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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 17

1894 - Dresden : Ehlermann
Das Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 8. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 1 i Gewaltsame Besetzung dieser bei Widerstreben der geschädigten Besitzer durch Ludwig. Beraubt werden ausser deutschen Fürsten, wie der Herzog von Würtemberg (Mömpelgard), auch auswärtige, wie Karl Xi. von Schweden (Pfalz-Zweibrücken). 2) 1681 rücken französische Truppen mitten im Frieden 1681 in Strassburg ein (Verrat des Bischofs Franz Egon v. Fürstenberg. Bestechung und Einschüchterung der Ratsherren) und nehmen die Stadt für Frankreich in Besitz. 3) Bei Erlöschen der pfalz-simmerschen Linie der Wittelsbacher erhebt 1685 Ludwig für die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, seine Schwägerin Elisabeth Charlotte (,,die Liselotte“) von Orleans, Anspruch auf die linksrheinischen pfälzischen Besitzungen (trotz Erbschaftsverzichts der Prinzessin bei ihrer Verheiratung!). Gefahr gewaltsamer Besitznahme der Pfalz durch Ludwig B. Bund gegen Ludwig. Einspruch des Kaisers gegen den frechen Länderraub. Fruchtlose Verhandlungen zu Frankfurt a. M., doch trotz allgemeiner Empörung und Kriegsstimmung bei mangelhaften Rüstungen vorläufig kein Krieg (auch der Grosse Kurfürst, der, verstimmt über des Kaisers Treulosigkeit, sich von diesem ab und Ludwig zugewendet hatte, rät angesichts der Lage vom Kriege ab). Der Kaiser muss, durch einen 1683 neu ausbrechenden Türkenkrieg (s. § 9) im eigenen Lande bedroht, 1684 einen 20jährigen Waffenstillstand willigen, der Ludwig vorläufig im Besitz der Reunionen und des geraubten Strassburg belässt. Erst bei Bedrohung der Pfalz kommt 1686 auf Betrieb des neuen Kurfürsten der Pfalz (des Kaisers Schwiegervater) ein kräftiger Bund gegen Ludwig zu stände. Das Augsburger Bündnis wird zwischen dem Kaiser und mehreren Reichsständen (unter ihnen der Grosse Kurfürst) abgeschlossen, das sich später durch Beitritt anderer Mächte, insbesondere Hollands und Englands, zu einer grossen europäischen „Allianz“ erweitert. C. Kriegs vorwand. Ludwig setzt durch Bestechung die Wahl des französischen Parteigängers, des Kardinal-Koadjutors Wilhelm Egon von Fürstenberg (Bruder des Verräters von Strassburg), zum Erzbischof von Köln durch. Kaiser und Papst bestätigen dagegen die Wahl des in der Minderheit gebliebenen Bruders des Kurfürsten von Bayern, der auch schliesslich das Domkapitel zustimmt. Fürstenberg behauptet sich mit französischer Hilfe. Ludwig erklärt den Schultz, Neuere und neueste Geschichte. 9

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 20

1894 - Dresden : Ehlermann
20 Zeitalter Ludwigs Xiv. — Io. Ludwigs Xiv. Alleinherrschaft. io. Frankreich unter Ludwigs Xiv. Alleinherrschaft. I. Der Hof. i. a) Der König, erfüllt von dem Bewusstsein seines göttlichen Berufes, ist als Selbstherrscher sein eigner Kanzler, auch selbst fleissiger Arbeiter. Sein Wille allein massgebend, auch in privaten Angelegenheiten seiner Unterthanen; b) Bei den Untergebenen vielfach freiwillige Hingabe an die Sache und die Person des Königs-, bei nicht wenigen jedoch knechtische Furcht und Liebedienerei: der König als Halbgott verehrt, c) Der Adel wird immer mehr an den Hof gezogen und bildet die Umgebung des Thrones. (Schwindende Zahl der auf ihren Gütern ansässigen Edelleute), d) Einfluss der Frau von Maintenon, Ludwigs zweiter Gemahlin, auch in staatlichen und kirchlichen Dingen (Jesuiten). 2) Hauptresidenz das Schloss von Versailles, auf dessen Bau und Schmuck (Gärten mit den berühmten Wasserkünsten, der Gartenkünstler Le Not re) ungeheure Summen verwendet werden. Auch T r ianon und Marly Ludwigs Schöpfungen; ausserdem Vergrößerung des Louvre und dertuilerien zu Paris und des Schlosses von Fontainebleau. 3) Glänzender Hofhalt, aber steife Pracht (Rokoko) und strenges (spanisches) Hofceremoniell. Bei äusserer Ehrbarkeit sittliche Fäulnis. Ii. Die Räte des Königs. 1. Colbert schafft Missbräuche in der Verwaltung ab (Bestrafung der Erpresser) und sucht eine gerechtere Besteuerung einzuführen Als Finanzminister a) steigert er die Staatsein nahmen zu glänzenden Erträgen (später freilich bei den vielen Kriegen und dem kostspieligen Hofhalt für die Bedürfnisse nicht mehr ausreichend), b) befördert er den Gewerbefleiss durch Einführung neuer Gewerbszweige, (die venetianische Spiegel- und Spitzenverfertigung, die englische Strumpfwirkerei, die niederländische Tuchweberei. Berühmt die französischen Gobelins. Die Porzellanfabrik zu Sevres.). Das von ihm befolgte Merkantilsystem erleichtert die Einführung von Roherzeugnissen, die dann nach Verarbeitung zu gesteigerten Werten wieder an das Ausland abgegeben werden (Schutzzollsystem, dem Gewerbe zu gute kommend), c) hebt er den Handel durch Anlegung von Strassen und Kanälen (der Kanal von Languedoc verbindet mittelländisches Meer mit

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 22

1894 - Dresden : Ehlermann
22 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 11. Der spanische Erbfolgekrieg. Horaz (Satire), wie vermöge seiner ,,1’art poetique“ der französische Aristoteles.* Iii. Fabel und Erzählung: Lafontaine, Fenelon (sein „Telemach“ in usum Delphini geschrieben). Iv. Beredsamkeit und Geschichtsschreibung: Der Kanzelredner Bossuet Verfasser eines Werkes über die Weltgeschichte. B. Architektur. Ausbildung des Rokokostiles im Anschluss an die Spätitaliener. C. Malerei. Nie. Poussin (historische Landschaft), Claude Lorrain (der Lothringer Gelee, Abend und Morgen in der Dresdener Galerie), Le Brun (Geschichtsmaler). V. Ergebnis. Frankreich am Ende des 17. Jahrh, gross und glänzend, erste festländische Macht Europas. Ludwigs Hof Vorbild der meisten Fürstenhöfe (vergl. § 1). Einfluss Frankreichs auf Geschmack, Sitte und Anschauung der feineren Gesellschaftskreise. 1701 bis § 11. Der spanische Erbfolgekrieg. 1701 —1714. 1714 I. Stammtafel für die Erbfolgeberech-tigung. Philipp Ii. von Spanien. Philipp Iii. Philipp Iv. Maria Theresia, Gem. Ludwig Xiv. v. Frankreich. Margareta Theresia, Karl Ii. Gem. Kaiser v. Spanien. Leopold I. f 1700. I Ludwig, Dauphin. Ludwig, Philipp, Hzg. v. Hzg. v. Burgund. Anjou. Maria Antonia, Gem. Kurfürst Max Emanuel v. Bayern. I Joseph Ferdinand, Kurprinz v. Bayern. t l699- Anna Maria, Gem. Ludwig Xiii. v. Frankreich. ] Ludwig Xiv. Maria Anna, Gem. Kaiser Ferdinand Iii. I Kaiser Leopold, j>. Gem. Pfalzgräfin v. Pfalz-Neuburg. Joseph (I.), Karl (Vi.). t i?n- * Alexandriner! Vgl. Fre-iligrath: „Das ist der Renser nicht, den Boileau gezäumet".

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 13

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 7. Begründung der unumschränkten etc. 13 Seine Regierung für den minderjährigen Ludwig Xiv. unter der Regentschaft der Königin-Mutter Anna und in den ersten Jahren vor dessen Grossjährigkeit (1643—1661). Kampf gegen die Fronde (die von neuem mächtig emporstrebenden und das durch Steuerdruck erbitterte Volk für sich gewinnenden Adelsparteien) in den ersten Jahren nach dem westfälischen Frieden, insbesondere gegen den Kardinal Retz und den Prinzen Ludwig von Conde, den ausgezeichneten Heerführer im dreissigjährigen Kriege. Genötigt (1659) ins Ausland zu gehen, behält Mazarin doch als Beirat der Regentin Einfluss auf die Regierung und kehrt bereits nach einem Jahre nach Frankreich zurück, wo das Volk sich von dem eigensüchtigen Adel abwendet. Vergrößerung Frankreichs durch den westfälischen (s. vor. Abteilung) und den pyrenäischen Frieden (1659), den Abschluss eines langjährigen, zum Teil schon mit dem dreissigjährigen zusammenfallenden Krieges mit Spanien. Frankreich erhält Artois mit Arras, Teile von Flandern und Lothringen (Diedenhofen) und erweitert seine Grenze bis an die Pyrenäen. Ii. Der neue Selbstherrscher. Nach dem Tode Mazarins übernimmt Ludwig Xiv., durch jenen in die Herrscherkunst eingeweiht, 2zjährig, selbständig die Staatsleitung. [Ludwig, ausgezeichnet durch glänzende Gaben des Körpers und des Geistes, im Besitz der Fähigkeit, die bedeutendsten Kräfte zu erkennen und sich dienstbar zu machen. Trotz des Strebens, als guter Herrscher Frankreich gross und glücklich zu machen, sind seine Schritte doch häufig mehr durch Selbstliebe und Eitelkeit als Rücksicht auf das Gemeinwohl geleitet], Die Einheit des Staates, wie sie durch Richelieu und Mazarin hergestellt war, verkörpert sich in dem Fürsten selbst, in dem sich alle Staatsgewalt vereinigt. Wie unter jenen Staatsmännern, keine Berufung von Reichsständen. Der Widerstand der „Parlamente“ (Gerichtshöfe, zu deren Befugnis die Eintragung neuer Gesetze gehörte) wird durch Erscheinen des Königs in einer sogenannten ,,Kissensitzung“ (lit de justice) gebrochen und erlahmt endlich gänzlich. Ausspruch des jungen Ludwig diesen gegenüber: ,,1’etat c’est moi“(?). Gewöhnung der Unterthanen an willenlosen Gehorsam und Abhängigkeit nicht nur von den Geboten, sondern auch den Launen des Selbstherrschers. Glänzende Aussen-seite der neuen Herrschaft. Gewissenlose Politik fremden Mächten gegenüber.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 15

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 8. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 15 gelüste zu schützen, mit England (s. o. § 6, Ii. 2, c) und Schweden einen Dreibund. Friede zu Aachen. Ludwig muss die Freigrafschaft herausgeben, behält aber die eroberten flandrischen Plätze (darunter Lille und Tournay). Iii. Der zweite Raubkrieg (Rachekrieg gegen Holland, 1672—79). A. Anlässe. 1) Verstimmung Ludwigs wegen Abschlusses des Dreibundes und Schädigung des französischen Handels durch Holland. 2) Gegensatz der verfassungsmässigen Freiheit in Holland zu der unumschränkten Selbstherrschaft Ludwigs. 3) Reizungen des stolzen Selbstherrschers durch die ungezügelte holländische Presse. 4) Eroberungssucht Ludwigs. B. Vorbereitungen. 1) In Schweden wird der herrschende Adel von Ludwig für Beobachtung der Neutralität, 2) in England Karl Ii. durch Geld zu thätiger Hilfleistung gewonnen (§ 6, Ii. 2, c). 3) Der Minister des Kaisers (Lob-kowitz) wird bestochen; durch diesen der Kaiser von thätiger Einmischung abgehalten. 4) Die rheinischen Bundesgenossen Ludwigs (die geistlichen Kurfürsten von Köln und Mainz, der Bischof von Münster u. a.) sagen Hilfstruppen zu. C. Der Krieg. 1) Ludwigs Siegeslauf. Besetzung Lothringens durch französische (schon 1670), Hollands durch französische und rheinländische Truppen. (Ludwigs Feldherrn Conde, Turenne, Louvois, Vauban; er selbst an der Spitze seines Heeres.) Die von den Holländern bewirkte Durchstechung der Dämme erweist sich bei trockenem Wetter als wirkungslos. Das schlecht gerüstete Holland „in Not“. Ludwig nur wenige Stunden von Amsterdam entfernt. - Der einzige Verbündete Hollands, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der „Grosse Kurfürst“, betreibt zwar beim Kaiser die Absendung eines Beobachtungsheeres, muss sich aber bei der zweideutigen Haltung des kaiserlichen Feldherrn zurückziehen und schliesst 1673, um seine rheinischen Besitzungen zu sichern, den (Separat-) Frieden zu Vossem, in dem er einige Festungen den Franzosen überlässt. 2) Umschwung. Eintretendes Regenwetter füllt die Kanäle und nötigt die Franzosen, sich aus den überfluteten Landesteilen zurückzuziehen. Die aristokratische Regierung in Holland wird (August 1672) gestürzt,* die Statthalterschaft wieder hergestellt. Wilhelm Iii. von Oranien übernimmt 1672 bis 1679 * Jan de Witt und sein Bruder werden vom Pöbel in grauenhafter Weise ermordet.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 112

1894 - Dresden : Ehlermann
1 12 Napoleons Weltherrschaft. — § 36. Der Krieg gegen Spanien. § 36. Der Krieg gegen Spanien. 1808—1813. I. Der Raub Portugals und Spaniens. Spanien, seit 1795 den Kriegen fern, unter dem schwachen Karl Iv. von dem Günstling der Königin Godoy (dem sogenannten ,,Friedensfürsten“) regiert, folgt ganz den Napoleonischen Machtgeboten. [1807 Vertrag zu Fontainebleau zwischen Frankreich und Spanien zu gemeinschaftlicher Teilung Portugals. Portugal, das dem Bunde mit England nicht entsagen will, wird von den Franzosen unter Junot besetzt. Der König flieht nach Brasilien und wird mit seinem ganzen Hause des Thrones verlustig erklärt*. Spanien geht leer aus. Der infolge des Vertrages ungehinderte Einmarsch französischer Truppenmassen in Spanien ruft Volksbewegungen hervor. Der geängstigte König entsagt der Krone zu gunsten seines (volksbeliebten, aber mit ihm zerfallenen) Sohnes Ferdinand. Dieser, gleich schwachmütig wie sein Vater, fleht Napoleons Beistand an. Vater und Sohn werden nach Bayonne be-schieden.] König und Kronprinz werden 1808 von Napoleon zu Bayonne zur Thronentsagung gezwungen. Eine Versammlung spanischer Grossen wählt 1808 Joseph Napoleon zum König von Spanien. (Murat an seiner Stelle König von Neapel.) Ii. Der Rückschlag. 1) Joseph Napoleon gewinnt durch geordnete Regierung, Einführung einer zusagenden Verfassung u. a. viele Gebildete tür sich (Josephinos). Dennoch bilden sich in den Städten franzosenfeindliche Verbindungen (Junten), die unter einer Zentraljunta den Krieg organisieren; das Land und Volk wird durch Adel und Geistlichkeit aufgehetzt. Entfachung des Fanatismus, zumal Napoleon gerade jetzt gegen den Papst Angriffe richtet. 2) Ein leidenschaftlicher Volkskrieg erhebt sich. Bei Baylen in Andalusien werden 20000 Franzosen zur Übergabe gezwungen und kommen grösstenteils um. 3) In Portugal dringen gleichzeitig die Engländer unter Wellesley (durch Feldzüge in Indien kriegsgeübt, seit 1809 Lord Wellington) vor. Eine grosse Abteilung Junotscher Truppen wird gefangen genommen und entwaffnet. Die Übereinkunft von Cintra (in Estremadura) gewährt ihnen freien Abzug. Spanien südlich vom Ebro von den Franzosen nicht mehr zu halten! * Junots Erlass: „das Haus Braganza hat aufgehört zu regieren“.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 146

1894 - Dresden : Ehlermann
146 Zeit der Gärung. — § 49. Pariser Julirevolution. Zweiter Abschnitt. Zeit der Gärung. Von der französischen Juli- bis zur französischen Februarrevolution. 1830 —1848. §. 49. Die Pariser Julirevolution und ihre Nachwirkungen. I. Frankreich. Rückströmung unter den Bourbonen, die „nichts gelernt und nichts vergessen haben“. Bereits unter Ludwig Xviii. politische Verfolgungen und blutige Parteikämpfe. Das verfassungsfeindliche Treiben des künftigen Thronerben, Karls v. Artois, und seines Sohnes, des Herzogs v. Angouleme (vermählt mit der Tochter des unglücklichen Königs Ludwigs Xvi.) im „Pavillon Marsan“ entzündet die Volksleidenschaft. Der Herzog von Berry, jüngerer Sohn Artois’, wird 1820 von einem Schwärmer* auf offener Strasse ermordet. Infolgedessen Beschränkung verfassungsmässiger Freiheiten durch die Regierung. (Im Zusammenhange 1823 Unterdrückung des spanischen Aufstandes. S. o. § 47, Iii, 3). Wachsende Rückströmung unter Karl X. (Artois) 1824 ff. Die „Emigranten“ erhalten übermässige Entschädigung, die Pressfreiheit wird unterdrückt, die durch Staatsbeschluss ausgewiesenen Jesuiten werden zurückberufen, Gesetze gegen Religionsfrevel in mittelalterlichem Geiste erlassen. Trotz des Eintretens in den griechischen Freiheitskampf im Jahre 1827 (s. o. § 48, Iv) und trotz der dem Volke schmei-1830 chelnden Eroberung von Algier (1830) die Regierung Karls unvolkstümlich. Bei den Kammerwahlen für 1830 sind die Mehrzahl der Gewählten Gegner der Regierung! Karl erlässt die berüchtigten Ordonnanzen: Die Kammer wird, noch ehe sie zusammentritt, aufgelöst, die Zahl der Abgeordneten auf die Hälfte herabgesetzt, Abstimmung nur über Vorschläge der Regierung gestattet, die Pressfreiheit aufgehoben. Li 1830 Eine Volkserhebung, 28. — 30. Juli 1830 (bei der La-fayette wieder an die Spitze der Nationalgarde tritt), treibt * Louvel.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 164

1894 - Dresden : Ehlermann
164 Zeit erneuter Rückströmung. — § 55. Aufgang Louis Napoleons. Ankauf des Jahdebusens und Anfänge preussischer Marine* (1856 Kampf gegen die Riffpiraten bei Marokko unter dem Prinzen Adalbert). Aufblühen des Genossenschaftsund Vereinswesens. [Bildung von Rohstoff-, Konsum-, Vorschussvereinen, Anlegung von Kranken- und Sparkassen. — Neben den Handwerker- die evangelischen Jünglings- und die katholischen Gesellenvereine.] Doch 1857 Abtretung Neufchätels, in dem sich eine königstreue Partei für Preussen erhebt, an die Schweiz! § 55. Der Aufgang Louis Napoleons. I. Aufrichtung des Kaisertums. [Louis Napoleon, Sohn des ehemaligen Königs von Holland gleichen Namens und der Hortense Beauharnais, der Tochter Josephinens, geb. 1808, verlebt seine Jugend als Verbannter im Auslande (Gymnasium zu Augsburg, Schloss Arenenberg in der Schweiz). Erzogen in dem Schicksalsglauben an seine Berufung zur Wiederaufrichtung des napoleonischen Kaiserthrones, macht er abenteuerliche Versuche zu Strassburg und zu Boulogne gegen das Königtum Louis Philipps (s. § 53, H)- Aus der Gefangenschaft zu Ham (s-w. von St. Quentin) entkommen, lebt er in London, sich mit den zeitbewegenden socialen Fragen eifrig beschäftigend. Klein von Gestalt, mit scharf geprägten napoleonischen Gesichtszügen, aber blondem Haupthaar, trotz anscheinend träumerischen Wesens ein scharfer Beobachter und feiner Urteiler. Als Staatsmann fähig, doch kein I1 eldherr.] Louis Napoleon, 1848 zum Präsidenten der französischen Republik erwählt (s. § 53, Ii), 40 Jhr. alt. In dem von Unruhen zerwühlten Staatswesen gewinnt er sich die Zuneigung der unteren Volksklassen und die Ergebenheit des Heeres, macht sich durch einen Staatsstreich am 2. Dezember (Glückstag Napoleons I.) 1851 zum Präsidenten aut 10 Jahie und lässt sich 1852 zum Kaiser der Franzosen (Napoleon Iii.) wählen. Seinem Wahlspruch: „l’empire c’est la paix“ gemäss, giebt er durch Sorge für die Arbeiter und Erstickung der Unruhen seinem Lande den Frieden wieder.** Ii. Der Krimkrieg. Gegensatz Louis Napoleons, des Emporkömmlings und Schutzherrn der Arbeiter, zu Nikolaus von Russland, dem Selbstherrscher und Schirmherrn alles unbeschränkten Herrschertums. Nikolaus, in der kaum verhüllten Absicht, Konstantinopel, nach dem Traum der Russen die zukünftige Hauptstadt * Die in den Sturmjahren gebildete „Deutsche Flotte“ war verauktioniert worden (Hannibal Bischer). ** Er betrachtete sich als ein zweiter Augustus, als Nachfolger des modernen Cäsar, Napoleons I.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 16

1894 - Dresden : Ehlermann
16 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 8. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. mit vaterländischem Eifer die Leitung der Landesverteidigung und bringt einen Bund gegen Ludwig zu stände, zu dem Spanien und (nach einigem Zögern) der Kaiser und das Reich mit Holland zusammentreten. (Auch der Grosse Kurfürst tritt als Reichsfürst wieder in den Krieg ein). England entsagt (1674) weiterer Kriegsführung. Die Franzosen müssen Holland räumen. 3) Der Krieg der Ver- 1674 kündeten, a) 1674 behauptet sich Wilhelm Iii. in der blutigen Schlacht bei Sen es (im Hennegau) gegen Conde. b) Türen ne verwüstet die Pfalz und kämpft mit wechselndem Erfolg am Oberrhein gegen Montecucculi, fällt aber 1675 1675 bei Sassbach (in Baden), c) Ludwig reizt 1675 die Schweden zu einem Einfall in Brandenburg, um dessen Kurfürsten vom Kriege abzuziehen. Der Sieg Friedrich Wilhelms bei Fehrbellin (s. § 13, Vi.) treibt sie aus dem besetzten Lande, d) Die Holländer verlieren zwar zur See 1676 vor dem von den Spaniern abgefallenen Messina ihren berühmten Seehelden de Ruyter (gegen Duquesne), behaupten sich aber im Landkriege, e) England nähert sich Holland. Ludwig, bei wachsender Zahl der Gegner zum Frieden geneigt, unterhandelt, um die Feinde zu trennen, mit jedem einzelnen. D. Friedensschlüsse, a) 1678. Friede zu Nymwegen. i) Holland behält seinen früheren Besitzstand. 2) Spanien tritt an Frankreich die Freigrafschaft Burgund und niederländische Grenzplätze (Cambrai, Valenciennes u. a.) ab. 3) Der Kaiser ebenso Freiburg im Breisgau, wofür das Reich Philippsburg zurück erhält. 4) In die Rückgabe Lothringens, dessen neuer Herzog (ein Schwager Kaiser Leopolds) im kaiserlichen Heere mitgekämpft hatte, willigt Ludwig nur unter schmachvollen Bedingungen Das Land, in das deshalb der Herzog nicht zurückkehrt, bleibt von den Franzosen besetzt. b) 1679 Friede zu St. Germain en Laye. Brandenburg muss, vom Kaiser und Reich preisgegeben, seine Eroberungen in Schwedisch-Pommern herausgeben (vgl. § 13, Vi.). Iv. Der dritte Raubkrieg (Pfälzischer Erbfolgekrieg gegen die Augsburger Verbündeten, 1688—1697). A. Vorbereitungen. Übermütiger Länderraub Ludwigs. 1) 1680. Die zu Metz, Besangon, Breisach, Tournay eingesetzten „Reunionskammern“ sprechen gegen 600 Ortschaften als „Dependenzen und Pertinenzen“ der in den Friedensschlüssen von Münster (1648), Aachen, Nymwegen Frankreich zugefallenen Gebietsteile dem französischen Könige zu.

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 18

1894 - Dresden : Ehlermann
18 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 8. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 1697 Waffenstillstand für gebrochen und eröffnet 1688 den Krieg gegen den Kaiser. Später Kriegserklärung auch gegen Holland, dessen Statthalter Wilhelm Iii. soeben die englische Krone angenommen hat (§ 6, V), und England. D. Der Krieg. 1) Eingeleitet 1689 durch die unmenschliche Verwüstung der Pfalz unter Melac auf Befehl Ludwigs und Louvois’ (Niederbrennung von 1200 Städten und Dörfern, Verwüstung der Äcker, Metzeleien und Grausamkeiten aller Art, Zerstörung des Doms zu Speyer und Schändung der Kaisergräber daselbst, Sprengung des Heidelberger Schlosses; die Bürger werden gezwungen, ihre Festungswerke abzutragen, die Bauern, das Getreide zu unterpflügen). 2) Der Eintritt Wilhelms Iii. von Oranien giebt der Kriegsführung Schwung und Kraft. [Der Grosse Kurfürst stirbt. Sein Sohn Friedrich Iii. hält am Bunde fest. Eingreifen des Kurfürsten bei der Belagerung von Bonn.] a) Zu Land, a) In Deutschland behauptet Ludwig von Baden am Oberrhein das Feld, ß) In den Niederlanden ist der Herzog von Luxemburg für Ludwig in mehreren Schlachten glücklich (so 1690 bei Fleurus unweit Namur gegen Waldeck), jedoch ohne die Macht der Verbündeten zu brechen, y) In Irland besiegt Wilhelm Iii. den vertriebenen König Jacob Ii., der, von Ludwig unterstützt, dort landet und als König anerkannt wird, 1690 am Boynefluss. b) Zur See werden die Franzosen 1692 durch Wilhelm am Vorgebirge La Hogue (Küste der Normandie) trotz französischer Tapferkeit geschlagen, c) Erlahmen des Krieges. Durch die längere Kriegsführung werden Frankreichs Mittel erschöpft. Die bei der Kränklichkeit des spanischen Königs sich eröffnende Aussicht auf Gewinnung des spanischen Erbes macht Ludwig zum Frieden geneigt. E. Friedensschluss. Der Friede zu Ryswick (Schloss zwischen Haag und Delft) erkennt 1697 Wilhelm von Oranien als König von Grossbritannien an; setzt die Herausgabe von Breisach, Philippsburg, Freiburg und der elsässischen Reunionen fest; belässt dagegen Strassburg bei Frankreich. Der Herzog von Lothringen wird wieder eingesetzt. Die „Ryswicker Klausel“ bestimmt, dass der kirchliche Zustand derselbe bleiben solle, wie er während der feindlichen Besetzung gewesen, wodurch Bedingung der Protestanten in den französisch gewesenen Gebietsteilen herbeigeführt wird.
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