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1. Geschichtsbilder - S. 45

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 45 — 7. Tyrus zerstört, Alexandria gegründet. — Alexander zog nun längs der Küste des Mittelmeeres gen Süden weiter. Die berühmte Jnselstadt Tyrus, geschützt durch das Meer, durch gewaltige Mauern und eine zahlreiche Kriegsflotte, wagte es, ihm zu widerstehen. Aber der kühne Held ließ vom Festlande aus einen Damm gegen die Insel führen und drang nach ungeheuren Anstrengungen mit seinem Heere endlich in die Stadt. Sie wurde völlig zerstört. Palästina unterwarf sich ohne Kamps. Vor der Stadt Jerusalem kam ihm der Hohepriester mit den Vornehmsten der Juden, um Schonung flehend, entgegen. Alexander ließ sich in den Tempel führen und erwies sich dem Volke freundlich. In Ägypten wurde er als Befreier von der verhaßten persischen Herrschaft mit Freuden aufgenommen. Er gründete dort an einer der Mündungen des Nilstromes eine Stadt und nannte sie nach seinem Namen Alexandria. Sie erhob sich bald zu hoher Blüte und wurde der wichtigste Handelsplatz der alten Welt. 8. Der letzte Sieg Über Darins (331). — Von Ägypten aus wandte sich Alexander wieder gen Norden und drang in das Innere des Perserreiches ein. Bei der Stadt G au g am ela (in Assyrien) stand der König Darius mit feinem zehnmal so starken Heere. Der vorsichtige Par* menio riet Alexanber, in der Nacht die Feinde zu überfallen. Aber Alexanber erwiberte: „Nein, ich mag den Sieg nicht stehlen." Des Sieges im voraus gewiß, schlug er die Perser entscheidend, so daß sie keinen ferneren Widerstand mehr versuchten. Als Sieger zog er in Babylon und in die anderen Königsresidenzen des Reiches ein. Hier fand er unermeßliche Schätze. Per-sepolis sank damals in Trümmer. 9. Ende des persischen Königs. — Bei der Verfolgung des Königs Darius durch eine Wüste brachte ein Soldat etwas Wasser, das er gefunden, im Helme seinem halbverschmachteten Könige. Alexander aber sprach: „Soll ich der einzige sein, der trinkt?" und goß den Labetrunk aus die Erde. „Auf," riefen feine Krieger begeistert, „führe uns weiter; wir sind nicht müde, wir sind nicht durstig, wir halten uns nicht für sterblich, wenn ein solcher König uns führt!" Darius wurde auf der Flucht von Bessus, einem seiner Statthalter, der sich selbst zum Könige machen wollte, getötet. Alexanders Reiter fanden ihn blutbedeckt in den letzten Zügen. Ein Macedonier erquickte den Sterbenden durch einen Trunk Wasser. Darius sprach: „Freund, das ist mein größter Schmerz, daß ich dir deine Wohlthat nicht einmal vergelten kann; aber Alexander wird sie dir vergelten. Ihm werden die Götter die Großmut lohnen, die er an meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern geübt hat. Ich reiche ihm hier durch dich meine Rechte." Der Soldat ergriff die schon erstarrte Hand, und Darius verschied. Gleich darauf kam Alexander. Er war sehr bewegt, breitete seinen Mantel über den königlichen Leichnam und ließ ihn mit großer Pracht bestatten. Der schändliche Mörder aber, den er bald darauf gefangen nahm, wurde hingerichtet.

2. Bilder-Atlas zur Geographie der außereuropäischen Erdteile - S. 13

1901 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
I. Äfien. i. Aleinasien. wir verlassen Konstantinopel und damit den Boden Europas. Zwischen dem christlichen pera und dem moslemitischen Istambul, zwischen stolzen Palästen und marmorstrahlenden Moscheen, feenhaften Gärten und ragenden Minarets trägt uns der Dampfer vom Gol- denen ^)orn zum Bosporus, der sich wie ein breiter Fluß zwischen den beiden Kontinenten hinwindet und von niedrigen Hügelketten malerisch umrahmt wird. Typressen- und Pinien- Haine, Ortschaften, Paläste und Landhäuser beleben die Gestade. Bald blinkt das inselreiche Marmarameer, die Propontis der Alten. Dort auf den nördlichen ^öhen des Golses von 3s= mid, uingeben von düsteren Zypressen, liegt das Grab I^annibals, der an den Hof des Königs Prusias von Bithynien geflüchtet war, um den römischen Mörderhänden zu entgehen. An eben diesem Golfe vorbei führte die große Straße von Byzanz nach dem alten Nicäa, und Burgenreste aus der Zeit der Kreuzfahrer erzählen, daß einst der Franken Schwert hier geboten hat. Noch einmal nähern sich die beiden Erdteile in der Meerenge des^ellespont, dann trifft der suchende Blick auf die sagenverklärte Küste von Ilion, aus des Skamandros blühende Gefilde, wo Homers Pelden einst gekämpft, wo priams Feste in Schutt gesunken ist. In langer Reihe folgen nun an der Gstküste Kleinasiens farbenprächtige Golfe aufeinander, an Schönheit und Pflanzenfülle mit denen der Riviera und Süditaliens wetteifernd. In den breiten Niederungen der Flüsse schafft ein paradiesisches Klima alle Bedingungen zu reichstem Gedeihen. Da wandelt man zwischen dustenden Grangengärten, zwischen Feigen- und Oliven- Hainen; Weinberge, Kirschen- und Aprikosengärten umkränzen den Fuß der Höhen, blumige Wiesen begleiten den Lauf der Gewässer, in den Thälern werden Reis, Mais und Melonen, Lauch und Zwiebel, die Hauptgemüse im Grient, gebaut. Weiße Landhäuser blinken aus dem dichten Grün, die Trümmer alter Bauwerke, Säulenreste griechischer Tempel und Theater, Wasserleitungen wecken elegische Gedanken und erinnern daran, welch glanzvolle Kultur durch die fluchwürdigetürkenherrschast vernichtet worden ist. Wie Diamanten im grünen Kranze lagen dort einst die griechischen Pflanzstädte mit ihrem drängenden Handelsleben, ihren Werften, Arse- nalen, Faktoreien, Warenlagern, Markt- und Rasenplätzen: Tolophon, Ephesus mit demtempel der Artemis, der zu den Wunderwerken der Alten Welt zählte, Samos und Milet, beide einst blühende Handelsstädte, das dorische Halikarnassus, die Vaterstadt des Geschichtschreibers Herodot, und weiter im Innern pergamon in der Landschaft Mysien, Magnesia und das reiche Sardes in Lydien, alle, alle in Trümmern. Nur Smyrna (S. 73), dessen Schönheit schon der länderkundige Strabon, ein Kappadokier aus Amasia, pries, hat dank seiner unvergleichlich günstigen Lage in der Mitte der gliederreichen anatolischen Küste allein die Stürme des Mittel- alters und der Neuzeit überdauert und ist jetzt die größte Handelsstadt Kleinasiens und des asiatischen Orients überhaupt. Sie ist der wichtigste Platz sür die Einsuhr europäischer Waren sowohl als für die Ausfuhr der kleinasiatischen Produkte, besitzt aber auch eine sehr leistungs- fähige eigene Industrie, deren Erzeugnisse in den riesigen Bazaren der unteren Stadt, wo sich das Leben am kräftigsten entfaltet, ausgestellt werden. Der drohenden Versandung des Hafens

3. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 15

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die iranischen Völker. 15 nach Iran gewandt und wurden dort aus Nomaden zu einem s e -haften Volke, das zwar das Reiten und Bogenschieen der alles schtzte, zugleich aber den Boden bebaute und durch knstliche Bewsserung und durch Anpflanzung von Fruchtbumen den Steppen und Salzwsten der regenarmen Hochflche Raum abzugewinnen versuchte. Ihre Religion Religion, wurde bestimmt durch den Gegensatz von Gottheiten des Lichts und der Finsternis, der Wahrheit und des Truges, der Kultur und der Unkultur; Ahuramazda (Orrnuzd) ist ihnen der Gott des Himmels, der an der Spitze seiner Geister den Kampf fhrt gegen Angramanjusch (Ahriman) und seine bsen Geister, die Devas, einen Kampf, in dem der einzelne Mensch Partei ergreifen mu, indem er sich vom Unsauberen und Unreinen fern hlt, die Wahrheit sagt, die Kultur des Bodens frdert. Unter den brigen Gttern ist vor allen der jugendliche Sonnengott M i t h r a zu erwhnen. Das Feuer war als Symbol der Reinheit heilig. Die Priester, Magier genannt, schlssen sich zu einer erblichen Kaste zu-sammen; Zarathuschtra (Zoroaster) wurde als Begrnder der Reli-gion gefeiert. 13. Das Perserreich. Das erste Volk Irans, das eine geschichtliche Die Meder. Rolle spielte, waren die Meder, die im nordwestlichen Teile von Iran wohnten und deren Hauptstadt Ekbatna war; sie zerstrten unter ihrem König Kyaxres Ninive und grndeten ein Reich. Aber unter der Regierung des medischen Herrschers Astyag es schttelte der ihm bisher untertnige Perserknig Kyros (Kurusch) aus dem Geschlecht der Ach- W meniden das Joch der Meder ab und unterwarf sie. Dann wandte er 5 529!^ ' sich gegen das Reich der Lyder, die unter der von Gyges um 700 gegrndeten Dynastie einen groen Teil von Kleinasien, dabei auch die griechischen Kolonien an der Westkste sich untertnig gemacht hatten. K r s 0 s von Lydien, der vor dem Feldzug das delphische Orakel befragt hatte, wurde, da ihn seine Verbndeten, Amasis von gypten, der König von Babylon und die Spartaner, nicht untersttzten, besiegt, seine Haupt-stadt Sardes eingenommen, er selbst gefangen, aber milde behandelt. Dann wurden auch die griechischen Kstenstdte unterworfen. Der dritte Gegner, den Kyros unterwarf, war das Reich von Babylon, das sich trotz539. seiner gewaltigen Befestigungen kaum verteidigte. Nach der Eroberung gestattete Kyros den Juden die Heimkehr. Im Kampf gegen die M a s s a - 529. geten, ein Volk der turanischen Steppe, fand er seinen Tod und wurde zu Pasargad begraben. Er war nicht nur als Heerfhrer berhmt ge-wesen, sondern zugleich wegen des Adels seiner Gesinnung und der mden

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 258

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
258 Erläuterungen. (Afrika und Asien); „Geschichte der Erdkunde und der Entdeckungen"; „Allg. Erdkunde"; „Europa"; „Einleitung zur allgemeinen vergl. Geographie und Abhandlungen zur Begründung einer mehr wissen- schaftlichen Behandlung der Erdkunde". Savannen sind große, mit oft mannshohen Gräsern bedeckte Grasfluren, die in der Trockenzeit verdorren, beim Eintritt der Regenzeit sich aber wieder mit jungem Wuchs zwischen den dürren, fast holzigen Stengeln bedecken. Holzgewächse kommen in der S. bald vereinzelt, bald als Buschwald, bald als Hoch- oder Galerie- wald vor. Schweiger-Lerchenfeld Amand Freiherr von, geboren 17. Mai 1847 zu Wien, lebt in Brunn am Gebirge (bei Wien) ganz der Schriftstellern. Er ist der Verfasser einer ganzen Reihe von populär gehaltenen Werken meist geographischen Charakters. Hauptwerke: „Mittelmeer"; „Erde in Karten und Bildern"; „Die Donau"; „Vom rollenden Flügelrad"; „Das neue Buch von der Weltpoft"; „Kulturgeschichte" u. v. a. Schwertfegerei — Verfertigung von Schwertern. Sediment — Bodensatz, Niederschlag von Gewässern. Seemeile (Knoten; bei allen Nationen in der Schiffahrt üblich> — 1852 m — 10 Kabellängen. Serail — Palast des Sultans in Konstantinopel. S e s o st r i s. So wurde von den Griechen Ramses Ii., König von Ägypten (um 1350 v. Chr.), genannt; sie schrieben ihm gewaltige Kriegszüge bis nach Thrakien, Skythien und Indien zu. Ramses Ii. hat während seiner langen und späterhin mehr friedlichen Regie- rung Ägypten mit großartigen Bauwerken geschmückt; unternahm auch den Bau eines Verbindungskanals zwischen dem Nil und dem Noten Meere. Siele — Schleusen, welche das Wasser aus den Kanälen der Marsch durch die Deiche dem Meere oder Flusse zuführen. „Diese Deich- schleusen haben am äußern, seewärts gelegenen Ende zwei mächtige, aus starken Bohlen gefertigte und mit Eisen beschlagene Torflügel, die sich nur nach außen öffnen." Letztere schließen sich bei der Flut durch den Andrang des Meerwassers von selbst; sie werden jedoch zur Ebbezeit durch den Druck des Wassers, das sich hinter dem Deiche angesammelt hat, leicht geöffnet und gestatten diesem so den Durchlaß. Sistierung — Einstellung, zum Stillstand bringen.

5. Griechische Geschichte - S. 36

1907 - Dresden : Ehlermann
36 Zweite Periode. 8. berblick der die orientalischen Reiche. C. Die Iranier. 1. Cand und Volh. Iran ist ein Hochland von 1000 Metern mittlerer Hhe mit hohen Nandgebirgen und senkt sich sdwestlich in Terrassen zum Persischen Meerbnsen. Im Inneren becken-frmige Vertiefungen. Eine Bodenerhebung, von N. nach S. sich hinziehend, teilt das Land in zwei ungleiche Hlften (Heut: 1. Persien. 2. Afghanistan und Beludschistan). Nnr Binnenflsse. An den Terrassen tropische Vegetation, auf der Hochflche gedeihen bei knftlicher Bcwfferiing Getreide und Obst (Pfirsiche); wo das Wasser fehlt. Steppe (Pferde) und Salzwste. Wohnsitz arischer (indogermanischer) Völker. Areia" (Iran) im Altertum Name eines Teils von Afghanistan am oberen Heri-Rud (Herat). Uralte Kultur bei den Baktrern im Quellgebiet des Oxus (Amu-Darja); geschichtlich von Bedeutung die Meder im Nordwesten und die Perser im Sdwesten. 2. Die Religionsvor rtellungcri der Jranier Ware auf den Gegensatz des Lichtes und der Finsternis gegrndet (dualistisch). Zusammengefat um 1250 (?) durch Zoroaster (Zarathnstra) im Zend-Avesta. Ormuzd (Ahuramazda). oberster Gott im Himmel, ist der gute und weise Lichtgott. Er liegt in stetem Kampf mit Ahriman (Angra-mainjus), Gott des Dunkels und alles Schlimmen und Bsen. Ihre einzelnen Charakterseiten versinnbildlicht durch die guten Genien und die bsen Geister (Davas). Dem Ormuzd heilig das reinigende Feuer. Verehrung der Sonne als Mithra; Gttin Anahit. Unsterblichkeitsglaube. Innere (versinnbildlicht durch uere) Reinheit erforderlich im Kampf gegen das Unreine = Bse. Darauf beruhte die Sittenlehre und Erziehung. Die Lehre erstarrte aber unter einem mchtigen Priesterstand (Magier) zu einem uerlichen Formelkram. (Aber noch heute sind die Parsi Feueranbeter.) a) Die Jmeder. Das hochgelegene nordwestliche Iran, zum Teil Alpenland mit Schneegipfeln, in den Tlern fruchtbar, sonst rauh, wurde von den Medern, einem Reiter-, Jger- und Hirtenvolke kriegerischen Charakters bewohnt. Um 700 befreiten sich die Meder vom Joch der Assyrier sagenhafter König Dejoces) und unterwarfen Iran. König Phra-ortes. Erbauung der Burg Ekbatana mit siebenfachem Mauerring und Zinnen in sieben verschiedenen Farben (der Planeten?). Cyaxares eroberte mit Hilfe der Babylouier das von serbischen Wandervlkern ikimmeriersturm) erschtterte Assyrien (606 v. Chr.). Darauf

6. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 71

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§42. Jrln. * 71 möglich und auch erfolgreich gemacht. Indes im Nw. und im So. tritt auf weite Strecken das Salz als weiße Kruste zutage, und es breiten sich Salzwüsten mit einzelnen Oasen aus. Über dem ganzen Lande spannt sich ein Himmel aus, der, wenige Wochen im Jahre ausgenommen, immer wolkenlos ist; daher ist die Lust so trocken, daß die Saiten der Instrumente sich nicht verstimmen, das Eisen nicht rostet und Fleisch wohl vertrocknet, aber nicht verfault. Das Klima im Winter ist etwa dem Winter des mittleren Deutschlands gleich; im Sommer wird das versengte Land ein wahrer Glühosen. Ausnahmen indes bilden die Stusenlandschasten an den Randgebirgen und die Flußufer. Namentlich der Südrand des Kaspischen Meeres, die persische Provinz Masenderän, zeigt fast tropische Üppigkeit der Vegetation: hier gedeiht Zuckerrohr und Feige, und die Weinrebe rankt armesdick bis in die Wipfel der Bäume. Iran war in der Geschichte hintereinander der Mittelpunkt großer Despotenreiche, die oft noch Turan, ja ganz Vorderasien umfaßten. Gestiftet wurden sie alle von kräftigen Bergvölkern aus den Randgebirgen. Jene schon bei Turan erwähnten I r a n i e r heißen eben danach, daß sie im Altertum ihre Hauptmacht gerade in Iran entfalteten. Zuerst herrschte der im W. wohnhafte Stamm der Meder über die andern Jranier, bis Cyrus seinen Perserstamm an Stelle der Meder zum herrschenden machte, während derselbe vorher nur die schöne Sw.-Landschaft um das heutige Schiras inne gehabt hatte. Das somit (559 v. Chr.) gegründete a l t -persische Reich erweiterte sich (bis 525) über ganz Vorderasien und Ägypten, ward jedoch um 330 in seinem ganzen Umfang von Alexander dem Großen erobert, der sogar bis nach Turan und Indien vordrang. Alexander wollte ein neues Weltreich stiften, welches das Morgen- und Abendland umfassen und verbinden sollte; aber schon 323 starb er. Seine Feldherren stritten sich lange Zeit um die Herrschaft; zuletzt blieben nur ein paar von jenen Kämpfern auf dem Platze und teilten sich in das Reich. Iran wurde ein Teil des syrischen Staates der Seleukiden. Bald aber entstand hier (seit der Zeit um 250) das parthische Reich der Asarkiden, das vom Indus bis zum Euphrat reichte und selbst von den Römern gefürchtet ward. Der Perser Artaxerxes, Sassans Sohn, stiftete auf dm Trümmern des von ihm zerstörten Partherreiches das neupersische Reich. Die Dynastie der Sassaniden beherrschte es von 226 n. Chr. bis 642; dann wurde das besiegte Persien ein Teil des großen Reiches der Kalifen, hernach abwechselnd eine Beute der Mongolen (auch des mongolischen Tiinur um 1400) und der Turkmenen. Endlich gründete Ismael Sosi um 1500 das noch jetzt bestehende persische Reich. Aber auch dies wurde durch innere Un-

7. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 77

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§46. Die Halbinsel Kleinasien. 77 § 46. Die Halbinsel Kleinasien. Vom westarmenischen Hochland zieht sich eine Reihe von Gebirgs-kämmen nach ©Sb. (gegen den Busen von Askenderün), die inan den Antitaurus nennt. An denselben schließt sich in W.-Richtung der teilweise alpenhohe Taurus (bis 3500m). Seine zum Mittelmeer sich hinabziehenden Talgründe sind voll üppigen Pflanzenwuchses. Die durchschnittlich 1000 m hohe Hochfläche des inneren Kleinasien trägt einige erloschene Vulkane, wie den 4000 in hohen Erdschi as. Einzelne äußerst fruchtbare Täler abgerechnet (der beste türkische Tabak, Baumwolle, aus dem Milchsäfte der Mohnköpfe Opium), ist auch diese Hochfläche mit Graswuchs (Schafweide) bedeckt, zeigt jedoch auch an manchen Stellen sich ähnlich wie Iran steppendürr, mit salzhaltigem Boden, Steppenflüssen und Salzseen; der Hauptabdachung nach N. folgt der kleinasiatische Hauptfluh, der Kisil Jrmak (der Halys der Alten), nach langem Bogenlaufe endlich das Pontische Randgebirge durchbrechend. Nicht durch Gebirge verschlossen ist allein Kleinasiens buchtenreiche W.-Küste; mäßig hohe von O. nach W. streichende Gebirgszüge erstrecken sich bis hinein in die westlichen Halbinseln; vielgewundene Flüsse, wie der Hermos und der endlos sich krümmende Mäander, bewässern nach der See offene Ebenen, über die sich befruchtende Winterregen ergießen. Eine Landsenkung, die in der prähistorischen Zeit stattgefunden hat, ist die Ursache, daß das Meer, in die Täler der Gebirgszüge eindringend, dieser Küste eine so reiche Gliederung gegeben hat. In der Geschichte ist Kleinasien — gleichsam die Brücke zwischen Asien und Europa — ein gar wichtiges Land, von jeher der Kampfplatz der sich hier in Krieg und Handel begegnenden Völker. Ehe noch Eyrus fein Reich gründete, war das Reich der L y d e r mächtig, und an der Westküste hatten Griechen eine Reihe der reichsten Handelsstädte erbaut, wie denn die ganze Halbinsel eine große Zahl der schönsten Häfen hat. Griechische Bildung erblühte schon sehr früh an Kleinasiens Westküste; hier ist die Wiege des homerischen Epos, hier entstand die griechische Philosophie. Der letzte lydische König Krösus ward von Cyrus besiegt. Um die griechischen Städte war zwischen den Persern und europäischen Griechen langer Streit, bis Alexander durch seinen Siegeszug auch diese Halbinsel in Besitz nahm. Nach seinem Tode war sie teils eine Provinz des syrischen Reiches, teils entstanden einzelne kleine Königreiche. Die Römer bekamen zuletzt alles, und Kleinasien wurde, als ihr Reich im Anfange des

8. Grundriß der Erdkunde - S. 110

1908 - Leipzig : Hirt
110 Kleinasien. Westrand des Hochlandes ist ebenfalls Steilküste, aber in zahlreichen Tal- mulden gegen das Meer geöffnet; in einem dieser Täler flieht der an Windungen reiche Menderesst. Auch der Nordrand der Halbinsel fällt steil zum Schwarzen Meere ab. Das Hochland ist auf feiner Fläche ge- wellt und mit vereinzelten Kuppen durchsetzt, so dem 4000 m hohen Erdschiäs st. Die Fluhläufe zeigen, dah das kleinasiatifche Hochland nach N. und W. geneigt ist. Der meist kalkige Boden ist der Bewässerung nicht günstig; deshalb ist der Granieus nur ein wasserarmer Fluh, und selbst der über 1000 km lange Kisil-Jrmak st mündet als nicht- schiffbares Gewässer. Dys Klima ist wegen der Lage im südlichen Teile der gemäßigten Zone warm und wegen der Ilmwallung des Landes mit Randgebirgen im Innern trocken und nur nach den Küsten hin feuchter. Bei dieser Wasserarmut ist ein großer Teil der Halbinsel unfrucht- bare Steppe, im östlichen Teile stellenweis von Salzsümpfen überdeckt: aber die Abdachungen gegen die Grenzmeere sind mit Lorbeer- und Maulbeer- bäumen, Johannisbrotbäumen und immergrünen Eichen bestanden, und im Küstenlande gedeihen alle Arten Südfrüchte. Daher findet sich die dichteste Bevölkerung in den Küstenstrichen, und hier liegen deshalb auch die wichtig- sten Städte. Kleinasien bildet einen Teil des Türkischen Reiches. Des- halb besteht die Bevölkerung meist aus Türken, die in den w. und s. Küstenstrichen mit Griechen gemischt sind. Im Altertum lagen an der Süd- und Westküste eine Anzahl griechischer Pflanzstädte (Kolonien). Es folgten von S. nach N.: Ephesus, an deren Christen- gemeinde Paulus schrieb; Smyrna, damals als „Krone Joniens" gepriesen und auch jetzt noch die wichtigste Handelsstadt der Levante (200); Pergamon, berühmt durch die Erfindung des Pergaments; dem Juselchen Tenedos gegenüber lag das alte Troja, jetzt nur an wenigen Trümmerbergen erkennbar. Am Bosporus, Konstautinopel gegenüber, liegt Skütari, die asiatische Vorstadt der Türkenhauptstadt, die von frommen Türken zum Begräbnisplatze erkoren wird. Auch am Schwarzen Meer blühen aus alter Zeit noch zwei Hafenstädte: Sinobz und Tarabisonst. — Im Mittelalter schlugen die Türkensultane ihre Residenzen auf der Hochfläche auf, so in Brussa und Könia; das nördlicher liegende Angora ist bekannt durch die hier aus der Wolle der Angoraziege verfertigten Schale H. _ Die West- und Südküste Kleinasiens ist von einem Kranze felsiger^Jnseln umgeben. Es folgen von N. nach S.: Tenedos, Mytilenest, Chios, Samos (süßer Samosweiu), Pätinos* 2 3 4 5), Rhodos, von 1309 bis 1522 die feste Burg des Johanniterordens; Hauptsitz der Schwammfischerei. Cypern, bei den Alten hochberühmt wegen seiner Fruchtbarkeit und Schönheit, hebt sich jetzt unter englischer Verwaltung. 2. Armenien. 240] Das Hochland von Kleinasien erhebt sich durch den Antitaurus zu dem Berglande von Armenien. Dieses reicht im N.o. bis zur Ebene der Kur, im O. bis zum Kaspischen See, verläuft im S.o. in das Hochland Iran und dacht sich gegen S. zum Tieflande des Euphrat- 0 Im Altertum Mäander. 2) Im Altertum Argäus (d. i. Weißer Berg, uach der Schneebedeckung). 3) D. i. Roter Fluß, im Altertum Hälys des Krösus. 4) Im Altertum Sinope. 5) Im Altertum Trapezunt. st Leichte Gewebe von großer Farbenpracht. st Im Altertum Lesbos. st Das Patmos der Offenbarung St. Johannis.

9. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 117

1904 - Trier : Lintz
Westasien. 117 vorspringenden Vorgebirge der Westküste tauchen zahlreiche ge- birgige Inseln auf, unter denen Lesbos die größte, Samos und Rhodos die bekanntesten sind. Der mächtigste Gebirgszug Kleinasiens ist der Taurus, ein stark zerklüftetes und nur schwer zu überschreitendes Kalkgebirge, das die Südküste begleitet und, weil es zuletzt etwas nach No' umbiegt, für den westöstlichen Verkehr stets ein großes Hindernis gebildet hat. Ein wichtiger Paßübergang ist die Gr oße Cili cische Pf orte*). In der Mitte ist Kleinasien etwas eingesenkt. Da die Küsten ringsum steil abbrechen und fast überall durch Gebirge aufgewulstet sind, haben die feuchten Seewinde in das Innere des hochgehobenen Landes keinen Zutritt. Infolgedessen entstand dort eine wüstenartige Steppe, die sich, weil das Gebiet abflußlos ist, allmählich in eine Salzwüste verwandelte. In der Mitte derselben liegt, an der tiefsten Stelle des Hochlandes (940 m), der Salzsee Tüs- Tschöllü (= Salzsee). „Im Sommer liegt die 0,05—2 m dicke Salzkruste des Sees fast trocken auf dem bläulichen Mergelboden, während sich im Winter nach dem Regen eine größere Wassermenge angesammelt hat, auf der das Salz wie Eis schwimmt. In der trocknen Jahreszeit bedecken weithin Salzausscheiduugen wie Reif den Boden." (Rein in Scobels Handbuch.) Im Gegensatz zu den pflanzenarmen Gebieten des Innern und den vom Meereshauche ebenfalls abgeschnittenen waldarmen Hochebenen im östlichen Teil der kleinasiatischen Halbinsel sind die Küstengebiete meist waldreich. Die Landschaften am Schwarzen Meere und die Südabhänge des Cilicischen Taurus gehören, nach dem Urteile Rohrbachs, zu den prachtvollsten und reichsten Waldlandschaften der Erde, und zwar wachsen auf letztern auch heute noch wahre Urwälder von Libanoncedern und andern edlen Koniferen. Da ein großer Teil des Innern von Klein- asien abflußlos ist, sendet die Halbinsel, die doch dem Deutschen Reiche an Größe fast gleich kommt (515000 qkm), keine bedeu- tenden Ströme zum Meere. Der längste Strom ist der Kisil- Irmak (= roter Fluß), der Halys der Alten. Wtie sich aus dem Aufbau des Landes von selbst erklärt, rauschen die meisten klein- asiatischen in tiefen Talschluchten zum Meere. Die der Südküste Kleinasiens vorgelagerte Insel Cypern ist als ein abgetrenntes Stück der Halbinsel zu betrachten; denn die Gebirge, von welchen sie durchzogen wird, sind parallel zum Taurus gerichtet. Die Insel hat eine Größe von 9600 qkm. Wo die Südküste von Kleinasien nach S umbiegt, schließt sich südwärts an das armenische und kleinasiatische Hochland das Tafelland von Syrien (Abkürzung von Assyrien) an Dasselbe baut sich vorwiegend aus Kalksteinen auf. Nach 0 geht dasselbe ohne Veränderung der Oberflächengestalt in die Syrisch-arabische *) Man spricht von drei Cilicischen Pforten. Über dieselben sind die Heere Alexanders des Großed, der Römer und Kreuzfahrer und in um- gekehrter Richtung die der Perser und Türken gezogen.
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