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lüften weisen über den Ocean nach Amerika hinüber; in Jr-
land, Großbritanniens oceanischem Vorlande, nähert sich die West-
küste Amerika noch mehr als in der hesperischen Halbinsel. Auf
den Süd- und Ostküsten liegen die Berührungspunkte mit Europa.
Die Süd küste, einst durch die Stürme des Kanals von Gal-
lien losgetrennt, trotzdem bei der geringen Entfernung von Dover
nach Calais die Eingangspforte der alten keltischen Bevölkerung
wie der römischen Legionen und des normannisch-französischen
Adels. Die Nordseeküste hat den dorthin neigenden größten
und reichsten Theil des Tieflandes der germanischen Einwände-
rnng aus Deutschland und Skandinavien geöffnet. Hier der
Schwerpunkt und Mittelpunkt der politischen Einheit und Macht.
Erst seitdem ist das Land vor erfolgreichen Invasionen gesichert.
— Die vermittelnde Stellung zwischen dem maritimen Europa
und der oceanischen Welt, die an Griechenland erinnernde Küsten-
entwicklnng, die günstigen Erhebungsverhältnisse, die durch das
Seeklima*) begünstigte Ertragfähigkeit des Bodens, der Reich-
thum an Erzen und Kohlen und die glückliche Mischung der
Bevölkerung zu einem charaktervollen eigenartigen Ganzen auf
germanischer Grundlage**) sind die hauptsächlichsten natürlichen
Ursachen der englischen Macht und Seeherrschaft. Sie erstreckt
sich über Ländergebiete, deren Flächeninhalt nur von dem des
russischen und chinesischen Reiches übertroffen wird.
1) Die Insel Großbritannien***) (kelt: Albion), ein
langgestrecktes gleichschenkliges Dreieck auf der Basis Landsend-
*) Herrschend sind die warmfeuchten Westwinde, unter deren Einfluß
die Smaragdiusel Irland die meisten Regentage, Devonshire nebst der In-
fel Wight (Osborne) das relativ mildeste Klima in Europa hat. Der Win-
ter ist hier nicht kälter als in der Lombardei. Die Ostsee leidet im Früh-
jähr unter den rauhen Nostwinden (doch hat Südschottland noch dieselbe
Temperatur wie Essex), das ganze Tiefland unter dem Nebel; daher der
Spleen.
**) Auch die englische Sprache ein Produkt dieser Mischung. Ihre Aus-
breitung Hand in Hand mit der Ausdehnung der politischen und commer-
ciellen Macht über die ganze Erde. Die englische Literatur dem deutschen
Geiste mchr homogen als die französische. — Der Volkscharakter und die
Gliederung der Stände so wie die Stellung der Kirche zeigt, wie zähes
Festhalten am Alten (auch in den Formen) und freie Bewegung sich gegen-
seitig wohl vertragen.
"*) Britannia major, im Gegensatz zu Brit. minor, der Bretagne. Die
beiden Ränder des äußeren Beckens des Aermelmeeres sind sowohl hinficht-
lich der Bodenverhältnisse als der Bevölkerung einander ähnlich.
Götze, geographische Repetitionen. 4
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Osborne
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Europa Dover Deutschland Skandinavien Europa Griechenland Europa Bretagne
— 72 —
hohen und langen schon von den Römern gebauten Brücken,
unter denen im Sommer kaum ein Bach*); dürrer Sandstein-
und Thonboden ohne Baumwuchs, doch in Verbindung mit den
Oasen und Gebirgsthälern hinreichend zur Ernährung der Step-
Penbewohner und der großen wandernden Meriuoheerdeu. 3) Die
südliche Region, zugleich die Küsten bis zum Parallel von Madrid
und die Pityusen und Balmren**) umfassend; Klima und Vege--
tation von Sieilien bis zur subtropischen Zone. Einwirkung der
Sierra Nevada.
Die Bevölkerung, ursprünglich Wohl keltisch, aus ganz
verschiedenartigen Stämmen gemischt; nur im No. haben sich
500000 Basken, Reste der Iberer***), nnvermischt erhalten,
reiner als die Navarresen und Gaseogner (s. §. 1). Nach der
Mischung von Kelten und Iberern politische (provinc. citerior-
ulterior, dann Tarraconensis, Baetica, Lusitania) und geistige
(spanische Gelehrte, aber auch Kaiser in Rom) Unterwerfung un-
ter Rom. Einwirkung Roms seit der päpstlichen Macht auf das
katholische Lands). Auch nach den neuern Mischungen mit West-
gothen, Sneven, Mauren und Arabern ist die lateinische
Sprache die feste Grundlage der provinziellen Dialecte; der stolze
castilischeff) und der (durch französische Einwanderung unter
der burgundischen Dynastie) weichere portugiesische die
Schriftsprachen in den beiden Königreichen. Provinzielle Unter-
schiede mehr a!s in andern Ländern Europas im Volkscharakter,
in der Lebensweise, auch im Charakter und der Bauart ihrer
Städte. — Die Eiuwohuerzahl, am höchsten in der Blütezeit der
*) Dasselbe gilt von den zum Ebro gehenden Pyrenäenflüssen; steile
Südseite dicses Gebirges und darum nicht haftender Schnee.
**) Gebirgsinseln, unterbrochene östliche Fortsetzung des Gebirges von
Murcia; reicher Boden mit schönen Häsen.
***) Die östlichen Ureinwohner (?). Ihre Abstammung ungewiß.
10 Einfluß der langen Kreuzzüge gegen die Mauren (Cid) auf den rit-
terlich romantischen Sinn; vollständiges Ineinandergreifen der politischen
und kirchlichen Institutionen; der kriegerische Missionseifer für Ausbreitung
der päpstlichen Kirche in den Kolonieen, die Vertreibung der Morisken und
Juden, die Verfolgung der Ketzer. Spanien das Land der Inquisition, die
Wiege des Jesuitismus.
ff) Dieser hat die Mundarten von Astnrien, Leon, Aragon u. a. all«
mählich in sich aufgenommen. Unter den andern tritt der galicische und
catalonische hervor, letzterer vom Proven^alischen beeinflußt, so daß sich
die Bewohner auf beiden Seiten der Ostpyrenäen eben so leicht verständigen,
wie auf denen der Westpyrenäen-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Step-
Penbewohner Madrid Nevada Baetica Lusitania Rom Rom Roms Europas Murcia Aragon
— 82 —
noch heute in Charakter und Volksdialect erkennbar, aber sie sind,
wie zur römischen Kaiserzeit, so in der Zeit der deutschen Herrschaft
und so heute nach nener halbtausendjähriger Zersplitterung immer
wieder zu eiuem einheitlichen politischen Ganzen verbunden. Wesent-
lich hat auf diese Energie die größere Mischung mit Deutschen
und der länger dauernde Einfluß Deutschlands eingewirkt. Ans
der Halbinsel wetteiferte mit ihnen nur Toskana. Das übrige
Italien zehrt vou der Vergangenheit, oder wartet auf die Zu-
fünft: Oberitalieu heute die Kornkammer und das Mark Italiens.
Fast nirgends auf dem Kontinent so zahlreiche städtische Bevöl-
kerung (im Mailändischen fast 19000 auf 1 Qm.). Im übrigen
Italien siud die größern alten Städte oft nur in ihren Ruinen
zu erkennen: hier bestehen die ältesten Städte aus der gallischen
und römischen Zeit neben zahlreichen Städten aus dem Mittel-
alter. Doch steht hier so wenig wie auf der Halbinsel ein selbst-
ständiger und wohlhabender Bauernstand den Städtern gegen-
über, die mit Kirche und Adel Herren des Grundbesitzes sind.
2. Die Halbinsel. Das nicht durch feste Natur-
grenzen in Mittel - und Unteritalien geschiedene Apenninen-
lernt»*). Auch gegen Oberitalien traf nur an der Westfeite die
römisch-italische Grenze (Maera) mit der Naturgrenze zusammen;
hier zweigen sich die apnanischen Alpen (die Marmorberge
von Carrara) vom ligurischeu Apennin ab und drängen dessen
Küste zur südlichem Richtung. — Der Hauptzug, von hier an
als hetrurischer Apennin die Grenze Toskanas, fällt wie
der ligurische steil als klimatische und Vegetationsgrenze nach S.
ab zum Aruothal, erhebt sich aber mit seinen Kalkwänden viel
höher zwischen den M. Cimone und M. Falterona, in des-
sen rauher Umgebung Verzweigungen mit schönen Hochthälern,
durch welche sich, anfangs parallel mit der Tiber, der Arno
windet (ähnlich der obern Moldau), bevor er die gerade Rich-
tuug durch die Gärten von Florenz nach der Küste von Pisa
hin einschlagen kann. Große Bergstraße von Bologna her nach
Florenz. Die Römer zogen dieser hetrnrischen Straße (Arre-
*) Daher verloren zwar die langobardischen Herzogthümer Spoleto
und Benevent bald den Zusammenhang mit ihrem Schwerpunkt in Ober-
italien, aber der Papst konnte eben so von der untern Tiber bis zum
untern Po eine Herrschaft begründen, wie die Könige Siciliens von die-
ser Insel bis zu den Marken Spoleto und Anko na an der Nordgrenze
der Abruzzen.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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— 87 —
Außenbucht bei aller Schönheit wiederum ein Zeugnis des Ver-
falls (Amalfi, Salerno, Pästum).
Vor der Ostseite des Neapolitanischen Apennin
(Samnium) die sandige vom Ofanto (Ausidus, Cannae) durch-
flossene Ebene Apnüen*), die sich etwas höher ansteigend zur
Sostspitze der Halbinsel verlängert. (Endpuukt der Appischen
Straße am Hafen von Bruudisium.) Von diesen für Schaf-
weide geeigneten Landstrichen hieng Tarents Industrie und
Handel ab. (Die andern Kolonieen Großgriechenlands besaßen
weniger, aber sehr fruchtbares Hinterland). — Auf der west-
lichen Calabrischen Halbinsel hebt sich der Apennin wieder und
zieht die Westküste entlang, so daß an der Ostseite Raum für
das 5000' hohe Silagebirge. Zwischen ihm und der Haupt--
kette die Straße von Cosenza. Nach der Einsenknng und Ein-
engung am Busen von Sqnillaee erhebt sich der Gebirgszug
noch einmal zu bedeutender Höhe (Aspromonte), bevor er die
Straße von Messina erreicht. —' Dieses ganze südliche Gebirgs-
land, durch seine fruchtbaren Abhänge, Thaler und Küsten sehr
verlockend zu vereinzelten Ansiedlungen **), aber wie Griechen-
land nicht geeignet zu einem politischen Ganzen, hatte seine
größte Blüte, als es unter den Staufern von Palermo aus
beherrscht wurde. Die folgende politische Trennung von seinem
Vorlande hat beide Theile in der Kultur zurückgehalten; seitdem
Verödung, am sichtbarsten auf der vom heißen Afrika am meisten
beeinflußten Insel.
Sicilien, dieses 530 Qm. große dreieckige Tafelland, hieng
nach nicht unbegründeter Ansicht der Alten ursprünglich mit dem
Festlande zusammen. Doch ist die Streichungslinie des Aspro-
monte eine andere, als die des nenrodifchm***) Gebirgs. Dieses
begleitet von der Landspitze Messinas her den Nordrand in der
Richtung des Ligurischen Apennin mit Verzweigungen bis zu den
*) Der Name bedeutete auch bisweilen das Normannische Königreich Si-
cilien — der alte Name der Apulischen Halbinsel aber (Land der Japygen)
später aus die Bruttische Halbinsel übertragen.
**) Es hat die Leitung gefehlt, um die Japygischen und anderen Urem-
wohner, die alt- und neugriechischen, italischen, normannischen, sarazenischen
Ansiedler und die freigewordenen Nachkommen der Sklaven aus allen Län-
dern zu einem Ganzen zu verschmelzen und umzubilden. Aehnlich die
Mischungen in Sicilien, wo in alter Zeit das Punische Element dem Westen,
das Griechische dem Osten seine Signatur aufdrückte.
***) Bogensehne von den Griechen genannt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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— 93 -
nördlichen Albanien*) und Macedonien) bis zum Korinthischen
Meerbusen dieselbe halbierende Bergrücken, Scheidewand zwischen
der durch Natur und Kultur bevorzugten Ostseite und der durch
hafenarme Steilküste eben so wie durch die Lagunen der griechi-
schen Kultur fern gebliebenen Westseite. Doch bei aller Ver-
schiedenheit auffallig der Parallelismus und die große Aehnlich-
kelt im Bau der einzelnen Tfjetle**). a. Der hohe Gebirgsrücken
unter dem 40° n. Br. vom Jllyrifchen Theile durch den Lak-
mon geschieden, einen Gebirgsknoten, dessen Zweige nach W.
Epirus, nach O. Thessalien begrenzen. Vom Olymps),
dem über 9700' hohen Schneeberge aus, uur durch deu Spalt
des Peneios (Salambria) durchbrochen, hafenlose Gebirgsküste,
wie die gegenüberliegende 1-), bis sie fast insular die Hafenbucht
von Volo (Pagasäische B.) umschließt. Vgl. die Insel Corfu
(Kerkyra) und die Lage ihres Hafens. Das Innere der beiden
Landschaften Gegensätze: Epirus (Epeiros, Festland) Tafelland
mit meist parallelen Bergketten; dazwischen Flüsse theils noch
südlicher zur Lagune von Akarnanien (Missolnnghi), theils zur
Lagune und dem Busen von Arta (Ambrakia); der See von
Joannina (Dodona) in der kleinen innern Hochebene. Thessa-
lien eine wohl ans einem See (Reste davon längs des Randes
von Magnesia) entstandene und fast umschlossene Flußebene mit
hügeligem Acker- und Weideland ff), b. Ein zweiter Abschnitt
*) Das nördliche Albanien (d. i. das südliche Jllyrien), vom südlichen
Albanien (d. i. Epirus) durch den Keraunischen Querriegel getrennt. Die
Bewohner Arnauten (Skypetaren d. i. Felsbewohner), Nachkommen der
Jllyrier, wild und kriegerisch, zum größern Theil Mohamedauer, die ge-
fürchtetsten Truppen der Türken.
**) Gleichsam als ob die Natur versucht hätte die Halbinsel immer kuust-
voller auszugestalten. Die ersten Versuche im N, die vollendetsten Werke im
S. So wäre der erste Entwurf zum Platanenblatt Morea die dreifinge-
rige Halbinsel Ehalkidike; Magnesia der erste Entwurf zu Euböa.
***) Dem höchsten Berge der Balkanhalbinsel, dem Götterberge an der
Schwelle Griechenlands zugleich im Scheitelpunkt der West- und Ostküste
des ägäischen Meeres, von wo aus er die griechische Welt beherrschte.
f) Ueberhaupt die äußern Ostseiten wie die äußern Westseiten
auch der anliegenden Inseln hafenlos.
ff) Der fette Boden wohl nicht ohne Einfluß auf die Bewohner. Die
reichen Grundbesitzer hatten weder am geistigen Aufschwung Griechenlands
Theil, noch konnten sie, in der Mitte zwischen Macedonien und Griechen--
land, zur einheitlichen Macht gelangen und die durch die engen Eingangs-
thore eindringenden fremden Heere abhalten, hier ihre Schlachten zu schla-
gen. Auch heute ist Thessalien Griechenland fremd.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: W.
Epirus Arta_(Ambrakia Joannina Morea
— 3 —
Ostsee bis Petersburg, in Ungarn und Siebenbürgen, in ge-
ringerer Zahl über den ganzen Erdtheil ausgebreitet. Die
Slaveu, Herren von Osteuropa, auch vielfach nach So. ver-
zweigt; Bulgaren, Albanesen und Neugriechen gelten als Ver-
wandte derselben. Von den 3 herrschenden Stämmen bewohnen
demnach die Romanen den S. und W. (römische Katholiken),
die Germanen die Mitte und den maritimen N. (vorwiegend
evangelisch), die Slaven den O. (die westlichen römisch-, die
übrigen griechisch-katholisch), Dem entsprechend in Amerika:
der N. vorwiegend germanisch-evangelisch, der S. romanisch-kathl?
lisch. An der Spitze der Kulturvölker stehen unter den Germanen
die Deutschen und Engländer, unter den Romanen die Franzo-
sen und Italiener. Die Germanen und Romanen Vermittler
der Kultur nach den überseeischen Ländern, die Slaven (Russen)
Vermittler der europäischen Kultur nach dem continentalen Asien.
Die besonderen Eigenschaften und Begabungen dieser Völker ergeben
sich aus ihrer Geschichte. Der Zahl, wie den geistigen Schöpf-
ungen nach haben die Germanen das Uebergewicht.
Ii. Die Länder der Germane».
§. 1. Deutschland»
(Das deutsche Reich nebst Luxemburg; Deutsch-Oesterreich,)
Deutschland, das Herz Enropa's (s. S. 1), unge^
fähr seit der christlichen Zeitrechnung mit den alten Kulturvölkern
in näherer Berührung, nach den Schilderungen der Römer ein
unwirtlich-rauhes Barbarenland zwischen Donau, Rhein, Weichsel
und dem Meere, voll Wald, Sumpf und wilder Thiers), nimmt
nach seiner natürlichen Lage eine vermittelnde Stellung unter den
übrigen Ländern ein.
Natürliche Grenzen nur im S. und N., dort die
Alpen, hier das Meer: sie erinnern an die Beziehungen zu Jta-
lieu und Skandinavien. Die politischen Grenzen zeigen dort ein
Zurückdrängen, hier ein Vorrücken deutscher Macht (Eider, Schlei,
Königsau). Größere Veränderungen an der Westseite, wo
die Sprachgrenze (von den Alpen über die Plateanx der Schw^z
*) Die älteste deutsche Thiersage kennt den Löwen nicht.
I*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Petersburg Ungarn Osteuropa Amerika Asien Deutschland Luxemburg Deutschland Donau Rhein Skandinavien
— 55 —
Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender
Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp-
ten und im arabischen Meerbusen gesichert.
3) In Asien:
a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste
Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche
das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez-
kanals von noch größerer Bedeutung für:
b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender
Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich-
tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm.
große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen
Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal-
historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück-
wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ-
ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer,
der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und
reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver-
kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde,
durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt-
städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste
des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal-
cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus-
gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge
der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung
des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore,
Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich
bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges-
gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul--
turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen
Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis
Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur-
Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem
Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter-
*) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten
zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat
der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro-
päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand,
daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier
überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Ortsnamen: Abessinien Asien Arabiens Amerika Italien Bombay Madras Heiderabad Bengalen Benares Lahore Indiens
— 118 —
700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich-
keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und
Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow-
spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs-
kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner-
meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte-
nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter-
brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des
oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft:
die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und
Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse,
die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und
an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der
Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um-
wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan-
zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs,
Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen
Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ.
Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl-
keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren
Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse
(Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa-
nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats-
formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer
Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden.
a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus-
geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest-
Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze
bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im
Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La
*) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an-
liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große
Einförmigkeit.
**) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä-
tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais,
die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten.
***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis
ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras-
steppen Namerikas).
f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor-
ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er-
giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Namerika Peru Kaffeebaums Nordamerika Europa Amerika Amerikas
— 88 —
Ägadischen Inseln und bis zum Vorgebirge Pachynum
(C. Passaro). Abdachung uach S. und O. An der langen steilen
dem tyrrhenischen Meere zugewandten Nordküste der vom isolier-
ten M. Pelegrino (Eirkte) beherrschte schöne und große Hafen
Palermo schon von den Griechen wie der von Messina in
seiner Wichtigkeit erkannt (daher Panormos), aber erst seit der
Herrschaft der Sarazenen und der Hohenstaufen von Bedeutung.
Die kürzere flache Südseite weiter als die Westspitze von Afrika
entfernt. Die gewaltigen Tempeltrümmer von Girgenti Zeug-
nisse von der Macht der griechischen Kolonie Akragas. Auf
der kürzesten Seite, Griechenland zunächst, zeigt die kleine
Stadt Syrakus nichts mehr von der einstigen Größe. Auch
das Innere, in dessen Mitte das Thal von Enna, mit dem
Kult der Demeter, seit der Verwüstung und der Vernichtung
der Wälder dürre Steppe. Sicilien einst die Kornkammer Roms,
jetzt von großer Bedeutung wegen seiner Schwefelgruben. Die
alte Fruchtbarkeit und Betriebsamkeit der Landbauer nur noch in
einzelnen Strichen, namentlich da, wo sich das Ätnagebirge^)
- aus der reichen Ebene von Catania in die Schneeregion (zur
dreifachen Höhe des Vesuv) hinaufgebaut hat. Und doch über-
steigt die Bevölkerung immer noch die Durchschnittszahl Mittel-
europas.
Weit geringer ist die Bevölkerungszahl auf den gerade nach
Süden gerichteten, von der Apenninhalbinsel abgewandten,
darum auch noch wenig von dorther cnltivierten Gebirgsinseln
Corsica (s. §. 1) und Sardinien. Letztere (445 Qm.),
von weniger hohen Granit-Gebirgen durchzogen, mit mehreren
kleinen und einer großen, nach Süden zur günstig gelegenen
Hafenstadt.cagliari mündenden Fruchtebene, hat ihr Inneres
noch weniger als Corsica erschlossen.**)
*) Fast an der Schwelle Afrikas zeigt der Ätna von der Zone der Dat-
telpalmen an alle Vegetationszonen, die unterste voll der volkreichsten An-
siedlungen im saftigsten Grün des Lavabodens.
**) Schon im Alterthum durch gemeinsame Schicksale verbunden und
den jedesmaligen mächtigsten Herren im westlichen Meere unterworfen, sind
die beiden Schwesterinseln erst spät von einander getrennt worden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
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Halbinsel. Im N. ein großes massives Hochland zwischen dem
adriatischen und schwarzen Meere, mit drei Halbinseln, der von
Constantinopel (Byzantinm), der von Gallipoli (Chersonnes) und
der wiederum in drei Landzungen auslaufenden, durch ihre Glie-
derung schon Griechenland verwandten Chalkidischen Halbinsel.
Nur dieser Südrand hat an der griechischen Knltur Theil, Die
oft fiordartig (Bucht von Cattaro) zerklüftete Westseite durch die
schroffen, kahlen Kalkwände und ihre dahinter liegenden Paral-
lelketten fast unzugänglich (daher hier auch niemals geistiger Auf-
schwung bei den so kräftigen Bewohnern), die gebirgige Ostseite
ohne Häfen, unter dem Einflüsse der pontischen Stürme wenig
einladend. Das Innere durch lange rauhe Bergrücken in N. u.
S. auch klimatisch geschieden. — An diesen eontinentalen Theil
schließt sich in der Westhälfte die langgestreckte Pindushalbinsel
mit Griechenland. Nirgends ein Land, das aus einem rohen und
starren Ganzen so kunstvoll von der Natur herausgearbeitet ist,,das
sich in so wechselvoller Gliederung so maßvoll verjüngt und in
Jnselreihen und Inselgruppen auflöst, das so buchten- und Hasen--
reiche Küste besitzt. Kein Land auf kleinem Räume *) fo Wech-
sel- und maßvoll in der Plastik des Bodens (der, nirgends so
üppig wie in Campanien, fast überall auf Festland und Inseln
die Arbeit lohnt). Keine Küste, der eine allseitig so verwandte
Küste (Kleinasiens Westküste) fo glücklich durch Meeresstille (das
tiefblaue ägäische Meer) und reiche Jnselflnr sich nähert. Kein
Volk, das so sinnig wie die Griechen dieses Kunstgebilde der
Natur verstand. So ideal und so sinnlich klar und wahr hat
es wie kein zweites Volk in Mythologie, Poesie, Plastik, Sprache
und Leben zum Ausdrucke gebracht, wie innig man mit seinem
Lande verwachsen und doch Herr desselben sein kann.
Das Ganze sast durchweg Berglaud. mit uur wenigen
größern Flußebenen, aber vielen reichen Thalbildungen; am aus-
gebildetsten die Ostseite, mit Ausnahme der pontischen Küste.
Die oben erwähnten beiden Theile, der conti nen t al e
(Balkanland) und die Pindushalbiusel, durch die zwei
Hauptrichtungen der Gebirgszüge gebildet: die einen im allge-
meinen in der Richtung der dinarischen Alpen und der Westküste
*) Bei der Geschichte Griechenlands hat man sich mehr als anderswo
daran zu gewöhnen, das geistig Große nicht in dem räumlich Großen suchen
zu wollen. Attika z. B. noch nicht so groß wie das Herzogthum Anhalt
(40 Qm.).
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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