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1. Geschichte des Altertums - S. 50

1889 - Wiesbaden : Kunze
50 Erster Abschnitt. beten sie an Plätzen, welche für ihre Geschäfte vorteilhaft gelegen waren neue Städte; so entstauben Damaskus in Syrien, Elath und Eziongeber am Meerbusen von Akaba, Kolonien auf Cypern, Rhobus, Kreta, Thasos und an der thrazischen Küste; ferner Panorrnus (Palermo) auf Sizilien, Caralis (Cagliari) auf Sarbinien, Gabes (Kabix) in Spanien, Utika und Hippo auf der Norbküste Afrikas. Von Tyrus aus soll 888 durch die flüchtige Königin Dibo die Stadt Karthago gegrünbet worben fein, welche eingeben! ihrer Abkunft die mächtigste Seestabt am mittellänbifchen Meere würde. Als der ägyptische König Necho die Phönizier unterworfen hatte, befahl er ihnen, Afrika zu umschiffen, ba man beffen Ausbehnung noch nicht kannte. Drei Jahre sollen sie zu dieser Entbeckungsreise gebraucht und bieselbe glücklich vollbracht haben. Die wichtigsten Städte im Lanbe der Phönizier waren Sibon und Tyrus. Der ältere Teil von Tyrus lag auf dem Festlanbe; die von Sibon aus gegrünbete Neustabt bagegen auf einer vor der Altstabt liegenben Felseninsel. Die Religion der Phönizier bestanb in der Verehrung der Naturkräfte, sowohl der fchaffenben als der zerstörenben. Der Sonnengott Baal würde auf Höhen verehrt; seine Gemahlin Aschera erscheint teils als Erbgöttin, teils als Monbgöttin. Diesem Götter-pare des Lichtes, des Lebens und Erzeugens stanben gegenüber M 0 -loch, ursprünglich die Sonne als versengenbes Gestirn, dann das verzehrenbe Feuer, und Ast arte, die Göttin des verheerenben Krieges. Wie dem Moloch Jünglinge, so würden ihr Jungfrauen geopfert. Baal und Moloch verschmolzen später zu einer Gottheit, dem Melkart, dem Gotte der Bilbung, den die Griechen mit Herakles verglichen. Staatswesen. Phönizier: bitbete kein geschlossenes Staatswesen, sonbern bestanb aus einer Anzahl von eimmber unabhängiger Städte, die mit den umliegenben Gebieten von Stabtkönigen regiert würden. Die Staatsverfafsung war eine freiere als bei den übrigen Völkern des Orients. Den Königen stanb ein Senat zur Seite, der über wichtige Staatsangelegenheiten beriet und wieberum von der Volksversammlung abhängig war. Zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit und zum Schutze ihres Hanbels vereinigten sich die Städte später zu einem Stäbtebunb. An der Spitze besselben stanb zuerst Sibon, dann Tyrus, das durch seine treffliche Lage und feinen großen befestigten Hafen Sibon überflügelte und zum Markt der Völker würde. Unter König Hiram Ii., dem Zeitgenossen Davibs und Salomos, erlangte Tyrus seine höchste Blüte und vereinigte

2. Geschichte des Altertums - S. 201

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 31, 2. Das Religionswesen. Einteilung der römischen Geschichte. 201 Gewerbe und einen ausgedehnten Handel zur See, bildeten ihr Religionsund Staatswesen aus und stiegen zu großer Macht und hoher Kultur auf, durch welche sie auch auf die Römer bildend einwirkten. Ihr Staat zerfiel in 12 selbständige Stadtgemeinden, die zu einem Bunde vereinigt waren. An der Spitze jedes Stadtgebietes stand ein W a h l k ö n i g (Lucumo), der aus einer der vornehmen Familien hervorging. Seine Würde kennzeichnete der elfenbeinerne Thronstuhl, die purpurumsäumte Toga, mit welcher er bekleidet war, und die 12 Liktoren (Diener), welche ihm Stabbündel mit je einem Beil vorantrugen. Die Etrusker schufen große, den griechischen verwandte Säulentempel und führten den Gewölbebau ein. Die wieder aufgefundenen, von ihnen hergestellten Grabkammern weisen thönerne, bemalte Vasen, Bildsäulen und allerlei Gerätschaften und Schmucksachen aus Bronce, Silber, Gold und Bernstein auf. Die Italiker. Die südlich von den Etruskern wohnenden Völkerschaften werden mit dem Namen Italiker zusammengefaßt und zerfallen in zwei Gruppen, in die Latiner und die cimbrisch-sabellischen Stämme. Die Latiner dehnten sich von der Tiber längs der Meeresküste in dem nach ihnen genannten Latium aus. Sie bildeten 30 von einander unabhängige S t a d t g e m e i n d e n, die zu einem Bundesstaat mit der Hauptstadt Albalonga vereinigt waren. Die Sabeller wohnten in Mittel- und Unteritalien und teilten sich in mehrere Stämme, von welchen die Sabiner den ältesten bildeten. Die Sabiner wohnten östlich von den Latinern in den Berglandschaften des mittleren Apennin und waren ein einfaches, Ackerbau treibendes Naturvolk. Aus ihnen gingen die kriegerischen Samniter hervor. Andere sabellische Völkerschaften waren: die Campaner, Lucaner, Bruttier rc. Im Süden Italiens wohnten außer diesen noch die Japygier, die den Griechen nahe verwandt waren und vermutlich den ältesten Volksstamm Italiens bildeten. An den südlichen Küsten hatten die Griechen zahlreiche Niederlassungen gegründet, weshalb der Süden Italiens auch Großgriechenland genannt wurde. 2. Das Religionswesen. Einteilung der Geschichte. Die Religion der Römer hatte Ähnlichkeit mit derjenigen der stammverwandten Griechen, war aber nicht so poesievoll ausgebildet wie dieselbe. Wie die Griechen, so erhoben auch die Römer Naturkräfte zu persönlichen, göttlichen Wesen, die sie dem ernsten Wesen des

3. Geschichte des Altertums - S. 322

1889 - Wiesbaden : Kunze
322 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. ist seine Schrift über die Lage, die Sitten und Völkerstämme Deutschlands, gewöhnlich die Germania des Tacitus genannt, in welcher er die Tugenden der unverdorbenen Germanen seinem verderbten Zeitalter gleichsam strafend vorhält, ohne jedoch seinen Stolz als Römer ganz zu verleugnen. Suetonius, welcher unter Trajan und Hadrian lebte, schrieb die Biographien der ersten 12 römischen Kaiser, in welchen er das Hof- und Privatleben der Kaiser höchst lehrreich schildert. Unter den griechischen Schriftstellern, welche die römische Geschichte behandeln, zeichnet sich vor allen Polybius (203—121) aus Megalopolis in Arkadien aus. Er kam durch Ämilius Paulus 166 v. Chr. als Geisel nach Rom, wo er dessen Söhne unterrichtete, und schrieb ein Geschichtswerk in 38 Büchern, wovon noch 5 Bücher und einige Fragmente erhalten sind. In diesem Werke wollte er zeigen, wie alle bekannten Teile der Erde unter Roms Herrschaft gelangt sind, und behandelt das Wachstum der römischen Macht in der Zeit von 220—157 v. Chr. Dionysius aus Halikarnaß kam um 30 v. Chr. nach Rom, wo er neben anderen Schriften seine römische Archäologie in 20 Büchern verfaßte, welche die Geschichte Roms vom Anfang bis zum Beginne der punischen Kriege darstellt, wo Polybius mit der seinigen begann. Plutarch, ein Grieche und um 50 v. Chr. in Chäronea in Böotien geboren, war ein Freund des Kaisers Hadrian, der ihn zum Prokurator in Griechenland einsetzte. Er war ein viel gelesener, philosophischer und geschichtlicher Schriftsteller und hatte u. a. 44 Biographien ausgezeichneter Männer Griechenlands und Roms geschrieben, von welchen er gewöhnlich die eines Griechen und eines Römers zu einer Schlußbetrachtung verband. Pausanias, um 170 n. Chr. zu Cäsarea in Kappadocien geboren, bereiste Griechenland, Italien, einen großen Teil von Asien und Afrika. Hierauf beschrieb er in zehn Büchern die religiösen und künstlerischen Merkwürdigkeiten der geschichtlichen Orte von fast ganz Griechenland, wobei er Geschichte, Geographie und die alten Mythen berücksichtigte, sodaß sein Werk eine wichtige Quelle für Kunstgeschichte und Altertumsforschung bildet. Die Länderkunde der alten Welt bereicherte Strabo durch eine Fülle wichtiger Nachrichten. 66 v. Chr. zu Amasia in Kappadocien geboren und aus einer griechischen Familie stammend, widmete er sich zuerst geschichtlichen, dann geographischen Studien und bereiste die Länder vom schwarzen Meer bis Äthiopien, von Armenien bis nach Sardinien und hielt sich längere Zeit in Rom auf. In seinem

4. Geschichte des Altertums - S. 113

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 15. Die dorische Wanderung, die Gründung griechischer Kolonien rc. 113 bis zur Küste Galliens und gründeten um 600 v. Chr. Masfilia, wohin sie auswanderten, als Cyrus Kleinasien unterwarf. Den Ioniern folgten die Dorer. Sie gründeten die Kolonie Doris südlich von Jonien mit den Inseln Kos, Rhodos und Kreta, sowie 6 Städten, unter welchen Halikarnäß und Knibus hervorzuheben sind. Auch an anbetn Küsten würden von den Handel treibenben Griechen Nieberlassungen gegrünbet. An der Küste von Thracien und Macebonien entstauben Abbera, Amphipolis, Olynth und Poti-däa. In Unterhalten würde durch die Kolonien Tarent, Sy-baris, Kroton und Kumä (die Mutterstabt Neapels) griechische Sprache und Bilbung so vorherrschen^ daß diese Lanbschaft Großgriechenlanb genannt würde. Sizilien war zum größten Teil von Griechen bewohnt und zahlte als Städte Messana, Katana, Gela und Agri-gent. In Afrika erblühte Ktjrene, in Gallien Massilia; in Spanien entstaub von Zakynth aus Sagunt. Die Kolonien unterhielten, obgleich sie selbstänbig waren, mit dem Mutterlanbe rege Verbinbung und zeichneten sich durch Handel und Wohlstanb, Sprache und Sitte von den benachbarten Nicht-griecheu, welche Barbaren genannt würden, vorteilhaft aus. Die asiatischen Kolonien überstrahlten durch Reichtum und geistige Bilbung sogar das Mutterlanb. Die Staatsverfassungen. Obgleich die Griechen ein stamm-verwanbtes Volk waren, so bilbete Griechenlanb boch keinen Einheitsstaat, sonbern zerfiel in eine große Zahl von einanber unabhängiger kleiner Staaten. In der ältesten Zeit bilbeten die Staaten erbliche Monarchien mit einem König an der Spitze. Dieser hatte im Kriege die Führung und vereinigte im Frieden die oberste richterliche und priesterliche Gewalt in feinen Hänben, war aber an die Beschlüsse der Volksversammlung ge&unben. Nach der Völkerwanberung gingen die meisten Königsherrschaften unter, und die Staaten würden in Republiken verwanbelt. Nur Sparta behielt seine beiben Könige, jedoch mit beschränkter Macht bei. In den Republiken rissen zunächst die vornehmen Geschlechter, welche den meisten Grunbbesitz hatten, die Herrschaft an sich und begrünbeten eine Abelsherrschaft ober Aristokratie. Da aber die Abelsherrschaft nicht selten zur Bedrückung des nieberen Volkes, des Demos, führte, so erstrebte und erzwang auch bieses die Mitherrschaft, und es entstaub dann eine Volksherrschaft ober Demokratie. In dem Ringen des Volkes nach der Herrschaft im Staate gelang es zuweilen einem Volksführer, Casfians Weltgeschichte I. 6. Aufl. v. Ph. Beck. o

5. Alte Geschichte - S. 112

1869 - Mainz : Kunze
112 Die Latiner bewohnten Latium, sprachen den laünischen Dialekt, das Latein, und wurden die Herren der Halbinsel. Zu den umbrisch-sabeltischen Völkerschaften gehörten die Umbrer, die Volsker, Rutuler, Sabiner u. a. Von den Sabinern, die ihren ursprünglichen Sitz um Amiternum hatten, ging eine Reihe von Völkerschaften aus, die man unter dem Namen der Sabeller zusammenzufassen Pflegt. Sie waren ein tapferes Bergvolk, das die Sitte hatte, einen heiligen Lenz, das ver sacrum, auszusenden. Sie pflegten näm- lich in großer Noth das Gelübde zu thnn, Alles, was im kom- menden Frühjahr würde geboren werden, Menschen und Vieh, dem Mars zu weihen. Das Vieh wurde gleich 'nach der Geburt geweiht, die Menschen aber mußten, wenn sie ein gewisses Alter erreicht hatten, über die Grenze ziehen und sich eine neue Heimat erobern. Von den Sabinern gingen ans: die Picenter, Vestiner, Marrnciner, Peligner, Marser, von den Mörsern die Herniker*). Abkömmlinge der Sabiner waren ferner die Samniter**). Ihre Republik bestand aus den vier Cantonen der Frentaner, Pentrer, Caudiner und Hirpiner. Von den Sanmitern gingen aus die Campaner, Lukaner, Bruttier und nördlichen Apuler. Welcher Dialekt der gemeinschaftlichen Muttersprache am nächsten stand, läßt sich nicht mehr bestimmen. Vielleicht stand ihr am nächsten der nmbrische; diesem näherten sich die Dialekte der Volsker und Sabiner. Dem umbrischen stand nicht so nahe der oskische Dialekt, welcher von den Samnitern und den öou ihnen ausgegangenen Völkerschaften geredet wurde. Das Sabinische latinisirte sich sehr früh, das Oskische, obgleich dem Latinischen sehr nahe stehend , hat sich dagegen bis zur Kaiserzeit in seiner Eigenthnmlichkeu erhalten. Was den Stammescharakter der Lati'ner uitb Sa- biiler, ans deren Verbindung das Volk der Römer entstand, angeht, so hatten die erstern. welche die ebene Küstenlandschast von Latium bewohnten, als ein vorwiegend ackerbauendes Volk einen conservativen, jedoch nicht starr am Alten hängenden Sinn und Würde und Festigkeit des Charakters; ihre Küste war ohne Häsen und lud nicht zu Seefahrten ein, sie hatten daher auch *) Von ihrer Hauptstadt Anagnia ist überliefert, daß sie eine marsische Colonie war, **) Es liegt auch schon im Namen: Samnites = Sabinites wie vnros somnus (sopnus). Schwegler Römische Gesch. I. p. 180.

6. Alte Geschichte - S. 114

1869 - Mainz : Kunze
114 sind sie, ohne daß eine Colonisirung von Griechenland ans statt- fand, völlig hellenisirt, und ans der Leichtigkeit, womit sich diese Hellenisirung vollzog, will man auf eine Verwandtschaft ihrer Sprache mit der griechischen schließen. „ Die Celten. Den Norden von Italien.nahmen die Pracht liebenden, prah- lerischen, beweglichen und zu abenteuerlichen Zügen geneigten Celten oder Gallier ein. Sie setzten den Italikern den hart- näckigsten Widerstand entgegen und wollten mit ihnen nicht zu einer Nation verschmelzen. Die Griechen. Die Italiker waren ein Ackerbau und Viehzucht treibendes Volk, für Seefahrt und Handel hatten sie weniger Sinn. In höherem Maße neigten dazu die beweglichen Griechen. Sie besetzten, um Handelsniederlassungen zu gewinnen, die Küsten des unteren Italiens. Wanderungen dieser Völkerschaften. Blutige Kriege um den Besitz Italiens zwischen den genünnten Völkern, die zu verschiedenen Zeiten einrückten, machen die älteste italische Geschichte aus. Unter der Voraussetzung*), daß sie von Norden her auf dem Landwege eingewandert sind, hält man die Japyger, welche in die südöstliche Ecke hineingeschoben sind, für die älteste Bevölkerung Italiens. Sie saßen allem Anschein nach früher auch in Campanien, Lukanien und Apulien und haben gewiß nur gezwungen gegen diese Sitze die messapische Landzunge eingetauscht. Das mächtige Volk der Umbrer nahm einen großen Theil von Norditalien, Umbrien und Etrurien ein. Sie wurden von den Etruskern, die wahrscheinlich über die Alpen kamen**), großen- theils aus Oberitalien, sowie aus Etrurien vertrieben und auf *) Mommsen bezeichnet die Einwanderung der Italiker in Italien auf dem Landwege geradezu als ausgemacht. I. p. 32. 4. Aufl. **) Daß die Etrusker über die rhätischen Alpen, überhaupt van Norden her eingcwandert sind, schließt man daraus, daß noch spät die Bewohner dieser Berge den rauhen etruskischen Dialekt redeten und daß Mantua etruskische Eigen- thllmlichkeiten bewahrte. Mommsen I. p. 123. 4. Aufl. *

7. Alte Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
119 3. Die ersten vier Könige. Ron! war Anfangs von Königen regiert. Die uns über- lieferten Nachrichten über dieselben beruhen nicht aus gleichzeitiger Aufzeichnung, sondern auf Sage und Construktion. Die Könige find nämlich vielfach Träger von Mythen und solchen Sagen, in denen die später Vorgefundenen Thatfachen ihre Entstehung und Deutung finden sollen*). Der Könige sind sieben. Romulus (753—716)**). Nomulus ist keine historische Person. In ihm ist das perfonificirt, was sich später im römischen Staate Großes fand und was Rom zur Weltherrschaft geführt hat. 1) Der kriege- rische Geist des römischen Volkes. Die Stadt wird, der Sage nach, durch Eröffnung eines Asyls bevölkert; die benachbarten Städte weisen aber das Gesuch um Conubium zurück. Romulus veranstaltet daher das Fest der Consualien, wozu er die Latiner und Sabiner einladet. Während desselben rauben die römischen jungen Leute die anwesenden Jungfrauen (Raub der Sabinerinnen). Es entspinnt sich ein Krieg mit den drei Städten Caenina, Cru- stumerinm und Antemnä, die einzeln besiegt werden, darauf mit den Sabinern. In dein letzteren Kriege (Titus Tatius) und der späteren Aussöhnung erkennt man einen Versuch, die Entstehung des sabinischen Bestandtheiles im römischen Staate nachzuweisen. In unglaublicher Weise ist der Krieg gegen Fidenä, namentlich aber der gegen Veji ansgeschmückt, in welchem Romulus einmal mehr als die Hälfte von 15000 Etruskern mit eigener Hand er- schlageil haben soll. .2) Der lebendige Glaube an die provi- dentielle Sendung des römischen Volkes. Romulus ist bei jedem Schritt von den Auspicien geleitet, in feinen letzten Worten ver- kündet er, daß Ronl diirch das Schwert die Welt erobern werde. 3) Ist der Senat, die dritte Säule römischer Größe, von Romulus eingesetzt. *) Vielen Erzählungen, die an die Könige geknüpft werden, wird gewiß etwas Thatsächliches zu Grunde liegen; die Grenze aber zwischen diesem und der Fiktion zu sinden und die Reihenfolge der Ereignisse zu bestimmen, ist eine vielfach unlösbare Aufgabe. **) Die Regierungsjahre sind sicher auch unhistorisch; wir geben sie aber doch zur Orientirung, weil nun einmal in dem Rahmen ihrer Chronologie so viel Material zureäp gelegt worden ist.

8. Alte Geschichte - S. 127

1869 - Mainz : Kunze
127 Die Betreibung des Tarquinius (510), in welchem der Haß übertreibend den Typus eines griechischen Tyrannen ansgedrückt hat, stellt sich als eine gegen das Königthum gerichtete Ver- schwörung der Geschlechter heraus, denen alle Bort heile der neuen Verfassung zufielen. Erwerbung der siby klinischen Bücher als Staatsorakel. Be- deutung derselben. 6. Aeußeres Resultat der Königsregierung. Die junge Stadt Rom behauptet sich siegreich gegen die Sa- biner uni) Etrusker (Veji, Fidenä). In Latium macht sie Er- oberungen, unter Tullns Hostilius wird sie das Haupt des latinischen Bundes, unter Ancus Martins erweitert sich ihr Ge- biet im Südwesten bis zum Meere, unter Tarquinius Priscus im Nordosten bis zum M. Lucretilis* Tarquinius Superbus sichert das Gebiet gegen die Volsker und Aequer durch die Co- lonien Signia und Circeji und drückt Latium in das Verhältniß der Unterwürfigkeit herab. Wenn wir den karthagischen Handels- vertrag *) annehmen, so waren zu Anfang der Republik Ardea, Antium, Laurentum, Circeji und Terracina Rom unterthänig. D e m a r a t u s aus Korinth. """Fucumo, später Arnns L. Tarquinius Priscus Tarquinia. Tarquinius Sup. Aruns? L. Junius Brutus. ^Ti tüs"sextns.^Äru u s. Egerius Präfekt von Collatia. L. Tarquinius Collatinus Gemahl der Lucretia. *) Siehe darüber Peter, Gesch. Roms. I. p. 81, 2. Ausl.

9. Alte Geschichte - S. 202

1869 - Mainz : Kunze
202 Die Vorstellungen der Römer von ihren Göttern waren vermöge ihres praktischen Sinnes nüchtern und kahl; die eigent- liche Mythenbildung, wodurch sich die Griechen auszeichneten, fehlte ihnen ganz. Aber die Religion der Römer ist nicht lange einfach und rein geblieben, es schlichen sich im Laufe der Zeiten so viele fremde Elemente ein, daß sie schließlich ein Gemisch der verschiedensten religiösen Systeme und Culten wurde. Schon unter den Tarquiniern wird die Religion sowohl als der Cultus entwickelter, Tempel und Bild er statt des Symbols*) entstehen, neuer Götterdienst wird eingeführt ; es beginnt in Folge des Verkehrs der Römer mit den griechischen Colonien in Italien, namentlich mit Cumä, die Hellenisirung der römischen Religion; Apollo, Hermes, Ceres, Liber oder Bacchus, Pluto, Libera oder Proserpina, Aeseulap, die Erycinische Venus, Hercules werden von den Römern ausgenommen. Von Cumä kamen die fibylli- nischen Bücher, woraus wichtige Staatsorakel herausgelesen wurden. Aus den eroberten griechischen Städten wanderten die Götterbilder nach Rom, die hellenischen Mythen wurden auf römische Götter übertragen, auch wurden griechische und römische Gottheiten iden- tificirt. Mit der Zeit bürgerten sich die sämncklichen griechischen Gottheiten mit ihren Mythen und Sagen bei den Römern ein. Mit der weiteren Zunahme der römischen Herrschaft erweiterte sich auch der Kreis der Götter, die nebst ihrem Cultus aus Aegypten und Asien nach Rom wanderten; aus Phrygien kam die große idäische Mutter. Mit der Republik verfiel auch die * Religion; Sinn und Geist wich immer mehr aus derselben, es bleiben nur Formeln und Ceremonien übrig, die in den Dienst der Politik gezogen wurden. Das Leben des Römers war von Religion ganz durchdrungen und beherrscht; er that keinen wichtigen Schritt, ohne die Götter, von denen er sich abhängig fühlte, zu befragen. Aber auch hier- bei hatte er einen praktischen Zweck, er wollte nur ihre Gunst gewinnen, ihren Zorn abwenden. Der Wille der Götter wurde erforscht: 1) durch Auspicien, durch Beobachtung des Fluges und Ge- schreies der Vögel, des Blitzes, später auch des Fressens der heiligen Hühner. *) Jupiter wurde ursprünglich in einem Steine, Mars in einer Lanze, Lesta in dem Feuer verehrt.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1870 - Mainz : Kunze
Vorgeschichte. I. Die Leiten. a, Ursprung, Wohnsitze, ©itten: Die Celten kamen als das erste Volk des indogermanischen Sprachstamms aus Asien nach Europa, wo sie iberische und finnische Stämme vorfanden. Ihre Wohnsitze vor Einwandrung der Germanen durch ganz West- europa diesseits der Alpen, auch in Deutschland; später ihre Hauptsitze in Gallien und Britannien, in der pyrenäischen Halb- insel mit den iberischen Völkern um die Herrschaft ringend. Städteleben ans der einen, Hirtenleben ans der andern Seite ; Ackerbau und Heimatsgefühl treten zurück gegen die Wanderlust. Stände: 1) die Druiden, ein hochangesehener Priesterstand, zugleich Lehrer und Richter des Volks, von Kriegsdienst und Steuerzahlung frei; 2) ein übermächtiger Adel (egnites) mit zahlreichem Dienstgcfolge (ambacti); 3) ein machtloses Volk; kein erblicher Sclavenstand. — Ueber ihre Götterlehre und ihren Glauben an eine Seelenwandrung vergl. Cac«. bell. Gail. Vi. 14 und 17. Die Celten, ursprünglich von hoher kriegerischer Tüchtigkeit, doch streit- und neueruugssüchtig, ohne die nachhal- tige Kraft und den sittlichen Kern der Germanen, daher bis auf geringe Reste (in Hochschottland, Irland, Niederbretagne, Wales) aus der Geschichte verschwunden. b. Celten und Römer: Die ersten Wanderungen der /. Celten nach Oberitalien unter Bellovesus zur „Reit des Tarquinius 1 P^riscus; die Waudersage bei Liv. V. 34. Dann Niederlassungen im Pothal, Gründung von Mediolanum; Zug gegen Rom unters Prennus 39<ö v. Chr., dies Alliensis. Durch den Sieg der Römer
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