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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 166

1861 - Münster : Coppenrath
166 Schon lange hatte der staatskluge französische Minister Richelieu die Noch Oesterreichs und Deutschlands mit tücki- scher Freude betrachtet; denn sein ganzes Streben ging dahin, die Uebermacht derselben zu schwächen und sein Frankreich mit deutschen Provinzen zu vergrößern. Darum hatte er durch Geld und Versprechungen die Uneinigkeit unter den Deutschen sorgfältig zu unterhalten gesucht, damit sie sich einander schwäch- ten und so seine Eroberungsplane selbst befördern hälfen. Zu- nächst war es auf das schöne Elsaß und die Nheinfestung Philippsburg abgesehen. Bisher hatte er die Schweden nur schwach unterstützt und die Unterstützung am Ende ganz ein- gezogen, als diese selbst ihm schon zu mächtig wurden. Bei dem neuen Glückswechsel aber erneuerte er sogleich wieder das Bündniß mit denselben, versprach reichliche Unterstützung an Geld und Mannschaft und brachte es zugleich bei dem Könige von Polen dahin, daß der mit den Schweden abgelaufene Waffenstillstand verlängert wurde, damit ihre ganze Kraft sich einzig gegen den Kaiser richten könne. Endlich fand auch Frankreich selbst eine längst gesuchte Gelegenheit, öffentlich ge- gen Kaiser und Reich aufzutreten. Der Kurfürst von Trier hatte mit den Schweden den Vertrag abgeschlossen, sich der Theilnahme am Kriege zu enthalten, und darauf eine fran- zösische Besatzung zum Schutze in seine Stadt genommen. Hierdurch beleidigt ließ der König von Spanien, Philipp 111., seine Truppen von Luxemburg gegen Trier aufbrechen. Die Stadt ward erobert, die französische Besatzung niedergehauen, und der Kurfürst gefangen fortgeführt. Sogleich erklärte der Minister Richelieu an Spanien den Krieg, welcher in den Niederlanden und in Spanien eröffnet ward. Gegen Oester- reich aber, den Bundesgenossen Spaniens, zog ein französisches Heer ohne vorhergegangene Kriegeserklärung. Während der Herzog Bernhard von Weimar, von Frank- reich unterstützt, am Rheine focht, rückten die Schweden aus Pommern — so weit waren sie zurückgetrieben — und erfochten

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 167

1861 - Münster : Coppenrath
167 unter Anführung Ban 6 r' s undwrangel's einen glänzenden Sieg über das vereinigte österreichische und sächsische Heer bei Wittstock, am 24. September 1636. In Folge dieses Sieges wurde ganz Thüringen und Hessen von den Fremden besetzt. Das unglückliche Sachsen mußte jetzt für sein Bündniß mit dem Kaiser tief die Rache der Sieger fühlen. Der Kaiser er- lebte das Ende dieses Krieges nicht. Er starb zu Wien am 15. Februar 1637, und sein Sohn, Ferdinand 111., ward Erbe wie des Thrones so des Krieges. 38. Ferdinand 111. (1637-1657). Die letzten Dcgcbentzcitcn des dreißigjährigen Krieges. Ferdinand 111. war neun und zwanzig Jahre alt, als er den Thron bestieg, und regierte zwanzig Jahre. Während der ersten Hälfte seiner Negierung hatte er noch immerfort mit den Gräueln eines Krieges aus Kriegen zu kämpfen. Wie früher der böhmisch-pfälzische den dänischen, und dieser den schwedischen Krieg erzeugte, so hatte jetzt Gustav Adolfs Ver- schwinden und das Nördlinger Siegesglück auch noch einen offenen französischen Krieg herbeigeführt. Wegen Religions- freiheit war der Krieg angefangen, im Fortgange desselben trat aber die Religionsangelegenheit ganz in den Hintergrund und selbstsüchtige Zwecke einzelner Fürsten an ihre Stelle. Frankreich trachtete nur nach deutschen Besitzungen am Rhein; Schweden wollte sein Gebiet an der Ostsee erweitern. Bei den deutschen Fürsten trat sichtbar das Streben nach größerer Macht und völliger Unabhängigkeit hervor; darum unterstützten sie die Ausländer. Unser unglückliches Vaterland glich so einer großen Beute, in welche sich inländische Fürsten mit auslän- dischen theilen wollten. Der Herzog Bernhard focht gegen die Kaiserlichen im Elsaß, in der Absicht, sich selbst zum Herrn dieses Landes zu machen. Er war in seinem Unternehmen sehr glücklich, schlug

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 138

1861 - Münster : Coppenrath
138 so zugleich, daß er sie als Feinde nicht fürchte. Sie zogen nun auf Kosten der Länder, durch welche sie den Zug mit ihrem Raubgesindel nahmen, über Lothringen nach den Niederlanden, wohin man sie zur Theilnahme am Kriege gegen Spanien ge- rufen hatte. Allein auch hier ward man ihrer bald überdrüssig und entließ sie. Jetzt warfen sie sich wieder auf Westfalen und Niedersachsen und hauseten fürchterlich in diesen Ländern. Endlich, im August 1623, erreichte sie Tilly's Schwert. Der größte Theil des Raubgesindels wurde am 6. und 7. August bei Stadt lohn, nicht weit von Münster, aufgerieben; die beiden Anführer aber retteten sich durch schmähliche Flucht nach dem benachbarten Holland. 31. Dritte Periode: Der niedersächsisch-dänische Krieg. So waren nun alle für Friedrich geworbenen Truppen theils aufgerieben, theils zerstreuet. Alle Bollwerke des Pro- testantismus im Süden waren bereits gefallen. Nun schien es, als wenn die Liga und der Kaiser ihre siegreichen Waffen gegen den Protestantismus im Norden kehren würden; denn Tillp stand mit einem schlagfertigen Heere in Hessen. Allein der Kaiser war weit entfernt, den Protestantismus selbst stürzen zu wollen; es sollte hier nur eine Schranke gesetzt werden den maßlosen Streifzügen und Ueberfällen zur Wegnahme katho- lischer Bisthümer und Abteien. Die protestantischen Fürsten Niedersachsens singen nunmehr an, sich zu rüsten, und da ihr Verlangen, man solle Tilly zurückrufen, nichts fruchtete, so wählten lle"den König Christian Iv. von Dänemark, der wegen Holstein zu ihnen gehörte, zu ihrem Kreisobersten. Diesem war es sehr erwünscht, jetzt, unter dem Vorwände, seinem Schwager Friedrich V. zu helfen, dänischen Einfluß in Norddeutschland geltend machen zu können. Auch England, auch Holland boten reiche Unterstützung an Geld und Mann- schaft dar. Und sofort eilten auch wieder jene beiden furcht- baren Abenteurer, Mansfeld und Christian von Braunschweig,

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 197

1861 - Münster : Coppenrath
197 Landheeres; an der Spitze ihrer Flotte standen die Seehelden Nupter und Tromp und fochten rühmlich gegen die englische und französische Seemacht. Auch zu Lande wurde Ludwig's Siegeslauf endlich gehemmt. Die Bürger Hollands, von Ver- zweiflung getrieben, durchstachen die Dämme; das Land ward zum zweiten Meere, se.ine Fluthen hemmten den erstaunten Feind. Dennoch würden die Holländer der feindlichen Ueber- macht am Ende haben unterliegen müssen, hätten nicht mäch- tige Bundesgenossen sich zu ihnen gesellt. Zuerst verband sich mit ihnen der große Kurfürst von Brandenburg, Friedrich Wilhelm, um seine Erbländer, das Herzogthum Cleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg, zu schützen. Seinem Beispiele folgte der Kaiser und ließ Hülfstruppen unter An- führung des Feldherrn Montecuculi nach den Niederlanden auf- brechen; auch der König von Spanien trat später dem Bunde gegen Frankreich bei. Die beiden letzten betrieben an- fangs den Krieg mit geringem Ernste; um so größer aber war der Eifer des Kurfürsten. Um sich dieses gefährlichen Gegners zu entledigen, reizte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark. Aber mit Blitzesschnelle eilte der Kurfürst in sein Land zurück, traf am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin in der Mark auf die Schweden und schlug diesen seit dem dreißig- jährigen Kriege für unüberwindlich gehaltenen Feind völlig in die Flucht. Unterdessen war der berühmte Türenne, als er eben beim Dorfe Sasbach, unweit Oppenheim, dem erfahrenen Monte- cuculi eine Schlacht anbot, durch eine Kugel vom Pferde ge- rissen, sein Heer zurückgedrängt worden (1675). Bald war man des Krieges müde auf allen Seiten. Ludwig, gegen halb Europa streitend, fand die Last zu schwer bei allen Siegen. Er suchte listig seine Gegner zu trennen und mit den einzelnen Parteien sich friedlich auszugleichen. Dieses gelang ihm auch. Die einzelnen Verträge, welche er in den Jahren 1678 und 1679 abschloß, führen den gemeinschaftlichen Namen des Nim- weger Friedens. In diesem verlor Holland, welches zuerst

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 251

1861 - Münster : Coppenrath
Oesterreich unter Regenten aus dem Hause Habsburg-Lothringen. 55. Maria Theresia (1740—1780). Das Todesjahr des zweiten Königes von Preußen war für ganz Europa ein verhängnisvolles Jahr. Es starb in demselben auch Anna, die Kaiserin von Rußland, wie auch der deutsche Kaiser Karl Vi. Wie wenig diesem die prag- matische Sanction und die großen Opfer, die er derselben ge- bracht, genützt hatten, zeigte sich sogleich. Kaum hatte er die Augen geschlossen, und seine schöne geistreiche Tochter Maria Theresia vermöge des klarsten, von den Mächten gewähr- leisteten Rechtes, mit ihrem Gemahle Franz von Lothringen die Negierung der österreichischen Erblande angetreten, als so- fort mehrere Fürsten mit Erbschaftsansprüchen auftraten. Der Kurfürst von Bayern, Karl Albert, sprach die ganze Erb- schaft an und gründete seinen Anspruch auf seine Abstammung von Anna, der Tochter Kaisers Ferdinand 1. Der Kurfürst von Sachsen und König von Polen, August 11l., glaubte wenigstens einen Theil für sich beanspruchen zu dürfen, da er Schwiegersohn des Kaisers Joseph I. war. Auch Spanien, auch Sardinien wollten Miterben sein. Erster schtestschcr Krieg (1740 —1742). — Diesen günsti- gen Augenblick nun ersah sich Friedrich Ii. in seiner Be- gierde nach Ruhm und Machtvergrößerung, um mit alten An- sprüchen auf vier kleine schlesische Fürftenthümer, Jägerndorf, Brieg, Liegnitz und Wohlau wieder hervorzutretcn, auf welche seine Vorfahren im Jahre 1688 und wiederum im Jahre 1694 ausdrücklich Verzicht geleistet hatten. Und um seiner Forde- rung Nachdruck zu geben, ließ er sofort, ohne vorläufige Kriegs- erklärung, zwei Monate nach Karl's Tode, ein großes Heer In Schlesien einrücken? Das Land war auf keinen Krieg vor- bereitet, mit österreichischen Truppen nur schwach besetzt, und deshalb die Besitznahme leicht. Unterdessen ließ er durch sei-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 257

1861 - Münster : Coppenrath
257 ward am 25. Dezember 1745 zu Dresden abgeschlossen. Frie- drich behielt Schlesien und erkannte dagegen Theresias Ge- mahl als Kaiser an. So war der zweite schlesische Krieg be- endet, und Friedrich trat jetzt wieder vom Kampfplatze ab. Friede ¡n Aachen (1748). — Mit Frankreich und Spa- nien währte indeß der Krieg noch einige Jahre fort und wurde vorzüglich in den österreichischen Niederlanden geführt. Die Franzosen unter Anführung des berühmten Marschalls Moritz von Sachsen siegten hier in einzelnen Gefechten über die ver- bündeten Oesterreicher, Engländer und Holländer. Als aber endlich auch die Kaiserin Elisabeth von Rußland sich für Oester- reich rüstete und schon ihre Truppen gegen den Rhein auf- brechen ließ, trug Frankreich den Frieden an. Er wurde zu Aachen im Jahre 1748 geschlossen und machte dem ganzen österreichischen Erbfolgekriege ein Ende. In diesem verlor Maria Theresia außer Schlesien nebst der Grafschaft Glatz, welches sie bereits früher abgetreten hatte, nur die kleinen Her- zogthümer in Italien, Parma, Piacenza und Guastalla, welche sie an den spanischen Jnfanten Don Philipp abtrat. Sonst blieb Alles auf demselben Fuße, wie vor dem Kriege, und die junge hochherzige Kaiserin ging demnach rühmlich genug aus einem Kampfe hervor, der ihr anfangs kaum eine Provinz lassen zu wollen gedrohet hatte. Frankreich mußte zu seiner Beschämung sehen, wie das Haus Haböburg, welches es doch zu vernichten gedachte und zu dessen Vernichtung es so viel Menschenblut fast acht Jahre lang verschwendet hatte, wieder dastand, mächtig und blühend, mit der deutschen Reichskrone von Neuem geschmückt. Erst jetzt, nach dem Frieden zu Aachen, konnte Maria Theresia ihrer Herrschaft froh werden, und die vortreffliche Frau wurde nun eine wahre Mutter für ihre Länder. Durch großartige Einrichtungen und Verbesserungen in allen Zweigen der Verwaltung brachte sie überall neues Leben in dieselben, überall wurde sie getragen von der Liebe und Verehrung ih- Wcltcr's Weltgcsch. Iii. 16. Aufl.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 273

1861 - Münster : Coppenrath
273 halb auch in diesen beiden Jahren nicht mehr vor. Des Kö- nigs Lage blieb, ungeachtet der beiden vorhergegangenen Siege immer sehr bedenklich und wurde noch bedenklicher durch den Verlust der Festung Schweidnitz, welche die Oesterreicher unter London im October, und der Festung Kolberg, welche die Nüs- sen im Dezember 1761 erstürmten. Aber mit dem Anfänge des neuen Jahres gingen auch neue Hoffnungen für den Kö- nig auf. Im Januar 1762 starb die russische Kaiserin Eli- sabeth, Friedrich's unversöhnlichste Feindin, und ihr Neffe, Pe- ter Iii., bestieg den Thron. Dieser, schon längst Friedrich's persönlicher Freund und Bewunderer, entließ sogleich alle preu- ßischen Gefangenen ohne Lösegeld, gab eben so uneigennützig alle Eroberungen zurück und schloß am 5. Mai zu Petersburg nicht nur Frieden, sondern auch ein Bündniß, dem zufolge zwanzigtausend Russen unter Czeenitschef von den Oesterreichern wegzogen und mit den Preußen, ihren alten Feinden, sich fried- lich vereinigten. Aus Furcht vor einem Einfalle von Rußland schloß auch Schweden zu Hamburg mit dem Könige Frieden. Jetzt konnte dieser die vereinigte Macht der Russen und Preu- ßen einzig gegen die Oesterreicher richten. Zuerst sollte Daun aus seinen festen Stellungen bei Schweidnitz vertrieben werden. Schon war Friedrich auf dem Wege dahin, als Czernitschef plötzlich den Befehl erhielt, mit den Russen sogleich umzukeh- ren. Peter Iii. hatte nämlich kurz nach seiner Erhebung durch eine schnell ausgebrochene Revolution Thron und Leben ver- loren. Seine übereilten Maßregeln, insbesondere die vielfachen Mißhandlungen, die seine Gemahlin Katharina, welche die Liebe der Nation besaß, von ihm erleiden mußte, machte ihn allgemein verhaßt. Ihrer eigenen Selbsterhaltung wegen ver- anlaßte Katharina einen Aufstand unter dem Volke, und Peter wurde das Opfer desselben. Nun bestieg sie selbst als Kai- serin Katharina Ii. den Thron ihres ermordeten Gemahles. Sie rief zwar ihre Truppen zurück, hielt aber den Frieden mit Friedrich aufrecht. Allein auch dieses war schon für den König, der nun einen Hauptfeind weniger hatte, ein außer- Welter's Weltges^. Iii. 16. Aufl. 18

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 387

1861 - Münster : Coppenrath
397 Pferde gekostet. Im Jahre 1813 verbrannte man noch in Rußland über 200,000 erstarrte Leichen. 83. Vierte Coalition gegen Frankreich. Die Freiheitskriege von 1813, 14 und 15. Das Jahr 1813. Das niedergebeugte Europa sah in jenem grausigen Un- tergänge das Strafgericht Gottes selbst und erhob sich in küh- ner Begeisterung für die Wiedereroberung seiner Freiheit. Preußen, als das nächste in der Reihe, ging mit seinem Beispiele voran. Der König schloß mit den Russen Friede und Freundschaft und rief, von Breslau aus, am 3. Februar 1813 sein Volk zu den Waffen auf. Und freudig drängten sich Knaben und Jünglinge, Männer und Greise, Reiche und Arme, das ganze Volk ohne Unterschied des Ranges und Standes, zum harten Dienste des Krieges. Das ganze Land erscholl vom Geräusche der Waffen. Von Weib und Kind schied Jeder männlich entschlossen, Alles für Alles zu wagen, und die Alten, welche nicht mitziehen konnten, waffneten und segneten ihre Söhne. Frauen und Mädchen, selbst Kinder legten Geld und Gut oder die Arbeit ihrer Hände auf den Altar des Vaterlandes; das ganze Volk wetteiferte in Dar- bringung freiwilliger Gaben und Opfer. Schon die ersten Gefechte zeigten, daß ein ganz neuer Geist das preußische Heer beseelte; die Franzosen wurden ge- schlagen und über die Elbe zurückgeworfen. Dann aber er- schien Napoleon selbst mit einem neuen Heere aus Frankreich. Mit seiner unermüdlichen Thätigkeit hatte er hier ungesäumt Alles in Bewegung gesetzt, seinen Verlust durch neue Trup- penaushebungen zu ersetzen und die kriegerische Nation zu neuen Opfern anzufeuern. Kühn traten ihm die Preußen, von einer russischen Abth-eilung unterstützt, bei Lützen, unfern von Großgörschen, auf dem Schlachtfelde Gustav Adolf's und des großen Friedrich, am 2. Mai 1613 entgegen, und 25*

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 281

1861 - Münster : Coppenrath
281 Verwandter, welchem nach des Kurfürsten Tode das Land rechtmäßig zufallen mußte. Friedrich Ii., der keine Ver- größerung Oesterreichs wünschte, trat jetzt als Vertheidiger der Rechte des Herzoges auf und forderte von Oesterreich die Zurückgabe Niederbaperns. Und um seiner Forderung Nach- druck zu geben, rückte er sofort mit einem großen Heere in Böhmen ein. Der Kaiser Joseph war auf diesen Fall vor- bereitet und wünschte nichts mehr, als sich mit seinem großen Gegner im Kampfe zu messen, ungeachtet aller Gegenvorstel- lungen seiner Mutter, die Alles aufbot, einen Krieg mit Preu- ßen zu verhindern. Friedrich rechnete auf Rußlands, Joseph auf Frankreichs Unterstützung. Allein die Verbündeten zeigten sich ziemlich lau. Auch Friedrich mochte nicht seinen großen Feldherrnruhm noch am Ende seiner Tage auf's Spiel setzen und den Kaiser, der sich in seinem Lager bei Troppau ver- schanzt hatte, angreifen. So blieb es bei bloßen Märschen und kleinen unbedeutenden Gefechten; und man nannte diesen Krieg spottweise den Kartoffelkrieg, weil die Soldaten nichts zu thun fanden, als im Lager Kartoffeln zu essen. Beide Parteien waren des Krieges müde und schlossen unter Frank- reichs und Rußlands Vermittlung am 13. Mai 1779 den Frieden zu Teschen. Oesterreich behielt das Jnnviertel nebst Braunau und entsagte allen weitern Ansprüchen auf Bayern. Dagegen sprach es dem preußischen Hause die Erb- folge in den Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth zu. Maria Theresia überlebte den Teschner Friedensschluß nur ein Jahr. Die große Kaiserin starb am 29. November 1780 im vier und sechzigsten Lebensjahre, mit dem Ruhme, unter den mißlichsten Umständen die herrlichsten Anstalten für das Wohl ihrer Unterthanen gegründet zu haben. Darum wird sie auch stets in gesegnetem Andenken eines jeden Oesterreichers bleiben. Nach dem Tode dieser ausgezeichneten Landesmutter, deren Regierungszeit Oesterreichs goldene genannt wird, nahm Joseph Ii. die Zügel der Regierung allein in seine Hand.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 252

1861 - Münster : Coppenrath
252 ncn Gesandten in Wien der Kaiserin Anerbietungen machen für die Abtretung Schlesiens. Er versprach, sie nicht nur mit Geld und Truppen gegen ihre Feinde zu unterstützen, sondern auch ihrem Gemähte bei der Kaiserwahl die brandcnburgische Stimme zu geben. Maria Theresia stutzte. Und im Vertrauen auf Gottes Schutz für ihr gutes Recht wies sie Preußens An- erbietungen entschlossen zurück, und der Krieg begann. Im Frühlinge des Jahres 1741 brach der österreichische Fcldmar- schall Neippcrg mit einem Heere nach Schlesien auf, um es den Preußen wieder zu entreißen. Bei dem Dorfe Moll- witz, in der Nähe von Bricg, kam es am 10. April 1741 zur Schlacht. Hier entriß der preußische Feldmarschall Schwe- rin den Ocsterreichern noch im letzten Augenblicke den beinahe schon erkämpften Sieg. Auch Vrieg fiel in die Hände der Preu- ßen, und Friedrich Ii. ließ sich nun von Breslau und mehre- ren anderen schlesischen Städten den Unterthancncid leisten. Preußens Siegesglück rief schnell auch die übrigen Mächte Eu- ropas in die Waffen; denn fast alle waren Feinde Thcrcfia's, aber Freunde ihrer schonen Besitzungen. Am eifrigsten war Frankreich. Da es jetzt selbst nicht mit Erbschaftsansprüchen auftreten konnte, so warf cs sich sofort zum Verthcidiger der Rechte des Kurfürsten von Bayern auf, warb überall Feinde gegen Oesterreich und hoffte, dieses endlich jetzt ganz zu ver- nichten. Der König Ludwig Xv. brachte durch seinen ge- wandten Minister Fleurp am 18. Mai 1741 auf dem Schlosse N ym p h e n b u r g bei München ein Bündniß Frankreichs, Spa- niens, Sardiniens, Bayerns und Sachsens zu Stande. Un- ter den Verbündeten sollte der Kurfürst von Bayern, Karl Albert, auch die deutsche Kaiserkrone, jede der übrigen Mächte einen bestimmten Theil von den österreichischen Ländern er- halten. Auch Preußen trat jetzt diesem großen Bunde bei. Dieser Krieg, welchen die Verbündeten gegen Maria Theresia führten, heißt: Dcr ostcrrcichischc Erbfolgckricg. — Er währte von 1741 bis 1748. In diesen fallen auch die beiden ersten schlesischen
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