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1. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 76

1893 - Regensburg : Bauhof
— 76 — diese Entdeckungen wurde der Welthandel in ganz neue Bahnen gelenkt; die italienischen Seestädte und die deutsche Hansa, welche denselben bisher in den Händen hatten, verloren an Bedeutung, und an deren Stelle traten die westlichen Staaten Europas (Portugal und Spanien). Auch bereicherten sie die naturwissenschaftlichen und geographischen Kenntnisse in ganz außergewöhnlichem Maße. V. Zeitraum. Von der Reformation bis zur Gegenwart. Karl V. 1519—1556. Als Kaiser Maximilian I. gestorben war, erhoben die Kurfürsten dessen Enkel Karl auf den deutschen Thron. Dieser konnte schon bei seinem Regierungsantritt sagen, daß in seinem Reiche die Sonne nicht untergehe, denn er hatte a) von seinem Vater Philipp Spanien, Neapel, Sizilien und das spanische Amerika, b) von seinem Großvater Maximilian I. die habsburgisch-österreichischen Länder, c) von seiner Großmutter Maria von Burgund die Niederlande ererbt. Karl V. hatte mit Franz I. von Frankreich, der auch die deutsche Krone haben wollte und sich weigerte, die Herzogtümer Burgund und Mailand an das Haus Habsburg zurückzugeben, einen zwanzigjährigen Krieg zu führen. Die beiden streitigen Gebiete sollten schon Maximilian I. zufallen: Burgund wegen seiner Vermählung mit Maria von Burgund und Mailand wegen seiner zweiten Vermählung mit Blanka Maria Sforza von Mailand. Dieser Krieg wurde durch den Frieden zur Crespy 1544 beendet, in welchem Franz I. auf Mailand und Karl V. auf Burgund verzichtete.

2. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 91

1893 - Regensburg : Bauhof
— 91 — Leopold I. 1658—1705 auf dem deutschen Throne. Leopolds I. Regierung fällt in das Zeitalter des Königs Ludwig Xiv. von Frankreich, der seinem Staate in Bezug auf Politik, Sitte und Industrie das Übergewicht in Europa zu verschaffen bestrebt war. I. Raubkrieg (Devolutionskrieg) Ludwigs Xiv. gegen die spanischen Niederlande von 1666—1668. — Ludwig Xiv. von Frankreich beanspruchte nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipp Iv. von Spanien die spanischen Niederlande, trotzdem er bei seiner Vermählung auf jede Erbfolge in den spanischen Ländern verzichtet hatte. Dabei stützte er sich auf dos in einigen niederländischen Städten geltende Devolntions- oder Heimfallsrecht, wonach den Töchtern aus erster Ehe vor den Söhnen aus zweiter Ehe ein Erbrecht zustand. — Schon hatte er einen großen Teil des wehrlos daliegenden Landes erobert, als ihn der Dreimächtebund (die Tripelallianz) von Holland, England und Schweden nötigte, im Frieden zu Aachen 1668 einen Teil seines Raubes fahren zu lassen und sich mit Lille und elf anderen belgischen Grenzstädten zu begnügen. Ii. Raubkrieg Ludwigs Xiv. gegen Holland von 1672—1679. Um sich an Holland, der Stifterin der Tripelallianz, zu rächen, ließ Ludwig Xiv., nachdem er England und Schweden auf seine Seite gebracht, zwei Heere gegen dasselbe vorrücken. Für Holland, das bald in große Not geriet, ergriffen der Kaiser Leopold I., Spanien und der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Waffen. Um sich des letzteren zu erwehren, reizte Ludwig Xiv. die Schweden zu einem Einfall in Brandenburg. Aber Friedrich Wilhelm besiegte sie bei Fehrbellin 1675. Unterdessen führte Ludwig Xiv. den Krieg mit großer Heeresmacht fort. Als aber England auf Seite Hollands überzutreten drohte, schloß er den Frieden zu Nymwegen 1679. Durch denselben erhielt er von Spanien die Franche (Somte und von Deutschland Freiburg im Breisgau. Holland, das zuerst den Frieden einging, verlor nichts. Die Reunionen. Nach Beendigung des Ii. Raubkrieges fand Ludwig Xiv. ein Mittel, auch im Frieden zu erobern. Er

3. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 93

1893 - Regensburg : Bauhof
Der Kaiser wies dieselben zurück und schloß gegen die in Aussicht stehenden neuen Gewaltthätigkeiten Ludwigs mit den meisten deutschen Fürsten, Holland, England, Spanien und Schweden den „Augsburger Bund" 1686. — Auf dies hin begann Ludwig Xiv., des auf zwanzig Jahre abgeschlossenen Regenshnrger Waffenstillstandes nicht, achtend, den Krieg. Mit barbarischer Unbarmherzigkeit ließ er' durch Melac und andere Raubscharenführer die blühendsten Rheingegenden verwüsten. Zwölfhundert Ortschaften, darunter Worms, Speyer, Heidelberg rc., wurden in Schutthaufen verwandelt; ja selbst die Kaisergräber im Dome zu Speyer wurden aufgerissen und die Gebeine der Kaiser zerstreut. Die gegen die entmenschten Raubscharen aufgebotenen Landheere kämpften erfolglos; dagegen errang die englisch-holländische Flotte einen glorreichen Sieg über die französische bei La Hogne 1692. Endlich führten allseitige Erschöpfung und Pläne Ludwigs Xiv. auf den spanischen Thron zum Frieden zu Ryswick 1697. Infolge desselben gab Ludwig Xiv. alle außerhalb des Elsasses reunierten Orte nebst Breisach und Freiburg wieder zurück. Seine Schwägerin wurde für ihre Erbausprüche durch eine Geldabfindung entschädigt. Der spanische Erbfolgekrieg von 1701—1714. Als der letzte spanisch-habsburgische König, der kinderlose Karl Ii., dem Tode nahe war, erhoben Ansprüche auf das spanische Erbe: a) König Ludwig Xiv. von Frankreich als Gemahl der älteren Schwester Karls Ii. für seinen Enkel Philipp von Anjou, b) Kaiser Leopold I. als Haupt der österreichisch-habsburgischeu Linie und als Gemahl der jüngeren Schwester des Erblassers für seinen (nicht aus dieser Ehe stammenden) Sohn Karl Vi., c) Kurfürst Max Emannel von Bayern als Gemahl der Tochter Leopolds I. für seinen Sohn Joseph Ferdinand. Da die Gemahlin Ludwigs Xiv. bei ihrer Vermählung allen Erb-ansprüchen auf die spanische Monarchie für sich und ihre Nachkommen entsagt, die Gemahlin Leopolds I. dagegen sich ihrer Rechte auf die spanische Krone nicht entäußert hatte, war der letzteren Enkel, der bayerische Kurprinz Joseph Ferdinand, der alleinige rechtmäßige Thronerbe Spaniens. Karl Ii. setzte ihn denn auch

4. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 102

1893 - Regensburg : Bauhof
— 102 — los; doch ehe ihre Truppen heimkehrten, halfen sie diesein bei Burkersdorf einen Sieg über die Österreicher unter Daun erringen. Nachdem denselben anck noch Prinz Hein-rich bei Freiberg eine empfindlicke Niederlage beigebracht hatte, zeigten sie sich zum Frieden geneigt. Auch die Franzosen, welche mit den Engländern gleichzeitig einen Seekrieg geführt hatten, wollten den Kampf nicht mehr länger fortsetzen. h) So kam es 1763 zum Frieden von Hubertsburg. Infolge desselben behielt Friedrich Ii., der sich während des Krieges als der größte Feldherr seiner Zeit bewährt hatte, Schlesien, und Preußen rückte in die Reihe der europäischen Großmächte ein. — Nach dem Tode des Kaisers Franz I. wurde dessen Sohn Joseph Ii. 1765—1790 auf den deutschen Thron erhoben und von seiner Mutter mit den gleichen Beschränkungen, wie vordem sein Vater, zum Mitregenten in den österreichischen Staaten erklärt. Die erste Teilung Polens 1772. In Polen wurde nach August Iii. auf Veranlassung der russischen Kaiserin Katharina Ii. deren Günstling Poniatowsky zum König erwählt. Dieser räumte allen christlichen Konfessionen Polens Gleichberechtigung ein und fachte dadurch einen blutigen Bürgerkrieg an. Als ihm Rußland zu Hilfe eilte, ließen auch Österreich und Preußen, denen das russische Kriegsglück Besorgnis einflößte, Truppen in Polen einrücken. Zum Schlüsse kamen die kriegführenden Parteien überein, sich für die aufgebrachten Kriegskosten durch ein Drittel Polens zu entschädigen. Der bayerische Erbfolgekrieg von 1778—1779. Nach dem Erlöschen der Lndwig'schen Linie in Bayern 1777 erhob Joseph Ii. Ansprüche auf Niederbayern und die Oberpfalz. Bayerns rechtmäßiger Erbe Karl Theodor von der Pfalz war geneigt, diese Ansprüche anzuerkennen. Aber Friedrich Ii. von Preußen trat denselben auf Veranlassung der „bayerischen Patriotin Maria Anna" (Witwe des Herzogs Klemens, eines Enkels

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 114

1893 - Regensburg : Bauhof
und nötigte die Bayern durch seinen glänzenden Sieg am Berge Jsel bei Innsbruck zum Rückzug nach Kufstein. Gleichzeitig verdrängte der Advokat Schneider ein französisch-württembergisches Corps aus Vorarlberg, so daß nun Tirol wieder von fremder Gewalt befreit war. - Jetzt rückte ein ans Bayern, Rheinbünd-lern, Italienern und Franzosen bestehendes Heer von 50,000 Mann in Tirol ein. Gegen eine solche Übermacht zu kämpfen, fehlte allen Aufständischen der Mut, nur Hofer nicht. Nach einem Aufruf an seine „herzallerliebsten Tiroler" ergriff er wieder die Waffen und nötigte durch einen Sieg über Lefebre bei Sterzmg und durch Wegnahme Innsbrucks die fremden Eroberer zum drittenmale zum Rückzug aus Tirol. Hierauf regierte er als „kaiserlicher Oberkommandant" das Land nach altem Herkommen. — Erst nach Abschluß des Schönbrunner Friedens gelang es drei von verschiedenen Seiten in Tirol einrückenden Heeren, den Aufstand zu unterdrücken. Auch Hofer ließ uach verheißener Amnestie seine Unterwerfung anzeigen. Aber infolge der falschen Nachricht, daß Österreich die Feindseligkeiten gegen Frankreich erneuert habe, machte er nochmals einen Erhebungsversuch. Deshalb wurde er geächtet und, nachdem et durch Verrat in die Hände der Franzosen gefallen war, zu Mantua erschossen. -Tirol wurde in drei Teile zerstückelt, wovon der südliche an Italien und der östliche an Jllyrien kam, während der nördliche bei Bayern verblieb. Als Entschädigung für die verlorenen Gebiete Tirols erhielt Bayern durch den Vertrag zu Paris 1810 die Markgrafschaft Bayreuth, Regensburg und einige Teile von Würzburg. Napoleon auf seiner Machthöhe. Napoleon hatte inzwischen den Gipfel feines Glückes erreicht. Um seine Dynastie den übrigen europäischen Fürstenhäusern ebenbürtig zu machen, ging er, nachdem er sich von seiner ersten Gemahlin getrennt hatte, mit der Tochter des Kaisers Franz I. (Maria Luise) eine zweite Ehe ein. — Seine Brüder und seinen Schwager Murat hatte er zu Königen gemacht: Hieronymus in Westfalen, Ludwig (den Vater Napoleons Iii.) in Holland, Joseph

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 209

1893 - Regensburg : Bauhof
— 209 — Deutschland. ßötjirtl aller Rechte verlustig werden. Aber das bayerische Volk blieb seinem angestammten Fürstenhause treu. Es erhob sich mit edlem Heldenmute gegen seine Redrücker. Sein Blut floß 1705 bei Sendling und 1706 bei Aidenbach in Strömen, doch vergebens. — Vom Kaiser Joseph I. geächtet und von seinem Lande und ! seiner Familie getrennt, verbrachte Max Ema-Karl Vi. nuel die folgenden Kriegsjahre meist in den 1711—1740. Niederlanden. Erst nach dem Rastatter Frieden j 1714 sah er die bayerische Heimat und die ©einigen wieder. Auf Vermittlung Frankreichs | erhielt er seine Länder und Würden mit Aus-: nähme der Statthalterschaft in den Niederlanden ungeschmälert zurück. Nach Abschluß des spanischen Erbfolgekrieges söhnte sich Max Emanuel mit Kaiser Karl Vi. || aus und unterstützte ihn trotz all der herben : Schläge, welche Bayern durch Österreich erlitten : hatte, in seinem Kampfe gegen die Türken. — | Das aus dieser Hilfeleistung ersichtliche neue ! Freundschaftsband zwischen den Wittelsbachern und Habsburgern wurde durch Vermählung Karl Albrechts, des ältesten Sohnes Max Ema-nuels, mit Amalie, der jüngeren Tochter des I Kaisers Joseph I., noch fester geknüpft. Im Jahre 1724 schlossen alle Linien des j Hauses Wittelsbach einen Familienvertrag, in welchem sie sich gegenseitigen Beistand zusagten, die gemeinsame Führung des Reichsvikariats ausmachten und das Recht der gegenseitigen Erbfolge neuerdings bestätigten. Am Abende seines Lebens wandte Max Emanuel sein ganzes Gemüt zu Gott und be-it reute seine Fehltritte. Als er sein Ende heran- Pfeilschifter, Memorierftoff. 14

7. Kl. 3 = (Oberkl.) 6. u. 7. Schulj - S. 480

1883 - Regensburg : Pustet
stimmungen am 2. März 1871 zu Versailles festgesetzt wurden. Nach diesen trat Frankreich Elsaß und Deutsch- lothringen an Deutschland ab und zahlten 5 Milliarden (5000 Millionen Francs) Kriegsentschädigung. Deutschland gewann durch die starken Festungen Metz und Straß bürg einen besseren Schutz gegen französische Eroberungsgelüste; die festeste Stütze aber findet es in der Vereinigung aller deut- schen Länder zu einem deutschen Kaiserreiche. Ans Antrag des Königs von Bayern boten sämtliche deutsche Fürsten' und freien Städte dem Könige von Preußen die deutsche Kaiser- krone an, die derselbe am 18. Januar ¿871 zu Versailles an- nahm. Der König von Preußen ist also fortan jedesmal deutscher Kaiser; der Schutzherr des ganzen Reiches, das deutsche Volk ist einig. 44. Pie Wacht am Wein. 1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein!" 2. Durch Hunderttausend zuckt es schnell Und alle Augen blitzen hell, Der Deutsche, bieder, fromm und stark, Beschützt die heil'ge Landesmark. „Lieb Vaterland re." 3. Er blickt hinaus in Himmelsau'n, Da Heldeuväter niederschau'n, Und schwört mit stolzer Kampfeslust: Du Rhein, bleibst deutsch, wie meine Brust! ,,Lieb Vaterland re." 4. So lang ein Tropfen Blut noch glüht, Roch eine Faust den Degen zieht, Und noch ein Arm die Büchse spannt, Betritt kein Feind hier deinen Strand! ,,Lieb Vaterland rc.

8. Charakterbilder aus der Geschichte der christlichen Reiche - S. 422

1909 - Regensburg : Manz
422 Krieg gegen die Türken. sandten Spaniens und gegen 60 Fürsten einfanden, wurden am 22. Juli 1515 die Verträge unterzeichnet, welche das österreichische und das böhmisch-ungarische Herrscherhaus auf das innigste miteinander verknüpften. Der ungarische Kronprinz Ludwig wurde mit des Kaisers Enkelin Maria und der Kaiser selbst mit der ungarischen Prinzessin Anna vermählt, doch früher ausgesprochen, daß diese Ehe Maximilians mit Anna ungültig sein sollte, wenn einer seiner Enkel, Ferdinand oder Karl, binnen einem Jahre die Ehe einginge. Im März 1516 stellte dann der Erzherzog Ferdinand die Vollmacht aus, die Ehe mit Anna durch Prokuration abzuschließen. Die Aussicht seines Geschlechts, auf den ungarischen Thron zu gelangen, erhöhte das Landsknechte. Nach einem Holzschnitt ans Schäuffelins Trostspiegel. Interesse des Kaisers an dem Gedanken, der immer drohender gegen den Westen drängenden türkischen Macht durch einen Heereszug einen Damm entgegenzusetzen. Übrigens war die Bekrieg nng der Türken eine der drei Hauptaufgaben, die er in seinem Regierungsprogramm sich gestellt hatte. Schon 1493, als Jaknb Pascha von Bosnien her durch Kroatien in Steiermark einfiel und die Gegenden von Cilli und Pettau verwüstete, zieht Max heran, aber die Türken waren mit ihrer Beute fort. Damals war es, wo er dem ungarischen König Vorschläge machte, deren Kern darin bestand, daß er an der Spitze der Ungarn den Krieg gegen die Türken führen, das deutsche Reich, der Papst, Venedig und andere Mächte zur Stellung von Hilfstruppen oder zur Zahlung von Subfidien bewogen werden sollten. Auch

9. Grundriß der Weltgeschichte - S. 163

1875 - Regensburg : Manz
163 §. 78. Peter der Große und Karl Xii. Der nordische Krieg. Schwedens Sinken und Rußlands Steigen. Zu gleicher Zeit, als im Westen von Europa die beiden Häuser Habsburg und Bourbon um das Uebergewicht kämpften, war auch im Nordosten ein nicht minder heftiger Kampf um die Besitzungen au der Ostsee und um die Herrschaft über das genannte Meer entbrannt. Die vorzüglichsten Theilnehmer an diesem „nordischen Kriege" waren Schweden, Dänemark, Polen und Rußland. Schweden war durch den westfälischen Frieden die erste Macht im Norden geworden; die Tochter Gustav Adolfs — Christinn (1632—1654) — legte die Regierung freiwillig nieder und zog sich in’s Privatleben zurück. Ihr folgte Karl X. (1654—1660), Gustav Adolfs kriegslustiger Schwestersohn. Dieser hatte sich Schweden in einem Kriege gegen Polen gefürchtet gemacht und ebenso nicht weniger in dem Kriege gegen Dänemark, obwohl Kopenhagen durch die Tapferkeit seiner Bürger geschützt blieb. Der unerwartet eintretende Tod Karl's X. führte (1660) die Friedensschlüsse zu Kopenhagen und Oliva (mit Dänemark und Polen) herbei, welche übrigens Schwedens großes Ansehen im Norden unvermindert ließen. Auch unter dem Sohne und Nachfolger Karl's X., unter Karl Xi. (1660— 1697) blieb Schweden mächtig und erreichte eine hohe Stufe der Blüthe. Nach seinem Tode jedoch schien die Minderjährigkeit Karl's Xii. (1697—1718) den Feinden Schwedens die beste Gelegenheit zur Schwächung und Demüthigung desselben zu bieten, welche besonders das emporstrebende Rußland begierig erfaßte. Rußland, der größte Staat im Nordosten Enropa's, gehörte seinen inneren Verhältnissen nach mehr zu Asien als zu Europa. Erst uach dem Aussterben des alten Czarengeschlechtes Rnrik (863—1598), und als nach mehrjährigen Thronstreitigkeiten das verwandte Haus Romanow mit dem 17jährigen Bischofssohn Michael Romanow auf den Thron kam (1613—1645), ward Rußland aus einem asiatischen Reiche allmälig in ein europäisches umgeschaffen. Michael, sowie sein Sohn Alexei (1645—1676), förderten durch treffliche Gesetze 11*

10. Grundriß der Weltgeschichte - S. 167

1875 - Regensburg : Manz
167 stützte. Darüber brach der polnische Erbfolgekrieg aus, an dem sich auch Preußen auf Oesterreichs Seite betheiligte. Frankreich mit Spanien und Sardinien traten zu Gunsten Lesciuski's auf, Kaiser Karl Vi. aber setzte im Vereine mit Rußland die Erhebung August's Iii., des Schwachen, durch. Die Folge war, daß (nach einigen unbedeutenden Gefechten) der Kaiser im Frieden von Wien (1738) Neapel und Sicilien an den spanischen Prinzen Don Carlos und einige mailändische Districte an Sardinien abtreten mußte. Als Entschädigung dafür bekam der Kaiser Parma und Piacenza. Stanislaus erhielt für die Verzichtleistung auf Polen das Herzogthum Lothringen, das nach seinem Tode an Frankreich fallen sollte. Der Besitzer von Lothringen, Herzog Franz, Karl's Vi. Schwiegersohn, wurde durch Toskana entschädigt. Noch war der Friede von Wien nicht geschlossen, als Karl im Bunde mit Rußland in einen Krieg mit den Türken verwickelt wurde, der ein unglückliches Ende nahm, und dem Kaiser im Belgrader Frieden (1739) Serbien mit Belgrad und die österreichische Wallachei kostete. Da Karl Vi. der einzige männliche Sprosse des Hauses Habsburg war, mußte er befürchten, daß dasselbe mit ihm im Mannsstamme erlöschen könnte. Um nun eine Zersplitterung seines Besitzes zu verhüten, regelte er durch ein Erbgesetz, die pragmatische Sanction genannt, das Nachfolgerecht. Dieser gemäß sollten alle österreichischen Lande nngetheilt und untrennbar nach dem Rechte der Erstgeburt und in Ermangelung männlicher Nachkommen aus die Töchter vererben. Es lag ihm Alles daran, diesem Hausgesetze die Anerkennung der europäischen Mächte zu verschaffen, und er brachte deshalb große Opfer. Die betheiligten Staaten selbst, Oesterreich, Schlesien, Ungarn, Siebenbürgen, Böhmen und die Niederlande waren bald für die pragmatische Sanction gewonnen; aber erst nach und nach gelang es, die auswärtigen Mächte dafür zu gewinnen oder gar zu erkaufen. Karl Vi. starb am 20. Oktober 1740. Mit ihm erlosch der habsburgische Mannesstamm, nachdem er 458 Jahre segensreich über Oesterreich geherrscht, und dem deutschen Reiche 16 Kaiser gegeben hatte.
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