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1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 30

1896 - Breslau : Hirt
30 Europa. aber überall ist die reine Luft gesund. Der Schweiz eigentümlich ist der Föhn, der vom Mittelmeer über die Alpen steigt und als „Schneefresser" ankommt. 4. Geschichte. Durch Julius Cäsar wurden die Kelten Helveticas dem römischen Reiche unterworfen. Die Völkerwanderung gab dem Lande germa- nische (allemannische und burgundische) Bevölkerung, die unter Karl d. Gr. zum Franken-, später zum Deutschen Reiche gehörte. Übergriffe des Hauses Habsburg über die drei reichsunmittelbaren Bauerngemeinden, die Waldstütte Schwyz, Uri und Unterwalden, veranlaßten die Stiftung des „Ewigen Bnn- des", der sich, unterstützt durch die Natur des Laudes und verstärkt durch deu Anschluß von Landschaften und Städten, in glücklichen Kämpfen gegen die Habs- burgische Fürstenmacht, wie gegen Burgund und andere Feinde nicht bloß be- hanptete, sondern auch endlich, nachdem er sich schon längst vom Reiche losgeagt hatte, durch den Westfälischen Frieden sein rechtliches Ausscheiden aus dem deutscheu Reichsverbande erlangte. 5. Bevölkerung, a) Sprache und Religion. Fast 3/4 der Bevölke- rung sprechen deutsch; diese wohnen in der Mitte, im N. und O. des Landes, sowie im oberen Rhönethal. Im Jura und aus der s.w. Hochfläche wird französisch und in dem Tessinthale italienisch gesprochen. Rhütische Bevölkerung findet'sich nur noch in einigen Thalern von Graubünden (Engadin ganz, "Rheingebiet zum Teil). Die größere Hälfte der Bewohner (vornehmlich die Bevölkerung der Hochebene) ist evangelisch, die kleinere (vorzugsweise die Alpenbewohner) katholisch. d) Nahrungsquellen. Der Landbau, beschränkt durch Gebirge und Klima, erzeugt nicht einmal in der Hochebene genug Getreide, und etwa die Hälfte des Bedarfs muß eingeführt werden; dagegen viel Obst und Wein. Die Rinderzucht steht bei den herrlichen Wiesen und Weiden (Alpen) in hoher Blüte, reicht jedoch für den Bedarf an Fleisch (massenhafte Einfuhr von Mast- Vieh) und Butter nicht aus; nur Käse kommt in ungeheuren Mengen zur Aus- suhr. Vorzügliche Heil Wasser. — Städte und städtisches Gewerbe gehören fast ausschließlich der Hochebene an; das Gewerbe blüht trotz des Fehlens der Rohstoffe und der Kohlen im W. und im N.o. mit einsichtiger Benutzung der Wasserkräfte. Hauptzweige find: Baum Wollweberei und Stickerei in der Ost-Schweiz, Seidenweberei zu Zürich und Basel, Uhren- und Schmuck- Waren-Fabrikation zu Genf und im Jura; Strohflechterei; auch die Holzschnitzerei und die Parketterie des Berner Oberlandes sind hoch ent- wickelt. Außer dieser bedeutenden, mehrfach am Welthandel beteiligten Industrie bringt der überaus starke Fremdenverkehr dem Lande reiche Einnahmen; ein ausgedehntes Eisenbahnnetz kommt ihm wie dem Handel zu statten, der es trotz aller Hindernisse zu einer bedeutenden Höhe gebracht hat und namentlich als Durchgangshandel seit Eröffnung der Gotthard bahn neu belebt ist. Genau in der Mitte zwischen Mont Cenis und Brenner, sowie in gerader Linie zwischen Genua und Hambnrg-Bremen bildet die Gotthardbahn sür die Schweiz, die Rheinlinie, die Niederlande, N.-Frankreich und England den kür- zesten Weg nach Brindisi und damit nach Ägypten und dem fernsten Osten. Die Bahn ist zur Weltbahn bestimmt. (>. Regierungsform und Städte. Die Schweizer Eidgenossenschaft ist ein Bundesstaat, der aus 25 Staatsgebieten besteht, die Kantone heißen. An der Spitze desselben steht ein Präsident.

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 71

1896 - Leipzig : Voigtländer
71 Grasreiche Weiden nhrten Rinder, Pferde und mancherlei Kleinvieh; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Die gewhn-liche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, sowie Rben, Rettiche und Flachs gezogen; edle Obstarten fehlen noch. Die hufigen Gelage (mit Bier und Met) waren verbunden mit Gesang, Schwerttanz und Beratung gemeinsamer Angelegenheiten. Städte gab es nicht im Lande, denn so enges Zusammenwohnen widerstrebte dem Volke; es lebte auf zerstreut liegenden Hfen und in Drfern. Die Huser waren roh aus unbehauenen Baumstmmen aufgefhrt und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. Von hohem Werte sind die Berichte, welche zwei der grten Meister der Geschichtschreibung, die Rmer Csar (um 50 v. Chr.) und Tacitus (um 100 n. Chr.), von den Zu-stnden des deutschen Volkes erstatten, als es zuerst in die Weltgeschichte eintritt. 4. Staats- und Kriegswesen. Die alten Germanen waren ein Volk der Freien; ausgedehnt war die Selbstndigkeit und das Recht der einzelnen Volksgenossen, die Freiheit ein germanisches Gut". Nebenden Gemeinfreien gab es Edelinge (Adel), die durch altberhmtes Geschlecht und Reichtum hervorragten, aber keinen bevorrechteten Stand bildeten. Recht-los waren die U n s r e i e n, meist Kriegsgefangene, die als (leibeigene) Knechte einem Herrn dienten. Aus der Vereinigung mehrerer benachbarten Familien entstand eine Gemeinde; mehrere Gemeinden bildeten einen Gau. Gemein-same Angelegenheiten beriet und entschied die Volksgemeinde, zu der alle Freien zu bestimmten Zeiten, bei Neumond oder Vollmond, im Waffen-schmuck zusammentraten. An der Spitze der Gaue standen die Fürsten (Vorsteher), die aus den angesehensten und erfahrensten Mnnern gewhlt wurden. Fr den Krieg wurde der tapferste der Fürsten zum Heerfhrer oder Herzog erhoben. Bei einigen Stmmen gab es auch Könige, die aus den durch groen Grundbesitz und alten Heldenruhm hervorragenden Geschlechtern erkoren wurden. An einem allgemeinen Kriege mute jeder wehrfhige freie Mann teilnehmen; das Aufgebot aller Wehrhaften hie Heerbann. Auf einzelnen Waffenfahrten begleitete den Huptling ein Gefolge von Jnglingen, die durch ein enges Band der Treue auf Tod und Leben mit ihm vereinigt waren. V 5. Religion. Der Gtterglaube der Germanen ging von der Natur-betrachtnng aus. Als hchster Gott wurde der Wind- und Sturmgott Wuotan oder Wodan (Odin) verehrt, der Gott der alldurchdringenden Luft, der Allvater und Weltlenker, der jeglichen Segen spendet und namentlich das hchste der Gter, den Sieg in der Schlacht, verleiht. Er thront in Walhall auf goldenem Hochsitz; zwei Raben auf seinen Achseln flstern ihm Kunde vom

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 30

1895 - Leipzig : Voigtländer
30 25. (-) Die Kultur während der Zeiten des Frankenreiches. 1. Privatleben (Nahrung. Kleidung, Wohnung). Die Kultur-zustnde des Frankenreiches zeigen eine seltsame Mischung germanischer Bar-barei und rmischer Verfeinerung, so jedoch, da das Volk namentlich im eigentlichen Deutschland (rechts vom Rhein) mehr noch die alten deutschen Sitten bewahrte, die Vornehmeren aber die rmischen Sitten und Gensse sich anzueignen suchten. Die N a h ru n g bestand, wenigstens bei dem Volke, noch im wesentlichen aus denselben einfachen Speisen, wie zu den Zeiten des Taeitus: Brei, Brot, Wildbret und Fleisch von Herdenvieh. Doch treten nun auch Gemse und Gewrze hinzu. Auch als Getrnke dienten meist noch Bier und Met (aus Honig). Doch kam der Wein immer mehr in Gebrauch. Die Kleidung bestand bei den Mnnern aus einem Untergewande (Hemd), Hosen aus Leinwand oder Leder, einem enganliegenden Rock, mit einem Grtel um die Hsten, und einem Mantel. Die Schuhe wurden mit langen Riemen am Beine festgeschnrt. Auch Kopsbedeckungen wurden nun hufiger getragen: Mtzen oder Hte; doch ging man sr gewhnlich meist noch barhuptig. Die Frauen trugen lange, bis auf die Fe herabhngende Gewnder, die ein Grtel zusammenhielt. Zur Vollendung des Anzugs diente der Mantel. Beliebt war schon Pelzverzierung, sowie Schmuck aus Edelmetall: Ohrgehnge, Halsbnder, Armringe, Spangen. Die Haare wurden mit Bndern geschmckt oder mit einer Haube bedeckt. Bei den Wohnungen war allmhlich an die Stelle des rohen Block-Hauses der Holzbau aus senkrechten und wagerechten Balken getreten, deren Zwischenrume mit Lehm, Backsteinen, Brettern oder Latten ausgefllt waren. Innerhalb des Hauses gab es nur einen Hauptraum, den Saal, der keine andere Decke hatte, als das Dach. Die Huser der Vornehmeren wurden auch schon aus Stein gebaut und hatten hufig schon einen Oberbau: den Sller". Die Fensterffnungen wurden mit Holzgittern versehen und mit Teppichen behngt. In reichen Klstern kam bereits der seltene Luxus glserner Fenster auf. Die Hauptgerte waren Tische, Bnke und Truhen. 2. Wirtschaftliches Leben. Neben Jagd und Viehzucht war nun der Ackerbau immer allgemeiner und wichtiger geworden. Doch galt immer noch nur das eingezunte Feld als Privatbesitz, alles brige blieb gemein-fchaftlicher Weideplatz fr das Vieh der Markgenossen. Von Feldfrchten wurden namentlich Hafer und Gerste, aber auch schon Weizen und Hanf ge-baut. Es begann damals die sog. Dreifelderwirtschaft, indem man einen Teil des Feldes fr die Wintersaat, einen zweiten fr die Sommersaat be-

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 5

1895 - Leipzig : Voigtländer
ihnen Prophetengabe zu; daher sie ihren Rat nicht verschmhen und ihre Aussprche nicht unbeachtet lassen." 2. Staats- und Kriegswesen. Die alten Germanen waren ein Volk der F r e i e n; ausgedehnt war die Selbstndigkeit und das Recht der einzelnen Volksgenossen, die Freiheit ein germanisches Gut". Neben den Gemeinfreien gab es Edelinge (Adel), die durch altberhmtes Geschlecht und Reichtum hervorragten, aber keinen bevorrechteten Stand bildeten. Recht-los waren die Unfreien, meist Kriegsgefangene, die als (leibeigene) Knechte einem Herrn dienten. Aus der Vereinigung mehrerer benachbarten Familien entstand eine Gemeinde; mehrere Gemeinden bildeten einen Gau. Gemein-same Angelegenheiten beriet und entschied die Volksg emeinde, zu der rille Freien zu bestimmten Zeiten, bei Neumond oder Vollmond, im Waffen-schmuck zusammentraten. An der Spitze der Gaue standen die Fürsten (Vorsteher), die aus den angesehensten und erfahrensten Mnnern gewhlt wurden. Fr den Krieg wurde der tapferste der Fürsten zum Heerfhrer oder Herzog erhoben. Bei einigen Stmmen gab es auch K n i g e, die aus den durch groen Grundbesitz und alten Heldenruhm hervorragenden Geschlechtem durch Erhebung auf den Schild erkoren wurden. An einem allgemeinen Kriege mute jeder wehrfhige freie Mann teilnehmen; das Aufgebot aller Wehrhaften hie Heerbann. Auf einzelnen Waffenfahrten begleitete den Huptling ein Gefolge von Jnglingen, die durch ein enges Band der Treue auf Tod und Leben mit ihm vereinigt waren. 4. (67.) Religion. 1. Die Götter. Der Gtterglaube der Germanen ging von der Natur-betrachtung aus und spiegelte wie die Gemtstiefe, so das kampfbewegte Leben des Volkes wieder. Die gewaltigen Naturmchte, vor allen die Leben und Segen spendende S o n n e und die fruchtbringende Erde, ferner die nn-bezwingliche Helden kraft, die in den Schlachten den Sieg erkmpft, das waren des Volkes Gottheiten. Als hchster Gott wurde der Wind- und Sturmgott Wuotan oder Wodan (Odin) verehrt, der Gott der alldurchdringenden Luft, der All-vater und Weltlenker, der jeglichen Segen spendet und namentlich das hchste der Gter, den Sieg in der Schlacht, verleiht. Er thront in W alh all auf goldenem Hochsitz; zwei Raben auf seinen Achseln flstern ihm Kunde vom Stande der Welt ins Ohr, zu seinen Fen strecken sich zwei Wlfe. Das ganze Weltall berschaut der Gott von diesem Hochsitz aus; nichts entgeht seinem Blicke. Wenn er der die Erde hinfhrt, ist er in einen blauen (Wolken-) Mantel gehllt und trgt einen breitrandigen Hut auf dem Haupt. In den

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 135

1895 - Leipzig : Voigtländer
135 Kern, indem man vorgab, ihn von veralteten Bestandteilen zu reinigen, und schwchte das Christentum zu einer bloen Sitten- und Glckseligkeitslehre ab. Neben den Ver-tretern dieser Richtung hatte indes der Glaube der Vter noch seine Vertreter, und Männer wie Hamann, Lavater, Jung-Stilling und Claudius waren in der glaubenslosen Zeit eifrige Zeugen fr die Herrlichkeit des alten Christentums. Lt. Die katholische Kirche. 1. Ausbreitung. Der katholischen Kirche wurden fr die Verluste, welche sie durch die Reformation erlitten hatte, namentlich durch die Thtigkeit geistlicher Orden neue aus-gedehnte Gebiete in Amerika, Indien und China unterworfen. 2. Die Jesuiten. Eine Hauptsttze ihrer Macht fand die Kirche an den Jesuiten-Wie sich diese vor allen andern Orden im Missionswerke hervorthaten, so wirkten sie ins-besondere auch der Ausbreitung der evangelischen Kirche mit groem Erfolge entgegen. Durch Seelsorge und Jugendunterricht, durch weltmnnische Bildung und Gewandtheit bten sie den entschiedensten Einflu in Staat und Kirche aus. Ihr Eindringen in alle Lebensverhltnisse und die berspannung ihrer Macht rief jedoch immer strkeren und allgemeineren Widerspruch hervor, und der Geist der neuen Aufklrung" forderte vor allem ihren Sturz. Zuerst aus Portugal, dann aus Frankreich und Spanien vertrieben, wurde der Orden endlich vom Papste Clemens Xiv. (Ganganelli) 1773 frmlich aufgehoben, um, wie es in der ppstlichen Bulle hie, den wahren und dauerhaften Frieden der Kirche wiederherzustellen". Der Orden zhlte bei seiner Auflsung der 22500 Mit- x. o" Zeitraum fand ein wichtiges Nahrungs- mittel unserer Zeit in Deutschland Eingang: die Kartoffel, welche zwar schon 1588 durch Drake nach Europa gebracht worden war, aber erst im 18. Jahrhundert allmhlich ein allgemein gebruchliches Nahrungsmittel wurde. Da um dieselbe Zeit auch die anderen Haupterzeugnisse der neuen Welt: Kaffee, Zucker, Thee, in Deutschland in Gebrauch kamen, so wurde die Ernhrung allmhlich ungefhr die gleiche, wie jetzt. Auch das Tabak-rauchen verbreitete sich immer mehr. In Beziehung auf Kleidung und Wohnung wurde immer mehr der franzsische Geschmack magebend, zuerst in den vornehmen Kreisen, dann auch im brigen Volke. Als neues Kleidungsstck tritt die lange, tief herabreichende Weste hinzu; darber zeigt der Hemdensaum einen Spitzenbesatz (Jabot), und der dem Rockkragen zeigt sich die weiseidene Halsbinde. Die Rockrmel haben breite Aufschlge mit groen Metallknpfen, und aus den rmeln stehen feingefltelte Manschetten hervor. An den Beinen trgt man Kniehosen und weiseidene Strmpfe. Der Kopf zeigt statt des natrlichen Haares eine groe gepuderte Percke und wird mit einem dreieckigen Hute bedeckt. Das Gesicht ist bart-los. Gegen Ende unseres Zeitraumes wurde indessen die Percke durch einen Zopf ersetzt. Hauptfchlich bei der weiblichen Kleidung feierte der franzsische Geschmack seinen voll-stndigen Triumph. Schwere Stoffe in lebhaften Farben wurden zu den Frauenkleidern verwendet und mit Gold- und Silberstickereien reich verziert. Namentlich kam der um-fangreiche Reifrock in die Mode. Die vornehmen Frauen, Damen", trugen eine knstliche, durch ein Drahtgestell hoch aufgetrmte Frisur, die mit Puder reichlich berdeckt war, 85. (-) Kulturzustande.

6. Teil 1 = Grundstufe - S. 62

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
6" Erdkunde. 4. Btc Bevölkerung der Erde. Sie beträgt über 1500 Mm. Menschen. Dieselben hat man auch nach ihren körperlichen Merkmalen in 7 Rassen eingeteilt: 1. Kauka sier oder Mittelländer, 2. Mongolen, 3. Malaien, 4. Neger, 5. Buschmänner und Hottentotten, 6. Indianer oder Rothäute, 7. Australier. Die Kaukasier haben eine hell- bis bräunlichweiße Hautfarbe, langes Haar und starken Bartwuchs. Sie sind die wohlgebildetste, gesittetste und mächtigste aller Rassen, hauptsächlich über Europa, Nordafrika Und Vorder- asien, aber auch in Nordamerika und den übrigen Teilen der bewohnten Erde verbreitet. Sie sind der Hauptträger höherer Kultur und Gesittung. Ihre Zahl beträgt über 550 Mill. Die Mongolen haben Weizen- bis getrübt-gelbe Hautfarbe, schwachen Bartwuchs, vorstehende Jochbogen, meistens schiefe Stellung der schmal- geschlitzten Augeu. Sie bewohnen vorzugsweise den und X Asiens, sind zum Teil altgesittet. Ihre Zahl beträgt etwa 550 Mill- Die Mala Yen, von hell- bis schwarzbrauner Hautfarbe, schwarzem lockigem Haupthaar und breiter Nase, sind über das südöstliche Asien und die Südseeinseln verbreitet. Die Neger, von dunkelschwarzer bis hellgrauer Hautfarbe, wolligem, oft verfilzten Haupthaar, spärlichem Bartwuchs, niedriger Stirn, hervor- tretendem Oberkiefer, wulstigen Lippen und breiter Nase, hauptsächlich in Afrika, aber auch zahlreich in Amerika vertreten. Die Buschmäuuer und Hottentotten in Südafrika weisen leder- gelbe oder lederbraune Hautfarbe, verfilztes Haupthaar und schwachen Bart- wuchs, breiten Mund mit vollen Lippen, schmal geschlitzten, aber nicht schief stehenden Augen auf. Die Indianer oder Rothäute find die Urbewohner von Amerika. Sie haben hellere oder dunklere rötlichbraune Hautfarbe, schwarzes, straffes Haar, uiedrige Stirn, hervortretende Nase und Backenknochen. Ihre Zahl belauft sich nur noch auf etwa 10 Mill. Die Australier auf dem australischen Festlande, mit dunkler, bis- weilen selbst schwarzer Hantfarbe, schwarzem, straffen Haar, unschönem Körperbau und unförmlichem Munde. Ihre Zahl ist sehr zusammenge- schmolzen. Außer diesen Hauptrassen giebt es noch manche Volksstämme, welche ihrer körperlichen Merkmale wegen als Rassen-Mischvölker oder auch als Übergangsgruppen der einzelnen Rassen betrachtet werden. Der Mensch ist „der Herr der Erde", hauptsächlich durch seine geistigen Anlagen, die in der Sprache ihren Ausdruck finden. Je nach dem Maße, in welchem er sich die Natur dienstbar gemacht hat, unter- scheidet man a) w i l d e Völker (Jäger und Fischer), b) Hirten- völker oder Nomaden, c) ansässige (kultivierte oder zivilisierte) Völker, welche sich mit Landwirtschaft, Bergbau, Industrie, Binnen- und Seehandel beschäftigen und Kunst und Wissenschaft fördern. . _ Bezüglich der Religion ist noch über die Hälfte der Menschheit dem Heldentum ergeben. Bekenner eines Gottes sind die C h r i st e n, die Juden und die M o h a m m e d a n e r.

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 87

1891 - Leipzig : Voigtländer
87 nhrten Rinder, Pferde und mancherlei Kleinvieh; Viehbesitz war des Deutschen einziger und liebster Reichtum. Die gewhnliche Ackerfrucht war Hafer; auch Gerste, Roggen und Weizen wurden gebaut, Rben, Rettiche und Flachs gezogen; edle Obstarten fehlten noch. (Das verbreiterte Obst war der Apfel.) Städte gab es nicht im Lande, denn so enges Zusammenwohnen widerstrebte dem Volke; es lebte aus zerstreut liegenden Hsen und in Drfern, deren Huser nicht aneinanderstoend Gassen bildeten, sondern, je von einem freien Platze umgeben, einzeln standen, roh aus unbehauenen Baum-stammen ausgefhrt und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. 2. Dic Germanen, in alter Zeit aus Hochasien eingewandert, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkersamilie, waren ein nnvermischtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe, kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" be-deutet, wurde ihnen in Gallien zuerst, dann von den Rmern beigelegt Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. und 10. Jahrhunderts ausgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlkerschaften, in welche sie zerfielen. Dieser Vlker-schasten gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im west-lichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die Katten in Hessen, die Sigambrer an der Ruhr, die Friesen in Holland; im Osten war der Stamm der Sueben ausgebreitet, zu welchem die Semnonen in Brandenburg, die Langobarden am linken Elbufer bei Lneburg, die Vandalen am Riesengebirge, die Goten an der Weichselmndung gehrten. 59. Lebensweise und Sitte. Von hohem Werte sind die Berichte, welche zwei der grten Meister der Geschichtschreibung, die Rmer Csar (um 50 v. Chr.) und Tacitus (um 100 n. Chr.), von den Zustnden des deutschen Volkes erstatten, als es zuerst in die Weltgeschichte eintritt. der Lebensweise und Sitte der Germanen lautet 1. Casars Bericht: Jagd und kriegerische bung fllt der Germanen Leben aus. Schon von klein auf gewhnen sie sich deshalb an harte Strapazen und den

8. Das Mittelalter - S. 141

1893 - Leipzig : Dürr
— 141 — denen seine höchste Entscheidung angerufen wurde. Ein Hauptgruudsntz des mittelalterlichen Gerichts war der, daß jedem von seinesgleichen das Urteil gesprochen ward, neben dem Eid konnte man sich des Zweikampfes, der Abendinahlsprobe oder eines anderen Gottesurteils bedienen, um sich von der Beschuldigung zu reinigen. Bei Leibeignen, Bauern und Handwerkern wandte man vielleicht schon in dieser Zeit die Tortur als Beweismittel und körperliche Züchtigung oder Hinrichtung als Strafen an. Eigentliche Sklaven gab es ebenso wenig als vollkommen Freie. Die Bauern und Handwerker, welche einem geistlichen Herrn oder dem König selbst Unterthan waren, genossen jedoch größere Selbständigkeit und hatten weniger Fronden und Abgaben zu leisten, als die einem Adligen Zugehörigen. Waren sie geistig gewandte oder mutige Leute, so wurden sie Dienstmanneu, Ministerialen, ihres hohen Gebieters und konnten es zu etwas bringen; mancher, der in einer Lehmhütte im Dorfe wohnte, diente als Reitersmann im Heere und wetteiferte an Tapferkeit mit den Rittern, und mancher Bauernknabe, der sich zum Geistlichen ausbildete, stieg aufwärts bis zum Berater eines Adligen oder gar eines Fürsten. So wurde durch persönliche Tüchtigkeit der scharfe Unterschied zwischen den Stünden auch schon im Mittelalter ausgeglichen. In den Dörfern und Marktflecken, die zu einem Rittersitze, einer Burg gehörten, war die Abhängigkeit der hörigen Leute oft eine recht drückende. Sie mußten das Feld des Eigentümers bestellen, Fuhren für ihn thun und außerdem noch Zius entrichten. Ohne seine Erlaubnis durften sie nicht heiraten, keinen Berus wählen, nicht wegziehen, denn sie hafteten an der Scholle und konnten mit dein Felde verkauft werden; bei ihrem Tode fiel dem Herrn das beste Stück ihrer Habe und ihres Viehes (das Buteil und Besthaupt) zu. Freier fühlten sich die Bewohner der Städte, in denen Handel und Gewerbe den Ackerban mehr und mehr verdrängten. Ursprünglich waren auch diese Orte bäuerliche Niederlassungen aus den Trümmern der alten römischen Kolonien am Rhein und an der Donau, um einen Bischofssitz oder eine königliche Pfalz herum. Aber als allmählich der Markt der Mittelpunkt des Verkehrs, des Verdienstes und auch des Gerichts wurde, änderten sich die Zustände. Die Stadt erhielt ihr eigenes Recht, ihre eigene Verfassung, ihren Rat als oberste Behörde und Zugeständnisse (Privilegien), die Handel und Gewerbe fördern sollten. Im Osten des Reiches, ans slavischem Gebiete, sind viele Ansiedluugeu sogleich als Märkte gegründet worden. „Die Stadtluft macht frei," sagte mau, und dies war der Ausdruck des neuen Lebens hinter den Mauern; in der That konnte der Hörige, der in die Stadt zog, nach Jahr und Tag von seinem Herrn nicht wieder zurückgefordert werden. Als ihren Be- 10*

9. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 3

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 3 — welchem man einen niedrigen Hügel wölbte. Noch später wurden die Urnen in flachem Boden unter der Erde beigesetzt und mit Steinen um häuft. 3. Die Eisenzeit. 1. Die vorrömische Zeit. — Um das Jahr 400 v. Chr. begann die Bronze einem andern Metall zu weichen, dem Eisen. Dasselbe war im südlichen Europa schon lange in Gebrauch und wurde jetzt auch nach dem germanischen Norden gebracht. Diese älteste Eisenzeit wahrt etwa bis zum Beginn unserer Zeitrechnung. Unter den germanischen Stämmen, welche in diesem Zeitraume Mecklenburg bewohnten, werden uns die Teutonen genannt. Sie verbrannten ihre Toten und stellten die Urnen in langen Reihen flach unter dem Erdboden auf. Solche Urnenfelder sind noch in größter Menge vorhanden, am zahlreichsten in der Gegend von Wittenburg und Hagenow. 2. Die römische Eisenzeit. — Im ersten Jahrhundert un-sererzeitrechnung machten auch die mecklenburgischen Germanen die nähere Bekanntschaft der Römer, welche als Händler unser Land durchzogen. Der römische Kultureinfluß macht sich besonders in den nach römischer Art gebauten Gräbern geltend, welche an vielen Orten z. B. in Häven bei Brüel, Bibow bei Marin, Gr. Kelle bei Röbel aufgedeckt worden sind. Ihre große Anzahl spricht gegen die Annahme, daß wir es hier mit den Grabstätten von römischen Kaufleuten zu thun haben, welche auf ihren Handelszügen in unserem Lande ihren Tod fanden und' von ihren Genossen bestattet wurden. Vielmehr ließ die enge Berührung zwischen Römern und Germanen letztere vielfach zur römischen Begräbnisweise greisen. Unter den verschiedenen Germanenstämmen, welche zur Römerzeit unser Land bewohnten, treten z. B. die Variner hervor. Ii. Die Wendenzeit. 550—1170. 4. Land und Leute. 1. Herkunft. — In der Völkerwanderung wurde auch Mecklenburg von seiner altgermanischen Bevölkerung verlassen. In das verödete, säst menschenleere Land traten um die l*

10. Deutsche Sozialgeschichte - S. 12

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
12 Urzeit. Unfreie. roo die Völkerschaften länger das halbnomadische Wanderleben fortsetzten, roar die Macht der Vornehmen größer. Hier entwickelte sich deshalb zuerst die erbliche, zugleich aber von Volksroahl abhängige Königsherrschaft, namentlich bei den Goten (König bedeutet den aus einem Geschlechte Stammenden). Wie bei den übrigen Völkern, so finden sich auch bei den Germanen Unfreie. In der Urzeit verfielen nämlich die Kriegsgefangenen ausnahmslos der Knechtschaft. Als völlig rechtlos, geradezu als Sache galt der Knecht. Nun brachte es aber schon die Art der Wirtschaft mit sich, daß Freie und Knechte öfter dieselbe Beschäftigung trieben und stets unter einem Dache wohnten. Daher ergab es sich häufig von selbst, daß die Knechte als „Ingesinde" mit zur Familie gerechnet wurden und mit den Söhnen des Herrn aufwuchsen. „Das Kind des Herrn kann man nicht vom Knechtssohne unterscheiden", sagt Tacitus in seiner Schilderung der altgermanischen Zustände; „zwischen demselben Vieh, aus demselben Boden leben sie dahin, bis das Alter die Freigeborenen absondert und Tüchtigkeit sie als solche erkennen läßt." Derselbe römische Geschichtsschreiber berichtet auch, daß Freie in der Leidenschaft des Spiels schließlich selbst die Freiheit einsetzten und sich dann in freiwillige Knechtschaft begaben. „Knechte dieser Art schaffen sie durch Handel fort, um sich auch von dem aus dem Siege entspringenden Schamgefühle zu befreien. Die übrigen Knechte gebrauchen sie nicht zu bestimmt abgegrenzten Dienstleistungen im Hause." Gelegentlich aber wurden die Knechte doch zu diesen Diensten herangezogen. Sie erhielten oft auch ein Stück Landes, um es selbständig zu bebauen, mußten dann aber dem Herrn bestimmte Abgaben an Vieh und Kleidung liefern. — Wegen der vielen Kämpfe in der ältesten Zeit gab es eine ziemlich beträchtliche Anzahl von Unfreien; ihre Kinder waren auch unfrei. Daß aber die Freiheit oft verspielt sei, ist nicht anzunehmen; denn die Freiheitsliebe der Germanen roar stärker als die Spielrout.
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