Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 789

1850 - Weilburg : Lanz
789 Vh. H inter - Ind»' e n. ein großes Verdienst. Betelkauen. — Sie sind gutnmthig ,md von sanfter Gemüthsart, aber leichtsinnig, furchtsam, träge und Freunde des Vergnügens. In Wissenschaft und Kunst haben sie bis jetzt eben keine großen Fortschritte gemacht, obgleich sie nicht ganz ohne wissenschaftliche Bildung sind. Auch für Musik besitzen sie großes Talent. — Die Regie- rungsform ist ganz despotisch; der König führt den Titel: „Herr des weißen Elephanten" und „Herr des Lebens." Seine Einkünfte sollen gegen 16 Mist. Gulden betragen; das Heer wird zu 30,009 Mann angegeben. — Bankok (Bankasay), die Haupt- und Residenzstadt im Südosten von Rangun und am Menam, der unfern derselben seine Mündung hat, besteht fast ganz aus Bambushütteu, die größtentheils auf schwimmenden Flößen erbaut sind, und zählt 90,000 Einw., von welchen drei Viertel Chinesen sind. Der Ort hat einen Hafen, Schiffswcrfte und ist der wichtigste Handelsplatz in ganz Hinter-Indien. — Schuthia (Siam), die ehemalige Hauptstadt im Norden der vorigen und auf einer Insel des Menam, wird von Kanälen durchschnitten und daher mit Venedig verglichen. Straßen fehlen gänzlich; die Häuser stehen entweder auf Flößen, oder sind auf Pfählen im Flusse erbaut. Noch im vorigen Jahrhunderte hatte diese Stadt über 100,000 Einw; 200 Pagoden, einige katholische Kirchen und Klöster und mehrere Palläste ragten empor; der Verkehr war von großer Wichtigkeit — aber diese Zeit der Herrlichkeit ist nun vorüber. 6. Ana m. §. 927. Dieses Kaiserthum erstreckt sich über Hinter- Jndiens östlichen Theil und wird im Norden von China, im Osten und Süden von dem chinesischen Meere und im Westen von Siam begrenzt. Der Flächengehalt wird zu 13,000 Qmeil., die Bevölkerung aber zu 12 Mill. Seelen ange- geben. Der südliche Theil des Landes (Kambodscha) und ebenso der nördliche (Tonkin) ist niedrig und eben, der mittlere aber oder Cochinchina gebirgig. Die Kam-

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 821

1850 - Weilburg : Lanz
Xi Tibet, 821 groß; die vornehmsten heißen Ku tuchtu's, die, so chelos in Klöstern leben,' Gylong's. Man zählt kiele Tausende solcher Klöster — auch Nonnenklöster — und hat Ln .einem einzigen 3700 Mönche gefunden.. Miele Bilder schmücken die Tempel; aber Anbetung derselben findet nicht- Statt, sondern ist nach den Vorschriften der Buddha-Religion ver- boten. — Die Tibetaner sind von starkem Körperbaue, Haare und Augen schwarz; die Hautfarbe' ist bräunlich, auch kupferröthlich? Sie werden alö ein sanftes, harmloses, freund- liches, fried- .und dienstfertiges und mäßiges Volk geschildert, das sich zugleich durch große Thätigkeit und Biederkeit aus- zeichnet. Raub und Mord, Gewaltthätigkeiten und Blut- vergießen sind bei ihm ganz unbekannt. '§. 968. Bildung und eine ziemlich hohe Kültur kann den Bewohnern dieses Gebirgslaudes nicht -abgesprochen werden. Seit undenklichen Zeiten ist die Buchdruckerknnst bei -ihnen eingeführt, und sie besitzen eine.reiche Literatur, besonders in -der Theokogi'e, Heil- und Sternkunde, 'Geschichte u. s. w. Es gibt viele Klosterschulen; zwölf lstchere Lehranstalten blühen;' es fehlt. nicht an bedeutenden- Büchersammlnngen. In der Bildhauerkunst', haben sie es ;it einem hohen Grade der Voll-, kounuenheit. gebracht. -— Landbau und. Viehzucht sind Haupt- beschäftigungen; der Gewcrbfleiß aber liefert Seiden- und Wollenzeuge, Papier, Waffen, Holzwaaren u. a. Ein leb- hafter Verkehr findet Statt mit'-den angrenzenden Ländern; besonders werden Pferde, seidenartige, silberweiße Uakfchwcife, Wolle, Moschus, Borax, Goldstaub und Salz ausgeführt.-.— Die beiden Groß-Lama's beherrschest das eigentäche Tibet; das weltliche Oberhaupt in Butan aber ist ein Radscha. Sie stehen unter der Schutzherrschaft des Kaisers von China, welchem alljährlich reiche Geschenke zugehen. §. 969. Hlassa (Lassa), die ansehnliche. Haupt- stadt, des Landes und die Residenz des Dalai-Lama,-liegt, von einer steinernen Ringmauer umgeben, etwa in der.mitte des Landes in einer großen,' fruchtbaren Thalebeue, hat viele Klöster und Tempel und mehrere höhere Uuterrjchtsanstalten

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 844

1850 - Weilburg : Lanz
844 Die einteilten Länder Asiens. Leibesübungen sehr gewandtes Völkchen geschildert. — Die Kamtschadalen haben ein rundes, plattes und breites Gesicht, einen dicken Kopf, kleine, tiefliegende Allgen, in denen Falschheit lauert, eine platte Nase, wenig oder keinen Bart und ein dünnes, schwarz glanzendes Haar» Sie sind faul, unreinlich, furchtsam, leichtsinnig und ausschweifend, dabei aber friedlich und von Jagd und Fischerei lebend. §. 1000. Die Eingebornen Sibiriens gehören dem größten Theile nach rohen Jäger- und Fischern ölkern an; die Nomaden aber im Süden stehen auf einer höher» Stufe der Kultur. Mehrere Bibelgesellschaften sind thätig, das Christenthum und dadurch Bildung und Gesittung in diesen nordischen Regionen zu verbreiten, jedoch bisher ohne sonderlichen Erfolg. Die Städte sind nicht ohne Unter- richtsanstalten mannigfacher Art; zu Tobolsk und Irkutsk finden sich Gymnasien; auch mehrere Seminare und Fachschulen sind vorhanden. Die Zahl der Distrikts- und Pfarrschulen ist freilich sehr gering und betrug im Jahre 1835 nur 39 auf dieser weiten Landstrecke. — Die Europäer beschäftigen sich mit dem Acker- und Bergbaue; in mehreren Städten zeigt sich ein reger Gewerbfleiß, und ihr Handel ist lebhaft und wichtig. — Das Land steht unter russischer Herrschaft, die freilich bei den meisten Stämmen sich nur auf die Erhebung eines Tributs erstreckt. Das Ganze ist gegenwärtig in vier Statthalterschaften (Gouvernements), zwei Provinzen und zwei Bezirke eingetheilt. §. 1001. 1) Die Statthalterschaft Tobolsk, der westliche Theil des Landes, ist größtentheils eine wellenförmige Fläche, in deren Süden sich, der großen Steppen ungeachtet, auch Ackerbau findet. Nach Norden hin verschwinden nach und nach die Waldungen und es beginnt eine eisige Wüste, in welcher alles Leben erstirbt. — Tobolsk, die reinliche Hauptstadt dieser Statthalterschaft und der Sitz des Gou- verneurs von West-Sibiritn, breitet sich am Jrtisch aus, mit dem sich hier der Tobol vereinigt, hat 23 zmn Theil schöne griechische Kirchen, ein Priester- und ein Schullehrer-Seminar,

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 865

1850 - Weilburg : Lanz
Ii. D ie Berberei. 865 Rache; Eigennutz führt sie zu Verrath und Mord. — Die Mauren sind- von mittlerer Größe, ziemlich schlank und wohlgebildet, in reiferm Alter aber wegen ihrer sitzenden und unthätigen Lebensweise wohlbeleibt und dick. Die Hautfarbe zeigt sich in allen Schattirungen; Augen und Zähne siud schön. Der Charakter der Mauren wird mit den häßlichsten Zügen geschildert; sie sollen unbeständig, treu- und mitleidlos, lügnerisch, hab- und rachsüchtig, sinnlich, argwöhnisch, grausam, gegen Untergebene grob und anmassend, gegen Mächtige kriechend und knechtisch demüthig sein. Ihr religiöser Fanatismus übersteigt alle Begriffe; nur ihr Muth und ihre Standhaf- tigkeit in Erduldung von Leiden und Schmerzen, so wie die Tugend der Gastfreiheit werden gerühmt. §. 1021. Von avissenschaftlicher Bildung ist in diesen Ländern nicht Viel zu finden; Wissenschaften und Künste liegen hier noch mehr im Argen, als bei den Be- wohnern der Türkei. Wehl wird in den Städten öffentlicher Unterricht ertheilt; doch er beschränkt sich auf Lesen, Schreiben, Rechnen und einige Religionskenntniffe. Auch sind Bücher- sammlungen vorhanden, und cs fehlt nicht an sogenannten Gelehrten; allein ihr Studium erstreckt sich bloß auf den Koran, nach ihrer Meinung die Quelle aller Gelehrsamkeit und Weisheit. In Algier befinden sich bereits mehrere christliche Lehranstalten; in Tunis und Fez sind sogar muha- medanische Hochschulen. — Malerei und plastische Künste sind durch den Koran verboten; nur Musik wird geschätzt. — Handwerke verschiedener Art werden theils von Europäern, theils von Juden, besonders in Marokko getrieben; einige Städte besitzen eine nicht unbedeutende Industrie, deren Erzeugnisse in Seiden- und Wollcnzeugen, Leinwand, Leder, Seife, Gold-, Silber- und andern Metallwaaren, bestehen. — Ein lebhafter Verkehr ist über die ganze Berberei verbreitet; er wird sowohl zur See, als zu Lande durch Karawanen betrieben. Pferdehänte, Leder, Seife, Wolle, Wachs und Seide, Getreide, Oel und Datteln, Gold und Salz gehören zu den bemcrkenswcrthcsten Gegenständen der Ausfuhr.

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 771

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. V o r.d e r - Zn di e n. 771 Krämer und Handwerker. Zu keiner Kaste gehören die Paria's, die als unrein und der Auswurf jener vier Kasten betrachtet werden. Tief verachtet und von religiösen und andern Versammlungen ausgeschlossen, dürfen sie weder in Städten, noch in Dörfern wohnen und sind zu den niedrigsten Arbeiten verurtheilt. — Die Bewohner der niedrigen und heißen Gegenden des Landes sind furchtsam, friedliebend, gewerbfleißig und von sklavischer Gesinnung; dagegen zeichnen sich die Bewohner der höher» und kühlern Regionen aus durch Muth, Tapferkeit, Höflichkeit und Stolz. tz. 90(5. Sinn für Wissenschaft und Kunst kann den Hindus nicht abgesprochen werden; aber ein Fortschreiten auf den Bahnen derselben ist nicht ersichtlich. Als das stärkste Hinderniß erscheint der Kastengeist. Elementarschulen bestehen fast allenthalben; auch gibt es mehrere höhere Schulen, von denen die berühmteste sich zu Benares befindet. Philo- sophie, Mathematik, Arzneikunde, Rechtswissenschaft und Geschichte sind die wissenschaftlichen Fächer, denen sich die Forschung besonders zuwendet. Sehr beliebt ist die Dichtkunst; in den übrigen Künsten aber offenbart sich ein widerlicher Geschmack. Viele Büchersammlungen sind vorhanden. — Die Briten besitzen mehrere höhere Bildungsanstaltcn, z. B. eine Universität zu Kalkutta, mehrere Sternwarten und literarische Societäten, wie die berühmte asiatische Gesellschaft. §. 907. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bewohner sind Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Schon von den frühesten Zeiten an stand ihr Gewerbfleiß in hohem Ruhme und lieferte die geschätztesten Erzeugnisse. Feine Baumwolleuzeuge und Shawls, mit Gold imb Silber durch- wirkte Seideuwaaren, schöne Musseline und Matten, viele Waaren aus Gold, Silber, Edelsteinen, Perlmutter, Kristall — ferner Zucker, Indigo, Leder u. v. a gehören zu denselben. — Aeußerst wichtig ist der Land- und Seehandel; jener wird durch Karawanen betrieben; dieser findet sich haupt- sächlich in den Händen der Briten. Der Ganges und Zndus werden mit Dampfschiffen befahren. Ungemein zahlreich und

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 855

1850 - Weilburg : Lanz
855 I. A e g Y P t e u. eigenthümliche Sprache, die aber nur noch bei ihrer Gottes- verehrung im Gebrauche ist. Die Araber, dem Islam anhangend, theilen sich in Ackerbauer (Fellah's) und in Nomaden (Beduinen), welche letztere unter eigenen Schcik's und Emir's stehen und, wie in ihrem Vaterlande, von Vieh- zucht, Raub und Plünderung leben (§. 866). Auch wohnen Türken, als Beamte, Soldaten und Kaufleute, Griechen, Armenier, Juden, Negersklaven und Europäer (Franken) in dem Laude. Die arabische Sprache ist allgemein verbreitet. — Mit dem ausdruckslosen Gesichte der Kopten vereinigt sich ein Temperament ohne Wärme und Lebhaftigkeit. Wohl zeichnen sie sich unter den Aegypten bewohnenden Volksstämmen durch Klugheit und Verschmitztheit aus; allein Falschheit, Treulosigkeit und Menscheuhaß, Kriecherei, Angeberei und Bestechlichkeit bilden die unsaubern Grundlagen ihres Charakters. — Die Araber, s. §. 664. §. 1010. Dieses merkwürdige Land war bereits vor Jahrtausenden der Sitz hoher Kultur, gleichsam die Wiege menschlicher Bildung. In dem Thale des Nils erheben sich noch jetzt unzählbare Zungen, die, obgleich stumm, dieses laut der Nachwelt verkünden. Viele ehrwürdige Denkmäler des Alterthums nämlich haben der Barbarei und dem zerstörenden Zahne der Zeit Trotz geboten, und hohes Staunen befällt den Wanderer, wenn er von dem herrlichen Theben stromabwärts gleichsam eine Kette von Tempeln, Pallästen, Kolossen, Obelisken, Pyramiden und Gräbern erblickt, an deren große»/ mit Hieroglyphen ringsum bedeckten Trümmern seit Jahr- tausenden Barbarei und Witterung vergebens nagen. Ja, kein Land der Erde zeigt so viele Denkmale vergangener Herr- lichkeit, zusammengedrängt auf einem so engen Raum. —- Der jetzige Regent ist eifrig bemüht, europäische Kultur in seine Besitzungen zu verpflanzen; er hat verschiedene Unter- richtsanstalten, z. B. eine große Central-Schule, eiue Vor- bereitungsschule für Künste und Wissenschaften, eine Militär- und eine medizinisch-chirurgische Schule gegründet; allein ein sonderlich wohlthätiger Einfluß dieser Institute, namentlich

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 954

1850 - Weilburg : Lanz
954 Die einzelnen Länder Amerika's. oder dem östlichen Landestheile sind Franzosen am zahlreichsten; sie werden gewöhnlich Kanadier genannt und haben sich fast ans- schließlich an den Ufern des Lorenz-Stromes und seiner größern Nebenflüsse niedergelassen und Sprache, Sitten und Gebräuche des Mutterlandes beibehalten. Sie bekennen sich zur katholischen Kirche. — Ober-Kanada oder der westliche Theil ist haupt- sächlich von Briten (Engländern, Schotten und Irländern) bevölkert worden, die mtd) noch alljährlich in steigender Menge in diese menschenleeren Gegenden einwandern. Auch diese reden die Sprache ihres frühern Vaterlandes und beobachten seine Sitten und Gebräuche. Sie sind Bekenner theils der katholischen, theils der bischöflichen und presbyteria- nischeu Kirche, oder bilden verschiedene christliche Seelen. Die Zahl der Juden ist sehr gering, und die der Indianer (16 — 20,000) vermindert sich immer mehr. Diese gehören zu den Stämmen der Schippiwäer, Irokesen und Huroncn und haben, einigermaßen'cntwildert, thcilweise das Christen- thum angenommen. §. i 126. Wissenschaft und Kuiist sind wenig geschätzt; die Bildung sieht noch auf einer niedrigen Stufe, obgleich es nicht an Schulanstalten fehlt. Man findet 2 katholisch-theolo- gische Seminarien, 10 Kollegien und etwa 1500 Volksschulen. Es erscheinen gegen 40 Zeitschriften; auch gibt's einige öffentliche Bibliotheken, wisienschaftliche Vereine und Samm- lungen. — Hauptbeschäftigungen sind Landbau und Viehzucht, Fischerei und Jagd. Nur dem Lorenz-Strome und seinen ansehnlichen Nebenflüssen entlang, so wie an den Seen Ontario und Eric ist das Land angebaut und mit Städten und Dörfern versehen; das Innere besteht größtentheils noch aus Wildnissen. Der Gcwerbfleiß, bisher unbedeutend, nimmt alljährlich zu mit wachsender Bevölkerung; auch der Handel wird mit jedem Jahre wichtiger. Von den Indianern erhält man Pelzwerk; diese nehmen dagegen Gewehre, Tuche, Taback und Branntwein in Empfang. Der auswärtige Verkehr geht vor Allem nach Groß-Britanicn, den britischen Kolonien und den vereinigten Staaten. Die wichtigsten Artikel der Ausfuhr

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 925

1850 - Weilburg : Lanz
Xiv. Das Kaplan d. 925 Eue holländische Sprache und neben derselben die englische. Die weiße Bevölkerung bekennt sich dem größten Theile nach zur reformirten Kirche; auch die meisten Hottentotten sind Christen. Ueberbaupt wirken hier die Missionsanstaltcn, selbst über die Grenzen des Kaplandes hinaus, mit bestem Erfolge. — Große Rohheit herrscht noch unter den Kaffern und Negern; die Hottentotten haben in der Kultur bereits einige Fortschritte gemacht, und bei den Kolonisten selbst finden sich die verschiedenen Stufen europäischer Bildung. Namhafte Gelehrte und Künstler sind aber bis jetzt nicht aufzuzählen. Es gibt zahlreiche Volksschulen, und in der Kapstadt blüht ein Gymnasium. — Land-, Obst- und Weinbau, so wie Viehzucht sind die wichtigsten Erwerbsquellen; Fabriken fehlen fast gänzlich; nur die nöthigen Handwerker sind vor- handen. Der Handel im Innern ist gering; die Kolonisten bringen ihre Erzeugnisse nach der Hauptstadt, die als Zwischen- Station von Europa und Ost-Indien einen bedeutenden Verkehr unterhält. — Das Kapland oder vielmehr das Vorgebirge der guten Hoffnung wurde im Jahre 1493 durch den Portugiesen Bartholomäus Diaz entdeckt; seit 1052 siedelten sich die Holländer förmlich an in diesen Gegenden, die sie auch bis 1795 in Besitz hatten. In diesem Jahre, so wie 1896 bemächtigten sich die Briten des Landes, an. welche es denn auch 1815 als völliges Eigenthum abgetreten wurde. Ein General-Gouverneur steht mit fast unumschränkter Gewalt an der Spitze der Verwaltung. Das Ganze wird in zwei Provinzen eingetheilt. §. 1100. 1. Die West-Provinz. — Kapstadt, die Hauptstadt des ganzen Kaplandcs und der Sitz des General - Gouverneurs, breitet sich an der Tafel-Bai und am Fuße des Tafel- und Löwenberges aus und ist auf europäische Weise gebaut. Die Straßen sind gerade, von Kanälen durchschnitten und größtentheils mit Bäumen bepflanzt. Mehrere Feflüügöwerkc beschützen die Stadt; viele Gebäude zeichnen sich durch Schönheit aus; ein Gymnasium sorgt für höhere

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1015

1850 - Weilburg : Lanz
Viii. Kolumbien. 1015 federn den Kopf. Sie bilden ein harmloses, fröhliches und gastfreies Völkchen, das den Tanz sehr liebt und sich haupt- sächlich mit Fischfang beschäftigt. Da die, von den Guarau- nos bewohnten Inseln zur Regenzeit unter Wasser stehen, so haben sie ihre Wohnungen, wie die Vögel ihre Nester, 12—15 Fuß über der Fluth auf Palmbüumen. Dieser Volksstamm zählt nur noch 8 — 10,000 Köpfe. 2) Die Guahiros, im Nordwesten des Sees Marakaibo bis zur Meeresküste hau- send, sind ein schön gebauter, wüthiger und kriegerischer Volks- stamm und unversöhnliche Feinde der Spanier. Er besteht etwa aus 30,000 Individuen, ist gcwerbsieißig und wohlha- bend und hat eine leidenschaftliche Liebe zu den Cokablättern. 3) Die Otomakos, die ihre Wohnsitze am Apure und Ori- noko haben, sind ein unreinliches, elendes und bis zur Thier- heit hinabgesunkenes Völkchen, das Erdklöße am Feuer röstet und sodann verschluckt. §. 1182. Bei der Entdeckung dieses Landes standen die Peruaner in Quito auf einer ziemlich hohen Stufe der Kul- tur; diese aber hat sich, der Einführung des Christenthums ungeachtet, mehr verloren, als gehoben. Die Bildung der Europäer steht der in Meriko nicht gleich; doch sucht man die- selbe durch neu gegründete Schulen zu heben und immer weiter zu verbreiten. Das Land besitzt 7 Universitäten, 15 — 20 Gymnasien und einige andere Unterrichtsaustalten. — Land- und Bergbau, Viehzucht, Fischerei und Handel machen die Hauptbeschäftigung aus; der Gewerbfleiß beschränkt sich, mit Ausnahme der Republick Ecuador, auf die nothwendigsten Handwerke. Die Ausfuhr der geschätzten Naturerzeugnifse ist sehr beträchtlich und begreift Maulthiere und Esel, Häute und Pelzwerke, Kakao, Kaffee, Zucker, Baumwolle^ Taback, Färbeholz, Chinarinde, Sassaparille und Getreide, Salz — zu denen noch Tuche, Baumwollenzeuge und Teppiche als Kunst- erzeugnisse kommen. §. 1183. 1. Der Staat Venezuela, des Landes öst- licher Theil, wird in Norden durch das Antillen-, im Osten durch das atlantische Meer und Guyana, im Süden durch

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 999

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. Mexiko. 999 etwas dunkel, der Blick lebhaft und feurig. Großer Haß, aus früherer Zeit ererbt, zeigt sich bei den Bewohnern dieses Landes gegen alle Fremde, die wie eine verfluchte Nasse angesehen werden. Jeder Fremde gilt ttn Allgemeinen für nicht katholisch, d. h. für einen Ketzer, und daher werden die Wörter "Juden, Ketzer, Engländer, Fremder" von dem Pöbel als gleichbedeutende Schimpfwörter gebraucht. Nach dem Mittagessen wird die Siesta gehalten, d. h. bis 3 oder 4 Uhr geschlafen. Die größte Stille herrscht zll dieser Zeit in den Städten; alle Hausthüren sind geschlossen; nur selten schleicht alsdann ein Mensch durch die verödeten Straßen. §. 1162. Von der Zeit der spanischen Eroberung an breitete sich europäische Bildung und Gesittung auch in diesen Gegenden aus. Schon die alten Mexikaner hatten eine verhältuißmäßig hohe Kulturstufe erstiegen, von der man noch bis zum heutigen Tage mannigfache Spurcir findet. Niedere luid höhere Schulen sind in bedei'.tender Anzahl vorhanden; an wissenschaftlichen Sammlungen fehlt es nicht. Unter den Wissenschaften erfreuen vor allen Mathematik und Naturlehre sich einer sorgfältigen Pflege. — Die wichtigsten Beschäftigungen sind Land- und Bergbau; auch treibt man mannigfaltige Gewerbe und Handel; besonders aber zeichnen sich die civilisirten Indianer durch rühmlichen Gewerbfleiß aus. Unter denselben findet mau geschickte Weber intb Töpfer, Maurer und Sattler, Gold- und Silberarbeiter und Steinschneider — ja, selbst in der Malerei, Ton- und Bildhauerkunst, haben sie große Fortschritte gemacht. Der Handel ist von Wichtigkeit, besonders mit Europa. Viele und mannigfache Naturerzeugnisse, als edle Metalle und Kupfer, Salz, Kakao, Vanille, Zucker, Reiß, Taback, Baumwolle, Cochenille, Kampesche-Holz, Indigo, Honig u. a. bilden wichtige Artikel der Ausfuhr. Vera Cruz, an dem gleichnamigen Busen, ist der wichtigste Handelsplatz. Die Münzen des Landes sind die spanischen. §. 161. §. 1163. Mexiko, dieser uralte Staat eines ziemlich gebildeten Volkes, ward in den Jahren 1519 — 1521 durch Ferdinand Sortez den Spaniern unterworfen und
   bis 10 von 9198 weiter»  »»
9198 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9198 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 11
1 482
2 98
3 368
4 924
5 251
6 242
7 217
8 79
9 206
10 3238
11 642
12 236
13 57
14 111
15 95
16 108
17 19
18 8
19 85
20 1726
21 113
22 252
23 481
24 50
25 224
26 438
27 316
28 136
29 278
30 29
31 3429
32 325
33 190
34 791
35 250
36 225
37 2132
38 46
39 337
40 120
41 110
42 688
43 195
44 101
45 1956
46 461
47 171
48 238
49 44

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 48
1 345
2 72
3 342
4 705
5 21
6 66
7 341
8 422
9 468
10 39
11 86
12 82
13 189
14 281
15 254
16 888
17 3180
18 63
19 100
20 2768
21 134
22 87
23 508
24 30
25 1523
26 293
27 32
28 127
29 104
30 207
31 48
32 125
33 409
34 270
35 207
36 368
37 157
38 159
39 391
40 126
41 749
42 209
43 571
44 106
45 649
46 429
47 37
48 37
49 13
50 26
51 21
52 537
53 1130
54 96
55 347
56 647
57 24
58 89
59 186
60 28
61 82
62 129
63 365
64 256
65 518
66 430
67 787
68 539
69 298
70 23
71 676
72 253
73 144
74 798
75 102
76 373
77 529
78 151
79 130
80 60
81 32
82 242
83 286
84 51
85 82
86 389
87 214
88 1436
89 436
90 153
91 69
92 2315
93 16
94 760
95 223
96 1123
97 135
98 3332
99 183

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3900
1 1668
2 1965
3 2695
4 1263
5 2264
6 4633
7 1956
8 1779
9 4192
10 1792
11 1117
12 3919
13 2137
14 1541
15 1822
16 4301
17 1013
18 1404
19 3374
20 1442
21 1203
22 1439
23 1744
24 5056
25 3411
26 3520
27 2348
28 2868
29 2566
30 2431
31 2860
32 1531
33 17625
34 3376
35 402
36 946
37 1395
38 1422
39 5894
40 3360
41 230
42 3133
43 4962
44 1670
45 2126
46 3865
47 3633
48 2694
49 4496
50 4291
51 4574
52 852
53 2042
54 1590
55 3683
56 953
57 1060
58 3404
59 17845
60 953
61 877
62 3490
63 1638
64 3445
65 4098
66 1825
67 457
68 1556
69 2709
70 1783
71 1062
72 1224
73 3922
74 3053
75 4006
76 1655
77 2596
78 1309
79 1720
80 3571
81 18190
82 1655
83 2895
84 3089
85 3512
86 1352
87 2906
88 2905
89 3247
90 1458
91 4278
92 5111
93 2349
94 3952
95 1530
96 1413
97 2836
98 4235
99 1559
100 13541
101 1749
102 3619
103 4943
104 2436
105 311
106 1691
107 3761
108 1576
109 3013
110 4135
111 2505
112 1627
113 4840
114 3922
115 1364
116 3231
117 736
118 1526
119 3304
120 1583
121 3801
122 753
123 3007
124 4380
125 2760
126 1198
127 8203
128 2236
129 2923
130 1918
131 9201
132 2046
133 3724
134 3493
135 887
136 11287
137 2374
138 2472
139 1141
140 2649
141 94
142 5437
143 5256
144 2408
145 1987
146 1741
147 1266
148 1530
149 6636
150 2056
151 1211
152 7851
153 2076
154 1781
155 3215
156 3120
157 900
158 1710
159 3491
160 3041
161 1310
162 2044
163 1864
164 2558
165 2694
166 6037
167 1618
168 2637
169 1875
170 1192
171 2328
172 1649
173 11770
174 1453
175 30305
176 2702
177 21996
178 2256
179 9708
180 2484
181 2325
182 9405
183 12845
184 4804
185 1970
186 2462
187 3141
188 2231
189 4207
190 762
191 3678
192 2667
193 4785
194 1568
195 3909
196 5615
197 2786
198 2063
199 3111