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brandenburgischen Truppen kräftig unterstützt, siegte er dann über die Polen in einer dreitägigen Scblacht bei Warschau, 1656. Ans Erkenntlichkeit für die geleistete Unterstützung verlieh der Sieger dem Kurfürsten in dem Vertrage zu Labiau (südlich vom Kurischen Haff) die Lebns-
unabhängigkeit des Herzogtums Preußen nebst Ermland (1656). Aber um das Kriegsglück der Schweden nicht zu hock steigen zu lassen, verbanden sich Holland, Dänemark, Rußland und der Kaiser mit Polen. Der König von Schweden wandte sich nun gegen Dänemark. Der Kurfürst, welcher sich der Überzahl der Feinde gegenüber zu schwach fühlte, bot Frieden
an und erhielt im Vertrag zu Wehlau (am Pregel) 1657 von Polen
die Lehnsunabhängigkeit des Herzogtums Preußen ohne Ermland. Karl X. Gustav zwang die Dänen zu dem Frieden von Roeskild (auf Seeland), worin sie die Insel Bornholm und einige dänische Besitzungen abtraten, 1658. Während er zu einem Feldzufk gegen den Kurfürsten rüstete,
um diesen für seinen Abfall zu strafen, starb er, 1660. Die vormund-schaftliche Regierung, welche für feinen Sohn und Nachfolger Karl Xi. eingesetzt wurde, beendete den Krieg durch den Frieden von Oliva bet Danzig, worin Polen auf dte Thronfolge in Schweden und auf die Ostseeländer Esthland und Kurland verzichtete und die Lehnsunabhängigkett des Herzogtums Preußen anerkannte, 1660.
c) Im holländischen Kriege gewann der Kurfürst durch den Sieg von Fehrbellin am 28. Juni (18. Juni alten Stils) 1675 solchen Ruhm, daß er den Beinamen des Großen erhielt.
Tie Staatsverwaltung.
1. Die Schöpsnng eines einheitlichen Staates. Das Haupt-streben des Kurfürsten in der Staatsverwaltung ging dahin, eine größere Einheit in der Regierung herzustellen und die Vorrechte der einzelnen Landesteile zu brechen; nur wenn ihm dies gelang, konnte er, unabhängig von den Ständen, ein starkes stehendes Heer schaffen. Bei diesem Streben fand er besonders in dem Herzogtum Preußen, wo man sich gegen die neue Besteuerung auflehnte, Widerstand. Der Schöppenmeister (Vorsteher des städtischen Gerichts) Rhode und der Oberst von Kalckstein, welche an der Spitze der Widerstrebenden standen, wurden streng bestraft. Rbode wurde zu lebenslänglicher Festungshaft verurteilt, Kalckstein, welcher einen Rückhalt bei dem polnischen Könige suchte, wurde in Warschau von dem brandenburgischen Gesandten aufgehoben, dann nach Memel geschafft und hier als Hochverräter hingerichtet.
Stein, Geschichte für die Mittelstufe. Iii. 4
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Extrahierte Personennamen: Karl_X Karl Gustav Gustav Karl_Xi Karl
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1708, und daraus über ein neues französisches Heer entscheidend in der äußerst blutigen Schlacht von Malplaquet bei Valenciennes, 1701». Damit war die Widerstandskraft Frankreichs gebrochen. Schon nach 1 ^ ^chliicbt von Oudenarde war Ludwig Xiv. bereit gewesen, zu unter-ftanbesn. Nach der Schlacht von Malplaquet erklärte er sich bereit, auf jeden Sintert an dem spanischen Erbe zu verzichten. Nur die Zumutung der Verbündeten, er solle selber mit einem Heere seinen Enkel aus Spanien vertreiben, trieb ihn zu weiteren Anstrengungen an. Philipp von Anjou hatte nämlich m Spanien fast während der ganzen Dauer des Krieges mit Erfolg gegen seinen Nebenbuhler Karl das Feld behauptet. Da führten trotz der Niederlagen der französischen Heere zwei Umstände eine günstige Wendung für Philipp von Anjou herbei. 1. Ein Zwist der Königin Anna von England mit der Herzogin von Marlborough batte die Entfernung des Herzogs vom Ministerium und vom Oberbefehl zur Folge. Er wurde sogar wegen Unterschlagung in Anklagezustand versetzt. Das neue englische Ministerium strebte nach Beendigung des Krieges. 2. Kaiser Joseph I. starb im Jahre 1711 ohne männliche Nachkommen. Erbe seiner Länder war sein einziger Bruder Karl, der österreichische Prätendent für Spanien. Um nun die Vereinigung der spanischen und österreichischen Länder unter demselben Herrscher zu vermeiden, war den meisten Mächten Philipp V. als Herrscher von Spanien genehm. L>o kam es mit den kriegführenden Mächten außer dem Kaiser und dem Reich zum Frieden von Utrecht, 1713. In diesem wurde Philipp \. als König von Spanien und dessen außereuropäischen Ko-lonieen anerkannt; doch sollte für ewige Zeiten eine Vereinigung der französischen und spanischen Monarchie ausgeschlossen sein. England erhielt einige französische Besitzungen in Nordamerika und das im Kriege den Spaniern entrissene Gibraltar, den Schlüssel zum Mittelländischen Meer. Die Thronfolge des Hauses Hannover in England wurde an-erkannt. Preußen erhielt die allgemeine Anerkennung feiner Königswürde und Obergeldern (früher spanisch); Savoyen erhielt die Insel Sicilien; auch ihm wurde die Königswürde zugestanden. Sicilien wurde von Savoyen einige Jahre darauf gegen Sardinien vertauscht (1720). Holland erhielt das Besatzungsrecht in mehreren Festungen der spanischen Niederlande. Die andern Besitzungen Spaniens in Europa, Mailand, Sardinien, Neapel (d. i. Süditalien) und die Niederlande sollten an das Haus Österreich fallen. Doch versuchte der Kaiser, hiermit nicht zufrieden, den Krieg fortzusetzen. Erst als er sah, daß er allein hierzu zu schwach sei,
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Extrahierte Ortsnamen: Valenciennes Frankreichs Spanien Spanien Spanien Spanien Utrecht Spanien England Nordamerika England Sicilien Sardinien Holland Niederlande Spaniens Europa Mailand Sardinien Neapel
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dem Wormser Reichstage durck> einen Krieg mit dem König Franz I. von Frankreich in Anspruch genommen wurde, Deutschland verließ und die Regierung einem Reichsregimente unter dem Vorsitz seines Bruders Ferdinand, dem er auch das Erzherzogtum Österreich übertragen, übergab, so wurde das Wormser Edikt nicht streng durchgeführt. Während Luther auf der Wartburg verborgen war, sorgte sein Freuud Melanchthon (Schwarzert), Professor der griechischen Litteratur an der Universität Wittenberg, für die weitere Ausbreitung der Reformation. Dagegen brachte Karlstadt, gleichfalls Professor in Wittenberg, dadurch Unruhen hervor, daß er die Statuen und Bilder der Heiligen, deren Berehrung der neue Glaube verwarf, aus den Kirchen entfernte und das Abendmahl ohne weitere Vorbereitung spendete. Die Bewegung dampfte aber Luther, indem er unversehens in Wittenberg erschien, durch achttägiges Predigen. In Thüringen und im Erzgebirge suchte Thomas Münzer, Pfarrer zu Allstebt, dann in Mühlhausen, die Taufe der Erwachsenen und allgemeine Gütergemeinschaft einzuführen.
3. Erhebung der niederen Reichsritterschaft. Die Reichsritterschaft, der niedere Abel, der sich ans beit früheren Ministerialen gebilbet hatte, war, ba sie von dem hohen Abel jetzt ganz getrennt war und feine Vertretung auf bent Reichstage hatte, mit den bestehenben staatlichen Zustänben unzilsrieben. Ilm sich von dem Drucke, den die wachsenbe Fürstenmacht gegen sie ausübte, zu befreien und selbst jetzt zu dem höheren Abel aufzusteigen, suchte sie durch Säkularisation, d. H. Besitznahme geistlicher Güter, sich emporzuschwingen. An der Spitze eines angeworbenen Söldnerheeres sagte der Ritter Franz von Sickingen, von feinem Gesinnungsgenossen Ulrich v. Hutten unterstützt, dem Kurfürsten von Trier Fehde an. Aber er wurde von feinem Gegner, der von dem Lanbgrafen Philipp von Hessen und dem Pfalzgrafen vom Rhein Hilfe erhielt, auf feiner Burg Lanbstuhl in der Pfalz eingeschlossen nnb erhielt bei der Belagerung eine tödliche Wunde. Ulrich von Hutten mußte flüchten und starb in der Blüte der Jahre auf einer Insel des Züricher Seees.
4. Bauernkrieg, 1525. Die Bauern waren damals meist leibeigen oder Zinsbauern, welche zu einem Zins und zu Frondiensten verpflichtet waren. Beim Tode eines Bauern stand dem Gutsherrn das Recht zu, das beste Stück seiner beweglichen Habe einzuziehen (Besthauptrecht oder Todfallrecht). Die Lage der Bauern war besonders seit Einführung des römischen Rechtes, wonach die Hörigen als Sklaven betrachtet wurden, immer drückender geworden. Diesen Druck empfanden sie umso-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wittenberg Wittenberg Wittenberg Mühlhausen Rhein
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ihren Ländern ein; 1534 war durch Herzog Ulrich auch Württemberg dafür gewonnen worden. Fast alle Reichsstädte, sowohl in Nord- als in Süddeutschlaud. wandten sich der lutherischen Lehre zu, ebenso fast die ganze Reichsritterschast. Die drei geistlichen Kurfürsten und überhaupt viele der geistlichen Landesherren sowie der Herzog von Bayern und das Hans Habsbnrg blieben dem alten Glauben treu.
6. Die Reichstage zu Speier und zu Augsburg, 1529 und 1530. Auf dem Reichstage zu Speier 1529 gab der Eindruck der Siege des Kaisers über seinen Gegner Franz I. den Katholiken das Übergewicht. Daher wurde verordnet, es solle der katholische Gottesdienst nirgends, auch nicht in Sachsen und Hessen, gehindert werden, und alle öffentlichen Streitschriften und Streitreden in Glaubenssachen sollten verboten fein. Gegen diesen Reichstagsabschied legten die Anhänger Luthers Protest ein und erhielten daher den Namen Protestanten. Der Kaiser glaubte aber, als er feinen zweiten Krieg mit Franz I. siegreich beendet hatte und nach achtjähriger Abwesenheit den deutschen Boden wieder betrat, auf einem neuen Reichstage die streitenden Parteien versöhnen zu können. Auf diesem 1530 zu Augsburg abgehaltenen Reichstage ließ er von Melanchthon die Hauptsätze der lutherischen Lehre in einer besonderen Schrift (confessio Augustana) zusammenstellen, wogegen Eck eine Widerlegung schrieb. Eine Einigung wurde nicht erzielt. Der Reichstagsabschied gebot zwar unbedingte Rückkehr zur alten Lehre und die Herstellung aller eingezogenen Klöster und Stifter und verbot den Druck lutherischer Schriften, aber die Protestanten verweigerten die Annahme dieser Bestimmung.
Karls V. Kriege.
Die gewaltige Übermacht des Hauses Habsburg, welches jetzt Frankreich im Süden und Osten umschloß, mußte für den französischen König Franz I. gefahrdrohend erscheinen. Der sranzösifche Einfluß in Italien mußte vernichtet werden, weil Mailand und Neapel in den Händen Habsburgs waren. Mailand hatte Franz I. zwar durch den Sieg von Marignano gewonnen, 1515, aber Karl machte darauf als auf ein zu Deutschland gehöriges Herzogtum Anspruch. Neapel war unter Ferdinand dem Katholischen, König von Spanien, unter spanische Herrschaft gekommen, aber die französischen Könige erhoben darauf als Erben des Hauses Anjou Anspruch. Außerdem war noch das Herzogtum Burgund ein strittiger Besitz. Es war zwar im Frieden von Senlis (1493, De-part. Oise) stillsckweigend bei Frankreich verblieben, aber Karl hielt fein
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c) Das jus reformandi blieb bestehen, jedoch sollte niemand an der Auswanderung gehindert werden und überhaupt gegen diejenigen, die einem andern Bekenntnisse angehörten als ihr Landesherr, Duldung geübt werden.
4. Staatsrechtliche Bestimmungen.
a) Der Kaiser wurde in der Gesetzgebung und in den wichtigeren Regierungsmaßregeln an die Zustimmung der 3 Kollegien des Reichstags (1. der Kurfürsten, 2. der reichsunmittelbaren Fürsten, Grasen und Herren. 3. der Reichsstädte) gebunden. Seit 1663 tagte der Reichstag beständig in Regensburg und wurde nicht mehr von den Fürsten in Person, sondern nur vou den kaiserlichen Gesandten und den Abgeordneten der 240 Reichsstände besucht. Bei den sich vielsach widersprechenden Ansichten kam es nur selten zur Annahme eines Reichstagsbeschlusses und noch seltener wurden die Beschlüsse ausgeführt.
b) Die deutschen Fürsten erhielten das Recht der unumschränkten Landeshoheit und die Erlaubnis, Bündnisse unter einander sowohl als mit dem Auslande, nur nicht zum Schaden des Reiches abzuschließen. So wurde die Unterordnung der Fürsten unter den Kaiser förmlich ausgehoben. Die Rechte des Kaisers waren fast nur auf Standeserhöhungen und die Verleihung von Titeln beschränkt. Das deutsche Reich war zu einer vollständigen Ohnmacht herabgesnnken, es war, wie der berühmteste Staatsrechtslehrer der damaligen Zeit, Samuel von Pufendorf, sagt, „weder eine Monarchie, noch eine Demokratie, noch eine Aristokratie, sondern ein naturwidriger Körper, eine politische Mißgeburt". Erst im Lause der Zeit hat sich aus der fürstlichen Landeshoheit der selbständige moderne Staat entwickelt.
Aokgen des Krieges.
1. Die Verödung und Verarmung des Landes. Da der Krieg zumeist nach dem schrecklichen Grundsatz, daß der Krieg den Krieg ernähren müsse, geführt wurde, so wurde das Soldatentum zu einer furchtbaren Landplage. Raub und Plünderuug und unerschwingliche Kriegs-stenern waren an der Tagesordnung. Je länger der Krieg währte und je unregelmäßiger der Sold einging, destomehr waren die Heere auf Plünderung angewiesen. Immer mehr und mehr verwilderten die Soldaten, immer unmenschlicher hausten sie. Die schlimmste Landplage waren die kleinen Abteilungen, die sich von dem Hauptheere loslösten und nach
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Extrahierte Ortsnamen: Kastilien Niederlande Aragonien Spanien Neapel Sardinien Amerika Deutschland Karls Haus_Habsburg Europa Deutschland Luthers Wittenberg Worms Wartburg
Rudolfs von Habsburg zum Kaiser und unterstützte ihn kräftig in der Schlacht auf dem Marchfelde. Friedrich Iv. zeichnete sich aus der Seite Ludwigs des Bayern in der Schlacht bei Mühldorf aus. Friedrich Vi. unterstützte die Wahl des Kaisers Sigismund und leistete ihm auch Beistand im Ungarnkriege. Zur Belohnung für diese Dienste übertrug ihm Sigismund die Verwaltung der Mark (1411) und setzte ihn bald daraus als Markgrasen ein. Er übertrug ihm auch die Kurfürsten- und Erzkämmererwürde, 1415. In Konstanz, wo damals das Konzil abgehalten wurde, fand 1417 die feierliche Belehnung statt.
Kurfürsten aus dem Kaufe Koyenz ollern, 1415—1701.
1. Friedrich I., 1415 — 1440. Er hatte viel mit dem widerspenstigen Adel in der Mark, der ihn fpottweife den Tand von Nürnberg nannte, namentlich mit den Brüdern Quitzow, zu kämpfen. „Wir achten es nicht, und wenn es ein Jahr lang Burggrafen regnet", meinten sie. Aber durch Verbindung mit mehreren benachbarten Fürsten und durch Anwendung des schweren Geschützes (die sagenhafte faule Grete) gelang es ihm, die Burgen des Adels zu brechen. Kaiser Sigismund ernannte ihn wahrend seiner Abwesenheit im Kriege mit den Ungarn zum Reichsverweser und übertrug ihm auch die Führung des Reichsheeres gegen die Hussiten. Aber er konnte bei der Unzulänglichkeit seiner Streitkräfte gegen die Hussiten nichts ausrichten, ja diese suchten zur Vergeltung seines Angriffs auf Böhmen die Mark selbst mit ihren Kriegszügen heim. In den letzten Jahren verschlechterte sich das Verhältnis zwischen dem Kurfürsten und dem Kaiser Sigismund. Als die Assanier in Sachsen ausstarben, machte sich der Kurfürst Hoffnung auf dieses Kurfürstentum, aber der Kurkreis Wittenberg und die Kurwürde von Sachsen fielen an das Haus Wettin. Da Friedrichs ältester Sohn aus die Regierung in der Mark Verzicht leistete, so folgte ihm hier und in der Kurwürde sein zweiter Sohn
2. Friedrich Ii. der Eiserne, 1440—1470. Wie Friedrich I. den Adel zur Anerkennung der landesherrlichen Gewalt gebracht hatte, so brach Friedrich Ii. den Trotz der Städte, indem er in einem Streite zwischen den Städten Berlin und Kölln an der Spree es durchsetzte, daß der von der Bürgerschaft erwählte Rat seine landesherrliche Bestätigung nachsuchen mußte. Er verlegte dann seinen Sitz aus die zwischen den beiden Städten am User der Spree neu erbaute Burg, an deren Stelle später das Königliche Schloß in Berlin entstand. Durch Kauf erhielt er von dem deutschen Orden die Neumark zurück, 1455. Auch gewann
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Konstanz Ungarn Sachsen Wittenberg Sachsen Haus_Wettin Friedrichs Berlin Berlin
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Derselbe setzte es durch einen Staatsstreich durch, daß ihm seine Würde verlängert wurde, und schließlich machte er sich als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen, 1852. Die Februarrevolution rief auch in andern Ländern Europas Unruhen und Umwälzungen hervor. Der Papst wurde aus Rom vertrieben, der Kirchenstaat in eine Republik verwandelt. Durch ein französisches Heer wurden die Unruhen bewältigt und der Papst Pius Ix. wieder zurückgeführt. In Norditalien fanden Aufstände zum Zweck der Befreiung vom österreichischen Joche und der Gestaltung eines einigen Italiens statt. Der König von Sardinien schloß sich der italienischen Einheitsbewegung an. Aber das österreichische Heer unter dem greisen Feldmarschall Radetzky siegte über die sardinische Armee und die Ausrührer in mehreren Schlachten; die österreichische Herrschaft wurde wieder hergestellt, der König von Sardinien zum Frieden gezwungen. Er dankte ab und übertrug feinem Sohne Viktor Emanuel die Regierung. Auch die Ungarn verlangten eine selbständigere Stellung tn Österreich und versuchten sogar, sich von der Herrschaft des österreichischen Kaiserhauses ganz frei zu machen. Erst mit russischer Hilse wurden sie nach langem tapferen Widerstande unterworfen. Der kinderlose König Friedrich Vii. von Dänemark wollte die mit Dänemark durch Personalunion verbundenen Elbherzogtümer Schleswig und Holstein, von denen das letztere Mitglied des Deutschen Bundes war, ganz dänisch machen. Er erließ eine neue Berfaffung und bestimmte, daß ihm in der Regierung des Gesamtstaates der Sohn seiner Schwester folgen sollte. In den Herzogtümern herrschte aber eine andere Thronfolgeordnung, und hierauf gestützt, erhob der Herzog von Augustenburg Anspruch auf die Nachfolge in Schleswig und Holstein, welche Länder nach alten Abmachungen „auf ewig ungeteilt" bleiben sollten. Auch das Volk tn Schleswig und Holstein erhob sich einmütig gegen diese Mißachtung alter verbriefter Rechte und seine Haltung fand in ganz Deutschland begeisterten Beifall. Durch einen Aufstand wurde die dänische Herrschaft im Lande gestürzt, eine provisorische Regierung eingerichtet, der deutsche Bund um Hilfe angerufen. Auf Verlangen desselben ließ Preußen ein Heer unter Wrangel in Holstein einrücken. Dasselbe drang sogar siegreich in Jütland vor, aber durch die drohende Haltung von England und Rußland wurde Preußen veranlaßt, einen Waffenstillstand abzuschließen und fein Heer zurückzuziehen. Jetzt ging Dänemark daran, Schleswig-Holstein mit Waffengewalt zu unterwerfen. Doch erhielten die Herzogtümer von der Frankfurter Centralregierung eine Verstärkung durch Bundes truppen, worunter sich auch preußische befanden.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Rom Norditalien Italiens Sardinien Sardinien Schleswig Holstein Schleswig Holstein Holstein Deutschland Holstein Jütland England Schleswig-Holstein
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König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen hatte sich von dem Kaiser von Rußland zu einem Vermittelungsversuch bei Napoleon bewegen lassen und versprochen, wenn dieser erfolglos wäre, sich den Verbündeten anzuschließen. Der in dieser Angelegenheit entsandte Gras Haugwitz ließ sich von Napoleon bis nach der Schlacht von Austerlitz hinziehen. Nun stand Preußen, da Österreich Frieden geschlossen hatte und Rußland geschlagen war, Napoleon allein gegenüber. Haugwitz ließ sich einschüchtern und schloß den Vertrag von Schönbrunn ab (1805), in dem Preußen Ansbach an Bayern. Neuschatel und den Rest von Kleve an Frankreich abtrat, aber Aussicht auf Entschädigung durch Hannover erhielt.
Napoleon stattete seine Verwandten und Marschälle mit Königreichen und Fürstentümern aus, die er aus den eroberten Ländern gründete. Der König von Neapel wurde, weil er angeblich die Neutralität nicht beobachtet hatte, abgesetzt und mußte wieder nach Sicilien flüchten. Das Königreich Neapel fiel an Joseph Bonaparte, einen Bruder Napoleons. Die batavische Republik wurde veranlaßt, Napoleons Bruder Ludwig sich als König auszubitten. Marschall Murat, der Schwager Napoleons, erhielt das Großherzogtum Berg (das preußische rechtsrheinische Kleve und das bayrische Berg), Marschall Berthier wurde Fürst von Neuschatel. Napoleon machte sich zum Herrn des ganzen westlichen Deutschland, tndem er den Rheinbund stiftete. Mehrere deutsche Fürsten, darunter die Könige von Bayern und Württemberg und der zum Großherzog erhobene Kurfürst von Baden, traten zu diesem Bunde zusammen, dessen Protektor Napoleon war. Sie hatten Frankreich im Kriegsfall ihre Heere zur Verfügung zu stellen. Bundespräsident war der Kurfürst von Mainz, Bundessitz Frankfurt a. M. Die Staaten dieser Fürsten wurden durch Einverleibung (Mediatisierung) reichsgräflicher und reichsritterlicher Gebiete vergrößert. Später traten dem Bunde noch andere Staaten, wie das Königreich Sachsen und die klemen sächsischen Herzogtümer bei. Kaiser Franz nahm die Gründung des Rheinbundes zum Anlaß, die deutsche Kaiserwürde niederzulegen (1806). Schon vorher hatte er sich den Titel eines Kaisers von Österreich beigelegt. So ging nach mehr als tausendjährigem Bestehen das Deutsche Reich ruhmlos zu Grabe.
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Per Krieg Österreichs gegen Krankreich (1809).
Napoleon wollte die Durchführung der Kontinentalsperre in ganz Europa erzwingen. Als Portugal sich weigerte, dieselbe anzunehmen, ließ er das Land besetzen. Die Königsfamilie flüchtete nach Brasilien, welches damals eine portugisische Kolonie war. Das Verfahren des französischen Kaisers wurde immer ungerechter und willkürlicher. Er lockte die spanische Herrscherfamilie nach Bayonne, zwang sie zur Thronentsagung und hielt sie in Frankreich gefangen. Sein Bruder Joseph, bis dahin Herrscher von Neapel, wurde König von Spanien, während Murat ihm iu Neapel folgte und dessen Großherzogtum Berg mit Frankreich vereinigt wurde. Unter dem Schutz eines französischen Heeres erschien der neue König in Spanien. Aber das spanische Volk griff, dem übrigen Europa ein Beispiel gebend, Tür sein angestammtes Königshaus zu den Waffen und führte einen sogenannten „kleinen Krieg", in welchem Napoleons Heere große Verluste erlitten, zumal die Engländer den Spaniern ein Heer unter dem General Wellesley, dem spätern Herzog von Wellington, zu Hilfe schickten. So konnte er Spanien nicht überwältigen.
Der Krieg in Spanien veranlaßte Österreich zu dem Versuche, das Übergewicht Frankreichs zu brechen und seine frühere Machtstellung wieder zu erringen (1809). Nach der Kriegserklärung rückte ein österreichisches Heer unter Erzherzog Karl in Bayern, ein zweites unter Erzherzog Johann in Italien ein. Napoleon drang mit einem zum großen Teil aus
Rheinbündlern bestehenden Heere in Süddeutschland vor, schlug in fünf Tagen die einzelnen Heeresabteilungen des Erzherzogs Karl in der Nähe von Regensburg und bahnte sich den Weg nach Wien, in das er zum
zweiten Mal als Sieger seinen Einzug hielt. Er ging dann, um den
Erzherzog Karl auf dem Marchfeld aufzusuchen, auf das linke Donauufer, erlitt hier aber bei Aspern eine Niederlage, welche den Ruf seiner Unbesiegbarkeit erschütterte, und wurde auf das rechte Ufer zurückgeworfen. Beide Gegner juchten Verstärkungen an sich zu ziehen. Aber der Erzherzog Johann, der aus Italien herankam, wurde vou Eugen, dem Vicekönig von Italien, Napoleons Stiefsohn, geschlagen und nach Ungarn gebrängt. Durch die Truppen Eugens verstärkt, ging Napoleon wieber über den Fluß und siegte nun in der blutigen Schlacht von Wagram. Jetzt gab Kaiser Franz feine Sache verloren. Nach kurzem Waffen-
stillstanbe erfolgte der Frieden von Wien (1809). Österreich trat Salzburg an Bayern ab, Galizien teils an Rußlanb, teils an das Großherzogtum
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