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wärmere Gegenden und kommen im Frühlinge wieder
(Storch, Lerche, Schwalbe, Droßel rc. :c.)
Viii. Bewohner des Landes. Der Mensch,
das edelste der Erdengeschöpfe, bewohnt, bebaut, benutzt,
verschönert die Erde. Wo Menschen wohnen sollen,
müssen Pflanzen und Thiere sein. Ein Land, in desir viele
Menschen dicht neben einander gedrängt wohnen, heißt ein
bevölkertes Land, im Gcgenthcilc: ein schlecht be-
völkertes. — Die Menschen leben in Gesellschaft und
bilden so Familien, Gemeinden, Völker. — Sie
treiben Ackerbau, Gartenbau, Viehzucht, Fische-
rei, Jagerei. In jedem Lande, wo mehr Menschen
wohnen, als der Boden ernähren kann, muss.-der.kunst-
fleiß (Industrie) aushelfen (Fabriken, Manufakturen).—
Hat ein Land Ueberfluss an Natur - und Kunsterzeugnissen,
so kann es davon an andere Lander verkaufen, wogegen es
voni Auslande kauft, was ihm fehlt. So entsteht der
Handel (Tauschhandel— Geld das gewöhnliche Mittel
des Austausches). Der Handel durch Ausfuhr heißt Aus-
fuhrhandel oder Aetivhandel (thatiger), der Handel
durch Einfuhr: Einfuhr- oder Passivhandel (das
Land lasst fremde Erzeugnisse einsühren). Die Produkte,
welche gekauft und verkauft werden, heißen Waaren.
Landhandel — Seehandel — Binnenhandel
(zwischen den einzelnen Ortschaften eines Landes). — Die
Menschen unterscheiden sich durch ihre Gestalt, Farbe,
Bildung, (gebildete oder kultivirte, rohe oder unkulti-
virte Völker), Religion (die Art, den lieben Gott zu
verehren), Sprache (die Sprache, welche jeder redet,
ist seine Muttersprache), Lebensart (versch. Gewer-
be, wodurch sie sich ihren Unterhalt erwerben: Ackerbauer
oder Landleute, Hirten, Jager, Fischer, Handwerker,
Kauflcute, Künstler, Gelehrte), Sitten und Gebräuche
(sie wohnen in Hütten, Kathen, Hausern, Schlössern,
Pallasten.) Gewöhnlich wohnen die Menschen zusammen.
Daher giebts Dörfer (eine Anzahl nahe bei einander lie-
gender Wohnungen von Leuten, welche Ackerbau und Vieh-
zucht, zuweilen auch Gewerbe treiben, heißt Dorf; mit
einer Kirche: Kirchdorf). Sehr große Dörfer,^ deren
Einwohner nicht bloß Ackerbau und Viehzucht, sondern
auch Handwerke, Handel :e. treiben, heißen Flecken
(Marktflecken, wenn Märkte darin gehalten werden).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
15
für die Rechtspflege; Gerichte (hohe und niedere).
6) Anstalten für die Sicherung und Vertheidig ung
des Landes: Heere, Festungen, Zeughäuser. 7) Anstalten
für den Handel: Börsen, Licente. 8) Wohlthatige
Anstalten: Armen-, Krankenhäuser, Hospitäler, Lazare-
the, Stifter, Blindeninstitute re.
Für das gemeine Wesen müssen mancherlei Ausgaben
gemacht werden z. B. zur Besoldung cder>Beamten, Sold
fürs Heer, zu Straßen- und Kanal-Bauten rc. Diese
werden aus den öffentlichen Einkünften bestritten,
welche durch Abgaben der Unterthanen entstehen. (Ge-
werbesteuer, Vermögenssteuer, Accise rc.)
Vcrschiedne Obrigkeiten: Schulzen sehen auf Ord-
nung in den Dorfschaften; sie heißen Dorfrichter oder
Friedensrichter, wenn sie zugleich Streitigkeiten zu
schlichten haben. In Städten heißt die Obrigkeit Magi-
strat. Einzelne Landgüter gehören Edelleuten (Män-
nern von Adel, Freiherrn, Baron-cn), Grafen
(Besitzern einer Grafschaft) rc. — Fürsten — Herzöge.
Die höchsten Herren auf Erden die Könige und Kai ser.
— Königreiche — Kaiserthümer. Preußen ist ein König-
reich. Die Kinder des Königs heißen Prinzen und Prin-
zessinnen, der älteste Prinz: Kronprinz. Die Stadt,
in welcher der König wohnt, heißt Residenzstadt;
die Stadt, welche der Sitz der obersten Regierung eines
Landes ist, heißt Hauptstadt. Sic ist auch gewöhnlich
die größeste und volkreichste. — Große Lander werden zur
leichtern Regierung und Uebersicht in kleinere Theile ge-
theilt: Provinzen, Regierungsbezirke, Kreise.
Ix. Größe verschiedncr Theile der heimathlichen
Gegend; — m essen. Langenmaaße (Schritt, Spanne,
Klafter — bestimmte: Fuß, Zoll, Linie, Ruthe, Faden
n 6fß., Meile); Flacbenmaaße (Quadratfuß, Q. Zoll,
O. Linie, Q. Ruthe, sz Meile — Morgen — Hufe);
Körper - oder Kubikmaaße (Kubikzoll, K.fuß rc.). — Man
kann Flachen durch kleine ähnliche Figuren darst eilen,
auftragen — verjüngterma aßstab — Winkel-
messer. — r.::..
Nunmehr geht man zum Entwürfe eines Grundrisses
oder einer kleinen Charte der umliegenden Gegend, etwa,
im Umkreise einer Meile. Man beschreibe auf der Tafel
einen großen Kreis (obcn N., links W., unten S. rc),
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
88
§• 10. Die wichtigsten Orte im Pregel gebiete,
kt) An den Quellfluffen des Pregels lind am Pregel selbst.
8t. Pillkalleu, 1724 aus einem Dorfe zur Stadt er-
hoben, fetzt Kreisst. mit 1579 E. — Ackerbau, Brauerei,
Verfertigung wolluer Handschuhew.
85. S ta l lu p ö n e u, 1722 angelegt. Städtchen, Kreisst.
mit 2570. E. — Ackerb., Viehzucht, Viehhand. — Haupt-
Zollamt. Nicht fern davon Kirehd. Katteuau, hoch gele-
gen, treffliche Aussicht — alte Schanze. —
_ Trakehneu, Hauptgestütamt der Provinz, von Fried-
rich Wilhelm 1. 1732 angelegt, Sitz des Landstallmeisters,
am Flüsschen Nudup. Dazu 8 Vorwerke, die wie das Ge-
stütamt trefflich gebaut und eingerichtet sind. Die Gegend
gleicht einem Garten. — Wichtigkeit für die Veredlung
der Pferdezucht in Preußen. Nemonteankauf in der Pro-
vinz seit 1788, für den früher viel Geld außer Landes ging.
Dabei Kirchdorf Entzuhnen.
80. Gumbinnen, Hauptst. des Regbez. Gumbinnen,
durch Friedrich Wilhelm!. 1721 angelegt, regelmäßig gebaut,
15l/a M. von Königsberg, an der Pissa, mit 0023 E. —
Sitz der Regierung, Jutellig. - u. Address-Comtoir, 2 Buch-
druckereien, Friedensgesellschaft, 1 Gymnasium, 1 Bürger-
schule, 1 Mädchenschule, 1 Krankenanstalt, I Hebammeubil-
duugsaustalt :c. Gebäude: Regierungsgebäude, Nathhaus,
3 Kirchen, Hospital für Salzburger. Die Umgegend ist
eben, aber fruchtbar und gut angebaut. In der Nähe
T h u r e n, früher mit einer Heilquelle, die Kirchdörfer W a l -
terkehmen und Nemmersdorf und das Schullehrer-
semiuar Karalene.
87. G o l d a p p, Kreisst., 1570 aus einem Marktflecken
zur Stadt erhoben, am Goldappfl. mit 3191 E., 2 Kchu.,
1 Bürgerschule — Ackerbau, Viehhandel, Methbrauerei,
Gärberei; golldapper Kringel — öftere Feuersbrünste.
Dabei der hohe Berg (570' hoch). 1% M. nördlich Dorf
Kiauten mit 1 Papierm., 1 Eisenhütte u. 1 Kupferham.
88. Lözen, Kreisst., 1589 durch den Markgr. Albrecht
Friedrich zur Stadt erhoben, am Löweutinsee mit 1001 E.,
1 alt. Schlosse, 1 Kirche — Ackerbau, Töpferei, Fischerei,
Leiuwaudhandel:c.
89. Augerburg, Kreisst., 1571 angelegt, am Ausfl.
der Augerapp aus dem Mauersee, mit 2786 E., 1 Schloss,
1 Schullehrerscmiuar für polu. Schullehrer mit einer Taub-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm 15l/a_M._von_Königsberg Albrecht
Friedrich Albrecht Friedrich
92
Fuchshöfen. Von Tapian nordwärts romantische User
der Deime, wo das Kirchdorf Goldba ch.
95. La bi au, seit 1642 Stadt, aus einer Straße beste-
hend, mit 3157 E., an der Deime — altes Schloss — 2 Ket-
tenbrücken — Ackerbau, Fischerei, Garberei, Töpferei.
Zwischen Labiau und Königsberg das Amt und Dorf Ca y-
men mit altem Schlosse.
N. von Königsb. Kchd. Neuhausen in schöner Gegend
mit einem Schlosse, der Familie des Grafen Bülow von
Dcnnewitz gehörig. — O. uednau Kchd., dabei ein Sand-
berg, auf dem früher eine dem b. Jacobus geweihte Kirche
stand, ein Wallfahrtsort der Schiffer. — Tru ten au Dorf
1/4 M. von Könb. mit einer Papiermühle und Fabrik von
Pressspänen — dabei gute Torfbrüchcr. — N. ostl. davon
Schaken mit der sch aken sch en Vitt, Fischerd. am. k.
Haffe,^Ucbcrfahrtsort nach Memel. — Rudau Kchd.,
1370 Schlacht zw. d. Orden u. d. Litthauern; der Ordens-
marschall Schindekopf fiel — rudausche Säule. Kranz
Dorf, Badeort am Beginn der kur. Nerung. — Längs der
samländ. Nordküste liegen die Orte: Ran tau, Ncukuh-
ren, Rauschen, Warnicken, Gr. u. Kl. Kuhren mit
vielen schönen Partieen. Brüsterort (111^ hoch), Land-
spitze mit 2 Seeleuchten oder Baken wegen des Steinriffs.
— Längs der samländ. Westküste, der eigcntl. Bernsteink.,
liegen Dirschkeim, Gr. Hubnicken, Palmnicken,
Tenkittcn, dabei die Ruinen der Adalbertskapelle (Adal-
bert von Prag, der Apostel der Preußen, soll hier 997 er-
mordet sein). — Lochstadt, Schloss am fr. Haffe, 1261
erb., wohl erhalten, nüt schöner Aussicht. Heinrich Neuß v.
Plauen starb hier 1129. — Südl. davon Kchd. Alt - Pil -
lau, dabei der Schwalkenberg, .92^ hoch, mit der Land-
marke (ein Gebäude, das den Schiffern bei Tage von der
Sec her als Merkzeichen dient).
.96. Stadt und Festung Pillan, auf der Spitze der
Landzunge, 6 ff- M. von Königsb. Die Festung 1626 von
Gustav Adolph angelegt; die Stadt war bis 1725 Markt-
flecken. Regelmäßig gebaut, freundlich und lebhaft — Ha-
fen und Schlüssel von Königsb. — Die Einw., 3929 an der
Zahl, treiben Schiffbau, Schiffahrt, Handel. — Leucht-
thurm, rund mit einer schönen Kuppel, 100' hoch, 1 Kche.,
1 Schiffahrtsschule. Die kl. Festung schützt d. Eing. durchs
Tief. — Verbindung über Haff mitkgsb. durch d. Bierböte.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: Kchd Bülow_von
Dcnnewitz Jacobus Bernsteink Apostel Heinrich_Neuß Heinrich M._von_Königsb Gustav_Adolph Gustav
65
Die Einfuhr übersteigt die Ausfuhr, weil andre Lander
unser Haupterzeugniss (Getreide) nicht bedürfen, wir aber
ihre Ausfuhrartikel nicht entbehren können.
Der Binnenhandel, durch gute Straßen und Kanäle
befördert, wird hauptsächlich von den Städten Elbing,
Braunsberg, Insterburg, Tilse, Wehlau, Königsberg, den
Wcichselstadten und Könitz betrieben. Die Hauptzüge gehen
a) auf der Memel, dem kur. Haffe, zwischen Lilse, Rag-
nit, Memel; b)über die Memel, diekanale und denpregel
von Litthauen nach Königsberg; e) längs dem Pregel und
Alle; 6) auf den Seen und den sie verbindenden Kanälen
in Masuren; e) über das kur. Haff zwischen Königsberg
und Memel; f) über das frische Haff zwischen den anlie-
genden Städten; g) auf der Weichsel; h) auf den Kunst-
straßen.
Jur Zeit des blühenden Handels besaßen die Städte
Danzig, Elbing, Königsberg, Pillau, Memel eine bedeu-
tende Anzahl von Seeschiffen. Diese hat sich jetzt aber
sehr vermindert.
§. 37. Der Bildungszustand Preußens.
Schon unsre Urväter standen nicht auf der niedrigsten
Stufe der Bildung; sie hatten ihre Verfassung, ihre Ge-
setze, und manche Kunstfertigkeit war ihnen nicht unbe-
kannt (wovon die in alten Gräbern geftrndenen Gefäße,
Waffen, Schmucksachcn Jeugniss geben). Seit der Be-
gründung der Ordensherrschaft aber stieg die Kultur mit
dem Einziehen deutscher Kolonisten, dem Emporblühn der
Städte, der Gewerbe, des Ackerbaues und Handels, so
dass Preußen damals zu den gefördcrtsten Ländern gehörte.
Besondere Verdienste hat sich in dieser Beziehung der Hoch-
meister Winrich von Kniprode erworben dadurch, dass er in
allen größern Dörfern Schulen anlegtc und für den Unter-
halt der Lehrer Sorge trug.
In der Folge wurden die Fortschritte der Bildung sehr
gehemmt, besonders durch die vielen blutigen Kämpfe, und
namentlich wars Westpreußen, welches' unter polnischer
Herrschaft ganz zurückkam, wahrend Ostpreußen, noch
unter dem Scepter des Ordens, besser daran war, und seit
der Annahme der Reformation unter Herzog Albrecht, sogar
fortschritt. In späterer Zeit thaten Preußens Regenten,
Friedrich Wilhelm der große Kurfürst, Friedrich Wilhelm I.,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Schmucksachcn_Jeugniss Winrich_von_Kniprode Albrecht Albrecht Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
77
Bischofsbcrg. Dabei die schöne Vorstadtlangsuhr,
zu der eine herrliche Lindenallee führt. — Die Haupttheile
Danzigs sind die Rcchtstadthaltstadt, Vorstadt, Langgar*
ten, Niederstadt und die Speicherinsel. Dazu kommen
noch die Vorstädte Neugarten, Petershagen, Schidlitz,
Stolzenberg, Schottland, Stadtgebiet und Langfuhr.
Die schönsten Gebäude sind: 1) das Rathhaus mit einem
schönen Thurme und Glockenspiele; 2) der Artushof oder
Junkerhof, Versammlungsort der Kaufleute, alt, mit einer
Bildsäule des Königs von Polen Augusts Hl. und einigen
hübschen Gemälden. Davor auf dem Markte eine große
Wasserkunst; 3) die Marienkirche, die größeste und schönste
Kirche in Preußen (358' lang, 142' breit, im Gewölbe
98' hoch) mit dem berühmten Gemälde des jüngsten Ge-
richts (das die Franzosen mitgenommen hatten), 1 kostba-
re,: Orgel, schönem Taufgitter, einer kunstvollen astrono-
mischen Uhr u. a. in. Der stumpfe Thurm 328' hoch, mit
7 Glocken, von denen die größeste 130 Ctn. wiegt, außer-
dem noch 10 kleinere Thürmc; 4) das Schauspielhaus, ein
schönes rundes Gebäude; 5) das hohe Thor, ein großes
und schönes Gebäude; 6) die Katharinenkirche, schönes,
altes Gebäude mit einem künstlichen Glockenspiele; 7) die
berühmte große Mühle von 18 Gängen. — Danzig ist der
Geburtsort berühmter Männer, so des Hevclius, Reyger,
Klein, Breyne, Fahrenheit, Chodowiecki, Koppe, Falk und
anderer mehr.
Von Danzig geht stündlich ein kleines Schiff, Treck-
schuyt (Schut) für 30 fl)ersoncn eingerichtet, von Pferden
gezogen, nach den: 1 M. entfernten Hafen
Fahrwasser, einem Städtchen, meist aus öffentlichen
Gebäuden bestehend, mit 1 Zollamte, Seehandlungscom-
toire, 1 von unserm Könige erbauten evang. Kche., Sitz der
Lootsen. Der Ausfluss der Weichsel durch weit in die See
hineingebaute Stcinmolen (Dämme) geschützt, bildet den
Hafen. Leuchtthurm. Gegenüber, auf der andern Seite
der Weichsel liegt
Weichselmünde, kleine Festung zum Schutze des
danziger Hafens.
Das Gebiet der Stadt Danzig besteht aus 3 Theilen:
1) Danziger Werder, mit 33 Dörfern, darunter 12
Kirchdörfern, Zu merken Dorf und Schloss Herrengre-
bin, einst ein festes Schloss und Sattelhof (für Pferde,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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Extrahierte Personennamen: Augusts Klein Chodowiecki Koppe
13
Städte bestehen aus einer großen Anzahl ln Reihen an
einander gebauter Häuser, welche Straßen bilden. Die
Einwohner sind mehr Handwerker, Künstler und Handels-
leute mit besondern Vorrechten. Städte haben in der
Regel Thore. Es giebt große, kleine, Mittelstädte, Städte
am Meere (Seestädte), Handelsstädte. — Die
Bewohner der Dörfer heißen Land lente, die der Städte
Bürger (von Burg d. h. ein mit Mauern umgebner
Ort). — Die Menschen vcränd crn das Land, in dem sie
leben. .Sie ziehen Gräben, um Sümpfe auszutrocknen,
roden Wälder aus und machen den Boden urbar, veredeln
wilde Obststämme, bauen Häuser, pflastern Straßen, ver-
arbeiten die Erzeugnisse des Landes, befahren Ströme,
See'n, Meere, und verbinden so entfernte Gegenden mit
einander; führen Kunststraßcn (Ehaussee'n), bauen
Brücken, dämmen Flüsse ein, leiten Bäche und Teiche auf
ihre Mühlen rc. rc. So schafft und waltet der Mensch auf
der Erde, zu deren Herrn ihn Gott bestimmt hat.
Das Land ist in kleinere und größere Theile getheilt,
welche verschiedire Besitzer haben. Wo ein Besitzthum auf-
hört und das Eigenthum eines andern anfängt, (die
Gränzen) haben die Leute dies mannigfach bezeichnet
durch Zäune, Gräben, Wälle, Gränzpsähke, Gränzhügel.
Geht etwa ein Gewässer, Bergzug re. ba acxa'oc, so heißt
die Gränze eine natürliche, ist sie von Menschenhänden
gemacht, eine künstliche. Wie einzelne Menschen ihr
Eigenthum begränzt haben, so auch Gemeinden, Dorf-
schaften, Städte, ganze Völker. — Jeder Verein von
Menschen lebt nach einer gewissen Ordnung, nach bestimm-'
ten Gesetzen; dies nennt man Verfassung. Damit nun
Ruhe und Ordnung da sei, damit Jedes Eigenthum sicher
bleibe, damit das Gemeinwohl gefördert werde, sind Män-
ner da, welche dafür Sorge tragen. Diese bilden die
Obrigkeit oder die Regierung. Jede große Gesell-
schaft zusammenlebender Familien, Gemeinden rc., die
eine gemeinschaftliche Obrigkeit haben und denselben Ge-
setzen gehorchen, bilden einen Staat. Die Art, wie ent
Staat regiert wird, kann verschieden sein: 1) Einer hat
die höchste Gewalt, der Alleinherrscher (Monarch);
diese Regierungsform, heißt Alleinherrschaft oder
Monarchie. Ist die Herrschaft in der Familie des Mon-
archen erblich, so heißt sie erbliche Monarchie; wird jedes
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
89
siiimmenschule — Landschaftsdircktion. — Ackerbau, Fi-
scherei, Holzhandel, Wollweberei. Geburtsort Helwings.
In der Umgegend am Mauersee das Gut Steinort.
90. Darkehmcn, Krcisst., seit 1725 Stadt,mit2301e.
an der Angerapp. Viele Kolonisten, auch in der Umgegend
— Ackerbau, Getreidehandel, Garberei, Wollweberei.
91.Insterburg, Mittelstadt am Zusammenflüsse der
Angerapp und Inster (Pregel), 12 M. von Königsb. entf.,
1572 angelegt, mit 7338 E., 1 Schlosse, 1 Bürgerschule,
1 Mädchenschule — Sitz des Oberlandesg. von Litthaucn.
Die Strafanstalt aus Itagnit wird hieher verlegt. Mar-
stall des Landgestüts — Handel, Brau - und Brennerei,
Weberei:c. Nahebei das Amt Georgen bürg in ange-
nehmer Gegend mit einem alten Schlosse. Den Pregel ab-
wärts liegen die schönen und trefflich angebauten fürstlich
dessauischen Besitzungen, 1721 vom Fürsten v. Dessau
angekauft. Die Hauptorte der Herrschaft sind: Gr. Bu-
bainen am Pregel, mit bedeutenden Mühlwcrken; Nor-
kitten am Einflüsse der Au,rinne in den Pregel, Kirchd.,
Hauptsitz der Güter mit einem berrschaftl.schlosse; Hop-
fenau mit bedeut. Hopfenanpflanzungen. — Südw. von
Norkitten das Dorf Gr. Jägerndorf, 1757 Schlacht
(Preußen von den Russen geschlagen).
Auf der Nordseite des Pregels den gen. Orten gegenüber:
S aalau, Kirchdorf und Anit mit 1 Schlosse; dabei die
Dörfer Gr. und Kl. Ponnau, ehedem mit Salzquellen.
92. Weh lau, Kreisstadt, 1336 vom Orden gegründet,
am Einflüsse der Alle in den Pregel, mit 3239 Einw. —
lange Brücke über den Pregel — Pfcrdemärkte — 1657
Frieden zwischen Preußen und Polen — Ackerbau, Handel,
bürgerl. Gewerbe. Dicht bei der Stadt die sehenswerthen
p i nn au scheu Mühle nw er kc, von der Alle getrieben.
Nahebei Thalenen mit 1 Kupferh.; Sand ittcn, gräfl.
schliebenscheö Schloss, Hauptsitz bedeutender Güter.
93. Tap i au, seit 1722stadt, mit 2571e., am Pregel,
aus deni die Deine abgeht. Hier stand schon vor 1265 das
altpr. Schloss S u g u r b i; das jetzige Schloss, auf dem
Herzog Albrecht starb, ist später erbaut. — Landarmen-
Vcrpflegungs - Haus — großes Magazin.
94. Königsberg, Hauptstadt von Preußen, 1255 er-
baut und dem Könige Ottokar von Böhmen zu Ehren so ge-
nannt. Die erste Stadt ward auf dem Steindamme angc-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Helwings Albrecht Albrecht Königsberg Ottokar_von_Böhmen Ottokar
00
legt, dann aber nach der Zerstörung durch die Preußen in
der jetzigen Altstadt. 1300 erhielt der Löbcnicht, bis dahin
ein Dorf, Stadtgerechtigkeit; 1327 ward der Kneiphof
(Kneipab) auf einer Insel angelegt; also bestanden 3 Städte
neben einander. 1157 wurde K. Residenz der Hochmeister,
und 1525 der Herzoge Preußens (daher die Benennung:
Haupt- und Residenzstadt). 1525 Reformation. 1657 Feste
Fricdrichsburg angelegt. 1721 wurden die 3 Magistrate
und Gerichte der 3 Städte vereinigt. — Oeftere Feuers-
brünste. — Eigenthümliche Sitten waren: das Umhertra-
gcn der langen Wurst der Fleischer am Ncujahrstage, und
der großen Stritzel der Bäcker ani 3 Königstage, das Vo-
gelschießen u. a. — Die Stadt gehört theils zu Samland
(nördl. v. Pregel), theils zu Natangen (südl.), sic erhält
Wasserzufluss durch den Obcrtcich Zeine alte Wasserleitung,
der Land- und Wirrgraben, führt ihm das Wasser zu),
welcher den Schlossteich, eine Hauptzierde der Stadt,
bildet. Um die Stadt ein Wall 1% M. lang — 7 Thore
und 2 Wasserthore (litthauischer und holländisiher Baum)
— 7 Brücken über den Pregel, 1 über den Schlossteich.
Zahl der Einwohner 62375, der Gebäude 6377, darunter
21 Kirchen und Bethäuser. Die Hauptstadttheile sind:
1) das Schloss, 1255 erb., die verschiednen Flügel stam-
men aus verschicdner Zeit; — Sitz des Oberprasiden-
ten, des Consistoriums, der Regierung, des Oberlandesge-
richts rc. — Die Schlosskirche, iit welcher Friedrich I. zum
Könige gesalbt wurde, darüber der 265' lange, 57' breite
Moskowitersaal. Vor dem Schlosse die von unserm Kö-
nige errichtete Bildsäule Friedrichs!. —2) Die Altstadt,
der älteste Stadtthcil — Rathhaus. Die schöne Pfarr-
kirche ward 1826 abgebrochen. — 3) Der Kneiphos (auf
Sumpfboden stehend) mit dem 1332 durch den Hochmeister
Luthcrus v. Braunschwcig erbauten Dome (schöne Orgel,
fürstliche Särge), dem Rathhause, der zierlichen Börse. —
4) Der Löbcnicht mit dem großen löbcnicht. Hospitale
und Jrrenhause. 5) Die Schlossfreihciten, nämlich
а) die Burgfreiheit mit der französischen Straße, der an-
sehnlichen Burgkirche, dem Paradeplatze (ehedem Königs-
gartcn), auf dem das Schauspiel - und das Etcrzicrhaus;
б) der Tragheim, früher ein Dorf, mit 1 Kreuzkirchc; c) der
Rossgarten mit dem kronprinzl. Hause, dem großen Mili-
tairlazareth, 1 Kirche mit schönem Kirchhofe; d) die neue
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Sorge mit der Königsstraße (in welcher die französisch-re-
sorm. Kirche und die k. Bibliothek); e) der Sackheim mit
2 Kirchen, der sackheim. und kakhol., dem k. Waisenhause.
6) Die altstädt. Freiheiten, wozu der Steindamm mit der
ältesten Kirche der Stadt, der polnischen; der neue Ross-
garten mit 1 Kirche, der Sternwarte, dem botanischen Gar-
ten, Museum, Klinikum. 7) Die kneiphöf. Freiheiten,
wozu die Vorstadt, die Feste Friedrichsburg, der Philoso-
phcngang, der Haberberg mit den Artilleriegebäuden und
1 Kirche. — Die Stadt ist unregelmäßig gebaut und enge
— viele Gärten auf den Freiheiten. — Vor dem steindam-
mer Thore die Hufen. — Beschäftigung der Einw.: Han-
del, Fabriken (Zuckersiedereien, Seifensiedereien, Tabaks-
fab., Oelraffinerieen, Hutfab., Tuchfab., Cichoricnfab.,
Brauereien (löbenichtsches Bier), Brennereien, Webe-
reien rc.ch — Die Behörden, welche hier ihren Sitz haben:
das Obcrpräsi'dium, das General-Comniando des Istcn
Armeekorps, das Consistorium und Provinzial-Schul-Col-
legium, die Regierung, das Tribunal und Oberlandesgc-
richt, das Commerzien- und Admiralitätskollegium, die
General-Landschafts-Dircetion, die ostp. Landschaftsdirec-
tion, das Polizeipräsidium, das Hofpostamt, der Magistrat,
Stadtgericht u. s. w. — Wohlthätige Anstalten und Stiftun-
gen: außer 2 Hospitälern, 1 Blindeninstitut, Krankenanstalt,
Armenhaus und viele Privatstiftungen. Lehranstalten: die
Hochschule oder Universität, 1514 von Herz. Albrccht gest.,
3 Gymnasien, 2 höhere Bürgerschulen, 1 höhere Mädchen-
schule, 1 Waisenhaus verbunden mit I Schullchrerseminare,
1 Taubstummenanstalt, 27 Volksschulen, Kunstschule:c.
Königsberg ist Geburtsort Kants, Hamanns, Borowskis,
Hägens, Werners, Reichardts. —Kunststraßen führen nach
den meisten Richtungen.
Die Umgebungen der Stadt sind in der nächsten Nähe
nicht schön, in einiger Entfernung werden sie angenehmer.
So auf der Südseite des Prcgels in Natangcn: Jerusalem,
Ncuendorf, Steinbeck, Friedrichstein, Löwenhagen, Barten,
Ottcnhagen. In Samland desgleichen.
§. 4t. d) Die wichtigsten Orte zwischen Pregel und Deine
(in Samland.)
Auf dem nördl. Pregelufer Kirchd. Arnau in sreundl.
Gegend mit einer alten Kirche. Dabei das hübsche Gut
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