Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 174

1861 - Münster : Coppenrath
174 bürg nebst 600,000 Thalern, welche Münster, Paderborn, Mainz, Köln und Fulda aufbringen mußten. Mecklenburg bekam wegen des abgetretenen Wismar die in weltliche Fürstenthümer verwandelten Bisthümer Schwe- rin und Natzeburg. Bayern behielt die Oberpfalz nebst der Kurwürde; den übrigen Theil der Pfalz aber, die Unter- oder Rheinpfalz, erhielt der Sohn des geächteten Friedrich V. zurück nebst der neu errichteten achten Kurfürstenstelle. Den sämmtlichen deutschen Fürsten wurde die längst geübte Landeshoheit nun auch gesetzmäßig zugesprochen, wohin auch das Recht gehörte, Bündnisse unter sich und mit auswärtigen Mächten zu schließen, nur nicht gegen Kaiser und Reich. In Hinsicht der Religionsangelcgenheiten wurden den Lu- therischen und zugleich auch den Reformirten gleiche Rechte mit den Katholiken eingeräumt, und dabei festgesetzt, daß sie alle Kirchen und Kirchengüter behalten sollten, die sie seit dem Jahre 1624 besaßen. Dieses Jahr bekam deshalb den Namen Nor- mal- oder Bestimmungsjahr. Somit war das frühere Resti- tutionsedict hiedurch stillschweigend von selbst aufgehoben. Das Reichskammergericht sollte zu gleichen Theilen von Katholiken und Protestanten besetzt werden. Der Friede mit Schweden zu Osnabrück wurde am 8. August, mit Frankreich zu Münster am 17. September geschlossen, beide Friedensschlüsse aber erst am 24. Oktober 1648 bekannt ge- macht. Das Schmählichste für uns Deutsche war, daß die Aus- länder, Schweden und Franzosen, auch noch die Gewährlei- stung unserer Reichsverfassung und der Friedensbedingungen übernahmen und dadurch Gelegenheit behielten, sich auch fer- ner in die deutschen Angelegenheiten einzumischen. So endete dieser Krieg, der unglücklichste, den Deutschland je geführt hat. Nach dreißig Jahren voll Schlachten, Brand, Mord und Seuchen bot unser sonst so blühendes Vaterland

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 379

1861 - Münster : Coppenrath
379 sich gegen ihn eine Verschwörung, und die beiden Generale Klingspor und Adlerkreuz nahmen ihn im März 1809, als er eben mit einem Heere gegen die Empörer ziehen wollte, gefangen. Keiner nahm sich des Unglücklichen an; so allgemein war die Unzufriedenheit über seine unbesonnene Ne- gierungsweise. Er mußte für sich und seine Nachkommen dem Throne entsagen und mit einem Jahrgehalte in's Ausland wandern. Unter dem Namen Oberst Gustavson reifete er seitdem durch alle Staaten Europas umher. In den letz- ten Jahren hielt er sich in der Schweiz auf und starb 1837 zu St. Gallen. Sein Oheim, der Herzog Karl von Süder- mannland, bestieg als Karl Xiii. den erledigten Thron. Da dieser schon alt und ohne Kinder war, so wählten die Reich- stände den Prinzen Christian August von Schleswig-Hol- stein und, nach dem plötzlichen Tode desselben im Mai 1810, den durch Talent und Charakter gleich ausgezeichneten fran- zösischen Marschall Bernadotte, Fürsten von Ponte Corvo, zum Kronprinzen. Dieser trat, nach dem Tode Karl's Xiii. im Februar 1818, unter dem Namen Karl Johann die Regierung an. Er führte dieselbe zum Segen des Volkes bis zum 8. März 1844, an welchem ihn der Tod von seiner glorreichen Laufbahn abrief. Ihm folgte dem Rechte der Erbfolge gemäß sein Sohn Oskar. Seit dem Regierungsan- tritte Karl's Xiii. huldigte auch Schweden, wie fast alle übrigen Mächte Europas, der Handelssperre. 81. Fernere Gewaltstrciche Napoleons; Vereinigung Hollands w. mit Frankreich (1810). Mit desto größerer Erbitterung bemerkte endlich Napoleon, daß sein eigener Bruder Ludwig in Holland seinem Volke Handelsunternehmungen nachsehe, welche mit der Handelsperre unverträglich waren. Er warnte, er drohete, er überschwemmte alle Küsten Hollands mit Aufsehern; zuletzt setzte er ein bedeuten- des Heer gegen Amsterdam in Bewegung. Ludwig, der wohl

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 139

1840 - Münster : Coppenrath
139 Sohn des geächteten Friedrich V. zurück nebst der neu errichte- ten achten Kursürstenstelle. Den sammtlichen deutschen Fürsten wurde die langst geübte Landeshoheit nun auch gesetzmäßig zugesprochen, wohin auch das Recht gehörte, Bündnisse unter sich und mit auswärtigen Mach- ren zu schließen, in sofern sie nicht dem Reiche zum Schaden waren. In Hinsicht der Religionsangelegenheiten wurden den Luthe- rischen und Reformirten gleiche Rechte mit den Katholiken einge- raumt, und zugleich festgesetzt, daß sie alle Kirchen und Kirchen- güter behalten sollten, die sie seit dem Jahre 1624 besaßen. Dieses Jahr bekam deshalb den Namen Normal- oder Be- stimmungsjahr. Somit war das frühere Restitutionsedikt hiedurch stillschweigend von selbst aufgehoben. Der Friede mit Schweden zu Osnabrück wurde am 8. Au- gust, mit Frankreich zu Münster am 17. September geschlossen, beide Friedensschlüsse aber erst am 24. Oktober bekannt gemacht. Das Schmählichste für uns Deutsche war, daß die Ausländer, Schweden und Franzosen, auch noch die Gewährleistung unserer Reichsverfassung und der Friedensbedingungen übernahmen, und daß wir die übermüthigen Fremdlinge so lange beherbergen und ernähren mußten, bis alle Bedingungen auf das genaueste erfüllt waren. So endete der dreißigjährige Krieg, der unglücklichste, den Deutschland je geführt hat. Unser sonst so blühendes Vaterland bot jetzt einen entsetzenden Anblick dar. Tausende von Flecken, Dörfern und Städten lagen nieder in Schutt und Asche, und heimathlos irrten die unglücklichen Bewohner umher. In Böh- men und Mahren allein waren außer vielen Städten und Flecken über tausend Dörfer also verschwunden, daß man die Statte vieler gar nicht mehr zu bezeichnen weiß. Ganze Gegenden, einstige Sitze des regsten und fröhlichsten Lebens, waren in eine schaurige menschenleere Wüste verwandelt. Felder lagen unangebaut, Han- del und Gewerbe stockten, Bildungsanstalten verwilderten oder hörten ganz auf, da sie aller Pflege entbehrten, die einzig auf die

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 194

1840 - Münster : Coppenrath
194 in den Laufgräben von einer feindlichen Kugel getroffen. So starb der weit gefürchtete und bewunderte uordifche Held, erst sechs und dreißig Jahre alt, der eigentlich nie regiert, sondern bloß Feldzüge geführt hat. Mit ihm erlosch Schwedens Ansehen und Ruhm. Im Frieden von Nystadt 1721 mußte es an Rußland die schönsten Ostseelander, Liefland, Esthland, Inger- mannland und einen Theil von Karelien abtreten. Preußen be- kam die Halste von Vorpommern; nur Dänemark ging leer aus. Am Tage des großen Friedensfestes wurde Peter als Kaiser aller Reußen feierlich ausgerufen und ihm der Beiname des Großen zugelegt. 47. Peter des Gr. letzte Lebensjahre. Während dessen, im Jahre 1716, hatte Peter eine zweite Reise in's Ausland gemacht, um sich mit den einzelnen Staaten näher zu befreunden. Seine zweite Gemahlin, Katharina, — die erste hatte er verstoßen — begleitete ihn bis Holland. Hier besuchte er mit ihr sein altes Saardam wieder und führte sie in die Hütte, welche er einst als Peter Baas bewohnt hatte. Im folgenden Jahre erst verließ er sein Lieblingsland und reifete nach Frankreich. Zu Paris wurde er auf das zuvorkommendste empfangen; alle Merkwürdigkeiten der Stadt wurden dem wißbe- gierigen Fremden gezeigt. Auch besuchte ec Richelieu's Grabmal. Er betrachtete es mit Rührung, umarmte die Bildsäule und sprach: „Großer Mann, Dir wollte ich die Hälfte meiner Staaten geben, könntest Du mich die andere regieren lehren." Eines Tages kam der kleine, erst siebenjährige König Ludwig Xv. zu ihm. Mit zwangloser Gemüthlichkeit nahm Peter ihn auf den Arm, küßte ihn und sagte: „Ich wünsche, Sire, daß Sie wohl auf- wachsen und löblich regieren mögen; vielleicht werden wir uns mit der Zeit einander brauchen können." Sechs Wochen hielt er sich zu Paris auf; dann begab er sich wieder nach Amsterdam zu seiner dort zurückgebliebenen Gemahlin. Vier Wochen blieb er noch dort, dann eilte er über Berlin in sein Reich zurück.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 317

1840 - Münster : Coppenrath
317 nahmen ihn im Marz 1809, als er eben mit einem Heere gegen die Empörer ziehen wollte, gefangen. Keiner nahm sich des Un- glücklichen an; so allgemein war die Unzufriedenheit über seine unbesonnene Regierungsweise. Ec mußte für sich und seine Nach- kommen dem Throne entsagen und mit einem Iahrgehalte in's Ausland wandern. Unter dem Namen Gustavsohn reifete er seit- dem durch alle Staaten Europa's umher und hielt sich in den letzten Jahren in der Schweiz auf, wo er 1838 starb. Sein Oheim, der Herzog Kar! von Südermannland, bestieg dann als Karl Xiii. den erledigten Thron. Da dieser schon alt und ohne Kinder war, so wählten die Reichsstande den Prinzen Christian August von Schleswig-Holstein und, nach dem plötzlichen Tode desselben im Mai 1810, den durch Talent und Charakter gleich ausgezeichneten französischen Marschall Bernadotte, Fürsten von Ponto Corvo, zum Kronprinzen. Dieser trat, nach dem Tode Karl's Xiii. im Februar 1818, unter dem Namen Karl Jo- hann die Regierung an. Seit dem Regierungsantritte Karl's Xiii. huldigte auch Schweden, wie fast alle übrigen Machte Eu- ropas, dek Handelssperre. 73. Fernere Gewaltstreiche; Vereinigung Hollands rc. mit Frankreich. 1810. Mit desto größerer Erbitterung bemerkte endlich Napoleon, daß sein eigener Bruder Ludwig in Holland seinem Volke Han- delsunternehmungen nachsehe, welche mit der Handelssperre unver- träglich waren. Er warnte, drohete, überschwemmte alle Küsten Hollands mit Aufsehern und setzte zuletzt ein bedeutendes Heer gegen Amsterdam in Bewegung. Ludwig, der wohl einsah, daß seine Unterthanen ohne Handel zu Grunde gehen müßten, wollte lieber dem Throne entsagen, als sich langer der Tyrannei seines Bruders fügen; denn er war zu edel, um die Rolle eines Schein- königes zu spielen, der weder Rechte ausüben, noch Schutz ver- leihen kann. Darum legte er am 1. Juni 1810 die Regierung

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 172

1871 - Münster : Coppenrath
— 172 — kammern ihre Anmaßungen, und Ludwig sein räuberisches Tagewerk endigen würde. Selbst die freie Reichsstadt Straß bürg, den Schlüssel Deutschlands, nahm er (1681) durch plötzlichen Uebersall weg. Seit der Römerzeit war so freche Anmaßung, so schamlose Gemaltthat ohne Beispiel. Die beeinträchtigten Reichstände wandten sich mit lauten Klagen au deu Kaiser und baten um Hülfe. Damals saß Leopold I. auf dem Throne, der Nachfolger Ferdinand's-Iii. Als dieser dem französischen Hose billige Gegenvorstellungen machte, stellte sich Ludwig höchst verwundert, wie noch Jemand an seinem guten Rechte hieran zweifeln könne. Um aber doch den äußeren Schein der Billigkeit nicht zu verletzen, versprach er, daß man auf einer Versammlung zu Frankfurt die Gegengründe gemeinschaftlich prüfen wolle. Allein die hier gepflogenen Unterhandlungen blieben ohne Erfolg. Ludwig's Gesandte wichen mit französischer Glätte allen Gegenvorstellungen aus und überreichten ihre Forderungen schriftlich und zwar, das erste Mal, in französischer Sprache, ungeachtet früher bei allen öffentlichen Verhandlungen nur die lateinische gebraucht worden war. Alle Gegenvorstellungen der kaiserlichen Bevollmächtigten gegen diese anmaßende Neuerung wiesen die französischen mit der kalten Erklärung zurück: „so sei es der Wille des Königes." Der Kaiser, welcher wegen ausgebrochener Unruhen in Ungarn und wegen eines von Lndwig selbst beförderten Türkenkrieges gegen diese übermüthigen Franzosen die Waffen nicht ergreifen konnte, mußte sich zu einem Waffenstillstände auf zwanzig Jahre bequemen. Ludwig blieb im Besitze aller gemachten Reunionen! Um seiner Macht auch Achtung auf dem Mittelmeere zu verschaffe», ließ er Algier und Tripolis bombardiren und auch das kaiserlich gesinnte Genua schrecklich verwüsten. Aufhebung des Edictes von Nantes (1685). — Ludwig giug iu feinen Gemaltstreichen immer weiter. Jetzt schwang er die Geißel gegen die Reformisten und hatte nichts Geringeres im Sinne, als sie ganz auszurotten. „Mein Großvater

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 415

1871 - Münster : Coppenrath
- 415 — 102, Rückwirkung dieser Revolution auf mehre andere Staaten, insbesondere auch auf Deutschland. Wie ein zündender Blitzstrahl durchfuhr die Nachricht von der Februarrevolution in Paris die meisten Lander Europas. Alle lang gehegten Wünsche und Beschwerden kamen rasch nach einander zu einem gewaltigen Durchbruche. Reine und unfeine Leidenschaften, Einsichten und Vorurtheile mischten sich wieder in die allgemeine Ausregung der Gemüther. Wie früher, so fanden auch jetzt die Vorgänge in Frankreich vielfache Nachahmung in anderen Ländern. Italien. — In Oberitalien hatte sich das Lom bar dis ch-^enetianische Königreich unter der Regierung Oesterreichs zu einem außerordentlichen Wohlstände herausgeschwun-9ett. Desungeachtet haßte man die Fremdherrschaft und neckte tiud verhöhnte unablässig auf die empörendste Weise „die Deutschen", die hier wie in Feindes Land standen. Schon im Januar 1848 entstanden in der Hauptstadt Mailand bedenkliche Unruhen und Meutereien. Sobald aber die Kunde der ^anzösischen Revolution dahin gekommen war, da brach eine °ffene Empörung aus. Um Bürgerblut zu schonen und der Aufgeregten Menge Zeit zu lassen, zur Besonnenheit zurückzukehren, verließ der alte Feldmarschall Radetzki am 22. März seinen Truppen die Stadt „auf Wiedersehen". Auch Vene-kig rief die Republik aus, und die kaiserliche Besatzung räumte ^ensalls die Stadt „auf Wiedersehn". Einen noch höheren Aufschwung nahm die Revolution, als Karl Albert, der König von Sardinien, sich an die Spitze stellte. Dieser von Ehrgeiz getriebene ^ürst hatte nichts Geringeres im Sinne, als ganz Oberitalien Unter seiner Herrschaft zu vereinigen und einen starken Bund Eer italienischen Staaten in's Leben zu rufen. Um die öffent-lche Stimmung für sich zu gewinnen, gab er seinem Lande ^Ue freie Verfassung, erklärte Oesterreich den Krieg und fiel Mort mit großer Heeresmacht in die Lombardei ein. Da er-

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 279

1871 - Münster : Coppenrath
279 — Amerikanern. Endlich, im Jahre 1781, gelang es Washington, den englischen General Coruwallis bei Uorktown einzuschließen und ihn mit seinem ganzen Heere gefangen zu nehmen. Diese Niederlage entschied über Amerikas Schicksal. Die Engländer hatten kein neues Heer zu senden, und ein Ministerwechsel in London erleichterte den Frieden, der endlich nach acht blutigen Jahren, 1783*), zu Versailles, unter Vermittelung des Kaiser Joseph Ii. und der Kaiserin Katharina Ii. von Rußland glücklich zu Stande kam. In demselben ward von England die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt, Minorka an Spanien, und Tabago an Frankreich abgetreten, während Holland Negapatam in Ostindien an England abtrat. Alles übrige blieb fast so, wie es vor dem Kriege war. Jetzt legte der biedere Washington, da er das große Werk vollbracht hatte, seine Befehlshaberstelle nieder und ging, von dem Danke und den Segenswünschen seiner Mitbürger begleitet, auf seinen Landsitz in Virginien zurück, um hier in ländlicher Stille sich und den ©einigen zu leben. Seit jenem Frieden hat der junge nordamerikanische Freistaat so stannenswerthe Fortschritte sowohl in der Bevölkerung als auch im Wohlstände gemacht, als kein anderer Staat weder im Alterthume noch in der neueren Zeit. Anfangs bestand er Nur aus dreizehn Provinzen, zählte aber in der neuesten Zeit schon vier und dreißig. Eiu Geueraleougreß, nach welchem *) In dieses Jahr fällt die Erfindung der Kunst, vermittelst eineö Bal-wns in die Cuft zu steigen und in derselben gleichsam umher zuschwimmen. Die Gebrüder Montgolfier in Frankreich kamen zuerst auf den Gedan-tfu, große papierne Ballons zu verfertigen und die darin befindliche Luft f° zu verdünnen, das, dieselben von der äußern Lnft in die Höhe getrieben wurden. Im Jahre 1783 verfertigten sie den ersten großen Ballon, und u°tf) in demselben Jahre machte der Physiker No zier eine Lnftreife. Nach den Erfindern nannte inan die papiernen Ballons Montgolfieren. Bald ^"fertigten die Franzosen ähnliche Maschinen ans Lasset, die sie mit einem ^ederharzfirnisse überzogen und mit Wasserstoffgase füllten. Unter allen ^"ftschisfern hat sich nachher Blanchart tun berühmtesten gemacht, der in seinem Leben ein und sechszig Luftreifen unternahm.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 143

1875 - Münster : Coppenrath
— 143 — ten Reichsstadt erschien, deren bestürzte Einwohner er aufforderte, sich zu ergeben. Die Bürger waren von aller Hülfe verlassen, viele Kaufleute befanden sich der Frankfurter Messe halber außerhalb der Stadt, und um das Unglück voll zu machen, hatten sich einige einflußreiche Bürger sogar vom französischen Könige bestechen lassen. So ward durch räuberischen Ueberfall und den schmählichen Verrath weniger Bewohner das vom Reiche leider im Stiche gelassene Straßburg den Deutschen entrissen, so ging eine Stadt verloren, deren hohe Wichtigkeit einst Kaiser Karl V. durch den denkwürdigen Ausspruch gekennzeichnet hatte: wenn Wien und Straßburg zugleich in Gefahr wären, so würde er Wien aufgeben, um Straßburg zu retten! Das mißhandelte Reich und die beeinträchtigten Reichstände wandten sich mit lauten Klagen an den Kaiser und baten um Hülfe. Damals saß Leopold I. auf dem Throne, der Nachfolger Ferdinands Iii. Als dieser dem französischen Hofe billige Gegenvorstellungen machte, stellte sich Ludwig höchst verwundert, wie noch Jemand an seinem guten Rechte hieran zweifeln könne. Um aber doch den äußeren Schein der Billigkeit nicht zu verletzen, versprach er, daß man auf einer Versammlung zu Frankfurt die Gegengründe gemeinschaftlich prüfen wolle. Allein die hier gepflogenen Unterhandlungen blieben ohne Erfolg. Ludwig's Gesandte wichen mit französischer Glätte allen Gegenvorstellungen aus und überreichten ihre Forderungen schriftlich und zwar, das erste Mal, in französischer Sprache, ungeachtet früher bei allen öffentlichen Verhandlungen nur die lateinische gebraucht worden war. Alle Gegenvorstellungen der kaiserlichen Bevollmächtigten gegen diese anmaßende Neuerung wiesen die französischen mit der kalten Erklärung zurück: „so sei es der Wille des Königes." Der Kaiser, welcher wegen ausgebrochener Unruhen in Ungarn und wegen eines von Ludwig selbst beförderten Türkenkrieges gegen diese übermüthigen Franzosen die Waffen nicht ergreifen konnte, mußte sich zu einem Waffenstillstände auf zwanzig Jahre bequemen. Ludwig blieb im Besitze aller gemachten Reunionen! Um seiner Macht auch Achtung auf dem Mittelmeere zu verschaffen, ließ er Algier und Tripolis bombardiren und auch das kaiserlich gesinnte Genua schrecklich verwüsten. Aufhebung des Edictes von Nantes (1685). —Ludwig ging in seinen Gewaltstreichen immer weiter. Jetzt schwang er die Geißel gegen die Resormirten und hatte nichts Geringeres im Sinne, als sie

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 297

1881 - Münster : Coppenrath
297 Holland der; selbst die schon heimkehrenden Russen wurden wieder zu-rckgernfen. Aber frher noch als hier, brach eben so unerwartet der Krieg in Italien aus. Murats Sturz. Der König von Neapel hatte kaum Kunde ^kommen von der Rckkehr Napoleons, als er sich fr ihn erklrte und, Ne dessen Plan abzuwarten, aufstand und losschlug. Er hatte nichts Geringeres im Sinne, als der Regierung der vielen einzelnen Fürsten W Italien ein Ende zu machen und die Halbinsel als ungeteiltes Knig-reich fr sich zu erwerben. Aber schmachvoll endete dieser Plan. Ein sterreichisches Heer eilte herbei und trieb schnell die Neapolitaner vom Po zurck, bis wohin sie bereits gedrungen waren. Fast tglich fielen ^eine Gefechte vor, berall wichen die Neapolitaner, endlich lste sich das ganze Heer auf. Innerhalb sechs Wochen war der Krieg beendigt; ^turctt rettete sich am Bord eines Kauffahrteischiffes nach Frankreich, ^er frhere König Ferdinand Iv. kehrte jetzt, nach zehnjhriger Ent-lernnng, aus teilten auf den Thron seiner Vter zurck. Spter dachte Murat von Corsica aus noch einen Versuch, mittelst Anstiftung eines Aufstandes in Unteritalien sich wieder auf seinen Thron zu schwin-Zen; aber auch dieses Unternehmen scheiterte. Er wurde mit der geringen '^char seiner Anhnger leicht berwltigt und bte sein Vorgehen mit Tode. Am 13. Oktober 1815 wurde Joachim Murat, der durch ^riegesmut und Glck vom Sohne eines Gastwirtes zum Könige des fchnsten Landes emporgestiegen war, zu Pizzo kriegesrechtlich erschossen. Unterdessen waren die verbndeten Mchte schnell dem Kriegesschau-^atze entgegen gerckt. Blcher stand mit einem preuischen, Wel-^Ngton mit einem aus Englndern, Hollndern, Braunschweigern '^ud Hannoveranern zusammengesetzten Heere in den Niederlanden. Es ^nen, als wollten sie nicht eher angreifen, als bis die Macht aller Ver-Zndeten sich gesammelt habe. Aber Napoleon kam ihnen zuvor und lie einen mit bewunderungswrdiger Schnelligkeit zusammengebrachten Heerhaufen rasch gegen Blcher und Wellington anrcken. Mit der gr-^eren Hlfte strzte er sich selbst.auf die Preußen, die andere unter Ney warf er auf die Truppen Wellingtons. Schlacht bei Ligny. Am 16. Juni 1815 griffen die Fran-3sen mit bermacht die Preußen bei dem Dorfe Ligny an und es ent-^pann sich hier ein schrecklicher Kampf. Das Dorf wurde.mehrmals ge-kommen und wiedergenommen; es ward auf beiden Seiten zwischen den
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 15
1 14
2 20
3 16
4 21
5 261
6 17
7 46
8 6
9 9
10 227
11 66
12 42
13 2
14 71
15 11
16 56
17 4
18 1
19 19
20 64
21 3
22 17
23 53
24 12
25 13
26 26
27 21
28 11
29 3
30 43
31 53
32 2
33 70
34 18
35 7
36 29
37 397
38 6
39 37
40 17
41 22
42 24
43 57
44 4
45 65
46 21
47 13
48 11
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 56
2 3
3 18
4 13
5 1
6 2
7 34
8 88
9 404
10 2
11 0
12 11
13 6
14 0
15 110
16 133
17 234
18 0
19 24
20 100
21 6
22 0
23 134
24 0
25 6
26 4
27 1
28 16
29 119
30 3
31 2
32 32
33 2
34 84
35 2
36 26
37 13
38 46
39 20
40 5
41 26
42 10
43 16
44 43
45 23
46 7
47 0
48 3
49 2
50 4
51 43
52 10
53 0
54 1
55 2
56 16
57 3
58 4
59 19
60 51
61 22
62 3
63 6
64 23
65 5
66 5
67 65
68 22
69 6
70 2
71 35
72 6
73 17
74 320
75 2
76 11
77 48
78 55
79 2
80 28
81 2
82 10
83 8
84 0
85 79
86 91
87 2
88 3
89 14
90 7
91 1
92 113
93 2
94 18
95 5
96 235
97 24
98 328
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 1
26 2
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 5
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 3
56 0
57 0
58 0
59 4
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 1
77 0
78 0
79 4
80 0
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 3
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 2
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 2
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 1
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 2
125 0
126 0
127 0
128 0
129 2
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 1
144 2
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 1
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 3
174 0
175 0
176 2
177 5
178 0
179 0
180 1
181 0
182 6
183 1
184 0
185 0
186 2
187 0
188 0
189 0
190 0
191 1
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 2
198 0
199 0