Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
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den Kasernen der Stadt ist die große Insanteriekaferne an der
Rotebühlstraße die größte. Auf einer Halbinsel des Feuersees erhebt sich die
schönstgelegene Kirche Stuttgarts, die herrliche Johanneskirche. Unter
den katholischen Kirchen ist die gotische Marienkirche die schönste.
Stuttgart ist aber auch eine Stadt der Schulen. Neben
vielen Volks- und Mittelschulen hat es höhere Mädchenschulen, Realschulen,
Gymnasien, eine Baugewerkschule, eine technische Hochschule, eiu höheres
Lehrerinnenseminar, eine tierärztl. Hochschule, ein Konservatorium für Musik,
eine Kunstschule, eine Kunstgewerbeschule, Handelsschulen, eine Fraueu-
arbeitsschule usw. Außerdem dienen der Geistesbildung die Theater, allen
voran das Königl. Hoftheater, die verschiedenen wissenschaftlichen Gamm-
lungen, die vielen, namentlich winters stattfindenden Konzerte, Vorträge usw.
Stuttgart hat ferner eine bedeutende Industrie. Es ist
zwar keine rußige, rauchumnebelte Fabrikstadt, doch hat es bedeutende
Maschinenfabriken, Trikotwebereien, viel Möbelindustrie und Klavier-
fabrikation. Außerdem ist Stuttgart der größte Buchdruck- und Buchhandels-
platz Süddentfchlands.
Für deu Verkehr war Stuttgarts Lage in einem abgeschlossenen Tal-
kessel wenig günstig. Die Stadt verdankt ihr Emporkommen rein der
Fürsorge der württ. Landesfürsten und der Rührigkeit ihrer Bewohner.
Durch Tunnels führen die wichtigsten Eisenbahnen des Landes herein: die
württ. Hauptbahn von Bretten nach Ulm und Friedrichshafen, die Gäu-
bahn, die Schwarzwaldbahn, die Remsbahn, die Murrbahu, die obere und
die untere Neckarbahn. Den Verkehr mit der Filderebene vermittelt die
Zahnradbahn nach Degerloch. Elektrische Bahnen durchkreuzen die Stadt
nach allen Richtungen und führen auch iu die Vororte hinaus. Läugst schon
reicht der Hauptbahuhof, auf dem täglich mehr als 200 Personenzüge ein-
und ausfahren, für den gewaltigen Verkehr nicht mehr, weshalb ein neuer,
größerer Bahnhof im Ban ist. Die 280000 Einwohner brauchen täglich eine
Menge von Lebensmitteln, die vom Gän, vom Langen Feld und Schmidener
Feld, von der Filderebene, dem Neckartal und noch Weiterher nach Stuttgart
kommen. Stuttgart ist eine gnte Absatzstelle für das ganze
Land. Erzeugnisse der Industrie kommen nach Stuttgart herein, und um-
gekehrt werden Stuttgarts Industriewaren hinaus verschickt. Die Eisen-
bahneil bringen aus allen Himmelsgegenden die Rohstoffe (Eisen, Holz,
Baumwolle usw.) sür die Fabriken, und Tausende von fleißigen Arbeitern
und Arbeiterinnen kommen in der Morgenfrühe ans der ganzen Umgegend
Stuttgarts zur Arbeit iu die Fabriken und kehren spät abends ermüdet heim.
Stuttgart ist der Mittelpunkt für das Erwerbs- und Verkehrs-
leben Württembergs.
3. Der Strom- und Heuchelberg.
a) Die Landschaft: Nördlich von der untern Enz erheben sich zwei
fast gleichlaufende Hügelzüge, die durch das fruchtbare Zabergäu getrennt
find, südlich von diesem der Stromberg, nördlich der Heuchelberg. An der
Westgrenze Württembergs, bei Sterueusels, kommen sie ganz nahe zusammen;
der Stromberg zieht von hier nach Osten, der Heuchelberg nach Nordosten.
Der durch Neckar, Zaber und Enz begrenzte Stromberg endigt im
Osten mit dem von einer Wallfahrtskirche gekrönten Michelsberg bei Bönnig-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
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hinaus. Die Löwensteiner Berge ziehen bis nach Heilbronn. Ihr letzter
Ausläufer ist dort der Wartberg (308 m), der sich hart über dem Neckar
erhebt. Er ist ein Hauptausflugsziel der Heilbrunner und einer der schönsten
Aussichtspunkte des Landes. Weitberühmt ist die nahe Weibertreu,
die sich über Weinsberg erhebt. Der kegelförmige Berg ist ganz mit Reben
bedeckt. Auf ihm stand einst die Burg Weibertreu, die ihren Namen
der wackeren Tat der Weinsberger Frauen im Jahre 1140 verdankt. Im
Bauernkrieg wurde sie zerstört. König Wilhelm I. schenkte die Ruinen dem
Weinsberger Frauenverein, der von dem Weinsberger Arzt und Dichter
Justiuus Kerner gegründet worden ist. Dieser Verein ließ die Mauern
und Türme ausbessern und verwandelte den wüsten Trümmerhaufen in
eine liebliche Anlage.
d) Flüsse: Der Mainhardter Wald ist wie der Welzheimer Wald
sehr wasserreich. Nach allen Richtungen ist seine Hochslüche von Tälern
und Tälchen durchfurcht. Von feinem westlichen Flügel, den Löwensteiner
Bergeu, fließt zur Murr die B o t t w a r. Ihr Tal gehört zu den gesegnetsten
und schönsten Tälern des Landes. Im Talgrund liegen üppige Wiesen und
Felder und altertümliche, von Obstbäumen umgebene Städtchen und Dörfer.
An den Bergabhängen wächst edler Wein, und von den Höhen schauen ehr-
würdige Burgen herab ins liebliche Tal (Helfenberg, Lichtenberg, die Ruine
Langhans u. ct.).
Zum Neckar strömen von den Löwensteiner Bergen die Schotzach
und die Sülm. Beide Täler sind so weinreich wie das Bottwartal. Be-
sonders lieblich, äußerst fruchtbar und dicht bevölkert ist das Snlmtal
oder Weinsberger Tal.
Vom eigentlichen Mainhardter Wald (dem mittleren Gebiet) kommen
die Brettach, die Ohrn und die Rot. Alle drei eilen dem Kocher zu.
Die Rot fließt durch ein waldiges Tal südöstlich, die Brettach und Ohrn in
entgegengefetzter Richtung. Das Tal der Brettach ist bei Mainhardt noch
eng und düster, wird dann aber breiter, ist 200 m tief eingeschnitten, dabei
obst- und weinreich, überragt von der aus Sandsteinfelsen thronenden Ruine
M a i e n f e l s.
c) Beschäftigung der Bewohner: Die Haupterwerbsquellen der
meist armen Bevölkerung des Mainhardter Waldes find' Ackerbau, Viehzucht
und Waldbau. Der Ackerbau wirft aber nur geringen Ertrag ab, denn das
Klima ist rauh und der Boden fast überall sandig. Die Bauern müssen
daher noch Getreide kaufen. Dagegen gedeihen die Kartoffeln in dem fan-
digen Boden gut, so daß ein Teil derselben verkauft werden kann. Die
tieferen Täler sind reich an Obst und Wein. Neben der Viehzucht wird
auch die Bienenzucht in ziemlichem Umsang betrieben, weil ausgedehnte
Waldungen eine gute Honigweide bieten. Das Hauxterzeugnis des
Lnainharöter Waldes ist aber das Holz. Das Brennholz wird Haupt-
sächlich nach Heilbronn und Hall und in die umliegenden Orte der Wald-
armen Hohenloher Ebene verkauft, das Langholz wandert auf der Eisenbahn
nach Heilbronn und Neckarsulm und wird dort aus dem Neckar weitergeflößt.
Viele Bewohner des Mainhardter Waldes finden als Waldarbeiter Befchäf-
tigung. Auch das bammeln von Waldbeeren, Kräutern und Pilzen bringt
manchen Verdienst.
-trotzdem ist die Bevölkerung des Mainhardter Waldes für den geringen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
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Die. größten Seen des Schwarzwaldes sind der Titisee und der
Schluchsee im südlichen Teil des Gebirges. Sie sind keine Karseen, sondern
liegen in einer slach trogsörmigen Einsenkimg und sind von eiszeitlichen Auf-
schüttungen umgeben und gestant.
6. Die Bewohner,
a) Ihre Eigen schafte n.
Die Bevölkerung des waldreichen württ. Schwarz-
Waldes ist wegen des rauhen K l i m a s und der Unergiebig-
keit des Bodens uicht sehr zahlreich. Die Schwarzwälder sind
Der Wildsee (links balzender Auerhahn).
gesunde, kräftige Leute mit Hellem, natürlichem Verstände, offeu, treuherzig,
gastfreundlich, ernst, streng religiös und voll Liebe zu ihrer Heimat („O
Schwarzwald, o Heimat, wie bist du so schön!"). Sie sind meist katholischen
Glaubens. Nur in: württ. Schwarzwald überwiegt das evangelische Bekennt-
ms, und zwar wohnen auch hier die Protestanten mehr im Norden, die Katho-
liken mehr im Süden. Die alten Trachten der Schwarzwälder Land-
bevölkeruug haben schon vielfach der städtischen Kleidnng weichen müssen.
Immerhin sieht man noch in manchen Gegenden, besonders an Sonn- und
Festtagen sowie bei festlichen Anlässen, bei den Frauen mehr als bei den
Männern, die malerischen, farbenprächtigen Trachten (z. B. im Gutach-,
Schupbach- und Elztal). Im württembergischen Schwarzwald wird nament-
lich in den Bezirken Nagold und Calw noch Frauen- und Männertracht ge-
tragen; nur ist sie weniger bunt als im badischen Teil des Gebirges.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
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Kohle kommt immer eine Lage Eisen. Hierauf rinnt der glühende Strom durch die Glut
hindurch nach unten, wird dort in große Kessel gebracht und aus diesen in die Formen
gegossen (S. 68). Reinlicher und deshalb nicht minder interessant sind dann auch die
Maschinenräume, in denen gedreht, gehobelt, gefräst wird. M!t einer Selbstverständlich-
keit, die verblüffend ist, bearbeitet man hier das Metall, wie denn es sich um weiches
Holz handelte, und es ist ein erhebender Gedanke sür den Menschen, daß er die Natur-
kräfte Wasser, Dampf, Elektrizität schon so in seinen Dienst gezwungen hat, daß sie ihm
helfen müssen, den göttlichen Beseht durchzuführen: „Machet euch die Erde Untertan!"
So ist aus der alten Reichsstadt Reutlingen ein Tummelplatz moderner Arbeit
geworden. Ihre Mauern sind gesprengt, und über die einstigen Wallgräben hinweg
hat sie sich mächtig nach allen Seiten ausgedehnt, im kleinen ein Bild der Gefamtent-
Wicklung unseres Volkes. Täglich kommen Tausende von Arbeitern und Arbeiterinnen
aus weitem Umkreis herein nach Reutlingen, zu Fuß, per Fahrrad und per Bahn, so
daß diese Stadt tatsächlich ein Jndustriemittelpunkt ist, der bis weit auf die Alb hinauf
und hinunter ins Neckartal bestimmend ist für die Lebenshaltung der Bevölkerung.
Blick in den Spinnsaal von Ulrich Gminder in Reutlingen.
Die Reutlinger Industrie hat nach allen Seiten ihre Ausläufer vor-
geschickt. Das Echaztal bis hinauf nach Hönau (S. 59) ist eine natürliche
Judustrieftraße geworden, ebenso das Ermstal von der Mündung bei
Neckartenzlingen über Metzingen hin weit in die Alb hinein bis nach
Urach hinauf. Auch nach den Hohenzollernschen Landen bis gegen Tübingen
und Wössingen reichen die Vorposten der Reutlinger Industrie. Nordöstlich
von Metzingen beeinflußt die Industrie von Neuffen, Nürtingen,
Kirch heim u. T., Unterboihingen und Weil heim weithin das Alb-
Vorland wie die Albtäler.
Noch großartiger ist aber die Industrie des Filstals, für welche die
reichen Wasserkräfte der Fils nutzbar gemacht werden. Durch die württ.
Hauptbahn, die ein Stück der wichtigsten Verkehrslinie Paris—konstanti-
nopel darstellt, ist dieses Tal dem Weltverkehr angeschlossen. So beför-
dern reiche Wasserkräfte und eine gute Verkehrslage das An-
wachsen der Industrie. Im Filstal reihen sich daher von Geislingen
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
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auch wegen seiner herrlichen und weiten Aussicht. Er hängt nur durch
einen schmalen Grat mit der Alb zusammen. Ebenso ist es mit der Teck
oberhalb Kirchheim. Sie ist einer der schönsten Albberge. Von ihrem
einstigen Herzogsschloß sind nur noch wenige Mauern vorhanden. Ein Aus-
sichtstnrm vermittelt eine großartige Rundsicht. Ein herrlicher Berg ist
auch der benachbarte Breiten st ein bei Ochsenwang (811 m). Man über-
sieht von seiner breiten, mächtigen Hochfläche und seinen gewaltigen Fels-
abstürzen ein weites Stück Neckarland, einen großen Teil der Albhochfläche
und rechts und links den Albrand, dessen Glanzpunkte rechts Hohenstaufen,
Rechberg und Stuiseu, links Neuffen und Achalm sind. Auf der Berginsel
südlich vom Hohennenffen schließt der Heiden graben bei Grabenstetten
eine uralte, riesige Volksburg ab. Er bildet den größten vorgeschichtlichen
Besestigungswall der Alb.*)
Die mittlere Alb ist reich an vulkanischen Bildungen. Aber nicht um eigentliche
Vulkane handelt es sich hier, die viele Jahre lang geraucht und vulkanische Gesteine
ausgeworfen hätten, sondern es erfolgte nur ein einmaliger Ausbruch. Kaum wach
geworden, erloschen die Vulkane sogleich wieder. Durch eine gewaltige und plötzliche
Explosion wurde an 130 Stellen zwischen Reutlingen und Boll die Erdkruste, wie ein
Brett von Kugelschüssen, durchlöchert. Die sämtlichen Gesteinsschichten, durch die der
Schußkanal führte, wurden als vulkanische Asche in die Lust geschleudert und hernach
über die ganze Gegend gestreut. Durch die Löcher drang der feurige Brei des Erdinnern
(Lava, Basalt) heraus und erkaltete nach und nach. Der Kessel oder Krater füllte
sich dann mit Wasser und bildete einen kreisrunden oder ovalen See, ein „Maar".
Das bekannteste dieser Maare ist das Randecker Maar unweit des Breitensteins.
Es ist noch sehr gut erhalten; nur an der Nordseite hat das Wasser den Krater durch-
brochen, so daß der See sich entleerte.
Auf der wasserarmen Hochfläche sind die vulkanischen Ausbruchstellen, die oft
von Erde oder Kalkschutt überdeckt sind, von großer Bedeutung. Sie haben Wasser-
reiche Quelleu und Brunnen hervorgezaubert; denn der zähe, harte Basalt läßt im
Gegensatz zum stark zerklüfteten Jura das Wasser nicht versinken. Daher stehen manche
Dörfer der Hochfläche auf Basalttuff (Würtingen, Gruorn, Ohnastetten usw.).
Im Vorland der Alb verdanken dem zähen und harten Tuffkern viele kleine, wohl-
gerundete Berge ihre Erhaltung. Zu ihnen gehören der Georgenberg bei Pfullingen,
der Florian bei Metzingen, die Limburg bei Weilheim u. a., die alle einen
trefflichen Ausblick auf den Steilabfall der Alb gewähren.
2. Flüsse: Tie mittlere Alb hat nicht nur die schönsten Vorberge
sondern auch die herrlichsten Täler (S. 53).
Zum Neckar stießen Steinlach, Echaz, Erms, Steinach, Lauter
und Fils. Alle diese Flüsse entspringen am Fuß steiler Berge, durch--
fließen zuerst die Alb in engen, tiefen, prächtigen Tälern und hernach bis
zu ihrer Mündung die Albvorebene. Die rechte Zeit, diese Täler zu besuchen,
ist im Mai, wo sie ihr Festkleid angezogen haben. Der ganze Talrand
und die Halden hoch hinauf prangen dann im bräntlichen Schmuck der
Obstblüte, und das zarte Grün der Buchen hat eben erst die Knospen ge-
sprengt. Der Kncknck läßt seinen Ruf erschallen; Amseln, Drosseln und
Finken jubeln ihre Weisen.
Die Stein lach mündet gegenüber von Tübingen in den Neckar. Die
Echaz entspringt bei dem Dorse Hönau, über dem sich aus mächtigem
Felsen das Schlößchen Lichtenstein erhebt. Sie eilt durch ein indnstrie-
*) Die höchsten Punkte der mittleren Alb liegen albeinwärts nahe dem Steilrand.
Zu ihnen gehören: die Hohe Wacht bei Burladingen (907 in), der Römer stein bei
Donnstetten (874 m), die Bnchhalde bei Döttingen (870 m).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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3in- Brigach. Mit ihren 38 Tunnels und anderen Kunstbauten ist sie die
großartigste Gebirgsbahn Deutschlands.
3. Von dieser Bahn zweigt in Hausach die Bahn nach Schilt ach ab,
die ganz im Kinzigtal auswärts und weiterhin nach Freuden st ad t ins
Württembergische führt.
Bon württ. Bahnen sind zu nennen:
1. Die Gäubahn von Stuttgart über Eutingen nach Freudenstadt
und Schiltach. Von hier führt eine Zweigbahn nach Schramberg.
In Freudenstadt zweigt eine Bahn ins Murgtal nach Baiersbronn und
Klosterreichenbach ab.
2. Die württ. Schwarz Waldbahn von Stuttgart uach Calw.
3. Die Nagoldbahn von Eutingen nach Pforzheim. Von ihr zweigt
in Nagold eine Lokalbahn nach Altensteig ab.
4. Die Enzbahn von Pforzheim nach Wildbad.
5. Die Bahn Rottweil-Villingen. Sie verbindet die obere Neckar-
bahn mit der bad, Schwarzwaldbahn,
e) Siedelnngen.
Eine große Zahl der Bewohner des Schwarzwaldes lebt auf einsamen
Hosen, in Weilern oder kleineren Ortschaften. Größere Dörfer und Städte
finden sich nur in den tieferen Tälern.
Die echten Schwarzwaldhäuser im südlichen Schwarzwald sind dem Waldreichtum
des Gebirges entsprechend ganz aus Holz gebaut. Da es im Granit- und Gneisgebiet
au Kalk und Lehm fehlt, nützen dem Bauern die Steine nichts' er muß aus
Holz bauen. Gemauert ist nur die Grundlage des Hauses. Unter dem gewaltig vor-
springenden Stroh- oder Schindeldach glänzen die zahlreichen kleinen Fenster des
wettergebräunteu Holzbaus freundlich hervor. Oft ziehen sich unter dem schützenden
Dach Holzgalerieu hin' denn wo der Winter 8 bis 9 Monate dauert, müssen diese
den Verkehr innerhalb des Hauses von Ranm zu Raum vermitteln. Auch finden unter
dem weit vorspringenden Dach die für den Winter nötigen, gewaltigen Holzvorrätc
des Schwarzwälders Schutz vor den Unbilden der Witterung. Auf der Rückseite lehnt
sich das Haus meist an einen Berghang hin. Hier senkt sich das Dach bis zur Erde,
und mau kann von hier unmittelbar in die große Scheune unter dem Dach einfahren.
Im Erdgeschoß des Hauses befinden sich die Stallungen für das Vieh, im obereu
Stockwerk der breite Flur mit der Küche und den Kammern und die holzgetäfelte, ge-
räumige Bauernstube. In dieser steht der große Kachelofen, den die behagliche Ofen-
dank umgibt. In der Ecke zwischen den zwei Fensterwänden fehlt in katholischen Gegenden
nie das blumeugeschmückte Kruzifix. Es ist dies der sogenannte Herrgottswinkel, unter
welchem der von Bänken und Stühleu umstellte große Tisch steht. Bei den stolzen
Eiuzelhöfeu erhebt sich in der Nähe des Hauses meist auch uoch eine kleine Kapelle
Im württ. Schwarzwald trifft man das echte Schwarzwaldhaus fast
mir im Kinziggebiet, z. B. im Reinerzaner Tal. In den übrigen Teilen
des württ. Schwarzwaldes unterscheiden sich die Hänser von denen des
Neckarlandes nur dnrch die Verschindeluug.
Von Städten und größeren Ortschaften sind im württ. Schwarzwald
zu nennen:
1. Im Enzgebiet: Wildbad (3900 Einw.), im engen Enztal,
durch seine warmen Quellen weithin bekanntes Badestädtchen. Jährlich etwa
20 000 Badegäste. Hauptbadgebäude und neues König-Karl-Bad, Katha-
rinenstist für ärmere Lente, Herrnhilfe für kranke Kinder, Krankenheim der
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
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bahn Hofs liegt der prächtige Schloßplatz mit seinen Kastanienalleen,
Springbrunnen, herrlichen Blumenteppichen und samtgrünen Rasenflächen.
In seiner Mitte ragt die I u b i l ä u m s s ä u l e 34 rn hoch in die Lüfte;
unweit davon steht das Standbild Herzog Christophs. Der Schloßplatz
ist umrahmt von dem, großen neuen Schloß, von dem ehrwürdigen,
mit mächtigen Türmen umgebenen alten Schloß, von dem Krön-
Prinzen Palast, dein säulengeschmückten Königsbau und dem Köni-
gin-Olgabau. Am Schloßplatz vorüber zieht die Hauptstraße der Sradt,
die Königstraße mit ihren prächtigen Kaufläden. Von: neuen Schloß
an ziehen sich talabwärts bis zum Neckar, 3 km lang, die Anlagen hin,
ein herrlicher Park mit Seen, Bildsäulen, prächtigen Bäumen und schattigen
Der Schloßplatz in Stuttgart.
Spazierwegen. In ihrem oberen Teile steht die Eberhardsgruvpe,
ein Marmordenkmal, das den Grafen Eberhard in: Bart im Schoß eines
Hirten ruhend darstellt. Im ältesten Teile Stuttgarts liegt der Markt-
platz, dessen schönster Schmuck das ueue Rathaus bildet. Auf dem
alten Schloßplatz, zwischen der ehrwürdigen Stiftskirche und dem
alten Schlosse, erhebt sich das Denkmal unseres großen Dichters Schiller,
und auf dem Karlsplatz steht das ,Reiterstandbild Kaiser Wil-
helms I. Am Anfang der langen Neckarstraße liegt der Wilhelms-
Palast, die Wohnung unseres Königs. In dieser Straße sind auch die
großen Sammlungen Stuttgarts: die N a t u r a l i e n s a m m l u n g , die
große Landesbibliothek mit mehr als 500wo Büchern und die Ge-
mäldesammlnng. Hinter der Landesbibliothek erhebt sich das mächtige
Justizgebäude. Eiues der großartigsten Bauwerke Stuttgarts ist das
Landesgewerbemuseum an der Schloß- und Kanzleistraße, in dessen
Sälen alte und neue Erzeugnisse des Gewerbefleißes ausgestellt sind. Unter
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
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in der ^o!ge von drüben das Geschliffener in immer schnellerem Auseinander. Von vorn lief die Meldung ein, daß einige schwarze Schatten sich vor der französischen Linie bewegten. Aber immer noch blieb es ruhig und still. Quälend war dieses Warten. Von drüben blitzte ein Scheinwerfer auf, noch einer, mehr, da, dort, überall. An den vordersten Linien der deutschen Stellungen sammelten sie ihr Licht zusammen und tauchteu die ersten Gräben in blendend weißen Schein. Gleichzeitig begann von „drüben" Kleingewehrsener heranzuhämmern. In den deutschen Stellungen blieb aber noch alles ruhig und still. Doch lag Mann sür Mann an seinem Platz hinter dem Gewehr, die Munition hand-
gerecht neben sich: es konnte losgehen. Schon während der Nacht waren an einigen Orten einige Maschinengewehrabteilungen aus der Linie vorgenommen worden, um Flankenfeuer abzugeben, sobald die Franzosen nahe genug waren.
Wenn die französischen Scheinwerfer dann und wann ihre Lichtsäulen kreisen ließen, sah man dichtgedrängte, lange Reihen schwarzer Gestalten sich von drüben loslösen und auf die deutschen Gräben zueilen. Zeitweilig blitzten die Bajonette im reflektierten Licht. Und immer noch schwieg alles in den deutschen Stellungen. Nur die über die ersten Linien vorgetriebenen deutschen Posten wurden zurückgenommen. Prachtvoll war die Haltung der Mannschaft. Ruhig, oft rauchend, wie wenn nichts wäre, lagen sie schußbereit und warteten den Be-
sehl ab. Mir kamen die Minuten qualvoll laug vor. Und immer noch wurde der Befehl zum Feuer nicht gegeben. Alles war ruhig.
Schon sah man im Dunkel der Nacht, ins Gigantische verzerrt, die lange dichte Linie schwarzer Schatten anfluten von drüben her, — da blitzten in den deutschen Linien die Scheinwerfer auf, und gleichzeitig hämmerten die Maschinengewehre unbarmherzig ihr Feuer auf die Stürmenden. Die schwarzen Schattengestalten fingen an zu schreien und stürzten rennend vorwärts gegen die Drahtverhaue der deutschen Gräben. Im gleichen Angenblick schleuderten nun auch die flankierenden Maschinengewehre ihren Eisenhagel in die Nacht hinaus. In das zornige Schreien der Angreifer mischten sich die chmerzensschreie derver-wnudeten, der Getroffenen. Die lange dichte Kette schwarzer Schatten wurde lückenhaft; dennoch Itürzten sie vorwärts. Aber je näher sie kamen, desto fester: umfing sie das Licht der deutschen Scheinwerfer, um so härter, unbarmherziger prasselte da:-Feuer der Gewehre. Immer größer riß der Stahlhagel die Lücken, immer lichter wurden die Reihen, immer weniger Schatten sprangen näher. Aber dennoch — sie näherten sich, und schon waren die ersten an den Drahtverhauen, Doch fielen sie dort nieder wie das Gras unter der Sense des Schnitters. Schauerlich, gräßlich mar ihr Stöhnen und Jammern. Immer noch wälzten sich neue Kompagnien heran, immer weiter rasselte das Abwehrfeuer. Wieder riß der Stahl Lücken. Als die letzten an die Drahtverhaue heranfluteten, und zumeist hinsanken im Feuer, kam der Befehl an eine Abteilung, vorzugehen. „Das Seitengewehr pflanzt auf, fällt das Gewehr!" war der kurze Befehl, und rasch ging's zum Graben hinaus, durch das Zickzack der Drahtverhauivege hindurch. Es gab nur ein kurzes Gewoge. In dem fürchterlichen Feuer waren die französischen Mannschaften erschüttert worden; in kurzer Zeit verlor sich das Feuer in einzelne Schüsse, löste sich ganz auf, und es war wieder stille und ruhig. Die Deutschen führ*
Ein im Bau befindlicher Unterstand, den bayrische Landsturmnuppen in den Vogesen errichten.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
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Joseph, der sich wohl bemiißt war, welche hervorragende Fähigkeiten Dankl besaß, stellte den verdienstvollen Offizier sofort an die Spitze seiner 1. Armee, mit der Dankl siegreich in Südpolen
General Viktor Dankt.
Nach einer Kohlezeichnung von A. 9t um m.
eindrang und dort die ersten Schlachten schlug. Auch im weiteren Verlauf des Feldzugs hat er sich glänzend bewährt und schlägt gegenwärtig die wütenden Angriffe der Italiener auf Südtirol zurück.
Wo immer Dankl während seiner militärischen Laufbahn auch weilte, überall hat er es
in seltenem Maß verstanden, sich die herzlichste-Zuneigung der Soldaten sowohl, wie der Bevölkerung zu erwerben. Er ist ein außerordentlich liebenswürdiger Charakter, so stählern sein inneres Wesen auch sein mag. Sein harter und verantwortungsreicher Dienst hindert ihn nie, auch solchen Wünschen und Bitten freundliches Gehör zu schenken, die außerhalb seines eigentlichen Wirkungskreises au ihn gerichtet wurden. Daukl ist durch und durch Soldat und hat sich nie den härtesten Pflichten eines solchen entzogen. Soweit ihm sein aufreibender Dienst Gelegenheit zur Erholung ließ, benützte er diese zur Ausführung größerer Reisen, die er mit Vorliebe nach den Meeresküsten richtete. Auch Deutschland, Italien und die Schweiz hat er wiederholt durchwandert, und besonders gerne-pflegte er in Fiume zu weilen, wo seine Mutter viele Jahre lang gelebt und sein Bruder seinen ständigen Wohnsitz hat. Durch seine Heirat mit einer geborenen Frein von Lilien ans westfälischem Geschlecht trat er auch in engere Beziehung zu Westfalen und den Rheinlanden. Die Ehe ist kinderlos geblieben. Der Bruder seiner Gemahlin, der österreichischer Oberst war, starb als Hofmeister der Frau Erzherzogin Alice in Salzburg.
Bei feinen Offizieren erfreut sich der Sieger von Krasnik rückhaltlosen Vertrauens; sie glauben an seinen Stern, an sein Glück und an sein Führergenie. Da gerade die Armee Dankl in Polen oft im engsten Verband mit deutschen Truppen tätig war, trägt der gesamte Stab schon das Eiserne Kreuz. Generalstabschef Daukls ist Generalmajor Kochanowsky, ein Manu von verschlossener Tatkraft und knapper Ausdrucksweise^ dessen hohe, gefurchte Stirn die Spuren angestrengter Gedankenarbeit verrät.
Ariegz-Lhrcmik.
November.
11. Glückliche Gefechte gegen die Russen bei Ko-wel-Sarny, Czartorysk und Sapanow. — In Serbien fortgesetzte Verfolgungskämpfe. Die bulgarische Armee erzwingt auf ihrer ganzen Front den Übergang über die Morawci.
— Unaufhörliche italienische Stürme gegen den Görzer Brückenkopf und die Hochfläche von Doberdo brechen unter schweren Verlusten zusammen. — Unruhen in Indien.
12. Die Paßhöhen im Jastrebae-Gebirge (Serbien) und die der Crvena Gora werden von den Verbündeten genommen. Die Österreicher und Ungarn erstürmen die montenegrinischen Vorstellungen am unteren Lim.
13. Die Truppen der Zentralmächte brechen in. die russische Hauptstellung nordwestlich Czar-torysk ein. — Unaufhaltsame Zurückdräugung. der Serbeu au allen Punkten. — Die verzweifelten Angriffe der Italiener bleiben ergebnislos; ihre Artillerie beschießt die Stadt Görz.
14. Erfolgreiches Gefecht gegen die Franzosen bei Ecurie, gegen die Russen bei Smorgon.
— Die hartnäckigen, vierwöchentlichen Kämpfe bei Czartorysk endigen mit dem Rückzüge der Russen. — Die Montenegriner werden über den Lim zurückgeworfen. Die Bulgaren haben heftige, aber siegreiche Kämpfe an der Be-bunakette zu bestehen. — Nachlassen der ita--
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Extrahierte Personennamen: Joseph Dankl Viktor_Dankt Viktor Erzherzogin_Alice Daukls Kochanowsky
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Fiume Westfalen Rheinlanden Salzburg Polen Ariegz-Lhrcmik Serbien Indien Serbien Ungarn
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Inhalt: Zeit: 1914-1918
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Vivatbändcr. (Mit 3 Abbildungen.) Sie haben eine lange Geschichte, diese buntfarbigen Seidenbänder mit dem Aufdruck der Daten wichtiger historischer Ereignisse. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges wurden sie wohl das erstemal an die Öffentlichkeit gebracht, und als 1763 Fried-ricus Rex als siegreicher Feldherr wieder in Berlin einzog, trug alle Welt die farbigen Abzeichen.
Die einen schmal und kurz, die andern länger, und viele, die es hatten, sogar in großer Breite über der Brust, Frauen und Jungfrauen in den Haaren und Knaben und Jünglinge an den Hüten. Überall prangte das Wort „Vivat" und darunter der Name des großen Preußen-königs. Die Verfertiger jener Vivatbänder haben gewiß kein schlechtes Geschäft gemacht, und was sie sich ersonnen und ausgedacht, das wurde dann im Lauf der kommenden Jahrzehnte von manchen anderen mit mehr oder weniger Geschick und Erfolg nachgeahmt. So besitzt man Vivatbänder ans der Zeit der Befreiuugskriege und man hat solche aus den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Ja, man ging soweit, mitunter auf einzelne Personen, (z.
B. Menzel) bei besonderen Anlässen eigens Vivatbänder herzustellen, wie man daneben auch bei Fürstenbesuchen, fürstlichen Hochzeiten, Taufen, Jubiläen usw. solche Bänder herausbrachte. Auch der große Krieg 1870/71 ließ die Vivatbänder wieder ausleben. Mau hörte allerdings nicht viel davon, und es scheint fast, als ob sie sich so lebhaften Anklangs wie zu Friedrich des Großen Zeiten nicht erfreut haben. Nun hat auch der gegenwärtige Weltkrieg den Gedanken der Vivatbänder neu aufleben lassen, und es darf gewiß als ein rühmenswertes Zeichen unserer Zeit gedeutet werden, daß man sie sofort in den Dienst der Wohltätigkeit stellte. Ihre Ausgabe erfolgt heute für die Zwecke des Roten Kreuzes. Das bedingt einesteils möglichste Billigkeit des Verkaufspreises und andernteils die Ausgabe der einzelnen Bänder in großen Massen, denn so nur werden Zweck und Erfolg einander entsprechen. Der glänzende Siegeslauf unserer Heere im Westen und Osten von Anfang des Krieges ab bis zum Sommer und Herbst dieses Jahres, das Hervortreten einer ganzen Reihe hervorragender Heerführer und
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Helden, die kühnen Taten unserer Auslandskreuzer und U-Boote, die Eroberung von mehr als 40 Festungen und manches andere mehr haben es mit sich gebracht, daß eine große Zahl solcher bunter Seidenbänder ausgegeben werden konnte. Namhafte Künstler, wie Lovis Eorinth, Professor Kolb, Professor Emil Doepler d. I. u. v. a., haben sich bereit finden lassen, den Bändern in bezug aus die Zeichnung des Ausdruckes ein besonderes künstlerisches Gepräge zu verleihen, was wiederum ihre Verbreitung forderte, denn so zahlreich sie an sich sind, so haben sie doch auch einen lebhaften Absatz gefunden. Daß diese bunten Siegeszeichen noch obendrein ein reizvolles Objekt für jede Kriegssammlung darstellen, braucht eigentlich nicht besonders betont zu werden, die paar Proben, die wir hier in den Abbildungen zeigen, können es nur bestätigen. Eine besondere Beschreibung erübrigt sich angesichts der Klarheit der Zeichnung. Die Bilder entsprechen etwa i/3 der natürlichen Größe. Der Verlag von Amsler uuü Rutharöt, Berlin, darf jedenfalls das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, mit der Neubelebuug dieser zum Teil recht reizvollen Siegeszeichen einer gewiß nicht unerheblichen Menge des deutschen Volkes eine Freube gemacht zu haben, um so höher zu bewerten sein wirb, als mit ihr zugleich auch einem vaterländischen Zweck gebient wirb. -z-
Das Lausoleum.
Droben steht am Scherenfernrohr Still und froh ein Herr vom Stab.
Drunten rennt zum Lausoleum Eine Kompagnie im Trab.
Weithin winkt der Kleiderofen Und zum Himmel stinkt sein Rauch —
Der vom Stabe lächelt spöttisch Aber plötzlich juckt's ihn auch!
Drunten trägt man sie zu Grabe,
Die des Kriegers Sorg und Qual.
Du vom Stabe, — seiner Knabe!
Dich — entlaust man auch einmal.
L. (F.a.r. 84) in der Kriegztg. für das 15. A K.
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Tret Vtvaroänder aus dem Verlag v. Amsler L Nuthardt tn Berlin.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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Extrahierte Personennamen: Menzel Friedrich Friedrich Lovis_Eorinth Kolb Emil_Doepler