Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 29

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 5, 4. Geschichte der Ägypter. 29 Hier aber sann er auf Rache. Eherne Männer, die aus dem Meere stiegen, sagte ihm ein Orakel, sollten ihn retten. Dies waren die mit Erz gepanzerten Ionier und Karer, die über das Meer kamen und ihm in Verbindung mit seinen Anhängern unter den Ägyptern den Sieg über die elf anderen Herrscher und damit den Thron von ganz Ägypten verschafften. Psämmetich 654—616 wurde der Begründer der 26. Dynastie. Er wählte S a i s zur Hauptstadt seines Reiches und befestigte sich in demselben dadurch, daß er die fremden Hilfstruppen, mit welchen er gesiegt hatte, in Unterägypten ansiedelte. Griechen und Phöniziern gestattete er den Eintritt in das bisher dem Verkehr mit Fremden verschlossene Land und machte es dadurch fremder Bildung zugänglich. Handel und Verkehr brachten dein Lande großen Wohlstand. Aber die Begünstigung der Fremden erregte Unwillen in seinem Volke, besonders unter der Kriegerkaste, und 200 000 Männer wanderten nach Äthiopien aus. Zur Beschützung seines Reiches und zur Erweiterung seiner Herrschaft drang Psammetich in Asien ein und eroberte das Philisterland. Necho Ii. 616—600, sein Sohn, ließ den unter Ramses Ii. begonnenen Kanalbau zwischen dem Nil und dem roten Meer wieder aufnehmen, ohne ihn jedoch auszuführen, und bewog die Phönizier zu einer Umschiffung Afrikas von der Ostseite aus. Die Eroberungen seines Vaters suchte er weiter auszudehnen, indem er in Palästina eindrang, wo er den König I o s 1 a s von Jerusalem bei M e g i d d o 608 besiegte, der in der Schlacht den Tod fand, und Syrien unterwarf. Als er aber bis zum Euphrat vordrang, wurde er von König N e b u -kadnezar von Babylon (§. 6, 3) in der Schlacht bei Circesium 605 besiegt, sodaß die asiatischen Eroberungen wieder verloren gingen. Seinem Sohn Psamnns 600—595 und seinem Enkel Apries (biblisch Hophra) 594—570 gelang es nicht, das Vordringen Nebukad-nezars nach Palästina und Phönizien zu verhindern. Ebensowenig glückte ein Zug gegen die griechische Kolonie Kyrsne ander Nordküste Libyens. Nach einer Niederlage daselbst empörte sich sein Heer gegen Apries, er wurde gefangen genommen und erwürgt. Nun wurde der gegen die Empörer ausgesandte Amäsis 570—526 König. Er stellte die Herrschaft über Phönizien wieder her und verband sich zur Sicherung seines Reiches mit dem Tyrannen Polykrates von Samos und dem König Krösus von Lydien. Den Handelsverkehr hob er dadurch, daß er den Griechen eine Niederlassung in Naukratis gestattete. Als aber das neugegründete Perserreich (§. 7) sich immer mehr ausdehnte und nach Unterwerfung Vorderasiens auch Ägypten angriff, wurde

2. Geschichte des Altertums - S. 42

1889 - Wiesbaden : Kunze
42 Erster Abschnitt. lichsten Menschen: beide Jünglinge besaßen, was sie bedurften, und waren mehrmals in den öffentlichen Spielen als Sieger gekrönt worden. Zu all dem fanden sie zuletzt noch ein glückliches Ende. Als nämlich einst die Argiver das Fest der Hera feierten, mußte die Mutter der Jünglinge, welche Priesterin war, durchaus nach dem Tempel fahren. Da aber die Stiere nicht zu rechter Zeit vom Felde kamen, spannten sich die Jünglinge selbst vor den Wagen und zogen ihn beinahe drei Stunden weit nach dem Tempel. Dort schliefen sie nach dem Mahle ein. Die Mutter aber flehte zur Göttin, sie möge ihren Söhnen den besten Segen verleihen; diese erhörte die Bitte der frommen Priesterin und nahm die Söhne, ohne daß sie erwachten, von der Erde/' Diese Erzählung fand nicht den Beifall des Krösus, sondern unwillig fragte er Solon, ob denn seine Schätze so gar nichts seien, daß er gewöhnliche Leute ihm vorziehe. Darauf versetzte Solon: „Der Mensch ist ein Spiel des Zufalls, die Gottheit neidisch, das Glück wandelbar. Du bist reich, mächtig und angesehen, o König, allein das macht nicht glücklich. Viele leben unglücklich bei großem Gute, und anderen, welche kaum ihr Auskommen haben, ergeht es wohl. Dich kann ich nicht eher glücklich preisen, als bis ich Dein Ende weiß; denn vielen hat die Gottheit das Glück vor die Augen gehalten und sie dann jämmerlich vernichtet. Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen." Dem König mißfielen die Worte des Solon so sehr, daß er sich von ihm abwandte und ihn ungnädig entließ. Als Cyrus Herr des Mederreiches geworden war, mußte Krösus die Macht der aufstrebenden Perser fürchten. Er beschloß deshalb, die Perser von der Ostgrenze seines Reiches zurückzudrängen und seinen Schwager Astyages an denselben zu rächen. Um aber seines Erfolges sicher zu sein, fragte er bei dem Orakel des Apollo zu Delphi, das er nach genauer Prüfung für das beste hielt, über den Ausgang seines Vorhabens an, worauf er die zweideutige Antwort erhielt: „Wenn Krösus über den Halys geht, wird er ein großes Reich zerstören." Ein zweites mal verkündete ihm das Orakel, so lange nicht ein Maultier über die Perser herrsche, werde Krösus nicht besiegt werden. Nachdem die Ägypter, Spartaner und Babylonier Hilfe versprochen hatten, wandte sich Krösus siegesgewiß gegen Cyrus. Es kam zu einer Schlacht mit den Persern, die aber entscheidungslos blieb, worauf Krösus in sein Reich zurückkehrte. Doch Cyrus folgte ihm unerwartet, schloß ihn in seine Hauptstadt Sardes ein, eroberte dieselbe 548 und machte sich das lydische Reich unterthänig. Den Krösus hielt er als Gefangenen bei sich, behandelte ihn milde und benutzte seinen Rat. Nach einer wenig glaubwürdigen Erzählung soll Cyrus den Krösus nach seiner Gesangennehmung zum Flammentod verurteilt haben. Schon, heißt es, schlugen die Flammen des Scheiterhaufens zu Krösus empor, da gedachte der unglückliche König der Worte des weisen Solon, und tief-

3. Geschichte des Altertums - S. 43

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 7, 2. Das Perserreich. 43 seufzend rief er: „£> Solon, Solon, Solon!" Als Cyrus diese Worte vernahm, gab er Befehl, daß man die Flammen des Holzstoßes wieder auslösche; doch es gelang erst, als auf das Flehen des Krösus Apollo einen Regenguß sandte. Jetzt erzählte Krösus seine Begegnung mit Solon, worauf Cyrus solches Mitleid mit dem Unglücke seines Gegners empfand, daß er ihm das Leben schenkte. Nach der Eroberung des lydischen Reiches ließ Cyrus durch seinen Feldherrn Harpagus die griechischen Kolonien in Kleinasien unterwerfen, während er selbst sich gegen die Babylonier wandte, die dem Krösus beigestanden hatten und jetzt die Überlegenheit des Siegers fühlen sollten. Cyrus besiegte sie und schloß sie in ihre Hauptstadt ein, um sie auszuhungern. Allein die Vorräte der Feinde schienen unerschöpflich. Da ersann er eine List. Er ließ den Euphrat, welcher durch die Stadt floß, ableiten und drang 538 in einer Nacht, als die Babylonier ein Fest feierten (§. 6, 3), in die> selbe ein. Der babylonische König Nabonetus fand den Tod, und Stadt und Reich kamen unter persische Herrschaft. Nach dem Falle Babylons erlagen auch Syrien, Palästina und Phöniz ien der persischen Macht, und die Gründung des persischen Weltreichs war vollendet. Cyrus verlegte seine Residenz nach Babylon und gestattete den Juden, welche in der babylonischen Gefangenschaft lebten, 538 die Rückkehr in ihre Heimat und den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. Cyrus war kein bloßer Eroberer, sondern auch ein „Vater" seiner Unterthanen. Er umgab sich mit einem Rate, der aus den sieben Stammeshäuptern der Perser gebildet war. Gestützt auf die verwandten iranischen Stämme im Osten, behandelte er die unterworfenen semitischen Völker des Westens mit Milde, fügte die eroberten Länder dem großen Staatsbau fest ein und sorgte in allen Teilen seines Reiches für eine geregelte Verwaltung. Über den Tod des Cyrus weichen die Nachrichten von einander ab; nur so viel steht fest, daß er von einem Kriegszuge gegen die nordöstlichen Grenzvölker! seines Reiches nicht mehr lebend zurückkehrte. Nach der einen Angabe siel er in einer Schlacht gegen die Derbiker an der indischen Grenze, nach der andern hat er im Kampfe gegen die skytischen Massageten jenseits des Jaxartes 529 den Tod gefunden. Ein einfaches, auf sieben Stufen sich erhebendes Gebäude bei Pasärgadä wird für fein Grabmal gehalten; auf einem Pfeiler, der unter Trümmern in der Nähe lag, fand sich ein Bild und unter demselben in Keilschrift des Königs Name. Nach Herodots Mitteilung über den Tod des Cyrus herrschte im Nor-

4. Geschichte des Altertums - S. 50

1889 - Wiesbaden : Kunze
50 Erster Abschnitt. beten sie an Plätzen, welche für ihre Geschäfte vorteilhaft gelegen waren neue Städte; so entstauben Damaskus in Syrien, Elath und Eziongeber am Meerbusen von Akaba, Kolonien auf Cypern, Rhobus, Kreta, Thasos und an der thrazischen Küste; ferner Panorrnus (Palermo) auf Sizilien, Caralis (Cagliari) auf Sarbinien, Gabes (Kabix) in Spanien, Utika und Hippo auf der Norbküste Afrikas. Von Tyrus aus soll 888 durch die flüchtige Königin Dibo die Stadt Karthago gegrünbet worben fein, welche eingeben! ihrer Abkunft die mächtigste Seestabt am mittellänbifchen Meere würde. Als der ägyptische König Necho die Phönizier unterworfen hatte, befahl er ihnen, Afrika zu umschiffen, ba man beffen Ausbehnung noch nicht kannte. Drei Jahre sollen sie zu dieser Entbeckungsreise gebraucht und bieselbe glücklich vollbracht haben. Die wichtigsten Städte im Lanbe der Phönizier waren Sibon und Tyrus. Der ältere Teil von Tyrus lag auf dem Festlanbe; die von Sibon aus gegrünbete Neustabt bagegen auf einer vor der Altstabt liegenben Felseninsel. Die Religion der Phönizier bestanb in der Verehrung der Naturkräfte, sowohl der fchaffenben als der zerstörenben. Der Sonnengott Baal würde auf Höhen verehrt; seine Gemahlin Aschera erscheint teils als Erbgöttin, teils als Monbgöttin. Diesem Götter-pare des Lichtes, des Lebens und Erzeugens stanben gegenüber M 0 -loch, ursprünglich die Sonne als versengenbes Gestirn, dann das verzehrenbe Feuer, und Ast arte, die Göttin des verheerenben Krieges. Wie dem Moloch Jünglinge, so würden ihr Jungfrauen geopfert. Baal und Moloch verschmolzen später zu einer Gottheit, dem Melkart, dem Gotte der Bilbung, den die Griechen mit Herakles verglichen. Staatswesen. Phönizier: bitbete kein geschlossenes Staatswesen, sonbern bestanb aus einer Anzahl von eimmber unabhängiger Städte, die mit den umliegenben Gebieten von Stabtkönigen regiert würden. Die Staatsverfafsung war eine freiere als bei den übrigen Völkern des Orients. Den Königen stanb ein Senat zur Seite, der über wichtige Staatsangelegenheiten beriet und wieberum von der Volksversammlung abhängig war. Zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit und zum Schutze ihres Hanbels vereinigten sich die Städte später zu einem Stäbtebunb. An der Spitze besselben stanb zuerst Sibon, dann Tyrus, das durch seine treffliche Lage und feinen großen befestigten Hafen Sibon überflügelte und zum Markt der Völker würde. Unter König Hiram Ii., dem Zeitgenossen Davibs und Salomos, erlangte Tyrus seine höchste Blüte und vereinigte

5. Geschichte des Altertums - S. 59

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 9, 2. Israel unter Königen; Trennung und Untergang des Reiches. 59 die Makkabäer heißt, behaupteten „das Gesetz wider alle Macht der Heiden" und stifteten wieder ein selbständiges Reich. Der Enkel des Simon Makkabäus, Aristobulus I., nahm den Königstitel an. Doch unter ihm begann der innere Parteikampf aufs neue. Die freisinnigen S a d d u c ä e r standen den strenggläubigen Pharisäern gegenüber und verlangten Trennung der fürstlichen Macht von der Hohenpriesterwürde. Dadurch entstanden blutige Bürgerkriege, in welchen beide Parteien sich schwächten. 63 v. Chr. riefen zwei Brüder des makkabäifchen Geschlechtes, welche um den Thron stritten, die Entscheidung des römischen Feldherrn Po mp ejus an. Bei diesem Anlasse erstürmte Pompejus Jerusalem. Johannes Hyrkanus, der ältere der beiden Brüder, wurde an die Spitze des Staates gestellt, mußte sich aber mit dem Titel eines Hohenpriesters begnügen und dem römischen Staate Tribut entrichten. Seit dieser Zeit betrachtete Rom Palästina als eine römische Provinz. Als kurze Zeit nachher Julius Cäsar sich zum alleinigen Gebieter im römischen Reiche aufschwang, ernannte er den Ratgeber des Hyrkanus, Namens Antipater, zum weltlichen Oberhaupte von Palästina. Dessen Sohn war Herodes der Große, welcher selbst nach Rom reiste und (40 v. Chr.) den Senat bewog, ihn als König, der Juden anzuerkennen. Herodes eroberte mit Hilfe römischer Legionen Jerusalem und bedrückte sein Volk so sehr, daß dasselbe mit Sehnsucht der Ankunft des verheißenen Messias entgegenblickte. In dieser Zeit wurde, gerade ein Jahr vor dem Tode des Herodes, Jesus Christus, der Erlöser geboren. Der älteste Sohn des Herodes, Archelaus, erhielt zwar vom Kaiser Augustus den größten Teil des Landes und die Hauptstadt, wurde aber wegen seiner Willkür und Grausamkeit (6 n. Chr.) wieder abgesetzt. Palästina wurde der römischen Provinz Syrien einverleibt und erhielt jetzt einen eigenen Landpfleger (Prokurator). Unter dem Landpfleger Pontius Pilatus erlitt Jesus 34 n. Chr. den Kreuzestod. Später erhielt wieder ein Enkel Herodes des Großen Palästina mit dem Königstitel, aber nach dessen Tode (44 n. Chr.) wurde es abermals eine römische Provinz; nur einen kleinen Teil behielt der König Agrippa Ii. Die Bedrückungen der Landpfleger riefen gefährliche Aufstände hervor; einen derselben dämpfte der Statthalter von Syrien, Quinctilius Varus, der 9 n. Chr. im Teutoburger Wald dem Schwerte der Germanen erlag. Um 65 n. Chr. trieb der Landpfleger Geffius Florus durch seine Bedrückungen die Juden zur Verzweiflung. Ganz Palästina erhob sich, und Rom

6. Geschichte des Altertums - S. 67

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 12. Die ältesten Bewohner Griechenlands. 67 Entstehung der macedonischen Weltherrschaft durch Alexander den Großen 500—336 v. Chr. Dritter Zeitraum: Von Alexander dem Großen bis zur Eroberung des macedonischen Weltreiches durch die Römer. Erster Zeitraum. Von der ältesten Zeit bis zum Beginn der Perserkriege 500 v. Chr» §. 12. Die flttßjten ßemohner ©cietfiensanifs. Als die ältesten Bewohner Griechenlands werden die Pelasger genannt. Diese hielten sich für Sprößlinge (Autochthonen) des griechischen Landes, gehörten aber, wie die vergleichende Sprachforschung lehrt, dem indo-europäischen Völkerstamm der Arier an (§. 3) und sind in vorgeschichtlicher Zeit aus Hochasien in Europa eingewandert. Sie widmeten sich dem Ackerbau und legten feste Städte, Burgen und Schatzhäuser an, deren Ruinen Kraft und Einsicht verraten. Man nennt die gewaltigen Mauerreste Cyklopenmauern, weil ihr Bau vermeintlich menschliche Kraft überstieg, und hielt sie für Werke der Cyklopen, der Gehilfen des Feuergottes Hephästos. Die Mauern waren aus ungeheuren Steinblöcken zusammengesetzt, deren Zwischenräume durch kleinere Steine ausgefüllt wurden. Nach den Pelasgern wanderten die ihnen stammverwandten Hellenen, welche von den Römern den Namen Griechen erhielten, in die griechische Halbinsel ein. Sie ließen sich anfänglich in dein weidereichen Thessalien nieder und erlangten allmählich die Oberhand über die feindlichen pelasgischen Bauern. Als den Vater des Menschengeschlechtes nennt die Sage den Titanen Prometheus und berichtet über ihn und die Abstammung der Hellenen folgendes: Nachdem der Titane Prometheus die Menschen aus Erde gebildet hatte, stieg er zur Sonne und zündete seine Fackel an, mit welcher er seinen Geschöpfen Wärme, Licht und Leben gab. Aber beim Opfer betrog er Zeus. den Herrn des Himmels und bcr Erde, dadurch, daß er auf dessen Altar von den Opsertieren nur die mit Tierhäuten überdeckten Knochen verbrannte, das Fleisch aber seinen Kindern behielt. Zeus entzog deshalb den Geschöpfen des Prometheus das Feuer wieder. Doch Prometheus holte heimlich einen neuen Funken. Als dies Zeus sah, sandte er durch die reizvolle Pandora in einer Büchse alles Unheil unter die Menschen und ließ durch Hermes den Prometheus zur Strafe am Kaukasus festschmieden, wo ihm ein Geier täglich die Leber aushacken mußte, die über Nacht immer wieder wuchs. Diese Qual dauerte fort, bis in Griechenland ein Held erstand, der den Adler tötete. Dieser Held war Herakles (§. 14).

7. Geschichte des Altertums - S. 68

1889 - Wiesbaden : Kunze
68 Zweiter Abschnitt. Erster Zeitraum. Ein Sohn des Prometheus war Deuklliori, der nach Thessalien aus-gewandert und dort König geworden war. Zu dessen Zeit beschloß Zeus, das frevelhaste Menschengeschlecht zu vertilgen, und sandte über Hellas eine gewaltige Flut. Aus dieser retteten sich nur der fromme Deukalion und seine Gemahlin Pyrrha in einem Schiff, das auf dem Gipfel des Par-nassus anhielt. Nachdem die Wasser sich verlaufen hatten, warfen die Geretteten nach einem erhaltenen Orakelspruche Steine hinter sich, woraus todesmutige Menschen entstanden, welche die Erde aufs neue bevölkerten. Von Deukalions wirklichem Sohne Hellen stammten die Hellenen; denn dessen Söhne Dorus und Äolns, sowie seine Enkel Jon und Achäns wurden die Stammväter der Dorer, Äolcr, Ionier und Achäer. Einwanderungen. Zu dieser einheimischen Bevölkerung sollen, wie die Sage ebenfalls berichtet, zu verschiedenen Zeiten fremde Kolonisten gekommen sein und die Bildung des griechischen Volkes gefördert haben. Die berühmtesten dieser Einwanderer waren Kekrops aus Unterägypten, Kadmos aus Phönizien, Dänaos aus Ägypten und Pelops aus Phrygien; es sind jedoch schwerlich geschichtliche Personen gewesen. Kekrops aus Ägypten fand bei dem Könige von Attika Aufnahme und erhielt die Hand seiner Tochter. Er traf die Einwohner noch in gänzlicher Wildheit, lehrte sie den Ackerbau und führte die Ehe bei ihnen ein. Ebenso verteilte er die Einwohner in 12 Ortschaften und baute die Burg Kekropia, die Grundlage Athens. Kadmos aus Phönizien (§. 14, 3) soll die Burg Kadmea in Böotien und somit Theben gegründet haben. Er brachte die phö-nizische Buchstabenschrift nach Griechenland und lehrte die Bewohner die Kunst, Erze aufzusuchen, zu schmelzen und zu benutzen. Von seiner Tochter Semele stammte der Sage nach der Weingott Dionysos ab. Danaos floh vor seinem Bruder Ägyptos und gelangte mit seinen 50 Töchtern nach Argos, wo der letzte Nachkomme des um 1800 v. Chr. aus Ägypten dahin gewanderten Jnachos ihm die Regierung überlassen mußte. Bald darauf erschienen die 50 Söhne des Ägyptos, welche ihren Oheim um die Hand der Töchter baten. Danaos erfüllte ihren Wunsch, gab aber insgeheim, um sich an seinem Bruder zu rächen, seinen Töchtern Dolche und bewog sie, ihre Männer zu töten. Nur die Hyperrnnestra verschonte ihren Gemahl, den Lynkeus, und dieser soll dann den Danaos getötet haben. Zur Strafe ihres Frevels mußten die Danaiden in der Unterwelt Wasser in ein durchlöchertes Faß schöpfen. Pelops war ans Kleinasien nach Südgriechenland gekommen.

8. Geschichte des Altertums - S. 71

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 13, 1. Die Götter Griechenlands. 71 der Hand das Scepter haltend, dargestellt; zu seinen Füßen sitzt dann der Adler, und auf seinen Knien ruht der Blitz. Seine Wohnung steht auf dem Olympos, wo er ausruht, wenn er von seinen Wanderungen durch die Welt heimkehrt. Unsichtbar übt er auf Erden Recht und Gerechtigkeit, vernimmt alle Eidschwüre und straft den Meineidigen, erhört alle Hilfeflehenden und errettet die, welche unverschuldet in Not und Gefahr sind. Er ist der ewig jugendliche, männliche und mächtige Gott, welchem man den gewaltigen Stier zum Opfer darbringt. Hera (Juno) ist die Gattin und Schwester des Zeus, die Königin des Himmels, hoch von Wuchs, von edler Haltung und großer Schönheit. Was sie wünscht, muß sie von Zeus gleich den übrigen Göttern und Menschen erbitten. Ein glänzendes Diadem ziert ihr Haupt, ein prächtiges Gewand umwallt ihre Glieder; ihre Hand hält ein Scepter, und an ihrer Seite schreitet der Pfau, welcher ihr geweiht ist. Sie gilt als die Hüterin des ehelichen Glückes und des Familienlebens. Ihre Verehrung war verbreitet, namentlich betrachtete die Stadt Argos sie als ihre Schutzgöttin. Poseidon (Neptun), ein Bruder des Zeus, ist der Gebieter über Meere und Flüsse und fährt auf den Wogen des Meeres in einem von Seepferden gezogenen Wagen. In seiner Hand schwingt er als Zeichen seiner Herrscherwürde den Dreizack, womit er das Meer und das Festland erschüttert. Sobald er ihn erhebt, toset und brauset die Salzflut, die Winde brechen aus ihren Höhlen hervor und drohen den Schiffern den Untergang. Mit ihm ebnet und glättet er die aufgeregten Meereswogen, sobald er es will. Alle Küsten und Hafenplätze sind ihm heilig und mit seinen Tempeln geschmückt. Ihm zu Ehren feierten die Griechen alle zwei Jahre auf der Landenge von Korinth im heiligen Fichtenhain die isthmischen Spiele. Seine Gemahlin ist Amphitrite, die jedoch keinerlei Anteil an Poseidons Herrschaft hat. Athene (Minerva). Fast alle anderen olympischen Götter und Göttinnen sind Kinder des Zeus. Athene ist seine geliebteste Tochter. Sie entsprang aus seinem Haupte in voller Kriegsrüstung und wird daher immer im Harnisch dargestellt, bewehrt mit Helm, Lanze, Schild und der Ägis mit dem Medusenhaupte. Sie ist die Göttin der Weisheit, des Friedens und des blutigen Kampfes. Als jungfräuliche Göttin führt sieden Beinamen Pärthenos, als Kriegerin Pallas, die Lanzenschwingerin oder Promachos, die Vorkämpferin. Sie pflegt und beschützt die Künste, insbesondere die Malerei und die Bildhauerei, sowie die Beschäftigungen der Frauen, das Weben,

9. Geschichte des Altertums - S. 81

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 14. Die griechischen Heldensagen. 81 Scheidewege stand, nahten sich zwei Göttinnen. Die eine, schön und anmutig von Gestalt, neigte sich zu ihm hin und bot ihm Befreiung von allen Mühseligkeiten und Rettung aus allen Gefahren an, wenn er sich ihrer Leitung überlassen wolle; die andere, mehr ernst als schön, würdevoll und bescheiden, versprach ihm dagegen Ehre und Ruhm bei Menschen und Göttern, wenn er ihr folgen und den Gefahren und Mühseligkeiten des Lebens sich unterziehen werde. Herakles erblickte in der ersten Erscheinung die Göttin der Freude und Lust, in der andern die Tugend, und rasch reichte er der letzteren seine Hand. Seine außerordentliche Stärke und Gewandheit machten ihn ja auch zum Dienste der Tugend und Ehre besonders geeignet. Heldenmut. Den ersten Beweis seines Heldenmutes gab er dadurch, daß er einen Löwen tötete, welcher am Kithäron die Herden des Königs Thespios schädigte. Darnach befreite er seine Geburtsstadt Theben von einem schimpflichen Tribut, welchen ihr die Bewohner von Orchomenos auferlegt hatten, und zwang diese räuberischen Nachbarn, künftig denselben Tribut an Theben zu entrichten. Hera, aufgebracht über den Ruhm des heranwachsenden Helden, veranlaßte daraufhin den König Eurystheus, die ihm durch Zeus' Schwur gewordene Oberherrschaft über Herakles zu benutzen und denselben aufzufordern, daß er komme und ihm diene. Unwillig begab sich Herakles zum Orakel nach Delphi und erhielt die Antwort, daß er zwölf Arbeiten, die Eurystheus ihm auferlege, vollführen und zwölf Jahre ihm dienen müsse, dann werde er unsterblich sein. Herakles fügte sich in sein Schicksal und unterzog sich der Aufgabe. Die zwölf Arbeiten. Zuerst tötete er einen Löwen, welcher in der Nähe von Nemea im Peloponnes hauste. Da derselbe durch kein Geschoß erlegt werden konnte, so schlug ihm Herakles mit der Faust das Genick ein, zog ihm das Fell ab und hing es um. Darauf vernichtete er die lernäische Schlange (Hydra), welche sich in den Sümpfen von Senta in der Landschaft Argolis aufhielt und die ganze Umgegend verwüstete. Sie hatte sieben, neun oder gar hundert Köpfe. Sobald Herakles sie aus dem Sumpfe aufgescheucht hatte, schlug er ihr mehrere Köpfe ab, doch zu seinem großen Schrecken gewahrte er, daß an der Stelle jedes abgeschlagenen zwei neue hervorwuchsen. Da zündete sein treuer Gefährte Joläos den nahen Wald an, und nun versengten sie die nachwachsenden Köpfe der Hydra mit Feuerbränden bis auf den mittelsten, der unsterblich war. Auf diesen wälzte Herakles einen Felsblock, dann tauchte er seine Pfeile in das giftige Blut der Schlange. Die Hirschkuh der Diana, welche eherne Füße und goldene Hörner hatte und dabei von außerordentlicher Schnellfüßigkeit war, ermüdete Herakles durch unablässige Verfolgung und fing sie lebendig. Der erymanthische Eber verwüstete Thessalien. Herakles fing ihn und brachte das Tier lebendig auf den Schultern zu dem König Eurystheus, welcher sich vor Schrecken verbarg. In einem Tage reinigte sodann Herakles den Stall des Königs Augias von Elis. 3000 Rinder hatten viele Jahrein demselben gestanden; eine Reinigung war aber nicht vorgenommen worden. Herakles besann sich nicht lange, riß zwei Wände des Stalles ein und leitete den benachbarten Strom hindurch. Darnach erlegte er die stymphalischen Vögel, welche die Gegend um einen See in Arkadien verwüsteten, eherne Cassians Weltgeschichte I. 6. Aufl. v. Ph. Beck. ß

10. Geschichte des Altertums - S. 163

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 27, 1. Alexanders Jugend und Regierungsantritt. Ißz den Schutz über das Heiligtum in Delphi und die Aufsicht über die Festspiele daselbst erhalten hatte, lud er die Griechen zu einer großen Landesversammlung in Korinth ein. Hier stellte er ihnen als das wahre Ziel seiner Bestrebungen die Unterwerfung Persiens, des Erbfeindes aller Griechen, hin und forderte sie zum Beistände auf. Nachdem er zum Oberanführer der griechischen Streitkräfte ernannt worden war, kehrte er nach Macedonien zurück. Er beabsichtigte, in dem kommenden Frühjahr nach Persien aufzubrechen, als er während des Hochzeitsfestes seiner Tochter Kleopatra unverhofft von Pausanias, einem beleidigten Hauptmann seiner Leibwache, aus Rache im Theater zu Ägä 336 ermordet wurde. Kurz vor seinem Tode hatte er das Orakel zu Delphi über seinen Zug gegen Persien befragt und die Antwort erhalten: „Siehe, der Stier ist bekränzt, sein Ende da; nahe der Opsrer." Dritter Zeitraum. Von Alexander dem Großen bis zur Eroberung des mace-donischen Weltreiches durch die Römer 336—146 v. Chr. §. 27. Mipiidk dk Große Ä—z2z. 1. Alexanders Jugend und Regierungsantritt 356—334. "Alexander, der Sohn Philipps und der Olympias, war 20 Jahre alt, als er seinem Vater in der Regierung des macedonischen Reiches folgte. Er war 356 in der nämlichen Nacht geboren, als der schändliche Herostratus, um seinen Namen der Nachwelt zu erhalten, den berühmten Tempel der Artemis zu Ephesus verbrannte, und die Wahrsager des Orients hatten bei diesem Ereignisse verkündigt, es sei irgendwo eine Fackel aufgegangen, welche den ganzen Orient in Brand versetzen werde. Am gleichen Tage hatte Philipps Feldherr Par-menio in einer Schlacht gesiegt und das Viergespann des Königs den Preis bei den Festspielen in Olympia errungen. Philipp hatte deshalb im Übermaß seines Glückes ausgerufen: „Götter, sendet mir auch Unglück, denn zu viel des Glückes habt ihr mir verliehen." Schon in früher Jugend zeigte Alexander glänzende Anlagen, und Philipp verwandte große Sorgfalt auf die Erziehung und Bildung seines Sohnes. Zu seinem Lehrer wählte er den berühmten Philosophen Aristoteles und schrieb an diesen: „Ich freue mich, daß der Knabe zu einer Zeit geboren ist, da du lebst; damit du ihn unterrichten und zu einem guten König ausbilden kannst." Alexander 11*
   bis 10 von 1355 weiter»  »»
1355 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1355 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 47
2 29
3 20
4 295
5 39
6 22
7 23
8 13
9 21
10 399
11 75
12 49
13 15
14 92
15 7
16 27
17 31
18 37
19 9
20 56
21 13
22 202
23 70
24 12
25 31
26 66
27 70
28 22
29 16
30 3
31 86
32 29
33 157
34 50
35 16
36 16
37 399
38 37
39 36
40 47
41 49
42 34
43 41
44 30
45 343
46 79
47 80
48 94
49 73

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 40
1 123
2 71
3 110
4 64
5 20
6 7
7 47
8 53
9 105
10 10
11 18
12 3
13 30
14 49
15 19
16 60
17 573
18 20
19 24
20 97
21 34
22 61
23 40
24 10
25 77
26 25
27 9
28 20
29 29
30 15
31 32
32 2
33 44
34 29
35 46
36 25
37 50
38 104
39 171
40 9
41 126
42 17
43 352
44 17
45 107
46 26
47 39
48 23
49 19
50 48
51 4
52 105
53 36
54 26
55 52
56 45
57 9
58 49
59 38
60 33
61 50
62 20
63 48
64 47
65 92
66 23
67 30
68 67
69 37
70 56
71 250
72 50
73 13
74 32
75 32
76 31
77 63
78 41
79 9
80 24
81 7
82 45
83 59
84 7
85 17
86 27
87 44
88 43
89 53
90 40
91 11
92 420
93 23
94 45
95 223
96 34
97 43
98 199
99 16

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 404
1 103
2 71
3 79
4 140
5 225
6 709
7 245
8 67
9 284
10 180
11 131
12 145
13 178
14 359
15 237
16 319
17 49
18 184
19 345
20 104
21 143
22 229
23 71
24 186
25 347
26 175
27 236
28 67
29 168
30 160
31 128
32 271
33 722
34 293
35 114
36 151
37 228
38 128
39 267
40 232
41 66
42 50
43 268
44 209
45 114
46 37
47 286
48 140
49 276
50 149
51 158
52 229
53 174
54 477
55 216
56 108
57 96
58 187
59 788
60 90
61 290
62 428
63 60
64 222
65 129
66 36
67 246
68 137
69 15
70 96
71 175
72 145
73 285
74 178
75 126
76 160
77 188
78 231
79 203
80 253
81 1143
82 124
83 272
84 10
85 218
86 146
87 209
88 190
89 152
90 265
91 391
92 197
93 118
94 66
95 206
96 86
97 209
98 190
99 107
100 377
101 62
102 177
103 285
104 215
105 97
106 142
107 76
108 223
109 205
110 109
111 155
112 98
113 60
114 90
115 179
116 126
117 72
118 135
119 356
120 200
121 161
122 94
123 130
124 114
125 120
126 132
127 668
128 130
129 185
130 103
131 376
132 164
133 286
134 207
135 80
136 763
137 81
138 149
139 251
140 139
141 107
142 247
143 196
144 113
145 308
146 294
147 46
148 291
149 94
150 214
151 160
152 206
153 180
154 100
155 177
156 215
157 194
158 172
159 290
160 193
161 134
162 271
163 236
164 134
165 245
166 472
167 77
168 57
169 75
170 99
171 303
172 264
173 399
174 122
175 495
176 280
177 529
178 145
179 151
180 192
181 186
182 371
183 915
184 230
185 60
186 119
187 161
188 179
189 123
190 105
191 287
192 289
193 453
194 102
195 89
196 202
197 201
198 148
199 232