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1. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1872 - Münster : Coppenrath
56 mit innigem Vertrauen sah das Volk zu ihm hinauf. Auch der König ehrte ihn, wie der Schwache den Starken ehrt. Ihm war es ein Leichtes, die Hausmeierwrde in seiner Familie erblich zu machen. Nach ihm wurde sein Sohn Karl Martell Haus-meier (717 741). Am berhmtesten hat ihn der Sieg gemacht, welchen er im Jahre 732 der die Araber erfocht. Seit jenem Siege, der die ganze Christenheit von der grten Gefahr be-freite, erscholl der Name der Frauken und ihres gefeierten Helden weit der die Grenzen Europas hinaus und wurde berall mit Achtung und Bewunderung genannt. Nach diesem Siege konnte der krftige Mann seine Waffen auch wieder gegen die unruhigen Grenznachbaren richten. Er unterwarf sich die Friesen und zwang die Sachsen zu einem Tribute. Nach seinem Tode theilteu sich seine beide Shne, Karl-mann, der vterlichen Verfgung zufolge als Major domus, und Pipin, mit dem Beinamen der Kleine, das Reich, gleichsam als ob es bereits ein erbliches wre. Daraus kmpften sie in brderlicher Eintracht gegen die Herzoge von Aquitanien, Bayern und Schwaben, welche sich fr den letzten Merovinger, den geistesschwachen Chilberich Iii., erhoben hatten. In Karl-mann's Gemthe hatte sich jedoch inzwischen der Entschu befestigt, der Welt zu entsagen und die Herrschaft mit dem Kloster zu vertauschen. Von Pipm in dem fromm'en Vorsatze bestrkt, begab er sich nach Rom, wo er von dem Pauste Zacharias zum Priester geweiht wrbe. Nachdem er bort auch das Klostergelbde des hl. Benedikt abgelegt hatte, bszog er eine einsame Zelle des Klosters Monte Cassino, in welcher er seine Tage verlebte. Pipin, nun alleiniger Herr des Reiches, befestigte die Herrschaft theils durch Waffen, theils durch friedliche Mittel. Er war nur klein von Krper und erhielt deshalb auch den Namen der Kleine", aber von riesenmiger Kraft. Einst, erzhlt man, als bei einem Thiergefechte der feine kleine Figur gescherzt wrbe, nahm er sein Schwert, trat auf den Kampfplatz und hieb einem Lwen, der auf einen Bffel gesprungen war,

2. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1872 - Münster : Coppenrath
57 mit einem so frchterlichen Hiebe den Kopf ab, da das Schwert selbst dem Bffel noch tief in den Nacken fnhr! Bereits im Besitze der kniglichen Macht, welche die schwachen Merovinger zu behaupten schon lngst nicht mehr im Stande waren, wnschte er nun auch die uere Anerkennung und Auszeichnung. Er schickte deshalb Gesandte an den Papst Zacharias und lie tragen: ob es besser sei, da derjenige König sei und heie, welcher alle Macht besitze, oder der, welcher ohne knigliche Gewalt nur den kniglichen Namen fhre?" Die Antwort, welche fr Pipin gnstig lautete, konnte derselbe als eine ppstliche An' erkennnng und Gutheiung seiner Herrschaft betrachten. Pipin wurde alsdann auf einem Reichstage zu Soissons 752 zum Könige ausgerufen und nun unter Genehmigung des Papstes von Bonifacius, dem Erzbischofe von Mainz, der in seinen Bemhungen um die Grndung des Christenthums in Deutschland von Pipin auf das Eifrigste untersttzt worden war, zum Kniae der Franken gekrnt. Mit ihm beginnt die Reihe der karo-liugi scheu Könige. Ter letzte Merovinger aber, der bld-sinnige Childerich, war der Regierung unfhig und endete im Kloiter. In der That wurde das vllig entartete Geschlecht der Merovinger nicht mehr vermit; und nur die altvterliche Achtung vor dem Knigstamme, die wir bei allen Germanen finden, konnte Die. Schmach erdulden, die letzten kmmerlichen Zweige desselben noch .mit der Knigskrone geschmckt zu sehen. Fr ein solches Geschenk war der neue König dem ppst-lichen etuhle nicht undankbar. Damals breiteten die kriegen* scheu Longobarden unter ihrem Könige Aistulf ihre Herrschaft aus der tas mittlere Italien. Schon war die ganze rmische Landschaft erobert, und Rom selbst bedroht; da wandte sich der Papst Stephan Ii. in eigener Person an Pipin, den Frankenknig (754). Dieser zog darauf nach Italien, besiegte den K-nig Aistulf und gewhrte ihm auf die Frbitte des Papstes den Frieden, unter der Bedingung, da er alles der rmischen Kirche geraubte Eigenthum ihr zurckstellen und sie nicht mehr

3. Geschichte des Mittelalters - S. 58

1872 - Münster : Coppenrath
58 beunruhigen wolle. Aber kaum war Pipin zurckgekehrt, so erneuerte Aistulf treulos die Feindseligkeiten, verwstete das rmische Reich mit Feuer und Schwert und belagerte Rom. Da beschwur der Papst Stephau den König und das Volk der Franken im Namen des hl. Petrus, sie mchten der schwer bedrngten Kirche und der Stadt Rom doch zu Hlfe kommen. Und sogleich brach Pipin mit groer Heeresmacht wieder nach Italien aus, besiegte den Aistulf und nthigte diesen zur Ab-tretung des zuletzt eroberten Landes, wozu Ravenna mit dem ganzen Exarchat, und andere zwanzig Städte gehrten, an den Papst. Der Abt Fulrad nahm fr Pipin das eroberte Gebiet vom Könige Aistulf in Empfang und legte die Schlssel dieser Städte sammt der Schenkungsurkunde Pipin's auf dem Grabe des h. Petrus nieder. Die Schenkung lautete nach der Weise jener Zeit auf den Namen des h. Petrus, des Fürsten der Apostel, und auf alle feine Nachfolger fr ewige Zeiten. Das ist die feierliche Begrndung des Kirchenstaates im Jahre 755, welcher darum noch bis aus diesen Tag Patrimonium St. Petri (das Erbe des h. Petrus) genannt wird. Der frnkische König erschien von nun an als der bevorzugte Schutz- und Schirmherr der Kirche. Der Ruf Pipin's verbreitete sich weithin; selbst auswrtige Fürsten suchten seine Freundschaft. Der griechische Kaiser Eon-stantinus Copronymos schickte ihm eine Orgel zum Ge-schenke. Man staunte dieses Meisterstck an und konnte seinen Bau nicht begreifen; denn Niemand im Frankenreiche verstand bis dahin die Kunst, eiue Orgel zu baue. Die damaligen Schriftsteller erzählen voll Verwunderung: Diese Maschine habe bald das Rollen des Donners, bald das se Getn einer Flte nachgeahmt, und eine Frau, die sie zum ersten Male gehrt, sei vor Schrecken in Ohnmacht gefallen und bald darauf gestorben. 15. Karl der Groe (763814). Seine Kriege. Auf den groen Vater folgte fein noch grerer Sohn Karl. Anfnglich regierte er mit feinem Bruder Karl mann gemein-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1872 - Münster : Coppenrath
59 schaftlich. Als dieser aber schon nach drei Iahren starb, trat er an die Spitze des ganzen Reiches, das sich von Bayern bis an die Alpen und Pyrenen erstreckte. Unter ihm erreichte das durch die Thaten seiner Ahnherren verherrlichte Frankenreich die hchste Blthe, wie einst das macedonische unter Philipp's groem Sohne Alexander. Durch die Gewalt der Waffen war es gegrndet worden, nur durch sie konnte es auch erhalten und erweitert werden. Denn ringsumher war es von kriegen-scheu Nachbaren umlagert, die oft in wilden Schwrmen unter schrecklichen Verheerungen hereinbrachen und ihm den Unter-gang droheten. Wir werden deshalb Karl fast unaufhrlich auf dem Schlachtfelde, bald in diesem, bald in jenem Theile Europas, erblicken. In den sechs und vierzig Jahren, welche er regierte, ruhete nur ein Jahr sein blutiges Schlachtschwert. Die emprungsschtigen Aquitanier im sdwestlichen Theile Galliens, geheime Bundesgenossen der Araber im be-nachbauten Spanien, waren die ersten, an welchen Karl sein Schwert versuchte. Sie wurden so schnell besiegt als berrascht. 16. Karl's erster Sachsenkrieg (772). Hierauf begann der langwierigste und blutigste Krieg mit den Sachsen. Dieses alte mchtige Volk des Nordens bewohnte damals die weite Ebene zwischen der Elbe, dem Niederrhein und der Nordsee. Wild wie sein Land, geschtzt durch unermeliche Wlder und Smpfe, mehr aber noch durch angestammte Tapferkeit, hielt es fest an den vaterlndischen Sitten und trotzte jeder fremden Gewalt. Am meisten hate es die bermtigen Franken und deren Religion. Unertrglich erschien es den Sachsen, da ein König Gewalt der das Leben eines freien Mannes, ein Held nicht seinen eigenen Himmel, ein Mann nicht das Recht haben sollte, die ihm zugefgten Beleidigungen selbst zu rchen. Voll Erbitterung fielen sie wiederholt in das frnkische Gebiet und raubten und mordeten. Jeder milungene Versuch erhhete nur ihre Khnheit. Noch jngst hatte ihnen Pipm der Kleine mit dem Schwerte das Versprechen abgezwungen,

5. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1872 - Münster : Coppenrath
60 jhrlich dreihundert Pferde als Tribut zu liefern und das unter ihnen angefangene Bekehrungswerk nicht zu hindern. Aber kaum hatte der Sieger den Rcken gewandt, so erschlugen sie ihre Bekehrer, verbrannten die Kirchen und kehrten jauchzend in die Wlder zu den Altren ihrer vaterlndischen Götter zurck. Karl sah wohl ein, da ohne vllige Unterwerfung dieser ge-fhrlichen Nachbaren keine Ruhe, keine Sicherheit fr sein eigenes Reich zu gewinnen sei. Auch hielt er sich als Christ im Gewissen verpflichtet, das Heidenthum und insbesondere die grausamen Menschenopfer unter den Sachsen auszurotten und diese mit Gewalt zur Annahme des Christenthums zu zwingen. Auf einer groen Reichs Versammlung zu Worms, im Jahre 772, wurde der Krieg gegen sie beschlossen. Damals ahnete Karl wohl nicht, da dieser Krieg mit geringer Unterbrechung einunddreiig Jahre dauern wrde. Auf des Knigs Ruf griffen die Franken gegen ihre alten Feinde frendig zu den Waffen. Wie ein verheerender Strom brachen sie in das unvorbereitete Sachsen ein und berfluteten die Beste Ehresburg, einen den Sachsen heiligen Ort. Hier war der Hauptsitz ihrer Götter und Priester, ihrer Volksfeste und Zu-sammenknste. Hier war der heilige Hain mit der Jrmensnl oder Jrmensnle, einem Riesenbaume, der nach dem Glauben der Sachsen das Weltall trug. Da baten die berfallenen um Frieden mid stellten Geiel. Karl ging diesen Frieden jetzt um so lieber ein, weil ihn gerade neue Unruhen nach Italien riefen. 17. Karl erobert das longobardische Reich (774). In Paota, der Hauptstadt des Longobardenreiches, herrschte nach dem Tode Aifulf's Desiderius. Karl hatte dessen Toch-tcr zur Gemahlin genommen, dieselbe aber schon nach dem ersten Jahre ihm zurckgeschickt. Darber wurde Defiderius hchst ausgebracht und schwur dem treulosen Gemahle seiner Tochter bittere Rache. Gegen ihn selbst wagte er zwar ffentlich nichts zu unternehmen, heimlich aber warb er eine Partei fr die beiden Shne des verstorbenen Karlmann, welche sich mit ihrer

6. Geschichte des Mittelalters - S. 62

1872 - Münster : Coppenrath
62 an König der Franken und Langobarden, Schutz-Herr von Rom. Die Angelegenheiten feines neuen Volkes ordnete er, wie es feine fchne Sitte war, mit Milde und Weisheit. Er lie ihm feine bisherige Verfassung und alle Rechte und Freiheiten. Zweihundert und sechs Jahre, von 568 bis 774, hatte das longobardifche Reich bestanden. 18. Abermalige Emprung der Sachsen. Jedoch ehe Karl die Angelegenheiten Italiens in Ordnung . gebracht hatte, lief die Nachricht ein: die Sachsen, welche den Verlust ihrer Freiheit nicht hatten verschmerzen knnen, seien unter ihrem khnen Anfhrer Wittekind mit Feuer und Schwert in das frnkische Gebiet gefallen. Aber blitzschnell flog Karl aus Italien herbei. Seine Erscheinung dmpfte sogleich die Emprung. Jedoch auch dieses Mal mute er sich mit unzuverlssigen erzwungenen Versicherungen der Unterwerfung und mit Geieln begngen; denn er mute abermals nach Italien eilen, um die unter dem Herzoge von Feiaul ausgekrochene Emprung in der eben eroberten Lombardei zu dmpfen. Und kaum war sie hier gedmpft, fo loderte sie in Sachsen wieder in hellen Flammen auf. Wittekind, ein zweiter Hermann, war von neuem aus feinen Wldern hervorgebrochen und hatte wieder umgestrzt, was Karl zu bauen kaum angefangen. Aber die pltzliche Erscheinung des Rchers schreckte Alle zum alten Gehorsam zurck; Viele lieen sich sogar taufen. Jetzt hielt Karl die Unterwerfung der Sachsen fr sicher. Er lie Kirchen bauen itnb berall durch Geistliche den Samen der christlichen Religion in dem heibnischen Lanbe ausstreuen, um so die Bewohner all-mlig zu entwildern und zu veredeln. Die Geiel, die ihm jetzt und frher gegeben waren, schickte er in die Klster, bamit sie, bort unterrichtet, bereinst ihrem Volke als Lehrer bieitteit. Und wirklich schien sich ganz Sachsen ruhig unter des Siegers Joch zu beugen. Schon im folgenbeit Jahre hielt er beshalb bell Reichstag der Franken in dem unterworfenen Lande selbst, und i

7. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1872 - Münster : Coppenrath
I 63 zwar zu Paderborn. Alle Sachsen waren zur Huldigung dorthin beschieden. Die Meisten erschienen auch und versprachen, Karl als ihren Oerherrn anzuerkennen, dagegen sollten sie ihre Gesetze und Freiheiten behalten. Auch hier lieen sich Viele taufen. Nur Wittekind, der gefhrlichste von Allen, erschien nicht; er war zu seinem Schwiegervater, dem Könige von Dnemark, entflohen. 19. Karl erobert die spanische Mark (778). Der Reichstag zu Paderborn war einer der glnzendsten, die je gehalten worden. Hier erschien auch in Karl's Hoflager eine sonderbare Gesandtschaft, die auerordentliches Aufsehen erregte bei den Franken sowohl als Sachsen. Araber waren es in ihrer vaterlndischen Tracht, mit langen Kastans, und mit bunt-geschmckten Turbanen auf dem Kopfe. Sie kam aus Spanien. Hier war der Statthalter von Saragossa abgesetzt worden, und sprach nun den mchtigen Frankenknig um Hlfe an gegen seinen Unterdrcker, den Emir Abderrhaman I. Der fromme Karl vernahm in dem Hlferuf aus dem mohammedanischen Spanien den Ruf des Himmels selbst, das Kreuch Christi auch dort auszupflanzen. Dazu lockten jenseit des Gebirges so reizende Provinzen. Er brach daher im Jahr 778 an der Spitze seines Heeres auf und stieg mit unbeschreiblicher Anstrengung der die steilen Pyrenen in Spanien hinab. Er bemchtigte sich in kurzer Zeil der wichtigsten Städte und des ganzen Landstriches von dem Gebirge bis zum Ebro. Dieser Landstrich blieb von nun an unter dem Namen spanische Mark" ein Theil seines Reiches. Auf dem Rckzge aber war er nicht so glcklich. Whrend sein H.er mit Beute beladen, zerstreut, langsam, in frhlicher Sorglosigkeit durch die engen Gebirgschluchteu von Roncesval-les daherzog, wurde der Nachtrab von den auflauernden Berg-bewohnern berfallen, beraubt und grtentheils niedergehauen. Hier fiel nebst vielen anderen Helden der berhmte Ritter Roland, dessen Heldenthaten von dem italienischen Dichter Ariosto (14741533) so schn besungen worden sind.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1872 - Münster : Coppenrath
des Siegers wagte er es schon, im Jahre 782 eine Mannschaft auszuheben und sie mit einer Abtheilung seines Heeres gegen die Slaven zu schicken, welche in Thringen eingefallen waren. Er selbst begab sich mit seinen Shnen Pipin und Ludwig frhlich na'ch^Rom, um den ersieren zum Könige von Italien, den anderen zum Könige von Aquitanien vom Papste krnen zu lassen. Aber wie hatte er sich in seinem Vertrauen auf die Sachsen getuscht! Auf dem Zuge gegen die Slaven erwachte ihre alte Liebe zur Freiheit und Unabhngigkeit. Sie berfielen auf dem Berge Sntel an der Weser das frnkische Bundes-Heer und machten einen groen Theil desselben nebst den beiden Anfhrern, Geilo und Adalgis, nieder. Und der nimmer rastende Wittekind flog nun wieder von Gau zu Gau, aufrufend zum heiligen Streite fr die Freiheit des Landes und die Religion der Vter. Fast Alles, was Karl's Staatsklugheit und frommer Eifer während so vieler Jahre mhsam aufgebaut hatte, sank nieder in Trmmer. Kirchen wurden zerstrt, die christlichen Priester verjagt oder ermordet. Voll Gram und Schmerz der diese neue Treulosigkeit brach Karl mit einem neuen Heere nach Sachsen auf, um die Emprer zu zchtigen. Diefe waren bereits heimgekehrt; nirgends fand er Widerstand. Er zog bis zur Aller. In der Gegend von Verden hielt er Gericht. Erschrocken schoben Alle die Schuld auf Wittekind. Da dieser aber nicht zu fassen war, indem er sich bereits der die Elbe zurckgezogen hatte, so lie er, um ein furchtbares Zeichen seines Zornes zu geben, zu Verden an der Aller viertausend fnfhundert der gefangenen Sachsen an einem Tage ohne Gnade enthaupten. Wre Karl den milderen christlichen Weg gewandelt und htte allmlig ihren Glauben und ihre Liebe sich zu eigen gemacht, so wrde ohne Menschen-blut das Ziel schner und sicherer errungen worden sein. Doch er vertrauete auf feine Macht, der noch Keiner mit Glck widerstanden hatte, und meinte, vor einem so furchtbaren Beweise derselben mte der Ungehorsam wohl erzittern und endlich sich W-llel' Wettges-!-. Ii. 25. Aufl. 5

9. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1872 - Münster : Coppenrath
28 ab und eilte voll Entsetzen in wilder Flucht durch- und der--einander vom Kampfplatze. Dieser Sieg verschaffte ihm die Herrschaft der den nrdlichen Theil von Alemannien, am Rhein i m,b Main; der sdliche begab sich unter die Herrschaft der Oftothen. | Chlodwig erfllte nun auch sein Gelbde. Am Weihnachts-feste desselben Jahres (496) lie er sich zu Rheims feierlich taufen. Nach der Taufe flble ihn auch der Bischof Remigius zum Könige der Franken. Vom Papste ward er der erstg e-borene Sohn der Kirche, auch der allerchristlichste Konig genannt, ein Titel, der auf seine Nachfolger berging. Mit dem Könige zugleich taufte der Bischof die Schwester des Chlodwig liebst dreitausend Franken hohen Ranges und sprach dabei die bedeutungsvollen Worte: Betet an, was ihr zuvor verbrannt habet, und verbrennt, was ihr zuvor angebetet habet." Das Christenthum ward nun frnkische Staatsreligion. ^ marb jedoch bald an Chlodwig sichtbar, ba die An-nhme des Christenthums nur das Werk augenblicklicher Noth gewesen; berm es wirkte nicht veredelnd auf seine Gesinnung. Er mordete in seiner Familie nach wie vor. Ja, es mute sogar die neue Religion seiner Herrschsucht zum Vorwande die-nen, die brigen Völker Galliens, die sich nicht zur katholischen Kirche bekannten, zu unterwerfen. In Gallien waren jetzt auer den Franken nur noch zwei mchtige Völker, die Burgunder und Westgothen. Ueber Burgund, den schnen blhenden Landstrich, der sich von der Saone bis Avignon hinab erstreckte, herrschten zwei Könige, die sich gegenseitig bekriegten. Fr einen jhrlichen Zins zog er dem einen zur Hlfe und trieb den anderen in die Enge, fehrte aber zurck, als auch dieser ihm Abtretungen und jhr-lichen Zins verhie. Nun griff er die Westgothen an und ersocht einen vollstndigen Sieg der sie bei Vougl6, in der Nhe von Poitiers (507); ihren König tbtete er mit eigener Hand. Er wrbe sich das ganze Reich unterworfen haben, htte sich nicht Theodorich seiner unmigen Vergrerung^- i

10. Geschichte des Mittelalters - S. 78

1872 - Münster : Coppenrath
ns 78 Ludwig vermhlte sich nach dem Tode seiner ersten Gemah 'litt Irmengard mit der Judith, einer Tochter des bayerischen Grafen Wels, und erhielt noch einen vierten Sohn, welcher Karl der Kahle genannt wurde. Der Vater wollte seinem kleinen Lieblinge, fr welchen die Mutter sich so dringend ver-wandte, auch gern ein Knigreich geben und nahm deshalb eine neue Theilung vor. Allein diese Theilung brachte viele Leiden und Widerwrtigkeiten, wie der seine Familie, so der das ganze Reich. Die lteren Shne waren durchaus nicht geneigt, etwas von dem abzutreten, was sie schon als das Ihrige ansahen. Sie emprten sich und wiegelten das Volk gegen ihren Valer ans. Dann ergriffen sie die Waffen und rckten mit Heeresmacht von drei Seiten gegen ihn an. Es war ihnen ein Leichtes, den Vater gefangen zu nehme#; denn seine bereits frher gewonnenen Truppen verlieen ihn, als feine Kinder gegen ihn anzogen. Auf einem Reichstage zu Nymwegen sollte der des gefangenen Vaters Schicksal entschieden werden. Nur der Uneinigkeit seiner Shne und dem ebelen Sinne mehrer deutschen Reichsfrsten verdankte er die Erhaltung feines Thro-nes. Seine Shne legten die Waffen nieder und baten mit scheinbarer Rhrung ihren Vater um Verzeihung. Aber bald brachen die Unruhen von Neuem los; denn aber-mals kam Ludwig mit der neuen Theilung hervor. Und sogleich standen auch seine Shne wieder auf und beschlossen, den Vater jetzt frmlich abzusetzen und fo feinen Neuerungsversuchen vllig ein Ende zu machen. Ludwig griff zu den Waffen, um seine ungerathenen Shne mit Gewalt zum Gehorsam zurckzufhren. Im Elsa, unweit Colmar, trafen die Heere aufeinander (833). Eben sollte die Schlacht beginnen, als fast das ganze Heer des Vaters, durch Geld und Versprechungen zuvor gewonnen, zu den Shnen berging. Noch jetzt heit die Gegend, wo diese Untreue vorfiel, das Lgen seid. Die wenigen Getreuen, die ihm geblieben waren, fragten, was sie nun thun sollten? Ach," rief der von Kummer gebengte Kaiser aus, geht auch y
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