732
Die einzelnen Länder Asien's.
5) eßbare Heuschrecken werden gefunden, auch solche,
die zuweilen große Verheerungen anrichten; 0) die Fischerei
ist von Wichtigkeit. — B. Das Pflanzenreich. Von den
vielen und mannigfaltigen Erzeugnissen desselben nur einige!
Man bauet 1) viel Getreide, auch Reiß; 2) Obst und
edle Früchte finden sich in Fülle; in mehreren Gegenden
wird 3) Wein, auch 4) viel Oel gewonnen; 5) der
Tabacksbau ist ansehnlich; aus dem Mohn wird 6) Opium
bereitet; 7) Manna wird gesammelt; es gedeiht 8) die
Baumwollenstaude und im Süden die Palme; 9) Cedern
ragen auf dem Libanon empor, und in Klein-Asien und
Armenien beschatten 10) schöne Laub- und Nadelholz-
Wälder das Land. — C. Das Mineralreich. Edle
und unedle Metalle sind in Menge vorhanden; allein der
Bergbau ist äußerst vernachläßigt. Mau findet 1) Gold
und Silber; es fehlt nicht an 2) Kupfer, Blei und
Eisen; mehrere Gegenden liefern 3) Asphalt, Alaun
und Meerschaum; 4) der Marmor ist schön; 5) Salz
bedeckt weite Strecken, und an mehreren Orten gibt es
6) Naphtha- und Mineralquellen.
§. 850. Die Einwohnerzahl wird zu 11 — 12
Millionen angegeben. Sie gehören sehr verschiedenen Völker-
schaften. Das herrschende Volk sind die Türken oder
Osmanen; die Griechen bewohnen hauptsächlich Klein-
Asien und Syrien, wo sich auch, außer in Armenien, viele
Armenier finden. Die Gegenden des Libanons sind die
Wohnsitze der Maroni ten und Drusen; in den armenischen
Hochlanden und in den Ebenen Klein-Asiens gibt's Turko-
manen; Kurdistan ist das Land der Kurden; räuberische
Araber schweifen in Syrien und Mesopotamien umher; in
den Städten hausen viele Juden und in mehreren Gegenden
Zigeuner. — Die muhamedanische Religion ist die
herrschende; neben dieser sino besonders die griechisch- und
die armenisch-christliche Kirche verbreitet. Die Zahl der
Armenier im türkischen Reiche wird auf iy2 Mill. geschützt.
Ihr geistliches Oberhaupt heißt Katholikos oder Patriarch,
n
r*ii
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Extrahierte Ortsnamen: Klein-Asien Armenien Asien Syrien Armenien Libanons Kurdistan Syrien Mesopotamien
946
Die einzelnen Länder Amerikas.
bedeutender Anzahl. Auch der Wasch- und der sonderbare
Wolfbär sind hier zu Hause. An wildem Geflügel,
besonders Wasser- und Sumpfvögeln, fehlt es nicht; das
Meer und die innern Gewässer liefern viele Fische, auch
Robben und Walisische. Während der Sommermonate erscheinen
Muskiten- Schwärme als eine furchtbare Plage. — Euro-
päische Getreide- und Gemüsearten werden bereits hin und
wieder gebaut; die südlichen Gegenden haben herrliche Wal-
dungen von Cedern, Ahorn, Eichen, Nadelholz, Pappeln,
Birken und Erlen; weiter nach Norden bedecken Sträucher
und Kräuter — und in der kalten Zone Moose urd Flechten
den Boden. — Von Metallen sind Blei, Kupfer und Eisen,,
von andern Mineralien Steinkohlen, Marmor, Asbest und
Bergöl vorhanden.
§. '1115. Die Zahl der Bewohner ist gering und
mag kaum J/2 Milk, betragen. Sie bestehen aus Indianern,
Eskimo'ö und Europäern. Indianer werden die Urein-
wohner Amerika's, mit Ausschluß der Eskimo's, genannt;
letztere sind wahrscheinlich aus dem nordöstlichen Asien einge-
wandert. Jene bilden eine eigene Menschenrasse, nämlich die
amerikanische (§. 125 d. Einl.) Die Hautfarbe derselben
ist braunroth oder kupferfarbig, das Haar dünn, straff und
schwarz, das Gesicht platt mit hervorragendem Kinn und
Backenknochen; die Augen sind tiefliegend. Der Indianer hat
einen schlanken, muskulösen Körper von mittlerer Größe, der
Starke und Gelenkigkeit mit Ausdauer verbindet. Er ist
Krankheiten wenig unterworfen und kann die größten Anstren-
gungen, Entbehruugln, Kälte und Hunger ertragen. Aeußerst
fein' sind seine Sinne. Obgleich roh und unwissend, können
demselben Verstand und Witz und große Geschicklichkeit zu
mechanischen Arbeiten nicht abgesprochen werden. Er ist
sanft und umgänglich, sehr gastfreundlich und mildthätig und
beweist in- Gefahren hohen Muth und eine große Gleich-
giltigkeit gegen das Leben. Der größte Schmerz ist nicht im
Stande, ihm auch nur einen Ton. der Klage auszupressen.
Er liebt den Krieg, und Zorn und Rache verleiten ihn nicht
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Ix. P e r ll.
1023
tu diesen Gegenden eine Fülle mannigfaltiger und geschätzter
Erzeugnisse. A. Das Thierreich. 1) Die europäischen
Hausthiere sind vorhanden; hier findet sich die eigentliche
Heiinath 2) des Llama, jetzt nirgends mehr wild, — der
Vikunna, wild und unzähmbar und nur in denkalten Negio-
ncn lebend, — des Guanako, das leicht zu zähmen ist,
und des Pa ko mit seidenartigen Haaren; es gibt 3) Wild-
pret mannigfacher Art, auch Jaguare, Tapire^ Unzen, Beu-
tel- und Gürtelthiere, Berg- und Meerkatzen; in den Gebirgen
hauset eine Art -1) schwarzer Bären; rothe Eichhörnchen
leben in Felsenhöhlen, und die Gatomontes sind eine kleine
schöre Tigerart. Auf den höchsten Gebirgen hauset 5) der
Kondor; Papageien und Kolibri's beleben die Wälder. In
den Landgewässern halten sich 6) Alligatoren, Schildkröten
und Krebse ans, und das Meer ist reich an 7) Wall- und
Pottsischen, Austern, Perl- und Purpurmnscheln. — B. Das
Pflanzenreich. Dieses pranget in den bewässerten Gegen-
den in seltener Ueppigkeit und Schönheit und liefert Gewächse
der edelsten Art. Man baut 1) Getreide, besonders Mais;
2) edle Südfrüchte und Oliven gedeihen, (Pisang, Bata-
ten, Maniok, n. a.); von vorzüglicher Wichtigkeit sind 3) Ka-
kao, Vanille, Baumwolle und verschiedene Arten von
Gewürzen. Der peruanische Balsam. Hier ist das
Vaterland 4) der Kartoffeln; 5) Cedern, Pal inert,
Balsam-, Gummi-, China- und andere Bäurne schmücken die
Wälder, obgleich es auch in manchen Gegenden an Holz
gebricht. — C. Das Mineralreich. Die Berge liefern
1) Gold und 2) Silber in großer Menge; der jährliche
Werth desselben betrug früher 14% Mill. Gulden. Auch
3) Kupfer, 4) Blei, 5) Eisen und 6) Quecksilber wird
gewonnen, und 7) Zinnober, 8) Schwefel und 9) Stein-
kohlen sind vorhanden. Von 10). Edelsteinen verdienen
besonders Smaragde erwähnt zu werden. Die wichtigsten Erz-
gruben werden in hohen, kalten und wüsten Gegenden gesunden.
§• 1191. Die Volksmenge beträgt etwa 1,800,000
Seelen; nur 7ö Individuen kommen folglich auf die Qmeil.
842
Die einzelnen Länder Asieu's.
Gegenden und verwandelt diese in eine öde Wildniß ohne alle
Vegetation; heftige Stürme wehen über dieselbe. Sehr mild
ist der Sommer im Süden und bringt nicht selten große Hitze;
aber lange dauert auch und mit strenger Kälte der Winter.
Erdbeben. — Von Wichtigkeit sind die Produkte A. des
Thierreiches. 1) Eine bedeutende Viehzucht wird,
besonders von den Nomaden der Steppen, getrieben, wo sich
auch Schaafe mit Fettschwänzen und wilde Pferde finden.
Von 2) Jagdwild sind hauptsächlich Hirsche und Rehe, und
von 3) reißenden Thieren Bären und Wölfe zahlreich.
Besonders wichtig sind 4) die Pelzthiere, als Zobel,
Hermeline, Marder, Steinfüchse u. a. Die Gewässer ernähren
5) Fische in unglaublicher Zahl, und an der Meeresküste
— auch im Baikal-See — zeigen sich 6) viele Robben. —
B. Das Pflanzenreich ist arm, wie sich schon ans Klima
und Bodensbeschaffenheit ergibt. In den fruchtbaren Gegenden
des Südens bauet man 1) viel Getreide, auch 2) Taback
und etwas Wein, und 3) schöne Gartenfrüchte gedeihen;
Kartoffeln finden sich noch auf Kamtschatka. 4) Hopfen,
Spargel uns Rhabarber wachsen wild im Süden; Kräuter
und Blumen schmücken im Frühlinge selbst die Steppen, und
5) Waldungen, im Osten von Nadelholz und Birken, im
Westen von Linden, Ulmen und Ahorn, bedecken ungeheure
Landstriche. — C. Das Mineralreich. Die westlichen und
südlichen Gebirge sind reich an 1) Metallen, als Gold,
Platina und Silber, Kupfer und Eisen. Reichthum des Urals
an Gold und Platina. Verschiedene Gegenden liefern 2)
Steinkohlen,, Schwefel und Marienglas; 3) Salz findet
sich in Menge; auch 4) Edelsteine mannigfacher Art sind
vorhanden. Der Norden hat 5) mächtige Torflager;
besonders bemerkenswerth aber sind seine Reste von L) Mam-
muths-, Elephanten- und anderen großen Thier-
Knochen C§. 90 d. Einl.)
§. 990. Aeußerst gering ist die Bevölkerung dieses
großen Landes; sie erreicht nicht einmal 2 Million
4l,710,000), so daß im Durchschnitte nur 7 Menschen
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970 Die einzelnen Lander Amerika's.
8) Zuckerrohr und 9) Indigo erzeuget das Land in Fülle.
10) Die meisten europäischen Obst bau me sind nach den
vereinigten Staaten verpflanzt worden; doch ihre Früchte
haben an Geschmack verloren. 11) Edlere Früchte, als
Citronen und Pomeranzen, gedeihen in den südlichen Ländern.
12) Unermeßliche Waldungen bedecken nicht allein die
Gebirge, sondern auch die noch nicht angebauten Niederungen.
Außer unsern gewöhnlichen Walvbäumen ragen in denselben
Cypressen, Weimouths-Kiefern, Kastanien, Magnolien, Cedern
und Ahornbäume empor. Es gibt 13) mancherlei Arznei-
pflanzen. — C. Das Mineralreich. Die Schätze dieses
Reiches sind noch zu wenig untersucht und benutzt, t) Gold
und 2) Silber hat man bereits in einigen Staaten gefunden;
am Mifsisippi und Missuri sind 3) bedeutende Bleiminen;
4) Eisen ist, besonders in den westlichen Staaten, in Menge
vorhanden; auch 5) Kupfer wird gewonnen. Fast der
ganze östliche Gebirgszug enthält 6) unerschöpfliche Stein-
kohlengruben; man findet 7) viel Schwefel und 8)
Salpeter, vor Allem in den Höhlen des Cumberlands-
Gebirges; auch 9) Alaun und Vitriol sind bemerkenswerth.
10) Quell- und Steinsalz gibt's in mehrern Gegenden;
einige Arten von 1 1) Edelsteinen, als Amethyste, Karneole,
Achate und Opale, werden gefunden, und 12) andere nützliche
Stein- und Erdartcn fehlen nicht. 13) Fossile-Knochen
von staunenswürdiger Größe werden, besonders häufig im schönen
Thale des Ohio, gefunden. Das Mammuth, Megatherion u. a.
§. 1140. 2m Jahre 1770 hatten die vereinigten
Staaten nur eine Bevölkerung von l/2 Mill.; sie ist
gegenwärtig auf 20 Mill. gestiegen; unter derselben befinden
sich fast 5 Mill. Deutsche. Die Zahl der freien Weißen
beträgt 16/2, der freien Farbigen l/t und der Sklaven
3 Million. Im Durchschnitte kommen also auf die Qmeile
nur 175 Menschen. Indessen ist die Bevölkerung sehr ungleich
vertheilt — am dichtesten in den östlichen, am dünnsten in den west-
lichen Staaten. — Die Ureinwohner, gewöhnlich Indianer
genannt, haben sich, theils der Gewalt weichend, theils durch
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1034
Die einzelnen Länder Amcrika's.
träten sind vorhanden; 8) eine bedeutende Bienenzucht
wird in den westlichen Provinzen getrieben, und man findet
eine Bienenart, deren Honig betäubend, ja völlig giftig ist.
9) Giftige Spinnen, Wanzen, Muskitos, Flöhe in unge-
heurer Menge und Zughcuschrccken sind eine Plage dieser Länder;
das Meer ist reich an 10) Fischen, auch an Wallfischen,
Seehunden und Seclöwen. — 1?. Das Pflanzenreich. In
des Landes nördlicher Hälfte gedeihen noch die Produkte der
tropischen Zone, als 1) Zuckerrohr, Kaffee, Bataten,
Maniok, Oliven, Pfirsiche und andere Südfrüchte,
Baumwolle und Indigo; man baut 2) Taback, Vanille
und Paraguay-Thee; es findet sich 3) der Iohannis-
Brodbanm und die Agave, und der Caktus wird 24 Fuß
hoch. Der Ackerbau wird sehr vernachlässigt; die wichtigsten
4) Getrcideartcn sind Reis und Mais, Weizen und Gerste;
in den westlichen Gegenden ist ziemlich starker 5) Weinbau;
6) die großen Waldungen der Gebirgsgegenden bestehen
aus den schönsten und nützlichsten Baumarten. Jedoch in den
Ebenen herrscht Holzmangel; im Süden des la Plata findet
sich kein Baum, selten ein Gebüsch; die Pampas sind nur mit
Gräsern und Disteln bewachsen. Das Schilf in den Gewässern
erreicht eine Dicke von einem Fuß, und man hat dasselbe, mit
Leder überzogen, schon zu Kanonen gebraucht. — C. Das Mine-
ralreich. Die Ausbeute an 1) cdeln Metallen ist eben nicht
bedeutend; man findet ferner 2) Eisen, auch in großen Me-
teor-Massen, Kupfer, Blei und Zinn; 3) Salz und 4)
Salpeter sind in großem Uebersiusse vorhanden und in den
westlichen Pampas fast alle Bäche und Seen salzig.
§. 1202. Die Volksmenge der la Plata-Staaten mag
etwa 2 Mill. betragen, dem zufolge nur 66 Menschen auf
die O.meil. kommen. Diese besteht aus Weißen, Indianern,
Mestizen, Negern und Mulatten. Die Weißen, meist
in den Städten lebend, sind entweder spanische Kreolen, oder
Franzosen, Engländer und Deutsche, die erst in neuerer Zeit
einwanderten. Zu den Indianern gehören gegen 30 verschie-
dene Volksstämme; die in den nördlichsten Gegenden waren
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1040
Die einzelnen Lander Amerika's.
werden Kondore, Schwäne, Piguinen, Kropfgänse u. a. gefunden;
verschiedene Amphibien sind dem Lande eigenthümlich; es gibt
4) faustgroße Spinnen und Leuchtkäfer, und 5) Fische,
auch Wallfische, finden sich in unbeschreiblicher Menge. —
B. Das Pflanzenreich. Fast alle Gewächse eines gemäßigten
Klima's werden von dem fruchtbaren Boden in größter Fülle
und von vorzüglicher Güte hervorgebracht. 1) Die europäischen
Getreidearten geben einen ungemein reichlichen Ertrag;
2) Küchengewächse finden sich in Menge; 3) die Kar-
toffel ist in vielen Arten hier einheimisch und von ausgezeich-
neter Güte, und 4) Hanf und Flachs und 5) Taback
wird viel gebaut. 6) Die Rebe ist sehr ergiebig; ?) Süd-
früchte gedeihen vorzüglich in des Landes nördlicher Hälfte;
allein Kaffee, Zuckerrohr, Indigo und andere Tropen-Gewächse
kommen unter diesem Himmelsstriche nicht mehr fort. Herrliche
8) Waldungen von Eichen, Rotheedern u. a. krönen die
Berge; eine Fichtengattung (Pimis arancana) liefert nußähn-
liche eßbare Früchte. Die Bäume zeichnen sich besonders durch
umfangreiche Stämme aus; so erreicht hier z. B. der Oelbaum
eine Dicke von drei Fuß. — C. Das Mineralreich. Der
früher so wichtige Bergbau ist während der bürgerlichen Un-
ruhen unserer Tage sehr gesunkeu. Man gewinnt 1) Gold,
hauptsächlich ans Flußsand (Waschgold), 2) Silber, beson-
ders aber viel 3) Kupfer. Auch 4) Eisen, 5) Blei und
6) Quecksilber sind vorhanden; mehrere Gegenden liefern
7) Steinkohlen; man findet 8) Edelsteine, und 9)
Quell- und Seesalz gibt's in Menge; 10) Mineral-
quellen sind zahlreich.
§. 1208. Die Bewohner, deren Anzahl etwa 1,200,000
beträgt, sind der Mehrzahl nach Indianer. Zu diesen kom-
men noch Spanier, spanischckreolen, Neger,Mulat-
ten und Mestizen; in den Handelsplätzen halten sich viele
Engländer und Franzosen auf. Die Indianer haben theils feste
Wohnsitze und das Christenthum angenommen, theils leben sie
als Heiden noch in völliger Unabhängigkeit. Zu diesen gehört
besonders der mächtige, im Süden wohnende Stamm der
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70
A. Europa im Allgemeinen.
in den westlichen und südlichen Ländern, z. B. in Spanien,
Portugal, Frankreich, Italien, der Türkei, Griechenland,
Ungarn und Deutschland. Der warme Landstrich Europa's
(§. 13) ist das Vaterland 6) der Südfrüchte und 7) des
Baumöls. 6) Baumfrüchte (Obst) liefern vorzüglich
Deutschland, Italien und das mittlere Frankreich in großer
Menge und Mannigfaltigkeit, und 9) Gemüse fehlen nur
in den nördlichsten Gegenden. Mehrere Länder sind reich an
L0) Holz, besonders Rußland, Polen, Norwegen und Schwe,
dm. In den nördlichsten Regionen aber verkrüppeln die Bau-
me zu Sträuchern; auch diese verschwinden endlich (§. 10),
und nichts bleibt ü§rig, als Flechten und Moose.
§. 20. 6) Aus dem Mineralreiche: Europa hat
nicht den Reichthum an edeln Metallen, welchen andere Erd-
theile haben. Brasiliens Goldbergwerke, die Demantgruben
ebendieses Landes und Golkonda's fehlen ihm; aber die Er-
zeugnisse des Mineralreiches, welche wahren Nutzen und Werth
haben, sind in Fülle vorhanden. — Das meiste 1) Gold
Kat Ungarn, das meiste 2) Silber Deutschland. 3) Queck-
silber findet sich in Deutschland und Spanien, in jenem Lande
auch 4) Zink. Deutschland, Rußland und vorzüglich Schweden
find sehr reich an 5) Eisen und 6) Kupfer, und England
und Deutschland an 7) Zinn. 8) Blei ist in großem Ueber-
flusse vorhanden, besonders in Schottland. Auch an allen
übrigen Metallen fehlt es nicht. 9) Perlen und 10) Edel-
steine werden zwar in mehrern europäischen Ländern gefun-
den, aber wenig geschätzt. 11) Marmor (parischer und
carrarischer M.) und 12) Alabaster und andere schöne und
nützliche Steine finden sich in vielen Gegenden. 13) Salz
aller Art bietet Europa in Fülle; besonders Steinsalz in Gali-
zien, Seesalz in Spanien und Portugal, Stein- und Quellsalz
m Deutschland. 14) Farbenerden und andere nutzbare
Erdarten (Puzzolan-Erde) sind häufig. 15) Torf findet
sich in der Nordhälfte unseres Erdtheils in Ueberfluß, 16)
Steinkohlen, besonders in Nord-England, Belgien und
Nord,Frankreich, und 17) Bernstein in Preußen. Zahllos
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Extrahierte Personennamen: Zinn Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spanien Portugal Frankreich Italien Griechenland Ungarn Deutschland Deutschland Italien Frankreich Polen Norwegen Europa Brasiliens_Goldbergwerke Ungarn Deutschland Deutschland Spanien Deutschland Schweden England Deutschland Schottland Europa Gali- Spanien Portugal Deutschland Ueberfluß Nord-England Belgien Nord
44
Allgemeine Einleitung.
Klassen, welche auch Naturreiche heißen. Sie sind: 1)das
Thier-, 2) das Pflanzen- und 3) das Mineralreich.—
Die meisten und edelsten Naturcrzeugnisse gehören verheißen
Zone an. Hier findet man die schönsten Thiere, die feinsten
Holzarten, die köstlichsten Baumfrüchte, die heilsamsten Pflan-
zen und Wurzeln und die kostbarsten Metalle und Steine.
Dieser Reichthum geht auch zum Thcile auf die benachbarten
Länder der gemäßigten Erdgürtel über, denen aber im
Ganzen mehr die gemcinern Thierarten, Baumfrüchte, Pflan-
zen und Metalle zugetheilt sind. Mit karger Hand hat die
Natur die kalten Zonen behandelt. Niedrige Gesträuche
und Beeren, Wurzeln und Laubmoose, Pelzthiere — hin und
wieder auch Reunthiere und Hunde — sind die hauptsächlichsten
Erzeugnisse.
§. 123. Das vorzüglichste Geschöpf der Erde ist der
Mensch. Der künstliche Bau seines Körpers, der Ge-
brauch der Sprache,^vor Allem aber die hohen Anlagen
seines Geistes weisen ihm den ersten Rang an unter allen,
organisirten Wesen der Erde.
g. 124. Der Mensch nimmt die erste Ordnung der Sau-
gethiere und zwar ganz allein ein; denn schon der Bau sei-
nes Körpers imterscheidet ihn von allen übrigen Thicrgat-
tungen — erhebet ihn über alle. Ter mrsrechte Gang, der
nur dem Menschen natürlich ist, die edlere, äußere Gestalt
überhaupt, die ovale und von dem inwohnenden Geiste ver-
schönerte Gesichtsbildung, der künstliche Bau, der, zu allen
Arbeiten und Künsten tauglichen Hände, die vollendetere Or-
ganisation, das verhältnißmäßig größere und ausgebildctere
Gehirn sind nur einige dieser körperlichen Vorzüge. — Die
Nahrungsmittel des Menschen sind sehr mannigfaltig; er
ist verbreitet über alle bewohnbare Länder der Erde — vom
Aequator bis zu den Regionen der Pole.
§. 125. Dieser Aufenthalt der Menschen in allen Zonen,
in den verschiedensten Klimaten, mußte nothwendiger Weise
manche körperliche Verschiedenheiten, besonders hinsichtlich der
Größe und Farbe, bewirken. Dieses hat Veranlassung
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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