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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 375

1861 - Münster : Coppenrath
375 erhalten, dennoch nicht verzweifelte an der Sache Europas, unausgesetzt gerüstet und auch eine allgemeine Landwehr er- richtet, wohl fühlend, daß das stehende Heer allein einen Staat nicht schützen könne. Der letzte deutsche Kaiser wich nicht und wankte nicht. Während die kleineren Staaten willenlos Napoleon's Siegeswagen folgten, während Preußen erdrückt, und Rußland mit dem Welteroberer im Bunde war; da erhob sich noch einmal der hochherzige Kaiser Franz, um allein zu bestehen den Riesenkampf, und das ganze Land war voll aufopfernder Begeisterung. Napoleon's Heere waren gerade jetzt größtentheils in Spanien beschäftigt; um so eifriger aber rüsteten die mit ihm verbündeten Fürsten, besonders die deut- schen, gegen Oesterreich. Um dem feindlichen Angriffe zuvor- zukommen, brach Erzherzog Karl in Bayern ein, Erzherzog Johann in Italien, Erzherzog Ferdinand in Warschau. Die Welt erstaunte, als sie die furchtbaren Heerscharen des so ge- schwächten Oesterreich erblickte. Allein die Stunde der Erlö- sung hatte noch nicht geschlagen. Zwar eroberte der ritter- liche Erzherzog Karl im raschen Siegeszuge München, eroberte Regensburg; da aber kam Napoleon selbst mit Sturmesge- walt aus Spanien herbeigeeilt, und hemmte größtentheils mit den Truppen der ihm verbündeten deutschen Fürsten den Sie- geszug. Kurz, aber blutig war jetzt die Entscheidung. Fünf Tage hintereinander, vom 19. bis 23. April 1809 wurde schrecklich gekämpft bei Abensberg, bei Landshut, bei Eck- mühl, bei Regensburg, und endlich Karl über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt. Schon am 13. Mai hielt Napoleon zum zweiten Male als Sieger seinen Einzug in Wien. So- gleich erließ er von hieraus einen Aufruf an die Ungarn, wie früher an die Polen, sich loszureißen von der österreichischen Herrschaft und auf einem Reichstage aus eigener Mitte einen König zu wählen. Aber zu seiner Beschämung verwarf diese hochherzige Nation den unedelen Antrag und rüstete sich kräf- tig für Oesterreich. Kurz nach den Franzosen war auf dem anderen Ufer der Donau auch Karl vor Wien angekommen.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 223

1861 - Münster : Coppenrath
223 keiner Einigung. Eine Partei wollte ihren entthronten König Stanislaus Lescinsky, für welchen sich besonders sein Schwiegersohn, der König Ludwig Xv. von Frankreich, ver- wandte, wieder auf den Thron erheben; die andere dagegen war für den Sohn des verstorbenen Königes, für den Kur- fürsten von Sachsen, August 111. Für ihn nahmen auch Ruß- land und der Kaiser Partei. Stanislaus ward durch ein russisch-sächsisches Heer vertrieben, und August 111. erhielt den Thron. Da aber griff Ludwig Xv. und die ihm verwandten Könige von Spanien und Sardinien für die Wiedereinsetzung des Stanislaus zu den Waffen. Und so wurde denn der Kaiser sowohl am Rhein, wo der alte Prinz Eugen zum Schutze aufgestellt war, als vorzüglich in Italien angegriffen, wo der spanische Prinz Don Carlos sogleich Neapel wegnahm. Nach langen Unterhandlungen kam der Friede zu Wien, 1738, zu Stande. In diesem wurde zwar August als König von Polen anerkannt; dagegen trat aber der Kaiser, um die Anerkennung der pragmatischen Sanction zu erlangen, nicht nur die Herzogthümcr Lothringen und Bar an Stanislaus, und im Todesfälle desselben an Frankreich ab, sondern überließ auch Neapel und Sicilien dem spanischen Prinzen Don Carlos gegen Abtretung von Parma und Piacenza. Sein Schwieger- sohn Franz Stephan erhielt zur Entschädigung für Lothringen das durch Aussterben des Hauses Medici (1737) damals er- ledigte Großherzogthum Toscana. Neuer Krieg mit den Türken; Friede zu Delgrad (1739). — Um sich für solche Verluste jetzt im Osten zu entschädigen, folgte Karl der Einladung der Kaiserin Anna von Rußland zu einem Bündnisse gegen die Türken, von denen sie Asow zurückerobern wollte. Dieses gelang ihr auch. Desto unglück- licher aber war Kaiser Karl. Sein großer Führer, der Prinz Eugen, dieser treue Schutzwächter von Deutschlands Ehre und Grenzen gegen Westen und Osten, war 1736 gestorben, und die anfänglichen Siege der Oesterreicher wurden jetzt durch

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 302

1861 - Münster : Coppenrath
302 die Worte las: „Mit Elliot Ruhm und Sieg!" Nach Elliot's Tode machte der König selbst den Riß zu einem Mo- numente, das ihm in Gibraltar errichtet wurde. Friede Zn Versailles (1783). — In Nordamerika schwankte das Kriegesglück lange zwischen den Engländern und Ameri- kanern. Endlich, im Jahre 1781, gelang es Washington, den englischen General Cornwallis bei Iorktown einzuschließen und ihn mit seinem ganzen Heere gefangen zu nehmen. Diese Nie- derlage entschied über Amerikas Schicksal. Die Engländer hatten kein neues Heer zu senden, und ein Ministerwechsel in London erleichterte den Frieden, der endlich nach acht blutigen Jahren, 1783*), zu Versailles, unter Vermittelung des Kaisers Joseph 11. und der Kaiserin Katharina Ii. von Ruß- land glücklich zu Stande kam. In demselben ward von Eng- land die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten an- erkannt, und Minorka Spanien überlassen, während Holland Negapatnam in Ostindien an England abtrat. Alles übrige blieb fast so, wie es vor dem Kriege war. Jetzt legte der edle Washington, da er das schöne Werk vollbracht hatte, seine Befchlshaberstelle nieder und ging, von dem Danke und den Segenswünschen seiner Mitbürger begleitet, auf seinen Landsitz in Virginien zurück, um hier in ländlicher Stille sich und den Seinigen zu leben. *) In dieses Jahr fällt die Erfindung der Kunst, vermittels eines Ballons in die Luft zu steigen, und in derselben gleichsam herumzu- schwimmen. Die Gebrüder Montgolfier in Frankreich kamen zuerst auf den Gedanken, große papierne Ballons zu verfertigen und die darin befindliche Luft so zu verdünnen, daß dieselben von der äußern Luft in die Höhe getrieben wurden. Im Jahre 1783 verfertigten sie den ersten großen Ballon, und noch in demselben Jahre machte der Physiker No- zier eine Lustrcise. Nach den Erfindern nannte man die papiernen Ballons Montgolfieren. Bald verfertigten die Franzosen ähnliche Ma« schinen aus Taffet, die sie mit einem Ledcrharzfirnisse überzogen und mit Wasscrstoffgase füllten. Unter allen Luftschiffern hat sich nachher Blanchar t am berühmtesten gemacht, der in seinem Leben ein und sechszig Luftreiscn unternahm.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 359

1861 - Münster : Coppenrath
359 Venedig, Istrien und Dalmatien für Oesterreich, doch wurde der Fluß Etsch als Grenze Oesterreichs im venezianischen Fest- lande bestimmt. Der Rhein sollte die Grenze zwischen Deutsch- land und Frankreich bilden; und ersteres verlor dadurch 1200 Quadratmeilen mit fast vier Millionen Menschen. Eine Neichs- dcputation sollte die am Rhein verletzten Fürsten entschädigen, was endlich nach französisch-russischer Vorschrift meist durch weltlich gemachte geistliche Gebiete (Säkularisation) und durch 42 Reichsstädte geschah. Der Reichsdeputationshaupt- schluß, durch welchen die neue Ordnung der Dinge in Deutsch- land festgesetzt wurde, kam am 25. Februar 1803 zu Stande. Preußen erhielt, außer mehreren Reichsstädten und Abteien, die Bisthümer Paderborn, Hildesheim und Münster als Ent- schädigung. Schon im ersten Monat nach dem Luneviller Frieden, am 24. März 1801, wurde der russische Kaiser Paul, der schon sichtbar sich auf die Seite Bonaparte's neigte, ermordet, und sein ältester Sohn, Alerander, auf den blutigen Thron erhoben. — Kurz zuvor wäre auch Bonaparte beinahe das Opfer einer Verschwörung geworden. Einige Unzufriedene hatten eine Maschine, bestehend aus einer Pulvertoune, die auf einen Karren befestigt und mit Kugeln rundum geladen war, am Abende des 24. Dezember 1800 in einer Straße, durch welche Bonaparte nach der Oper zu fahren pflegte, auf- gestellt, um ihn in die Luft zu sprengen. Bonaparte kam an, aber sein halbbetrunkener Kutscher jagte mit ungewöhnlicher Schnelligkeit; und als die Explosion dieser sogenannten Höl- lenmaschine erfolgte, war Bonaparte bereits außer Ge- fahr. Acht Theilnehmer dieser Verschwörung wurden hingerich- tet, und eine große Anzahl Verdächtiger aus Paris verwiesen. Rückkehr der Fcan;osen aus Aegypten. — Kehren wir jetzt nach Aegypten zurück, wo, wie wir früher hörten, Kleber (ein Straßburger), den Oberbefehl führte. Dieser ausgezeich- nete Feldherr hielt den Ruhm der französischen Waffen aufrecht

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 370

1840 - Münster : Coppenrath
370 nicht unter Bedingungen, wie sie ihm von den vermittelnden Mächten festgesetzt wurden. Er griff daher im August 1831 zu den Waffen, um sich billigere und rechtmäßigere zu erkämpfen. Der Prinz von Oranien führte den Oberbefehl des Heeres. Die Belgier wurden zweimal auf einander, zuerst bei Hasselt, dann bei Löwen, völlig geschlagen und zersprengt; nach einem Feldzuge von kaum zehn Tagen standen die Holländer schon im Herzen von Belgien. In dieser Noch eilte schnell ein französisches Heer unter dem Marschall G^'rard zu Hülfe, um die Holländer in die von der Eonferenz bestimmte Waffenstillstandslinie zurückzuweisen. Vor solcher Übermacht zogen sie sich allerdings innerhalb der an- gewiesenen Grenzen zurück; gleich hierauf kehrten auch die fran- zösischen Hülfstruppen heim, blieben jedoch auf der Grenze ihres Landes stehen, um die Holländer zu beobachten. Der Weg der Unterhandlungen hatte wieder seinen Fortgang; die Londoner Eonferenz erließ Beschlüsse (Protokolle) auf Be- schlüsse; allein der König der Niederlande fand sie wenig im Ein- klänge mit seinen Gerechtsamen und mit der Ehre seines Volkes und wies sie standhaft zurück. In stets gesteigerter Angst war der Blick aller Völker auf diese Streitsache hingerichtet; denn es ward immer offenbarer, daß in den Niederlanden das Loos würde geworfen werden, ob die Welt fürder den Frieden behalten, oder ob wieder ein allgemeiner Krieg mit allen seinen Gräueln sie heimsuchen würde. Alle Staaten rüsteten. Die Belgier schlossen sich immer enger an Frankreich, und das Band zwischen beiden Staaten wurde noch fester geknüpft durch die Vermahlung des Königes Leopold mit einer Tochter des Königes der Franzosen. Nachdem die Beschlüsse der Eonferenz zur Auseinandersetzung der beiden Staaten in ermüdender Menge fruchtlos auf einander gefolgt waren, wurde zum zweiten Male ein französisches Heer unter dem Marschall Gérard abgeschickt, um die von den Hollän- dern besetzte Citadelle von Antwerpen für die Belgier zu erobern; — so wenig auch Preußen und Rußland ihre Zustimmung zu derartigen Zwangsmaßregeln hatten geben können. Die letztere Macht zog sich deshalb ganz von der Eonferenz zurück.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 317

1840 - Münster : Coppenrath
317 nahmen ihn im Marz 1809, als er eben mit einem Heere gegen die Empörer ziehen wollte, gefangen. Keiner nahm sich des Un- glücklichen an; so allgemein war die Unzufriedenheit über seine unbesonnene Regierungsweise. Ec mußte für sich und seine Nach- kommen dem Throne entsagen und mit einem Iahrgehalte in's Ausland wandern. Unter dem Namen Gustavsohn reifete er seit- dem durch alle Staaten Europa's umher und hielt sich in den letzten Jahren in der Schweiz auf, wo er 1838 starb. Sein Oheim, der Herzog Kar! von Südermannland, bestieg dann als Karl Xiii. den erledigten Thron. Da dieser schon alt und ohne Kinder war, so wählten die Reichsstande den Prinzen Christian August von Schleswig-Holstein und, nach dem plötzlichen Tode desselben im Mai 1810, den durch Talent und Charakter gleich ausgezeichneten französischen Marschall Bernadotte, Fürsten von Ponto Corvo, zum Kronprinzen. Dieser trat, nach dem Tode Karl's Xiii. im Februar 1818, unter dem Namen Karl Jo- hann die Regierung an. Seit dem Regierungsantritte Karl's Xiii. huldigte auch Schweden, wie fast alle übrigen Machte Eu- ropas, dek Handelssperre. 73. Fernere Gewaltstreiche; Vereinigung Hollands rc. mit Frankreich. 1810. Mit desto größerer Erbitterung bemerkte endlich Napoleon, daß sein eigener Bruder Ludwig in Holland seinem Volke Han- delsunternehmungen nachsehe, welche mit der Handelssperre unver- träglich waren. Er warnte, drohete, überschwemmte alle Küsten Hollands mit Aufsehern und setzte zuletzt ein bedeutendes Heer gegen Amsterdam in Bewegung. Ludwig, der wohl einsah, daß seine Unterthanen ohne Handel zu Grunde gehen müßten, wollte lieber dem Throne entsagen, als sich langer der Tyrannei seines Bruders fügen; denn er war zu edel, um die Rolle eines Schein- königes zu spielen, der weder Rechte ausüben, noch Schutz ver- leihen kann. Darum legte er am 1. Juni 1810 die Regierung

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 196

1871 - Münster : Coppenrath
— 196 — Abtretung von Parma und Piacenza. Sein Schwiegersohn Franz Stephan erhielt zur Entschädigung für Lothringen das durch Aussterben des Hauses Medici (1737) damals erledigte Großherzogthum Toscana. Neuer Krieg mit den Türken; Friede zu Belgrad (1739). — Um sich für solche Verluste jetzt im Osten zu entschädigen, folgte Karl der Einladung der Kaiserin Anna von Rußland zu einem Bündnisse gegen die Türken, von denen sie Asow zurückerobern wollte. Dieses gelang ihr auch. Desto unglücklicher aber war Kaiser Karl. Sein großer Führer, der Prinz Eugen, dieser treue Schutzwächter von Deutschlands Ehre und Grenzen gegen Westen und Osten, war 1736 gestorben, und die anfänglichen Siege der Oesterreicher wurden jetzt durch stets neue Verluste vereitelt. Schon zogen die Türken drohend vor Belgrad; da schloß hier der österreichische Gesandte, Graf Neipperg, einen für seinen Kaiser höchst ungünstigen Frieden ab. Oesterreich verlor seinen Antheil von Serbien und der Walachei sammt Belgrad; nur das Banat behielt es. Die Donau und Sau waren demnach die Grenzen der österreichischen Besitzungen im Osten. Karl Vi. starb schon im nächsten Jahre (1740) nach diesem traurigen Frieden. Mit ihm erlosch der habsburgische Manns' stamm, welcher 458 Jahre hindurch in Oesterreich geherrscht hatte. Er hinterließ zwei Töchter, Maria Theresia, Gemahlin des Großherzogs Franz von Toscana aus dem Hause Lothringen, und Stammmutter des jetzigen habsburgisch-lothringischen Hauses Oesterreich, und Maria Anna, welche 1744 an den Bruder des Großherzoges, den Herzog Karl von Lothringen, vermählt wurde und noch in demselben Jahre starb. Der verhängnißvolle Tod jenes letzten Habsburgers, Karl Vi., führte nun den öste^ reichif chett Erb folgekrieg herbei, obschon der edele Kaiser sein ganzes Leben daran gewendet hatte, den Ausbruch desselben zu verhindern. Aus diesen Krieg werden wir in der Folge kommen-Zuvor wollen wir uns zur Geschichte zweier nordischen Reiche,

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 279

1871 - Münster : Coppenrath
279 — Amerikanern. Endlich, im Jahre 1781, gelang es Washington, den englischen General Coruwallis bei Uorktown einzuschließen und ihn mit seinem ganzen Heere gefangen zu nehmen. Diese Niederlage entschied über Amerikas Schicksal. Die Engländer hatten kein neues Heer zu senden, und ein Ministerwechsel in London erleichterte den Frieden, der endlich nach acht blutigen Jahren, 1783*), zu Versailles, unter Vermittelung des Kaiser Joseph Ii. und der Kaiserin Katharina Ii. von Rußland glücklich zu Stande kam. In demselben ward von England die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt, Minorka an Spanien, und Tabago an Frankreich abgetreten, während Holland Negapatam in Ostindien an England abtrat. Alles übrige blieb fast so, wie es vor dem Kriege war. Jetzt legte der biedere Washington, da er das große Werk vollbracht hatte, seine Befehlshaberstelle nieder und ging, von dem Danke und den Segenswünschen seiner Mitbürger begleitet, auf seinen Landsitz in Virginien zurück, um hier in ländlicher Stille sich und den ©einigen zu leben. Seit jenem Frieden hat der junge nordamerikanische Freistaat so stannenswerthe Fortschritte sowohl in der Bevölkerung als auch im Wohlstände gemacht, als kein anderer Staat weder im Alterthume noch in der neueren Zeit. Anfangs bestand er Nur aus dreizehn Provinzen, zählte aber in der neuesten Zeit schon vier und dreißig. Eiu Geueraleougreß, nach welchem *) In dieses Jahr fällt die Erfindung der Kunst, vermittelst eineö Bal-wns in die Cuft zu steigen und in derselben gleichsam umher zuschwimmen. Die Gebrüder Montgolfier in Frankreich kamen zuerst auf den Gedan-tfu, große papierne Ballons zu verfertigen und die darin befindliche Luft f° zu verdünnen, das, dieselben von der äußern Lnft in die Höhe getrieben wurden. Im Jahre 1783 verfertigten sie den ersten großen Ballon, und u°tf) in demselben Jahre machte der Physiker No zier eine Lnftreife. Nach den Erfindern nannte inan die papiernen Ballons Montgolfieren. Bald ^"fertigten die Franzosen ähnliche Maschinen ans Lasset, die sie mit einem ^ederharzfirnisse überzogen und mit Wasserstoffgase füllten. Unter allen ^"ftschisfern hat sich nachher Blanchart tun berühmtesten gemacht, der in seinem Leben ein und sechszig Luftreifen unternahm.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 334

1875 - Münster : Coppenrath
— 334 — Steinen, die von allen Seiten, von den Dächern, aus den Fenstern, aus den Kellern auf sie zuflogen. Nach fruchtloser Gegenwehr zogen die Holländer in der Nacht aus Brüssel und überließen die Stadt ihrem Schicksale. Hier bildete sich nun eine provisorische Regierung unter dem Baron van der Linden, van de Weyer rc., die unter dem Zutritte de Potter's ihre Forderung steigerte und bereits die völlige Trennung Belgiens von Holland verlangte. Um neuem Blutvergießen vorzubeugen, traten im Dezember des folgenden Jahres die fünf Hauptmächte Europas, Oesterreich, Preußen, Frankreich, England und Rußland durch die Conferenz zu London vermittelnd ein. Diese sprach die völlige Trennung aus und bestimmte, nach vielfachen Verhandlungen, am 4. Juni 1831 den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg, welcher mit der 1817 verstorbenen Prinzessin Charlotte, Tochter Georg's Iv. von England, vermählt gewesen war und als Prinz des englischen Hauses bisher auch in England gelebt hatte, zum Könige der Belgier. Der König der Niederlande fügte sich dem gebieterischen Drange der Umstände und willigte in die Trennung, jedoch nicht unter Bedingungen, wie sie von den vermittelnden Mächten festgesetzt wurden. Er griff deshalb im August 1831 wieder zu den Waffen, um sich billigere und ehrenvollere zu erkämpfen. Der Prinz von Dramen führte den Oberbefehl des Heeres. Die Belgier wurden zweimal nach einander, zuerst bei Hasselt, dann bei Löwen, überfallen und geschlagen; nach einem Feldzuge von kaum zehn Tagen standen die Holländer schon im Herzen von Belgien. In dieser Gefahr eilte schnell ein französisches Heer unter dem Marschall Gerard herbei, um die Holländer in die von der Conferenz bestimmte Waffenstillstandslinie zurückzuweisen. Vor solcher Uebermacht zogen sich die Holländer ohne Kamps zurück; auch die Franzosen wendeten sich wieder nach ihren Grenzen, blieben hier aber stehen, um die Holländer zu beobachten und mit Hülfe sogleich zur Hand zu sein, falls ihre Bundesgenossen, die Belgier, von den Holländern überfallen würden. Das Band zwischen Frankreich und Belgien wurde bald hierauf noch fester geknüpft durch die Vermählung des Königes Leopold mit einer Tochter des Königes der Franzosen. Der Weg der Unterhandlungen zur Auseinandersetzung der beiden verfeindeten Staaten hatte zu London wieder seinen Fortgang, und die Protokolle oder Beschlüsse folgten auf einander in ermüdender Menge, ohne jedoch den erwünschten Erfolg herbeizuführen. Da rückte zum

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 233

1875 - Münster : Coppenrath
— 233 — Schicksal. Die Engländer hatten kein neues Heer zu senden, und. ein Ministerwechsel in London erleichterte den Frieden, der endlich nach acht blutigen Jahren, 1783*), zu Versailles, unter Vermittelung des Kaisers Joseph Ii. und der Kaiserin Katharina Ii. von Rußland glücklich zu Stande kam. In demselben ward von England die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt, Minorka an Spanien und Tabago an Frankreich abgetreten, während Holland Negapatam in Ostindien an England abtrat. Alles übrige blieb fast so, wie es vor dem Kriege war. Jetzt legte der biedere Washington, da er das große Werk vollbracht hatte, seine Befehlshaberstelle nieder und ging, von dem Danke und den Segenswünschen seiner Mitbürger begleitet, auf seinen Landsitz in Virginien zurück, um hier in ländlicher Stille sich und den Seinigen zu leben. Seit jenem Frieden hat der junge nordamerikanische Freistaat so staunenswerthe Fortschritte sowohl in der Bevölkerung als auch im Wohlstände gemacht, als kein anderer Staat weder im Alterthume noch in der neueren Zeit. Anfangs bestand er nur aus dreizehn Provinzen, zählte aber in der neuesten Zeit schon sieben und dreißig. Ein General-congreß, zu welchem jede einzelne Provinz ihre Abgeordneten schickt, beräth das Wohl deh ganzen Bundesstaates. Dieser Congreß besteht aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten oder Volksvertreter. Ein Präsident, der alle vier Jahre gewählt wird, steht an der Spitze und leitet die Geschäfte. Diese neue Verfassung wurde im Jahre 1787 zu Philadelphia gegründet, und Washington einstimmig zum ersten Präsidenten ernannt. Er bekleidete bis zum Jahre 1797 diesen Ehrenposten. Dann zog er sich, ein zweiter Cincinnatus, von dem Dank aller Guten *) In dieses Jahr fällt die Erfindung der Kunst, vermittelst eines Ballons in die Luft zu steigen und in derselben gleichsam umherzuschwimmen. Die Gebrüder Montgolfier in Frankreich kamen zuerst auf den Gedanken, große papierne Ballons zu verfertigen und die darin befindliche Luft so zu verdünnen, daß dieselben von der äußern Luft in die Höhe getrieben wurden. Im Jahre 1783 verfertigten sie den ersten großen Ballon, und noch in demselben Jahre machte der Physiker Rozier eine Lust-reise. Nach den Erfindern nannte man die papiernen Ballons Montgol-fieren. Bald verfertigten die Franzosen ähnliche Maschinen aus Taffet, die sie mit einem Lederharzfirnisse überzogen und mit Wasserstoffgase füllten-Unter allen Luftschiffern hat sich nachher Blanchart am berühmtesten gemacht, der in seinem Leben ein und sechszig Luftreisen unternahm.
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