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görschen, auf dem Schlachtfelbe Gustav Abolf's und des großen Friedrich, am 2. Mai 1813 entgegen, und von beibeu Seiten würde mit der äußersten Erbitterung gefochten. Enblich mußten die Verbünbeten der Ueber macht weichen, und sie zogen sich langsam und in der besten Orbnung zurück. Auch in einer zweiten Schlacht, am 20. und 21. Mai bei Bautzen mtroeit Wur scheu, blieb Napoleon Sieger und nöthigte die Verbünbeten zum Rückzüge nach Schlesien. Doch barste sich Napoleon des Sieges nicht rühmen; benn seine Hoffnuugeu auf eutscheibenbe Vortheile und glänzenbe Erfolge waren vereitelt. Nur das Schlachtfelb hatte er bitrch seine Uebermacht den Gegnern entrissen, nicht den Muth und das Selbstvertrauen; und das Heer, welches er zu vernichten gebachte, war in seiner kräftigen Haltung nicht erschüttert. Darum schloß er am 4. Juni einen Waffenstillstanb ab, der bis zum 17. August bauerte. Währeub dieser Zeit war eiu Fnebenscongreß zu Prag unter Oesterreichs Bermittelung eröffnet. Mit ängstlicher Spannung waren die Blicke aller aus Prag gerichtet, wo das Schicksal der Völker von den Säulen des Herkules bis zum Norbcap, vom irischen Meere bis zum Ural entschieben werben sollte. Allein die Un-terhanblungen führten nicht zu dem erwünschten Ziele. Wieberum sollte das Schwert über Europas Zukunft entfcheibett. Da erklärte auch der hochherzige Kaiser Franz seinem eigenen Schwiegersohn den Krieg, um in Verbiubung mit den anberen Mächten Me Leiben Europas zu enbigen. Sein Felbherr, der Fürst Karl von Schwarzenberg, rourbe Oberanführer des Vun-besheeres. Unter ihm staub eine Heeresabtheilung mit General Blücher an der Spitze; eine ctubere, die Notbarmee, unter dem Kronprinzen Bernabotte von Schweden. Auf Rußlanbs Einlabung kam selbst der verbannte Morecut aus Amerika herüber, um feinen Reichthum au militärischen Kenntnissen in das Lager der Verbünbeten zu bringen.
Am 17. August erneuerte sich der Kampf, und nun folgte eüte beispiellose Reihe von großen Schlachten. Napoleon stanb
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Extrahierte Ortsnamen: Bautzen Schlesien Prag Norbcap Europas Europas Schweden Amerika
tut! dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Negierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedingungen von französischer und deutscher Seite unterzeichnet, und schon am 1. März erfolgte deren Bestätigung durch die Natioualversammluug zu Bordeaux nach fiebenstündiger Be-rathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sind im Wesentlichen folgende:
1) Elsaß und Deutsch-Lothriugen mit der Festung und den Forts von Metz, jedoch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück;
2) Frankreich zahlt innerhalb drei Jahren an Kriegsentschädigung fünf Milliarden Franks (1333vs Millionen preußische Thaler); bis zu deren Zahlung bleibt eine deutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Landes; die Hauptstadt Paris zahlt eine besondere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks;
3) Die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert.
Dieser vorläufige Friedensschluß, in Folge dessen auch die Festung Belfort sich ergab, wurde demnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. definitiv abgeschlossen. In Folge dessen zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen wurden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England.
Glorreich halte dieser schreckliche Krieg für die Deutschen Waffen begonnen; glorreich ist er unter der leitenden Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte deutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum endlichen, ruhmvollen Siege gebracht. Wahrlich,
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bedeutungsvolle Erinnerungen zu wecken. Der alte Erbfeind der Christenheit, der zweimal mit starker Faust an die Thore $ieits angeklopft, ist nunmehr für die Sicherheit seines eigenen Thrones an die Gnade der christlichen Mächte gewiesen.
104. Krieg in Italien. — Frankreichs Machtstellung.
In der neuesten Zeit sind aller Blicke auf Italien geachtet. Die Zustände dieses verhängnißvollen Landes sind bis W wenig geeignet, den Gesichtskreis zu läutern und Vertrauen die nächste Zukunft einzuflößen. Aufstand und Kriegeslärm fost überall. An der Spitze dieser großen Bewegung steht der $ötttß von Sardinien, Victor Emanuel. Im Vertrauen Quf Frankreichs Schutz und Hülfe hatte dieser den Plan seines Katers wieder aufgenommen, zunächst die österreichische Herr-^Qst in Italien zu stürzen und sich alsdann zum alleinigen Herrscher von ganz Italien zu machen. Zu diesem Zwecke ward fortwährend gerüstet und auch aus allen übrigen Staaten Jta-^ens Freischaren angeworben. Gegen solche Maßnahmen der Herausforderung erhob der Kaiser von Oesterreich ernste Beschwerden und forderte zuletzt die Einstellung der Kriegesrüstun-9eu und die Entlassung der Freifcharen. Vergebens! Da endlich sah er sich gezwungen, für die Erhaltung feines Länder-"estandes und für die Sicherung völkerrechtlicher Verträge be-l^ffttet einzutreten und ließ feine Truppen den Ticino überleiten. Sofort trat der französische Kaiser als Bundesgenosse !^b Beschützer Sardiniens auf und ließ schleunigst seine Heere n Italien einrücken. So entbrannte hier ein zwar knrzer, blutiger Krieg, der reich ist an Wnndern der Tapferkeit 1)011 beiden Seiten. Am 20. Mai 1859 wurden die Oefter-teicher unter dem Grafen Stadion in einem hitzigen Vorposten-^fecht hei Montebello durch den französischen General strttguai d'hilliers zurückgedrängt. Ant 4. Juni unterlagen *e uctch einem höchst erbitterten Kampfe bei Magenta am icino, roo endlich der französische General Mac Mahon mit
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General v. Werder total geschlagen und von der schnell her-beigeeilten deutschen Südarmee, die unter dem Oberbefehl des Generals v. Manienffel aus allen Truppentheilen rasch Neugebildet war, mit 80,000 Franzosen über die Schweizer Grenze gedrängt, dort von den Schweizer Truppen entwaffnet Und bis zur Beendigung des Krieges aufgehoben.
Waffenstillstand und Friede. — Nunmehr war das Schicksal von Frankreich entschieden. Die alte Kaiser-Armee war in der Stärke von fast 400,000 Mann in allen Theilen Deutschlands als kriegsgefangen eingeschlossen; die neu gebildeten drei Armeen der Republik waren zerstört, und die in Paris fest eingeschlossene Armee hatte alle Ausficht auf Entsatz verloren. Vergebens hatte das gedemüthigte und niedergeworfene Frankreich fremde Hülfe von England, Oesterreich, Italien, selbst von der nordamerikanischen Republik angerufen und erwartet: sie blieb aus. Deutsche Kraft und deutsche Ausdauer, gepaart mit einem an Bewunderung grenzenden Heldenmuth, wehrte jede fremde Einmifchnng ab. Die von den deutschen Truppen inmittelst begonnene zerstörende Beschießung von Paris und die in der Stadt von zwei Millionen beginnende Hungersnoth zwang endlich die Regierung der nationalen Vertheidigung zum Nachsuchen eines Waffenstillstandes, der denn Qltch am 28. Januar 1871 zwischen dem französischen Minister Jules Favre und dem Grafen Bismarck auf drei Wochen dahin vereinbart wurde, daß die von der französischen Armee ^setzten Forts um Paris geräumt und von den deutschen Truppen besetzt würden; daß die französische Armee in Paris, mit Ausnahme der zur Aufrechthaltung der Ordnung in der Stadt Menenden Nationalgarden, als kriegsgefangen in Paris eingeschlossen bliebe und sich erst nach Ablieferung der Waffen von Außen her zur Beseitigung der drohenden Hungersnoth ver-^oviantiren dürfe. Die Wahl einer Nationalversamm-ung, die in Bordeaux tagen sollte, wurde sofort ausgeschrieben; sie sollte die neu zu bildende Regierung wählen und
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sagen habe. Ganz Deutschland war entrüstet über dieses frivole und taktlose Benehmen des französischen Gesandten und seines Kaisers. Der König Wilhelm, in diesem Benehmen nichts anders, als den längst gesuchten Bruch mit Preußen wohl erkennend, reifete sofort am 15. Juli unter dem jauchzenden Zurufe der großen Volksmenge von Ems ab nach Berlin, um sich mit seinen Ministern über den heraufbeschworenen Kriegsfall zu berathen und den Bundesrath und den Reichstag einzuberufen. Seine Reise nach Berlin war ein wahrer Triumphzug, sein Empfang daselbst ein enthusiastischer. Schon am 18. Juli war in der That vom Kaiser Napoleon die Kriegserklärung an Preußen erlassen, am 19. langte sie in Berlin an und wurde in dem Reichstage und bald in ganz Deutschland mit dem festen und erhebenden Entschlüsse aufgenommen, für die Rettung des Vaterlandes den aufgezwungenen Kampf bis zum Aeußersten zu führen. Schon jetzt fühlte und zeigte sich das ganze deutsche Volk durch diesen kecken französischen Uebermuth geeinigt, und sämmtliche süddeutsche Staaten erklärten sich alsbald bereit, unter Preußens Führung, in Verein mit dem norddeutschen Bunde, mit Blut und Leben für Deutschlands Recht, Freiheit und Ehre gegen den französischen Friedenstörer einzutreten.
Die deutsche Wacht am Rhein.— Auf den Kriegsruf des Königs Wilhelm standen in kaum 14 Tagen 450,000 Mann deutscher Truppen auf dem engen Raume zwischen Trier und Landau zusammen, eine zweite halbe Million stand bereit, dorthin auf den ersten Ruf zu stoßen. Das war die deutsche Wacht am Rhein, die schon lange vorher der verstorbene Dichter Schneckenburger dem deutschen Volke angekündigt und mit den Worten besungen hatte:
„Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein."
Was der Dichter vorher gesagt, das deutsche Volk hat es zur Wahrheit gemacht. Drei große deutsche Armeen standen gegen Anfang August dem französischen Heere gegenüber; die erste Armee unter General v. Steinmetz am Niederrhein, an der Mosel und Saar; diezweite Armee unter dem Oberbefehl des preußischen Prinzen Friedrich Karl, bei der sich auch das Hauptquartier des Königs befand, am Mittelrhein bei Mainz: diesen beiden deutschen Armeen stand die große Armee des Kaisers Napoleon gegenüber. Die dritte Armee unter dem Oberbefehl des preußischen Kronprinzen stand am Oberrhein und in der
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bliebe, als das nackte Land. Aber alle diese bloß zerstörenden Heldenthaten waren eitel. Ungestört zogen die Deutschen gen Paris, und was sie an Lebensmitteln für Mann und Roß nicht fanden, das wurde ihnen durch tausende von immer fort sich bewegenden Fuhren mit Proviant und Liebesgaben aus Deutschland nachgeschickt.
Die Regierung der nationalen Vertheidigung hatte sich bei dem Herannahen der Deutschen von Paris nach Tours zurückgezogen. Hier machte sie fort und fort Friedens- und Waffenstillstandsversuche, die aber als unwürdig stets vom Könige Wilhelm und seinem Minister, Grafen v. Bismarck, zurückgewiesen wurden. Es wurde am 19. und 20. September nach kurzen Kämpfen die Hauptstadt Paris von den deutschen Truppen vollständig eingeschlossen, so daß aller Verkehr mit derselben abgeschnitten und nach Außen hin nur durch Brieftauben und Luftballons in schwacher Weise unterhalten wurde. Selbst der heißblütige junge Gambetta konnte nur durch eine verwegene Luftfahrt nach dem Sitze der Regierung in Tours entkommen.
Neue Rüstungen in Frankreich.— In Tours übernahm Gambetta die Rolle eines Dictators. Er bildete im Norden, Westen und Süden von Frankreich in aller Hast und unter den erschreckendsten Drohungen gegen die nicht willige Bevölkerung in Stadt und Land neue große Armeen, bewaffnete sie mit den aus England und Amerika eiligst angekauften Waffen und stellte sie unter die tüchtigsten Generale, die Frankreich noch aufzuweisen hatte. Er bildete überall Banden von Freischützen (Franktireurs), die Tag und Nacht auf allen Wegen und Stegen die deutschen Soldaten meuchlerisch anfallen und fort und fort beunruhigen sollten, und stellte diese unter den Oberbefehl des aus Italien von der Insel Caprera herbeigerufenen berüchtigten Bandenführers Garibaldi, dem sich Gesindel aus allen Ländern, selbst aus Amerika, zur Vertheidigung Frankreichs, hauptsächlich aber zum Beutemachen anschloß. So tief war das stolze Frankreich jetzt schon nach seinen vielen erlittenen Niederlagen gefallen. Aber auch diese, zum Ruine des Landes von Gambetta getroffenen letzten Maßregeln der Verzweiflung waren vergeblich.
Kapitulation der französischen Festungen Straßburg und Metz. — Die belagerte Festung Straßburg im Elsaß hatte inmittelst nach mehrwöchentlichem, heftigem Bombardement sich am 27. September mit der ganzen Besatzung und allem Kriegsmaterial auf Gnade und Ungnade ergeben, und am 27. Oktober ergab sich, theilweise
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Bismarck Bandenführers_Garibaldi Gambetta
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saß vorrückend Süddeutschland bedrohen sollte. Auch dieser Versuch mißlang. In den dreitägigen, heißen Kämpfen bei Belfort am 15., 16. und 17. Januar 1871 wurde dieser tapfere General von dem preußischen General v. Werder geschlagen und von der schnell herbeigeeilten deutschen Südarmee, die unter dem Oberbefehl des Generals v. Manteuf-fel aus allen Truppentheilen rasch neugebildet war, mit 80,000 Mann Franzosen über die Schweizer Grenze gedrängt, dort von den Schweizer-Truppen entwaffnet und bis zur Beendigung des Krieges aufgehoben.
Waffenstillstand und Friede. — Nunmehr war das Schicksal von Frankreich entschieden. — Die alte Kaiser-Armee war in der Stärke von fast 400,000 Mann in allen Theilen Deutschlands als kriegsgefangen eingeschlossen; die neu gebildeten drei Armeen der Republik waren zerstört, und die in Paris fest eingeschlossene Armee hatte alle Aussicht auf Entsatz verloren. Vergebens hatte das gedemüthigte und niedergeworfene Frankreich fremde Hülfe von England, Oesterreich, Italien, selbst von der nordamerikanischen Republik angerufen und erwartet: sie blieb aus. Deutsche Kraft und deutsche Ausdauer, gepaart mit einem an Bewunderung grenzenden Heldenmuth, wehrte jede fremde Einmischung ab. Die von den deutschen Truppen inmittelst begonnene Beschießung von Paris und die in der Stadt von zwei Millionen beginnende Hungersnoth zwang endlich die Regierung der nationalen Vertheidigung zum Nachsuchen eines Waffenstillstandes, der denn auch am 28. Januar 1871 zwischen dem französischen Minister Jules Favre und dem Grafen Bismarck auf drei Wochen dahin vereinbart wurde, daß die von der französischen Armee besetzten Forts um Paris geräumt und von den deutschen Truppen besetzt würden; daß die französische Armee in Paris, mit Ausnahme der zur Aufrechthaltung der Ordnung in der Stadt dienenden Nationalgarden, als kriegsgefangen in Paris eingeschlossen bliebe und sich erst nach Ablieferung der Waffen von Außen her zur Beseitigung der drohenden Hungersnoth verpro-viantiren dürfe. Die Wahl einer Nationalversammlung, die in Bordeaux tagen sollte, wurde sofort ausgeschrieben; sie sollte die neu zu bildende Regierung wählen und mit dieser über die vorläufig aufgestellten Friedensbedingungen berathen. An die Spitze dieser neu gebildeten republikanischen Regierung wurde der alte Thiers, schon früher Minister unter dem Könige Louis Philipp, als Präsident gestellt. Schon am 26. Februar wurden die aufgestellten vorläufigen Friedensbedinqun-
Welter's Weltgesch. Iii. 24. Aufl. 9r-
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Extrahierte Personennamen: Jules_Favre Louis_Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Belfort Frankreich Deutschlands Paris Frankreich England Oesterreich Italien Paris Paris Paris Paris
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gen von französischer und beutscher Seite unterzeichnet, und schon am 2. März erfolgte beren Bestätigung durch die Nationalversammlung zu Borbeaux nach fiebenftünbiger Berathung mit 546 gegen 107 Stimmen. Sie sinb im Wesentlichen solgenbe:
1) Elsaß und Deutsch-Lothringen mit der Festung und den Forts von Metz, jeboch mit Ausschluß der Stadt und Festung Belfort, fallen an Deutschland zurück;
2) Frankreich zahlt innerhalb bret Jahren an Kriegsentschäbignng fünf Milliarben Franks (1333% Millionen preußische Thaler); bis zu beren Zahlung bleibt eine teutsche Besatzungsarmee in Frankreich auf Kosten des Laubes; die Hauptstabt Paris zahlt eine besonbere Kriegssteuer von 300 Millionen Franks;
3) Die Kriegsgefangenen werben ausgeliefert.
Dieser vorläufige Friebensschluß, in Folge besten auch die Festung Belfort sich ergab, würde bemnächst in Brüssel und zuletzt in Frankfurt a. M. am 10. Mai 1871 befinitiv abgeschlossen. In Folge besten zogen die deutschen Truppen taktmäßig aus Frankreich nach Deutschland zurück, und die französischen Kriegsgefangenen würden aus Deutschland nach Frankreich zurückgeführt. Der Exkaiser Napoleon folgte der Kaiserin und seinem Sohne nach England in die unfreiwillige Verbannung; bort starb er zu Chislehurst nach schweren Leiben schon am 9. Januar 1873, im Alter von 65 Jahren.
Glorreich hatte dieser schreckliche Krieg für die deutschen Masten Begonnen; glorreich ist er unter der leitenben Hand Gottes für sie ausgekämpft, und die gerechte beutsche Sache, wenn auch unter großen Drangsalen und unzähligen Opfern und Mühen, zum enblichen, ruhmvollen Siege gebracht. In den 180 Tagen der eigentlichen kriegerischen Thätigkeit hatten die deutschen Heere brei feinbliche Armeen zur Waffenstreckung gezwungen, eine vierte aus schweizerischen Boben gebrängt; hatten 156 mehr ober minber bebeutenbe Gefechte bestauben, 17 größere Schlachten geschlagen, 22 feste Plätze gen-muten, 385,000 Mann, barunter 11,360 Offiziere, zu Gefangenen gemacht, 7200 Geschütze, über 600,000 Gewehre und lio Abter ober Fahnen erbeutet. Die Siege waren gleich von Anfang an so nieberschmetternb, daß selbst die mächtige französische Flotte ungeachtet aller ihrer Drohungen es nicht wagte, irgenb ein beutsches Küstentanb an der Norb- und Ostsee anzugreifen. Das ganze beutsche Küstenlanb war unter der umsichtigen Leitung des
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war er wieder zurückgetrieben worden, oft in großen, blutigen Schlachten. Auch beschossen die Deutschen seit Ende Dezember mit ihren schweren Belagerungsgeschützen unausgesetzt Tag und Nacht die die Stadt umgebenden Forts. Hauptsächlich aber war es der Hunger, der die Stadt zur Übergabe zwang; die Lebensmittel waren so knapp geworden, daß man bereits Ratten und Mäuse als Leckerbissen verzehrte. Am 28. Januar wurden von Jules Favre und Moltke die Bedingungen der Übergabe vereinbart, und zugleich ein Waffenstillstand abgeschlossen. Sämtliche Pariser Forts nebst allem Kriegsmaterial wurden den Deutschen übergeben. Die Pariser Besatzung wurde kriegsgefangen und lieferte die Waffen aus, blieb aber in Paris eingeschlossen. Nach der Ablieferung der Waffen durfte die Stadt sich mit Lebensrnitteln versehen. Während des Wasfensiillstandes sollte durch allgemeine Abstimmung des Volkes eine Nationalversammlung nach Bordeaux berufen werden, die über Krieg und Frieden entscheiden sollte.
Diese Nationalversammlung trat schon ant 12. Februar in Bordeaux zusammen und wählte den greisen Staatsmann Thiers zum Präsidenten der französischen Republik. Dieser wurde dann auch mit Jnles Favre in das deutsche Hauptquartier nach Versailles geschickt, um über den Frieden zu verhandeln. Der Friedensvertrag kam am 26. Februar zu staude unter folgenden Bedingungen: Frankreich tritt das Elsaß (mit Ausnahme der Festung Belfort) und Deutsch-Lothringen mit Metz an das deutsche Reich ab uni) bezahlt 5 Milliarden (d. h. fünftausend Millionen) Francs Kriegskosten. Bis diese bezahlt sind, bleibt ein Teil Frankreichs von deutschen Truppen besetzt.
Am 1. März hielt ein Teil des Belagerungsheeres, 30 000 Preußen und Baiern, durch den Triumphbogen seinen Einzug in Paris. Da an demselben Tage die Nationalversammlung die in Versailles vereinbarten Friedensbedingnngen annahm, so verließen die Truppen schon am 2. März die besiegte Hauptstadt wieder. Am 11. Mai wurde der endgültige Friede zu Frankfurt am Main abgeschlossen.
Großartig und erhebend waren die Erfolge, die deutscher Mut und deutsche Waffentiichtigkeit dem übermütigen Gegner abgerungen hatten. Vor allem war die Freude groß darüber, daß die alten deutschen Länder Elsaß und Lothringen wieder mit dem Reiche vereinigt waren. Einstmals, als Deutschland schwach und zerrissen war, waren sie dem Reiche geraubt worden; kaum hatte man noch gehofft, daß sie je wieder deutsch werden würden; jetzt waren die Elsässer und Lothringer wieder mit ihren Brnderstämmen vereinigt. Doch eine
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Struppen auf dem engen Rume zwischen Trier und Landau zusammen, eine zweite halbe Million stand Bereit, dorthin auf den ersten Ruf zu stoen. Das war die deutsche Wacht am Rhein, die schon lange vorher ein Dichter dem deutschen Volke angekndigt und mit den Worten besungen hatte:
Sieb Vaterland, magst ruhig fein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein."
, Drei groe deutsche Armeeen standen gegen Anfang August dem fran-Zschen Heere gegenber: die erste Armee unter General von Steinmetz am Niederrhein, an der Mosel und Saar; die zweite Armee unter dem Oberbefehl des preuischen Prinzen Friedrich Karl, bei der sich auch das Hauptquartier des Knigs befand, am Mittelrhein bei Mainz; diesen beiden deutschen Armeeen lagerte die groe Armee des Kaisers Napoleon gegenber. Die dritte Armee unter dem Oberbefehl des preuischen Kronprinzen ftanb am Oberrhein und in der bayerischen Pfalz: ihr gegenber lag die Armee des franzsischen Marschalls Mac-Mahon, Herzogs von Magenta, mit den afrikanischen Tnrkos, Spahls und Kabylen.
Abreise des Knigs zum Heere. Alle drei Armeeen waren aus Truppenteilen smtlicher deutschen Snber gebilbet. Der deutsche Ober-Kriegs- und Schirmherr, der greise, aber that- und willenskrftige Helbenknig Wilhelm, bernahm die Oberleitung der das ganze deutsche Heer. Als er am 31. Juli 1870 zum Kriegsschauplatze abreiste, sagte er in einer Proklamation an das beutsche Volk:
"Mein Volk wei mit Mir, ba Friedensbruch und Feindschaft wahrhaftig nicht auf unserer Seite war; aber herausgefor-bert, find wir entschlossen, gleich unfern Vtern und in fester Zuverficht auf Gott den Kampf zu bestehen zur Errettung des Vaterlandes."
Gleichzeitig stiftete der König in Erinnerung au die Freiheitskriege von 1813 bis 1815, mit denen er den neuen Krieg in innige Verbindung brachte, aufs neue das Ehrenzeichen des eisernen Kreuzes zur Belohnung der Tapferkeit und des Heldenmutes der Truppen.
Ausbruch der Feindseligkeiten. Am 28.Jnli war bereits der Kaiser Napoleon zu der Armee vor Metz abgereist. Weil Frankreich den Krieg heraufbeschworen und feit Jahren auf die Vergrerung fei-
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Extrahierte Personennamen: August Friedrich_Karl Friedrich Karl Napoleon Wilhelm Napoleon
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