2gl Europa.
Zum Kirchenstaate gehört auch noch
Das Fürstenthum Ponte Corvo, im Königreich
Neapel liegend.
Das Herzogthum Benevento, auch im Umfang
des Königreichs Neapel.
Die kleine Republik San Marino, aus einem
einzigen Berg bestehend, zwischen Ancona und Navena, ist
unter dem pabstlichen Schuß.
Das Königreich Neapel und
S i c i l i e n.
Auf einem der schönsten Wege von der Welt führe ich
euch nunmehr in das paradiesische Königreich Neapel. In
manchen Gegenden werden wir da Orangenbäume auf freiem
Felde wachsen, und die Wege damit eingefaßt sehen. Nehmt
euch aber in Acht vor Straßenräubern, Banditen und Gift-
mischern, besonders in der Hauptstadt, denn von dieser Seite
, steht Nepeal in sehr Übeln Ruf. Für ein Paar Ducaten
schicken sie euch mit einigen Dolchstichen in die andere Welt.
Sic waschen sodann ihre blutigen Hände, gehen zur Beichte,
bekennen ihre Sünde, und lassen sich dieselbe von dem Prie-
ster vergeben. Als gute Christen hören sie auch jeden Sonn-
tag die Messe, beobachten genau ihre Fasten, und rufen täg-
lich den heiligen Januarius an; so glauben sie ihre Relft
gionspsiichten alle zu erfüllen und dereinst selig zu sterben.
Neapel ist eines der fruchtbarsten Lander der Welt;
aber die Bewohner sind nicht fleißiger als im Kirchenstaat,
sonst würde das Land noch viel mehr tragen. Indessen ist
i
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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die so lang ersehnte Kirchenläuterung herbeiführte, die
man vergeb?icb von der Kirchenversammlung zu Costnitz
erwartet hatte, das will ich euch bald erzählen. Wir
verdanken sie der redlichen Wahrheitsliebe, dem beißen
und aufgeklärten Religwnöeifer, und der Unerschrocken-
heit unsers unsterblichen Luthers, von dem die neue
geläuterte Kirche, die er gründete, den Namen der lu-
therischen führt.
24.
Aufblühen der Wissenschaften und schönen
Künste in Tentschland.
Unter Karl Iv. fing das schöne Licht der Wissen-
schaften an, auch in Teutschland die Dunkelheit des vier-
zehntku Jahrhunderts zu erleuchten; und aus dem Ge-
tümniel der Fehden, die in unserm schutzlosen Vaterlande
wütheten, gin? für d'.e teutschen Jünglinge, die ihren
Geist zu nähren und zu veredeln suchten, eine Menge
schöner Bi'dungsanstalten hervor, die sich zum Theil bis
auf den beutigeu Tag erhalten haben.
Für die Italiener und Franzosen wurde schon in
dem vorigen Zeiträume, durch die Gründung der Uni-
versitäten zu Bologna und Paris, geborgt. Nun
legte auch Karl Iv. in dem Jahr 1348 eine Universität
zu Prag an, die ganz nach dem Muster der pariser ein-
gerichtet, und in vier Facuttäten, oder Hauptfächer dep
Wissenschaften, abgetheilt war. Man hat an dieser
neuen Lehranstalt viel getadelt; allein ewig bleibt es
wahr, daß Karl sich dadurch ein unsterbliches Verdienst
erwarb, denn Prag wurde die Mutter aller teutschen
Universiräkcn. Schon vorher aber bemüheten sich wür-
dige Gelehrte, auf Schulen, die sie anlegten, Licht zu
»
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Tentschland Bologna Paris
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
ihrer Bischöfe, Namens Ulfilas (Wölflein), übersetzte
für sie die Evangelisten in die gothische Sprache, und
erfand dazu eigene Buchstaben, die er aus dem lateini-
schen und griechischen Alphabet nahm, denn bis dahin
(I. 550) batten die Gothen noch keine Buchstabenschrift.
Von dieser Ueberfttzung wurden viele Abschriften gemacht,
und es ist davon noch eine zu Upsal in Schweden zu
sehen. Man nennt sie den silbernen Codex, oder die sil-
berne Handschrift, weil sie mit silbernen Buchstaben auf
purpurfarbenes Pergament geschrieben ist. Ein Stuck
jener Ueberfttzung ist auch in der herzoglichen Bibliothek
zu Wotfenbüttel gefunden worden. Als das älteste Denk-
mal teutscher Schrift und Sprache ist es höchst merk-
würdig.
Aber auch andere teutsche Völker scheinen zu Anfang
dieses Zeitraums schon etwas von der Schreibeknnst ver-
standen zuhaben, denn ein alter Schriftsteller*) erzählt,
daß ein fränkischer König, Namens Chilperich, im
6ten Jahrhundert einige neue Buchstaben erfand. Es müs-
sen folglich schon ältere Buchstaben da gewesen seyn, und
dieß war entweder die sogenannte Runenschrift, die
von der römischen gar sehr abweicht, oder eine kleine
Veränderung der römischen Buchstaben, wie sie ihre An-
wendung auf die fränkische Sprache erforderte. Die Ent-
stehung der Runenschrift setzen manche Gelehrte schon
über Christi Geburt hinaus.
Ich bedaure, daß ich nicht im Stande bin, euch
auch von den mechanischen Künsten der Teutschen, zu
Anfang dieses Zeitraums, Nachricht zu geben. Daß sie
nicht ganz unerfahren in denselben waren, beweisen ihre
Wagen, ihre Waffen, ihre Helme und Panzer, und die
leinenen Gewänder, die sie und ihre Frauen trugen. Sie
0 Gregorius Turonensi« Liv. V. c. 45*
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Extrahierte Personennamen: Namens_Chilperich Christi