F. Mitteleuropa. Das Deutsche Reich. 303
Das Deutsche Reich dehnt sich von den Allgäuer Alpen bis über Memel
hin (c. 47° bis 56° N. Br.) und von jenseits der Mosel bis zum Ouellge-
biet des Pregel (23v bis 40l/2° O. B.) cus. Von N. nach S. beträgt
seine größte Ausdehnung über 120 M., von W. (Metz) nach No. 180 M.
Sein Gebiet ist weniger abgerundet als das anderer Großmächte; namentlich
nach N. (Schleswig-Holstein), No. (Preußen) und O. (Schlesien) streckt es
Arme aus; im S. zieht es sich auf halbe Breite zusammen^). Polen, Böh-
men und Luxemburg schieben sich keilförmig in sein Gebiet ein^).
Gefammtlänge der Grenzen 900 M. Davon kommen über 300
M. auf Nord- und Ostsee. Die Küste im Ganzen nicht sehr kräftig ge-
gliedert, an der Nordsee meist durch Watten und Inseln (§ 307) an der
Ostsee meist durch Dünen und Sandbänke für den Handel unbrauchbar, zu-
gleich aber fast unangreifbar. Handelsstädte nur an Flußmündungen
gediehen, an der Nordsee von erstem Range, am Binnenmeer der Ostsee
(§ 307) gab es nur in früherer Zeit, als die Schifffahrt sich noch nicht
auf das Weltmeer gewagt hatte, Handelsstädte ersten Ranges (Lübeck!).
Hoher Gewinn für das Deutsche Reich die Erwerbung bez. Sicherung
von Schleswig-Holstein wegen seiner trefflich gegliederten Küsten. (Die Grenze
desselben im N. an der Königsau).
Die übrigen Grenzen z. Th. willkürlich festgestellt (§ 276). Von
Oesterreich wird das Deutsche Reich durch Sudeten, Erzgebirge, Böhmer
Wald und Jnn-Salzach geschieden. Im S. liegt die Grenze auf den nörd-
lichen Kalkalpen, im W. auf den Vogefen und in Lothringen. Vom Groß-
Herzogthum Luxemburg wird das Deutsche Reich z. Th. durch Mosel und
Our geschieden; nördlicher folgt die Grenze in einiger Entfernung nach O.
hin der Maas, überschreitet den Rhein bei Cleve und zieht zuletzt einige Mei-
len westlich der Ems hin'1).
Seiner Bodengestaltung nach umfaßt das Deutsche Reich nur Weniges
von den mittleren Voralpen, die Hauptmasse des Deutschen Mittelge-
birgslandes (außer Theilen im Nw., Sw. und So. und des Nord-
2) Mittlere Breite im N. 120—130 M., im S. 60—70 M.
3) Es hat also eine bedrohte Lage und muß deshalb zu starker Defensive gerüstet
sein, während es anderen Staaten gegenüber nicht eine bedrohliche Stellung einnimmt.
Hierauf sein Wehrsystem gegründet, durchaus defensiv. Ferner ist Deutschland, obwohl
jetzt erste Militärmacht Europas, durch seine Lage durchaus auf Erhaltung des Friedens
hingewiesen.
*) Das alte Deutschereich hatte, obwohl innerlich lange nicht so stark wie das
neue, doch viel ausgedehntere Grenzen. Rechnet man, wie dies oft geschah, auch das
Königthum von Arelate (Burgund) und das von Italien hinzu, so erstreckte sich sein
Gebiet vom untern Rhone bis Pommerellen (Westpreußen, der deutsche Ordens-
staat bis zum Finnischen Busen) und Ungarn, von der Eider bis über Rom
hinaus. Verloren gegangen sind allmählich: Burgund und Italien seit dem
Interregnum, die Schweiz seit 1499, Metz. Tonl und Verduu 1552, die Nieder-
lande 1579, Elsaß 1648, 1681 und 1792, Franche Eomte 1678, Lothringen
1735, Bisthum Basel und Grafschaft Mömpelgard 1793, Belgien 1794, Luxem-
burg, Limburg, Deutfch-Oesterreich und Liechtenstein 1866. Dafür sind 1866
hinzugekommen: Ost- und Westpreußen und Posen (schon seit 1618 bez. 1772 und
1793 bei Brandenburg-Preußen) und Schleswig; 1871 Elsaß und ein Theil von
Lothringen zurückgewonnen. Somithat namentlich nach N. (gegen Dänemark) und
No. ein Vordringen stattgefunden.
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Extrahierte Personennamen: W._(Metz Cleve
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Schleswig-Holstein Luxemburg Nordsee Ostsee Ostsee Schleswig-Holstein Oesterreich Lothringen Luxemburg Deutsche_Reich Rhein M. Deutschland Europas Burgund Italien Finnischen_Busen Ungarn Rom Burgund Italien Elsaß Lothringen Bisthum_Basel Belgien Limburg Deutfch-Oesterreich Liechtenstein Posen Schleswig Lothringen