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1. Teil 2 - S. 165

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften. 165 Wein, das Gedeihen der Edelkastanie und der Mandel zu ermöglichen. Besonders herrlich sind die nach der Ebene sich öffnenden Seitentäler (Freiburg, Baden, Heidelberg). Im N. zwischen Odenwald und Hart nimmt sie an Breite zu, um schließlich an der Mainmündung sich in den weiten, gesegneten Rhein- gau zu öffnen, an den sich nach O. die von Nidda und Wetter durch- strömte Wetterau anschließt. 5. Wasgenwald und Hart (Lothringisches Hügelland). Sie haben in ihrer Formation große Ähnlichkeit mit Schwarzwald und Odenwald. Auch der Wasgenwald hat seine höchste Erhebung im S., den Sulzer Belchen (1.500 m), auch er fällt zur Rheinebene steil ab, während er nach W. in das Lothringische Hügelland übergeht, auch er ist wie der Schwarzwald mit ausgedehnten Waldungen bedeckt. Im S. ist er von dem N.-Abhänge des Jura durch die Burgun- dische Pforte getrennt, durch die sich der bei Straßburg beginnende Rhein—rhone-Kanal zieht. Von hier erstreckt sich der an bequemen Übergängen arme Gebirgszug nach N. bis zur Lauter. Von Bedeutung ist der Paß von Zabern, durch den sich der Rhein—marne-Kanal (Eisenbahn Paris—straßburg) hinzieht. Der n. Teil (Weißenburg, Wörth) ist reich an Ruinen (Wasigenstein). Jenseits der Lauter beginnt die Hart,*) die im Donnersberg (680 m) die höchsten Höhen des gegenüberliegenden Odenwaldes nur wenig überragt. Die Abhänge der Hart sind die Heimat des Pfalzweines. Das nach W. sich ausdehnende Lothringische Hügelland, durchflössen von der im s. Wasgenwald entspringenden Mosel und ihrem Nebenfluß der Saar, erstreckt sich bis zur Maas (Argonnen). In seinem nö. Gebiet ist in den Buntsandstein das Saarbrücker Kohlen- decken eingeschlossen. b) Die mitteldeutschen Gebirge. 1. Das Rheinische Schicfergebirge ist ein trapezförmiges, nach Nw. sich erstreckendes Plateau aus blauem Tonschiefer. Die Hochflächen sind unwirtlich, zum Teil mit Mooren be- deckt. Über die Hochfläche ragen einzelne Berge und Bergreihen. Das Gebirge erhebt sich steil und schroff aus den Tälern der Nahe und des Rheingaues, geht aber im N. allmählich in die Ebene über. In diese wenig erfreuliche Hochfläche hat aber der Rhein mit seinen Nebenflüssen eine Reihe tiefer Täler eingeschnitten, die im schönsten Gegensatze zu den Hochflächen stehen. *) Hart, Harz ^ Bergwald.

2. Teil 2 - S. 160

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§77. Bodengestaltung, - § 78. Die deutschen Kalkalpeu. § 77. Bodengestaltung. Das Deutsche Reich zerfällt in 4 Hauptgebiete: I. Das Gebiet der deutschen Kalkalpen. Ii. Das Alpenvorland oder die Oberdeutsche Hochebene. Iii. Die Deutschen Mittelgebirgs- landschaften. Iv. Das Norddeutsche Flachland. Die Deutschen Mittelgebirgslandschaften zerfallen wieder in 3 Gruppen: Das Süd- westdeutsche Becken, die Mitteldeutschen Gebirge, die Um- wallung Böhmens. § 78. Die deutschen Kalkalpen. Von dem großen, den Zentralzug der Alpen begleitenden Nordzug der Alpen, der, am Rhoneknie bei Martigny beginnend, in seinen letzten Ausläufern am Kahlenberge bei Wien endigt und durch die Längentäler von Rhone, Rhein, Inn, Salzach, Enns vom Zentralzug geschieden wird, gehören in das Gebiet des Deutschen Reiches: Die Allgäuer Alpen vom Bodensee bis zum Lech, die Bay- rischen Alpen vom Lech bis zum Inn, und der schönste Teil der Salzburger Alpen, zwischen Inn und Salzach. Der deutsche Anteil an dem Alpensystem weist nicht die groß- artigen Gebirgslandschaften der Hochalpen auf. Die mit ewigem Schnee und Gletschern bedeckten Gipfel fehlen ihm nahezu gänzlich, während andrerseits die Berge meist bis zur Spitze noch bewaldet sind. Trotzdem bieten sie in ihren schroffen, gewaltig aufragenden Kalksteinfelsen und ihren dazwischen liegenden grünen Weiden (Matten) einen weit groß- artigeren, erhabeneren Anblick als unsere Mittelgebirge. Die an den Hängen emporsteigenden Waldungen sind Nadel- Hölzer. Der Laubwald verschwindet bald gänzlich. Am weitesten auf- wärts reicht (bis zu 2000 m) die Zwergföhre oder Krummholz- kiefer. Jenseits der Baumgrenze beginnen die Weiden oder Matten. Einen Schmuck der Alpen bildet die Alpenrose. Von besonderer Schönheit ist das Gebiet von Berchtesgaden mit dem in der Nähe gelegenen Watzmann (2700 m) und dem Königssee, der infolge der ihn umgebenden 2000 m steil abstürzenden Kalksteinwände, mit seinem blaugrünen Spiegel, seinen zum Ufer ab- fallenden, öden, felszerrissenen Tälern zu den schönsten Seen unseres Vaterlandes gehört.

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 69

1905 - Halle a.S. : Schroedel
69 beeinträchtigt, — Das Innere des Gebirges enthält reiche Erzlager, nament- lich silberhaltige Bleierze. Der Unterharz ist eine niedrige Hochfläche mit flachen Bodenwellen, und dem Wanderer will es oft scheinen, als ob er im Flachlande wandelte, wenn ihn nicht die zerstreuten Felsblöcke, die aus dem Moos- und Laub- teppich des Waldes herausragen, an das Gebirge errinnerten. Die ganze Gebirgsherrlichkeit zeigt sich indessen in den Tälern, vor allem im Bodetal, zu dem die Roßtrappe und der Hexentanzplatz in kahlen Felswänden abstürzen, an deren Fuß die Bode rauscht und schäumt, und sich ihren Weg durch ein Wirrsal von zahllosen Felsblöcken sucht. Zu den vielbesuchten Naturschönheiten gehört auch die Hermannshöhle. — In den Tälern und auf den Abhängen des südöstlichen Teiles reichlich lohnender Ackerbau. Ein besonderer Schmuck des Unterharzes sind die herrlichen Laubwälder. Das Klima des Harzes ist wie in allen Gebirgen Höhenklima. 1. Mit der Höhe nimmt die Luftwärme ab, je höher desto kälter. So ist sie auf dem Brocken im Juli gleich der in der Berliner Gegend anfangs Mai, der April ist auf dem Brocken gleich der Luft um Berlin anfangs Februar. Die jährliche Wärme des Brockens entspricht der des nördlichen Norwegens (Tromsö). 2. Mit der Höhe nimmt der Regen zu. Auf dem Brocken fällt 3 mal so viel Regen wie im ostelbischen Tieflande. Diese Eigenschaften des Höhenklimas beeinflussen die Natur des Harzes, wie überhaupt der deutschen Mittelgebirge in folgender Weise. Der Ackerbau hört mit größerer Höhe auf, weil der kurze Sommer die Früchte nicht mehr reifen läßt. Wald und Wiesen stellen sich ein, unten Laubwald (Buche), weiter oben Nadelwald (Fichte oder Rottanne). Der Wald gewährt dem Holzfäller, dem Fuhrmann, dem Köhler, Beerensammler und Vogelfänger Beschäftigung. In den Holzschleifereien wird mit Hilfe der wohlfeilen Wasserkraft Holz zu feinem Schlamm zermahlen. Daraus werden billiges Papier und Pappe gefertigt. Das in der feuchten Luft überall wachsende Gras ermöglicht Viehzucht. Der Brocken ist ohne Bäume, weil sich im Winter der Rauhreif so sehr darau hängt, daß die Zweige herunter brechen. Da, wo der Boden mulden- förmig ist, bilden sich Moore. Das Gras wird den Rindern zugänglich ge- macht, sodaß ihr Glockengeläut überall im Gebirge erklingt. 2. Die Bewohner sind im F. und 0. thüringisch, im N. und W. bereits Niederdeutsche. Sie bekennen sich zur evangelischen Konfession. Das Gebirge ist dicht bevölkert, auch im Oberharze. Die Nahrun gs- quellen werden besonders durch den Wald- und Erzreichtnm des Gebirges bestimmt Noch größere Bedeutung hat der Bergbau, der über die Hälfte der Bevölkerung ernährt. Außerdem Viehzucht auf dem Oberharze und Ackerbau im Gebiet des Uuterharzes. 3. Staatliche Gliederung und Ortskunde. Am Harz haben An- teil die Staaten: Preußen (mit den Provinzen Hannover und Sachsen), Herzogtum Anhalt und Herzogtum Braunschweig. „Vater Brocken" liegt im Gebiete der Provinz Sachsen. Von den Bergstädten des Harzgebietes sind die in dem hannöverschen Gebiete im Oberharz gelegenen Städte Klans- thal und Zellerfeld merkenswert.

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 53

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Landeskunde. 53 Man unterscheidet drei Höhenstufen: Voralpen, Mittelalpen und Hochalpen. Die Voralpen umfassen den untern Teil des Gebirges. Man rechnet sie bis zur Höhe von 1500 in. Ihre Hügel und Berge siud mit Laub- und Nadelwäldern bestanden; in den Tälern gedeihen Getreide, Futter- und Gartenpflanzen. Sie sind daher auch hauptsächlich das Gebiet der Ansiedelungen, Dörfer und Städte. — Die Mittelalpen reichen etwa bis zur Höhe von 2 500 m. Je höher man steigt, desto rauher und kälter wird das Klima. In den niederen Gebieten, an der Grenze der Voralpen, trifft man noch Baumwuchs, namentlich Bergföhren, sowie anch ver- einzelte Ansiedelungen an. Weiter aufwärts finden sich nur Zwergfichten und Knieholz; aber es dehnen sich hier die blumen- und grasreichen Alpen- triften aus. Auf diesen weidereichen Almen weiden zur Sommerzeit zahlreiche Viehherden. Angelehnt an die schützende Felsenwand, erhebt sich aus steinernem Unterbau die hölzerne Sennhütte. Das breite Dach ist mit großen Steinen beschwert, damit es der Sturm nicht forttragen kann. — Auf schwer zugänglichen Höhen und Berggehängen lebt die Gemse; hoch auf unzugänglichen Felsen horstet der Adler. Die Hochalpen sind das Gebiet des ,,ewigen Schnees." Selbst die Strahlen der Sommersonne haben hier nicht genügende Wärme, um die Schnee- und Eismassen auszuzehren. Durch -längeres Liegen, Ab- schmelzen und Wiedergefrieren an der Oberfläche wird die Schneemasse körnig Deutsche Kalkalpen: Der Watzmann (2 700 m hoch). Vor dem zackigen, kahlen Felsklotz des Watzmann sieht man abgerundete, bewaldete Vorberge.

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 63

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Landeskunde. 63 Das Klima ist wie auf allen Gebirgeu rauh, reguerisch und kalt. Anbaufähiger Boden ist daher nur in geringem Umfange anzutreffen. Selbst Kartoffeln und Hafer geben oft nur dürftige Ernten. Die Gebirgsflächen und Höhen sind von Wäldern, Heiden, Mooren und Hochwiesen bedeckt. Der Hunsrück wird seiner ganzen Länge nach von Gebirgsketten durch- zogen und ist mit herrlichem Laubwald bestauden. Die kreisrunde Eiset, auch hohe Eifel genannt, ist einförmig. Die Maare und die sonstige Natur der Eifel lassen eine frühere Vulkantätigkeit dieses Gebietes erkennen. Das an Hochmooren reiche hohe Beim (= Moor) gehört zu deu unwirt- lichsten Strecken deutschen Landes. — Der Taunus hat wie der Hunsrück einen kammartigen Rücken. Seiner Natur uach ist er das freundlichste unter den genannten Gebirgen. Seine Höhen sind mit herrlichen Nadeln und Laubwäldern bestanden; in den sonnigen Tälern des Südabhanges reift die Nebe; aus dem Innern der Erde entquellen zahlreiche Gesundheits- Deutsche Kunst (Skulpturarbeit): Nationaldenkmal auf dem Niederwalds

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 67

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Landeskunde. 67 3. An Wäldern fehlt es nicht; der Ackerbau ist wegen der rauhen, feuchten Luft wenig lohnend und beschränkt sich auf den Anbau von Hafer, Kartoffeln und Flachs. 4. Die Bewohner sind fränkischen Stammes und evangelisch. Die wichtigste Nahrungsquelle ist die Weberei und Spinnerei. Auch durch Bergbau und Porzellanbereitung ernähren sich viele Leute. Das Gebirge ist gut bevölkert. 3. Düringen. Das Thüringer Land breitet sich zwischen Werra und Saale und nörd- lich bis zum Harze aus. Es besteht aus dem Gebirgszuge des Thüringer Waldes und dem Thüringer Flachlande. 1. Der Thüringer Wald. 1. Er zieht sich vom Fichtelgebirge in nordwestlicher Richtung bis zum Werraknie hin. Sein südöstlicher breiter, einförmiger Teil wird Frankenwald, der kammartig verschmälerte Nordwest- liche Teil Thüringer Wald genannt. Von seinen rundlichen Bergspitzen sind die höchsten der Jnselsberg und der Beerberg (fast 1000 in). — Der Thüringer Wald ist das Quellgebiet der Werra. 2. Das Klima ist in den Tälern und im Vorlande mild, auf den Höhen rauher. Niederschläge sind häufig und reichlich. Laub- und Nadel- Wälder bedecken den größten Teil des Gebirges. In landschaftlicher Beziehung bietet der Thüringer Wald viel Abwechslung. Seine lieblichen Täler, frischen Wiesenmatten, herrlichen Waldbestände und gefeierten Aus- sichten machen ihn zu dem schönsten und anmutigsten unter allen deutschen Mittelgebirgen. 3. Ein alter Grenzweg, „Rennsteig" genannt, läuft auf dem Kamm des Gebirges von der Saale bis zur Werra und bildete ehedem die Grenze zwischen den Ländern der Thüringer und Franken. 4. Der Thüringer Wald ist dicht bevölkert. Die große Anzahl der Bewohner kann der Ackerbau auf den Bergabhängen allein nicht ernähren. Die Natur des Gebirges mit den Vorräten an Holz, Schiefer, Porzellanerde und Eisen hat daher mancherlei Industriezweige zur Entwicklung gebracht. Einen Weltruf hat die S p i e l w a r e u f a b r i k a t i o u der Gegend von Sonneberg, Bedeutend istdieverarbeitungvoneisen (Suhl) und Schiefer, sowie die Glas- und Porzellanbereitung. Infolge des starken Fremdenverkehrs herrscht in den Sommermonaten im Gebirge ein sehr reges Leben. Ii. Das Thüringer Flachland. 1. Es umfaßt den Bodenraum zwischen Thüringer Wald und Harz und besteht aus einem fruchtbaren Hügel- lande, das durch eine Anzahl von Höhenzügen in mehrere Bodenmulden zer- legt wird. Unter den Erhebungen ist der Kyffhäuser am bekanntesten. Hier ist jetzt dem Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet. — Der Hauptfluß Thüringens ist die Saale mit der Unstrut. Beschreibe den Lauf der Flüsse nach der Karte! Das Tal der mittleren Saale gehört mit zu den schönsten Tälern Mitteldeutschlands. 2. Klima und Fruchtbarkeit des Thüringer Beckens sind recht günstig. Berühmt wegen ihrer Fruchtbarkeit sind insonderheit „die Goldene Aue," das Tal der Helme, die Gegend um Erfurt und das Saaletal. Im Tal der mittleren Saale uuh untern Uustrut wird auch Wein gebaut. Dagegen ist das westlich gelegene Eichsfeld unfruchtbar. 5*

7. Für Präparandenanstalten - S. 52

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 52 — An die Region des Getreidebaus schließt sich den Abhang hinauf die des hochstämmigen Mischwaldes an und von 5—600 m Höhe die des Nadel- waldes, In etwa doppelter Höhe hat der Baumwuchs seine Grenze erreicht, und über dieser Höhe bedecken den Kamm dürftige, von Knieholzinseln unterbrochene Hochweiden, die nur wenig den Matten der Alpen gleichen, mehr der Natur von Hochmooren entsprechen; ihre Farbe ist ein' trübes Grau oder Braungrün. Doch fehlen den Höhen keineswegs liebliche Er- scheinungen aus der Pflanzenwelt, unter denen besonders das Alpenwind- röschen (Teufelsbart) und die kleinste Primel, die im ftrühfummer den Boden mit dem Purpur ihrer reizenden Blüten schmückt, zu nennen sind. Wenig überragen die abgerundeten Kuppen lhohes Rad, Große und Kleine Sturmhaube) die Kammlinie, die etwa in der Mitte durch eine bis zur Baumgrenze hinabreichende Einsenkung unterbrochen ist. Nur die Riesen- oder Schneekoppe strebt wie eine gewaltige Tri'umnerpyramide bis 1605 m in die Höhe, die im W anstoßende Hochwiese des Koppeuplanes um beinahe 200 ni über- ragend. Das Gebirge, besonders der N-Absall, ist ausgezeichnet durch steile, nahezu senkrecht abfallende Felsabstürze, „Gruben", in denen, wie am Hohen Rad, der Schnee bis weit in den Sommer hinein liegen bleibt; im w-en Teile sind sie mit Wasser angefüllt und heißen Teiche. Nach N hin sammeln sich die Wasser des Gebirges im Bob er, der an den so en Verästelungen des Riesengebirges entspringt. Der S gehört der Elbe au, die auf den Höhen des Gebirges ihren Ursprung hat. Einst sammelten sich alle von der Höhe nach S rinnenden Wasser in dem Längstal zwischen den beiden Kämmen (den Sieben Gründen» zu einem Hochgebirgssee. Er durchnagte den s-en Kamm und verschaffte der Elbe den Durch- bruch zum böhmischeu Kessel. Bei der bedeutenden Höhe und der osseuen Lage nach N und Nw ist die Wärme auf dem Gebirge nur gering, der Sommer kurz; er dauert auf der Schneekoppe (vom letzten bis zun: ersten Frosttage) vom 23. Juni bis 3. September 71 Tage, und Schneegestöber sind selbst mitten im Sommer keine seltene Erscheinung. Gleichwohl ist das Gebirge bewohnt, und der Reisende, welcher zum ersten Male seinen Wanderstab dorthin richtet, fühlt sich nicht wenig überrascht, aus der Kammhöhe weidende Viehherden, grasmähende Arbeiter und einzelnstehende, sennhüttenartige Wohnungen (Bauden) anzutreffen, In den Sommermonaten wird das Gebirge stark besucht; die Bauden, die zum Teil in stattliche Gasthäuser umgewandelt sind, gewähren Ausnahme und Bewirtung. An den Abhängen steigen mit dem Anbau die Ansiedelungen gleich hoch hinauf. Im Tale blüht außer Ackerbau und Viehzucht eine ausgedehnte Industrie. S ch m i ed e der g hat neben dem alten Magneteisenbergbau Teppich- und Plüschweberei, Schreiberhau im Zackentale Glasindustrie. Hirschberg G und Landeshut betreiben Leinwandweberei. War m b r n n n s Heilquellen sind gesucht. Dem Riesengebirge ist im N das Bober-Katzbach'-Gebirge vorgelagert. Der hohe S-Rand bildet die N-Einsassung des 1 Die Katzbach ist ein kleines Oderzuflüßchen, das das Bergland durchströmt und bei längerem Regen leicht zu einem reißenden Bergwasser werden kann. 18131

8. Für Präparandenanstalten - S. 14

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 14 — Betrachtung der einzelnen Landschaften. Die deutschen Alpen und das deutsche Alpenvorland. Die deutschen 5llpen. Die deutschen Alpen bilden einen etwa 250 km langen, aber meist nur sehr schmalen Streifen der Nördlichen Kalkalpen. Sie reichen vom Bodensee bis zur Salzach. Ihre Südgrenze ver- läuft fast nirgends auf der Wasserscheide, so daß die Oberläuse von Lech, Isar, Inn auf außerdeutschem Boden liegen; nur die Jller ist ganz deutsch. Miß die Entfernung vom Bodensee bis zur Salzach und vergleiche sie mit der Länge der Sudeten! Wie gliedern die durchbrechenden Flüsse das Gebirge? Die Algäuer^ Alpen bestehen aus mehreren Kämmen, die von einem Punkte nahe am Arlberg nach W, N und O aus- gehen. Gegen N öffnet sich das Jllertal, das sich als eine ebene Fläche im Gebirge ausdehnt und talauswärts verästelt. Grüne, saftige Matten steigen hoch an den Bergabhängen empor, und da der Wald nur verstreut auftritt, gehen sie allmählich in die Region der Almen über, so daß hier eine ausgedehnte Vieh- zucht mit Butter- und Käsebereitung getrieben werden kann. Die Bayrischen Alpen erheben sich steil aus der oberbayrischen Ebene und bestehen bis zum Inn aus parallel streichenden Ketten. Der gewaltigste Zug ist das Wettersteingebirge. Es beginnt bei Mittenwald im Isartal in einer Höhe von 2400 in und schwillt gegen W allmählich an, bis es in der Zugspitze mit nahezu 3000 in (2964) seine größte Höhe und damit auch die bedeutendste Er- Hebung des Deutschen Reichs erreicht. Wie eine nackte, grauweiße Gebirgsmauer überragt es den grünen, von der Loisach und Partnach durchtosten Talkessel von Garmisch-Parten- kirchen2, geschieden von diesem durch niedrige Bergvorlagen, die kräftige Laub- und Nadelwaldungen tragen. Zwischen diese schieben sich streifen- weife die Bergwiesen ein, wodurch dem ganzen Bilde ein fast parkähnliches Aussehen verliehen wird. Ein wildgezackter Kalkkamm erhebt sich hinter und neben dem andern. Da sie durch tiefe Einschnitte voneinander getrennt sind, so erklärt..sich die Wegsamkeit der Bayrischen Alpen und die Anzahl der bequemen Übergänge nach dem Jnntal (von Füssen über Reute nach Lermoos und über den Fernpatz; nach Lermoos auch von Garmisch-Parten- kirchen; die Scharnitz von ebenda; der Paß über den Achensee von Tegernsee und Bad Kreuth). Ö vom Jnntale gehen die langgezogenen, zugeschärsten Grate in breite, massive Bergklötze über, die auf ihrer Oberfläche Hoch- flächen von schauerlicher Ode tragen und durch steilwandige, oft zu Schluchten verengte Täler voneinander getrennt sind. Solcher Art ist das Berchtesgadener Gebirge zwischen Saalach und Salzach. Ein herrlicher Schmuck der gesamten Bayrischen Alpen 1 Algäu = Almengau. 2 Geistbecks Typenbild: Das Wetterstein- gebirge.

9. Für Präparandenanstalten - S. 91

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 91 — vom Schnee rein gekehrt", und auch hochgelegene Matten^ bekleiden sich dann bald unter den warmen Strahlen der Frühlingssonne mit frischem Grün. Der Schneeregion der Hochalpen schließt sich bis zu einer mittleren Höhe von 1800 in die Region der hoch gelegenen Matten, der Almen oder Alpen, an mit ihrem kurzen, aber kräftigen Grase und ihren durch Schönheit und Farbenpracht aus- gezeichneten Blütenpflanzen. Hier ist auch die Heimat der den Älpen eigentümlichen Tiere: der Gemse und des aus mehreren Alpenrevieren schon verschwundenen Lämmergeiers, der Alpenspitzmaus, des Alpenhasen und des Murmeltiers. Der Steinbock, der einst die ganze Alpenwelt bewohnte, ist durch die unausgesetzten Verfolgungen aus den deutschen Alpen ganz verschwunden und findet sich nur noch als gehegtes Wild auf den Höhen des Gran Paradiso, dem berühmten Jagdrevier des Königs von Italien. Umsäumt werden die Almen von dem Waldgürtel, der in den oberen Regionen aus Nadelwald, in den tieferen aus Laub- wald besteht, mit dem bis 1600 in auf der Nordseite, bis 1800 m auf der Südseite Ackerflächen roechseln. So unterscheidet man vier klimatische Höhenstufen: 1. die Hügelregion der Vorberge bis 800 m, 2. die Waldregion bis 1800 m im Mittel, 3. die Almenregion bis 2400 m, 4. darüber hinaus die Region des ewigen Schnees. Einen besonderen Vorzug vor anderen Hochgebirgen besitzen die Alpen in ihrer reichen Talbildung. Man unterscheidet Längs- und Quertäler. Die Längstäler sind der Hauptrichtung der Hauptkämme parallel; die Quertäler schneiden die Richtung der Hauptzüge und führen meist bis an den innern Kern. Dem n-en Quertale entspricht meist ein solches auf der Südseite, so daß nur eine Kette zu übersteigen ist, die den Übergang durch eine Ein- senkung (Paß) erleichtert. Bei den Schwierigkeiten, die die Enge dieser Täler mit ihren steilen Felsschluchten, mir ihren herabstürzenden Gewässern und mancherlei Ge- fahren bietet, mußten vielfach die Wege in Zickzacklinien in die Felsen gehauen, Terrassen hoch aufgemauert, steinerne Brücken gewölbt und Durchgänge «Galerien) angelegt werden. Diese Straßen sind jetzt zum Teil in den Hintergrund gedrängt worden von den Eisenbahnlinien, die an mehreren Stellen (welchen?) das Gebirge überschreiten. An dem Ausgange der Quertäler liegen zumeist die Vor- l a n d - Seen, die herrlichen Alpenseen, die das Gebirge wie eine Perlenschnur umsäumen. Infolge ihrer großen Tiefe nehmen sie die außerordentlichen Wassermengen aus, welche zur Zeit der Schneeschmelze und nach heftigen Gewittergüssen zu Tal stürzen und ohne diese Sammel- becken das fruchtbare Land weithin überschwemmen und verwüsten würden. Da in ihnen die eilenden Bergwasser zur Ruhe kommen, so setzen diese an ihrer Einmündung die mitgeführten Sinkstoffe ab und stören auf eine kurze Strecke das schöne Kristallgrün

10. Für Präparandenanstalten - S. 110

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 110 — Nur ein Tal, das der Narenta, führt von der Küste in das Innere, nach Mostar, dem Hauptorte der Herzegowina. Die Fortsetzung der Bahnlinie nach dem Tale der Bosna berührt Serajewo, die Hauptstadt Bosniens. Nach So nimmt im allgemeinen die Höhe des Gebiraslandes zu. _ In dem sö-en, dem höchsten uno wildesten Teile fanden einst flüchtige Serben eine Zuflucht vor den Türken und führten von ihren „schwarzen Bergen" (Crnagora, Montenegro) ihre unerbittlichen Kampfe für Leben und Freiheit, und sie haben nicht nur ihre Unabhängigkeit gewahrt, sondern auch ihre Herrschaft bis zum Meere ausgedehnt. Unmittelbar lehnt sich im N das an Eisen, Silber und Gold reiche Bergland Bosniens und ö von der Drina das Serbiens bis zur Mörawa an. Reiche Wassermengen sammeln sich in den zur Donau gehenden Stromtälern. Die diese Täler begleitenden Bergketten werden nach N und O allmählich niedriger und zeichnen sich durch Waldreichtum aus. In den Tälern sind die Dörfer in Hainen von Lbst-, besonders Pflaum- bäumen, versteckt- Ackerfluren ziehen sich an den Flüssen hin, und die letzten Ausläufer des Berglandes gegen die Save und Donau sind mit Reben bedeckt. Auf einem solchen Ausläufer, da wo die Donau die Save auf- nimmt, liegt Serbiens Hauptstadt, Belgrad ©. Jenseit des albanischen Drin setzt das Küstengebirge in ns-e Richtung um. Die Wasserscheide zwischen dem Agäischen und Adriatischen Meere heißt im s-en Teil Pindus. Der W-Absall, Albanien, ist eine wilde Berglandschaft, von tobenden Flüssen und Gießbächen zerklüftet, mit Seen auf den Hochebenen geschmückt. Höhlen und schauerliche Klüfte nehmen schäumende Gewässer auf, 'welche zuweilen plötzlich verschwinden. Einzelne fruchtbare Ebenen, wie die getreidereiche, wellenförmige Ebene des Sees von Jänina, die des Drin und die s-e um Arta, können dem Lande den Charakter der Wildheit nicht nehmen, der auch seinen Bewohnern ausgeprägt ist. Der O-Absall des Pindus ist das zu Griechenland gehörige Thessalische Kesselland, das vom Salambria bewässert wird, reiche Ackerfluren und in den Niederungen ausgedehnte Wiesen und Weiden (Pferdezucht!) einschließt. Ausläufer vom S-Ende des Pindus durchziehen Mittel-Griechenland oder Hellas. Etwa in der Mitte des Landes der Parnaß, an dessen Fuße Delphi mit seinem berühmten Heiligtum lag. In der größten, gegen den Golf von Agina sich öffnenden Ebene liegt in steiniger, baumloser Umgebung die Hauptstadt Griechenlaads, Athen □ (167). Athen, die Residenz- und Universitätsstadt Griechen- lands, ist seit 1835 neu ausgebaut und besteht aus der inneren Stadt mit engen, winkeligen Straßen und der vornehmen Neustadt. Im S erhebt sich das Wahrzeichen Athens, der Felsklotz der Akropölis' mit der schimmern- den Marmorpracht seiner Ruinen. Die Hafenstadt Piräus ist mit Athen durch eine Eisenbahn verbunden. Den Übergang zu der Halbinselmorea bildet der mächtige Kalkklotz von Akrokorinth. In der Hauptsache ist Morea ein Karsthochland, das von zerklüfteten Randgebirgen umgeben ist- 1 Oberstadt, Burg. Lehmanns Bild: Die Akropolis von Athen.
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