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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 4

1873 - Kempten : Dannheimer
4 Spiegel der Zukunft. Die Beschftigung mit ihr gibt nicht nur eine sehr angenehme Unterhaltung, sondern auch eine hchst nzliche Belehrung. Kenntnisse in der Geschichte sind ein Zengni der Bildung; sie ist ein Lehrfach von ausgezeichneter Bedeutung. A. Geschichte des Alterthums. Zu den ltesten Kulturvlkern der Erde gehrten die gypter. Ihr Land, das Nilthal und die Deltaebene, war sehr fruchtbar und sorgfltig angebaut. Vom Juli bis Oktober tritt der Nilstrom der seine Ufer und verwandelt das Thal gleichsam in einen See, dngt den Boden und befrdert das Wachsthum der Pflanzungen. Vom November bis Februar ist das Thal ein grner Garten, dann ein Staubgefilde. Die Priester zeichneten sich ans als Gelehrte, durch Schreibe-, Bau-, Arzueikunst und andere Wissenschaften. Die Könige hieen Pharaonen, Shne der Sonne. Die Pyramiden, noch etwa 40 an der Zahl, die Obelisken und Hieroglyphen, die Katakomben, die Sphinxstatuen siud merkwrdige Denkmale und berreste ihrer einstigen Bildung. Die Leichen wurden cinbalsamirt; man heit sie Mumien. Die Volksmasse war aber versunken in Aberglauben. Die gypter beteten an den Osiris, die Isis, den Horns, den Apis unter einem Stierbilde, den Typhon; sogar Krokodilen, Hunden, Kazen, dem Ichneumon und Ibis, dem Sperber erwiesen sie gttliche Ber-ehrnng. Sais in Umergrpten, On und Memphis in Mittelgypten, Theben in Obergypten, waren blhende Städte. Im Westen lag der knstliche See Mns und das Labyrinth. Cairo, Alexandria, Damiette und Suez liegen im heutigen gypten. (Khedive.) Die Inder sind eine uralte, asiatische Nation. Sie bewohn-teil wie heute noch die Hindu die gesegneten Lnderstrecken sdlich oin Himalayagebirge, die Gefilde am Indus, Ganges, Ner-budda und Godaveri. Die zahlreiche Bevlkerung war in 4 Kasten oder erblich: Stnde abgetheilt, die sich durch Rang, Rechte und Be-schftignng streng von einander unterschieden: 1 Priester oder Brah-mancv, 2 Krieger, 3 Handelsleute, Gewerbetreibende und Ackerbauer, 4 Dienende oder Sudras. Als unrein galten die gedrckten und verachteten Parias. Die Inder hatten ku?.streiche Bauten, selbst un.

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 27

1873 - Kempten : Dannheimer
27 reiches Geschlecht. Der erste war Conrad 111 von 1137 bis 1152. Er hatte mit Heinrich dem Stolzen von Sachsen und Bayern zu kam-pfen. Die Anhnger der Hohenstaufen nannten sich bte Wawlmger, in Italien die Ghibelliuen, die der Sachsen die Welsen. Sem Kreuz-tim 1147 fiel nicht glcklich aus. Nach ihm regierte sein Neffe Fried-rich 1, Barbarossa, der Rothbart, der mit den lombardischen Stdten, Mailand an der Spize 1154 1176, viel zu kmpfen hatte. Er starb auf einem Kreuzzug in Kleinasien 1190. Ihm folgte sein Sohn Heinrich Vi, der infolge seiner Heirat Neapel und Sizilien erbte. Erstarb 1197 zu Messina Auf diesen kam Philipp, der 1208 zu Bamberg vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ermordet wurde. Seme Gemahlin war die griechische Prinzessin Irene. Geistreich, fein gebildet und energisch war Friedrich 11. Sein Zwist mit den Ppsten (Gregor Ix, Innocenz Iv) gereichte beiden Theilen zum Nachthetle. Sein Sohn Conrad Iv regierte blo von 1250 bis 1254. Er hin-terlie ein Shnlein, das die Mutter Elisabeth in Deutschland erzog. Das Strebet! der Hohenstaufen, ans Deutschland und Italien Ein Erbreich zu machen, brachte sie zum Fall. Nach ihrem Sturz trat fr Deutschland die traurige Zeit des Interregnums, Zwischenrelches, ein bis 1173. Der Hohenstause Friedich Barb arossa war ein mchti-ger deutscher Kaiser, in der Mitte des 12 Jahrhunderts; erstarb anno 1190 auf einem Kreuzzug in Kleinasien. Von ihm geht die Volks-sage: Barbarossa lebt noch heute verzaubert in einer Hhle des Kyff-haser Berges in Thringen. Er sizt schlummernd an einem mar-mornen Tische, sein langer Bart wallt tief herab , um ihn herum stehen viele Ritter, schw^rtumgrtet, im Harnisch, wie eherne Bildsulen. Alle hundert Jahre erwacht er, schlgt die Augen auf und fragt: Schwrmen die schwarzen Raben noch um den Berg? Wird dies bejaht, so spricht er trauernd: Nun mu ich wieder schlafen ein Jahr-hundert, ehe die Herrlichkeit des deutschen Reiches oder Kaiserthums mglich wird. Diese Sage deutet auf den Kampf der weltlichen Macht (des Staates) mit der Hierarchie hin. Konradin, f den 29 Oktober 1268. Zu Neapel auf dem Marktplaz steht ein dster Blutgerste und es drngt sich eine Menge dicht herum im Schaugelste. Einen Zug von edlen Rittern dringen Sldner hergefhret; Männer zeigen nasse Augen im Gemthe tiefgerhret. Konradin, der Hohenstause, kam aus Schwaben hergezogen,

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 132

1826 - Kempten : Dannheimer
152 o Lin vor ihm prangend seine Heeresmacht. — »Nur Opfer hie re!" — rief der heilige Vater seinen erschro- ckenen Höflingen zu: — „sie wandern zurschlacht- bank!" — Diese böse Weissagung ward in der Ebene von Tagliacozzo am Tag vor St. Bartholomai (23. August 1268' erfüllt. Mehr durch List/ alt» Tapferkeit, ging nach blutiger Schlacht dies muthige Heer zu Grunde. Konradin selbst entrann mit Nolh zum Meere: von da nach Sictlien überfahrend, ereilt ihn ein feindliches Schiff. Gefangen stand er vor Carl von Anjou. Dieser, ztt- ternd vor des Volkes Glauben an den rechtmäßigen Tbron- erben, beschloß dessen Tod, und stiftete ein eigenes Ge- richt, seine Mordlust mit dem Scheine der Gerechtigkeit zu bemänteln. Nur ein einziger Richter batte die Frech- heit den Tod auszusprechen. Konradin vernahm sein Loos unbetroffen beim Schachspiel Auf den, Marktplatz Neapels an der Meeresküste bestieg er fest daö Blutgerüst; Carl mit seinem ganzen Hof war Zuschauer. Derselbe Richter, welcher für den Tod gestimmt, laö das Urtheii; da richtete sich Robert von Flandern voll Webmuth und Unwillens auf und stieß dem feilen Richter das kurze Schwerdt durchs Herz — „Elender, schrie er, dir steht nicht an, solch edelm Herrn den Tod zu sprechen" — Konradin aber auf der Blutbühne warf den Mantel, voll Hochsinn, ab, und rief nach vol- lendetem Gebet: — „Mutter! Mutter! welch ein Schmerz durchbohrt dir die Brust, wenn du -eines Sohnes Schicksal hörst!" — seinen Hand- schuh schleuderte er hierauf unter das weinende Volk und legte sein zartes junges Haupt auf den Todeöblock. — Wie er starben sein Jugendfreund Friedrich, und viele andere treue Herrn! — So gingen die Hohenstaufen unter, die über hundert Jahr der Deutschen Krone ge- tragen. — Vor seinem Abschied auö Baiern seyle Kon- radin die Brüder seiner Mutter Ludwig und Hein- rich zu Erben seiner Güter und Lehen ein, sofern er ohne Nachkommen sterben sollte; durch seinen unglückli- chen Tod wurde die Erbschaft fällig. Beide Brüder er- richteten zur Theilung em Austregalgericht, nach dessen Spruch erhielt Heinrich; Floß, Parkstetn, Weiden und

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 103

1826 - Kempten : Dannheimer
Die Johanniter, unter ihrem ersten Vorsteher, Raymuud Dupuy (Ulis) und die Tempelherrn, unter ihrem ersten Großmeister, Hugo von Payens <1119) bildeten in dieser Zeit eine wunderbare Verbiu. düng von Mönch- und Ritterthum und weihten sich aus schließend dem Schutze der Hilflosen und der Obhut de- heiligen Landes. d) Edessa, Jerusalems Vormauer, fiel in der Christ, nacht (11-14) wieder in die Hände der Sarazenen. Golgatha zu retten, rief Bernhard Abt von Clairvaux den König Ludwig vn. von Frank- reich und den Kaiser Konrad in. zu einem zwei- ten großen Heereszuge (ii47) an. — Am Landtage zu Regensburg erklärten sich die Bischöfe Otto von Freising, Reginbert von Passau, Heinrich von Regensburg, Herzog Heinrich Jasomirgolt von Baieru, Ottokar Markgraf von Sleyer, nebst un- zähligcn Grave» und Rittern, mit vielem Volke, zum Zuge nach dem gelobten Lande bereit; auch Welf der Mörser zog aus seiner Burg Petting im Ammergau mit vielen streitlustigen Rittern zum heiligen Kampfe. Man zählte 70,000 Vaiern im Harnisch, ohne Troß, nur wenige sahen ihre Heimath wieder. Eine Flotte englischer und flammlandischer Kreuzfahrer entriß Lissabon zwar den Sarazenen; die Zwietracht der Franken und der morgenländischen Christen aber vereitelte den Zweck auch dieser Unternehmung m Palästina. Jerusalem fiel (1187) insaladins Gewalt. Dies entflammte nun die Wurh der abens- ländischen Christen, voll toller Begierde, aufs Reue, c) Der dritte große Heerzug begann. Kaiser Fried, rich 1., Barbarossa mit 68 deutschen Fürsten, Richard Löwenherz König der Engländer, und Philipp August König Frankreichs, zogen mit neuen Schaaren, zu sechsmalhunderttausend Mann, 1189 nach Palästina. Allein Kaiser Friedrich fand seinen Tod (10. Juni 1190), als er sich in den Wellen des Saleph badete. Die Könige erober- ten zwar St. Jean d'acre 1191, doch unter sich entzweit, wie in den frühern Zügen, kehrten sie zurück, ohne Jerusalem wieder gewonnen zu haben! Damals

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 104

1826 - Kempten : Dannheimer
104 o- entstanden der deutsche Orden, unter seinem ersten Großmeister: Heinrich Walpot von Passenheim 1190, und das Königreich Cypern. König Richard ver- kaufte nämlich das von ihm eroberte Cypern an den vertriebenen König von Jerusalem Guido Lußgnan, dessen Nachkommen Cypern beherrschten, bis diese Insel 147,3 an Venedig fiel, dem sie 1570 S elim kl. entriß. 6) Einen vierten denkwürdigen Zug unternahm der Doge von Venedig Heinrich Dandolo, je- doch zunächst nur für den Handel und die Herrschaft seiner Vaterstadt. Sein Zweck war Konstantinopel. Dre Kreuzfahrer erstürmten und plünderten diese präch- tige Stadt 1204. Balduin Graf von Flandern, ward von ihnen zuln Kaiser ernannt; allein er und seine Nach- kommen waren zu schwach, das griechische Kaiserthum zu behaupten. Die Griechen eroberten Konstantinopel wieder (126i), wo nun die Paläologen regierten. Durch jene Unternehmung erwarb Venedig den Levan- tehandel und alle Küstenländer vom Hellespont bis zum jonischen Meere, Morea und die griechischen In- fein, Negroponre, Corfu, Kandia und viele kleinere. e) Den fünften Hauptzug führten Andreas König von Ungarn und Leopold von Oesterreich 1217 gegen Aegypten, aber ohne Erfolg, f) darauf den sechsten Kaiser Friederich H. 1228 nach Palästina. Er befreite Jerusalem, auch Beth- lehem, Nazaret und Sidon kehrten unter die Herr- schaft der Christen zurück, aber nur auf kurze Zeit! Denn schon 1242 fiel die heilige Stadt wieder in die Hände der Ungläubigen; und also war auch: g) der siebente Kreuzzug, den Ludwig lx. von Frankreich gegen Aegypten unternommen hatte, durch die Gefangennehmung dieses frommen, ritterlichen Königs und seines Heeres (1250) vereitelt worden. Nun konnten sich die abendländischen Christen in Palästina nicht mehr behaupten. Ihr letztes Boll- werk: Acre, das 1798 Napoleon Bo na parte vergeblich belagerte, ward 1291 von dem Sultan der Mameluken mit Sturm erobert. *) — Der christlich *) 0. Wilken' s Geschichte der Kreuzzüge. Leipzig, 1807 —

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 131

1826 - Kempten : Dannheimer
0 151 der Ludwig und Heinrich durch den Tod des unglücklichen K o n r a d i n? Antw. Am Hofe Ludwigö n. lebte feine Schwe. ster Elisabeth König Conrad, des Erben von Slciiien pnd Neapel, Witlwe, seil 1259 aber nm Meinhard, dem reichen Grafen von Görz und Tyrol vermahlt. Mit zärtlichster Muttcrsorgfalt erzog sie ihren einzigen Sohn erster Ehe, Konradtn, den letzten Sprossen des hoben, staufischen Stammes, den rechtmäßigen Erbeit der beiden Kronen von Neapel und Sictlien. *) Wahrend K o n r a- dins Minderjährigkeit murpirte, durch Einwirkung des Papsteö, Carl von Anjou, der Bruder des Königs von Frankreich, den Thron von Neapel und Sictlien. Konradin, der Urenkel Kaiser Friedrichs l., hatte das sechszehnte Jahr angerreten, da erschienen Bothschafter aus Neapel und forderten sehnsuchtsvoll ihren legitimen König und Herrn, die Städte der Lombardie sicherten Hilfe zu, so daß Ludwig u. und Elisabeth nicht län- ger widerstanden, den blühenden Jüngling über die Alpen nach Italien ziehen zu lassen; Ludwig der Oheim und Meinhard von Görz der Stiefvater, begleiteten den mulhvollen Konradin big Verona. Von da auö zog er mir dreitausend fünfhundert tapsern Kämpfern durch die Lombardie, Friedrich von Baden blieb, als In- gendgefpiel, dem rechtmäßigen Thronerben Neapels treu zur Seite. Mil Freuden empfingen Italiens Völker den liebenswürdigen Prinzen, Sicilien erhob sich voll Haß gegen den verbrecherischen Uebermuth der lasterhaften Franzosen; selbst die Bürger Roms schloßen mit Kon. radin ein Bündniß, während Papst Clemens Iv. verge. beng seinen Bannstrabl gegen ihn schleuderte. Alü der Zug an'viterboö Mauern vorüberkam, erzählt Z sch okke, wohin Papst Clemens geflüchtet war, entfaltete Konra- *) König Heinrich von Hohenstaufen, der Sohn K. Fried- richs I., vermahlte sich 1136 mit der sicilianischen Prin- zessinn Konstantia; durch diese Heirath wurden Hein- rich und spater sein Bruder Conrad, als König Wil- helm (1189) kinderlos starb, Erben der Königreiche Äici? lien und Neapel. 9 *

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 93

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Gottfried von Bouillon bis Kar! den V. 93 Man glaubte nach unrichtigen Land ch arten, daß Asien viel weiter nach Osten herumreiche, als es wirklich reicht. Dieß brachte unfern Kolumbus auf den Gedanken, daß dieß östliche Asien sich vielleicht sehr nahe an Europas West- Küste herumdehne, und daß man also auf einem ge rädern Wege, als die Portugiesen, dahin gelangen könne, wenn man von Europa aus immer nach Westen segle. Ware dieses aber nicht, so müßte ein neuer Erdtheil zwischen Europa und Asien liegen. Dieß schien dem großen Manne fast eben so gewiß zu sein, als das erste. Die Sa- gen der Alten von der Ungeheuern Insel Atlantis, die von Westen her an's Land geschwemmten Baumstämme und Leichname, keinem der bekannten Erdtheile angehö- rend, rc. rc., hatten in ihm diese Ueberzeugung fest gegründet. Voll von Gedanken einer Entdeckungsreise trug sich der begeisterte Mann zuerst seiner Vaterstadt Genua, dann dem Hofe von Portugal und hierauf dem von England an; aber nirgends fand er Unterstützung. Diese ward ihm endlich durch die Königinn Isa bella von Spanien, welche, für den neuen Plan gewonnen, drei Schiffe mit 90 Mann ausrüstete. Ferdinand entließ den Kolumbus mit dem feierlichen Versprechen, alle entdeckte Lander sollte er als Unterkönig beherrschen. §. 113. Entdeckung von Amerika. Voll guten Muthes segelte Kolumbus am dritten August 1492 mit drei kleinen Schiffen und 90 Mann aus dem Ha- fen von Palos ab. Anfangs waren die Schiffleute freudig und folgsam; als man aber immer weiter vom Vaterlande weg, und in unbekannte Meere kam, verzweifelten sie, und wollten den Kolumbus über Bord werfen. Zwar be- ruhigte er die Treulosen, doch nur auf kurze Zeit. Sie drangen ihm endlich das Versprechen ab, daß er umkeh- ren wollte, wenn in drei Tagen sich kein Land zeigen würde. Aber schon am folgenden Tage erschienen gewisse Spu- ren des nahen Landes, und am 12. October 1492 lan- dete Kolumbus nach einer 70tagigen Seefahrt mit un- aussprechlicher Freude auf einer der Inseln des mexikani- schen Archipels, welche die Landessprache Guanahani, Kolumbus aber St. Salvator nannte, weil er ihr Ret- tung des Ruhmes und Lebens verdankte. 1492 3. Aug. 1492 12. Oct.

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 104

1834 - Kempten : Dannheimer
104 Ms D er neuen Zeit I. Periode. Valois (§. loi.) und die Krone kam nun mit Heinrich i58!>dem Iv. an das Haus Bourbon. Dieser große Regent, der beßte Fürst, der je auf Frankreichs Thron gesessen, ein wahrer Vater seiner Un- terthanen, führte endlich die lang ersehnte Ruhe herbei. 1593 Ex gewann die Katholiken durch Abschwörung des refor- mirten Bekenntnisses, und die Protestanten durch das 1598 Edikt von Nantes, das ihnen die Glaubensfreiheit sicherte, und die Religionsunruhen beendigte. Den- ”I# nocl) erstach ihn ein katholischer Meuchler, Franz Ravail- i».Mai ^«k, weil er den edeln König für einen heimlichen Ke- tzer hielt. Nach Heinrichs Tode begann die Verfolgung der Hu- "2o genotten aufs neue. Dieß geschah unter Ludwig dem Xiii. und seinem Minister Richelieu, einem der größten Staatsmänner damaliger Zeit, aber auch durch Härte und Ungerechtigkeit ausgezeichnet. Diese Männer bedräng- ten zwar die Protestanten in Frankreich, gaben aber, um die spanisch-österreichische Uebermacht zu brechen, den deutschen Protestanten Hilfsgelder und Truppen. So wurde zwar der politische Einfluß Frankreichs mächtig gehoben, aber das innere Glück wenig gefördert. 1643 Dieß begann erst zu gedeihen, als Ludwig der Xiv., der ii.mar berühmteste Regent seiner Zeit, den Thron seines Vaters bestiegen hatte, auf dem er 72 Jahre (von 1643—1715) saß. Unter ihm stieg Frankreich zu nie gesehenem Glan- ze. Der Cardinal Mazarini, ein vollendeter Meister in der Politik, der stets mit seinem Rathe dem Könige zur Seite stand, hatte vorzüglichen Antheil an Frankreichs Glück und Ruhm. Spanien und Oesterreich wurden gede- 1548müthiget, und im westphälischen Frieden das Elsaß, bisher eine deutsche Provinz rc. gewonnen. (§. 120.) §. 124. Spanien und die Niederlande. i5i6 Karl der V. (I.) überstrahlte zwar alle Fürsten seiner Zeit an Macht und Reichthum; dennoch war er nicht glücklich. Wiele seiner Plane, besonders sein Streben nach Unumschränktheit in Spanien, wodurch er mit den Ständen des Reiches in einen furchtbaren Kampf gerieth, waren mißlungen; seine Gesundheit war zerrüttet; sein 1556 H^rz ohne Ruhe. Er übergab daher seinem Sohne Phi-

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 105

1834 - Kempten : Dannheimer
Bon Karl V. bis Ferdinand Iii. 105 lipp dem Ii. die Niederlande nebft Spanien und den Nebenländern (1555), im folgenden Jahre aber seinem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone, (die deutsch-österreichischen Länder hatte er diesem schon früher verliehen), und begab sich jetzt in das angenehme Kloster St. Justus in Spanien, wo er nach zweijährigen Buß- übungen am 1. Sept. 1558 starb. 1558 a Spanien wurde zwar von Luthers Lehre nicht be- rührt; das Inquisitions-Gericht hemmte jede Abwei- chung von dem katholischen Glauben. Dagegen hatte die Reformation in den spanischen Niederlanden gar ütelc1568 Anhänger gefunden. Gegen diese kehrte nun der grausame Philipp seine Wuth, um sie zur Wiederannahme des Ka- tholizismus zu zwingen. Mit furchtbarem Terrorismus wü- thete der Herzog von Alba, welchen König Philipp als Statthalter dahin sandte. Der bisherige Statthalter Wil- helm von Oranien wurde geächtet, und innerhalb sechs Jahren über 18,000 Menschen abgeschlachtet. Diese Tirannei brachte die Niederländer zur Empörung; sie schloßen 1579 die Utrecht er Union; der geächtete 1579 Wilhelm stellte sich an die Spitze der Begeisterten, die spanischen Heere wurden geschlagen, und der mächtige König von Spanien mußte einen Waffenstillstand zu- gestchen, und endlich im westphälischen Frieden die Unabhängigkeit der Niederlande anerkennen. So *6« entstand die Republik der vereinigten Niederlande, die nach der größten und reichsten Provinz auch die Repu- blik Holland genannt wurde. §. 125. Spaniens Unmacht. Die Königinn Eli sab et ha von England hatte die em- pörten Niederländer unterstützt. Dafür bereitete Philipp schreckliche Rache. Er rüstete eine ungeheure Flotte aus, und nannte sie in stolzer Zuversicht die unüberwindliche. Sie sollte England und Holland mit einem Streiche zu Boden schlagen. Aber Seestürme, und der brittische Seeheld Dracke vernichteten die stolze Armade, und damit 153» Spaniens Macht und Reichthum auf immer. Zwar war wenige Jahre früher das Königreich Portu- gal nach dem Erlöschen des alten Königsstammes issi gewonnen worden; aber diese Erwerbung war für Spanien
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