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1. Die alte Geschichte - S. 90

1872 - Münster : Coppenrath
Die Waylonier und Assyrier. 31. Wohnsitz und Cnltur derselben. Auf dem Hochgebirge von Armenien entspringen, unweit von einander, zwei mchtige Strme, der Euphrat und Tigris. Vor der Mndung vereinigen sie sich zu einem Strome, der jetzt Schat-el-Arab heit und sich in mehren Armen in den persischen Meerbusen ergiet. Auf ihrer weiten Bahn neben einander nhern sich die Zwillingstrme bei Ktesiphon bis auf wenige Meilen und umschlieen dann eine groe fruchtbare Ebene, die von den Semiten, den Nachkommen des Sein, Si-near oder Sennaar, von den Griechen aber nach der Haupt-stadt Babylon Babylouieu genannt wurde. Hier, unter einem stets heiteren Himmel, trug der Boden wohl zwei- bis dreihundertsltige Frucht. Die Bltter des Weizens wurden vier Finger breit, die Hirse scho zur Hhe eines Baumes auf' der Palmbaum trug die wohlschmeckendsten Datteln im reichen Ueberflu. Die edelsten Obstarten, Getreide und sonstigen Frchte, die wir jetzt in Europa habeu, stammen grtentheils dorther. Solche Fruchtbarkeit verdankt jene Ebene den jhr" lichen Uebeischwemmungen beider Flsse. Denn wie in Aegyp" ten, so ist auch hier der Regen eine Seltenheit. Sobald aber der Schnee auf dem Hochgebirge Armeniens schmilzt, treten beide weit der ihre Ufer hinaus und befruchten dadurch das Land fr den Sommer. Dieser Wohlthat der Natur ist der Flei der Menschen zu Hlfe gekommen. Das ganze Land ist von Kanlen durchschnitten, Seen sind ausgegraben, nni das der" flssige Wasser in sich aufzunehmen, Dmme aufgeworfen, wohl zur Leitung des Wassers, als auch zum Schutze gegen Sturmslutheu. Aus den Wohnungen, die hinter diesen Dmmen aufgeschlagen wurden, entstanden die ersten, ltesten Städte.

2. Die alte Geschichte - S. 47

1872 - Münster : Coppenrath
I 47 April endet die Ernte, im Juni gibt es schon reife Trauben. Mit seinem Ueberflusse konnte es ganze Lnder versorgen. Die Zhne Jakob's holten dorther ihr Getreide, und noch jetzt ver-sorgt es Constantinopel mit demselben, so wie es frher die Kornkammer Roms gewesen war. Wegen solcher Fruchtbarkeit waren die beiderseitigen Ufer des Flusses der Lnge nach mit ! Drfern und Stdten wie berset. Zu den entfernteren An-wohnern des Nil wurde das befruchtende Wasser desselben durch knstliche Kanle hingeleitet. Unter diesen ist der berhmteste der vierzig Meilen lange Iosephskanal, der westlich lngs der libyschen Bergkette luft, mit dem See Mns in Verbindung steht und bei Rosette in den Nilarm mndet. Der See Mris soll noch besonders dazu ausgegraben worden sein, um das berflssige Wasser des Nil in sich aufzunehmen. In trockenen Jahrgngen wurden die Fluihen des Stromes aus demselben ergnzt. So wurde das sandige Thal aus einer Wstenei zur ersten Kornkammer der Erde. Schon das Alterthum nannte Aegypten ein Geschenk des Nil"; aber die Menschen haben sich diese Wohlthat der Natur durch angestrengte Thtigkeit zu eigen gemacht. Einteilung. Nach dem Laufe des Flusses wurde das ~.lte Aegypten in drei Theile getheilt. l) Ober-Aegypten oder Thebais, welches sich von der Stadt Syene bis Chemnis erstreckt. Nahe bei Syene sind auch die berhmten Katarakten oder Nilflle. Die Hauptstadt war Theben. Wegen ihrer Gre und ihrer vielen Thore hie sie die^Hundertthorige. Riesentrmmer, die bei den Dr-fern Luxor und Karnak noch brig sind, zeugen nur schwach von der alten Gre und Herrlichkeit dieser Knigstadt. West-lief) von Theben, in schauerlicher Oede, war die in kahle Fel-senwnde eingehanene Todtenstadt, ein groes, stundenweit sich ausdehnendes Amphitheater von Katakomben oder Grbern in mehren Stockwerken, die mit Treppen verbunden sind. Hier, in schn ausgeschmckten Kammern, ruhen einbalsamirt und I

3. Die alte Geschichte - S. 386

1872 - Münster : Coppenrath
386 - 128. Attila, König der Hunnen (434-453 nach Chr ). Die Hunnen, welche zuerst die frher genannten Völker in Bewegung gesetzt und immer weiter oor sich hergetrieben hat^ ten, Hauseteil seitdem zwischen der Wolga und Donau. Eine neue Furchtbarkeit erlangte dieses Volk, als ein khner Anfhrer, Attila (Etzel), alle von der Wolga bis zur Donau zerstreuten Stmme der Hunnen zu einem Ganzen vereinigte und sich selbst an cie Spitze stellte. Er war klein von Wuchs, hatte einen groen Kopf, tiefliegende feurige Augen, eine platte Nase und breite Brust. Gang und Stimme knbigten den Herrscher an. Er rhmte sich, das Sch-vert des Kriegesgottes selbst gefunden zu haben. In Ungarns Steppenebenen zwischen der Thei und Donau, wo feine asiatischen Nomadenschwrme gleich-sam den heimischen Boben wieberfanben, war fein Hauptlager. Hier, in einem einfachen, hlzernen Gezelte, empfing er stolz bic fremben Gefanbten; von hier aus verbreiteten feine Befehle Schrecken der ferne Nationen. Die Hunnen betrachteten ihn als ihren unerschrockensten Krieger und als den erfahrensten Feldherrn. Ihre Liebe und Achtung fr ihn gingen balb in eine aberglubische Verehrung der. Er h nicht anbers als Godegisel, d. h. eine Geiel Gottes zur Zchtigung der Welt-Vor dieser Geiel bebten weithin die Völker. Zuerst wandte er sein Schwert gegen die stlichen Provinzen und verheerte sie auf schreckliche Weise. Der Kaiser zu Constantinopel zitterte und machte sich verbindlich, ihm einen jhrlichen Tribut von zweitausend Pfund Gold zu zahlen. Nun wandte er sei" Schwert gegen unser Vaterlanb. Im Winter des Jahres 450 brach der Hunnenheld an bei' Spitze vieler Könige und einer halben Million Stteiter aus feinem Lager in Ungarn auf, durchzog, alles vor sich nieder werfend, Nortcum und Viudelicten (das heutige Oesterreich und Bayern) und gelangte an den Rhein. Das burguudische nigshaus Worms, welches hier Widerstand zu leisten wagte,

4. Die alte Geschichte - S. 370

1872 - Münster : Coppenrath
370 er nicht das Mindeste ausgerichtet hatte, die glnzendsten Triumphe. Neidisch auf den Ruhm Anderer rief er seinen Feldherrn Agricla, der ihm Britannien, das heutige Eng-land, eroberte, mitten aus seiner siegreichen Laufbahn nach Rom zurck. Nach fnfzehnjhriger, grausamer Regierung wurde der Herr und Gott" so lie er sich nennen, ermordet. 122. Nerva. Trajanus. Hadrianus. Auf Domitiauus folgte Nerva (96 bis 98). Mit ihm beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen vier und achtzig Jahre hindurch das rmische Reich beglckten. Unter ihnen lebte Rom noch einmal in uralter Kraft und Herrlichkeit auf und wurde selbst den entferntesten Vlkern furchtbar. Nerva war fast zu sanft fr das an Blut gewhnte Volk; er that Alles, um die Grnel der vorigen Zeit vergessen zu machen. Nach zwei Jahren ruhmwrdiger Regierung bertrug er die seinem Alter zu schwere Last dem Trajnns, welchen er an Sohnes Statt angenommen hatte, und krnte so sein schnes Streben. Trajanus (98 bis 117), ein Spanier von Geburt, war der erste Auslnder unter den rmischen Kaisern. Die Liebe und Verehrung der Rmer fr ihn war so groß, da noch zweihundert und fnfzig Jahre nach seinem Tode die Senatoren bei der Thronbesteigung eines neuen Kaifers demselben zuriefen: Herrsche glcklich wie Augustus, milde wie Traja nus!" Man nannte ihn sprichwrtlich den Beste n". @r wachte mit grter Sorgfalt der die Aufrechterhaltung der Gesetze, war beraus gtig und herablassend. Die verderbliche Rotte von Angebern fand an ihm einen unerbittlichen Feind. Mit vterlicher Liebe nahm er sich der armen, elterlofen Kin der an und errichtete ffentliche Erziehungsanstalten. Zur Befrderung des Wohlstandes feiner Unterthemen legte er neue Städte an, bauete Straen, Brucken und Hfen, ermunterte den Handel, die Wissenschaften und Knste, und zierte Rom

5. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1872 - Münster : Coppenrath
4 triebene und fremdartig Beigemischte hiervon ab, so wird uns nach-stehende Schilderung im Ganzen ein ungefhres Bild von dem ltesten Zustande Deutschlands und seiner Bewohner geben knnen. 2. Deutschlands frheste Beschaffenheit. Um die Zeit der Geburt Christi war unser Vaterland, das jetzt zu den fruchtbarsten und schnsten Lndern Europas gehrt, noch ein sehr rauhes, unwirthbares Land. Ungeheure Wlder zogen sich von einem Ende zum anderen, so da das ganze Land fast wie ein einziger Wald^erschien. Noch sind der Schwarz-wald, der Spessart, das Harzgebirge, der thringer und Bhmer Wald Ueberbleibsel desselben. Die Sonne vermochte nicht mit ihren erwrmenden Strahlen das Dickicht der Wlder zu durch-dringen und den feuchten Boden abzutrocknen. Wild schweiften noch die Flsse der ihre Ufer hinaus und bildeten Smpfe und Morste, lieber diesen Urwldern mit ihren riefigen Bumen und reienden Strmen, mit ihren heimlichen Schluchten und stillen Wieseuthleru war die Luft meist feucht und nebelig und gestattete nur selten den Anblick des klaren blauen Himmels. Daher war auch der heimathliche Boden weit feuchter, klter und unfruchtbarer, als jetzt, wo die Wlder gelichtet find, und so der Boden frei und offen unter der erwrmenden und alles belebenden Sonne liegt. Edele Frchte konnten deshalb damals nicht gedeihen. Man fand nur wilde Baumfrchte, Nettige von ungewhnlicher Gre und wilden Spargel. Von dem schlecht bebauten Boden wurden nur Gerste und Hafer, wenig Weizen gewonnen. Aus diesem Getreide wuten sich die Deutschen ein kstliches Getrnk zu bereiten. Es war der Meth wahrscheinlich eine Art Bier mit Honig untermischt. Wein kannte man noch nicht. Dieser wurde erst von den Rmern am Rhein ein-heimisch gemacht. Grasreich und schn waren die Weiden, und daher das Rindvieh, so wie die Pferde, wenngleich klein und unansehnlich, doch stark und ausdauernd. Gold und Silber fand sich nicht; auch schienen die Rmer gar nicht zu ahnen,

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 118

1861 - Münster : Coppenrath
118 Schifffahrt der Engländer nach Ostindien fing 1591 an, und ihre ostindische Handelsgesellschaft wurde im Jahre 1600 ge- stiftet. Um eben diese Zeit machten sie auch Versuche, Nie- derlassungen in Nordamerika anzulegen. Walter Raleigh fing im Jahre 1584 an, eine Kolonie in dem Theile von Nord- amerika zu gründen, der nach der unvermählten Königin Eli- sabeth den Namen Virginien, d. i. Jungfrauenland, bekam. Elisabeth erlebte auch den Triumph, jene unüberwindliche Flotte, mit welcher der spanische König, Philipp 11., Eng- land zu erobern gedachte, im Jahre 1588 durch Stürme und durch die Tapferkeit ihrer eigenen Flotte zerstört zu sehen, wie wir dieses nachher umständlicher hören werden. Dieselbe Königin, welche Europas Völker durch den Glanz ihrer Regierung geblendet hatte, mußte den Abend ihres Le- bens in düsterer Trauer beschließen. Weil sie unverheirathet blieb, so hatte sie immer das Bedürfniß gefühlt, sich an ein- zelne theilnehmende Freunde anzuschließen. Der letzte derselben war der Graf Esser, ein junger, ehrsüchtiger und eigensin- niger Mann, der eine Thorheit nach der anderen beging, die aber von Elisabeth gewöhnlich übersehen wurden, weil er ein- und warf sie den Hunden vor, die daran herumschnupperten und sie gleichfalls verschmähten. Nun war ihnen das Urthcil gesprochen. Die Dinger — hieß es — riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde mögen sie frcffett- Was wäre uns damit geholfen? — Im Allgemeinen war dabei der Glaube, daß sie zu Bäumen heranwüchsen, von welchen man zu seiner Zeit ähnliche Früchte herabschüttele. Es verging eine geraume Zeit, bevor die neue Frucht mehr Eingang fand. Erst volle vierzig Jahre später, im Jahre 1785, habe ich bei Stargard zu meiner angenehmen Verwunderung die ersten Kartoffeln im freien Felde ausgesctzt gefunden." — Man nannte das neue Gewächs „Erd- äpfel", womit man früher die Gurken, Kürbisse, überhaupt die an oder unter der Erde wachsenden Knollen mancher Pflanze bezeichncte. Nach dem Nicdersächsischcn „Ertuffel" zu schließen, ist Kartoffel aus Erdapfel entstanden. Aus Kartoffeln wird auch feines Mehl, Stärke, Puder Branntwein rc. bereitet.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 407

1861 - Münster : Coppenrath
407 Am 5. November 1816 wurde die Bundesversammlung feier- lich eröffnet. Deutschland, unser großes schönes Vaterland, das durch die mächtige Hand von Oben durch alle Stürme der Jahr- hunderte so sichtbar als sicher gelenkt wurde, ist nunmehr ei- nem Baume zu vergleichen, der sich in mehrere große Aeste theilt. Jeder Ast blühet und trägt eigene Früchte; jeder be- rührt und umarmt mit seinen Zweigen und Blättern die an- deren Aeste, und sie alle wurzeln doch nur in einem Ur- stamme und machen zusammen nur eine Krone aus. — Stehen wir Alle fest zu einander in Eintracht und Liebe, bleibt unser Blick in Demuth und Vertrauen gen Himmel gerichtet, der über die Schicksale der Völker waltet, dann wird auch dieser Baum fest stehen für und für; dann wird er im- mer kräftigere Wurzel schlagen, immer herrlicher und schöner entfalten seine Krone. >

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 7

1861 - Münster : Coppenrath
7 verbreitet hat. Die Wilden hatten aber an ihren Tabaksröhren zwei Spitzen, die sie nicht in den Mund nahmen, sondern in die beiden Nasenlöcher steckten. Sie nannten das Kraut „Ta- bakes"; daher ist der Name Tabak entstanden. Die Habsucht der Spanier übrigens war gar nicht zu stillen. Immer fragten sie nach Gold, und neugierig hielten sie den Wilden Gold- bleche vor. Und als diese nun Hayti schrieen und dabei nach Osten zeigten, folgten die Spanier diesem Winke und entdeckten am 3. December die Insel Hayti, welche aber von ihnen, weil sie einige Aehnlichkeit mit Spanien zu haben schien, den Namen His Pani ola, d. i. klein Spanien, erhielt. Jetzt heißt sie St. Domingo. Anfangs flohen die nackten Einwohner schüchtern davon, allmälig aber wurden sie zutraulicher und brachten mit großer Ehrfurcht Fische, Papageien, Früchte und Wurzeln herbei. Sie waren schon in Stämme getheilt, die unter besonderen Fürsten standen, welche sie Kaziken nannten. Einer derselben ließ sich auf einem Tragsessel von vier In- dianern herbeitragen, war aber übrigens nackt wie die anderen. Mit mächtigem Erstaunen betrachtete er das Innere eines der fremden Schiffe. Auch hier gaben die gutmüthigen Indianer Goldbleche in Menge für glänzende Kleinigkeiten hin. Jetzt wünschte Columbus nach Europa zurückzukehren, um seinem Könige die Nachricht von seiner glücklichen Entdeckung zu überbringen. Auch hielt er sich für weitere Entdeckungs- fahrten zu schwach, indem eins seiner Schiffe bei Hayti ge- strandet war, und das zweite sich von ihm getrennt hatte. Vor seiner Abreise ließ er von den Trümmern des gestrandeten Schiffes eine kleine Festung (Fort) bauen, die er Navidad nannte. Die gutmüthigen Indianer halfen selbst Balken und Bretter zu ihrer eigenen Zwingburg herbeitragen. In dieser ließ er acht und dreißig Spanier zurück. Auch hatte er noch zuvor, um den Indianern einen recht hohen Begriff von seiner Macht beizubringen, seine Spanier eine glänzende Waffen- übung anstellen lassen, welcher die Wilden voll Verwunderung

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 232

1861 - Münster : Coppenrath
-1 — 232 — Menzikow unterstützte den Czar bei seiner rastlosen Ge- schäftigkeit, die in der Fremde cingesammelten Erfahrungen in seinen Staat zu verpflanzen. Mit dem Aeußeren machte Peter den Anfang und verbot die langen Kleider und Bärte. Wenn einer mit einem langen Kleide nach alter Art durch's Thor gehen wollte, so mußte er entweder einen Zoll bezahlen, oder unter dem Thore niederknien und sich den Rand so weit ab- schneiden lassen, als er beim Knien auf der Erde schleppte. Nur die Geistlichen und Bauern durften Bärte tragen; Jeder andere aber muße für diese Erlaubniß jährlich hundert Rubel zahlen. Ja, auch jeder Bauer, der mit einem Barte in die Stadt kam, mußte unter dem Thore einen Zoll entrichten. Früher durfte keine russische Frau in die Gesellschaft der Män- ner kommen, sie war bloß auf ihr Haus beschränkt. Peter aber brachte die Sitte auf, daß jede Russin freien Zutritt in dieselbe hatte, sobald sie ausländische Kleidung trug, und führte so durch Annäherung der beiden Geschlechter einen feineren geselligeren Ton ein. Auch legte er Schulen und Buchdrucke- reien an, ließ die vorzüglichsten Werke des Auslandes in die russische Sprache übersetzen, munterte seine Russen auf, ihrer Bildung wegen in's Ausland zu reisen, so wie er es auch gern sah, daß gebildete Fremde in sein Reich kamen. Viele unter den alten Russen konnten sich anfangs in seine Neuerungen nicht finden und murrten; jedoch die sichtbar werdende Veredlung des Volkszustandes trug am Ende, wie in andern Staaten, so auch hier, den Sieg über verjährte Vorurtheile davon. 48. Fortsetzung. Der große nordische Krieg. 1700—1721.*) Karl Xii. König non Schweden. Ein Hauptgegenstand von Peter's Sorge war der See-- handcl; denn nur dieser konnte seinem weiten Reiche inneres *) Gleichzeitig der spanische Erbfolgekrieg.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 218

1861 - Münster : Coppenrath
— 218 — dem Einflüsse der Gothen, Longobarden und Franken im Abend- lande entfaltete sich hieraus ein neuer, der sogenannte roma- nische oder römische Stil. In diesem vervollkommnete sich die flache Decke der Basilika zu einem hohen Gewölbe, der Chor bildete sich aus, und der Thurm, der früher als Tauf- kapelle und Glockeuständer von der Kirche gewöhnlich getrennt stand, trat jetzt in die Kirche selbst ein und wurde höher; im übrigen aber wurden noch der altrömische Rundbogen und alt- römische Säulen beibehalten. Dieser romanische Baustil erhielt bald mancherlei Abän- derungen. Der Rundbogen wurde zum Spitzbogen veredelt, die runde und oben abgeschnittene Säule in den freien Palmenwuchs des Pfeilers, die starre Wand in eine kunstreiche Gliederung von Strebepfeilern, Pfeilerbündeln, die Thüren erweitert und verschönert, die Fenster erhöht und mit reicher Glasmalerei aus- geschmückt, die Thürme höher gezogen und vervielfältigt. Diese neue Baukunst stand in der Mitte des dreizehnten Jahrhun- derts in ihrer schönsten Blüthe. Man hat dieselbe wohl die gothische genannt, richtiger aber Hütte man sie die deutsche nennen sollen. Denn ihre edelste und erhabenste Gestalt ist von deutschen Meistern ausgegangen. Diese bildeten damals zur Ausführung so bedeutender und kunstreicher Bauten unter den Namen „Baubrüder" mit ihren Gesellen eine besondere Zunft, hatten in allen bedeutenden Städten, zumal in Straßburg, Wien und Köln, ihre „Hütten" oder Bausitze mit besonderen päpst- lichen und kaiserlichen Privilegien, mit eigenen Anordnungen und eigener Gerichtsbarkeit und verbreiteten ihre kunstreiche Gc- werbthätigkeit auch über andere Länder. Der deutsche Eichen- und Buchenwald mit seinen schlank emporstrebenden, unten und oben in einem unendlichen Reichthume ausgebreiteten Zweigen und Stämmen war vielleicht Vorbild und Muster zu ihren Bauten. Wie, früher das deutsche Volk in seinen Wäldern seine Gottheiten verehrte, so sollte es jetzt in seinen Säulenhai- nen den geoffenbarten Gott anbeten. Die Steine selbst sind
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