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äußerlich ist dieser Wohlstand erkennbar. Die Altstadt, in welcher
der Römer, der Dom, die Paulskirche, das Thurn- und Taxis'sche
Palais, das „Hvtel zum Schivan" zc. an die große geschichtliche Be-
deutung Frankfurts in früherer Zeit erinnern, wird jetzt an Stelle der
alten Festungsmauern rundum von prächtigen Anlagen umschlossen.
An diesen grünen Kranz schließen sich in ungezwungener Entwicke-
luug die Außenstädte West-, Nord- und Ostend) an, welche sich
bis zu den Vororten Bornheim, Seckbach, Bockenheim, Niederrad
und Oberrad hinziehen. Prächtige Gebäude, wie der Hauptbahnhof,
das Opernhaus, Schauspielhaus, das Städel'sche Institut, das neue
Rathaus, die Börse, die Hauptpost, das Iustizgebäude legeu im
Verein mit dem Zoologischen Garten und Palmengarten eiu gläu-
zendes Zeugnis ab von der stetig fortschreitenden Entwicklung und
dem Reichtum der Stadt. Ein wohl organisierter, elektrischer Straßen-
bahnbetrieb beivältigt den Jnnenverkehr, sowie den Verkehr mit
Sachsenhausen, Bornheim und Bockenheim. Jeder Fremde, welcher
zum ersten Male nach Frankfurt kommt, wird sein Auge bewundernd
auf der türmereichen Stadt am Maine ruhen lassen, die, mit dem
freundlichen Sachsenhausen durch fünf Brücken verbunden, ein
herrliches Städtebild bietet. Unter den zahlreichen Denkmälern der
Innenstadt und der Promenaden erregen das Kaiser-Wilhelm Denk-
mal eint Opernhaus, das von Friedrich Wilhelm Ii. zu Ehren der
tapferen Hessen errichtete Hessendenkmal am Friedberger Tor, das
Denkmal Karls des Großen auf der „Alten Brücke", das Schiller-
und Goethe-Denkmal, das am 1*. Okt. 1903 enthüllte Einheits-
denkmal an der Paulskirche besonderes Interesse.
Lage. Frankfurt bildet den Brückenkopf von Nord- und Süd-
deutschland. Es liegt inmitten der fruchtbaren Mainebene, da, wo
vier fruchtbare Gaue, die Wetterau, der Rheingau, der Maingau
und die Gerau zusammenstoßen, nicht weit von einem schiffbaren
Strome, an einem schiffbaren Flusse, welcher von Frankfurt bis zu
seiner Mündung kanalisiert ist, am Knotenpunkte von wichtigen Ver-
kehrsstraßeu, welche nach N. über die hessische Senke zur Weser
und zum Norddeutschen Tieflande, in No. nach Thüringen und
Sachsen, dem Maine aufwärts nach Franken, im S. nach dem
Oberrhein und im W. nach dem Niederrhein führen, endlich liegt es am
Knotenpunkt wichtiger Bahnlinien, welche mit den genannten Ver-
kehrsftraßen die gleichen Verbindungswege erstreben. Durch diese
vorzügliche geographische Lage wurde Frankfurt befähigt, sich zu
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karls Gerau
Achte Abtheilung.
Landstraßen, Wasserleitungen, Ackerbau, Gewerbe,
Handel, Schifffahrt, Münz, Maas, Gewicht
der Römer.
96.
Römische Landstraßen und Herbergen.
^)ie Römer bauten mit unsäglicher Mühe und unglaublichen
Kosten Kunststraßen, die als wahre Meisterwerke in ihrer
Art noch j bis auf den heutigen Tag bewundert werden. Eine
der berühmtesten war die via Appia, die von Nom nach
Capua führte. Sie bestand aus sehr hartem gut zugehauenen
und so fest an einander gefügten Steinen, daß sie fast unzer-
störlich wurde. Wirklich sind noch bis jetzt nach fast zweitau-
send Jahren Stücke davon vorhanden, in deren Fugen man
mit keiner Degenspitze kommen kann. Von tausend zu tau-
send Schritten (tausend Schritte machten eine römische Meile)
stand eine steinerne Säule an beiden Seiten mit steinernen
Sitzen, zum Ausruhen für die Fußgänger, und zum Aufsitzen
für die Reiter, denn die römischen Reiter führten keine Steig-
bügel. Auf gleiche Art waren auch alle übrigen Heerstrassen
gebaut. Alle hatten ihre Meilen-Steine, auf denen mit Zah-
len ihre Entfernung von Rom angezeigt war, und manche
liefen durch Berge, die man durchstochen hatte, bis an die
äussersten Grenzen des Reichs. Uebcr die breitesten Strönie
paren feste steinerne Brücken gesprengt, die zum Theil noch
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allgemein Bewunderung. Dem Verkehr muten immer neue Wege erffnet werden; die Bedeutung der Eisenbahnen ward jetzt allgemein gewrdigt, und bald breitete sich ein Netz von Schienenstrngen der das Land aus. Vor dem Dampfro muten der Planwagen des Fuhr-mannes und die gelbe Postkutsche immer mehr zurckweichen. Im Jahre 1849 kam der elektromagnetische Telegraph zur Einfhrung, und bald berzog das Laud ein dichtes Netz von Telegraphendrhten. Auch der berseeische Handel gewann an Bedeutung; aber noch fehlte eine Kriegsmarine, die ihm Schutz gewhren konnte. Da legte der König den Grund zu einer Kriegsflotte, welche bald auf 57 Schiffe mit 292 Kanonen anwuchs.
5. Seine Sorge fr Kunst und Wissenschaft. Um Kunst und Wissenschaft erwarb sich der hochgebildete König groe Verdienste. Zur Hebung der Malerei stiftete er in Berlin und Dsseldorf tchtige Malerschulen mit den trefflichsten Knstlern. Die Werke der Baukunst interessierten ihn besonders. Das Knigliche Schlo in Berlin wurde erweitert und verschnert, eine groe Anzahl von Gotteshusern lie er neu errichten und viele verfallene wiederherstellen. Fr den -Ausbau des Klner Domes gab er alljhrlich 150000 Mark. Die Stammburg der Hohenzollern in Schwaben erhob sich herrlich aus ihren Trmmern; auch Die Erhaltung und Wiederherstellung des alten Schlosses der Deutschen Ordensritter, der Marienburg, hat er angeordnet. Nicht minder ehrte der König die Wissenschaften. Zur Pflege derselben zog er eine Reihe von Gelehrten und Dichtern nach Berlin, und manches Talent erfreute sich seiner Untersttzung. Der groe Naturforscher Alexander von Humboldt stand bei ihm in besonderer Gunst. Auch die Frderung der Volksbildung lie Friedrich Wilhelm sich angelegen sein. In der Verfassung bestimmte er, da.der Unterricht in der Volksschule mglichst unentgeltlich zu erteilen sei. Die Jugend solle in erster Linie zur Gottesfurcht und Gottesliebe erzogen werden.
6. Lnder-Erwerbungen. Im Jahre 1850 erwarb Preußen auf friedlichem Wege die alten Stammlande in Schwaben, Hohenzollern-Hechingen und Hohen zoll ern-Sigmaringen. Zur Anlegung eines Kriegshafens fr die neue Marine wurde von Oldenburg ein Gebiet am Jadebusen gekauft. Der Bau dieses groartigen Hafens begann 1855; er ist unter Wilhelm I. 1869 als Wilhelmshaven erffnet worden.
7. Das Ende des Knigs. Im Herbste 1857 erkrankte Friedrich Wilhelm Iv. so schwer, da bald jede Hoffnung auf Genesung schwand. Weil der König kinderlos war, bernahm sein Bruder Wilhelm unter dem Titel Prinzregent" die Regierung. Am 2. Januar 1861 endete ein sanfter Tod das schwere Leiden des treuen Herrschers. Mit
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Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Humboldt Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Schwaben Marienburg Berlin Schwaben Hohenzollern-Hechingen Oldenburg Wilhelmshaven