294
christlichen Glaubens in ihrem eigenen Lande zu bekmpfen. Auch hier wurden im zwlften Jahrhundert zur Bekmpfung der Unglubigen drei verschiedene Ritterorden nach dem Vor-bilde derer in Palstina gegrndet: Der Orden von Calatrava, St. Iago und Alcantara. Der Kampf gegen die Mauren wurde mit abwechselndem Glck gefhrt, je nachdem unter dem einen oder anderen Theile Uneinigkeit und Parteiung entstanden. Im Ganzen behielten die Mauren anfnglich die Oberhand, und Spanien schwang sich unter ihnen zu einer Vlthe empor, die es selbst unter den christlichen Knigen nicht wieder erreicht hat. Als aber mit der Zeit Eifersucht und Neligionsspaltung die maurischeu Fürsten und ihre Völker immer mehr entzweiten, verlie sie auch das frhere Waffenglck, und eine Provinz nach der andern ging an die Christen verloren. Am rhm-lichsten bekmpfte die Mauren der spanische Held Dom Nodrigo Diaz, Graf von Vivar, gewhnlich Cid, d. i. Herr genannt. In der ersten Hlfte des elften Jahrhunderts machte er die arabischen Fürsten von Sevilla und Toledo zinsbar und er-oberte bald auch das schne Valencia wieder. Aus den ein-zelnen wiedereroberten Provinzen wurden eben so viele Knig-reiche gebildet. Die beiden mchtigsten unter denselben waren Kastilien und Aragonien. Mit diesen beiden Knigreichen wurden die brigen kleineren nach und nach vereinigt, und so die Macht der Christen auerordentlich vermehrt. Im Jahre 1220 erkmpften diese bei Tolosa, in dem Gebirge der Sierra Morena, einen groen Sieg der die Mauren, und seit der Zeit ging die Macht derselben mit Riesenschritten ihrem Unter-gange entgegen. In demselben Jahrhundert eroberten die K-nige von Aragonien die arabischen Besitzungen in Murcia, Valencia, Mallorka und Minorka; nach der statischen Vesper kam auch Sicilien an Aragonien. Die Könige von Kastilien brachten auch allmlig an sich Cordova, Sevilla und Cadix, und den Mauren blieb nur noch Granada; aber auch dieses wurde ihnen endlich entrissen.
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199
dem fränkischen Könige Dagobert gestiftet worden sei. Und weil
die Stadt Germersheim ehemals zu Weißenburg gehört haben
sollte, so wurde auch diese als französisches Eigenthum in Besitz
genommen. Es war gar nicht mehr abzusehen, wo die Reu-
nionskammern ihre Anmaßungen, und Ludwig sein räuberisches
Tagewerk endigen würde. Selbst die freie Reichstädt Straß-
burg, den Schlüssel Deutschlands, nahm er (1681) durch
plötzlichen Ueberfall weg. Seit der Nömerzeit war so freche
Anmaßung, so schamlose Gewaltthat ohne Beispiel.
Die beeinträchtigten Neichstände wandten sich mit lauteu
Klagen an den Kaiser und baten um Hülfe. Damals saß
Leopold auf dem Throne, der Nachfolger Ferdinand's 111.
Als dieser dem französischen Hofe billige Gegenvorstellungen
machte, stellte sich Ludwig höchst verwundert, wie noch Jemand
an seinem guten Rechte hieran zweifeln könne. Um aber doch
den äußeren Schein der Billigkeit nicht zu verletzen, versprach
er, daß man auf einer Versammlung zu Frankfurt die Gegen-
gründe gemeinschaftlich prüfen wolle. Allein die hier gepflo-
genen Unterhandlungen blieben ohne Erfolg. Ludwig's Ge-
sandte wichen mit französischer Glätte allen Gegenvorstellungen
aus und überreichten ihre Forderungen schriftlich und zwar,
das erste Mal, in französischer Sprache, ungeachtet früher bei
allen öffentlichen Verhandlungen nur die lateinische gebraucht
worden war. Alle Gegenvorstellungen der kaiserlichen Bevoll-
mächtigten gegen diese anmaßende Neuerung wiesen die fran-
zösischen mit der kalten Erklärung zurück: „so sei es der Wille
des Königes." Der Kaiser, welcher wegen ausgebrochener
Unruhen in Ungarn und wegen eines von Ludwig selbst be-
förderten Türkenkrieges gegen die übermüthigen Franzosen die
Waffen nicht ergreifen konnte, mußte sich zu einem Waffenstill-
stände auf zwanzig Jahr bequemen. Ludwig blieb im Besitze
aller gemachten Reunionen! Um seiner Macht auch Achtung
auf dem Mittelmeere zu verschaffen, ließ er Algier und Tripolis
bombardiren und auch das kaiserlich gesinnte Genua schreck-
lich verwüsten.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
302
die Worte las: „Mit Elliot Ruhm und Sieg!" Nach
Elliot's Tode machte der König selbst den Riß zu einem Mo-
numente, das ihm in Gibraltar errichtet wurde.
Friede Zn Versailles (1783). — In Nordamerika schwankte
das Kriegesglück lange zwischen den Engländern und Ameri-
kanern. Endlich, im Jahre 1781, gelang es Washington, den
englischen General Cornwallis bei Iorktown einzuschließen und
ihn mit seinem ganzen Heere gefangen zu nehmen. Diese Nie-
derlage entschied über Amerikas Schicksal. Die Engländer
hatten kein neues Heer zu senden, und ein Ministerwechsel in
London erleichterte den Frieden, der endlich nach acht blutigen
Jahren, 1783*), zu Versailles, unter Vermittelung des
Kaisers Joseph 11. und der Kaiserin Katharina Ii. von Ruß-
land glücklich zu Stande kam. In demselben ward von Eng-
land die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten an-
erkannt, und Minorka Spanien überlassen, während Holland
Negapatnam in Ostindien an England abtrat. Alles übrige
blieb fast so, wie es vor dem Kriege war. Jetzt legte der
edle Washington, da er das schöne Werk vollbracht hatte, seine
Befchlshaberstelle nieder und ging, von dem Danke und den
Segenswünschen seiner Mitbürger begleitet, auf seinen Landsitz
in Virginien zurück, um hier in ländlicher Stille sich und den
Seinigen zu leben.
*) In dieses Jahr fällt die Erfindung der Kunst, vermittels eines
Ballons in die Luft zu steigen, und in derselben gleichsam herumzu-
schwimmen. Die Gebrüder Montgolfier in Frankreich kamen zuerst
auf den Gedanken, große papierne Ballons zu verfertigen und die darin
befindliche Luft so zu verdünnen, daß dieselben von der äußern Luft in
die Höhe getrieben wurden. Im Jahre 1783 verfertigten sie den ersten
großen Ballon, und noch in demselben Jahre machte der Physiker No-
zier eine Lustrcise. Nach den Erfindern nannte man die papiernen
Ballons Montgolfieren. Bald verfertigten die Franzosen ähnliche Ma«
schinen aus Taffet, die sie mit einem Ledcrharzfirnisse überzogen und
mit Wasscrstoffgase füllten. Unter allen Luftschiffern hat sich nachher
Blanchar t am berühmtesten gemacht, der in seinem Leben ein und
sechszig Luftreiscn unternahm.
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Extrahierte Personennamen: Cornwallis Joseph Katharina_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Nordamerika Washington Amerikas London Versailles Spanien Holland
Negapatnam Ostindien England Washington Frankreich
359
Venedig, Istrien und Dalmatien für Oesterreich, doch wurde
der Fluß Etsch als Grenze Oesterreichs im venezianischen Fest-
lande bestimmt. Der Rhein sollte die Grenze zwischen Deutsch-
land und Frankreich bilden; und ersteres verlor dadurch 1200
Quadratmeilen mit fast vier Millionen Menschen. Eine Neichs-
dcputation sollte die am Rhein verletzten Fürsten entschädigen,
was endlich nach französisch-russischer Vorschrift meist durch
weltlich gemachte geistliche Gebiete (Säkularisation) und durch
42 Reichsstädte geschah. Der Reichsdeputationshaupt-
schluß, durch welchen die neue Ordnung der Dinge in Deutsch-
land festgesetzt wurde, kam am 25. Februar 1803 zu Stande.
Preußen erhielt, außer mehreren Reichsstädten und Abteien,
die Bisthümer Paderborn, Hildesheim und Münster als Ent-
schädigung.
Schon im ersten Monat nach dem Luneviller Frieden, am
24. März 1801, wurde der russische Kaiser Paul, der schon
sichtbar sich auf die Seite Bonaparte's neigte, ermordet, und
sein ältester Sohn, Alerander, auf den blutigen Thron
erhoben. — Kurz zuvor wäre auch Bonaparte beinahe das
Opfer einer Verschwörung geworden. Einige Unzufriedene
hatten eine Maschine, bestehend aus einer Pulvertoune, die
auf einen Karren befestigt und mit Kugeln rundum geladen
war, am Abende des 24. Dezember 1800 in einer Straße,
durch welche Bonaparte nach der Oper zu fahren pflegte, auf-
gestellt, um ihn in die Luft zu sprengen. Bonaparte kam an,
aber sein halbbetrunkener Kutscher jagte mit ungewöhnlicher
Schnelligkeit; und als die Explosion dieser sogenannten Höl-
lenmaschine erfolgte, war Bonaparte bereits außer Ge-
fahr. Acht Theilnehmer dieser Verschwörung wurden hingerich-
tet, und eine große Anzahl Verdächtiger aus Paris verwiesen.
Rückkehr der Fcan;osen aus Aegypten. — Kehren wir jetzt
nach Aegypten zurück, wo, wie wir früher hörten, Kleber
(ein Straßburger), den Oberbefehl führte. Dieser ausgezeich-
nete Feldherr hielt den Ruhm der französischen Waffen aufrecht
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Extrahierte Personennamen: Paul Bonaparte
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Istrien Dalmatien Oesterreich Oesterreichs Deutsch- Frankreich Rhein Deutsch- Hildesheim Paris
39
Wahrend er nämlich in Afrika so rühmlich für die gemein-
schaftliche Sache der Christenheit kämpfte, pflog sein Nebenbuhler,
der König Franz, die innigste Verbindung gerade mit dem größten
Feinde der Christenheit, dem türkischen Sultan, und munterte ihn
aus, in Ungarn und Deutschland einzufallen. Auch die Prote-
stanten in Deutschland suchte er gegen den Kaiser aufzuwiegeln
und stellte sich deshalb, als ob ec ganz ihre Religionsansichten
theile. Jedoch diese traueten dem falschen Ausländer nicht, der
ihre Glaubensgenossen in Frankreich auf das heftigste verfolgte;
und sie konnten nur einen Monarchen verachten, welcher, der aller-
christlichste genannt, mit dem türkischen Sultan gegen das Ober-
haupt der Christenheit und den Beschützer der von ihm selbst ver-
ehrten römischen Kirche, sich förmlich verband. Nur Mailand war
der Zielpunkt seines Strebens, und kein Mittel schien ihm zu un-
heilig, dieses Land dem Kaiser zu entreißen. Im Jahre 1536
sing er deshalb einen neuen Krieg an. Karl, der seinen heim-
tückischen Gegner nicht aus den Augen gelassen hatte, flog schnell
aus Afrika herbei und siel in Frankreich ein. Schon war er
bis Marseille siegreich vorgedrungen, als er nach vergeblicher zwei-
monatlicher Belagerung aus Mangel an Lebensmitteln und wegen
Krankheiten in seinem Heere, sich -mit Verlust über die Alpen
zurückziehen mußte. Durch Vermittelung des Papstes kam 1538
zu Nizza ein zehnjähriger Waffenstillstand zu Stande. Der
französiche König, welcher sich mit der Hoffnung schmeichelte, daß
er doch am Ende Mailand vom Kaiser erhalten würde, überhäufte
ihn deshalb von nun an mit Gunstbezeigungen aller Art. Als
Karl aber desungeachtet zwei Jahre nachher Mailand seinem
Sohne Philipp gab, da entbrannte der Zorn des getäuschten Kö-
niges von neuem. Ungewarnt durch sein früheres Unglück wollte
er die Waffen noch einmal entscheiden lassen und wartete hiefüc
nur den günstigsten Augenblick ab. Dieser kam bald.
Im Jahre 1541 unternahm Karl eine zweite Fahrt nach
Afrika. Dieses Mal ging der Zug gegen Algier, um den ver-
wegenen Haradin, der nicht aufhörte, die spanischen Küsten zu be-
unruhigen, in seinem neuen Schlupfwinkel aufzusuchen. Andreas
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Karl Karl Karl Karl Philipp Philipp Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ungarn Deutschland Deutschland Frankreich Mailand Afrika Frankreich Marseille Nizza Mailand Mailand Afrika Algier
370
nicht unter Bedingungen, wie sie ihm von den vermittelnden
Mächten festgesetzt wurden. Er griff daher im August 1831
zu den Waffen, um sich billigere und rechtmäßigere zu erkämpfen.
Der Prinz von Oranien führte den Oberbefehl des Heeres. Die
Belgier wurden zweimal auf einander, zuerst bei Hasselt, dann
bei Löwen, völlig geschlagen und zersprengt; nach einem Feldzuge
von kaum zehn Tagen standen die Holländer schon im Herzen
von Belgien. In dieser Noch eilte schnell ein französisches Heer
unter dem Marschall G^'rard zu Hülfe, um die Holländer in die
von der Eonferenz bestimmte Waffenstillstandslinie zurückzuweisen.
Vor solcher Übermacht zogen sie sich allerdings innerhalb der an-
gewiesenen Grenzen zurück; gleich hierauf kehrten auch die fran-
zösischen Hülfstruppen heim, blieben jedoch auf der Grenze ihres
Landes stehen, um die Holländer zu beobachten.
Der Weg der Unterhandlungen hatte wieder seinen Fortgang;
die Londoner Eonferenz erließ Beschlüsse (Protokolle) auf Be-
schlüsse; allein der König der Niederlande fand sie wenig im Ein-
klänge mit seinen Gerechtsamen und mit der Ehre seines Volkes
und wies sie standhaft zurück. In stets gesteigerter Angst war
der Blick aller Völker auf diese Streitsache hingerichtet; denn es
ward immer offenbarer, daß in den Niederlanden das Loos würde
geworfen werden, ob die Welt fürder den Frieden behalten, oder
ob wieder ein allgemeiner Krieg mit allen seinen Gräueln sie
heimsuchen würde. Alle Staaten rüsteten. Die Belgier schlossen
sich immer enger an Frankreich, und das Band zwischen beiden
Staaten wurde noch fester geknüpft durch die Vermahlung des
Königes Leopold mit einer Tochter des Königes der Franzosen.
Nachdem die Beschlüsse der Eonferenz zur Auseinandersetzung
der beiden Staaten in ermüdender Menge fruchtlos auf einander
gefolgt waren, wurde zum zweiten Male ein französisches Heer
unter dem Marschall Gérard abgeschickt, um die von den Hollän-
dern besetzte Citadelle von Antwerpen für die Belgier zu erobern;
— so wenig auch Preußen und Rußland ihre Zustimmung zu
derartigen Zwangsmaßregeln hatten geben können. Die letztere
Macht zog sich deshalb ganz von der Eonferenz zurück.
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Extrahierte Personennamen: August Leopold Leopold Marschall_Gérard
Extrahierte Ortsnamen: Hasselt Belgien Niederlande Niederlanden Frankreich Hollän- Antwerpen
317
nahmen ihn im Marz 1809, als er eben mit einem Heere gegen
die Empörer ziehen wollte, gefangen. Keiner nahm sich des Un-
glücklichen an; so allgemein war die Unzufriedenheit über seine
unbesonnene Regierungsweise. Ec mußte für sich und seine Nach-
kommen dem Throne entsagen und mit einem Iahrgehalte in's
Ausland wandern. Unter dem Namen Gustavsohn reifete er seit-
dem durch alle Staaten Europa's umher und hielt sich in den
letzten Jahren in der Schweiz auf, wo er 1838 starb. Sein
Oheim, der Herzog Kar! von Südermannland, bestieg dann als
Karl Xiii. den erledigten Thron. Da dieser schon alt und ohne
Kinder war, so wählten die Reichsstande den Prinzen Christian
August von Schleswig-Holstein und, nach dem plötzlichen Tode
desselben im Mai 1810, den durch Talent und Charakter gleich
ausgezeichneten französischen Marschall Bernadotte, Fürsten
von Ponto Corvo, zum Kronprinzen. Dieser trat, nach dem Tode
Karl's Xiii. im Februar 1818, unter dem Namen Karl Jo-
hann die Regierung an. Seit dem Regierungsantritte Karl's
Xiii. huldigte auch Schweden, wie fast alle übrigen Machte Eu-
ropas, dek Handelssperre.
73. Fernere Gewaltstreiche; Vereinigung Hollands rc.
mit Frankreich. 1810.
Mit desto größerer Erbitterung bemerkte endlich Napoleon,
daß sein eigener Bruder Ludwig in Holland seinem Volke Han-
delsunternehmungen nachsehe, welche mit der Handelssperre unver-
träglich waren. Er warnte, drohete, überschwemmte alle Küsten
Hollands mit Aufsehern und setzte zuletzt ein bedeutendes Heer
gegen Amsterdam in Bewegung. Ludwig, der wohl einsah, daß
seine Unterthanen ohne Handel zu Grunde gehen müßten, wollte
lieber dem Throne entsagen, als sich langer der Tyrannei seines
Bruders fügen; denn er war zu edel, um die Rolle eines Schein-
königes zu spielen, der weder Rechte ausüben, noch Schutz ver-
leihen kann. Darum legte er am 1. Juni 1810 die Regierung
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xiii Karl Christian
August August Marschall_Bernadotte Ponto_Corvo Karl_Jo- Karl Napoleon Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Schweden Hollands Frankreich Holland Hollands Amsterdam
Das war der Ausgang des Aufruhres. Diese Vorgänge ? ” cbte völlige Unterdrückung der Reformation und die
dauerhafte Wiederherstellung des Katholicismus in Münster zur Folge.
11.
Karl's fernere auswärtige Kriege.
Kriegeszug gegen Tunis (1535). - Während jener grauelvollen Sturme in Münster hatte der Kaiser Karl einen Zug nach Afrika unternommen. Hier hatte der verwegene türkische Seeräuber Chaireddin, genannt Barbarossa, unter dem Schutze des Sultans sich ein Reich in Algier gegründet. D^selbe eroberte auch Tunis und vertrieb den früheren Herr-
Mulei Hassan. Er kam mit seinen Raub schiffen sogar nach den Küsten von Italien und Spanien. Biele tausend Christen waren bereits von ihm nach Afrika fortgeschleppt worden und senfzeten dort in harter Sklaverei. Solcher Schmach der Christenheit konnte der Kaiser nicht gleichgültig zusehen. Als Schirmherr derselben hielt er sich in seinem Gewissen verpflichtet, den Seeräubern das ehrlose Handwerk zu legen Im Sommer des Jahres 1535 setzte er mit einer großen Flotte, welche der genuesische Seeheld Andreas Dorla befehligte, nach Afrika über. Sein christliches Unternehmen ward herrlich gekrönt. Chaireddin's Heer wnrde völlig geschlafen Tums erobert und das Lehn der spanischen Krone dem früheren Herrscher Mulei Hassan zurückgegeben. Dieser glänzende Sieg gewahrte ihm die unaussprechliche Freude, zwei und zwanzig tansend Christen in ihre Heimath zu entlassen. Dm Tag ihrer Vefreiuug hielt er für den schönsten seines Lebens, und mit Thränen tn den Augen soll er gesagt haben: „Dieser Gewinn ohne den Feldzug allein, wenn er auch weiter nichts gewonnen hatte." Jetzt eilten die Befreiten, beschenkt vom Kaiser, in ihre Heimath zurück und verkündeten den Ruhm ihres Erretters durch die europäischen Länder. Noch in demselben Jahre kehrte auch Karl als ein in der ganzen Welt bewunderter und über
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Barbarossa Barbarossa Mulei_Hassan Andreas_Dorla Mulei_Hassan Karl Karl
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246
nach der frhere Eifer der Niederlnder, und das eigentliche Hewgmm Burgund blieb in den Hnden der Franzosen.
Die letzten Regierungsjahre Friedrich's Iv. waren im Ganzen ruhig, und der alte Kaiser hatte auch die Freude, alle seine Stammlnder aus den Strmen der Zeit gerettet und unter seinem Scepter vereint zu sehen. Er_ starb am 19. August 1493 zu Linz an der Donau, acht-undsiebenzig Jahre alt. Das Mausoleum dieses Kaisers im Stephans-dome zu Wien ist eines der schnsten Denkmler deutscher Kunst.
Jene groe Halbinsel im sdwestlichen Theile Europas, die von den Pyrenen bis an das offene atlantische Meer sich hinzieht und jetzt die beiden Reiche Spanien und Portugal umfat, war um das Jahr 711 von den Arabern, die hier Mauren genannt wurden, unterjocht worden. Nur in den nrdlichen Provinzen behaupteten sich die Westgothen und begannen von ihren gebirgigen, schwer zugnglichen Zufluchtssttten aus gegen die neuen Eroberer den Befreiungskrieg. Dieser dauerte Jahr-hunderte hindurch ohne Unterbrechung fort und endete mit der vlligen Vertreibung der Mauren.
An den Kreuzzgen nahmen die christlichen westgothischen Könige nur geringen Antheil; denn sie hatten ja gegen die Feinde des christlichen Glaubens in ihrem eigenen Lande zu streiten. Auch hier wurden im zwlften Jahrhundert zur Bekmpfung der Unglubigen drei verschie-dene Ritterorden nach dem Vorbilde deren in Palstina gegrndet: Die Orden von Calatrava, St. Jago und Alcantara. Der Kampf gegen die Mauren wurde mit abwechselndem Glck gefhrt, je nachdem unter dem einen oder anderen Theile Uneinigkeit und Parteiung entstanden. Im Ganzen behielten die Mauren anfnglich die Oberhand. Das war freilich fr das christliche Europa und noch mehr fr die Halbinsel selbst ein in kirchlicher Beziehung trauriges Vorkommni, aber man darf doch nicht lugnen, da Spanien unter der maurischen Herrschaft Jahrhun-
Die pyrenische Katinset.
78. Vertreibung der Mauren.
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Extrahierte Personennamen: August Calatrava Alcantara
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Donau Wien Europas Spanien Portugal Palstina Europa Spanien