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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 27

1849 - Münster : Coppenrath
27 her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge- breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern größtentheils verdrängt. 3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits von den Celten zurückgedrängt. 4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum, saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner, Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun- gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli- chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her- vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts. 5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au- soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein- lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab- theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über. K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur. Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih- rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk- ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab- kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr- scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 35

1849 - Münster : Coppenrath
35 schrieben: Polybius aus Megalopolis, ein Zeitgenosse des jüngern Scipio, der in vierzig Büchern allgemeiner Histo- rien den Zeitraum vom Anfänge des zweiten punischen Krie- ges bis zum Ende des letzten macedonischen Krieges, also von 218—157, behandelt. Vollständig sind jedoch nur die fünf er- sten, das 6. bis zum 17. in Auszügen, die übrigen nur in Bruchstücken vorhanden; Dionysius von Halikarnaß, der zur Zeit des Augustus ein Werk Idq/aioxoyia cpco(xaixrj in 20 Bü- chern schrieb, von denen aber nur noch die ersten 11 übrig sind, welche die älteste Geschichte Noms bis zum Jahre 443 v. Ehr. umfassen; Appian aus Alexandria schrieb eine römische Ge- schichte von Noms Ursprung an bis auf seine Zeit, in 24 Bü- chern. Davon sind außer dem Anfang des Werkes noch übrig: B. 6—8 oder Geschichte der Feldzüge in Spanien und gegen Hannibal; B. 11 und 12 über die Kriege in Syrien und ge- gen Mithridates; B. 13—17' über die Bürgerkriege bis auf Cäsar; B. 23 über den Krieg in Jllyrien. Die römische Ge- schichte des Dio Cassius, aus Nicäa in Bithynien, bestand aus 80 Büchern und war von den ältesten Zeiten Roms bis auf die Zeiten des Verfassers (229 v. Ehr.) fortgesetzt. Die noch erhaltenen Bücher (B. 35—54) umfassen die Begebenhei- ten vom Jahre 87 bis 8 v. Ehr. Von Plutarch aus Chä- ronea, dem Lehrer und Freunde des Kaisers Hadrian, haben wir das Werk ßwl Iiuqulhß.oi, das 22 Biographien berühm- ter Römer enthält, deren Reihe Romulus eröffnet, der Kaiser Otho beschließt. Als Compendienschreiber verdient vorzüglich Zonäras Beachtung, welcher im zwölften Jahrhundert nach Ehr. ein Xqovixov vom Anfänge der Dinge bis 1118 schrieb, wobei er ältere, für uns verloren gegangene, Schriftsteller benutzte. b. Unter den Schriftstellern, welche die römische Geschichte vom Anfänge bis auf ihre Zeit in lateinischer Sprache schrieben, sind besonders folgende zu nennen: Titus Livius (geboren zu Padua 58 v. Ehr. und gestorben daselbst 19 n. Ehr.). Sein Werk, das er selbst Annales genannt, umfaßt in hundert zwei und vierzig Büchern die Geschichte Roms von sei- ner Gründung bis auf den germanischen Krieg und den Tod des Drusus, 9 v. Ehr. Es sind aber nur fünf und dreißig Bücher vollständig auf uns gekommen, und zwar die zehn ersten 3«'

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 37

1849 - Münster : Coppenrath
37 seiner Zeit, von Galba's Thronerhebung bis zum Tode Domi- tian's, woran die Geschichte des Nerva und Trajan sich knüpfen sollte, was indessen unausgeführt geblieben ist. Leider besitzen wir bloß die vier ersten Bücher und den Anfang des fünften. Auch ein zweites Werk des Tacitus, Annales, welches die Ge- schichte Roms vom Tode des Augustus bis auf den Tod des Nero befaßt, ist nur unvollständig auf uns gekommen. Von den sechzehn Büchern fehlt uns ein Theil des fünften Buches, dann das siebente bis zehnte nebst dem Anfänge des elften und dem Schluß des sechzehnten. — Ammianus Marcellinus, der um 400 nach Chr. lebte, schrieb: Herum ß-estarum libri Xxxi, eine Geschichte von dem Regierungsantritte des Nerva, 91 n. Chr. bis zum Tode des Valens, 378 n. Chr., wobei aber die dreizehn ersten Bücher mit der Geschichte der Jahre 91—352 fehlen. Auch mehre in derselben Sprache geschriebene Biographien sind von größerem oder geringerem Einflüsse auf die römische Geschichte. So schrieb Cornelius Nepos, der Freund des Cicero, das Werk: vitae excellentium imperatormn, wovon das Leben des Hamilcar, Hannibal, Cato und Atticus hierhin gehö- ren; C. Corn. Tacitus: vita Agricolae; — C. Sueto- nius Tranquillus: vitae Xii imperatorum, Biographien der zwölf ersten Kaiser, von Cäsar bis Domitian. Gewisser- maßen als Fortsetzung des Suetonius iah eine Reihe von Bio- /¡A' : • graphien römischer Kaiser von Hadrian bis auf Carus und des- sen Söhne, oder von 117 bis 285, von sechs verschiedenen Verfassern (Scriptores historiae Augustat) betrachtet werden. Ferner besitzen wir von S. Aurelius Victor, der im vier- ten Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Julian, lebte, die beiden Werke: de viris illustribus Rornae und de Caesaribus. Endlich hat Valerius Marimus, der unter dem Kaiser Tiberius lebte, eine Sammlung von interessanten Geschichten und Anek- doten unter dem Titel: Factorum dictorumque memorabilium libri Ix, hinterlassen. Außer den Geschichtschreibern enthalten mehr oder minder- zahlreiche Notizen für die römische Geschichte die Werke des Cicero; und zwar können die beiden noch vorhandenen Bücher de re publica und die drei Bücher de legibus für die Geschichte

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 38

1849 - Münster : Coppenrath
38 der älteren Verfassung, so wie seine Briefe für die Geschichte seiner Zeit als Quellen dienen. Überdies enthalten die Schrif- ten der Redner, Dichter, Philosophen, Geographen, Grammatiker re. noch eine Menge zerstreuter Nachrichten. Unter den neuern Schriftstellern verdient besonders genannt zu werden: B. G. Niebuhr, der das Gebäude einer kriti- schen Geschichte Roms aufzuführen versuchte, mit welchem eine ganz neue Epoche für die Behandlung der römischen Geschichte begann. Seine „Römische Geschichte" erschien in den Jahren 1811 und 1812 in zwei Theilen, die bis zum Jahre 416 der Stadt führen. Eine zweite völlig umgearbeitete Ausgabe erschien 1827 und 1830, wozu nach Niebuhr's Tode aus dessen Nach- lasse im Jahre 1832 ein dritter Theil kam, der bis zum Ende des ersten punischen Krieges reicht. Fried. Kortüm, Röm. Geschichte von der Urzeit Ita- liens bis zum Untergange des abendländischen Reichs. Heidel- berg 1843. H. E. Apel, Geschichte des röm. Staats. Leipzig 1843. Fr. Fiedler, Geschichte des röm. Staates und Volkes, 3. Aust. Leipzig 1839. P. Kobbe, Röm. Geschichte. Leipzig 1839. Göttling, Geschichte der röm. Staatsverfassung. 1840. I. H. Ernesti, Das Römerreich. 1836. K. D. Hüllmann, Römische Grundverfassung. 1832. K. L. Blum, Einleitung in Roms alte Geschichte. 1828. W. Wachsmuth, Die ältere Geschichte des röm. Staa- tes. 1819. » C. Peter, Zeittafeln der röm. Geschichte. 1841. §. 10. Einteilung und Übersicht der Geschichte der Römer. Darin unterscheidet sich die Geschichte der Römer wesentlich von der Geschichte aller übrigen Völker, daß sie fast immer nur eine Stadtgeschichte bleibt. Wohl haben einzelne Völker unter großen Führern mächtige Reiche gegründet; so die Perser unter Cyrus, die Macedonier unter Alerander dem Großen: daß aber eine einzige Stadt sich nach und nach die Herrschaft fast über

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 11

1849 - Münster : Coppenrath
11 gos; sie trieb lebhaften Verkehr und war berühmt als uralter Sitz etrurischer Kunst und Religion. Hier herrschte zur Zeit der Ankunft des Äneas in Italien Mezentius. — Im Innern des Landes, auf beiden Seiten der Aurelischen Straße von N. nach S. finden sich folgende Städte: Luca (Lucca), wo Cäsar während des gallischen Feldzuges seinen Winterfitz hatte, gehörte bis auf Augustus zu dem cisalpinischen Gallien. — Pistoria (Pistoja), wo Catilina mit seinem Heere vernichtet wurde. — Fäsulä (Fiesolo) hoch auf einem Felsen gelegen mit der reizenden Aussicht in das Arnothal; Bewunderung erregen auch noch jetzt die Ruinen eines kolossalen Theaters. — F lorentia (Florenz) am Arno, eines der blühendsten Municipien und auch im Mittel- alter von hoher Bedeutung. Hier war die Geburtstätte des Dante, Michel Angelo, Macchiavelli und Amerigo Vespucci. — Arretium (Arrezzo), die Geburtstätte des Mäcenas und des Petrarca. — Clusium (Chiüsi), wo Porsenna herrschte. — Perusia (Perugia), nicht weit vom See Trafimenus, bekannt durch den perusinischen Krieg im Jahre 41 zwischen Antonius und Octavian. — Falerii, deren Einwohner Falisci hießen, lag auf einem steilen Bergkegel und wurde von Camillus er- obert. Westlich von der Stadt soll der berühmte Tempel der Voltumnä gewesen sein, bei welchem die Bundesstaaten Etru- riens gewöhnlich ihre Versammlungen hielten. — Veji (Ein- wohner Vejentes), die größte und mächtigste Stadt Etruriens, welche über 100,000 Einwohner zählte. Nach der Eroberung durch Camillus im Jahre 396 blieb sie öde und unbewohnt bis auf Cäsar, der hier eine Kolonie gründete. 2. Latium. Dieses bildete den Mittelpunkt der römischen Weltherrschaft. Es hatte nicht immer dieselben Grenzen. Das alte Latium (Tatium vetus) erstreckte sich von der Tiber bis zum Vorgebirge Circeji. Seit dem Jahre 338 v. Ehr. aber, als die im Süden und Osten vom alten Latium wohnenden Völker, die Aquer, Her^iker, Vols^r und Aurunker besiegt waren, wurde das unterworfene Gebiet als Fatium novum oder ackieetum mit eingerechnet, so daß Latium sich nun bis über den Liris hinaus erstreckte. Es ist sehr gebirgig und wasserreich. Der Haupt- ' ström ist die Tiber (liblris) und nach dem Po der größte Fluß Italiens. Er entspringt auf den sabinischen Apenninen oberhalb

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 54

1849 - Münster : Coppenrath
54 gen, fmt der Römer ihn schon erlegt und stürmt auf den Zwei- ten los. Unter tausendstimmigem Zurufe der hoffnungschöpfenden Römer gibt der Horatier auch diesem den Todesstoß. Und als er endlich auch den dritten Albaner, der schwer verwundet und fast athemlos herankriecht, niederbohrt, da erheben sich unter lau- tem Jubel die Römer, und drangen sich um ihren Sieger, ihm Glück zu wünschen. Frohlockend zog nun der Horatier, die Rü- stungen der drei Curiatier im Triumphe tragend, an der Spitze seiner jubelnden Mitbürger nach Rom. Vor dem Thore kam ihm auch seine Schwester entgegen, die mit einem der gefallenen Curiatier verlobt war. Als sie unter der Siegesbeute ihres Bru- ders auch den Waffenrock erblickte, den sie selbst für ihren Bräu- tigam gewirkt hatte, brach sie in lautes Wehklagen aus. Dieses Gewinsel der Schwester bei seinem Siege, bei der so allgemeinen Freude erzürnte den Jüngling. Wüthend zog er das Schwert und durchstieß sie mit den strafenden Worten: „So fahre denn hin mit deiner unzeitigen Liebe zu deinem Bräutigam, die du deiner Brüder, der tobten und des lebenden vergaßest, deines Vaterlandes vergaßest! Und so fahre künftig jede Römerin, die einen Feind betrauert!" Diese That unterbrach die allge- meine Freude; sie erfüllte Jeden mit Abscheu und Entsetzen. Der Schwestermörder war der Todesstrafe verfallen. Allein sein jüngst erworbenes Verdienst, und die Bitten und Thränen seines un- glücklichen Vaters, der zu drei Kindern nun auch sein letztes ver- lieren sollte, ließ ihn Gnade finden. Jedoch mußte er die Strafe erleiden, daß er gebückt und mit verhülltem Gesichte von den Lictoren unter das Schandjoch, eine Art von Galgen, hinge- führt wurde. Mit Unwillen ertrugen die Albaner die Abhänhigkeit von Rom, und Mettus Fuffetius entwarf heimlich einen Plan zur Wie- derherstellung der alten Unabhängigkeit und Freiheit. Er reizte die benachbarten Fidenater und Vejenter zum Kriege gegen Rom auf und versprach, im Augenblicke der Schlacht zu ihnen überzugehen. Tullus zog gegen den Feind. Auch Mettus mußte mit seinen Albanern zu den Römern stoßen. Kaum waren die Römer mit den Vejentern handgemein geworden, als Mettus, zu feige, um gerades Weges zu den Feinden überzugehen, mit seinem Heere aufbrach und nach den nahe gelegenen Hügeln zog. Seine Ab-

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 55

1849 - Münster : Coppenrath
55 sicht war, hier den Ausgang der Schlacht zu beobachten und es alsdann mit der Partei zu halten, zu welcher sich das Glück Hinneigen würde. Als dem Tullns dieses gemeldet wurde, faßte er sich schnell und rief so laut, daß selbst die Feinde es hören konnten: ans seinen Befehl ziehe sich das albanische Heer seit- wärts, um dem Feinde in den Rücken zu fallen. Dies erregte Schrecken unter den Fidenatern und Vejentern. Zuerst nahmen die Fidenater die Flucht, weil sie wirklich fürchteten, von den ver.- rätherischen Albanern umzingelt und von-ihrer Stadt abgeschnit- ten zu werden. Die Flucht der Fidenater zog auch bald die der Bejenter nach sich. Jetzt eilte Mettus in die Ebene hinab zum Tullns und wünschte ihm Glück zu seinem herrlichen Siege. Tullns verbarg seinen Zorn. Er empfing den Verräther mit Güte, als ob er nichts bemerkt hätte; beschicd aber beide Heere ans den folgenden Tag zu einer Versammlung. Die Albaner erschienen zuerst, alle ohne Waffen; bewaffnet stellten sich die Römer um sie herum. Jetzt trat Tullns auf und enthüllte den schändlichen Verrath des Mettus und verkündete die Strafe, die er ihm und seinem Volke bestimmt hatte. Er selbst wurde an zwei Wagen festgebunden, die Gespanne nach entgegengesetzter Richtung angetrieben, und der Körper des Unglücklichen jämmer lich zerrissen. Alle wandten voll Entsetzen ihre Augen ab von einem so gräßlichen Schauspiele, das in der ganzen römischen Geschichte das erste und letzte in seiner Art gewesen ist. Höchst traurig war auch das Schicksal der Stadt Alba. Sie ward geschleift, und der größte Thei! der Einwohmner nach Rom abgeführt. Hier wies ihnen Tullns den Hügel Cälius zum Wohnsitze an und zog diesen mit in das Gebiet der Stadt Vierhundert Jahre hatte die ehrwürdige Mutterstadt Roms gestanden, als dieser Schlag der Vernichtung sie traf. Frü- her war sie das Haupt der latinischen Bundesstädte gewesen; seit dieses gefallen, siährte Rom den Wunsch und die Hoffnung, das erledigte Oberhoheitsrecht der Mntterstadt an sich zu bringen. *) Roma interim crescit Albae ruinis , duplicatur civium numerus, Caelius additur urbi mons. Livius I. 30. Übrigens darf man bei Alba an eine gänzliche Schleifung wohl eben so wenig denken, als bei Mai- land unter Friedrich I.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 56

1849 - Münster : Coppenrath
r 56 Tullus griff auch noch die Fidenater, Vejenter und Sabiner an, jedoch ohne Erfolg. Mitten auf der kriegerischen Laufbahn traf ihn, der Sage nach, der sengende Blitzstrahl des zürnenden Jupiter. \ §. 14. Jvncus Mlartius. 640 —64f. Dieser war mehr für Ruhe und Frieden, gleichwie sein Oheim Numa. Er beförderte den unter der Regierung seines kriegerischen Vorgängers vernachlässigten Ackerbau und stellte auch die verfallene Staatsreligion wieder her. Da glaubten die un- ruhigen Nachbaren, besonders die Latiner, unter einem so unkrie- gerischen Könige sei Alles zu wagen, und fielen plündernd in das römische Gebiet ein. Aber Ancus wußte auch zur rechten Zeit das Schwert zu führen. Er trieb sie zurück, zerstörte mehre ihrer Städte und versetzte einen Theil ihrer Einwohner nach Rom, wo sie den aventinischen Hügel anbauten. Zur größeren Sicherheit befestigte er auch die jenseits der Tiber gelegene Vor- stadt Janiculum und brachte sie durch eine hölzerne Brücke') mit Rom in Verbindung. Auch mit den Vejentern führte er einen glücklichen Krieg und erweiterte das römische Gebiet bis an's Meer. Hier am Ausflusse der Tiber gründete er die Hafenstadt Ostia als die älteste römische Kolonie und ward so der Schöpfer der Schiffahrt und des Handels seines Volkes. In Folge der häufigen Übersiedelung der Einwohner ero- berter Städte nach Rom, hatte dieses an Umfang und Bevölke- rung außerordentlich zugenommen. Die neuen Ankömmlinge baueten sich hier auf dem ihnen vom Staate geschenkten Grundstücke an, und viele von diesen kleinen freien Gutsbesitzern schwangen sich durch Fleiß und Wirthschaftlichkeit bereits zu einiger Wohlhaben- heit empor. Die Zahl dieser kleinen freien Grundbesitzer erhielt aber den bedeutendsten Zuwachs durch die Aufnahme der Latiner unter Ancus; und seitdem bildeten diese in so großer Überzahl vorhandenen Neubürger, gegenüber den Altbürgern und deren Clienten, einen besonderen Stand, die Plebsd oder die'menge. *) Pons Sublicius. 2) Die Wortwurzel selbst deutet hin auf die Maffe, Fulle, Menge, To nxrjdog, pleo, plebes, plebs.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 80

1849 - Münster : Coppenrath
80 Diktator verwundete den König Tarquinius, der ungeachtet des hohen Alters an der Schlacht Theil nahm. Zwei Söhne und der Schwiegersohn des Tarquinius fielen, und das Glück des heißen Tages neigte sich auf die Seite der Römer. Da endlich floh der hoffnungslose König, aller seiner Kinder beraubt, nach Cumä in Campanien. Hier rief bald nachher der Tod den lebensmüden Greis von dem Schauplatze seiner vieljährigen Leiden. Schon im dritten Jahre nach der Schlacht am See Regillus wurde der alte Bundesverein zwischen den Römern und Latineru und das Verhältnis beider Völker gegen einander wieder herge- stellt und befestigt. Streit zwischen den Patriciern und Plebejern von 500 bis 300 vor Chr. §. 19. Die Volkstribuncn. 493. Rom schien nach aufgehobener Königsregierung vollkommen frei zu sein. Allein die Freiheit genossen nur die Patricier, nicht die Plebejer. Statt der Könige, die sich im Ganzen wohlwollend gegen die Gemeinde bewiesen hatten, um an ihr eine Stütze zu finden gegen die herrschsüchtigen Patricier, regierten jetzt diese selbst mit den aus ihrer Mitte erwählten Consuln. Sie beklei- deten ausschließlich alle öffentlichen Ämter, sie richteten nach ihrer Willkür das Volk, sie hatten den Nießbrauch der Staatslände- reien, die sie gegen hohen Zins den Plebejern verpachteten. In den vielen Feldzügen eines jeden Jahres ließ der Patricier seine Ländereien durch Clienten oder Sklaven bebauen. Das konnte der arme Plebejer nicht; er mußte sie wüst liegen lassen oder sein kleines Eigenthum oft sogar verkaufen, um nur die Kosten des Feldzuges zu bestreiten; denn für Waffen und Lebensunter- halt während desselben mußte Jeder selbst sorgen. Eben sowenig konnte er bei anwachsender Verlegenheit des Hausstandes eine Minderung der Landsteuer gewinnen, welche nach dem Wortlaut der einmal aufgenommenen, für vier Jahre gültigen Schätzung mit unerbittlicher Strenge eingetrieben wurde. Und kam er nun aus seinen Freiheitsschlachten zurück, so fand er seine Felder verwildert oder vom Feinde selbst verheert und gerieth mit Weib

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 69

1849 - Münster : Coppenrath
69 mehr auf dem Albanerberge, oberhalb des zerstörten Alba Longa, bei dem Tempel des Jupiter Latiaris gefeiert. Hier führte Tar- quinius den Vorsitz; hier brachte er als Oberpriester das große Bundesopfer. Ihm ward auch der Oberbefehl des Bundesheeres übertragen, und die Latiner standen in den römischen Legionen, mit den Römern in je zwei Manipeln unter einem Hauptmann vereint. Suessa Pometia, die blühendste Stadt der Volsker, die wahrscheinlich dem Bündnisse mit Rom nicht hatte beitreten wol- len, wurde erobert, und außerordentliche Beute aus derselben nach Rom abgeführt. Gleiches Schicksal hatte die Stadt Gabii, welche Tarquinius durch den Verrath seines Sohnes Sertus einnahm. Rach dieser Stadt der Latiner hatten sich mehre rö- mische Patricier geflüchtet und die Einwohner gegen den König aufgewiegelt. Rach genommener Abrede stellte sich sein Sohn Sertus, als ob auch er wegen erlittener Unbilden gegen den Vater aufgebracht sei, und floh ebenfalls nach Gabii. Hier spielte er seine Rolle so gnt, daß ihm der Befehl über die Trup- pen anvertraut wurde. Run schickte Sertus einen vertrauten Boten an seinen Vater, um weitere Verhaltungsbefehle einzu- holen. Tarquinius aber, welcher sich weder schriftlich noch münd- lich darüber erklären wollte, führte den Boten in einen Garten, hieb in seiner Gegenwart den Mohnsträuchen, welche am höchsten hervorragten, die Köpfe ab, und ließ ihn ohne weitere Antwort abreisen. Als der Bote die Nachricht überbrachte von dem, was er gesehen, verstand Sertus sogleich diesen Wink. Er ließ die vornehmsten Gabier aus dem Wege räumen und überlieferte nun mit leichter Mühe die ihrer Häupter beraubte Stadt seinem Vater. In die unterworfenen Gegenden wurden, um ihre Ab- hängigkeit zu sichern, Kolonien ausgesendet, damals zunächst nach Signiä und Circeji, — eine Maßregel, welcher Rom die Aus- breitung seiner Herrschaft und Sprache vorzugsweise verdankt. Aber nicht bloß Schrecken verbreitete Tarquinius um seinen Thron, sondern auch einen ungewöhnlichen Glanz. Aus der gewonnenen Kriegesbeute verherrlichte der prachtliebende König Rom selbst durch großartige Anlagen und Bauten. Durch etrus- kische Baumeister und durch Frohndienste des Volkes ließ er frü- her begonnene Bauten, wie die Kloaken, den Circus, insbeson- dere den kapitolinischen Tempel des Jupiter, der Juno und Mi-
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