffe) nach Holland, Schweden, Norwegen, Italien und dem Orient; Porzellan- und Glaswaren nach Dänemark, Holland, Rußland, Spanien, Portugal und der Schweiz; Spiritus nach Italien. Kolonialwaren hin- gegen wurden bisher vielfach aus England und Holland, Pelzwaren ans Rußland, Schmuck- und Seidenwaren aus Frankreich, Eisen- und Stahlwaren aus England bezogen, wobei die größeren Handlungshäuser in direktem Verkehr mit dem Aus- lande standen. — Hinsichtlich des Viehhandels ist zu bemerken, daß Pferde in größerer Menge ein-, Rinder, Schweine und Schafe in weit größerer Menge aus- geführt zu werden pflegen, als umgekehrt. Zur Förderung des Handels besteht eine größere Anzahl von Handels- kammern, Filialen der Reichsbank, Privatbanken und Kreditinstituten. Eine Reichsbankhanptstelle befindet sich in Breslau, Reichsbank- und Reichs- banknebenstellen in den wichtigeren Provinzialstädten; in Breslau ist die städtische, die Breslauer Diskonto-, die Breslauer Wechslerbank und der fchlefische Bankverein, teilweise mit Zweigstellen in der Provinz, vorhanden. An Kreditanstalten sind das königliche Kreditinstitut für Schlesien (errichtet 1769 durch Friedrich den Großen) und die schlesische Generallandschaft (1848 errichtet) zu erwähnen; zu der letzteren gehören die Fürstentumslandschaften zu Breslau, Frankenstein, Glogan, Görlitz, Janer, Liegnitz, Neiße, Ols und Ratibor, sowie die schlesische landschaftliche Bank

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 142

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 142 — Güter für verlustig erklärt und mußte alle Geschütze und Waffen abliefern. Bautzen übergab allein 150 Donnerbüchsen und Zittau 80 Wagen voll Waffen. Dazu verloren sie ihre Gerichtsbarkeit über das flache Land und damit ihr Handelsvorrecht, die Quelle ihres Reichtums. Zwar gewannen die größeren Städte ihre Rechte zum Teil wieder und auch die Güter kauften sie zurück, doch war die frühere Macht des Sechsstädtebundes gebrochen, obgleich er sich bis in unser Jahrhundert (1814) erhielt. Er bildete den einen Stand auf dem Landtage. Bei der Vereinigung mit Sachsen blieben die Lausitzen noch böhmische Lehen und der König von Böhmen behielt sogar das Heimfallsrecht, sobald der albertinische Mannesstamm aus-stürbe. So stand die Lausitz mit Sachsen nur in Personalunion, während die Lausitz ihre eigene Verfassung und ihre alten Rechte behielt. Erst seit der Einführung der Verfassung vom Jahre 1831 ist vieles im Lause der Zeit geändert worden; trotzdem besitzt noch heute die Lausitz ihre eigenen Provinziallandtage, aus denen der Standesherr auf Königsbrück den Vorsitz führt, eine eigene Landständische Bank zu Bautzen, einen Vierstädtebund und andere Eigentümlichkeiten. Vi. Johann Georg Ii., Iii. und Iy. l. Johann Georg Ii. und seine Stellung zu den Reichsangelegenheiten. Johann Georg I. hatte leider 1652 sein Land geteilt. Zwar erhielt der Kurprinz Johann Georg Ii. (1656—80) den Hauptteil, aber für feine jüngeren Söhne stiftete der Vater drei selbständige Fürstentümer unter der Hoheit des Kurfürsten. Es waren dies Sachsen-Weißenfels, welches Nordthüringen und Querfurt umfaßte und bis 1746 bestand, Sachsen-Merseburg, welches außer Merseburg noch die Niederlausitz umfaßte und bis 1738 sich erhielt, und Sachfen-Zeitz mit dem Neustädter und Vogtländischen Kreise, welches bis 1718 währte. Diese Erbteilung hatte mannigfache Streitigkeiten im Gefolge, welche freilich mit der Zeit geschlichtet wurden. Große Aufgaben stellte die Zeit an Johann Georg Ii., aber er war denen durchaus nicht gewachsen. Zuerst schloß er sich eng an das Kaiserhaus an und unterstützte es gegen die Franzosen und die Türken. Dann ließ er sich einmal von Frankreich bestechen, kämpfte aber im zweiten Raubkriege (1672—1679) wiederum gegen Frankreich. Nach dem Frieden von Nymwegen (1678) verband er sich mit dem Kaiser gegen den großen Kurfürsten von Brandenburg und zwang so diesen echt deutschen Helden mit, das eroberte schwedische Vorpommern wieder herauszugeben. Dann schloß er mit Ludwig Xiy. ein förmliches Bündnis. Diese Schaukelpolitik gereichte ihm nicht zum Segen.

3. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 77

1913 - Leipzig : Dieterich
Druck- und Schreibpapier aus Böhmen und Brandenburg, feines und starkes Papier (Velin) aus der Schweiz, England, Holland und Frankreich, Buchdrucklettern von Magdeburg, Berlin, Jena, Paris und Basel, Kunst sachen aus Frankreich, England, Italien, Preßspäne aus England und Holland, allerhand gemalte, gewirkte und papierne Tapeten aus Frankreich, England und Italien, gewirkte Teppiche aus Böhmen und Tirol, Spielkarten aus Bayern (München, Augsburg), Holzwaren aus Bamberg (Körbe), aus Rumburg und Schluckenau (Spanhüte, Fenstervor-setzer, Tischdecken), aus Nürnberg und Augsburg (Spiel-sachen), Haarsohlen aus Hamburg, Karmin und Ultramarin aus Paris, Schokolade aus Spanien und Italien, Nudeln und Makkaroni aus Italien, Zuckerzeug und Parfümerien aus Frankreich, Liköre aus Frankreich, England und Italien, Bier aus Braunschweig (Mumme) und England (Porter, Ale). Es war also eine ziemlich bedeutende Anzahl ausländischer Rohprodukte und Manufakturwaren, die ihren Absatz in unserem Vaterlande fand. Wenn nun auch die Verschiedenheit dieser Artikel groß war, so steht doch fest, daß nur wenige in größeren Mengen eingeführt wurden. Einige, wie Mode-, Seiden- und Sammetwaren, Daunenfedern, Pelzwerk, Edelsteine, Kunstsachen, Porzellan, Parfümerien, Weine, Delikatessen, Mineralwässer und Blumenzwiebeln wurden nur von den höheren Kreisen, Kaffee und Zucker, Feigen, Zitronen und Schokolade auch vom Bürgerstande bezogen. Der einfache Mann aber brauchte nichts oder nur wenig vom Auslande. Die eingeführten Rohprodukte, wie Baumwolle, Baum-woll- und Leinengarne, Farbstoffe und Leder, wurden in Sachsen verarbeitet (s. S. 68ff.). Die Ausfuhr überwog die Einfuhr bei weitem. Schon um 1770, sieben Jahre nach dem Siebenjährigen Kriege, kamen ca. 1 Million Taler mehr ein als in die Fremde ging, um 1800 mindestens 2—3 Millionen. Mannigfach war die Art des Handels. Der Großhandel blühte besonders in Städten mit guten Verbindungen infolge 77

4. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 40

1910 - Leipzig : Wunderlich
40 Heinrich v. Treitschke. nung des Protektors ihn ereilte, wieder zu den Fahnen zurück, denen sein Herz immer angehangen; hatte er doch schon vor Wochen seinen Obersten Odeleben in das französische Hauptquartier gesendet, um dem Imperator als Führer durch Thüringen zu dienen! Sensst, der Ber- treter der Neutralitätspolitik, ward entlassen, die Armee und das Land dem Großen Alliierten zur Verfügung gestellt. General Thielmann erhielt Befehl, Torgau den Franzosen zu öffnen, und trat, da seine Truppen den Weisungen ihres Königs unbedingt gehorchten, allein zu den Verbündeten über, nur begleitet von dem genialen Aster, dem deutschen Vanban. Der Besitz der sächsischen Festungen erlaubte den Franzosen, den Krieg um Monate zu verlängern. Ein hartes Strafgericht erging über die treuen Preußen in Kottbus, die im März, als Blüchers Heer einzog, sich sofort jubelnd der deutschen Sache angeschlossen, zahlreiche Freiwillige unter die Fahnen ihres alten Landesherrn gestellt hatten. Sobald die sächsische Herrschaft zurückkam, wurde das Kottbuser Land von den Franzosen in Belagerungszustand erklärt, eine Anzahl der an- gesehensten Patrioten, der wackere Landrat von Normann voran, auf die Anzeige der sächsischen Beamten in das Gefängnis geworfen und den Familien der Freiwilligen, bei Strafe der Vermögenseinziehung, an- befohlen, ihre Söhne zur Heimkehr aufzufordern. Diese boshafte Ver- folgung erfüllte die Bewohner des Landes mit so ingrimmigem Hasse, daß sie nach der Wiederbesreiung den König baten, er möge sie der Kurmark, nicht der Provinz Sachsen zuteilen: „Wir wünschen nie wieder mit den sächsischen Behörden in ein näheres Verhältnis zu treten, auch dann nicht, wenn sie den k. preußischen Untertanen zugesellt werden sollten." Auf Befehl des Protektors eilte Friedrich August selbst aus Prag herbei, um durch die Spaliere französischer Truppen in der sächsischen Hauptstadt einzuziehen, und das neutrale Osterreich ließ den abtrünnigen Bundesgenossen ungehindert in das napoleonische Feldlager zurück- kehren. Der Imperator empfing ihn um fo freudiger, da er aus dem Hergange erriet, daß Kaiser Franz noch keineswegs entschlossen war, zu den Verbündeten überzutreten. Fortan fuhr der sächsische Hos wieder mit vollen Segeln im Fahrwasser der französischen Allianz: er hoffte abermals auf Preußens Kosten sich zu vergrößern und erbat sich bei dem Protektor für den Fall des Friedens: Glogau und einen Strich von Schlesien, dergestalt, daß Kursachsen mit Warschau ein zusammen- hängendes Gebiet bilden sollte. König Friedrich Wilhelm aber sagte schon im Mai einem sächsischen Edelmanns voraus: der Untergang der albertinischen Krone werde die unvermeidliche Folge solcher Treu- losigkeit sein. hl Die Verbündeten waren mittlerweile über die Elbe bis in die Ober- lansitz zurückgewichen. Napoleon folgte; sein Heer stand zerstreut auf der weiten Linie von Dresden bis Wittenberg. Er faßte jetzt zum

5. Bismarcks Reden und Briefe in Auswahl - S. 100

1910 - Leipzig : Ehlermann
— 100 — von Canossa bereitete im Pariser Kongresse, wofür ich die Verantwortung nicht auf mich genommen haben würde, und von der ich bamals vergeblich abgeraten habe. Wir hatten gar keine Notwenbigkeit, eine größere Macht zu spielen, als wir waren, und die bamaligen Verträge zu unterzeichnen. Aber wir antichambrierten, um schließlich zur Unterschrift zugelassen zu werben. Das wirb uns nicht wieber passieren (Heiterkeit). Das war 1856. Schon im Jahre 1857 Bebrohte uns die Neuf djate Iler1) Frage mit Krieg; das ist nicht so bekannt geworben. Ich Bin bamals von dem hochseligen Könige im Frühjahr 1857 nach Paris geschickt worben, um mit dem Kaiser Napoleon über den Durchmarsch preußischer Truppen zum Angriff auf die Schweiz zu verhanbeln. Was das zu bebeuten hat, wenn barauf eingegangen würde, daß das eine wettgreifenbe Kriegsgefahr werben konnte, daß das uns in Verwicklung mit Frankreich sowohl als auch mit anberen Mächten führen konnte, wirb jeber einsehen, dem ich bies mitteile. So kamen wir, ohne daß das Kriegsgewölk auch nur ein Jahr den Horizont uns freigelassen hätte, bis in die sechziger Jahre hinein. Schon 1863 war eine kaum mirtber große Kriegsgefahr, die dem großen Publikum ziemlich unbekannt blieb, und die ihren Einbruck erst machen wirb, wenn bermaleinst die geheimen Archive der Kabinette der Öffentlichkeit übergeben sein werben. Sie werben sich des polnischen Auf-stanbes erinnern, der 1863 stattfanb, und ich werbe es nie vergessen, wie ich in jener Zeit des Morgens den Besuch zu haben pflegte von Sir Anbrew Buch an an, dem englischen Botschafter, und Talleyranb, dem französischen Vertreter, die mir die Hölle heiß machten über das unverantwortliche Festhalten der preußischen Politik an der *) N., seit 1707 preußisch, hatte sich 1848 zur Republik erklärt. Die Sache wurde schließlich gütlich beigelegt.

6. Theil 2 - S. 683

1827 - Leipzig : Fleischer
683 Sekt dem Winter waren auch die schlesischen Festungen von den Bundesgenossen der Franzosen, den Baiern und Wür- tembergcrn belagert worden. Die Festungen G log au, Brieg, Schweidnitz und Breslau vertheidigten sich nur lau; tapferer Neiße; und Kofel, Glaz und S Uberberg harrten bis ans Ende des Krieges aus. Noch mehr thaten sich Colberg in Pommern und Graudenz in Westpreußen hervor. Endlich mußte sich Danzig am 24sten May 1807 an die Franzosen ergeben. Die Hauptheere rückten nun wieder gegen einander, und trafen sich bei Friedland in Ostpreu- ßen am 14ten Juni, dem Schlachttage von Marengo. Die Russen erlitten eine vollkommene Niederlage; auch die Preußen wurden zurückgefchlagcn, und Königsberg besetzt. Zn guter Ordnung zogen sich die Russen und Preußen nach Tilsit, bis hinter den Niemen zurück. Napoleon folgte schnell. Da hielten es die Verbündeten für gerathcn, einen Waffenstillstand vorzuschlagcn, den jener gern annahm; denn wohl mochte ihm grauen, in das unwirlhbare Rußland einzudringen, an dessen Granze er fast stand. Tilsit wurde für neutral erklärt; auf einem Floß mitten im Flusse traten die beiden Kaiser am 25stcn Juni zusammen, sich über Len Frieden zu besprechen. Am folgenden Tage wohnte auch Friedrich Wilhelm der Unter- redung bei, wurde aber kalt empfangen, und selbst die liebens- würdige Königin vermochte nicht den gefühllosen Corscn zu günstigen Bedingungen zu stimmen. Am 7ten Zuli 1807 wurde der Frieden von Tilsit zwischen Frankreich und Rußland, am 9tcn zwischen Frankreich und Preußen geschlossen. Rußland verlor nichts, erhielt im Gegentheil ein Stück von Ostpreußen, mußte aber versprechen, den Engländern seine Häfen zu verschließen. Friedrich Wil- helm dagegen mußte dem Frieden ungeheure Opfer bringen. Er verlor fast die Hälfte seiner Staaten, alle Provinzen auf dem linken Ufer der Elbe, deren Bewohner mit so treuer Liebe an seinem Hause hingen, und zugleich wurde ihm eine so übertrieben hohe Kontribution aufgelegt, daß sie unter vie- len Jahren nicht zu erschwingen war. Bis dieselbe ganz ab- /

7. Theil 1 - S. 310

1809 - Leipzig : Hinrichs
310 Vierte Periode. Rußland und Schweden sich von der Coalition gegen Preu- ßen trennten, führte die Aussicht zum Frieden herbei. Doch erfocht der Prinz Heinrich, während Friedrich 2 in Schle- sien Daun gegen über stand, nachdem vorher die preußischen Verfchanzungen bei Freyberg von den Oestreichern unter Haddick und den Reichötruppen unter dem Prinzen von Stolberg (15 Oct. 1762) eingenommen worden waren, am 29 Oct. bei Freyberg einen bedeutenden Sieg über diese combinirte Armee. Bald daraus kam Friedrich selbst nach Sachsen, und schloß einen Waffenstillstand, dem am 15 Febr. 1765 der Friede zu Hubertsburg folgte. Oestreichifcher Seits negociirte ihn von C 0 l l e n b a ch, preußischer Seits der Minister von Herzberg, sächsischer Sekts der geheime Rath von Fritsch. Dieser Friede ward auf den Status quo und auf die Basis des Dresd- ner Friedens vom Zahre 1745 abgeschlossen *); zugleich versprach Friedrich 2, die sächsischen Kriegsgefangenen un- entgeldlich zurückzugeben, die Geiseln in Freiheit zu setzen, und die Papiere aus den sächsischen Archiven und Expeditio- nen auszuliefern; dagegen aber versprach Sachsen, in Be- treff der sächsischen Steuerschulden, mit Zuziehung der Land- stände eine Einrichtung zur richtigen Abbezahlung der Ka- pitale und der Zinsen zu treffen. — Die Steuerschul- den betrugen im Zahre 176z über 29 Millionen, die theils •) Die in diesem Frieden erneuerte Abtretung des Oderzolls und des Dorfes Schidlv an Preußen (doch mit Aus- nahme der Stadt Fürstenberg, welche Sachsen behalten sollte), gegen eine auszumlttclnde Entschädigung an Land und Leuten, unterlag auch diesmal wieder den ehemaligen Schmierigkeiten.

8. Enthält die Erdbeschreibung des Königreiches Sachsen - S. 14

1809 - Leipzig : Hinrichs
i4 Der Wittenbergische Kreis. eigentlichen Festung machte sie der Churfürst Johann Friedrich der Großmüthige seit 1542, wo bereits der Ausbruch des Schmalkaldischen Bundeskrieges drohte. So blieb die Stadt Festung, und litt besonders durch den dreißigjährigen Krieg, wo die Häuserzahl von Uz2 bis auf 842 geschmolzen war, und eben so wieder durch das Bombardement im Jahre 1760 (iz Oct.), po die Reichs, truppen, um einige Preußen aus Wittenberg zu vertreiben, 114 Privalhauser und 18 öffentliche Gebäude (Schloß, Universicätskirche, Amthaus, Consistorium rc,) einäscherten, und gegen 200 andere Wohnungen beschädigten. Noch immer sind viele Schutthaufen aus dieser Zeit in der Stadt vorhanden, und 86 Brandstellen in der Stadt, und 67 in der Rathsvorstadt nicht wieder aufgebaut, wiewohl in neuern Zeiten mehrere neue Häuser aufgeführt worden sind. — Nach dem siebenjährigen Kriege geschah nichts zur Unter« Haltung der Festungswerke, und kleinliche Rücksichten ver- hinderten in diesem Zeitraume des Friedens die Verwand« lung des Walles in Gärten und Alleen, wozu die obersten Behörden des Staates selbst geneigt waren. — So blie« den die Außenwerke der Stadt, bis, nach dem Einzuge des Kaisers Napoleon in Wittenberg (22 Oct. 1826), der Befehl gegeben wurde, die Festungswerke wieder herzu« stellen, Schanzen anzulegen, und auf dem linken Elbufer, unweit der Elbbrücke, einen bedeutenden Brückenkopf zu befestigen. 6000 Schanzarbeiter waren bis zum 9 Dee. 1826 dabei — oft selbst des Nachts bei Laternen — be« schäftigt, bis die Elbe, rvelche damals die Niederungen zwischen dem Flusse und der Stadt überschwemmte, die an« gelegten Schanzen zerstörte. Seit dieser Zeit ruhte die

9. Erg-Heft - S. 111

1819 - Leipzig : Hinrichs
Uebersicht über Preußen. Reiche und Staaten rc. lii Frieden (Zo. Mai 1814) wurden zwischen Preußen und Frankreich alle Bestimmungen der Vertrage von Basel, Tilsit und Paris (im Jahre 1808) — mir alleiniger Ausnahme der wahrend des Friedens entstandenen rechtlichen Privatver- Haltnisse —* aufgehoben; schon vorher hatte, nach den Sie- gen im Herbste 1818, Preußen seine vormaligen Provinzen zwischen der Oder, Elbe, Weser und dem Rheine zurückge- nommen; nur daß Bayern Anspach mfb Bayreuth her- auszugeben verweigerte, und Preußen selbst an Großbritan- nien, zur Einverleibung in Hannover, Hildesheim mit Goslar, und Ost friesland überlassen hatte. Nach den mit Rußland zu Kalisch, mir Großbritannien zu Reichenbach, und mit Oestreich zu Töplitz abgefchlossenen Vertragen, sollte auf dem Wiener Congresse die preußische Monarchie nach dem Werthe ihres Territori albe- statt des vom Jahre 1806 hergestellt werden. Diese Ent- scheidung ward erschwert, als Rußland ganz Polen für sich verlangte, und Preußen für seine vormaligen polnischen Provinzen durch das ganze Königreich Sachsen entschädigt seyn wollte. Nach langen Verhandlungen erwarb zuletzt Preußen in dem, mit Sachsen zu Wien (18. Mai 1815) abgeschlossenen, Frieden die größere Hälfte des Areals und die kleinere Halste der Bevölkerung von diesem Königreiche <373 Q. Meilen mit 845,000 Einwohnern) unter dem Na- men eines Herzog thun,s Sachsen, zu welchem dec Wittenberger, Thüringer und Nenstadter Kreis, so wie die Niederlausitz mit Cottbus ganz, die kleinere Hälfte der Ober- lausitz, einzelne Theile vom Meißner und Leipziger Kreise, die beiden Hochstifter Merseburg und Naumburg-Zeitz bei-- nahe ganz, das Fürstenthum Querfurt, der königlich säch- sische Antheil an Henneberg, die sogenannten voigtlandischen Enclaven, die sächsische Souverainetat über Baruth, Son- nenwalde, Walter-Nienburg, über die Grafen von Stoll- berg - Stollberg und Stollberg-Noßla, über drei Schwarz- burgische Aemter, und die vormaligen Abtretungen Sachsens an Westphalen ■— Barby, Gommern und Mansfeld, so wie der sächsische Antheil an Treffurt und Dorla — kamen.

10. Erg-Heft - S. 38

1819 - Leipzig : Hinrichs
Ss Krieg im Jahre 1813. klmgen durch das Erzgebirge über Zwickau und Chemnitz befördert. Napoleon brach also (6. October) von Dresden auf, von wo aus auch der König von Sachsen nach Leipzig (14. October) sich begab, und zog an beiden Ufern der Mulde gegen Wittenberg, wo er über die Elbe gehen, Magdeburg als den Stützpuncr seiner Unternehmungen betrachten, seine Massen von Hamburg aus mit sich in Verbindung bringen, gegen Berlin vordringen, und den Krieg in die Lander zwi- schen die Elbe und Oder versetzen wollte. Allein wahrend er, ohne nähere Kuvde über die Stellung der Heeresmasseu seiner Gegner in den Gegenden zwischen der Elbe, Mulde Und Saale, vier Tage in Düben (10.—14. October) ver- weilte, erhielt er hier von dem Könige von Wirtemberg die Nachricht von der Veränderung des politischen Systems des Königs von Bayern, welcher (8. October) zu Ried, gegen die Garantie aller seiner Besitzungen, mit Oestreich sich un- mittelbar vereiniget, und dadurch den Planen der Verbünde- ten sich angeschlossen hatte. Der König von Wirtemberg meldete zugleich dem Kaiser, daß er durch die Starke der vereinigten, und gegen den Main und Rhein aufbrechenden, östreichisch-bayerischen Armee genöthigt seyn würde, auch seine Truppen mit derselben zu vereinigen. Diese Nachricht, nach welcher Napoleon das gegen Bayern gestandene östreichische Heer in Thätigkeit gegen sich gesetzt, und sich in seinem Rücken bedroht und von Frank- reich abgeschnitten sah, bestimmte ihn, seinen Plan, über die Elbe vorzudringen, zu verändern. Er beschloß, zuvor die Verbündeten zwischen die Elbe und Saale Zu werfen, und brach deshalb von Düben in die Ebenen von Leipzig auf, nachdem er vorher den General Reynier bei Wittenberg über die Elbe gehen, die Preußen bei Roßlau überfallen, und durch ihn die Elbbrücken bei Roßlau, Aken und Warten- burg zerstören ließ, um den Kronprinzen von Schweden und Blüchern von der Elbe abzuschneiden,, wo die beiden festen Hauptpuncte, Wittenberg und Torgau, noch in seinen Han- den waren.
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