L.: Von der Karlslust aus wurde es uns nicht mehr so sehr heiß
bis wir ganz oben waren.
Sch.: Der Abhang ist nicht mehr so steil.
L.: Womit ist er bewachsen?
Sch.: Der obere Teil des Berges ist mit Wald bewachsen.
L.: Was für Waldbäume stehen dort oben?
Sch.: Eichen, Buchen, Tannen---sind auf dem Berge.
L.: Endlich waren wir oben am Berg angelangt. Weiter
hinauf ging's nicht mehr. Wie heißt man den oberen Teil
eines Baumes?
Sch.: Gipfel heißt der obere Teil des Baumes.
L.: So heißt auch der oberste Teil eines Berges.
L': Welche Teile des Berges haben wir kennen gelernt?
Sch.: Fuß, Abhang und Gipfel sind die Teile eines Berges.
L.: Der Gipfel des Häuselsberges ist nicht so spitz, wie die Gipfel
der Berge nördlich des Neckars.
Er ist ein langgezogener Rücken. (Erfragen.)
L.: Droben auf dem Rücken des Häuselsberges ist der Boden
ziemlich eben.
Wie nennt man die Ebene, weil sie so hoch liegt?
Sch.: Das ist eine Hochebene.
L.: Die Hochebene ist. nicht überall mit Wald bedeckt.
Sch.: Dort sind auch Äcker und Wiesen.
L.: Auch einige Häuser stehen dort oben.
Sch.: Das ist der Bierhelderhof.
L.: In der Nähe des Bierhelderhofes haben wir einen großen
Stein gesehen, auf dem einige Zahlen stehen. Was haben
wir an dem großen Stein gelesen?
Sch.: Auf dem Stein steht 262 m über dem Meere.
L.: Konnte man wohl vom Meere aus mit dem Meter messen,
wie hoch der Berg ist?
Sch.: Nein, das Meer ist weit weg von uns, wir sehen das
Meer nicht.
L.: Wie die Leute dazu kommen, dort 262 m über dem Meere
hinzuschreiben., will ich euch erzählen: Alle Berge hat man
vom Meere aus gemessen, weil das Meer am tiefsten liegt.
Gescheite Leute haben mit verschiedenen Instrumenten
ausgemessen und ausgerechnet, wie hoch der Gipfel eines
Berges über dem Meere liegt. Das Meer liegt nun aber
nicht am Fuße des Berges, es liegt noch 120 m tiefer als
unsere Landstraße.
L.: Wie viele m muß man also vom Meere bis zum Fuß des
Häuselsberges steigen?
Sch.: Vom Meere bis zum Fuß des Häuselsberges sind es 120 in
L.: Wie viele m mußten wir dann noch vom Fuß bis zum
Gipfel des Berges steigen?
Streng, Moderne Heimatkunde Iii. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 85 —
Schon 560 m hoch hat uns die Bahn getragen. Von
hier aus erblicken wir das letzte Berghindernis, das die Bahn
langsam erklimmt. Alsdann fährt der Zug über ein enges Felsental,
die'sog. Ravennaschlucht (Bild!) Noch einige Tunnels sind zu
durchfahren, und dann halten wir an der 880 m hoch gelegenen
Station Titisee. Hier verlassen wir den Zug.
Betrachten wir zunächst den See! In einer Länge von
einer halben Stunde und einer Breite von einer viertel Stunde
dehnt sich das klare, ruhige, dunkelschimmernde Gewässer aus, das
von einem Bach, dem Seebach, durchflössen wird. Nach seinem
Austritt aus dem See wird er Gutach und von Neustadt ab bis zur
Mündung in den Rhein, Wutach genannt. Muntere Forellen be-
leben ihn. Rings um den See liegen schöne Villen und große
Gasthäuser (Hotels).
Hinter dem See erhebt sich der mächtig aufragende Feldberg,
der König der Schwarzwaldberge.
Vom Titisee an
legen wir den Weg
zu Fuß zurück. Er
führt uns durch Herr-
liche Tannenwälder
am hurtigüber Stein-
geröll hinabsprudeln-
den Seebach erlang.
Nach l 1/2 stündi-
ger Wanderung er-
reichen wir den Feld-
see. Dieses ist der
höchstgelegene
Schwarzwaldsee
(1113 m); er macht Titisee,
einen finsteren, un- (Photogr. v. Gg. Röbcke-Fretburg.)
heimlichen Eindruck.
Durmhohe Felswände, von. uralten Tannen umgeben, von
denen einige durch den Blitz verkohlt, andere vom Sturm
niedergerissen wurden, umschließen den kreisförmigen, 30 m tiefen See.
Der herrliche Tannenwald hört auf, und noch immer sind
wir nicht am Ziel unserer Reise. Einige verkrüppelte Buchen,
Bergföhren, Vogelbeerbäume und Besenginster bedecken noch spär-
lich den Boden. Bald hört jeder Pflanzenwuchs auf, und wir
sind endlich am kahlen Gipfel des Feldberges in einer Höhe von
1500 m angelangt. (Znfammenfaffung!)
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 75 —
Die feuchten Westwinde (Meer!) werden durch' den Odenwald und
das Hügelland aufgehalten und bringen dem Lande die nötige
Feuchtigkeit.
Das Unterland verdient also den Namen Garten mit Recht.
Ii. Frage: Wie ist der Garten bebaut?
Der größte Teil des Gartens besteht aus Ackerland, Wiesen
und Weinbergen; nur ein kleiner Teil ist mit Wald bedeckt.
1. Das Ackerland: Auf den Äckern werden hauptsächlich
die verschiedenen Getreidearten, wie Gerste, Spelz, Roggen, Hafer,
Weizen gebaut. Besonders das Hügelland und das Bauland sind
hierfür geeignet.
In der Rheinebene werden anßer Getreide auch Handels-
gewächfe, wie Tabak, Hopfen, Zichorie, Zuckerrüben und Spargel
gebaut. Die Gärten liefern reichlich Gemüse usw.
2. Die Wiesen: Saftige Wiesen mit würzigen Gräsern gibt
es im Hügelland und in den Tälern des Odenwaldes. Die Rhein-
ebene dagegen hat weniger Wiesen. (Sand!)
3. Die Weinberge: Die sonnigen Abhänge der Oden-
waldberge (Bergstraße) und die Hügel sind mit Reben bepflanzt
und liefern im allgemeinen einen guten Wein; bekannt sind Berg-
sträßer (Lützelsachser Roter), Bruhrainer, Taubergründer.
Wo Wein gedeiht, wächst auch Obst. Wir finden im Unter-
land große Obstpflanzungen, hauptsächlich an der Bergstraße, im
Enz-Psinz-Kraichgauer Hügelland und in den Seitentälern des
Neckars und Mains. Es gedeihen Äpsel, Birnen, Zwetschgen,
Kirschen und Nüsse; aber auch Aprikosen, Pfirsiche, Kastanien,
Mandeln, Mirabellen, Reineclauden. (Bergstraße!)
4. Der Wald. Ein kleiner Teil des Gartens ist mit Wald
bedeckt; den meisten Wald (die Hälfte) trägt der Odenwald. Auch
in der Rheinebene und im Hügelland finden wir Wald. Die
Wälder sind meistens Laubwälder (Eicheu, Buchen, Birken), wenig
gemischter Wald. Die Rheinebene hat Nadelholzwald (Föhren).
Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner?
Aus der Fruchtbarkeit des Bodens könnt ihr auf die Beschäfti-
gung der Bewohner schließen!
Ein großer Teil der Bewohner des Unterlandes beschäftigt
sich auf diesem fruchtbaren Boden mit:
1. Ackerbau: Der Bauer sorgt für die Nahrungsmittel.
(Mehl, Fleisch, Kartoffeln.) Er gewinnt auch sogenannte Roh-
ftoffe, z. B. Tabak, Zuckerrüben und Hopfen.
Ein Teil der Bewohner treibt
2. Industrie: er verarbeitet die Rohstoffe; deshalb finden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Fuße der Berge oder an den Abhängen zwischen Obstbäumen
versteckt oder von Rebgeländen umgeben. Welch ein wunderbares
Bild bietet dieses Gebirge in der blütenreichen Frühjahrszeit!
Tausende von Kirschbäumen, bedeckt mit schneeweißen Blüten
wechseln mit den rotblühenden Pfirsich- und Aprikosenbäumen
ab. An allen Hecken und Raineu sproßt und grünt es aufs
Lieblichste. Ein kräftiger Erdgeruch vermischt sich mit der bal-
samischen Waldesluft, die vou deu Höhen zu uns herab weht.
Wie wohl tut es der Lunge, hier zu atmeil, wie glänzen die
Augen beim Anblick der Blütenpracht, und freudig jauchzt das
Herz: „O Heimatland, wie schön bist du!"
Wollen wir aber die Schönheit des Gebirges ganz genießen,
so steigen wir hinauf auf den Gipfel des höchsten Kegels, den
560 in hohen Totenkopf.
Hat sich der Nebel, der besonders im Frühjahr und Herbst
hier reichlich die Rheinebene bedeckt, gelegt, so zeigt sich uns ein
wunderbares Landschaftsbild.
Im Westen sehen wir den Rhein mit seinen grünlich
schimmernden Wogen majestätisch durch die prächtige, fruchtbare
Rheinebene ziehen. Vor uns, gegen Norden, reihen sich wie
treue Brüder die bis nahe an die Kuppe mit Reben bewachsenen
Berge an den Totenkopf an. Neuliudeuberg, Eichelspitze, Kath-
rinenberg werden sie vom Volke genannt. (Erklärung der Namen!)
Nach Osten wird das zauberhafte Landschaftsbild von den
mächtigen, mit Tannen bewachsenen Bergen des Schwarzwaldes
eingerahmt. Welch reges 'Leben herrscht im Tale! Rings um
den ganzen Kaiserstuhl führt eine Bahn, welche die reichen Erträge
des Bodens nach allen Richtungen, ja selbst über den Rhein
nach Frankreich hinein, befördert.
Im Süden lagert sich der 10 km lange, bis zu seinen Höhen
mit Reben bepflanzte Tuniberg, gleichsam als Wächter vor den
Kaiserstuhl.
Zusammenfassung!
Iii. Frage: Warum ist das Gebirge so fruchtbar?
Alle vier Bedingungen, von denen die Fruchtbarkeit einer
Gegend abhängt, erfüllen sich hier in vollstem Maße.
1. Die Bodenart: Wie jedes vulkanische Gebirge hat
auch der Kaiserstuhl Basalt, Dolerit, Trachyt und Klingstein, die
den festen Untergrund bilden; sie lieferten durch ihre Verbindung
mit Löß (Mergel) einen trockenen, warmen Boden, der für Wein-
bau besonders geeignet ist.
2. Die Bodenbeschaffenheit: Nicht steil fallen die
Bergeskegel ab, daß sie nur schmale, tiefeingeschnittene Täler
bilden würden, die wegen ihrer steilen Abhänge schwer zu bebauen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Neuliudeuberg Mergel
Extrahierte Ortsnamen: Rheinebene Rhein Rhein Frankreich