Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 175

1896 - Bamberg : Buchner
175 Auch eine deutsche Geschichtschreibung hebt an, in Prosa wie in Reimprosa: Kaiserchronik, schsischewelt chronik, Reim chronik des Stadtschreibers Gottfried von Kln, Reimchronik Ottokars von (Steter. Daneben weist die staufische Zeit auch hervorragende lateinische Ge-schichtschreiber auf. Hatte das Aufsteigen der Kirche, der Niedergang des Kaisertums in den Tagen Konrads Iii. den Bischof Dt to von Freisina *u seiner Chronik, dem ersten geschichts-philosophischen Versuche, angeregt, so veranlagte ihn der neue Glanz des Kaisertums unter Friedrich I. zur Abfassung seiner Schrift De gestis Friderici"f die mit ihrprt Fortsetzungen den Hhepunkt der mittelalterlichen Geschichtschreibung' darstellt. Die Kolonisationsthtigkeit des schsischen Frstentums und des niederdeutschen Volkes regte dann den Pfarrer zu Bosau (am Plnersee), Helmold, zur Abfassung seiner Slavenchronik an, welche von Arnold von Lbeck fortgesetzt wurde. Auch Friedrichs tf. erste Regierungsjahre sind durch ein neues Aufleben der Reichsgeschichte gekennzeichnet, noch unter ihm aber geht die Reichsgeschichtschreibung endgltig dem Verfall entgegen.' Die Geschichtschreibung verliert sich immer mehr in das frstliche Territorium und in die Stadt. Zu den ersten Territorialgeschichtschreibern zhlen die Bayern Konrad von Scheyern und Hermann von Altaich. Die Blte-zeit der Stdtechroniken fllt in das sptere Mittelalter. Das wissenschaftliche Leben dieser Zeit beherrschte die Scholastik und das rmische Recht, die gelehrten Mittelpunkte derselben wurden die Universitten (Bologna, Padua, Paris). Der universellste deutsche Scholastiker war der Dominikaner Albert der Groe (,Doctor universalis"), der sich auch ein fr die damalige Zeit seltenes Wissen in der Mathematik und Physik erwarb und daher, wie einst Gerbert von Aurillac (Silvester Il), in den Ruf eines Schwarzknstlers geriet. Doch konnte sich Deutschland, wo man sich erst spter zur Grndung von Universitten entschlo, mit den romanischen Nachbarlndern (Italien, Frankreich, England) nicht messen, wo schon in den Anfngen der staufischen Periode einer der grten Dialektiker des Mittelalters, Peter Ablard, lehrte und die Scholastik mit dem (italienischen) Thomas von Aguino (,,Doctor angelicus" -j-1274, Hauptwerk Summa theologiae") und dem (englischen) Franziskaner Duns Scotlls (Doctor subtilis" f 1308) ihren Hhepunkt erreichte. Beide wurden durch ihre theo-logischen Systeme die Grnder zweier Schulen, in welche fortan die Scholastik sich teilte; jener lehrte die Unzertrennlichkeit von Glaube und Vernunft, von Theologie und Philosophie, dieser bahnte die Trennung von Glaube und Wissen und damit die Auflsung der Scholastik an. Die Scholastik stand auf den Schultern der griechischen Philosophie, namentlich des Aristoteles, dessen Bekanntschaft durch die Juden und Araber vermittelt worden war. Noch in unserer Periode begannen sich gegen die rein verstandesmigen Systeme der Scholastik Herz und Gemt zu regen in der Mystik, deren Vertreter (zur Zeit des Peter Ablard der heilige Bernhard, zur Zeit des Thomas von Aquino der heilige Bonaventura (Doctor Seraphicus") in der Versenkung des Gemtes in Gott das Heil suchten

2. Das Mittelalter - S. 36

1896 - Bamberg : Buchner
- 36 Diese Leibwache bildeten seldschukischetrkeu, welche an Stelle der erschlafften Araber die Fhrung des Islam bernahmen. Die Eroberung Syriens und Palstinas durch die Seldschuken (1071, auf Kosten der Fatimiden) und die Bedrckung der einheimischen Christen wie der christlichen Pilger, die gleichzeitige Eroberung Klein-asiens und die neue Bedrohung des griechischen Kaisertums gaben den unmittelbaren Anla zu den Kreuzzgen. Die vorbergehenden Erfolge der Kreuzfahrer erklären sich aus der Zersplitterung der islamitischen Macht, vor allem aus dem Gegensatze zwischen Seldschuken und Fatimiden. 1258 machten die Mongolen dem Kalifat von Bagdad ein Ende. 1236 war auch Kordova gefallen, nachdem sich das Kalifat von Kordova schon 1031 in eine Mehrzahl von kleineren Herrschaften aufgelst hatte,_ die unter sich und mit den im Norden der Pyrenenhalbinseln entstandenen christlichen Staaten im Streite lagen. Von 1236-1492 bestand als letzter Rest der Maurenherrschaft in Spanien das Frstentum von Granada.

3. Das Mittelalter - S. 37

1896 - Bamberg : Buchner
Ii. Zeitraum. Zeit der Karolinger. An der Spitze des Germanentums entwickelt sich das karolingische Frankenreich, an der Spitze der Christenheit das Papsttum zu den fhrenden und einigenden Mchten des germano - romanischen Abendlandes, gehen aber beide am Schlsse dieses Zeitraums dem Verfalle entgegen. Doch ihre Erzeugnisse, die Idee einer staatlichen und kirchlichen Ein-heit des Abeudlaudes, das mittelalterliche Kaisertum, das Lehenswesen, die Hierarchie, der Kirchenstaat, die Anstze einer mittelalterlichen Kultur, bleiben erhalten. Die Zeit des Pippinidischen Hausmeiertums. Von der Schlacht von Tertri 687 bis zur Knigskrnung 752. bersicht. Mit dem Siege von Tertri hebt eine neue Epoche an: an die Stelle der Teilungen tritt die Einheit des frnkischen Reiches, an die Stelle der Adelsherrschaft eine feste Zentralgewalt, an Stelle des merovingischen bahnt sich das karolingische Knigtum an. Dadurch wird das Frankenreich befhigt, dem Siegeslaufe der Araber Halt zu gebieten und zugleich die frher unter-worfeueu rechtsrheinischen Stmme zum Gehorsam zurckzufhren, die Unter-werfung der brigen in Angriff zu nehmen. Es beginnt die Reform der frnkischen Landeskirche, die Neubelebung der rechtsrheinischen Mission und im Zusammenhange damit die Organisation der deutschen Missionskirche, die enge Verbindung mit dem ppstlichen Stuhl.

4. Das Mittelalter - S. 238

1896 - Bamberg : Buchner
238 - bezweckte er nur, den dem spanischen Knigshause verwandten burgundischen Hof fr sich zu gewinnen und damit die innere Ruhe Englands zu festigen. Noch lebte nmlich die Schwester Eduards Iv., die Witwe Karls des Khnen; von ihr und ihrem Schwiegersohn Maximilian 1. wurden Kronprtendenten gegen Heinrich ausgerstet. 3. Nationale Entwickelung Spaniens. 1. Spaniens eigenartige Entwickelung vollzog sich im Kampfe gegen den Islam: a) In diesen Kreuzzgen entstanden im Norden der Halbinsel, wohin sich die christliche Bevlkerung vor den Arabern geflchtet hatte, wie im Nordosten, in der ehemaligen spanischen Mark, die christlichen Staaten. Indem die Christen feit dem 9. Jahrhundert gleichzeitig von mehreren Stellen aus gegen die Moslemin vordrangen, bildete sich eine Mehrzahl kleinerer Herr-schaften, Astnrien, spter Leon genannt, Kastilien, Navarra, Arago-nien, Barcelona oder Katalonien, endlich das von dem burgundischen Grafen Heinrich (109) gegrndete Portugal. Die Araber wurden trotz zweimaligen Nachschubs von Afrika her (der Morabethen im 11., der Almo-Heiden im 12. Jahrhundert) immer weiter nach dem Sden gedrngt, zuletzt nach dem Verluste Kordovas (1236, f. S. 36) aus Graimdsl beschrnkt. Mit Recht hat man die Spanier die ersten und die letzten Kreuz-f a h r e r genannt. b) In diesen Kreuzzgen erwarb sich der spanische Adel groe Ver-dienste, aber ebendadurch auch bedeutende politische Rechte, die sich in Kastilien vornehmlich uerten in der Machtstellung der drei geistlichen Ritterorden, in Aragonien in dem Amte des Justitiars. Wie im heiligen Lande, entstanden auch in Spanien im 12. Jahrhundert ge ist-liche Ritterorden, die nach ihren Mittelpunkten, Santjago de Compostela, Alkantara und Kolatraba, benannt sind. Der Justitiar war der hchste Richterbeamte Aragoniens, welcher nicht blo in Streitigkeiten der Stnde untereinander, sondern aucb in Streitigkeiten der Könige mit den Stnden entschied und nicht vom Könige, sondern von den Stnden er-nannt wurde. c) In diesen Kreuzzgen muten sich die Städte zum Teil selbst verteidigen, mit der Verpflichtung der Landesverteidigung aber errangen sie ebenfalls politische Rechte; in Aragonien wurden sie bereits im 12. Jahrhundert zur Reichsversammlung der Kortes zugezogen, in Kastilien wenigstens im 14. Jahrhundert. Alle Brger standen rechtlich den niederen Adeligen gleich.

5. Das Mittelalter - S. 239

1896 - Bamberg : Buchner
239 ji) In diesen Kreuzzgen endlich bildete sich jener eigentmliche ritterlich-religise Charakter des spanischen Volkes. Einer der ersten typischen Vertreter dieses Nationalcharakters war Don Rodrigo Diaz, Graf von Bivar, der bekannte Cid (1- 1099). 2. Eine gesunde territoriale Entwickelung Spaniens hob erst an mit der Vereinigung der untereinander in bestndiger Fehde lebenden christlichen Staaten zu einem Reiche. Vorbergehend schon seit dem Ende des 11. Jahr-Hunderts, dauernd fett dem 12. und 13. verwuchsen Aragonien und Katalonien zu einem aragouesischeu, Kastilien mit Leon zu einem kastilischen Reiche. Ferdinand Ii. der Katholische von Aragonien bahnte 1469 durch seine Vermhlung mit der Erbin von Kastilien, Jsabella, die Vereinigung der beiden Reiche an und erwarb sowohl den letzten Rest maurischer Herr-^y ^ schast in Spanien, Granada (1492), wie Navarra sdlich der Pyrenen M (1512). Beide Könige" suchten gleichzeitig mit diesen territorialen Erwerb-nngen im Buude mit den Stdten die Selbstndigkeit des Adels zu. brechen, in Kastilien ganz besonders ans Kosten der geistlichen Ritterorden, in Aragonien ganz besonders auf Kosten des Justitiars, und die knigliche Gewalt berdies zu strken durch Erweiterung der kniglichen Befugnisse der die Bistmer, durch Einfhrung einer staatlichen Inquisition (f. Hi, 35). So geht auch Spanien als einheitliches und monarchisch regiertes Land in die Neuzeit hinber und bereits ist es durch seine Verbindung mit dem Habsburgischen Hause wie durch seine ersten Schritte zu den groen Entdeckungen auf dem Wege zu einer Weltmacht. 4- Territoriale Zersplitterung Italiens. Ebensowenig, als es den Nachfolgern der Staufer in Deutschland gelang, ein wirkliches Knigtum zu begrnden, konnten ihre Erben in Italien die Halbinsel politisch einen; weder die Anjons von Neapel noch die Ppste noch die mailndischen Visconti erreichten das erstrebte Ziel einer Vorherrschaft der ganz Italien. Namentlich Florenz war es, welches, begnstigt durch seine geographische Lage, das Gleichgewicht der italienischen Herrschaften auf-rechtzuerhalten suchte. Die politische Zersplitterung des Landes lud zur Ero-beruug ein; so erklrt sich denn, wenn zu Anfang der Neuzeit gerade Italien die Walstatt bildet fr die Verfechtung der neuen politischen Idee, des europi-scheu Gleichgewichtes. Aus dem italienischen Staatengewirre heben sich sechs grere Herrschaften heraus:

6. Wiederholungsfragen aus der Geschichte - S. 7

1897 - Bamberg : Buchner
5. Durch welche Ereignisse wurden entscheidende Wendungen des peloponnesischen Krieges veranlat? (429, 427, 425, 422; 418, 413; 408, 407, 406, 405, 404.) 6. * Inwiefern gleicht der peloponnesifche Krieg dem dreiigjhrigen Krieg? (Lassen sich einzelne Fhrer aus beiden Kriegen mit einander vergleichen?) Mit welchem Kriegszug der neueren Geschichte lt sich die sicilische Expedition hinsichtlich des gnzlichen Fehlschlagens vergleichen? 7. Folgen des peloponnesischen Krieges. 8.* Hat der Proze gegen Sokrates auch eine politische Bedeutung ? (Amnestie von 403.) bereifer fr Wiederherstellung der Demokratie und des Volksglaubens. 9. Welche Schler des Sokrates sind die bekanntesten ? * Welche verschiedenen Richtungen der griechischen Philosophie gehen auf Sokrates zurck? 10. Inwiefern verdient Agesilans das Lob, das ihm von Xenophon und Cornelius Nepos gespendet wird? 11. Welche Bedeutung hatte der Autalkidische Friede a fr Sparta, b fr Griechenland in seinem Verhltnis zum Perserknig? 12. Auf welche Männer grndete sich das bergewicht der Spartaner in Griechenland? Lysander 404; Agesilans 395; (Antalkidas 387). 13. Wodurch wurde die spartanische Hegemonie endgltig gestrzt? 14. Haben sich Epaminondas und Pelopidas auf die Verteidigung Thebens beschrnkt? 15. Welche Stmme hatten der Reihe nach die Fhrung in Griechenland? * Lt sich auch hinsichtlich des Wechsels der fhrenden Macht die deutsche Geschichte mit der griechischen vergleichen?

7. Die Neuzeit - S. 236

1905 - Bamberg : Buchner
236 2. Auf Ferdinand Vii. folgte seine dreijhrige Tochter Jsabella <reg. 183368), fr welche ihre Mutter Maria Christine die Regentschaft fhrte. Whrend der Regierungszeit Jsabellas litt Spanien fast ununter-krochen an Brgerkriegen und inneren Zwistigkeiten. Die Karlisten, d. h. die Anhnger Karls (Don Karlos), des durch die neue Thronfolge beein-trchtigten Bruders Ferdinands Vii., fanden einen Rckhalt in den baskischen Provinzen, welche fr ihre Sonderrechte (fueros) kmpften. Die Regierung sttzte sich auf Generle, wie Espartero (Regent 184143) und Narvaez. Bald nach dem Tode des letzteren (1868) wurde die Knigin Ifabella durch einen Militrausstand zur Flucht nach Frankreich gentigt. Die Revolution von 1868 ging von der Flotte in Cadix aus; die verbannten Generle Prim und Serrano stellten sich an die Spitze. Ersterer verlangte in einem Pronnnziamento (d. i. Kundgebung) Volkssonvernitt, letzterer schlug die Truppen der Knigin unweit Cordova und besetzte alsbald die Hauptstadt Madrid. 3. Auf die Vertreibung der Knigin Jsabella folgte eine wechselvolle Zeit sr Spanien. Nach dem Verzicht des Prinzen von Hohenzollern (s.s.211s.) beriefen die Kortes Amadeus, einen Sohn Viktor Emanuelsll. von Italien, auf den Thron (reg. 187073). Derselbe konnte dem von Parteien zerrissenen Lande die Ruhe nicht geben; nach seiner Abdankung war Spanien Republik, bis (Ende 1874) durch das Pronnnziamento eines Generals Jsabellas Sohn Alsons Xii. als König ausgerufen wurde. 4. Alfons Xii. (reg. 187585) war mit Erfolg bemht die Ord-nnng und den gesunkenen Wohlstand des Landes zu heben: a) er gab dem Lande eine Verfassung; b) er suchte den Aufstand auf der Insel Euba zu beendigen; c) er strebte die Wiederausnahme Spaniens in die Reihe der euro-pischen Gromchte an. 5. Nach dem frhen Tod Alfons Xii. folgte (1886) fein nachgeborener Sohn Alfons Xhi., zunchst unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria Christine, einer sterreichischen Prinzessin; seit 1902 selbstndig. In die Zeit der Regentschaft fllt ein abermaliger Rckgang der spanischen Macht. In einem wegen der Wirren auf Euba entstandenen Krieg mit der Nord-amerikanischen Union erlitt Spanien schwere Niederlagen zur See (vor Manila und bei S. Jago auf Euba) und verlor seine smtlichen auswrtigen Besitzungen (1898). Euba und Portorico kamen sofort unter die Verwaltung der Nordamerikanischen Union, während sich die Philippinos (die Mischlingsbevlkerung auf den Philippinen) gegen die Herrschaft der Union mit den Waffen erhoben. Die Karolinen und Marianen wurden an das Deutsche Reich verkauft (1899). Spanien (mit den Kanarischen Inseln) hat nach einer Zhlung von 1900 18 V Millionen Einwohner, die Bevlkerung der spanischen Besitzungen in Afrika wird auf eine halbe Million Einwohner geschtzt.

8. Die Neuzeit - S. 82

1905 - Bamberg : Buchner
- 82 qu b) Mittelpunkt des Hofes von Versailles war der König selbst, von impo-nierender Erscheinung (le roi soleil"), unermdlicher Ttigkeit, vollendeter Femhett de^ Auftretens und hinreiendem Wesen. Dte Etttette, besonders durch die Kmgm-Mutter und die Knigin Maria Theresia vom spanischen Hofe berkommen legelte das Leben am Hofe, Empfnge, Mahlzeiten, Vergngungen. Nach dem Tode semer spanischen Gemahlin (1683) vermhlte sich Ludwig mit der klugen Witwe des Dichters Scarron, die er schon vorher zur Frau von Marntenon erhoben hatte. Sie besa das unbedingte Vertrauen des Knigs bis zu semem Ende. Durch sie und den Einflu der Beichtvter des Knigs (La Chaise u. a.) nahm das Hofleben m manchen Stcken einen strengeren, fast bigotten Charakter an. Qu C) Wiewohl ohne tiefere Bildung, hielt es Ludwig fr die Aufgabe eines Knigs, durch Pflege der Kunst und Wissenschaft zu glnzen, durch Pracht auf bte Sinne zu wirken und durch Aufwand Staunen zu erregen. 1. Des S5ni88 Sauluft beschftigte bte Knstler: das Wnigsschl- znver-sailles, die Lustschlsser Trianon, Marly und Fontamebleau, verbunden nnt knstlichen Gartenanlagen und Wasserwerken, der Ausbau des Louvre und bet T"tlerte" kosteten viele Millionendazu kamen Kirchen, Spitler, Kasernen, Zeughauser m aauz Frankreich. Der Stil dieser Bauten war das Barock der Spattenatssance, vergl. S. 69; Meister desselben war Manford (t 1708), der Erbauer desv^sailler Schlosses und des Jnvalidendomes. - In der Historienmalern ragte Nicolas Bous sin (t 1665), in der Landschaftsmalerei Claude^ Lorraiu 1682) her-cor. Auch itt den Gartenanlagen wurde der franzsische Geschmack tonangebend (Lentre). o der Literatur kam bte Schaulust des Hofes vor allem dem Drama zustatten welches schon Richelieu bevorzugt hatte: . Corneille (1606-84) und Racine (1639-99) erhoben die franzsische Tragobie im Anschlu an die Ant durch Pathos und strenge Befolgung der Kunstregeln ans eme hohe Stufe, Meliere (f 1673) bildete das Charakterlustspiel aus- Gesetze der Dichtkunst stellte Boile au (t 1711), der franzsische Horaz", auf; der Fabe bich er Lafontaine (f 1695) vereinigte Volkstmlichkeit und Eleganz. - In der reugrseu Prosa leisteten der verebte Bossnet (t 1704) und der gelehrte Pasca Verfasser der Pensees (+ 1662), Hervorragenbes: Fsnelon (t 1715 alserzbtschf von Cambrai), der Erzieher des Herzogs von Bourgogmt (t 712), Je wd sprechenden ltesten Enkels Ludwigs Xiv, war Verfasser des dtdaktischeu Romans T e l e m a ch, eines Frstenspiegels. g J der Philosopdi- war durch Descartes (Cartesius lg6-lw0, Mich in d.u Niederlanden lebend) ein aus das (angeborene) D-ken begrundeter Jdeaks-mu# (coffito. ergo sum) eingesiibrl worden, dagegen neigte Sb o 1)1 e (1647 1706), "er ^roteftantenderfolgungen nach den."Xts" elebrter. der Versasser eines h.swr.scheu und w>> ch-n Wrterbuches > um Skeptizismus. In den Niederlanden lebte um diese Zeit auch de 1 |a^ m <.urte Svino^a (t 1677), der Begrnder des neueren Pantheismus. Whrend die von der Theologie sich lossagende Philosophie ^ ^ankretch unttr Ludwig Xiv. keine Sttte fand, wurden fr gesdnchtl!t*e Studien neben der durch Richelieu 1635 begrndeten Aiabemte wettere Anstalten geschaffen. i Die Anlage von Versailles erforberte allein einen Kostenanswanb von 90 Millionen Livres ober Franken. I I

9. Die Neuzeit - S. 172

1905 - Bamberg : Buchner
c) in der Niederhaltung aller freien Regungen durch eine geheime Polizei, vgl. S. 16*1, sowie durch ein der ganz Europa verbreitetes System der Schmeichelei und der ge \ 39. Erschtterung der Napoleonischen Herrschaft durch die Kmpse in Spanien und durch das Fehlschlagen des Russischen Feldzuges von 1812. 1. Der Spanische Befreiungskrieg, 180814. Napoleon hatte das anscheinend bezwungene Spanien zu Anfang 1809 verlassen, als der Krieg mit sterreich in Aussicht stand. Aber auch nachdem die Festung Saragossa nach heldenmtiger Verteidigung (unter Palasox) gefallen war (Febr. 1809), dauerte der kleine Krieg durch Guerillas" (d. i. Freischaren) im Lande sort. Der Widerstand Spaniens sand bald eine mchtige Sttze an den Englndern, die unter Wellesleh, nachmals Herzog von Welling-ton, Portugal von den Franzosen befreit hatten (s. S. 168) und von dort aus mehrmals nach Spanien vordrangen (seit 1809). Als Napoleon bei Beginn des Russischen Feldzuges einen Teil seiner Truppen aus Spanien abrief, zwang Wellington durch seinen Sieg bei Salamanca den König Joseph abermals zur Flucht aus Madrid (Juli 1812). Die Entscheidung des Krieges erfolgte erst durch den Sieg Wellingtons der Jourdan bei Vitoria (Juni 1813). Zu Anfang 1814 berschritt dann Wellington die Pyrenen und siegte nochmals bei Toulouse (April 1814). Hierauf kehrte Ferdinand Vii. aus der franzsischen Gefangenschaft in sein Land zurck, das sich unterdessen (1812) eine Verfassung (mit Beschrnkung der kniglichen Gewalt) gegeben hatte. 2. Ausbruch des Krieges mit Rußland. Das zu Tilsit (1807) begrndete, zu Ersurt (1808) erneuerte russisch-franzsische Einvernehmen war nicht von Bestand. Nachdem Kaiser Alexander Finnland erobert (1809) und durch einen Trkenkrieg (180712) Bessarabien gewonnen hatte, er-kannte er die Nachteile der Freundschaft Napoleons. Alexanders Beschwerden betrafen a) die Vergrerung des Herzogtums Warschau (1809); b) die Einziehung Oldenburgs (1810), dessen Herzog mit dem russischen Kaiserhause verwandt war; c) das Kontinentalstem; d) die sortdauernde Besetzung der preuischen Festungen. 1 Der Herzog von Weimar uerte einmal, Napoleon sei ungerecht und eine Lge, darum knne er keinen Bestand haben.

10. Die Neuzeit - S. IV

1905 - Bamberg : Buchner
Iv Gymnasien habe sich mit der Einprgung der Daten zu begngen Auch ich bin weit entfernt davon, eine geschichtsphilosophische Betrachtungs-weise in die Schule einfhren zu wollen. Handelt es sich doch fr den Schler auch aus der obersten Stufe nicht darum, die Entwickelung der ganzen Mensch-heit zu begreisen, sondern darm, die Geschichte der einzelnen Nationen, in erster Linie die Geschichte des deutschen Volkes kennen zu lernen. Ich wei serner Wohl, da es der Gymnasialjugend nicht srommt, ein Raisonne-ment der die Tatsachen zu hren, sondern da sie die Taten selber kennen lernen will. Aber andererseits ist eine bloe Aufzhlung der Ereignisse nimmermehr geeignet, die Jugend zu einem Verstndnis der Geschichte anzu-leiten. Man vergesse nicht, da diese Teile der Geschichte 1720 jhrigen Jnglingen vorgefhrt werden sollen, die im Urteil heranreifen, die begierig sind, den Zusammenhang des bisher Erlernten zu begreisen. Man bedenke serner, da diese jungen Leute zu einem groen Teil spter keine Gelegenheit mehr suchen und finden, ihr geschichtliches Wissen zu ergnzen und zu ver-tiefen. Aus eben diesem Grunde ist auch die Fortfhrung der Darstellung bis zur Gegenwart eine unabweisbare Aufgabe des Verfassers gewesen, welche brigens schon durch die neueren Schulordnungen aller deutschen Staaten geboten erschien. Der Hauptgrund, weshalb mehrere Lehrbcher der Geschichte sich auf die nackten Tatsachen" beschrnken, ist eingestandenermaen die Besorgnis, in konsessioneller Beziehung Ansto zu erregen. Gewi macht der Umstand, da die Schler unserer hheren Lehranstalten verschiedenen Konsessionen angehren, eine knappe und unparteiische Darstellung aller konfessionellen und politischen Verhltnisse zur ersten Pflicht des Verfassers eines geschicht-lichen Lehrbuches; insbesondere wird derselbe alles Dogmatische gerne dem Religionslehrer berlassen. Aber andererseits gebietet gerade die Er-wgung, da die aus den Gymnasien hervorgehenden Jnglinge dereinst leitende Stellen in unserem parittischen Staatswesen einnehmen sollen, nicht ngstlich jeder Errterung konfessioneller Verhltnisse aus dem Wege zu gehen. Unser Staat braucht von religisen Grundstzen geleitete, dabei aber tolerante und mavolle Brger und Beamte; es wre traurig um unsere Gymnasien bestellt, wenn sie die ihnen anvertrauten Schler nicht zu solchen erziehen knnten. Und da auch ein geschichtliches Lehrbuch konses-sionelle Verhltnisse berhren darf und kann, beweist neben anderen das treffliche Lehrbuch der bayerischen Geschichte von Preger. Wenn aber ein-sichtige Beurteiler dieser Frage meinen, das gedruckte Buch habe sich aus die Tatsachen zu beschrnken, die Darlegung des Zusammenhanges dagegen
   bis 10 von 165 weiter»  »»
165 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 165 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 44
2 0
3 3
4 25
5 2
6 14
7 3
8 1
9 9
10 8
11 2
12 0
13 0
14 16
15 6
16 1
17 19
18 5
19 1
20 17
21 8
22 3
23 1
24 0
25 2
26 6
27 5
28 2
29 2
30 2
31 14
32 0
33 2
34 6
35 3
36 0
37 4
38 16
39 2
40 2
41 7
42 1
43 2
44 2
45 82
46 1
47 2
48 3
49 18

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 1
2 8
3 11
4 4
5 3
6 2
7 2
8 1
9 30
10 0
11 11
12 1
13 18
14 8
15 4
16 1
17 9
18 2
19 0
20 14
21 10
22 6
23 0
24 8
25 72
26 1
27 6
28 0
29 2
30 7
31 17
32 0
33 17
34 1
35 35
36 3
37 1
38 0
39 2
40 0
41 9
42 2
43 18
44 1
45 22
46 17
47 9
48 8
49 5
50 21
51 0
52 26
53 4
54 2
55 9
56 0
57 0
58 2
59 3
60 1
61 2
62 5
63 2
64 10
65 7
66 11
67 1
68 5
69 3
70 20
71 18
72 2
73 2
74 1
75 2
76 2
77 2
78 2
79 3
80 0
81 6
82 1
83 2
84 3
85 0
86 4
87 3
88 3
89 8
90 1
91 1
92 41
93 5
94 3
95 3
96 16
97 3
98 1
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 23
1 14
2 11
3 22
4 47
5 72
6 55
7 113
8 28
9 159
10 76
11 29
12 19
13 15
14 52
15 97
16 116
17 15
18 67
19 185
20 13
21 61
22 104
23 28
24 43
25 19
26 50
27 127
28 23
29 120
30 81
31 31
32 31
33 122
34 45
35 59
36 33
37 116
38 16
39 95
40 130
41 83
42 14
43 41
44 50
45 27
46 18
47 50
48 23
49 44
50 10
51 50
52 63
53 26
54 490
55 170
56 41
57 29
58 81
59 102
60 52
61 21
62 164
63 42
64 27
65 19
66 8
67 137
68 28
69 17
70 106
71 80
72 53
73 91
74 107
75 36
76 47
77 104
78 91
79 113
80 206
81 178
82 29
83 57
84 12
85 93
86 38
87 41
88 102
89 17
90 54
91 258
92 51
93 84
94 16
95 40
96 25
97 44
98 44
99 51
100 155
101 31
102 16
103 127
104 40
105 97
106 7
107 25
108 79
109 78
110 29
111 25
112 36
113 15
114 13
115 105
116 22
117 18
118 65
119 67
120 84
121 31
122 25
123 24
124 27
125 13
126 61
127 130
128 61
129 17
130 22
131 74
132 83
133 76
134 49
135 19
136 232
137 25
138 54
139 89
140 34
141 42
142 29
143 24
144 44
145 185
146 108
147 16
148 249
149 22
150 106
151 36
152 41
153 38
154 10
155 38
156 69
157 57
158 153
159 37
160 50
161 35
162 116
163 113
164 57
165 109
166 79
167 45
168 19
169 19
170 42
171 219
172 128
173 178
174 51
175 75
176 137
177 71
178 32
179 87
180 48
181 82
182 68
183 250
184 67
185 14
186 35
187 35
188 98
189 78
190 30
191 155
192 126
193 117
194 65
195 28
196 32
197 95
198 59
199 141