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Abraham in Mesopotamien.
Noch etwas eher als 2000 Jahre v. Chr. G.
lebte der fromme Abram oder Abraham, rin
Nachkomme Sem's, in Mesopotamien. Er
ist der Stammvater eines sehr merkwürdigen
Volks, nämlich der Israeliten oder Juden.— Ge«
boren zu Ur, in der Gegend oberhalb Babylo-
nien am rechten Tigrisufer, kam Abraham
mit seinem Weibe Sara nach Ha ran in Me-
sopotamien, als sein Vater Thara mit den
Srinigen und seinen zahlreichen Heerden — Scha-
fen, Ziegen, Kamelen, Eseln u. a. Thieren -- da-
hinzog, um sich nachdem südwestlich gelegenen Ka-
naan zu begeben; doch änderte er seinen Entschluß
und verblieb in Haran. Abraham trennte sich
jedoch nebst seiner Sara hier bald von des Tha-
ra' s gcsammter Familie, da in ihr Abgötterei
herrschte, dagegen er nur den einzigen, wahren
Gott verehrte. Cs lebte aber Abraham, wie
sein Vater, als N o m a d e. Auch er besaß eine
ansehnliche Heerde und hatte in seinem Dienste
Sklaven und Sklavinnen, d. h. solche ihm
untergebene Personen, die ihm für immer eigen-
thümlich angehörten und in Allem von seinem Wil-
len abhingen; daher keine Freiheit hatten. Doch
genossen sie von ihm eine gute Behandlung.
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Extrahierte Personennamen: Abraham Abraham Abraham Abraham Abraham
auf. Sö wahr der Herr lebt, hattet ihr sie le-
den lassen, so wollte ich euch nicht erwürgen!
Steh' auf, rief er seinem Erstgebornen, Iethro,
zu, und stoße sie nieder!" Iethro zauderte, denn
er war noch sehr jung. „Das ist Mannesar-
beit," sprachen die gefangenen Könige, „verrichte
sie selbst! " Und ohne einen Laut starben sie un-
ter des Gideons Schwert. — So lange Gideon
lebte, wagte es kein Feind, die Israeliten anzugreifen.
Orpheus und Eurydike. <
O r p h e u s, ein Barde in Thrakien, spielte die
Lyra und sang dazu so vortrefflich, daß man von
ihm erzählte, ihm haben sogar wilde Thiere, ja
selbst Baume, Felsen und Flüsse begierig zugehorcht.
Das Letztere ist freilich übertriebene Sprache der
Dichtkunst, und soll wohl so viel heißen: Or-
pheus wirkte durch sein Saitenspiel und seinen Ge-
sang gar sehr auf die Gemüther seiner rohen Zeit-
genossen und wußte sie dadurch milder und gesit-
teter zu machen; gewiß ein großes Verdienst!
Eurydike, ein holdes Mädchen,gewann des
Orpheus Liebe und ward seine Gattin. Erfühlte
sich in ihrem Besitze unaussprechlich glücklich; aber
ach! sie ward ihm, in der Blüthe ihrer Jugend
und Schönheit durch den Tod entrissen. Sie tanzte
eines Tages am Feste einer Gottheit mit ihren Ge-
spielinnen auf einer grasigen Ebene. Da stach sie
eine giftige Schlange, und sic mußte sterben. Or-
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282
hier aber kam es mit dem Heere des Nebucadne-
zar, dem Mitregenten Nabopilesars, bei Circesium
oder Karchemisch zur Schlacht; Necho wurde von
Nebucadnezar besiegt, mußte sich zurückziehen,
und wieder nach Aegypten begeben. Nebucadnezar
aber eroberte bei dieser Gelegenheit die Reiche Juda
und Israel, auch Syrien; folglich war für Ne-
cho wieder Alles verloren, was er aus Eroberungs-
sucht sich unterworfen hatte. Doch unternahm er
nun Etwas, was ihm, wenn es zuverlässig ist, um
so mehr zur Ehre gereichte. Er ließ nämlich durch
Phönizier auf ägyptischen Schissen Afrika umse-
geln. Die Flotte fuhr in dem rothen Meere aus
und kam nach drei Jahren durch die Säulen des
Herkules (jetzt Meerenge von Gibraltar) nach Ae-
gypten zurück. Für die damalige Zeit ist dieß
eine kühne, bewunderungswürdige Fahrt.
Tarquinius Priskus, König von Rom.
616 vor Chr. Geb.
Ankus Marcius hinterließ, als er (610 v.
Chr. G.) starb, zwei Söhne. Sie wurden aber
vom Volke, damit es eine freie Wahl behaupte,
übergangen, und es wählte den Lucius Tarquinius,
einen Etrrlsker, zum Könige. Dieser Tarquinius
hatte sich schon seit mehreren Jahren in Rom befunden,
und sich hier viele Zuneigung und Liebe erworben.
Cr hieß eigentlich Lukomo und war aus der Stadt
Tarquinii, nannte sich aber, seitdem er, und zwar mit
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597
brotos mit einem Heere in Böotien ein und
ans Theben los, doch konnte er nicht verhindern,
daß Thebens Burg von der spartaischen Besaz-
zung übergeben ward, eben so wenig wurde von
ihm auch sonst etwas von gutem Erfolg ausge-
richtet. Pelopidas indeß bot alle Aufmerksam-
keit auf, nicht bloß Theben an sich und dessen Ge-
biet durch Wraben und andere Anlagen zu ver-
theidigen, sondern auch sich die besondere Freund-
schaft und den Beitritt anderer Städte, beson-
ders Athens #), zu verschaffen. Nun stellte aber
auch Sparta in seinen Bundesgenossen eine
um so größere Macht auf, und mit dieser zog
Agesilaos, Spartaks anderer König, im fol-
genden Jahre auf Theben los, vermochte aber
trotz seiner geschickten Führung nichts Entschei-
dendes auszurichten ; denn Pelopidas ließ es ab-
sichtlich, um seine Theber an kleinen Kämpfen
erst zu gewöhnen, noch zu keiner eigentlichen *)
*) Wegen des Letzteren gelingt dem Pelopidas
folgende List. Ein reicher Kaufmann muß den
Sphodrias, einen lakedanionischen Hauptmann,
der in der Nahe von Attika stand, bereden, den.
Hafen Piräos unvermuthct zu überfallen und mit
seiner Mannschaft zu besetzen, um so Sparta an
den Athenern, wegen ihrer Siege in Asien, zu ra-
chen. Der an Verstand schwache, aber sehr gcldgie-
rigcsphodrias unternimmt das Wagestück und macht
sich zum Gelächter. Die Athener aber beschweren
sich über den Fricdensbruch und vereinigen nun
ihre Waffen mit denen der Theber.
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Extrahierte Ortsnamen: Böotien Theben Athens Sparta Theben Attika Sparta Asien
331
Sie trugen eine Krone von Lorbeerzweigen auf
dem Haupte, und waren mit der Trabea von
Scharlach bekleidet; in der einen Hand hatten sie
militairische Ehrenzeichen, welche sie zur Beloh-
nung ihrer Tapferkeit erhalten hatten.
Kambyses, des Kyros Sohn.
Kam byses, des Kyros Sohn und Nach-
folger , hatte wie dieser viele Neigung zum Krieg,
nicht aber dessen löbliche Eigenschaften. Cr glaubte
sich von dem damals noch lebenden ägyptischen
Könige Amasis beleidigt, und sing daher auch bald
mit ihm Krieg an. Die feste Stadt Pelusium wur-
de von ihm belagert, aber es verstrich ein Jahr,
und er hatte sie noch nicht eingenommen. Da
gab ihm Pharnazes, einer seiner angesehenen Offi-
ciere, den Rath: „Deine Krieger, Kambyses,
müssen Hunde, Katzen und Ibisse greifen, eines
von diesen Thieren in der linken Hand, und in
der rechten das Schwert halten, und so die Mauern
ersteigen. Denn es sind diese Thiere den Aegyp-
tern heilig, und sie lassen sich eher selbst tödten, als
daß sie davon eins umbringen. Kambyses ließ
geschehen, wie Pharnazes gerathen hatte, und er-
oberte so, und zwar recht bald, Pelusium. Beide
Heere begegneten sich nun, nämlich das des Kam-
byses und das des Psammenit, des nunmehrigen
Königs von Aegypten — denn Amasis lebte nicht
mehr — zu einer Schlacht. Diese war äußerst
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390
anvertrauen und die Schlüssel zu ihren Thoren
noch dazu; nun soll es dir leicht seyn, daß du
dich der Stadt bemächtigest!" — „Gar leid
ist cs mir, wie feindlich du an dir selbst gehan-
delt hast," sprach Dareios Histaspes, „doch da es
nun einmal geschehen ist, so thue, wie du gesagt
hast." Zopyros begab sich an die Thore der Stadt.
Die Babylonier glaubten seine Lüge, ließen ihn
ein, und setzten in ihn nach und nach ein
großes Vertrauen. Sie übergaben ihm eine be-
deutende Schaar ihrer Leute. Zopyros machte mit
diesen einigemal einen Ausfall und besiegte die
ihm entgegengeschickten 1000, dann 2000, end-
lich 4000 Mann Perser, so daß sie fast alle
ihren Tod fanden. Nun übergaben ihm die Ba-
bylonier sogar den Oberbefehl und auch die Schlüs-
sel zu den Thoren der Stadt. Aber Zopyros traf
nun Veranstaltung, daß Dareios Histaspes mit
seinem Heere leicht eindringen konnte, und dieser
bekam so durch die List des Zopyros das mächtige
große Babylon in seine Gewalt. Er ließ sogleich
die hundert Thore wegnehmen und die Mauern
bis zu einer geringen Höhe abtragen, damit sie so
außer Stand seyen, sich ferner zu empören. Zum
warnenden Beispiel ließ er 3000 von denen, die
an der Empörung den meisten Antheil gehabt
hatten, ans Kreuz nageln, den Zopyros aber
machte er zum Statthalter von Babylonien und
schenkte ihm auf Lebenszeit die Einkünfte dieses Lan-
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424
mußten in der größten Unordnung ihre Flucht an
das Meercsufer und zu ihren Schiffen nehmen,
dis wohin sie von dem Miltiades und seinen ta-
pferen Schaaren verfolgt wurden, 1000 Mann
jedoch ausgenommen, mit welchen Aristides auf
dem Schlachtfelde halten blieb. Cs war aber ein
sehr blutiger Sieg; nicht sowohl sehr vielen Per-
sern, sondern auch vielen Griechen hatte er das Le-
den gekostet, und nach Verhältniß waren der Ver-
wundeten viele. Auchhippias fand hier seinen Tod.
Noch versuchten es die Perser, das Vorgebirge Su-
nion (östliche Spitze von Attika) zu umsegeln und
Athen von der Westseite anzugreifen und zu er-
obern. Aber weit eher alö sie war Miltiades am
Hafen Phaleron angekommen, als wo sie zu lan-
den beschloffen hatten. Die Flotte warf zwar, als
sie ankam, die Anker aus, wagte jedoch keine Lan-
dung weiter, sondern nahm den Rückzug. Die
Griechen erbeuteten bei dieser Gelegenheit siebeil
Schiffe, auch verbrannten sie deren einige. Man
erzählt, es habe ein gewisser Kynaigiros mit
seiner rechten'hand ein persisches Schiff gehalten,
und als ihm diese abgehauen wlirde, cs mit der
linken Hand gefaßt, lind als ihm auch diese ab-
gehauen ward, es mit seinen Zahlten gehalten,
dis er todt gewesen sey. Sehr groß war die Freude
des kleineit bei Marathoil siegenden Heeres und
derer, die seiner nun zu Hause^crwarteten. Man
überhäufte es mitlob, alö eö zurückkam, und feierte
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545
nach dem Hellespont zu begeben und hier die rei-
che Stadt Lampsakos (Lipsek) zu erobern. Dahin
eilte nun auch Konen, dem Athen den Haupt-
befehl über die Flotte gegeben hatte, mit dieser
und zwar sehr bedeutenden Flotte, denn sie zahlte
hundert und achtzig Schiffe. Cr und die übrigen
Feldherren legten sich mit dieser Flotte Lampsakos
gegenüber einige Meilen rechts von Sestos bei Ai-
gospotamcs (Ziegenflusse) vor Anker. Alkibiades,
der aus seiner Burg Paktye herzugeritten kam,
äußerte seinen Widerwillen gegen die so gefährliche
Stellung der athenischen Flotte und rieth wohl-
meinend, diese Stellung zu verändern; doch achte-
ten Athen's Feldherren nicht auf seinen Rath.
Vielmehr zogen sie mit der Flotte jedes Tages der
feindlichen vorüber, verhöhnten dieselbe, da sie sich
ihrer geringeren Anzahl wegen in keine Schlacht
einlassen wollte. Fast ihr ganzes Heer aber ver-
ließ alsdann sorglos die Schiffe und zerstreute
sich weit umher auf dem Lande, vornehmlich um
zu essen, denn es gebrach auf der Flotte an Lebens-
mitteln. Der schlaue Lysandros hatte aber jedesmal
der zurückkehrenden Flotte einige Schiffe nachge-
schickt und sich dadurch von der Sorglosigkeit der
Athener nur zu sehr überzeugt. Er, der bisher so
ruhig geschienen hatte, rückte daher, als sich die
athenische Flotte zum fünftenmal zurückgezogen,
und sich ihr Heer größtentheils auf dem Lande zer-
streut hatte, jetzt mit vollen Segeln aus sie los.
I. 35
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453
ihnen nun schon ziemlich nahe gekommenen Grie-
chen landeten gleichfalls auf der ionischen Küste.
Schnell war ihnen die Nachricht von dem am
Morgen bei Platäa erkämpften Siege ihrer Lands-
leute zugekommen, und diese Nachricht versetzte sie
in eine solche Begeisterung, daß sie beschlossen,
den Abend dieses glorreichen Tages durch einen
zweiten Sieg in Asien zu feiern. Sie greifen die
Verschanzungen an und übersteigen sie, trotz der
hartnäckigen feindlichen Gegenwehr; erst nun aber
richten sie unter den schon ziemlich muthlos ge-
machten Persern eine große Niederlage an, sie
verbrennen alle Schiffe und jagen die Ueberbleib-
sel des Heeres in die Flucht und aus Ionien hin-
aus, als welches sich nun so auf einmal von den
Persern befreit sah.
Des Pausanjas Verratherei und Tod.
Ucbcrmüthig gemacht durch seine bisherige an-
gesehene Würde und eitel durch den Reichthum
an persischer Beute, die er bei der Vertheilung er-
halten hatte, vergaß Pausanias ganz die spartanische
Mäßigung und Biederkeit; er nahm sogar persi-
sche Lebensweise an und beging an den Bundesge-
nossen viele Ungerechtigkeit, ja manche Grausam-
keit. Diese erklärten daher, sie würden nicht
länger mehr mit ihren Schiffen bei der großen
Flotte bleiben, wenn nicht einem Athener der
Oberbefehl über die Flotte gegeben würde, und es
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505
Athens Häfen und Umgebung.
Athen hatte drei Häfen, genannt Piraos,
Mu n y ch i a und Ph a le r o n. Die beiden ersteren
bildeten ein Vorgebirge. Zwei lange Mauern ver-
einigten die Hafen mit der Stadt und schlossen
so zwischen sich einen bedeutenden Raum ein.
Eine dritte Mauer vereinigte am Ende die beiden
langen Mauern, und so, daß sie den Hasen Piraos
und Munychia zum besonderen Schutze diente, da-
her auch hier so breit war, daß zwei Wagen auf
ihr neben einander fahren konnten. Der Hafen
Piraos war auf seinem festen Lande besonders wohl
bebauet und machte eine eigene Stadt aus. Hier
herrschte im Kauf und Verkauf von mannichfalti-
gcn Gegenständen ätißerst viele Thätigkeit; cs war
hier gewissermaßen der Hauptmarkt von ganz Grie-
chenland. Der Hafen war stets voll von Schif-
fen, die theils aus fremden Gegenden gekommen
waren, theils dahin abgingen oder sich dazu an-
schickten. Diese Hafenstadt Piräos hatte bei meh-
reren Straßen verschiedene öffentliche Plätze und
in dem Hauptmark einen besonders großen öffent-
lichen Platz, der zu seiner Verschönerung viele
Statuen hatte. Auch diese Hafenstadt hatte eine
nicht unbedeutende Anzahl von Tempeln, unter
welchen sich der des Zeus Soter auszeichnete, und
ge, sondern für Erwachsene, und insbesondere für
die Athleten (Wettkämpfer).
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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