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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 277

1861 - Münster : Coppenrath
277 Adels zu Offizieren. Und um sich für alle kommenden Fälle in seiner äußeren Stellung zu befestigen, schloß er sich gleich nach dem Hubertöburger Frieden an Rußland. Aus dieser gegenseitigen Annäherung entstand bald ein förmlich abgeschlos- senes Bündniß mit der Kaiserin Katharina Ii. von Rußland (1764). Die großen Wirren in dem zwischen ihren Staaten gelegenen Königreiche Polen boten noch eine besondere Ver- anlassung hierzu da. 59. Polen; erste Theilnng (1772). Während im Nordosten von Europa ein neues Königreich, Preußen, in jugendlicher Kraft emporblühete, ging daselbst ein altes Königreich, Polen, das bisher die Schutzmauer Deutschlands gegen den Andrang der barbarischen Völker aus dem Osten gewesen war, mit vollen Schritten seinem Unter- gänge entgegen. Nie war wohl die Verfassung eines Staates unglücklicher, als die von Polen, und eben dieses bereitete den allmäligen Untergang desselben vor. Obgleich ein König an der Spitze stand, so war dennoch die Verfassung republikanisch. Der König war fast ohne alle Gewalt, der Bürger ohne An- sehen, der Bauer ein gedrückter Leibeigener. Alle Macht war in den Händen des Adels, der nirgends zahlreicher ist. Die polnischen Edelleute lebten auf ihren Gütern wie kleine Kö- nige und herrschten in unbeschränkter Freiheit über ihre Bauern. Nur sie hatten den Zugang zu allen höheren Aemtern und Würden, nur sie wählten bei Erledigung des Thrones den König. Und da Keiner dem andern die Krone gönnte, war es längst herkömmlich, einen Ausländer zu wählen. Besonders tumultuarisch ging es auf ihren Reichstagen her, so daß diese sogar zur Bezeichnung einer tollen Verwirrung sprichwörtlich wurden. Jeder einzelne Adelige konnte durch seinen Einspruch (Veto) den Beschluß einer ganzen Reichsversammlung aufheben. Zu den politischen Stürmen gesellten sich auch religiöse. Die in dem katholischen Polen wohnenden Anhänger der griechischen

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 244

1840 - Münster : Coppenrath
244 prünglichen Herren des Landes an und waren auch stets von Eng- land aus mit mütterlicher Sorgfalt gepflegt und gegen alle aus- wattigen Angriffe beschützt worden. Durch großen Aufwand hatte England seine Kolonien zu einer so herrlichen Blüte gebracht, daß die Zahl der Bürger innerhalb hundertfünfzig Jahre schon zu drei Millionen angewachfen war. Noch jüngst (im siebenjährigen Kriege) hatte es sie gegen Frankreichs Plan, einer Unterjochung derselben durch eine Reihe in ihrem Rücken angelegter Festungen naher zu kommen, mit so großer Anstrengung vertheidigt. Es schien daher auch billig, daß sie zur Abtragung der dadurch ver- größerten englischen Nationalschuld steuerten. Allein die Kolonisten erklärten: „das Mutterland habe durch den ausschlicßenden Handel mit ihnen genug gewonnen; ohne Berechnung seines eigenen Vor- theiles würde es sich wohl nicht in einen Krieg für sie eingelassen haben. Jedoch seien sie bereit, zu den englischen Staatsausgaben beizusteuern, aber nur nach selbsteigener Schatzung; denn durch die Auswanderung seien sie nicht englische Unterthanen geworden, sondern freie Männer mit allen Rechten der englischen Bürger geblieben. Wie diese aber keine Abgaben zahlten, die nicht ihre Abgeordneten im Parlamente bewilligten, so würden auch sie jede Abgabe verweigern, zu welcher sie nicht durch ihre eigenen Ver- treter im Parlamente ihre Einwilligung gegeben hatten." Des- ungeachtet führte das englische Parlament, welches sich das Be- steuerungsrecht seiner Kolonien nicht wollte nehmen lassen, im Jahre 1765 die Stempelacte ein, nach welcher sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapiec gebrauchen sollten. Hierüber kam der Unwille zum offenen Aus- bruche. An dem Tage, an welchem das Stempelpapier eingeführt werden sollte, wurden in mehren Städten die Todtenglocken gezo- gen, in ejner sogar ein förmlicher Leichenzug veranstaltet. Ein Sarg mit der Aufschrift: Freiheit! wurde durch die Straßen nach dem Begrabnißplatze getragen. Vor dem Sarge her schritten zwei Männer und schlugen die mit Flor umhangenen Trommeln. Als der Zug auf dem Todtenacker angekommen war, hielt Einer eine Leichenrede auf die so früh gestorbene Freiheit. Nachdem

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 105

1871 - Münster : Coppenrath
— 105 — immer mehr. Der erste, Philipp Iii., fügte dem Lande einen unersetzlichen Schaden zu, indem er die Moriskos oder die Nachkommen der Mauren im Jahre 1610 aus demselben vertrieb und so gegen eine Million der gewerbsamsten Unterthanen verlor. Das größte Unglück aber erlitt hierauf Spanien unter Philipp Iv. Unter seiner schwachen Regierung ging nicht nur Portugal, sondern auch die meisten überseeischen Besitzungen verloren, und von den vielen Schlägen erholte sich das Land-nie wieder. Der dreißigjährige Zlrieg (1618—1648). 27. Erste Periode: Der böhmische Krieg. Dieser Krieg, der so unsägliches Elend über Deutschland Machte, und in welchen fast alle Staaten Europas verflochten wurden, nahm unter der Negierung des Kaisers Matthias seinen Anfang in Böhmen, demselben Lande, in welchem schon hundert \$ahre vor der Reformation die ersten Neligionsuuruhen unter Hus ausgebrochen waren. Die Veranlassung war folgende: Die protestantischen Unterthanen des Erzbischofes von Prag, ^Nd des Abtes von Braunau hatten in dem Städtchen Kloster-^ 3kab und zu Braunau gegen den Willen ihrer Gutsherren toei Kirchen erbauet und ihr Recht dazu auf den vom Kaiser Rudolf Ii. ertheilten Majestätsbrief gestützt. Mit Genehmigung Hofes aber wurde die Kirche zu Klostergrab niedergerissen, kfe zu Braunau gewaltsam gesperrt, und die unruhigsten Bür-3er in's Gefängniß geworfen; denn jener Majestätsbrief, hieß billige nur den Herren, Rittern und königlichen Städten, ^cht aber den Unterthanen katholischer Gutsbesitzer, Protestant lfche Kirchen auf katholischem Boden zu erbauen. Die Protesten wandten sich deshalb mit ihrer Beschwerde an den Kaiser, Wurden aber abschläglich beschiedeu und zur Ruhe verwiesen. Den scheid erhielten sie nicht unmittelbar vom Kaiser selbst, sondern

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 207

1881 - Münster : Coppenrath
207 einer Gromacht erhoben war, sollte weder durch das Vordringen Ru-lands bedroht, noch durch sterreich aus seiner einflureichen Stellung in Deutschland verdrngt werden. Aus diesen Grnden hinderte er die russische Kaiserin, ganz Polen fr sich wegzunehmen, und den sterreichischen Monarchen Joseph Ii., neue deutsche Lnder und damit auch einen vergrerten Einflu in Deutschland zu gewinnen. So ward Friedrich sowohl in die Teilungen Polens verwickelt, als auch veranlat, sterreich mehrfach hindernd in den Weg zu treten. Die erste Teilung Polens (1772). Whrend Preußen in jugendlicher Kraft emporblhete, ging Polen, das bisher die Schutzmauer Deutschlands gegen den Andrang der barbarischen Völker aus dem Osten gewesen war, mit vollen Schritten seinem Untergange entgegen. Nie war wohl die Verfassung eines Staates unglcklicher, als die von Polen, und eben dieses bereitete das Verderben des Landes. Obgleich ein König an der Spitze stand, so war dieser dennoch fast ohne alle Gewalt, der Brger ohne Ansehen, der Bauer ein gedrckter Leibeigener. Alle Macht war in den Hnden des Adels, der nirgends zahlreicher ist. Die Polnischen Edellente lebten auf ihren Gtern wie kleine Könige und herrschten in unbeschrnkter Freiheit der ihre Bauern. Nur sie hatten den Zugang zu allen hheren mtern und Wrden, nur sie whlten bei Erledigung des Thrones den König. Besonders tumultuarisch ging es auf ihren Reichstagen her, so da diese sogar zur Bezeichnung einer rgsten Verwirrung sprichwrtlich wurden. Jeder einzelne Adelige konnte durch feinen Einspruch (Veto) den Beschlu einer ganzen Reichsversarnm-tung aufheben. Die Unordnung im Innern wuchs noch mehr, als die Nichtkatholiken hier Dissidenten (Abtrnnige) genannt einen Kamps um Gleichheit der Rechte mit den Katholiken begannen. So ent-brannten alle Leidenschaften in verderblicher Ghrung. Die Kaiserin Katharina Ii. von Rußland benutzte, wie wir schon frher hrten, die Verwirrungen in Polen, um in diesem Reiche nicht nur Einflu zu gewinnen, sondern auch Lndererwerbungen zu machen. Im -Jahre 1763 wurde mit dem Tode des schsischen Kurfrsten, August Iii., der polnische Thron erledigt, und nun verlangte Katharina, die Polen sollten den Grafen Stanislaus Poniatowski, der frher als Gesandter au ihrem Hofe gewesen und ihr ganz ergeben war, zu ihrem Könige whlen. Zur Erreichung ihres Zweckes lie sie russische Truppen ut Polen einrcken, und wirklich wurde Poniatowski gewhlt. Von

5. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 353

1882 - Münster : Coppenrath
353 unglckliches als die der Polen. Der König war fast ohne Ge-walt, der Brger ohne Ansehen, der Bauer ein gedrckter Leib-eigener. Alle Macht war in den Hnden des Adels, der nirgends zahlreicher ist. Die polnischen Edelleute lebten auf ihren Gtern wie kleine Könige und herrschten in unumschrnkter Freiheit der ihre Bauern. Nur s i e hatten Zugang zu hheren mtern und Wrden, nur s i e whlten bei der Erledigung des Thrones den König. Besonders tumultuarisch ging es auf ihren Reichstagen her, so da diese sogar zur Bezeichnung einer tollen Verwirrung sprichwrtlich wurden. Jeder einzelne Adelige konnte durch seinen Einspruch (Veto) den Beschlu einer ganzen Reichsversammlung aufheben. Zu den politischen Strmen gesellten sich auch reli-gise. Im Vertrauen ans Rulands und Preuens Schutz er-hoben die in dem katholischen Polen wohnenden Anhnger der griechischen und protestantischen Kirche hier Dissidenten, d. h. Abtrnnige, genannt, einen unheilvollen Kampf um vllige Gleichheit der Rechte mit den Katholiken. Alle Leiden-schasten entbrannten in wilder Ghrnng. Die Kaiserin Katharina Ii. von Rußland benutzte die Ver-wirrung und die Spaltung in Polen, um in diesem Reiche nicht nur greren Einflu zu gewinnen, sondern auch Lndererwer-bnngen zu machen. Zu gleicher Zeit fhrte sie auch einen glck-lichen Krieg gegen die Trkei, so da diese selbst in ihrem Beste-hen gefhrdet wurde. Um Rußland in seinen Eroberungen an der unteren Donau und am schwarzen Meere aufzuhalten, versuchten dk westlichen Nachbarmchte, sterreich und Preußen, einen Frieden zwischen der russischen Kaiserin und dem Sultan zu vermitteln. Die Gefahr aber, welche von den Ruffeu dem polnischen Reiche brohete, konnte nicht abgewendet werden. Preußen und sterreich, die fr das zerrttete Land sich nicht in kostspielige und schwere Kriege einlassen wollten, willigten endlich in eine Teilung polnischer Provinzen, damit Rußland nicht allein seine Macht vergrere. Der preuische König bekam das jetzige West-preuen, auer Dauzig und Thorn; sterreich erhielt das in frherer Zeit mit Ungarn verbundene Lodomerien und Galizien, nebst der Grafschaft Zips zurck; Rußland nahm die stlichen Welters Auszug, 38. Aufl. O o
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