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1. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 160

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
1806 14. Okt. 1807 7 u. 8. Febr. 7. u. 9. Juli. 160 § 171. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seil 1789. 2. Der Fürst Hohenlohe wird von Napoleon (bei Jena), das preußische Hauptheer unter dem greisen Ferdinand von Braunschweig vom Marschall Davoust (bei Auerstädt) vollständig besiegt: Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. 3. Napoleon in Berlin (27. Okt. 1806). Übergabe der preußischen Festungen (Erfurt, Spandau, Magdeburg, Küstrin, Stettin 2c.) mit Ausnahme von Graudeuz (unter Courbiere) und Kolberg, letztere durch Gneisenau, Schill und Nettelbe ck heldenmütig verteidigt; auch Blücher ergiebt sich erst nach tapferem Kampfe in Lübeck. Flucht des Königs und der Königin von Preußen nach Königsberg. — Absetzung der Dynastien Braunschweig und Kurh essen. Ferdinand von Braunschweig (durch eine Kugel erblindet) + in Ottensen bei Altona. 4. Kontinentalsperre gegen England 21. Nov. 1806 (s. Nr. Iv). 5. Die sächsischen Herzoge und Kursachsen, letzteres als Königreich, treten in den Rheinbund (11. Dez.). Anschluß der Polen an Napoleon. Gefechte zwischen Franzosen und Russen (wie bei Pultusk und Morungen, Dez. und Jan.). Nopoleon in Warschau (2. Jan. 1807). d) Vierte Roalition, zwischen Preußen und Rußland 22. Okt. 1806 und 26. April 1807 (zu Bartenstein in Ostpreußen). 1. Mörderische, aber unentschiedene Schlacht der Franzosen gegen Russen (unter Bennigsen) und Preußen (Lestocq) bei Eylau in Ostpreußen. 2. Nach viermonatlicher Waffenruhe, während welcher Danzig kapitulierte, erfolgt gegen Russen und Preußen Napoleons Sieg bei 8riedland, 14. Juni 1807. 3. Zusammenkunft Napoleons mit Alexander auf dem Niemen; Friede zu Tilsit mit Rußland (7.) und Preußen (9. Juli): a) Das Königreich Preußen wird über die Hälfte verkleinert, verliert die Provinzen zwischen Elbe und Rhein und seine (ehemals) polnischen Länder. Der edlen Königin Luise entschiedenes Verhalten gegen Napoleon in Tilsit; Preußen zahlt ca. 150 Mill. Franks Kriegskontribution, erst dann zieht die französische Besatzung aus den preußischen Festungen, Rückkehr des Königs nach Berlin 1809; b) aus preußischen, hessischen und braunschweigischen Gebieten wird das Ronigreich Westfalen (Hauptstadt Kassel) für Napoleons Bruder Jerome (Hieronymus) gebildet;

2. Europa - S. 313

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Königreich Preußen. 313 Preußens Handel sehr ausgedehnt; es hat ein reich entwickeltes Straßen- und Eisenbahnnetz und in Deutschland die besten Canäle. Seine Handelsflotte umfaßt c. 2/3 der deutschen. Welthandelsstädte wie Bremen und Hamburg liegen nicht in ihm, aber manche Handelshäfen zweiten Ranges. Landhandelsstädte zahlreich. Berlin eine der ersten in Europa. An Zahl der Bevölkerung steht Preußen hinter allen andern Großmäch- ten zurück, an Dichtigkeit wird es nur von Italien und England übertrofsen. Von seinen Bewohnern sind 88 °/o deutsch, 12 % nicht deutsch, darunter c. Iov2 °/o Slaven, der Mehrzahl nach Polen; außerdem gibt es Littauer, Dänen und Wallonen. Die Katholiken bilden ^3 der Bevölkerung, die Evangelischen fast 2/33). Inden gibt es etwa ^3 Mill. (11/3 °/o), am meisten in Posen (ö1/2 °/o), am wenigsten in Sachsen (0,3 °/o). Die geistige Cultur steht hoch und dient andern Staaten als Vor- bild. Universitäten in Berlin, Bonn, Breslau, Göttingen, Greifswald, Halle, Kiel, Königsberg und Marburg, eine unvollständige in Münster. Geschichte. Kernland die Mark Brandenburg, hervorgegangen aus der alten Nord mark, zu der durch Heinrich I. 929 der Grund gelegt wurde. Albrecht der Bär erhielt diese 1134, gewann außer anderem Bren- nabor hinzu und verlegte seinen Sitz dorthin, wonach er das Land nun Mark Brandenburg nannte. Sein Geschlecht, die Askanier, herrschte bis 1320 und hatte zuletzt den reichsten fürstlichen Besitz, den es damals in Deutschland gab. Dann folgten die traurigen Zeiten der Wittelsbacher (1323—73) und Luxemburger (--1415). Endlich erhielt der Hohen- zoller, Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg, zu Constanz Mark und Kurwürde. Seitdem allmählicher Aufschwung des Landes, das seine Macht namentlich der Tüchtigkeit seiner Fürsten zu danken hatte, denen das Volk treu gefolgt ist. Kurfürst Sigismund erwarb 1614 Cleve, Mark und Ravens- berg, 1618 das Herzogthum Preußen. Eigentlicher Gründer des Staats sein Enkel der Große Kurfürst, Friedrich Wilhelm. Dieser erwarb 1648 Hinterpommern, Kammin, Halberstadt, Minden, bez. Magde- bürg, 1660 die Unabhängigkeit für das Herzogthnm Preußen und ver- zagte 1675 die Schweden. Friedrich Iii. (I.) krönte sich den 18. Januar 1701 als König in Preußen. Friedrich Wilhelm I. erwarb Vorpom- mern bis zur Perne. Friedrich d. Gr. errang Sch le sien mit Glatz (1742), Westpreußen, Ermeland und den Netzedistrict (1772), sein Nach- folger fügte Danzig, Thorn, das übrige jetzt Posensche Gebiet n. a. m. hinzu (1793—1795). 1806/7 brach Preußen unter den furchtbaren Schlägen Napoleons so zusammen, daß es fast die Hälfte seiner Länder verlor. 1813/15 war es Seele des Befreiungskampfes und erhielt daher schließlich wie- der manche Gebiete im W. (in Westfalen und der Rheinprovinz) und halb Sachsen. Auch den Rest Vorpommerns erwarb es 1814 von Dänemark, dem es dafür Lauenburg abtrat. 1848 erhielt es nach manchen 3) Die Evangelischen bei weitem überwiegend in Sachsen, Brandenburg, Pommern und Schleswig - Holstein. In Hannover und Ostpreußen bilden die Katholiken c. Vs, in Hessen-Nassau 1u, in Westpreußen V2, in Schlesien und Westfalen wenig über V2 in Posen fast 2/s, in der Rheinprovinz fast 3m.

3. Europa - S. 311

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Das Deutsche Reich. 311 chien auch Republiken (die 3 freien Städte) umfaßt. Unter den Mo- narchien sind 4 Königreiche (Preußen, Baiern, Würtemberg, Sachsen), 6 Groß- herzogthümec (Baden, Mecklenburg-Schwerin, Hessen, Oldenburg, Sachsen- Weimar-Eisenach, Mecklenburg-Strelitz), 5 Herzogtümer (Braunschweig, Sach- seu-Meiningen, Anhalt, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Altenburg), 7 Fürsten- thümer (Waldeck, Lippe-Detmold, Schwarzbnrg-Rudolstadt, Schwarzburg-Son- dershansen, Reuß jüngere Linre, Schaumburg-Lippe, Reuß ältere Linie). In den größeren derselben stehen neben den Fürsten 2 Kammern, in den kleineren meist nur eine Kammer (Landtag), in den beiden Mecklenburg ist der Landtag ständisch; nur Ritterschaft und Städte in ihm vertreten. Der Kaiser steht an der Spitze des ganzen Reichs. Er hat die Reichs- beamten zu ernennen z. B. den Reichskanzler (Minister hat das Reich nicht), die Gesandten und Consuln, den Reichstag zu berufen, zu vertagen und zu schließen, die Oberanführung von Heer und Flotte, das Recht, Frieden und Bündnis zu schließen und bei Angriffen auf das Reich den Krieg zu erklären; fönst bedarf er zur Kriegserklärung der Zustimmung des Bun- desraths. Der Bundesrath, dem der Reichskanzler, die oberste ausführende Be- Hörde, vorsteht, hat die Gesetze zu genehmigen und kann die obersten Verord- nungen für die Verwaltung erlassen. Die einzelnen Staaten in ihm durch 58 Stimmen im Ganzen vertreten 26). Aus dem Bundesrate werden Ausschüsse für die einzelnen Zweige des Staatslebens gewählt2t). Dem Buudesrathe zur Seite ein Reichstag, aus Abgeordneten des Volks gebildet (ursprünglich je 1 auf 100 000 E.), der die gemeinsamen Angelegen- heiten des Volks beräth und Antheil an der Gesetzgebung hat. Die nord- deutschen Staaten entsenden in ihn 297 Abgeordnete (Preußen 236, Sachsen 23), die süddeutschen 85 (Baiern 48, Würtemberg 17, Baden 14, Hessen-Darmstadt 9, davon 6 für den südlichen Theil), Elsaß-Lothringen 15. Das Heer zählt in Friedenszeiten c. 400000 Mann, in Kriegszeiten c. 1300000 Mann. Es umfaßt das stehende Heer, die Reserve, die im Kriege mit jenem zusammen ausrückt, und die Landwehr, hauptsächlich zum Schutze des Landes bestimmt. Allgemeine Wehrpflicht; jeder dient 3 Jahre im stehenden Heer, 4 Jahre in der Reserve, 5 in der Landwehr. Wer höhere Bildung nachweis't und selbst die Kosten des Dienstes trägt, dient als Einjährig Freiwilliger nur 1 Jahr im stehenden Heer, im Ganzen auch 12 Jahre. Festungen zahlreich, namentlich an den Grenzen stark, keine stärker als Metz und Straßburg 28). 26) Preußen hat 17 Stimmen, Baiern 6, Würtemberg und Sachsen je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die andern Staaten je eine. ^) Verfassungsänderungen können abgelehnt werden, wenn 14 Stimmen dagegen sind. 2«) Hauptfestungen sollen bleiben: 1) Cöln, Coblenz, Mainz; 2) Rastatt, Ulm, Ingolstadt; ?) Memel, Königsberg, Danzig, Thorn, Posen, Glo- gau, Neiße; 4) Küstrin und Spandau. Außerdem gibt es wichtige Küstenforts. Eingehen sollen als Festungen: 1) Minden, Erfurt, Wittenberg; 2) Stettin, Kolberg, Stralsund (außer den Küstenforts); 3) Graudeuz und Kosel.

4. Europa - S. 334

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
334 Zweites Buch. Europa. nun die Deutschen in Schleswig und machte einen neuen Versuch, Schleswig von Holstein zu trennen und in Dänemark einzuverleiben. Der Deutsche Buud besetzte daher 1863 zur Durchführung seiner Ansprüche einstweilen Holstein. Da starb Friedrich Vii. Der von den meisten Großmächten zu seinem Nachfolger bestimmte Christian Ix. folgte in Dänemark, fand aber seitens der Deutschen in Holstein nicht Anerkennung, weil er nach Landesrecht nicht Erbe war. Da er nun den Versuch der rechtlosen Einverleibung Schles- wigs in Dänemark fortsetzte, verbanden sich Preußen und Oesterreich zu gemeinsamem Kampfe gegen Dänemark. Sie besiegten es und zwangen es, Schleswig-Holstein und Lauenburg herauszugeben (1864). Wegen der weiteren Bestimmung der Landschaften entstand aber ein Krieg Preußens und Oester- reichs, der mit Preußens Siege endigte. In seinem und des deutschen Volkes Interesse verband nun Preußeu die streitigen Länder mit seinen anderen Pro- vinzen, dadurch das Land der besten Kriegshäfen und zahlreichsten seetüchtigen Bevölkerung für die Vertheidigung Deutschlands gewinnend. Die Proviuz bildet nur einen Regierungsbezirk, Schleswig. Schleswig und Holstein sind fast gleich groß, aber letzteres hat fast um die Hälfte mehr Einwohner, Lauenburg hat 21 ^M. und 48000 Gl)9). a. In Schleswig liegen: Schleswig (= Schleiswiek, Schleistadt; 15 000 E.) am Westende des Schleibusens, älteste Stadt im Herzogthum Schleswig (schon 850 hier von Ansgar eine Kirche erbaut), einst Herzogs- jetzt Regierungssitz mit schönem Dom und dem Schloß Gottorp, dem ansehnlichsten in der Provinz 10). Südlicher Eckernförde (5000 E.) mit gutem Hafen und reichlichem Fischfang"). (Sieg der Deutschen 1849). Nach N. zu folgen : Flensburg (26 000 E.), eine der schönsten Städte in den Herzogtümern, Fabrik- und Handelsstadt (im No. das an- muthige Seebad Glücksburg), Apeurade (6000 E.), dessen Bucht für die schönste unter allen gilt, und Haders leben (6000 E.). Im Sundewitt: die Düppeler Schanzen (1849 und 1864 erstürmt). Gegenüber auf Alfen, dessen Eroberung 1864 den Krieg entschied, das befestigte Sonderburg (6000 E.)> An der Westküste: Hnfum (6000 E.), von wo manche Rinder und Schafe nach England gehen 12). In den westlichen Inseln ausgezeichnete Seebäder. So Wyk (- Stadt) auf Föhr; namentlich aber Westerland auf Sylt, das in Bezug auf Macht des nur selten fehlenden Wellenschlages fast alle Nordseebäder übertrifft und sehr eigenartige Formen der Landschaft hat. s) Sauenburg ist durch Heinrich den Löwen den Slaven abgenommen, 1180 als Theil des Herzogthums Sachsen an die Askanier gekommen, deren Geschlecht 1689 dort ausstarb. Nun kam das Land an Hannover, 1814 an Preußen, welches es an Däne- mark gab, indem es dafür Schwedisch Vorpommern eintauschte. Im N. Idstedt (Schlacht 1850). Nach Sw. ziehen Reste des 2 M. langen Dannewerk, eines alten von den Dänen errichteten Schutzwalles, der 1848 und 1864 gestürmt wurde, zur Treene. 11) 1876 wurden gefangen: c. 30 Mill. Heringe, 34 Mill. Sprotten, dazu viele Butten, Dorsche u. a. 12) Im N. der Westküste Tondern. Unfern der Eidermündung: Tönning, früher Festung (Capitnlation Stenbras 1713.)

5. Bürgerkunde - S. 125

1912 - Langensalza : Greßler
125 Preußen gekommen waren. Der östliche Teil nebst den thü- ringischen Besitzungen wurde nach den Befreiungskriegen 1815 vom Königreich Sachsen an Preußen abgetreten. Regierungssitz: Magdeburg. — Reg.-Bezirksstädte: Magdeburg, Merseburg, Erfurt. — Der höchste Punkt ist der Brocken im Harz. Über- aus fruchtbar sind die Talmulden und Niederungen an der Elbe und Saale — Unstrut, die „Börden" und „Auen" mit ihrem Zuckerrüben-, Ölfrucht-, Hopfen- und Tabakbau, mit den Weinbergen im Saaletal bei Naumburg, der berühmten Blumenzucht bei Quedlinburg und Erfurt. Rechts der Elbe herrschen magere Gegenden und Sand vor. Die Viehzucht ist bedeutend: Graditzer Hauptgestüt bei Torgau, noch wich- tiger der Bergbau auf Braunkohle, Eisen, Kupfer (Mansfeld) und Silber. Bei Schönebeck und Staßfurt liegen die berühm- ten über 1000 m mächtigen Lager von Steinsalz und Kali- salzen (zur Düngung und für chemische Zwecke verwertbar). Die Zwillingslande Schleswig und Holstein sind von jeher die Sitze urgermanischer Völkerschaften gewesen, unter denen die Angeln als Mitvorsahren und Namengeber der Engländer (Angelsachsen) allbekannt sind. Sie haben ihre gemeinsame Geschichte im Jahre 1386 begonnen, in welchen: Jahre das Herzogtum Schleswig mit der Grafschaft Holstein unter einem Herrscher vereinigt wurden. Sie haben lange mit den dänischen Nachbarn gekämpft, die der freiheitlichen, stolzen Bevölkerung ihre Herrschaft aufzuzwingen suchten. König Christian I. von Dänemark, den die Bruderlande zu ihrem Herrn erwählt hatten, schwur, die Lande selbständig und „up ewig ungedeelt" zu lassen und erhob Holstein zun: Herzogtum. Im Jahre 1581 aber wurde Schleswig mit Dänemark vereinigt; Holstein behielt eigene Herzöge, die im 17. und 18. Jahrhundert versuchten, ihre Souveränität tu beiden Herzogtümern durchzusetzen, dabei aber dem König von Dänemark unterlagen; darauf mißachteten nun die Dänen die Selbständigkeit der Herzogtümer bald ebenso willkürlich wie deren Einheit und erklärten schließlich allem Recht und den beschworenen Verträgen zuwider beide Länder im Jahre 1846

6. Bd. 1 - S. 112

1889 - Langensalza : Greßler
112 an verschiedenen Seefischen. Zuweilen kommen auch Delphine und See- Hunde vom Skagerrak hier in das Fahrwasser Alfens. 10. Schleswig-Holstein und seine Bewohner.* Auf den 312 Quadrat-Meilen dieser beiden Länder wohnen 1 150 233 Menschen, von denen die meisten dem deutschen Stamme angehören. — Schleswig-Holstein mit seiner kräftigen und tüchtigen Bevölkerung wurde auf der Wiener Konferenz im Monat Juli „1864 von dem Könige von Dänemark an die Verbündeten Großmächte, Öfter- reich und Preußen, abgetreten. Nach einer einjährigen provisorischen Verwaltung dieser Länder kamen im Monat August 1865 der Kaiser von Osterreich und der König von Preußen aus einer Zusammenkunft in Gastein darin überein, daß Holstein zu Österreich und Schleswig zu Preußen gehören solle. Seit 1866 sind beide Herzogtümer dem preußischen Staate einverleibt. ' Wir betreten das Land. — Es ist ein gesegnetes Land! — Da breitet sich im Süden das Paradies vonholsteinund dort, nur durch den Eiderkanal geschieden, das nicht minder paradiesische Ost- schleswig vor unseru Augen aus. Hier schlängelt sich durch ein Thal, so lieblich, wie kein anderes im Norden der Elbe, die Schwentine der Kieler Förde zu, und hier ist sie selbst, diese Königin aller Buchten der Ostsee, geräumig, sicher vor Stürmen, tief, wie das Meer draußen, weit genug, um allen Flotten der Welt auf einmal zum Hafen zu dienen, zugleich aber berühmt durch die Anmut ihrer Ufer. Unweit am Eiderkanal erheben sich über das wellenförmige Tiefland mehrere steile Kuppen. Wir besteigen eine derselben. Von hier aus sehen wir den größten Teil Südschleswigs mit seinen stattlichen Dörfern und seinen zahlreichen Edelhösen. Zwischen der Kieler und Eckern- förder Bai erblicken wir mit seinen Gehölzen den dänischen Wohld und das grüne weidenreiche Schwansen, nördlich davon das herrliche Angeln. Auf der Düppeler Schanze stehend, breitet sich die prächtige Förde von Flensburg und die Insel Alsen vor uns aus. Auch der äußerste Norden Schleswigs ist nicht ohne Schönheiten. Dort ist Apenrade mit feinen Werften, im Osten der kleine Belt und das Gestade Fünens. — So ist das östliche Dritteil des Herzog- tnms. Aber welch ein Unterschied ist zwischen dieser reizenden Gegend und der Dürre des Mittelrückens der Halbinsel! Statt der stolzen Buchen zeigt sich bescheidenes Buschwerk von Eichen und Birken, die Hecken werden dürstiger, die Weizenfelder hören auf und machen dem Roggen und dem Heidekorn Platz. Die Wege führen durch röt- lichen Sand, das Äußere der Dörfer wird ärmlicher, das Getreide steht dünn und niedrig, selten sind weidende Herden, nirgends große Güter. Noch weiter nach Westen sindet man nur nackte Erdwälle und Gräben, an denen bereits Heidekraut und Sandweiden auftreten; gleich * Nach Daniel, Busch u. a.

7. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 155

1875 - Langensalza : Greßler
Die Erde als Wohnplatz im Besonderen (Europa). Viehzucht, Schifffahrt und Handel. Die Provinz bildet nur einen Regierungsbezirk, dessen Hauptort Schleswig ist. aa) In Holstein: Kiel (32,000 Ew.), Univ. Altona a. d. Elbe (74,000 Ew.), Handel, Schiffs. In der Nähe Ottensen und Blankenese. Wandsbeck (Dichter Claudius). Elmshorn, Schiffs. Neumun- ster, Fabr. Segeberg, Steinsalzlager. Itzehoe, Fabr. Glück- stadt, Schiffs. Rendsburg a. d. Eider (11,500 Ew.), Schiffs. bb) In Schleswig: Schleswig a. d. Schlei (14,000 Ew.), Hptst. Eckernförde am gleichn. Busen. Husum. Flensburg am gleichn. Busen (15,000 Ew.). Düppeler Schanzen (Sturm a. 18. Apr. 1864). Auf der Insel A lse n die Fest. Sonderburg. cc) In Lauenburg: Lauenburg a. d. Elbe, Schiffs., Handel. Ratzeburg am gleichn. See (ein Theil der Stadt gehört zu Meckl.-Strelitz^. Mölln (Grab Eulenspiegels). § 60. Das Königreich Baiern. (1377 Luml. 42/3 Mill, Ew.) Baiern besteht aus einem großen Ost- und einem kleinen Westtheil. Der Osttheil wird von der Prov. Hessen, den thürin- gischen Staaten, Böhmen, Oberösterreich, Salzburg, Tyrol, Württemberg, Baden und dem Großherz. Hessen umschlossen und im S. von den Allgauer-, baierifchen und Salzburger Alpen durchzogen. Nach der Donau zu breitet sich die schwäbisch- baierische Hochebene aus, zwischen der Donau und dem Main die oberpfälzische und im W. die fränkische Hochfläche. Nörd- lich streicht das Fichtelgebirge, der Frankenwald, die Rhön und der Spessart. — Flüsse im Osttheil sind: die Donau (r. mit der Jller, dem Lech, der Isar und dem Inn — l. mit der Altmühl, der Naab und dem Regen), der Main (mit der Regnitz und Pegnitz), die fränkische Saale und die Tauber.

8. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 167

1875 - Langensalza : Greßler
Die Erde als Wohnplatz im Besonderen (Europa). § 81. Das Gebiet der freien Stadt Hamburg (71/2 Cim 338,000 Ew.) fast ganz an der untern Elbe und meist von Holstein um- schlössen. (Die Vierlande auf der r. S. d. Elbe, berühmt durch ihren Getreide-, Obst- und Gemüsebau, mit der Stadt Berge- dorf, gehören Hamburg und Lübeck gemeinschaftlich.) Hamburg a. b. Elbe und Alster (240,000 Ew.), größte See- Handelsstadt Deutschlands; Geburtsort Hagedorns (1708) und Basedows (1718). Horn bei Hamburg mit der Kinderrettungs-Anstalt das »rauhe Haus«. Kuxhafen, an der Mündung der Elbe. § 82. Das Gebiet der freien Stadt Bremen 42/3 am 122,000 Ew.) liegt in drei Parcelleu an der unteren Weser. Bremen a. d. Weser (82,900 Ew.). Nächst Hamburg die bedeu- tendste Seehandelsstadt Deutschlands. Bremerhafen a. d. Weser- mündung, der eigentliche Hafen Bremens. An merk. Von den § 61—79 aufgeführten Ländern sind 1) thü- ringische Staaten: das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, die Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen- Altenburg, die Fürstenthümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarz- burg-Sondershausen und die Fürstenthümer Reuß ältere und jüngere Linie; 2) kleine Eentralstaaten: die Herzogtümer Anhalt und Braunschweig und die Fürstenthümer Lippe-Detmold, L.-Schaumburg und Waldeck; 3) Küstenstaaten: die Großherzogthünier Mecklenburg und Oldenburg, und die Gebiete von Lübeck, Hamburg und Bremen. § 83. Die Neichsprovinz Glsah-Lothringen. (265 luml. 11/2 Ew.) Nachdem Deutschland über 900 Jahre lang ganz Elsaß und Lothringen besessen, wurden ihm diese beiden Reichsländer

9. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 140

1875 - Langensalza : Greßler
140 Iv. Abtheilung. Küstenprovinzen sind: Preußen, Pommern, Schleswig. Holstein und Hannover. An den Staat kamen sämmtliche Provinzen in nachstehender Folge: Brandenburg, Preußen, Pommern, Schlesien, Posen, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz, Schleswig-Holstein, Hannover und Nassau. 2. Bodengestalt und Bewässerung. Nur der südl. und westl. Theil Preußens ist gebirgig, der nördl. und östl. flach. Aus den gebirgigen Theil kommen etwa Vs und auf den flachen 2/s der Bodenfläche. In der Provinz Schlesien liegen die Sudeten mit der 1593,75m h. Schnee- koppe und mehrere derselben vorgelagerte Berge; in der Prov. Sachsen der Harz und der Thüringerwald, die Hainleite, Finne und Schmücke; in Hannover der Harz mit dem 1093,75™ h. Brocken; in Westfalen der östl. Theil des niederrhein. Gebirges, der Haarstrang, die Weserberge und das Sauerland; in Hefsen-Nassau der Taunus und der Wester- wald; in der Rheinprovinz das rheinische Gebirgsland: der Hundsrück, die hohe Veen und die Eifel (westl.) — der Wester- wald und das Siebengebirge (östl.); in Hohenzollern der schwäbische Jura. Durchflossen wird Preußen vom Rhein, der Ems, Weser, Elbe, Eider, Oder, dem Pregel, der Weichsel, dem Niemen und vielen zu ihnen gehörigen Nebenflüssen. Küstenflüffe sind: die Passarge, Leba, Stolpe, Wipper, Persante, Warnow und Trawe. Von den Kanälen gehören alle S. 131 auf- gesührten hierher, mit Ausnahme des Ludwigskanals. — Die wichtigsten Landseen sind: der Mauer- oder Spirding-See in Preußen; der Drazig- und der Madü-See in Pommern; der Schwielung- und der Ucker-See in Brandenburg; der nie zu- frierende Laachersee in der Rheinprovinz; das Steinhuder- meer in Hannover, der Ratzeburger-See in Lauenburg und der Plöner-See in Holstein.

10. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 141

1875 - Langensalza : Greßler
Die Erde als Wohnplatz im Besonderen (Europa). 3. Klima und Produkte. Preußens Klima ist im Ganzen mild und gleichförmig; nur die Gebirgsgegenden machen hiervon eine Ausnahme. — An Eisen und Kupfer sind besonders die rheinischen Bergwerke reich; an Steinkohlen Schlesien, Sachsen, Westfalen und die Rheinprovinz; an Braunkohlen viele andere Gegenden, und an Torf fast ganz Preußen. — Weinbau wird vorzüglich in der Rheinprovinz und in Sachsen betrieben, Flachsbau in Schlesien und Westfalen, Hopsenbau in Sachsen und in einigen Theilen der Provinz Brandenburg, Hanfbau in der Rheinprovinz und in Westfalen. — Die fruchtbarsten Gegenden Preußens sind: die Niederungen um Tilsit, die an der Weichsel, Warthe und Oder, die Marschstrecken Schleswig-Holsteins, die sogenannten Wische in der Altmark, das Havelland, die Soester und die Magdeburger Börde, die thüringischen Fluren und die Fluß- thäler der Oder, der Elbe, des Mains und des Rheins. — Die Pferdezucht ist bedeutend in der Prov. Preußen; die Rind- Viehzucht in Holstein, in der Gegend von Danzig und im Oder- und Warthebruche; die Schafzucht in Schlesien, Sachsen, Brandenburg und Pommern und die Schweinezucht in West- falen. — Die verschiedenen Thiere und Gewächse sind bekannt. 4. Bewohner und Verwaltung. Die Bevölkerung Preußens beläuft sich auf 24^/2 Mill. Einwohner. Am dichtesten ist sie in der Rheinprovinz und in Nassau, am dünnsten in Hannover, der Prov. Preußen und in Pommern. Neunzehntel der Bevölkerung gehören dem deutschen Stamme an; die übrigen sind Slaven (in Preußen, Posen, Schlesien und Brandenburg). Nach ihrem Bekenntnisse sind die meisten Bewohner evangelische und katholische Christen. Die evangelischen Christen (etwa 16 Mill.) bewohnen besonders Hannover, Holstein, Pommern, Brandenburg, Sachsen und Ostpreußen; die katholischen Christen (etwa 8 Mill.) besonders
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